Elisabeth Ruttkay: Typologie und Chronologie der Mondseegruppe

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Ruttkay 1981, Elisabeth: Typologie und Chronologie der Mondsee-Gruppe

In: „Das Mondseeland – Geschichte und Kultur“; Ausstellungskatalog zur OÖ Landesausstellung 1981 in Schloss Mondsee. S. 269–294. Herausgeber: Kulturabteilung des Amtes der OÖ. Landesregierung

(Transkript aus Ausstellungkatalog mit schriftlicher Genehmigung Amt OÖ LReg vom 26.1.2024)

Die prähistorische Archäologie benützt für die Umschreibung ihrer Kulturgruppen keramische Typeninventare, die, mit den Angaben über Siedlungskunde, Totenfürsorge, Schmuck- und Geräteformen ergänzt, ein individuelles Bild menschlicher Kulturäußerungen übermitteln. So wurde anhand der Keramik aus den Pfahlbaustationen des Mond- und Attersees die prähistorische Kulturgruppe Mondsee konstruiert.

Die Entdeckung der ersten Station der Mondsee-Gruppe liegt schon mehr als hundert Jahre zurück. Obwohl die Untersuchungstätigkeit während dieser langen Zeit nicht ohne Unterbrechungen vor sich ging, wurden doch durch ernsthaft forschende Persönlichkeiten wie auch durch Personen, die bloß an einer Fundgewinnung interessiert waren, die in den Seen gemachten Erfahrungen kontinuierlich weitergegeben [1 Willvonseder 1968:12–38], Waren am Anfang zunächst nur drei Stationen bekannt (See und Scharfling im Mondsee und Seewalchen im Attersee), sind heute um die 20 Siedlungsstellen in den Seen registriert [2 Offenberger 1976, Czech 1976-79]. Dazu kommt noch eine Reihe von Höhensiedlungen zwischen 500 und 800 Meter Seehöhe, die ebenfalls der Mondsee-Gruppe angehören. Das Enns- und Laussatal mit ihrer unmittelbaren Umgebung lieferten Nachweise von solchen Siedlungen, die Prückelmauer und die Lansteiner Wand bei Laussa, der Sonnbichl bei Garsten, die Rebensteinermauer bei Mühlbach und der Häuserkogl bei Ertl in Niederösterreich. Das Salzachtal mit den Fundpunkten Götschenberg-Bischofshofen, Rainberg und Grillberg (Elsbethen) im Stadtgebiet Salzburg und der Auhögl neben dem bayrischen Ainring erscheint hier als Einzugsgebiet der Mondsee-Gruppe. Neuerdings sind weitere Nachweise von Mondsee-Keramik auch aus Niederösterreich bekanntgeworden, wie aus Ossarn und vom Hausstein bei Grünbach [3 Daim-Ruttkay 1981].

Verbreitung der Mondsee-Gruppe; bis Bischofshofen und Ossarn (NÖ)

Als sicheres Siedlungsgebiet der Mondsee-Gruppe kann heute nur das süddanubische Oberösterreich angesprochen werden, mit den Flusstälern von Enns und Traun und den Uferpartien der beiden Seen als den zentralen Siedlungskammern (Abb. 1), d. h. das Mittelgelände nördlich des Hausrucks und die Nordausläufer der Alpen nach Osten entlang bis etwa Amstetten in Niederösterreich. Nachrichten über Mondsee-Siedlungen im norddanubischen Oberösterreich sind in der Literatur mehrfach zu finden, aber sie alle müssen als unsicher gelten und können die Siedlungsareale der Mondsee-Gruppe dort nicht unbedingt bestätigen. Ebenso steht es mit den Fundstellen der Knaufhammeräxte. Diese Axtform ist nicht gruppenspezifisch, ihre Fundstellen können daher nicht ohne Vorbehalt der Mondsee-Gruppe zugerechnet werden.

Wie die Mondsee-Gruppe mit ihrer schönen Keramik entstand, war von Anfang an eine herausfordernde Frage. M. Much, der Entdecker der Stationen See und Scharfling im Mondsee, wollte diese Keramik im Zusammenhang mit der Ägäis sehen [4 Much 1893:152, 2; 154, 1–4], M. Hoernes fand Entsprechungen besonders in der kupferzeitlichen Keramik Cyperns [5 Hoernes 1905 Sp.52–54], und E. Wahle stellte die Leute mit Mondsee-Keramik als Einwanderer aus dem Westen vor, als eine Gruppe von Menschen der späten Bandkeramik, die mit Leuten des Pfahlbaukreises in Berührung kam [6 Wahle 1932:244, 25]. Auch heute noch gibt es Stimmen, die der Mondsee-Gruppe ferne Beziehungen zusprechen. M. Gimbutas hält einen Zusammenhang mit dem Gebiet des nördlichen Kaukasus, mit der Kurgan-Kultur [7 Gimbutas S.478] für möglich. J. Machnik denkt an den Südkaukasus und Ostanatolien mit der Kura-Arax-Kultur [8 Machnik 1975:239–244]. Aber bevor nicht eine zeitliche Gliederung der Mondsee-Keramik und die Kenntnis des ältesten Horizontes dieser Keramik erarbeitet sind, können Fragen über Ursprung und auswärtige Beziehungen der Mondsee-Gruppe nicht ernsthaft diskutiert werden.

Die vollständig entwickelte Mondsee-Gruppe zeigt aus verschiedenen Richtungen kommende Impulse die in eine Einheit zusammenschmolzen, ihre Einmaligkeit ausmachen. Die kennzeichnende mit Furchenstich verzierte Keramik (Abb. 2) steht mit östlichen Nachbarräumen und mit dem Südosten in Zusammenhang. Diese Keramikgattung ist früher der nordischen Trichterbecherkultur zugeschrieben worden. Heute wissen wir zwar auch noch nicht, wo die frühe Furchenstichkeramik entstanden ist, aber dass sie nicht aus dem Norden kam, ist bereits gewiss. Die ältere Phase der Trichterbecherkultur in Böhmen und Mähren und die Baalberger Gruppe Mitteldeutschlands kennen den Furchenstich nicht. Im Norden taucht er während der Stufe Frühneolithikum C zum ersten Male auf [9 Ploeslova 1971:15–17 ; Lichardus 1976:99–129; Preuß 1966]. Hingegen ist der südliche Ausläufer der Baalberger Gruppe in Niederösterreich, der Typus Retz, gerade durch seine Furchenstichkeramik gekennzeichnet: ein Hinweis, wonach das Entstehungsgebiet der frühen Furchenstichkeramik im Mitteleuropa zu suchen sein wird.

Die Relation der Mondsee-Gruppe zum Norden kann aus den Knaufhammeräxten ersehen werden, wie es ältere Verbreitungskarte dieser Axt andeutet (Abb. 3) [10 Aberg 1918: Karte III: „vielkantige Streitaxt“]. Eine dritte kennzeichnende Komponente der Mondsee-Gruppe ist eine ihrer Siedlungsformen: der Pfahlbau (Abb. 4). Obwohl frühe Pfahlbaudörfer auch im Südosten bekannt sind, wie Varna in Bulgarien [11 Todorova-Gonceva 1975], lag es doch auf der Hand, für die Mondsee-Gruppe nicht diese weiter entfernte Stelle, sondern den benachbarten Westen, die Schweiz und Süddeutschland, als impulsgebendes Gebiet für die Pfahlbausitte in Anspruch zu nehmen. Doch die neuen Forschungsergebnisse aus Kärnten mahnen auch hier zur Vorsicht. Aus dem Keutschacher See, einem kleinen See südlich des Wörther Sees, sind auch Pfahlbaureste bekannt. Sie waren übrigens die erstentdeckten Pfahlbauten in Österreich (1864). Die Keramik, die von hier stammt, ist altertümlicher (Epilengyel) als die der entwickelten Mondsee-Gruppe. Die C 14 datierten Pfähle dieser Siedlung ergaben auch ältere Daten als von der Station See im Mondsee, nämlich VRI 439 4900 ± 100 = 2950 v. Chr. Und VRI 400 5120 ± 150 = 3170 v. Chr. Neuerdings sind wieder Keramikfunde aus diesen Pfahlbauten bekannt geworden [12 Eibner-Vortrag 1978], die eindeutige Entsprechungen einerseits zur oberösterreichischen „Mondsee-Keramik“, andererseits zu den östlich liegenden Nachbargebieten zeigen. Das würde bedeuten, dass das Salzkammergut den Impuls für die Pfahlbausitte anscheinend doch aus Südosten erhielt. Zur schlüssigen Entscheidung über Ost- oder Westherkunft bedarf es allerdings noch breiterer Untersuchungen, die den Rahmen unserer vorliegenden Aufgabe sprengen würden.

Die Entstehung der Mondsee-Gruppe sowie ihre Dauer und innere Entwicklung zu umschreiben ist schwierig. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass man von der Mondsee-Gruppe keine geschlossenen Komplexe kennt, die zu dieser Problematik unentbehrliche Hilfe leisten könnten. Die Funde der Mondsee-Gruppe sind zumeist Baggerfunde, oder sie werden von Tauchern einzeln an Land gefördert. In beiden Fällen sind sie aus dem Zusammenhang gerissen, ihre ehemaligen Deponierungsumstände unwiederbringlich zerstört. Die Höhensiedlungen – auch solche sind von der Mondsee-Gruppe registriert – liefern oft keine eindeutigen Befunde für eine Chronologie. Wie bekannt, liegen in diesen Siedlungen die in verschiedenen Zeiten deponierten Funde in einer Schicht. Um daraus brauchbare Resultate zu erzielen, sind gute Geländeerfahrungen notwendig. Ein Musterbeispiel für die Schwierigkeit solcher Stellen in bezug auf eine auswertbare Ausgrabung sind, obwohl hier ein Fachmann am Werk war, die Grabungen E. Beningers auf der Paura [13 Beninger 1961, Rezension Driehaus 1971 zu Beninger].

Für die Datierung der Mondsee-Gruppe sind zwei Fundgattungen wichtig: die Keramik und die Metallfunde. Letztere sind geeignet, die Zeit einer Stelle relativchronologisch mit großer Wahrscheinlichkeit zu bestimmen, weil die typologische Systematisierung der Metallfunde in der Forschung fortgeschritten ist. Die Verbreitungsgebiete der Metalltypen sind weiter als die einer durch die Keramik umschriebenen prähistorischen Kulturgruppe. Von der Station See am Mondsee wurden zunächst ihre Kupferfunde bearbeitet. Sie bildeten die Grundlage eines großen Werkes über die Kupferzeit in Europa [14 Much 1893]. Da aber, wie oben angedeutet, aus dem Mondsee keine geschlossenen Komplexe zutage gefördert wurden, konnte man die chronologischen Werte der datierbaren Kupferfunde nicht auf einzelne Keramikformen übertragen. Die gesamte Keramik wurde schlechthin als kupferzeitlich bestimmt. Das Eigenleben einer prähistorischen Kulturgruppe ist aber nur durch ihre Keramik fassbar. 30 Jahre nach der Entdeckung der ersten Stationen in den Salzkammergutseen war die Keramik der Pfahlbauten noch nicht bearbeitet. „Mondsee-Typus ist als geschlossene keramische Gruppe noch nicht klar hervorzuheben und ausführlich genug dargestellt worden“, schrieb A. Götze um die Jahrhundertwende [15 Götze 1900:272]. Allem Anschein nach wurde an dieser Stelle der Name „Mondsee-Typus“ oder „Mondsee-Gruppe“ geprägt. Obwohl in zusammenfassenden Darstellungen die Mondsee-Keramik mehrfach berücksichtigt wird [16 Hoernes 1905; Hoernes-Menghin 1925], kam es erst 1927 zu den ersten Beschreibungen, die ausschließlich der Mondsee-Keramik gewidmet sind. In diesem Jahr erschienen zwei Arbeiten gleichzeitig: die monographische Bearbeitung der Mondsee-Funde aus der Sammlung des Urgeschichtlichen Instituts der Universität Wien, die einen Teil des von M. Much zwischen 1870 und 1880 ausgegrabenen Mondsee-Materials umfasst [17 Franz-Weninger 1927], sowie die Artikel „Mondsee“ und „Mondsee-Typus“ in Eberts Reallexikon von G. Kyrle [18 Eberts Reallexikon 8:280–283]. Durch die Kupferfunde aus dem Mondsee galt die Mondsee-Gruppe von Anfang an als kupferzeitlich, oder nach Autoren, die eine selbständige „Kupferzeit“ nicht anerkennen, als der späteren Jungsteinzeit, dem späten Neolithikum, zugehörig. G. Kyrle war der erste, der die früher als zeitlich homogen betrachtete Mondsee-Keramik teils als neolithisch, teils als bronzezeitlich beschrieb und meinte, eine schärfer profilierte Keramik von besserer Paste sei bereits der entwickelteren Bronzezeit zuzuordnen [19 Kyrle 1927]. L. Franz und J. Weninger waren gegen diese Datierung und schrieben: „… auch diese Stücke sind spätneolithisch, wenngleich diese Formen einen wichtigen Anteil an der Ausbildung frühbronzezeitlicher Keramik abgeben [20 Franz-Weninger 1927:19]. Dabei ist es auch lange Zeit geblieben. R. Pittioni erwähnte in seinem großen zusammenfassenden Werk über die österreichische Urgeschichte keine bronzezeitliche Keramik aus den Pfahlbauten mehr. Er deutete aber die Möglichkeit an, die Keramik, die er dem Keramikum (dem Neolithikum) zuteilte, gliedern zu können, d. h. mit dem Vorschlag, bei Unterscheidung der verzierten von der unverzierten Mondsee-Keramik auch zeitliche Unterschiede in Erwägung zu ziehen [21 Pittioni 1954:212]. Dieser Vorschlag, der ohne von außen herangebrachte Kontrolle aus dem Mondsee-Inventar selbst nicht abzuleiten ist, brauchte eine Vergleichsbasis, die R. Pittioni in der unverzierten und jüngerdatierten Altheimer Keramik gefunden zu haben glaubte. Die Altheimer Gruppe Bayerns wurde aber nach der monographischen Bearbeitung von J. Driehaus älter eingestuft als die Mondsee-Gruppe [22 Driehaus 1960:115–134, Tab. S.132], weshalb eine Umkehrung der von R. Pittioni vorgeschlagenen chronologischen Reihe notwendig wäre und die verzierte Mondsee-Ware gegenüber der unverzierten als jünger gelten müsste. Diese Lösung kann jedoch ohne nähere Untersuchung, einfach nach optisch-typologischen Erwägungen, nicht ohne Bedenken angenommen werden. Auf die zeitliche Relation zwischen der Mondsee- und der Altheimer-Gruppe kommen wir noch später zu sprechen.

Obwohl die Bronzefunde der Attersee-Station von Anfang an bekannt waren [23 Wurmbrand 1874Taf. IV, 11; Szombathy 1910:48] und auch später besprochen und abgebildet wurden [24 Willvonseder 1933, Abb.20 f.; Pittioni 1954: Abb. 157, 158], leisteten sie wie die Kupferfunde wegen der spezifischen Untersuchungsmethode der Pfahlbausiedlungen für die Aussonderung einer bronzezeitlichen Keramik keine Hilfe. In seiner großen zusammenfassenden Darstellung der Mondsee-Gruppe, wo er die Forschungsergebnisse bis 1966 zusammentrug, bespricht K. Willvonseder auch die Lage der bronzezeitlichen Keramik, insbesondere der vom Attersee, und meinte, dieselbe „… lässt in den Pfahlbauten praktisch völlig aus, denn was vom Attersee und auch vom Mondsee an Gefäßresten vorliegt, das mit gebotener Vorsicht für die Bronzezeit in Anspruch genommen werden kann, ist außerordentlich dürftig und zudem wenig charakteristisch, weshalb die Auswertung dieses geringen Bestandes schon an sich problematisch ist“ [25 Willvonseder 1968:389].

Dass charakteristische Keramik der mittelbronzezeitlichen Hügelgräberkultur seit der ersten Darstellung der Mondsee-Formung zwar schlecht und mit leider unrichtiger Datierung, aber doch abgebildet und beschrieben wurde [26 Franz-Weninger 1927:53, Taf. XXI, 2], ist eine Tatsache, die allen Bearbeitern der Mondsee-Problematik entgangen zu sein scheint. Sogar J. Driehaus, dem wir viele wertvolle Forschungsaspekte verdanken und dem wir uns hier in vielen Punkten anschließen, schrieb 1960: „Demgegenüber ist das keramische Material – von einigen zweifelhaften Stücken abgesehen – recht einheitlich und wohl kaum auf zwei Horizonte aufzugliedern. Man könnte deshalb fragen, ob die Keramik nicht außerordentlich langlebig war und beide Horizonte …“ (= den von den Metallfunden angedeuteten spätneolithischen kupfer- und frühbronzezeitlichen), „… überdeckte.“ [27 Driehaus 1960:115]

Die Blütezeit der Mondsee-Gruppe setzt J. Driehaus in das Endneolithikum (Neolithikum D), weil er für die Datierung der Mondsee-Gruppe die Höhensiedlungen des Salzburger Landes, wo bei einigen Stellen (Rainberg, Grillberg, Götschenberg) auch Mondsee-Keramik auftrat, herangezogen hat. Wie bekannt, lieferten diese Stellen Funde der Mondsee-Gruppe, die nur als Streufunde gelten können, daher keine Basis für eine Chronologie bilden. Die facettierte Rundnackenaxt aus der Grube I von Rainberg [28 Hell 1913, Fig. 7, 2] kann für diese Problematik nicht herangezogen werden, weil diese Axtform, wie die Steingeräte meistens, keine gruppenspezifische Form ist [29 z.B. Medunova 1964, Obr. 38, 5]. Die Knöpfe mit V-Bohrung, auf die wir noch später zu sprechen kommen, und der Tierzahnschmuck reichen nicht aus, eine Spätdatierung der Mondsee-Gruppe zu untermauern. Die Anfänge der Mondsee-Gruppe setzt J. Driehaus anhand des Siedlungsmaterials von Auhögl bei Ainring [30 Driehaus 1960:131] zunächst an das Ende der als jungneolithisch (Neolithikum C) datierten Altheimer Gruppe. An anderen Stellen, wo er das Jungneolithikum Böhmens und Mährens erörtert, deutet er die Ähnlichkeit der Mondsee-Bestände mit Jevisovice C1 / Ohrozim an. „Hier ist die niedrige Form des Kruges mit breitem eingesatteltem Bandhenkel ausgeprägt, Randösen treten sehr zahlreich auf. Auch Tierplastiken sind der mährischen Gruppe seit ihrem Beginn geläufig, und schließlich findet selbst die von den Altheimer Äxten abweichende Knaufhammeraxtvariante der Mondsee-Gruppe hier ihre genaue Parallele, desgleichen die Beilform mit flachem Querschnitt und breitem Nacken. Leider muss sich der Vergleich auf diese Punkte beschränken, da das Material der jüngeren mährischen Gruppe nicht ausreichend vorgelegt ist [31 Driehaus 1960:218]. Diese Elemente, die Mondsee mit Südmähren verbinden, sind es auch, die Mondsee von Altheim trennen: eine wichtige Aussage, die im Hinblick auf weitere Diskussionen über weitere Zusammenhänge der Mondsee-Keramik festgehalten werden muss.

Abgesehen von der oben angeführten Andeutung von J. Driehaus, die aber der gesamten „außerordentlich langlebigen“ Mondsee-Keramik galt, war diese Keramik bis heute nicht gegliedert. Wir versuchen, es im folgenden zu tun, im Bewusstsein der Gefahren, denen sich ein solches Unterfangen ausgeliefert ist.

Der Forschungsstand hat sich seit der Monographie von J. Driehaus über die Zeit der „jüngeren mährischen Gruppe“ in bezug auf die uns hier besonders interessierende Zeit, die E. Pleslova-Stikova als mitleres Äneolithikum bezeichnet [32 Pleslova-Stikova 1972:101], wir selbst den älteren Abschnitt des Neolithikums C 2 ansprechen, nicht nur verbessert, sondern dieser Zeitabschnitt bildet geradezu einen Fixpunkt, einen großräumigen typologischen Horizont, nämlich Jevisovice C1 /Boleraz, im sonst auch sehr problemreichen Spätneolithikum [33 Neustupny 1959; Nemejcova 1972; Pleslova-Stikova 1972:101]. Es ist ein großes Verdienst im besonderen von A. Medunova-Benesova, dass sie das Fundgut der spätneolithischen südmährischen Höhensiedlungen und der Hügelgräber des Ohrozimer Typs vollständig vorlegte [34 Medunova 1972, 1973, 1976 und 1977] und bestrebt war, die Funde der Höhensiedlung Stare Zamky bei Brno-Lisen bekanntzumachen [35 Medunova 1964, 1979], Fundstellen, die für die typologischen Vergleiche mit den Beständen der vollentwickelten Mondsee-Kultur ausschlaggebend sind. Neben den von J. Driehaus angesprochenen zwei Gefäßtypen dem Krug mit gesatteltem Bandhenkel und dem bauchigen Topf (Abb. 5/3 und 4) mit randständigen Randösen (Randhenkeln), die übrigens auch in Niederösterreich aus der Boleraz-Gruppe bekanntgeworden sind [36 Ruttkay 1973, Abb.3, 1 und 4 a/4b], weiters der Knaufhammeraxt (Abb. 5/11) und der Tierplastik (Abb. 5/9), können heute weitere Typen namhaft gemacht werden, die Mondsee mit Südmähren, mit Jevisovice C1 / Boleraz in Verbindung setzen. Es sind die facettierte Rundnackenaxt (Abb. 5/10) [37 Medunova 1964 Abb. 38 5], die kleinen zylindrischen und größeren scheibenförmigen Marmor-(Kalkstein?-)Perlen (Abb. 5/6) [38 Medunova 1964 Abb. 46 2–11], die Plattensilexsichel (Abb. 5/5) [39 Medunova 1979 Abb. 3–5] und die kegelförmigen Kalksteinperlen mit eingestochener Punktreihe als Randzier (Abb. 5/7) [40 Medunova 1979 Abb. 8, 2; 9, 1]. Zu der von J. Driehaus bereits erkannten Entsprechung der Knaufhammeräxte sei hier noch das Fragment von Brünn-Lisen erwähnt [41 Medunova 1964 Abb 38,10]. Plattensilexfragmente sind auch in der niederösterreichischen Boleraz-Gruppe aus der Höhensiedlung Jennyberg bei Mödling zutage gekommen [42 Mus. Mödling]. Diese oben angeführten und als Formengruppe 2 zusammengefassten Typen repräsentieren die vollentwickelte Mondsee-Gruppe (Abb. 5/3-11).

Ruttkays Formengruppe 1–3 der Keramik der Mondsee-Gruppe

Eine Scherbe von der Grabung 1960 in der Station See/M. vertritt vorläufig die Formengruppe 1. In Westungarn, in Transdanubien, gibt es dazu ein Parallelstück aus Zalavar-Mekenye, das mit dieser für dort charakteristischen Verzierung in die Zeit der Balaton-2-Formung datiert wird [43 Kalicz 1973 Abb. 6, 1]. Da in Zalavar-Mekenye auch ein fragmentierter Gusslöffel belegt ist, erscheint es uns vertretbar zu sein, auch für Mondsee, vor der entwickelten Phase, mit dem Vorhandensein solcher Löffel rechnen zu dürfen. Das Keramikfragment von See/M. ist nicht die einzige Balaton-2-Entsprechung in Oberösterreich. Auch ein unvollständiges Gefäß von der Rabensteiner Mauer bei Garsteng [44 Reitinger 1969 Abb. 8] dürfte diese Beziehungen andeuten [45 Kalicz 1969/70 Taf. X, 2a, 2b]. Da Balaton 2 von der ungarischen Forschung mit Recht vor die Zeit Jevisovice C1 / Boleraz angesetzt wird, ist die Scherbe aus der Station See/M. älter als unsere keramische Formengruppe 2.

Für die nähere Erörterung des wichtigen typologischen Horizonts (Formengruppe 1) ist es vorher notwendig, eine Auswahl von Funden zweier niederösterreichischer Grubeninventare kurz zu besprechen. Beide Gruben wurden in Ossarn, auf dem Flur Rosenbühel, ausgegraben. Die eine Grube von J. Bayer 1928 (Grube Raab I), die andere von A. Gattringer 1979 (Grube Wendl I). in der Grube Wendl I befanden sich u. a. Keramikfragmente, die folgende Typen repräsentieren: weich- (Abb. 7/7) und scharfprofilierte Schüssel (Abb. 7/5), Schüssel mit eingezogenem Rand (Abb. 7/6), bauchiges Gefäß mit (zwei?) randständigen englichtigen Henkeln (Abb. 7/4), weichprofiliertes Gefäß mit außen gekrebtem Rand (Abb. 7/3), senkrechte (Abb. 8/1) und waagrechte, englichtige Henkel mit rundem Querschnitt (Abb. 8/3), senkrechte, spitz hochgezogene Ösenhenkel (Abb. 7/2) und eine mit Furchenstich verzierte Henkelschale (Abb. 7/1). Diese Keramik zeigt eindeutige Ostbeziehungen, insbesondere zu der Balaton-2-Formung. Wir denken hier an den konischen hohen Hals der verzierten Henkelschale, an die gewinkelte Verzierung dabei [46 Kalicz 1973 Abb. 10/1] und an den senkrechten spitz hochgezogenen Henkel [47 Kalicz 1973 Abb. 9, 11]. Ähnliche verzierte Henkelschalen sind auch im südwestslowakischen, mit Balaton 2 verwandten Typus Bajc belegt [48 Tocik 1964 Taf. 33, 5; 40, 2]. Das kleine verzierte Randfragment (Tafel 8, 2) zeigt auch diese Richtung an.

Die zweite Grube (Raab I) weist ähnliche Keramikformen auf wie die Grube Wendl I. Hier ist auch die weich- (Abb. 8/10) und scharfprofilierte Schüssel (Abb. 8/8), die Schüssel mit eingezogenem Rand (Abb. 8/9) und der außen gekerbte Rand belegt (Abb. 8/7). Ein weichprofilierter Becher mit eingestochener Verzierung (Abb. 8/6) besitzt Parallelen im Attersee-Material [49 Willvonseder 1968 Taf. 18, 15] und in der Balaton-Gruppe [50 Kalicz 1973 Abb. 19, 6]. Das wichtigste ist für uns aber, dass in dieser Zeit der kennzeichnende „Mondsee-Stil“ bereits belegt ist (Abb. 8/4). Diese Grubeninhalte von Ossarn deuten daher an, dass vor dem Jevisovice C1 /Boleraz-Horizont die Mondsee-Gruppe bereits existiert hat oder sich wenigstens gerade zu formen begann.

Das Jahr 1960 bedeutet einen Wendepunkt in der Forschungsgeschichte der oberösterreichischen Pfahlbauten. W. Kunze setzte in diesem Jahr erstmals Gerätetaucher bei den Untersuchungsarbeiten im Mondsee ein [51 Kunze 1972/1973]. Taucher durchwühlen die Kulturschicht nicht so erbarmungslos wie Bagger, und wenn sie geschult sind, d. h. über die Prinzipien der prähistorischen Archäologie Bescheid wissen, ist es möglich, dass sie „Quasikomplexe“ an Land bringen. Wenn die Taucher die gehobenen Funde nur von einer oberen Schicht des gesamten Kulturpakets nehmen, kann eine Art „Flächengrabung“ zustande kommen.

Seit 1970 laufen unter der Leitung von J. Offenberger systematische Vermessungsarbeiten in den Seen, die in Zusammenarbeit mit Sporttauchern des UTC Wels, die selbst die anfallenden Funde datieren können, durchgeführt werden. Um eine Datierung auch später kontrollieren zu können, nehmen die Sporttaucher einige Funde mit sich an Land in das Museum [52 Offenberger 1976, Czech 1976–1979]. Es geht hier nicht darum, mehr Funde zu gewinnen, sondern ausschließlich um die Vermessung. Funde werden nur soviel abgenommen, wie für eine zeitliche Einordnung der Bauten notwendig ist. Die so entstandenen, vom oberen Abschnitt der Kulturschicht entnommenen Proben sind unsere „Quasikomplexe“. So lieferte die Vermessung der Station Abtsdorf I einen kleinen Bestand, der zeitlich homogen ist. Er gehört einer durch die Bronzefunde bereits angedeuteten Zeit (Formengruppe 2 nach K. Willvonseder), der Wende von der frühen zur mittleren Bronzezeit an. Diese Funde von Abtsdorf I bilden unsere keramische Formengruppe 4 (Abb. 6/1–3). Die Problematik der Zeit ist von J. J. Hundt ausführlich behandelt worden. In dieser Studie lassen sich für die Randstücke mit Fingertupfenleisten die besten Parallelen finden [53 Hundt 1962 Abb. 2, 2–5], ebenso für die Gefäße mit nach oben zeigenden länglichen Knubben [54 Hundt 1962 Abb. 1, 4]. In Oberösterreich gehören in diese Zeit die Siedlungen von Linz-Reisetbauer [55 Reitinger 1958] und Mauthausen [56 Reitinger 1968 Abb. 239].

Der nächste Horizont, Horizont 5 gehört in die Hügelgräberkultur. Fassbar ist diese Zeit durch ein 1927 veröffentlichtes, aber als jungsteinzeitlich datiertes Henkelgefäß (Abb. 6/4) aus der Sammlung des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien [57 Franz-Weninger Taf. 21, 2]. Es wurde noch im vorigen Jahrhundert aus der Station See/M. ausgebaggert. Für seine zeitliche Einordnung dient weniger seine Form, die uns auch im Fundgut von Linz-Reisetbauer begegnet [58 Reitinger 1958 Abb. 7, 1], als vielmehr seine Verzierung: längliche waagrechte Buckeln am Bauch, drei erhalten, ursprünglich wohl vier, zwei nebeneinander dem Henkel gegenüber und je einer links und rechts davon in Henkelnähe; die Buckel sind hufeisenförmig oben mit zwei Rillen umrahmt, eine Verzierungsart, die nicht mehr für den Übergangshorizont Bronzezeit A2/B1 charakteristisch ist, wie uns unlängst Z. Benkovsky-Pivovoarova in Anlehnung an A. Tocik aufmerksam gemacht hat [59 Benkovsky-Pivovoarova 1976:21]. Wohl sind die Anfänge der mitteldanubischen Hügelgräberkultur in der vorangehenden Zeit (Bronzezeit B1) bereits fassbar [60 Neugebauer 1976 Abb. 1; Benkovsky-Pivovoarova 1976], aber bei einer ausschließlich typologischen Ordnung fühlen wir uns verpflichtet, die rein formenkundliche Aussage eines Stückes zu verfolgen. So markiert das Gefäß mit den halbseitig umrillten Buckeln die Zeit der Hügelgräberkultur.

Gegen Schluss unserer typologischen Überlegungen besprechen wir nun, als den problematischsten Punkt des gesamten Unternehmens, noch den Horizont 3. Bei den Vermessungsarbeiten der Station Misling II wurde ein Teil einer kleinen Gussschale mit Kreuzfuß aufgelesen. Seit der Studie von I. Burger wissen wir, dass diese Fußschalen auf unserem Gebiet eine guten chronologischen Aussagewert besitzen, sie markieren das Endneolithikun (Neolithikum D) [61 Burger 1980]. Ansonsten konnten aus dem gleichzeitig mit der Fußschale gehobenen Fundgut keine Beispiele ausgesondert werden, die eindeutig dem Endneolithikum zuzuordnen wären. Die zahlreichen Funde aus Misling II stecken einen beträchtlichen Zeitraum aus, von unserem keramischen Horizont 2 (Knaufhammeraxt) bis in die Zeit der Urnenfelderkultur (Plattenkopfnadel). Obwohl man in Oberösterreich Funde der bayerischen Chamer Gruppe kennt [62 Maier 1965 Liste 8, 188–190], sind in der gesamten Pfahlbaukeramik vorläufig keine Nachweise dieser Gruppe bekannt gewesen. Da wir bei den oben diskutierten Horizonten mehrfach östliche Impulse wahrnehmen konnten, und besonders in der besterfassten Zeit (Horizont 2) die Relationen der Mondsee-Gruppe zu Südmähren offenkundig sind, nahmen wir als Arbeitshypothese an, dass diese Beziehungen auch in der Zeit der verzierten Fußschalen bestanden haben. So konnten wir eine Schüssel aus der Station See/M. (Abb. 5/13) namhaft machen, die anhand der mährischen Beispiele den Horizont 3 illustrieren könnte. Ähnliche Schüsseln sind im Material der südmährischen Höhensiedlungen des jüngeren Äneolithikums mehrfach belegt, wie aus Greslove Myto [63 Medunova 1973 Taf. 7, 3] und auch von dem etwas jünger eingestuften „Palliardiho Hradisko“ neben Vysovany [64 Medunova 1977 Taf. 43, 5]. Diese Parallelen sind in zweifacher Hinsicht wesentlich: einerseits sind in Visocany auch die verzierten Fußschalen vorhanden [65 Medunova 1977 a Abb. 4 C 4] und andererseits werden für Greslove Myto Einflüsse der Chamer Gruppe beschrieben [66 Medunova 1977:87–90]. Es lässt sich aus dem gesamten Fundgut der Pfahlbauten noch eine Henkelschale nennen [67 Willvonseder 1968 Taf. 33, 5], die in bezug auf ihre Verzierung (waagrechte Warzengruppe) Ähnlichkeit mit der oben beschriebenen Schüssel aufweist, weshalb wir sie auch der Formengruppe 3 zuordnen (Abb. 5/12). Dazu muss noch erwähnt werden, dass auch die Chamer Gruppe mit Warzen verzierte Henkelschalen kennt [68 Pleskova-Stikova 1972 Taf. 6a, 1].

Damit sind wir am Ende unserer typologischen und chronologischen Ausführungen angelangt und können jetzt unsere Resultate zusammenfassen, wie sie die Tabelle Abb. 9 zeigt. Anhand der Keramik der Pfahlbausiedlungen, insbesondere der neu erworbenen Bestände des Heimatmuseums Mondsee, war es möglich, fünf bisher nicht erfasste keramische Formengruppen zu beschreiben. Die Formengruppe 1–3 gehören dem späten Neolithikum, der Kupferzeit, an und stellen drei Phasen der Mondsee-Gruppe dar, die gemeinsam mit der von K. Willvonseder ausgesonderten Formengruppe I der Metallfunde den wichtigsten, weil umfangreichsten, Fundkomplex der Pfahlbaustationen repräsentieren. Der Formengruppe 2, die wir als Mondsee-Typen anzusprechen gewohnt sind, wird eine einstweilen wenig deutliche Anfangsphase vorangestellt. Wichtig ist, dass der Gusslöffel bereits hier auftritt und von nun an im Pfahlbaumaterial wahrscheinlich kontinuierlich vorhanden sein kann. Dass wir eine so frühe Herstellung von Kupfergegenständen voraussetzen, darf nicht verwundern, da ja auch der große Depotfund von Stollhof mit unserer Formengruppe 1 annähernd gleichzeitig ist [FN 69: Angeli 1966].

Absolute und relative Chronologie archäolog. Kultur-Gruppen zur Zeit der Pfahlbauten in OÖ

Die Anfänge der Mondsee-Gruppe wurden in der österreichischen Forschung immer älter angesetzt als die Anfänge der Badener Kultur [70 Pittioni 1954:210–232; Willvonseder 1968:358–388], K. Willvonseder legte die Anfangszeit sogar an das Ende der ostungarischen Tiszapolgarkultur, einen Zeitpunkt, der uns zu alt erscheint. Wenn er aber als Bezugspunkt für Umschreibung der inneren Entwicklung der Mondsee-Gruppe mit Jevisovice C2 angibt, können wir ihm gerne beipflichten. Ein Teil der ausländischen Forscher, die die Forschungsergebnisse des Karpatenbeckens berücksichtigen [71 Pleslova-Stickova 1969:5], setzen Mondsee älter an als die meisten deutschen Forscher, die sie endneolithisch einstufen [72 Driehaus 1960; Müller-Karpe 1974; Mayer 1977]. Wie die Fundvergesellschaftung in Ossarn zeigt (Abb. 7 und 8), ist es heute keine bloße Annahme mehr, dass die Anfänge der Mondsee-Gruppe älter sind als die älteste Badener Formung, die Boleraz-Gruppe. Die Endphase der Mondsee-Gruppe, unsere Formengruppe 3, ist wie die Anfangsphase typologisch gerade fassbar, aber wir können sie noch nicht mit umfangreichen Typeninventaren belegen. Anscheinend machte das Salzkammergut mit seinen frühen Pfahlbaubewohnern eine ähnliche Geschichte durch wie die Leute der letzten zwei Phasen der Höhensiedlung Stary Zamek bei Jevisovice, der einzigen und klassischen Stelle mit einer spätneolithischen Stratigraphie in unserem Raum. Die klassische Ausprägung der Mondsee-Gruppe wurde allem Anschein nach von dem neuerlichen südöstlichen Impuls, der nach manchen Autoren bis nach Troja verfolgbar erscheint, d. h. von dort abzuleiten ist [73 Kalicz 1963], und der bei der Entstehung der klassischen Phase der Badener Kultur eine bedeutende Rolle gespielt haben mag, ebenso nicht erreicht, wie er auch Jevisovice, Stary Zamek nicht erreicht hat, wo die Schichte C1/Boleraz möglicherweise bruchlos in die Schichte B/Jevisovice-Kultur übergegangen ist. Auch für das Waldviertel in Niederösterreich hat man diese Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, da von dort keine Funde der Ossarner Formung der Badener Kultur bekannt sind. Es fehlt in der Mondsee-Gruppe (vorläufig?) die Formenwelt der Ossarner Gruppe mit zweigeteilten Schüsseln, mit dem Hängegefäß mit subkutanen Bohrungen und der Henkelschale mit hochgezogenem Bandhenkel, um nur die wichtigsten typologischen Eigenschaften dieser Zeit zu erwähnen. So müssen wir der Keramik der Mondsee-Gruppe doch eine gewisse Langlebigkeit zuerkennen, indem sie zwei Phasen der niederösterreichischen Kulturentwicklung (Boleraz und Ossarn) ausfüllt. Relativchronologisch ausgedrückt füllt sie die zweite Hälfte des Jungneolithikums, die zweite Hälfte des Abschnittes Neolithikum C aus. Ihre Anfänge aber, die mit der Formengruppe 1 angedeutet werden, in eine Zeit, wo auch die Anfänge der ehemaligen Geschwistergruppe, der Altheimer Gruppe, gesucht werden. Nach unserer vorliegenden Studie darf Mondsee mit Altheim weiterhin als gleichzeitige „Geschwistergruppe“ angesprochen werden, die mit jener nicht nur durch ihre Gleichzeitigkeit, sondern auch durch ihre gemeinsame „nordische“ Baalberger-Komponente verbunden ist.

Der nächstfolgende Siedlungshorizont, den wir als letzte Phase der Mondsee-Gruppe ansprechen (Formengruppe 3), gehört dem Endneolithikum, dem Neolithikum D, an. Nach dieser Zeit bricht die etwa 800 Jahre andauernde Entwicklung ab. Ob das bloß eine Forschungslücke ist oder ob objektive Gründe dafür verantwortlich gemacht werden können, ist ungewiss. Fest steht nur, dass der so kennzeichnende frühbronzezeitliche „Blechstil“ in den Metallfunden der Pfahlbauten nicht vertreten ist, wie K. Willvonseder bemerkt hat [74 Willvonseder 1968:434]. Die Frühbronzezeit lässt sich hier nicht mit Gewissheit nachweisen. Knöpfe mit V-Bohrung sind nicht ausschließlich der Glockenbecherkultur eigen, sie kommen ohne deren Einwirkung bereits früher, z. B. auch im jungsteinzeitlichen Baltikum, um die Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr. [75 Vankina 1970 Taf. 44 u. 45]. Kalkstein (Marmor) als Schmuckmaterial wurde bereits in der mittleren Jungsteinzeit allgemein verwendet und auch in der älter-äneolithischen (jungneolithischen) Höhensiedlung Brünn-Lisen erscheint dieses Material für verschiedene Perlen [76 Medunova 1964 Abb. 46]. Die Knöpfe der Mondsee-Gruppe sind als Bestandteile eines Halsschmuckes zu interpretieren, sie wurden möglicherweise mit den kleinen zylindrischen Kalksteinperlen bei Schmuckkompositionen gemeinsam verwendet. Ebenso wie die Knöpfe mit V-Bohrung können auch die Tierzahnanhänger keine sonst nicht nachweisbare Frühbronzezeit belegen. Die Tierzahnanhänger aus den Stationen dürfen nach den mehrfach bezeugten Ostbeziehungen der Mondsee-Gruppe mit den Trachtensitten der klassischen Badener Kultur, die uns z. B. im Grab von Leobersdorf entgegentritt, in Zusammenhang gestellt [77 Willvonseder 1937 a], jedoch nicht als frühbronzezeitlich, wie K. Willvonseder [78 Willvonseder 1968:433], oder endneolithisch, wie J. Driehaus [79 Driehaus 1960:131] gemeint haben, angesprochen werden. Sie gehören mit großer Wahrscheinlichkeit in das Jungneolithikum (Neolithikum C). Die Armringe mit spitzen Enden und rundem Querschnitt lassen sich ohne Schwierigkeit in die durch die Kugelkopfnadel mit schräg durchbohrtem Kopf belegte Zeit zuordnen [80 Adler 1967 Abb. 64; Schubert 1973 Taf. 14, 6], wie die Grabfunde von Scharlinz und Enns bezeugen [81 Christlein 1964 Abb. 26, B.C.]. Wir werden nicht fehlgehen, wenn wir nach dem heutigen Fundmaterialangebot aus den Pfahlbauten einen etwa 500 Jahre andauernden Siedlungshiatus zwischen Mondsee- und Attersee-Gruppe für die Pfahlbausiedlungen des Salzkammergutes annehmen. Neufunde können natürlich dieses Bild ändern. Die uns hier fehlende Zeit ist nämlich in der unmittelbaren Nachbarschaft des Verbreitungsgebietes der Mondsee-Gruppe, im Donauraum, deutlich nachgewiesen, wo durch eine schnurkeramische Lokalgruppe (Typus Geiselgasteig-Herzogenburg) in Linz-Scharlinz und die Glockenbecherkultur von ebendort als ausgehendes Endneolithikum belegt ist. Das wichtige Gräberfeld Haid bezeugt die weitere lückenlose Entwicklung von der Frühbronzezeit an bis einschließlich den Übergangshorizont A2/B1 [82 Pertlwieser 1972/73 Titelbild], der bereits im Attersee-Material gut vertreten ist.

Formenguppe 4 und 5 sind bronzezeitlich, und mit den Metallfunden der Formengruppe II bilden sie eine typologische Einheit, für die wir den Namen Attersee-Gruppe vorschlagen. Die ältere Phase der Attersee-Gruppe kann als Randgebiet der mährischen Veterov-Form angesprochen [83 Tihelka 1960] und der süddanubischen Böheimkirchener Gruppe an die Seite gestellt werden [84 Neugebauer 1975; 1976:56–59; 1976 a; 1977]. Das Verbreitungsgebiet der Attersee-Gruppe ist nicht auf das Salzkammergut beschränkt, sie greift nach Norden bis zur Donau (Linz-Reisetbauer, Mauthausen) und donauaufwärts bis etwa nach Malching in Bayern. Diese neu aufgestellte Gruppe ist ein Bindeglied zwischen der Böheimkirchener Gruppe und der Straubinger Kultur in der Zeit des keramischen Übergangshorizontes Bronzezeit A2/B1, der ein für die Absolutchronologie der Donauländer überaus wichtiger Zeitabschnitt ist, da er anhand der mit Wellenbändern verzierten Knochenringe mit der mykenischen Schachtgräberzeit (16./15 Jh. v. Chr.) [85 Matz 1956:275; Hundt 1962] in Zusammenhang gestellt werden kann [86 Tihalka 1960:134]. Diese Möglichkeit ist für uns besonders wertvoll, gelten doch alle die bisher gewonnenen absolutchronologischen Werte der C 14 datierten Pfähle ausschließlich der Mondsee-Gruppe [87 Offenberger 1976, Reitinger 1969:60].

Die zweite Phase der Attersee-Gruppe gehört der donauländischen Hügelgräberkultur an. Beide Phasen stehen mehr mit dem Osten als mit dem Westen in Zusammenhang. Dieser Umstand ist für die „Übergangsphase“ von H. J. Hundt ausführlich erörtert worden [88 Hundt 1962] und lässt sich wie für die zweite Phase der Attersee-Gruppe anhand des gerillten Buckels am Henkelgefäß von Mondsee (Abb. 6/4) auch für die Hügelgräberkultur andeuten, weil die gerillte Buckelverzierung der donauländischen Hügelgräberkultur kennzeichnend ist [89 Willvonseder 1937 Abb. 8, 23; Abb. 9, 8, 11; zum Vergl. Hochstetter 1980, Beil. 6].

Die Anfänge der Attersee-Gruppe gehören nach den vielen Belegen der Nadeln mit schräg durchbohrtem Kopf aus den Attersee-Stationen [90 Willvonseder 1968 Taf. 28, 5-8, 10] der entwickelten Frühbronzezeit an, einer Zeit, die neuerdings in Süddeutschland bereits als frühe Hügelgräberzeit angesprochen wird [91 Kuhbach 1977], da sie die Grundlage einer kontinuierlichen Entwicklung bildet, die zur Hügelgräberkultur führt. Ob die Attersee-Gruppe auch die vom Gräberfeld Kronstorf markierte Zeit (Bronzezeit C) erlebt hat, ist ungewiss. Obwohl R. Pittioni unlängst eine Siedlungskontinuität für die Pfahlbausiedlungen während der ganzen Bronzezeit einschließlich der älteren Urnenfelderkultur anhand der Holzschäftungen der Station See/M. andeutete [92 Pittioni 1968], fehlen heute doch aus den See-Stationen eindeutig datierbare Funde, die die zweite Hälfte der Bronzezeit (Bronzezeit C und D) belegen.

Metallfunde der Urnenfelderkultur konnte K. Willvonseder in seiner Formengruppe III zusammenstellen [93 Willvonseder 1968:240]. Neufunde aus Misling II (Plattenkopfnadel (Taf. D, li, 1) und See/M. (Kolbenkopfnadel) (Taf. D, li, 2) machen uns darauf aufmerksam, dass wir uns mit dieser Problematik einmal auseinandersetzen müssen, die nicht mehr zu der uns hier gestellten Aufgabe gehört.

Fassen wir die Ergebnisse unserer obigen Ausführungen kurz zusammen. Die Mondsee-Gruppe, eine seit der Jahrhundertwende durch ihre Keramik bestimmte Kulturgruppe, galt als eine ungewöhnlich langlebige geschlossene Einheit. Die Metallfunde, die gemeinsam mit der Keramik aus den Pfahlbaustationen des Mond- und Attersees bekanntgeworden waren, deuteten eine Zeitdauer für die Mondsee-Gruppe von der späten Jungsteinzeit (Kupferzeit) bis zur mittleren Bronzezeit, also etwa von 3000 v. Chr. Bis 1500 v. Chr. an. Durch die Analyse der Keramik ist heute die Aussonderung von fünf typologischen Formengruppen möglich. Die Formengruppen 1–3 gehören der Jungsteinzeit an und bilden drei Entwicklungsphasen der Mondsee-Gruppe. Formengruppe 4 und 5 sind bronzezeitlich und bilden die hier aufgestellte Attersee-Gruppe. Zwischen den beiden Komplexen muss heute eine etwa 500 Jahre dauernde Unterbrechung der Siedlungskontinuität der Pfahlbausiedlungen angenommen werden.

Zum Schluss wollen wir es nicht unterlassen, auf die große kulturhistorische Bedeutung der verhältnismäßig kleinen ökologischen Nische mit den Pfahlbauten des Mond- und Attersees hinzuweisen. Vor allem die arbeitsaufwendige Bauweise der Pfahldörfer stellt dem Menschen der Mondsee-Gruppe ein gutes Zeugnis aus. Wir müssen uns bewusst sein, dass man im 3. Jahrtausend v. Chr. Hier gelebt hat, in einer Zeit, als die Hochkulturen in Ägypten und im Zweistromland sich zu formen begannen. Wenn wir die ganze Hinterlassenschaft der Mondsee-Gruppe Revue passieren lassen, fällt zunächst der Bestand an schön verzierter Keramik und an reichen Kupferfunden auf. Insbesondere die letzteren deuten an, dass das Mondseeland im Vergleich mit den gleichzeitigen Kulturgruppen der Nachbarschaft als ein Zentrum des technischen Fortschrittes jener Zeit gelten kann.


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