Liste der Gemeinde Attersee

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  • Attersee–Landungssteg

0,70 ha; Neolithikum 4000 - 3500 BC, 3500 - 3000 BC; Pfahlbau Station

Zeitstellung: Datierung anhand der Funde und C14-Datierung (nach Czech 1981, 27): Attersee (VRI-730) 4720±100.

Beschreibung: Die letzten Spuren dieser Seeufersiedlung finden sich unmittelbar unter der Schiffsanlegestelle der Gemeinde Attersee und in den nördlich und südlich davon anschließenden Bereichen. Bereits seit langem ist bekannt, dass durch das jahrzehntelange An- und Ablegen der Schiffe, durch Hafeneinbauten, Schüttungen und Ufermauern die Siedlung zu einem großen Teil zerstört wurde. So ist heute unter dem (erneuerten) Landungssteg (mit Hinweisschild auf Ankerverbot „wegen Pfahlbauten“) nur mehr ein weites, grabenförmig ausgespültes Pfahlfeld im verwüsteten Seegrund erhalten, Kulturschichten wie Fundmaterial sind vollständig erodiert bzw. im Uferbereich überschüttet. Eine rasche und umfassende Aufnahme der noch vorhandenen Informationen zu dieser Station ist in allernächster Zeit anzustreben.

Der Fundplatz wurde 1871 von Hans Kopp und dem Schiffsmeister Bachler entdeckt und 1981 von den Tauchern des UTC Wels vermessen. Ihre ursprüngliche Ausdehnung dürfte ca. 7.800 m² betragen haben. Nur im nordöstlichen Teil der Siedlung konnte noch eine Kulturschicht in 2,5 m Wassertiefe festgestellt werden.

Bibliographie: Czech 1979; Czech 1981; Offenberger 1986; Vymazal 1976; Willvonseder 1963-68; Dworsky und Reitmaier 2004. Bachner M. 2002.


  • Abtsdorf I
    [Last edited: Cyril Dworsky; 03/27/2015]

1,10 ha; Bronzezeit 1500 - 1000 BC (Bronzezeit); UNESCO-World Heritage Site; 14C-Alter: VRI-735: 3180 ± 90

Zeitstellung: Bronzzeitliche Datierung aufgrund von Fundmaterial und C14-Datierung (nach Czech, 1982, 8): Abtsdorf I (VRI-735) 3180±90. Datierung ins Neolithikum allein anhand von nicht geborgenen Streufunden unter Wasser.

Beschreibung: Die Station Abtsdorf I wurde erst 1977 im Rahmen der Oberflächenuntersuchungen durch das Bundesdenkmalamt entdeckt. (Im Bericht von Willvonseder über Funde im Bereich von Abtsdorf ist es unklar um welche Station es sich handelt.) Im selben Jahr 1977 fand auch die Umrissvermessung statt. Die seeseitige Siedlungsgrenze liegt in 3,5 m Tiefe, die freisichtige uferseitige Begrenzung in etwa 2 m Tiefe. 1981 wurde die Station abermals betaucht und eine Probe für die C14-Datierung entnommen. 2003 wurde die Siedlung im Zuge der Inventarisierung der Seeufersiedlungen im Salzkammergut erneut besucht. Das zentrale Siedlungsareal von Abtsdorf I befindet sich auf ca. drei Meter Tiefe im Bereich einer Untiefe etwa 200 m vom Westufer des Attersees entfernt. Im Bereich der „Teufelsbrücke“ beträgt der Abstand nur 60 m. Sie hat eine Ausdehnung von ca. 110 m Länge und ca. 80 m Breite, wobei ihre uferseitige Abgrenzung nicht klar ist, und befindet sich zwischen den zwei neolithischen Stationen Abtsdorf II (nördlich) und Abtsdorf III (südlich). 1977 wurden im Zuge der Vermessung Keramikfragmente, Knochen und ein Kupfergußtropfen gefunden. Das Fundgebiet ist stark überdeckt. Während 1977 im Nordwesten der Station einzelne Pfähle über die Seekreide hinaus reichten, stellte sich 2003 eine mehr oder weniger geschlossene Deckschicht dar. Vereinzelte Bojentrichter beeinträchtigen den Fundort. In einem Aufschluss in Siedlungszentrum konnte im Zusammenhang mit einer mehrere Zentimeter dicken Kulturschicht mit Holzkohle auch gut erhaltene Keramik erkannt werden. Es wurde keine eindeutige Zuordnung der Keramik vollzogen, der ersten Einschätzung nach handelte es sich aber um neolithische Ware. Bereits im Bericht von 1977 wurden neolithische Bruchstücke notiert. Es ist daher mit einer Mehrphasigkeit der Station zu rechnen.

Bibliographie: Willvonseder 1963-68; Czech 1977; Czech 1982; Ruttkay 1981; Ruttkay 1982; Offenberger 1986; Dworsky und Reitmaier 2004. Bachner M. 2002.


  • Abtsdorf II - Niedermayerfeld

0,59 ha; Neolithikum 4000 - 3500 BC, 3500 - 3000 BC; Assoziierte Pfahlbau Station

Zeitstellung: Datierung anhand der Funde und C14-Datierung (nach Czech, 1982, 7): Abtsdorf II (VRI-775) 4610±100.

Beschreibung: Die Station Abtsdorf II wurde 1977 im Rahmen der systematischen Untersuchungen durch das Bundesdenkmalamt entdeckt und im darauffolgenden Jahr eine Umrissvermessung durchgeführt. Im Jahr 1982 wurde eine Holzprobe für die C14-Datierung entnommen (VRI-775: 4.610±100). Die Siedlung wurde während der Inventarisierung der Seeufersiedlungen im Salzkammergut erneut begutachtet. Die Station liegt am Westufer des Attersees ca. 60-80 m vom Ufer entfernt und erstreckt sich nach der Vermessung über einen Bereich von ca. 105 m Länge und einer Breite bis zu 40 m. Ein Steg führt mitten durch den Siedlungsbereich. Im Zuge der Inventarisierung der Seeufersiedlungen im Salzkammergut erwies sich die ehemals intakte Abdeckung nördlich des Steges als geringer als vermutet. Generell scheint die Siedlung eine eher geringere Ausdehnung zu haben, als ursprünglich gemessen. Südlich des Steges befinden sich massive Schlickschichten, die eine genaue Aussage schwierig machen. Areale mit Kulturschicht dürften sich eher auf den zentralen Bereich zu konzentrieren.

Die Flächenausdehnung beträgt etwa 2.500 m² in einer Tiefe von 1,4 bis 3,3 m. Die Kulturschicht ist mit einem Seekreidepaket von bis zu 70 cm bedeckt.

Bibliographie: Willvonseder 1963-68, 101ff; Czech 1977, 85; Czech 1978, 254; Czech 1982, 7-17; Ruttkay 1982, 19-23; Offenberger 1986, 212. Bachner M. 2002.


  • Abtsdorf III – Niedermayerfeld

0,22 ha; Neolithikum 4000 - 3500 BC, 3500 - 3000 BC; UNESCO-World Heritage Site

Zeitstellung: Datierung anhand der Funde und C14-Datierung (nach Czech, 1982, 8): Abtsdorf III (VRI-731) 4680±100.

Beschreibung: Die Station Abtsdorf III wurde 1979 durch Taucher des Bundesdenkmalamtes entdeckt. 1981 wurde eine Umrissvermessung, ebenfalls durch das Bundesdenkmalamt durchgeführt. Das Areal der Station wurde im Rahmen der Inventarisierung der Seeufersiedlungen im Salzkammergut 2003 untersucht. Die Siedlung liegt in einem Abstand von 40-60 m ca. 100 m südlich der Station Abtsdorf I. Sie liegt in einer Wassertiefe von 1,6 bis 2,8 m. Die Station selbst dürfte sehr eher klein sein - sie ist ca. 60 m lang und 20 m breit. Im Rahmen der Umrissvermessung wurde an einzelnen Stellen fundtragende Kulturschicht (Keramik, Pfähle, HK und Holzreste) vermerkt, es wurden allerdings keine Funde entnommen. 2003 konnte die Station trotz längerer Suche nicht lokalisiert werden. Abgesehen von einem stark abrolliertem Keramikfragment gab es keinerlei Hinweise auf die Seeufersiedlung. Eine starke Überdeckung und die Festigkeit der Bodenschichten könnten das Auffinden verhindert haben und auf einen guten Schutz der Station hinweisen.

Bibliographie: Willvonseder 1963-68, 101ff; Czech 1979, 61; Czech 1982, 7-17; Offenberger 1986, 212. Bachner M. 2002.


  • Aufham I

2,03 ha; ; Neolithikum 4000 - 3500 BC, 3500 - 3000 BC; Assoziierte Pfahlbau Station

Zeitstellung: Datierung anhand der Funde: Steingeräte, Silices, Keramik mit Inkrustation, Tierzähne und Knochen, organische Reste.

Beschreibung: Die Station Aufham wurde bereits 1871 durch Wurmbrand entdeckt. Bereits im frühen 20. Jahrhundert wurde hier vom Verein 'Deutsche Heimat' unter der Hilfe von Theodor Wang nach Funden gebaggert, was zwischen den Jahren 1934-37 von A. Wendl und F. Muthwill fortgesetzt wurde. 1947 kam es zu ersten Vermessungsarbeiten durch K. Krenn und K. Kromer und 1951 zu Untersuchungen durch K. Willvonseder und Kurt Schaefer im Auftrag des Naturhistorischen Museums in Wien. 1975 wurden die ersten Untersuchungen des Bundesdenkmalamtes unternommen und 1979 die Vermessung der Station durchgeführt. [Engl.: Bei dieser Vermessung wurde die sogenannte Aufham II-Station entdeckt.] Die Station wurde 2003 im Rahmen der Inventarisierung der Seeufersiedlung des Salzkammergutes betaucht. Das große Siedlungsareal erstreckt sich über ca. 350 m entlang des Westufers des Attersees. Die Entfernung vom Ufer beträgt wenige Meter und zieht sich bis zu ca. 85 m in Richtung Seemitte. [Engl.: Nach Süden hin verschiebt sich die landseitige Grenze der Station leicht zur Seemitte hin und liegt zwischen 30 und 55 m vom Ufer entfernt. Die ursprüngliche Abgrenzung zwischen der Station Aufham I im Norden und der Station Aufham II im Süden ist nicht mehr nachvollziehbar und wurde im Zuge der Bestandsaufnahme 2003 aufgegeben.] [Deutsch: Die Abgrenzung der Station Aufham I zu der Station Aufham II, die im Süden anschließt, ist nicht eindeutig geklärt. (Siehe dort)] In der Siedlung konnten [Engl.: im Zuge der Untersuchungen des Bundesdenkmalamtes] neben Funden aus dem Bereich der Mondsee Gruppe (siehe oben) auch zwei durch Seekreide getrennte Kulturschichten und liegende Holzkonstruktionen beobachtet werden. Auch im Jahr 2003 waren noch im gesamten Areal Pfahlsetzungen zu beobachten, die allerdings nur in ausgeschwemmten Bereichen bzw. in Bojentrichtern zu Tage treten. Der Gesamteindruck der – wahrscheinlich mehrphasigen – Station stellt sich einigermaßen gut dar. Grobe Störungen bestehen durch ein zentral stehendes Bootshaus, die zahlreichen Bojentrichter und den nördlich anschließenden Yachthafen.

Mit einer Fläche von 13.500 m² ist Aufham I die bisher größte Seeufersiedlung Österreichs. In mehreren Profilschnitten konnten, wie sonst nur noch in Weyregg I, zwei durch 40 cm Seekreide getrennte Kulturschichten festgestellt werden.

Bibliographie: Wurmbrand 1872; JbOÖMV 86 (1935); FÖ 2 (1934-37); Willvonseder 1951-55; Willvonseder 1963-68; Offenberger 1975; Czech 1977; Czech 1978; Czech 1979; Chondrogianni, Schmidt und Schneider 1986; Offenberger 1986. Bachner M. 2002.


  • Aufham II
    [Anm.: fehlt in der Datenbank]

1.5 ha; Neolithikum

Zeitstellung: fehlt

[Anm.: Dieser Text ist – versehentlich? – bei der Beschreibung der Station „See“ angefügt.]

Beschreibung: Die Station Aufham II wurde 1979 im Zuge der Vermessungsarbeiten des Bundesdenkmalamtes entdeckt und vermessen. Sie wurde 2003 im Rahmen der Inventarisierung der Seeufersiedlung des Salzkammergutes neu betaucht. Die Station liegt zwischen 30 und 55 m vom Ufer entfernt südlich der Station Aufham I in einer durchschnittlichen Wassertiefe von 2 m. Die bis zu 40 cm mächtige Kulturschicht ist großteils von Schotter bedeckt, ein Teil liegt unter 30 cm Seekreide. Sie gilt mit ca. 1.5 ha als eine der kleinsten neolithischen Stationen im Attersee, allerdings ist die Trennung des Siedlungsareals im Bereich von Aufham in Aufham I und Aufham II nur ungenügend geklärt. (siehe dazu auch Aufham I) Der generelle Zustand der Siedlung scheint einigermaßen gut zu sein. Gröbere Störungen bestehen durch mehrere Bojenkrater in denen sowohl Pfahlsetzungen als auch Kulturschicht zu beobachten sind.

Bibliographie: Wurmbrand 1872; Czech 1977; Offenberger 1986. Bachner M. 2002. Anm.: von Station „See“]