Liste der Gemeinde Schörfling

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  • Kammer I

0,0 ha; Neolithikum 4000 - 3500 BC, 3500 - 3000 BC, (Bronzezeit?) 2000 - 1500 BC; Pfahlbau Station direkt am Seeausrinn

Zeitstellung: C14-Datierung (nach Gotsleben - Vymazal 1981, 33): Kammer I (VRI-723) 4910±110. Fundmaterial auch aus Brozezeit, wobei Trennung des Materials zu den Stationen Seewalchen I+II nicht eindeutig ist.
Beschreibung: Die Station Kammer I liegt unmittelbar vor der Parkanlage am rechten Atterseeabfluss und erstreckt sich von hier, kaum trennbar, in Richtung der Stationen Seewalchen I und II. Ein bodeneben erodiertes Pfahlfeld mit freigespültem Fundmaterial und „unklaren“, liegenden Hölzern in steriler Seekreide verändert sich im direkten Ausflussbereich zu einem dichteren, steinüberdeckten Feld aus Pfählen und Pfahlreihen (Palisade?) mit teilweise gut ausgebildeter Kulturschicht. Aufgrund ihrer Lage und schädlichen Einflüssen (Baggerungen, Schifffahrt, Schüttungen, Kanal) ist die Siedlung sehr unterschiedlich erhalten und gerade in Hinblick auf ihre Stellung zu Seewalchen I und II nochmals detaillierter aufzunehmen.

Von der Tauchgruppe Haag wurde 1979 eine Fläche von 20 x 10 m, die einige Sustruktionen enthielt, im Detail vermessen. An archäologischen Funden konnten nur einige Scherben und eine Kalksteinperle geborgen werden; die Fundstelle wurde bereits ab 1870 unter Wurmbrand ausgebeutet.

Bibliographie: Gotsleben-Vymazal 1981; Offenberger 1986; Willvonseder 1963-68; Dworsky und Reitmaier 2004. Bachner M. 2002.


  • Kammer II

0,20 ha; Neolithikum 3500 - 3000 BC, 3000 - 2500 BC; Pfahlbau Station

Zeitstellung: C14-Datierung (nach Czech-Offenberger, 1980, 56): Kammer II (VRI-687) 4420±100.

Beschreibung: Die Siedlung Kammer II - sofern nicht bereits zur Gänze zerstört – [Anm.: unrichtig: westlich] östlich von Schloss Kammer unter umfangreichen, schwimmenden Steganlagen der Marina Schörfling gelegen, konnte aufgrund massiver Schlicküberdeckung nicht lokalisiert werden. Zudem machte intensiver Bootsverkehr im Yachthafen das Tauchen sehr gefährlich. Diese Umstände, aber auch die ausgedehnten Palisadenreihen rund um Schloss Kammer mit sehr unterschiedlich erhaltenen Pfählen sowie prähistorische (eisenzeitliche?) Feinkeramik fordern in jeden Fall eine nochmalige Absuche dieses Gebietes.

Bibliographie: Czech 1980; Offenberger 1986; Dworsky und Reitmaier 2004. Bachner M. 2002.


  • Kammerl

2,0 ha; Neolithikum 4000 - 3500 BC; Pfahlbau Station

Zeitstellung: Datierung anhand der Fundstücke (Steingeräte, Keramikfragmente) und von C14-Daten: (Dworsky - Stradal 2001, 581f.) 3770-3630 BC.

Beschreibung: Um die Situation in Kammerl abzuklären und den aktuellen Zustand dieses Bodendenkmals zu analysieren, wurden im Frühjahr 2000, auf Initiative und unter Mithilfe des 'Vereines für Heimatforschung und Urgeschichte' in Schörfling, durch die Österreichische Gesellschaft für Feuchtboden- und Unterwasserarchäologie triton und das Institut für Alte Geschichte der Universität Salzburg mehrere Prospektionstauchgänge durchgeführt. Bohrproben wurden entnommen um die tatsächliche Ausdehnung der Pfahlbausiedlung und eventuelle Kulturschichten festzustellen. Die von Institut für Isotopenforschung und Kernphysik durchgeführte Analyse (Labornummer VERA 1766) von Holzproben erbrachte ein Datum von von 4900 +/- 40, kalibriert 3770 BC (95,4%) bis 3630 BC. Das nur in sehr geringen Mengen vorhandene botanische Material ließ sich chronologisch nicht genauer eingrenzen. Denn sowohl untersuchte Brom-/ Him- /Kratzbeere (Rubus sp.), Apfel/ Birne (Pyrus/ Malus) (beide C/20) als auch Haselnuß (Corylus avellana) (D/20) sind bereits seit dem frühen Neolithikum in unseren Breiten bekannt. Während bei den Prospektionstauchgängen im Frühjahr noch größere neolithische Keramikfragmente vorgefunden wurden, konnten im Herbst nur mehr vereinzelte kleine Bruchstücke angetroffen werden. Insgesamt muss der Zustand dieses Bodendenkmals als sehr schlecht bezeichnet werden. Die Kulturschicht im Bereich des Pfahlbaues ist weitestgehend zerstört, wie die Prospektionstauchgänge und die Bohrprobenentnahmen deutlich belegen (nach Breitwieser - Stradal 2001).

Bibliographie: Breitwieser-Stradal 2001; Dworsky-Stradal 2001; Gotsleben-Scheidl 1994; Willvonseder 1963-68.