Die Aufdecker der Kurgan-Kultur (der Indoeuropäer – unseren zweiten Vorfahren)

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Marija Gimbutas ist eine der wenigen PrähistorikerInnen, die sich mit dem Werden Europas tiefschürfend auseinandergesetzt hat. Ausgehend von ihren Forschungen zur Kurgan-Kultur hat sie sich auch mit der viel früher blühenden Kultur von "Alteuropa" im Südosten Europas auseinandergesetzt, die von den kriegerischen Kurganern besiegt und letztlich aufgesaugt wurde. Inwieweit diese Vermischung der Kulturen bis heute und in welchen Bereichen nachwirkt, hat wesentliche Auswirkungen auf unser Selbstverständnis gegenüber der Umwelt und unser Zusammenleben.

Vor allem Gimbutas widmet sich eingehend den Alteuropäern, den Linearbandkeramikern - und damit unseren Pfahlbauern -, demgegenüber reden alle anderen immer nur stolz (über sich) und die siegreichen Kurganer und die "Indo-Germanen".

→ einleitender TEXT zu den drei Invasionen der Indoeuropäer (Kurganer) nach Europa

https://en.wikipedia.org/wiki/Kurgan_hypothesis
Prof. Svend Hansen, Dir. Eurasien-Inst. am Deutschen Archäologischen Institut (2020): Noch einmal: Abschied von den Indogermanen

Marija Gimbutas – Aufdeckerin der Kurgan-Kultur (1956) und Protegé Alteuropas

The Prehistory of Eastern Europe, 1956

Marija Gimbutas (geb. Alseikaité; 1921-1994, Curriculum vitae) ist in Vilnius geboren und aufgewachsen und studierte Archäologie und Sprachen an der Universität Vilnius. 1941 heiratete sie den Architekten Gimbutas; 1944 zogen sie vor der heranrückenden russischen Armee nach Wien, dann Innsbruck und Bayern. 1946 promovierte sie in Tübingen, emigrierte aber 1955 in die USA. Nach anfänglich eher routinemäßiger Übersetzungsarbeit an der Harvard University fand sie Zeit zum Forschen und Schreiben und verfasste bald wichtige Bücher über die Archäologie Osteuropas, wie das bahnbrechende, monumentale The Prehistory of Eastern Europe, vol. I: Mesolithic, Neolithic, and Copper Age Cultures in Russia and the Baltic areas (1956, Harvard; Cambridge, MA: American School of Prehistoric Research, 241 p.). Diese für die Kurganforschung grundlegende Monographie war der erste Text, der alle archäologischen Forschungen vom Baltikum bis zum Nordkaukasus bis 1955 auswertete und zusammenfasste. Bis zu diesem Werk war die Vorgeschichte Osteuropas für westliche Wissenschafter aufgrund politischer und sprachlicher Barrieren nur bruchstückhaft zugänglich. Vor allem die von Gimbutas beherrschten osteuropäischen Sprachen öffneten ihr den Zugang zu den bis dahin nicht bekannten und nicht verwerteten östlichen Forschungsergebnissen. Hierzu werden zwei → Reviewings aus dem Jahr 1956 in deutscher Übersetzung gebracht, die unmittelbar die besondere Bedeutung dieser Arbeit Gimbutas´ erkennen und anerkennen. Sie hielt Vorlesungen in Harvard und wurde ordentliche Professorin an der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA).

Neben ihrer Kurgan-Hypothese befasste sie sich tiefschürfend mit bronzezeitlichen Kulturen in Zentral und Osteuropa (Lit.: → Bronze Age cultures in Central and Eastern Europe) und entwickelte in späteren Jahren auch eine Reihe von Ideen über die Existenz eines europäischen Muttergöttinnen-Kults, die sie in ihrem Buch „Gods and Goddesses of Old Europe“ (1974) und anderen Büchern (siehe die downloadbaren Bücher im Literaturverzeichnis) darlegte und die, obwohl nicht allgemein akzeptiert, bei einigen Teilen der feministischen Bewegung großen Anklang gefunden hat.

Univ.-Prof. Dr. Marija Gimbutas (UC-Los A., 1993)

"Es dauerte mindestens zweitausend Jahre, bis Europa indoeuropäisiert wurde – ein Prozess der kulturellen Transformation, der die Vermischung zweier sehr unterschiedlicher Kulturen beinhaltete. Die "Gewinner" waren diejenigen, die über Waffen, Pferde und eine hierarchische Gesellschaft verfügten. Wie die Kultur im Wolgagebiet vor 5000 v. Chr. aussah und wie und wann genau das Patriarchat entstand, bleiben dringende Fragen von globalem Interesse, die in Zukunft beantwortet werden müssen." (Marija Gimbutas 1993; Topanga, California)

Niemand hat diesen Zusammenprall der Kurgan-Gruppen mit ihren (drei) zwei Invasionen gegen die indigenen Alteuropäer besser und eingehender beschrieben als die Aufdeckerin der Kurgan-Kultur Marija Gimbutas. Grundlegend siehe dazu das Sammelwerk: Gimbutas, Marija → The Kurgan culture and the Indo-Europeanization of Europe. Selected articles from 1952 to 1993. Journal of Indo-European Studies, Monograph No. 18 (1997, edited post mortem – in honor of Marija Gimbutas).

Mit ihrer Theorie war sie die erste Wissenschafterin, die archäologisches und linguistisches Wissen zum Ursprung der Proto-Indoeuropäisch sprechenden Völker in Zusammenhang brachte. Ihre Kurgan-Hypothese aus 1956 gilt in ihrer ehemaligen, ursprünglichen Form zwar nicht mehr als völlig zutreffend, wird in ihrem Kern jedoch immer wieder bestätigt und nach wie vor weiter entwickelt und ergänzt (vor allem Anthony 2007, 2010, 2015, 2021). Auch die von Gimbutas noch hoffnungsfroh beobachteten ersten genetischen Analysen zu Beginn der 1990er-Jahre tragen heute besonders zur Untermauerung und Ausfeilung ihrer Hypothese bei.

Ihre Assistentin Joan Marler, die wohl beste Kennerin der Arbeit und Geisteswelt von Gimbutas, behandelt 2006 in einer Art Laudatio umfassend die Arbeit und Gesamtleistungen im Artikel → The Beginnings of Patriarchy in Europe: Reflections on the Kurgan Theory of Marija Gimbutas – hier zu Ehren Gimbutas´ in deutscher → Übersetzung - (mit Anmerkungen und Hervorhebungen). Sie zeigt, wie Gimbutas das Alteuropa als die Grundlage der europäischen Zivilisation definiert und die Anfänge des Patriarchats – gleichzeitig mit der beeindruckend dargestellten Indoeuropäisierung des Kontinents – als ein späteres Phänomen ansieht, und sie stellt damit die Doktrin der universellen männlichen Dominanz in Frage, die als Ursprungsgeschichte der westlichen Zivilisation gilt.

2019 wurde zu Gimbutas an der Central European University (CEU) in Budapest eine umfassende Dissertation über ihre Arbeit und ihr Werk geschrieben: Navickaitė Rasa: → Prehistoric Goddess of the Late Twentieth Century: Transnational Feminist Reception, Construction and Appropriation of Marija Gimbutas, die vor allem auch ihren Beitrag zum Gender Mainstreaming behandelt.

Zusammenprall der Kulturen: Kurganer (Indoeuropäer) vs. Alteuropäer

Die gegen Ende unserer "klassischen", neolithischen Pfahlbauernzeit in unserem Raum in Mitteleuropa um ca. 2700 v.Chr. vordringenden patrilinearen und patriarchalen. indoeuropäischen Schnurkeramiker – früher "Streitaxtkultur" genannt – waren Abkömmlinge der kriegerischen Kurgankultur (russ. курга́н = kurgán = ‚Grabhügel´; vgl. dazu → The Kurgan culture and the Indoeuropeanization of Europe - selected articles 1952-1993 von deren Aufdeckerin Marija Gimbutas, Harvard) und brachten v.a. in der zweiten und dritten Migrationswelle die indoeuropäische Sprache mit sich und zu uns (in der Folge als Keltisch, Italisch, Germanisch, Slawisch, Baltisch usw.), aber auch das (Reit-)Pferd und das Rad.

Einen umfassenden Überblick zu diesem für Europa so entscheidenden Übergang gibt Gimbutas in ihrem bewusst letzten, abschließenden Aufsatz: The Fall and Transformation of Old Europe: Recapitulation (1993, S. 351-372), in dem sie eine Abklärung und Verfeinerung ihrer Theorien über die Alteuropäer und das Kurgan-Volk bringt. Siehe dazu ihren Artikel als Auszug aus ihrem Buch und da dieses vergriffen ist in – Gimbutas zu Ehren – erstellter deutscher Übersetzung (samt Anmerkungen und Hervorhebungen): → Der Untergang und die Verwandlung des alten Europa: Rekapitulation – 20 recht lesenswerte Maschinschreibseiten.

Gimbutas beschreibt hier eindrücklich auf rd. 20 Seiten wie die hochstehende, friedfertige, matriarchale Kultur der Alteuropäer durch drei Migrationswellen von Gruppierungen der patriarchalen, kriegerischen, berittenen, Indoeuropäisch-sprechenden Kurgan-Kultur aus den Steppen Südrusslands überrannt worden ist.

Gimbutas gibt in ihrem Aufsatz aus 1990: „When Worlds Collide: Indo-Europeans and Pre-lndo-Europeans“ eine grundlegende Gegenüberstellung der Kultur der Alteuropäer (Jäger/Sammler vermischt mit den neolithischen Ackerbauern) und der Kultur der Indoeuropäer (Kurgan-Gruppen). Siehe dazu diesen ihren Artikel als Auszug aus ihrem Buch (Gimbutas 1993, S. 345-350) und da dieses vergriffen ist (antiquarisch US-$ 389) in – Gimbutas zu Ehren – erstellter deutscher Übersetzung (samt Anmerkungen und Hervorhebungen): → "Der Zusammenprall zweier Ideologien: Indoeuropäer vs. Alteuropäer" – lesenswert!

Bär (down) und Stier (up) vor der Börse Frankfurt

Gimbutas beschreibt hier kompakt auf fünf Seiten in eindringlicher Form unter Rückgriff auf ihre Bücher (Download-Links im Literaturverzeichnis): The Goddesses and Gods of 0ld Europe, 6500-3500 B.C. (1974); The Language of the Goddess (1989) und The Civilization of the Goddess. The World of Old Europe (1991) die völlig gegensätzlichen und widerstreitenden gesellschaftlichen, religiösen und kulturellen Konzeptionen der friedlichen, matriarchalischen Alteuropäer und der kriegerischen, patriarchalischen, hierarchischen Indoeuropäer (der in drei Wellen eindringenden und die Alteuropäer überrennenden Kurgan-Gruppen). Dabei behandelt sie nicht nur die religiöse Konzeption mit der "Großen Göttin" der Alteuropäer, sondern auch die Götterwelt der Kurgan-Kultur und der Indoeuropäer: den Gott (Vater) des Leuchtenden Himmels (= "Dieus petér"; vgl. lat. "deus"), den Donnergott und den Gott des Todes und der Unterwelt. Der Donnergott (Stier-Symbol) kämpft andauernd – bis heute ? (vgl. die Abb.) – gegen den Gott der Unterwelt (Bär-Symbol).


Bánffy 2022, Ester: → Marija Gimbutas 100 A 'Grande Dame' of Twentieth-Century Prehistory and Her Connections with Hungarian Archaeology. HSCE Historical Studies on Central Europe. 2022. Historical Studies on Central Europe 2(2):305-315. License: CC BY-NC 4.0.



James Patrick Mallory (1973, 1989, 1997, 2006)

em.Univ.-Prof. James P. Mallory, Queen’s Univ. Belfast

Mallory, James Patrick (Indogermanist; UC LA), Doktorand von Gimbutas: → A Short History of the Indo-European Problem, Journal of Indo-European Studies; 1973, 46 p.

In den hier beigefügten (übersetzten) Auszügen aus Mallory´s → Eine kurze Geschichte des Indo—Europäischen Problems (3 Seiten) werden Beiträge von Mallory und relevanten Forschern (Childe, deutsche Forscher des 1936er-Jahres, Gimbutas) der Indo-Europäer gebracht.

Mallory schreibt auf S. 22: "Die Lokalisierung des Heimatlandes der Indo-Europäer und die Beschreibung der Ausbreitung der indoeuropäischen Sprachen ist von zentraler Bedeutung für jede Erklärung, wie Europa zum heutigen Europa wurde. Im weiteren Sinne ist es eine Suche nach den Ursprüngen der westlichen Zivilisation."

Sir William Jones.

Sir William Jones' dritter Jahresvortrag vor der Asiatischen Gesellschaft über die Geschichte und Kultur der Hindus (am 2.2.1786 in Kalkutta) stellt mit der berühmten "Philologen"-Passage den Beginn der indoeuropäischen Studien dar (Mallory, Seite 25): „Die Sanskrit-Sprache, wie alt sie auch immer sein mag, hat eine wunderbare Struktur; sie ist vollkommener als das Griechische, reichhaltiger als das Lateinische und vorzüglicher verfeinert als beide, weist aber zu beiden eine stärkere Verwandtschaft auf, sowohl in den Wurzeln der Verben als auch in den Formen der Grammatik, als dass sie durch Zufall entstanden sein könnte; so stark sogar, dass kein Philologe sie alle drei untersuchen könnte, ohne zu glauben, dass sie einer gemeinsamen Quelle entsprungen sind, die vielleicht nicht mehr existiert. Es gibt einen ähnlichen – wenn auch nicht ganz so zwingenden – Grund für die Annahme, dass sowohl das Gotische als auch das Keltische denselben Ursprung mit dem Sanskrit haben, wenn auch vermischt mit einem sehr unterschiedlichen Idiom; und auch das Altpersische könnte zu derselben Familie hinzugefügt werden." Diese gemeinsame Quelle wurde als Proto-Indoeuropäisch bekannt.


Mallory, James Patrick: → In Search of the Indo-Europeans / Language, Archaeology and Myth. 1989. 288 Seiten, 175 Abbildungen. (now: Prof. at Queen's University Belfast).

Bernfried Schlerath (FU Berlin) gibt in der → Praehistorischen Zeitschrift 1992 eine → Sprachwissenschaftliche Rezension zu Mallory´s Buch (rund 10 Seiten; hier mit Anmerkungen und Hervorhebungen versehen), in der er v.a. auf sprachwissenschaftliche Probleme aber auch auf die einzelnen Kapitel eingeht:

Mallory´s Buch verfolgt einen anderen Ansatz als Gimbutas, indem er als ersten Ansatz mit den „Erben der Kurganer“ in Asien und in Europa beginnt und erst in der Folge auf die indoeuropäische Kultur und Religion eingeht. Daraufhin widmet er sich dem indoeuropäischen „Heimatland“ und der Archäologie der Proto-Indo-Europäer. Erst zum Schluss geht er auf die Wanderungen und Ausbreitung der Indoeuropäer nach Asien, Kaukasus, Südost- und Westanatolien sowie Zentral- und Nordeuropa ein. Das Buch gibt einen Überblick zu den Indoeuropäern und zudem einen Überblick über alle Theorien und archäo-linguistischen Aspekte bezüglich der sagenumwobenen Proto-Indoeuropäer. Mallory legt sich nicht auf eine bestimmte Theorie fest, sondern wägt alles ab und lehnt sich immer leicht an die Theorie der pontisch-kaspischen Steppe an. Das Ergebnis ist, dass das Buch auch heute noch erstaunlich aktuell ist und als wahrscheinlich bester einführender Überblickstext zu einem Problem dient, das Archäologie und Linguistik bis zum heutigen Tag in Atem hält. Bezüglich der aDNA (ancient DNA) ist das Buch natürlich zu früh erschienen, bei der es aber bedeutende Durchbrüche gegeben hat. Man muss sich die aDNA-Papiere ansehen und mit dem vergleichen, was Mallory in diesem Buch bespricht.


Mallory, James Patrick and Adams, Douglas Q.: → Encyclopedia of Indo-European Culture, 1997, 855 Seiten; ist dort auch als PDF-Downlaod verfügbar (194 MB). → [Zweite Quelle (Archive.org).]

  • Ist das Basis-Buch für "The Oxford Introduction to Proto-Indo-European" - siehe gleich unten.

Das Lexikon ist thematisch nach folgenden Sachgebieten und Bereichen gegliedert: Aktivitäten, Anatomie und natürliche Funktionen, Tiere, Archäologische Stätten und Kulturen, Architektur und Behausungen, Kleidung und Textilien, Emotionen, Essen und Trinken, Sprachen und Linguistik, Recht, Ehe und Verwandtschaft, Materielle Kultur, Geist, Verschiedene grammatikalische Kategorien, Bewegung und Transport, Physische Welt, Besitz, Beruf und Handel, Menge und Zahl, Religion und vergleichende Mythologie, Sinneswahrnehmung, Soziale und politische Beziehungen, Räumliche Beziehungen, Sprache, Zeit, Vegetation und Landwirtschaft, Kriegsführung.

Im folgenden werden die nach den einzelnen Bereichen geordneten rd. 1.500 indo-europäischen Wörter in der beigefügten
Vokabelliste indo-europäischer Wörter Englisch/Deutsch sowie der
Vokabelliste indo-europäischer Wörter Deutsch/Englisch
zur Verfügung gestellt. Die in diesem Lexikon aufgeführten Begriffe und Wörter zeugen davon, dass es keine wesentlichen Unterschiede in der Begriffswelt der Indo-Europäer zu uns heutigen Menschen gibt.

Hier sei vorweg zusätzlich darauf hingewiesen, dass vor allem die ganz hochstehende Grammatik - und hier vor allem das Ausdruckspotential der Verben - der Indo-Europäer ihre so erfolgreiche Kultur mit begründet hat. Dazu wird noch eine eigene Darstellung gebracht werden.


Mallory, James Patrick (Royal Irish Academy) and Adams, Douglas, Quentin (Univ. of Idaho; Indo-European comparativist): → The Oxford Introduction to Proto-Indo-European and the Proto-Indo-European World. 2006, 756 p. Aktuellste Version der Enzyklopädie; interaktives E-Book; und einem Anhang mit einer "Proto-Indo-Europäischen" / "Englischen" Vokabel-Liste (siehe S. 466, 67 Seiten); → Inhaltsverzeichnis

Rezension: "Dieses Buch stellt das Proto-Indoeuropäische vor und untersucht, was die Sprache über die Menschen verrät, die sie sprachen. Die Protoindoeuropäer lebten vor 8.000 bis 5.500 Jahren irgendwo in Europa oder Asien, und von ihrer Sprache ist kein Text erhalten. Mallory und Adams zeigen, wie Wissenschaftler sie in den letzten zwei Jahrhunderten aus ihren Nachfolgesprachen rekonstruiert haben, deren überlebende Beispiele die größte Sprachfamilie der Welt bilden. Nach einer knappen Darstellung der proto-indoeuropäischen Grammatik und einer Betrachtung ihrer Entdeckung verwenden sie die rekonstruierte Sprache und damit verbundene Beweise aus Archäologie und Naturgeschichte, um das Leben, die Gedanken, die Leidenschaften, die Kultur, die Gesellschaft, die Wirtschaft, die Geschichte und die Umwelt der Protoindoeuropäer zu untersuchen. Unsere fernen Vorfahren benutzten das Rad, waren sesshafte Ackerbauern, hielten Schafe und Rinder, brauten Bier, heirateten, stellten Waffen her und hatten 27 Verben für den Ausdruck von Streit. Zu den Themen, denen die Autoren Kapitel widmen, gehören Fauna, Flora, Familie und Verwandtschaft, Kleidung und Textilien, Essen und Trinken, Raum und Zeit, Emotionen, Mythologie, Religion und die fortwährende Suche nach dem protoindoeuropäischen Heimatland. Protoindoeuropäisch-englische und englisch-protoindoeuropäische Vokabularien und vollständige Indizes schließen das Buch ab. In einem klaren, gut lesbaren Stil geschrieben und mit Karten, Abbildungen und Tabellen illustriert. Es richtet sich an Leser, die sich für die Geschichte der Sprache und der frühen menschlichen Gesellschaften interessieren."




David Waller Anthony (1986, 2007, 2010, 2015, 2021)

em.Univ.-Prof. David W Anthony

David Waller Anthony (Anthropologist): The social and economic implications of the domestication of the horse, unpublizierte Ph.D.-Dissertation, Univ of Pennsylvania, Philadelphia, 1985, 838 p. Siehe das → Inhaltsverzeichnis pp.14-24.

Zugang zu seiner → Forschungsliteratur.


Anthony, David W.: → The "Kurgan Culture", Indo-European Origins, and the Domestication of the Horse: A Reconsideration (with Comments by Gimbutas and Mallory and Replies by Anthony). Current Anthropology, Vol. 27, Issue 4, 1986, pp 291-313.

Im vorletzten Absatz seiner Antwort bringt Anthony eine recht kritische Abgrenzung zu Gimbutas´ "Alteuropa": "Ich glaube, dass wir uns jetzt einer Lösung nähern, aber nicht in der Richtung, die Gimbutas vorgeschlagen hat. Einige der Punkte, die sie zu diesem Thema anführt, sind umstritten. Eine archäologische Dokumentation von Matrilinearität und Patrilinearität ist schwierig, wenn nicht unmöglich. Das Protoindoeuropäische ist nicht eng mit der finno-ugrischen Sprachfamilie verwandt. Der rekonstruierte Begriff *peku- bedeutete wahrscheinlich ursprünglich "bewegliches Eigentum" und wurde nur in bestimmten Sprachbeständen auf "Schaf" eingeengt. Getreide ist als Element im proto-indoeuropäischen Wortschatz gut belegt. "Sonnensymbole" müssen nicht herangezogen werden, um einfache geometrische Verzierungen zu erklären, die gewöhnliche Töpfe umschließen." (Anm. des Autors hierzu: lateinisch "pecunia" = Geld wird vom lat. Wort für "Vieh" abgeleitet, womit Gimbutas doch recht hatte; ebenso wie mit dem Finno-Ugrischen.)


Anthony, David: The Horse, the Wheel, and Language: How Bronze-Age Riders from the Eurasian Steppes Shaped the Modern World. Princeton University Press, 2007. 553 pp.

  • ausgezeichnet mit dem → "Best-scientific-book prize" from the Society for American Archaeology in 2010
  • "Durch die Analyse von Linguistik und Archäologie erforscht er die Kulturen der eurasischen Steppe, deren Sprache sich im Laufe von mehreren tausend Jahren über Europa und weite Teile Asiens ausbreitete und die mit ihren Mythen und Konzepten der Wahrnehmungskonstruktionen noch heute deren Sprecher beeinflusst."

Anthony, David: Artikel The Rise and Fall of Old Europe. S. 29–56, im Katalog: David W. Anthony, Jennifer Y. Chi (Eds.): → The Lost World of Old Europe. The Danube Valley, 5000–3500 BC der Internationalen Ausstellung 2009-2010 (Princeton University Press, 2010) mit Fachartikeln und Abbildungen der faszinierenden Exponate sowie:

SLIDESHOW der Ausstellung. (101 Slides mit den bedeutendsten Exponaten)

YOUTUBE-Interview von David Anthony, 25.11.2009.

Anthony ist hier mit Gimbutas recht versöhnt, wenn er in seinem Aufsatz ein ausführliches Kapitel "Die Faszination der Figurinen" bringt und schreibt: " Ein Aspekt von Gimbutas' Analyse, der wahrscheinlich die alteuropäische Realität widerspiegelt, ist ihre Erkenntnis, dass die Figurinen des Alteuropa eine Vielzahl verschiedener Arten und Varianten rituellen Verhaltens und religiöser Symbolik aufweisen. Die Figurinen hatten eine Vielzahl unterschiedlicher kultischer Verwendungszwecke, die von Region zu Region variierten und sich im Laufe der Zeit veränderten. Trotz der Schwierigkeiten, die diese Variabilität bei der Interpretation mit sich bringt, bleiben die Figurinen eine der eindrucksvollsten und überzeugendsten Aspekte von Alteuropa."

Der (visuelle) Anthropologe Douglass W. Bailey (Univ. San Francisco) will in diesem Buch (The lost World; S. 112-127), wie viele andere vor ihm, am Ruhm von Gimbutas teilhaben, weshalb er sich – offen neidisch – in seinem Aufsatz „Die Figurinen von Alteuropa“ gegen die Thesen von Gimbutas abmüht und versucht, sie herunterzumachen: „In der Tat hat die verstorbene und viel beachtete Wissenschaftlerin Marija Gimbutas ihre Antworten auf ganz ähnliche Fragen so formuliert. In einer Reihe von einflussreichen Büchern legte sie weitreichende Interpretationen vor … Für Gimbutas waren die Antworten klar: Figurinen waren Darstellungen von Gottheiten oder Objekte, die in besonderen Zeremonien von ritueller Bedeutung verwendet wurden, die sich am ehesten auf Kulte der Fortpflanzung und des Todes (von Pflanzen, Tieren und Menschen) konzentrierten. Gimbutas' Argumente waren zum großen Teil deshalb so einflussreich, weil sie ansprechend und leicht verständlich waren, weil sie eine bedeutende Position an einer großen Forschungsuniversität (UCLA) innehatte und weil sie in großen Hochglanzbänden erschienen, die von Mainstream-Verlagen herausgegeben wurden.“ Bailey fallen aber keine Argumente gegen Gimbutas ein und er schafft auch keine Gegen-Interpretation oder -vorschläge: diese bleiben beim „Vielleicht“.


Anthony, David and Ringe, Don: → The Indo-European Homeland from Linguistic and Archaeological Perspectives. Annual Review of Linguistics, Vol. 1, Issue 1, 2015 pp. 199-219. (Authors: David Anthony, Dept. of Anthropology, Hartwick College and Don Ringe, Dept. of Linguistics, University of Pennsylvania); more sources: [1], [2]

Abstract: "Archäologische und linguistische Beweise sprechen übereinstimmend für einen Ursprung der indoeuropäischen Sprachen in der pontisch-kaspischen Steppe um 4.000 Jahre v. Chr.. Die Beweise sind so stichhaltig, dass die Argumente für andere Hypothesen überdacht werden sollten."


Anthony, David W., D. R. Brown, P. Kuznetsov, O. Mochalov & A. Khokhlov (eds.). → A Bronze Age landscape in the Russian steppes: The Samara Valley Project (PDF - 106 MB) sowie → Online : Monumenta Archaeologica 37, 538 pages. Los Angeles: Cotsen Institute Press. 2016.

Erste englischsprachige Monographie, die saisonale und permanente spätbronzezeitliche Siedlungen in der russischen Steppe beschreibt. Sie ist der Abschlussbericht des Samara-Tal-Projekts, einer amerikanisch-russischen archäologischen Untersuchung, die zwischen 1995 und 2002 durchgeführt wurde. Sie untersucht die sich verändernde Organisation und die Subsistenzressourcen pastoraler Steppenwirtschaften vom Eneolithikum (4500 v. Chr.) bis zur Spätbronzezeit (1900-1200 v. Chr.) in einer Steppen- und Flusstallandschaft in der mittleren Wolgaregion, mit besonderem Augenmerk auf die Rolle der Landwirtschaft während der ungewöhnlichen Episode des sesshaften, niedergelassenen Viehzucht, die sich mit der Srubnaja- und Andronovo-Kultur (1900-1200 v. Chr.) über die eurasischen Steppen ausbreitete. Die Samara-Archäologen machten drei erstaunliche Entdeckungen: Die Landwirtschaft spielte bei der Ernährung der späten Bronzezeit in der gesamten Region keine Rolle, was angesichts der Sesshaftigkeit eine Überraschung war; in Krasnosamarskoe wurde ein einzigartiges Winterritual mit Hunde- und Wolfsopfern praktiziert, das möglicherweise mit männlichen Initiationszeremonien zusammenhing; und sich überschneidende Sphären der Verpflichtung, Kooperation und Zugehörigkeit funktionierten auf verschiedenen Ebenen, um Gruppen zu integrieren, die durch Politik, Wirtschaft und rituelle Verhaltensweisen definiert waren.


Anthony, David: → Migration, ancient DNA, and Bronze Age pastoralists from the Eurasian steppes. In Daniels, Megan (ed.), Homo Migrans: Modeling Mobility and Migration in Human History. 2021. Anthony zeigt hier, dass es offenbar eine abgehobene Schicht der Kurgan-Führung gab.

"This is my first paper on migration in 20 years. In it I attempt to answer the question "was Marija right"? Conclusion: partly yes, partly no."

Ausgezeichnete Darstellung der Forschungs-Entwicklung vor/seit Gimbutas bis heute.



Überholte Hypothesen zu den Indoeuropäern (Anatolien, Süd-Kaukasus ...)

Gamkrelidze et Ivanov: Indo-European and the Indo-Europeans. A Reconstruction (1964)

Gamkrelidze & Ivanov (1964 russ. Original "Indojevropejskij jazyk i indojevropejcy"; engl. Übersetzung 1995 "Indo-European and the Indo-Europeans - A Reconstruction and Historical Analysis of a Proto-Language and a Proto-Culture." (Download-Link: im Literaturverzeichnis). Hier ein → tief gegliedertes Inhaltsverzeichnis.. [Gamkrelidze war Linguist, Orientalist und Hittitologe und Präsident der Georgischen Akademie der Wissenschaften.]

... dass es sich bei dem Buch um die bisher wohl umfassendste Behandlung der Sprache der Indoeuropäer mit einem umfassenden nach Sachgebieten gegliederten Lexikon handelt ...

Rezension von Prof. Dr. Martin Haspelmath (Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie): Das Buch der Linguisten Gamkrelidze und Ivanov ist als umfassendes und interdisziplinäres linguistisches Werk unübertroffen. Im zweiten Teil des Buches wird die semantisch geordnete Darstellung von Material aus dem Lexikon mit Analysen der Verwendung von Formen in einem weit gefassten kulturellen Kontext kombiniert. Es werden Ähnlichkeiten mit dem Kartvelischen und Semitischen beschrieben und enge Kontakte mit diesen Sprachfamilien postuliert.
Dies führt zwangsläufig zu dem Vorschlag, die hypothetische Urheimat der Indoeuropäer in der Region südlich des Kaukasus anzusiedeln. Sie verorten die Heimat des Proto-Indoeuropäischen im fünften bis vierten Jahrtausend v. Chr. in Ostanatolien und im südlichen Kaukasus und vermuten einen engen Kontakt zwischen Sprechern des PIE und des Proto-Kartvelischen, Proto-Semitischen und Proto-Sumerischen, der auf ein gemeinsames Territorium zurückzuführen wäre.

Rezension von Craig Melchert (University of North Carolina; American Oriental Society): Die Behandlung des PIE-Lexikons ist offensichtlich als Kernstück des gesamten Werkes gedacht. Sie ist in ihrem Umfang und ihrer Konzeption unbestreitbar beeindruckend, und der Grundgedanke, das Lexikon nach semantischen Feldern zu gliedern, ist ein wichtiger und origineller Beitrag, der alle zukünftigen Diskussionen positiv beeinflussen wird. Leider durchdringen, wie oben bereits angedeutet, die Vorurteile der Autoren über die Lage des PIE-Heimatlandes jeden Bereich des Lexikons und hindern sie daran, die Belege objektiv zu bewerten, obwohl es hier viel Gültiges und Nützliches gibt.


Colin Renfrew: Archaeology and Language: The Puzzle of Indo-European Origins. (1988)

Link zum Download des Buches:Archaeology and Language: The Puzzle of Indo-European Origins.

Siehe hierzu die Rezension von Joseph Greenberg (Stanford University in American Anthropologist, 1988.):

"Das vorliegende Buch des Archäologen Renfrew schlägt eine neue und herausfordernde Theorie über das Proto-Indo-Europäische Heimatland vor. Sie unterscheidet sich von der am weitesten verbreiteten Ansicht, die vor allem von Gimbutas entwickelt wurde, hinsichtlich der Zeit (6500 v. Chr. versus 4000 v. Chr.), des Ortes (Westanatolien und dann Griechenland versus die Steppen nördlich des Schwarzen Meeres) und der kulturellen Subsistenz (landwirtschaftlich versus nomadisch).

Renfrew führt die Ausbreitung der indoeuropäischen Sprachen auf den Vormarsch der Landwirtschaft von Anatolien nach Griechenland und von dort über einen Zeitraum von zwei Jahrtausenden nach West- und Nordeuropa zurück. Renfrews Buch hat bereits zwei negative Rezensionen von Archäologen im Quarterly Review of Archaeology (1988) hervorgerufen. Die vorliegende Rezension befasst sich hauptsächlich mit den sprachlichen Aspekten.

Da Renfrew erkennt, dass die grundlegenden Methoden der Linguistik zur Bestimmung der zeitlichen und räumlichen Lage von Protosprachen zu Ergebnissen führen, die mit seiner Hypothese unvereinbar sind, muss er zeigen, dass diese Methoden unzuverlässig sind. So werden Beweise aus dem Proto-Wortschatz abgelehnt. "Wenn es keine Wörter für Weizen, Gerste usw. gibt, können andere Erklärungen angeboten werden" - aber es gibt keine. Die Ergebnisse der Glottochronologie und breiter angelegte Vergleiche der frühesten Formen der indoeuropäischen Sprachen deuten auf ein viel späteres Datum hin als das von Renfrew angenommene; daher wird auch die Glottochronologie abgelehnt. Da die linguistische Paläontologie auf der Rekonstruktion des Proto-Wortschatzes nach dem Prinzip der Übereinstimmung in mindestens zwei Zweigen für jedes einzelne Etymon beruht, zieht Renfrew den Schluss, dass auch das genetische Modell abgelehnt werden muss."


DOM2-Pferde nicht Grund für rasche Ausbreitung der Kurgankultur in Europa (2021)

Der Genomiker Pablo Librado und 164 alii: → The origins and spread of domestic horses from the Western Eurasian steppes. Zs. Nature 598 (2021), 634-640 behauptet, dass das Reitpferd der Kurganer offenbar noch nicht der Stammvater der heutigen fügsameren und stressresistenteren Hauspferde ist. Die Vorfahren dieser mutierten, gutmütigeren Hauspferde entstanden während des späten vierten und frühen dritten Jahrtausends v. Chr. in den west-eurasischen Steppen, insbesondere am unteren Wolga-Don und breiteten sich in der Folge ob ihrer neuen gutmütigen Eigenschaften rasch in ganz Eurasien aus.

Die bereits im Abstract getroffene Behauptung und die dort zitierten Autoren: "Our results reject the commonly held association7 between horseback riding and the massive expansion of Yamnaya steppe pastoralists into Europe around 3000 BC 8,9 driving the spread of Indo-European languages10." weisen auf das offensichtliche Bedürfnis des "Heischens um Aufmerksamkeit" hin – und das in der höchst renommierten Zeitschrift `Nature´. Beinahe lächerlich wirkt, dass der hier unter [7] als widerlegt zitierte Anthony auch gleichzeitig als Autor des ihn selbst widerlegenden Artikels angeführt wird – und das gleich zweimal mit den zwei Institutionen, bei denen er tätig ist.

Eine Begründung für die populistische Behauptung der Autoren, dass die noch nicht mutierten, urtümlicheren, "wilderen" aber domestizierten Reitpferde der Kurganer nicht mit ein Grund für die rasche Ausbreitung der indoeuropäischen Kurgankultur in Mitteleuropa gewesen sein könnten, bleiben die Autoren schuldig. Unter den für die Begründung einseitig ausgewählten Zitaten ( #37 - #44) werden durchwegs veraltete und überholte Veröffentlichungen dieser Autoren angeführt und es findet sich sich neben Renfrew (s. o.) – ein Verfechter der gegnerischen und längst überholten Anatolien-Hypothese – auch ein eigenartiger vehementer Patriarchat-Verfechter – der militante Gegner der Kurgan-Hypothese von Gimbutas - Alexander Häusler: → mit recht eigentümlichen Veröffentlichungen (vgl. Zitat #44).

Jedenfalls setzten sich die Gene und die indoeuropäische Sprache der Kurganer rasant durch – und die vergleichsweise wenigen eingewanderten Migranten wurden innert kurzer Zeit in einer "Kollision der Kulturen von Alteuropäern und Indo-Europäern" (vgl. Gimbutas 1997, p. 345-350: "When Worlds Collide" im obigen Abschnitt) zur dominanten Bevölkerungsgruppe.



Literaturverzeichnis

Anthony, David: → Migration, ancient DNA, and Bronze Age pastoralists from the Eurasian steppes. In Daniels, Megan (ed.), Homo Migrans: Modeling Mobility and Migration in Human History. 2021.

Anthony, David Waller: → The "Kurgan Culture," Indo-European Origins, and the Domestication of the Horse: A Reconsideration (and Comments by Gimbutas, Mallory et al. and Replies by Anthony). Current Anthropology, Vol. 27, Issue 4, 1986, pp 291-313.

Anthony, David: Buch The Horse, the Wheel, and Language: How Bronze-Age Riders from the Eurasian Steppes Shaped the Modern World. Princeton, NJ: Princeton University Press, 2007. 553 pp. ISBN: 978-0-691-5887. → Download-Quelle und "Download (PDF)" auswählen. → WIKIPEDIA widmet diesem Buch eine ausführliche Beschreibung der Kapitel und des Inhalts (englisch).

Anthony, David: The Exhibition; 11.11.2009-25.4.2010. Catalogue: → The Lost World of Old Europe. The Danube Valley, 5000–3500 BC. Princeton University Press, 2010. pp. 254. (beinhaltet beeindruckende Bilder z.B. S. 128 ff., Cucuteni ~4000 v.Chr.)

Anthony, David and Ringe, Don: → The Indo-European Homeland from Linguistic and Archaeological Perspectives (January 2015). Annual Review of Linguistics, Vol. 1, Issue 1, pp. 199-219, 2015. (Authors: David Anthony, Dept. of Anthropology, Hartwick College and Don Ringe, Dept. of Linguistics, University of Pennsylvania); more sources: [3], [4]

Gamkrelidze, T. V., & Ivanov, V. V.: Indo-European and the Indo-Europeans. A Reconstruction and Historical Analysis of a Proto-Language and a Proto-Culture. Tiflis (Georgien) State University. (russ. Original 1964; engl. Übersetzung 1995).

Gimbutas, Marija (born as Alseikaité; 1921-1994): → The Kurgan culture and the Indo-Europeanization of Europe. Selected articles from 1952 to 1993. Editors (post mortem Marija´s): Robbins Dexter, Miriam and Jones-Bley, Karlene: Journal of Indo-European Studies, Monograph No. 18. Institute for the Study of Man; Washington D.C., 1997, 404 pages. Original ist, auch antiquarisch, vergriffen. Siehe vor allem ihre bewusst letzte und abschließende Veröffentlichung: "The Fall and Transformation of Old Europe: Recapitulation.", p. 351-372.

Gimbutas, Marija: → The Indo-Europeans: Archeological Problems, Harvard University 1962, In: American Anthropologist. 65 (1963), S. 815–836. → 2. Quelle (Darstellungen zur Kurgan-Kultur; grundsätzliche Grafiken)

Gimbutas, Marija: → The Indo-Europeanization of Europe: the intrusion of steppe pastoralists from south Russia and the transformation of Old Europe. In: Word 44, 1993, S. 205–222.

Gimbutas Marija: → Bronze Age cultures in Central and Eastern Europe. Mouton, The Hague, 1965. 772 p., Public Domain Mark 1.0, 45 MB.

Gimbutas, Marija: → The Civilization of the Goddess – The World of Old Europe. Edited by Joan Marler, Harper San Francisco, 1991. 529 pages; (Original vergriffen: → Download: 359 MB); [p. 193-199: Lake Shore Villages of Switzerland ... Cortaillod Culture]

ГИМБУТАС, Мария: → Цивилизация Великой Богини: мир Древней Европы (= The Civilization of the Goddess); Moskau 2006, 568 Seiten. (174 MB)

Gimbutas, Marija: → The language of the Goddess; unearthing the hidden symbols of western civilisation. 1989. Harper & Tow, San Frncisco. (Original vergriffen) 140 MB.

Gimbutas, Marija: → The Living Goddesses. Ed. Miriam Robbins Dexter; University of California, 1999, 286 p. (166 MB) Dieses letzte Buch von Gimbutas sollte auch ihren allerletzten Artikel beinhalten: "The Fall and Transformation of Old Europe: Recapitulation." (veröffentlicht aber in Gimbutas 1997, S. 351-372)

Mallory, James Patrick: → In Search of the Indo-Europeans: Language, Archaeology and Myth. 288 pages, 147 figs., 27 pls. London; Thames and Hudson, 1989.

Mallory, J.P., Adams, Douglas Q.: → Encyclopedia of Indo-European Culture, 1997, pp. 855. ist dort als PDF-Downlaod verfügbar, 194 MB.

Mallory, J.P.; Adams, Douglas, Q.: → The Oxford Introduction to Proto-Indo-European and the Proto-Indo-European World. 756 p. Oxford Linguistics, Oxford University Press; 2006.

Navickaitė 2019, Rasa: → Prehistoric Goddess of the Late 20th Century: Transnational Feminist Reception, Construction and Appropriation of Marija Gimbutas, Dissertation on the Central European University, Budapest, 2019, 321 p.

Renfrew, Colin: → Archaeology and Language: The Puzzle of Indo-European Origins, Penguin Books 1987, 364 p.