Liste der Gemeinde Traunkirchen

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  • Traunkirchen

0,00 ha; 423 m ü. A.; Eisenzeit 1000 - 500 BC; Pfahlbau Station

Zeitstellung: Die von Wurmbrand entdeckten Stationen im Bereich des Traun-Ausflusses wurden aufgrund des Fundmaterials dem Neolithikum zugeordnet. Die Station von Traunkirchen wurde durch eine C14-Datierung hallstattzeitlich eingeordnet: (VRI-739) 2480±90 (vgl. Offenberger-Nicolussi 1981)

Beschreibung: Die hallstattzeitliche Fundstelle Traunkirchen liegt am Westufer auf der Verlängerung einer Halbinsel im Traunsee. Der von Traunkirchen aus ostwärts in den See verlaufende 'Unterwassersporn' von 50 bis 60 m Länge ist seit dem Frühjahr 1981 als urgeschichtliche Siedlungsstelle bekannt. Anfang Oktober 1999 wurde die neolithische bzw. hallstattzeitliche Siedlung auf Einladung von Herrn Offenberger durch vier Taucher der Österreichischen Gesellschaft für Feuchtboden- und Unterwasserarchäologie triton in W-O-Richtung betaucht. Dabei konnte festgestellt werden, dass kaum Pfähle oder Holzstücke an der Oberfläche zu erkennen sind, wie sie Offenberger 1981 finden konnte. Oft, vor allem in Ufernähe, steht der nackte Fels direkt unter einer dünnen Seekreideschicht an, aber auch die natürliche Sandschicht erweist sich als zu hart, um ohne Hilfsmittel in den Untergrund vorzudringen. Kulturschichten konnten sowohl oberflächlich als auch bei den Eingriffen kaum beobachtet werden. Der Sporn ist über weite Teile mit Vegetation überzogen, sodass in diesem Fall auf größerflächige 'Rupfungen' verzichtet wurde. Eine durch einen aufgelaufenen Dampfer entstandene Rinne 4,5 m vor der Ufermauer zeigt sich heute bereits als stark überwachsene seichte Mulde, von kaum mehr 40 cm Tiefe. Die an den 'Profilen' untersuchte und danach abgedeckte Kulturschicht konnten ebenfalls noch lokalisiert werden, wurde aber wieder mit Steinen vor weiterer Ausspülung geschützt. An Funden konnten neben einigen spätmittelalterlichen Utensilien und neuzeitlichem Material nur wenige, nicht aussagekräftige urgeschichtlichen Scherben gemacht werden. Insgesamt ist noch zu wenig über die Fundstelle bekannt, als dass man bereits jetzt etwas über den wissenschaftlichen Wert sagen könnte. Aufgrund der besonderen Zeitstellung und der äußeren Bedingungen bei der Fundstelle ist eine umfassende zukünftige Grabungstätigkeit mit großflächigen Abtragungen nicht auszuschließen.

Bibliographie: Czech 1985/86; Nicolussi 1995; Offenberger 1986.