Liste der Gemeinde Unterach

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Die Siedlungen Misling I und II wurden 1904 von Theodor Wang entdeckt und 1976 von den Tauchern des UTC Wels vermessen.

  • Misling I

0,20 ha; Neolithikum 4000 - 3500 BC, 3500 - 3000 BC; Pfahlbau Station

Zeitstellung: Datierung anhand der Funde: Steingeräte.

Beschreibung: Die unmittelbar unterhalb der Straßenböschung in der kleinen Bucht „Auf der Schwend“ gelegene Siedlung Misling I ist im Uferbereich stark mit einer groben Steinschüttung und Kies überlagert und gestört. Seewärts, auf der bogenförmigen Uferplatte, ist nahezu das gesamte Pfahlfeld mit einer zunehmenden Schlickschicht bedeckt, der eine weiße Seekreide mit geringsten Kulturschichtresten folgt. Stark abgerolltes und offenliegendes Fundmaterial sowie zahlreiche Ankerspuren zeugen vom großflächigen Zerstörungsverlauf und fordern dringend eine Detailaufnahme der Siedlung vor ihrem endgültigen Verschwinden.

Die Siedlung verläuft parallel zum Ufer in einer Entfernung von rd. 30 m und besitzt eine Ausdehnung von rund 1.700 m²; die Anzahl der Pfähle beträgt 12.000 Stück.

Bibliographie: Czech 1976; Offenberger 1986; Willvonseder 1963-68, Dworsky-Reitmaier 2004. Bachner M. 2002.


  • Misling II

0,30 ha; Neolithikum 4000 - 3500 BC, 3500 - 3000 BC; Pfahlbau Station

Zeitstellung: C14-Daten (nach Offenberger 1976a, 259): Misling II/1 (VRI-355) 4390±90; Misling II/2 (VRI-356) 4710±90; Misling II/3 (VRI-357) 4610±90; Misling II/4 (VRI-358) 4450±90.

Beschreibung: Unmittelbar neben der Bundesstrasse befindet sich beim „Haus Finsterwald“ die in den Jahren 1973-76 „pfahlgerecht“ vermessene Station Misling II. Hier folgt einem bis zu 15 m breiten, aus groben Bruchsteinen und Kies aufgeschüttetem Uferstreifen ein kaum überdeckter Bereich aus Schwemmholz und Müll im Verband mit völlig erodiertem Fundmaterial und zerdrückten Pfählen. Seewärts nimmt eine dunkle Faulschlammschicht mit kantigen Bruchsteinen rasch zu, in der sich Keramik und Kulturschicht mit einer Dicke von > 10 cm in einer darunterliegenden Seekreide fanden. Das dichte Pfahlfeld ist in diesem Bereich vollkommen überdeckt, dazu zeigte sich auch eine größere Anzahl liegender (Schwemm-?) Hölzer. Misling 2 erscheint somit im uferseitigen Bereich schwer beeinträchtigt, der seewärtige Teil jedoch trotz seiner vollständigen Aufdeckung 1973-76 einigermaßen gut geschützt. Mehrere Bojensteine, Bootsverkehr und Hinweise durch Anrainer auf Sporttaucher zwingen aber auch hier zum Handeln.

Die Siedlung liegt heute in einer Tiefe von 1 bis 3 m und umfasst eine Fläche von zirka 2.000 bis 2.500 m².

Bibliographie: Offenberger 1970; Offenberger 1973; Offenberger 1974; Offenberger 1975; Offenberger 1976; Offenberger 1976; Offenberger 1981; Offenberger 1986; Schoch-Schweingruber 1978; Vymazal 1975; Willvonseder 1963-68; Dworsky-Reitmaier 2004. Bachner M. 2002.