Kompakte Darstellung ihrer Arbeit

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Caroline Frank geht auf die Untersuchung von Ottaway (1982) der nordalpinen Kupferfunde – auch in deren zeitlicher Gliederung – ein:

  • Mondsee, Cortaillod, Pfyn und Altheim (sie sieht Belieferung/Einfluss aus SO-Europa)
  • Horgen, Lüscherz und Cham
  • Baden-Ossarn, Auvernier und frühe Schnurkeramik (bereits unabhängig von SO-Europa)

Für das Mondseekupfer findet Ottaway 3 Objekt-Cluster, den ältesten Kupfersorten mit viel Arsen:

  • Cluster 2: 45 Artefakte mit Ø > 0,5 % Arsen (und Nickel mit > Streuung)
  • Cluster 10: 65 Artefakte mit Ø 1,7 % Arsen
  • Cluster 1.5: 23 Artefakte mit Ø 0,2 % Arsen (für Mondsee wenig bedeutend)

Frank untersuchte nun die Artefakte sowohl nach deren

  • chemischer Zusammensetzung (Anteile von Kupfer, Arsen, Nickel, Gold Silber, Blei usw.) und auch nach der
  • Struktur der drei Blei-Isotope 206Blei, 207Blei und 208Blei, die Lagerstätten-spezifisch sind.

Sie beabsichtigte, damit einen Zusammenhang zwischen den Artefakten und Lagerstätten herstellen und damit die Herkunft des „Mondsee-Kupfers“ klären zu können.

Diese drei Blei-Isotopen (die hochgestellte Zahl gibt die Anzahl der Kernbausteine aus Neutronen und Protonen an) haben drei unterschiedliche Ursprungs-Atome, aus denen sie durch Zerfall mit unterschiedlichen Halbwertszeiten (HWZ) entstanden sind:

  • 238Uran … 8 α- und 6 β-Zerfälle → 206Blei mit HWZ = 4,468.109 Jahre
  • 235Uran … 7 α- und 4 β-Zerfälle → 207Blei mit HWZ = 0,704.109 Jahre
  • 232Thorium … 6 α- und 4 β-Zerfälle → 208Blei mit HWZ = 14,01.109 Jahre

Als Ergebnis ihrer Arbeit stellte Frank fest, dass eine Herkunft des „Mondsee-Kupfers“ aus den Ostalpen und dem Balkan sowohl aufgrund dessen chemischer Zusammensetzung als auch aufgrund der Isotopen-Analysen unmöglich ist. Auch die historischen Bergwerke „Ai Bunar“ und „Majdanpek“ kommen nicht in Frage, da diese nur Reinkupfer ohne jegliches Arsen lieferten.

Frank stellt aber auch fest, dass es serbische Artefakte gibt, die aus ähnlichem Kupfer bestehen wie die Mondseer Artefakte. Aber auch für diese Kupfer-Sorten kann keine Erzlagerstätte angegeben werden.