Attersee / Atarhoven: Geschichte(n) und Lebensbilder: Unterschied zwischen den Versionen

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==[[Kalktuffquellen des "Mühl-Moos" ermöglichen drei ganzjährig betriebene Mühlen]]==
 
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Das „Moos“ bei Attersee liefert schon immer aus Kalktuffquellen das Wasser für den ganzjährigen Betrieb von drei Mühlen: die Mühle am Mühlbach (Nr. 1), die Wiesmühle (Nr. 5) und die „Mühle im Moos“ (Nr. 6). Das „Mühl-Moos“ ist die größte Kalktuffquelle Oberösterreichs. Die Voraussetzungen für die Kalktuffquelle eine im Jahresverlauf gleich bleibende kühle Wassertemperatur, die auch im Winter nicht zufriert, ein hoher Kalkgehalt des Wassers und ein geringer Nährstoffgehalt. Durch die Abscheidung des Kalziumkarbonats auf Pflanzen kommt es zum sogenannten „Kalk-Turff“. 1990 wurde vom Land Oberösterreich mittels Verordnung im '''''„Mühl-Moos“''''' eine Fläche von insgesamt 12 ha zum Naturschutzgebiet (NATURA 2000) erklärt.
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Das '''''„Moos“''''' bei Attersee liefert schon immer aus Kalktuffquellen das Wasser für den ganzjährigen Betrieb von drei Mühlen: die Mühle am Mühlbach (Nr. 1), die Wiesmühle (Nr. 5) und die „Mühle im Moos“ (Nr. 6). Das „Mühl-Moos“ ist die größte Kalktuffquelle Oberösterreichs. Die Voraussetzungen für die Kalktuffquelle eine im Jahresverlauf gleich bleibende kühle Wassertemperatur, die auch im Winter nicht zufriert, ein hoher Kalkgehalt des Wassers und ein geringer Nährstoffgehalt. Durch die Abscheidung des Kalziumkarbonats auf Pflanzen kommt es zum sogenannten „Kalk-Turff“. 1990 wurde vom Land Oberösterreich mittels Verordnung im '''''„Mühl-Moos“''''' eine Fläche von insgesamt 12 ha zum Naturschutzgebiet (NATURA 2000) erklärt.
  
 
==[[Groß-Pfarre Attersee 1703-1790: Ortschaften, Häuser, Herrschaften, Berufe, Lebenserwartung]]==
 
==[[Groß-Pfarre Attersee 1703-1790: Ortschaften, Häuser, Herrschaften, Berufe, Lebenserwartung]]==

Version vom 9. Mai 2022, 14:32 Uhr

Die ältesten namentlich bekannten Atterseer (vor 800)

Die → Breves Notitiae aus den Jahren vor 798 berichten von der Errichtung des Erzbistums Salzburg und Einsetzung von Erzbischof Arn. Im Abschnitt (14,42) werden auch Schenkungen in Attersee berichtet:
Seite 130: "Ditrich et Pildrut tradiderunt casam et curtem et vineam cum pomerio et alio parvo territorio super lacum Atersê."
Seite 131: "Ditrich und Pildrut schenkten das Haus, den Hof und Weingarten mit Obstgarten und anderem kleinen Landbesitz am See Attersee."
Das einzige bekannte Vorkommen von Weinbau am Attersee befindet sich im ehemaligen Ortsteil "Weinberg" in Attersee.

Quelle: Losek, Fritz: → Notitia Arnonis und Breves Notitiae: Die Salzburger Güterverzeichnisse aus der Zeit um 800: Sprachlich-historische Einleitung, Text und Übersetzung. 188 Seiten (Anm.: Die Schenkungen im Attergau werden auf S. 130 unter [14,42] angeführt; Powang auf S. 116 unter [9,7].)

Historische Darstellungen der "Herrschaft Atersee"

Schaunburger im Attergau 1370; s.v.a. die Grenze zw. Ober- und Powang Richtung → Riute et Cella

Winkelhofer, A.: Die Herrschaft Atersee im Mittelalter. In Zeitschrift für Baiern und die angränzenden Länder, München 1817. (erarbeitet während der bairischen Besetzung)
→ Teil 1: Heft 6, S. 303-347: Ausgezeichnete, detaillierte Darstellung der Herrschaft Atersee
→ Teil 2: Heft 7, S. 1-40: Die Herrschaft Atersee unter bambergischer Hoheit, und die Herren von Schaumburg

Hormayr, Joseph Freiherr von: Attersee in Oberösterreich, in: Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst, Band 19, Wien 1828.
Teil 1 (S. 345-349) Abgrenzung des Attergaus und Lunaelacense-Grenzen
Teil 2 (S. 398-400) Strazwalaha und Nachbarn des Attergaus
Teil 3 (S. 444-447) Das Innere des Attergaus
Teil 4 (S. 470-472) Pirihinuuanc - Pirichwang - Pichlwang
Teil 5 (S. 500-502) Attersee unter bambergischer Hoheit, und die Herren von Schaumburg.
Teil 6 (S. 549-552) Entwicklungen im Attergau
Teil 7 (S. 556-560) Vöcklabruck, Kogl, Schaumburger
Teil 8 (S. 563-566) Scherfenberger, die letzten - steirischen - Herren der Burg Attersee (S. 565 unten)



Kalktuffquellen des "Mühl-Moos" ermöglichen drei ganzjährig betriebene Mühlen

Das „Moos“ bei Attersee liefert schon immer aus Kalktuffquellen das Wasser für den ganzjährigen Betrieb von drei Mühlen: die Mühle am Mühlbach (Nr. 1), die Wiesmühle (Nr. 5) und die „Mühle im Moos“ (Nr. 6). Das „Mühl-Moos“ ist die größte Kalktuffquelle Oberösterreichs. Die Voraussetzungen für die Kalktuffquelle eine im Jahresverlauf gleich bleibende kühle Wassertemperatur, die auch im Winter nicht zufriert, ein hoher Kalkgehalt des Wassers und ein geringer Nährstoffgehalt. Durch die Abscheidung des Kalziumkarbonats auf Pflanzen kommt es zum sogenannten „Kalk-Turff“. 1990 wurde vom Land Oberösterreich mittels Verordnung im „Mühl-Moos“ eine Fläche von insgesamt 12 ha zum Naturschutzgebiet (NATURA 2000) erklärt.

Groß-Pfarre Attersee 1703-1790: Ortschaften, Häuser, Herrschaften, Berufe, Lebenserwartung

Die Epidemie in der Groß-Pfarre Attersee 1741/42 bis 1743/46 und Auswirkungen auf die Lebensgeschichten

Köpruner - Eder - Gugg - Hager - Moritz

Zur Person Anton Hager, Die Brauerei Attersee, Das Hotel Attersee, Antons Hagers Realitätenbesitz

Schock und Peyr auf der Schockmühle (Mühlbach Nr. 1)

Hisch und Hubinger (II) auf der Wiesmühle (Mühlbach Nr. 5)

Huebinger auf der Moosmühle, später Oehn und Reinthaler (Mühlbach Nr. 6)

Oehn und Reinthaler kommen nach Mühlbach

Der bemerkenswerte, lange Weg der Heipl (zurück) auf die Schockmühle

Überblick zur Einführung

Der bemerkenswerte vier Jahrhunderte berührende Weg der Heipl führt mit mehreren zum Teil äußerst glücklichen Fügungen (zurück) auf die Schockmühle: Steinpichl ("Stambühel") → “auf der Edt“ am Kronberg → Sigerermoos am Kronberg → Miesling → Unterach → Unterburgau → Tischlermühle in Straß → Schockmühle ("am Mühlgang", Mühlbach Nr. 1).

Die Besitzer "der Edt" des Stifts Mondsee am Kronberg (Erlath Nr. 28) haben zweimal keine männlichen Nachfolger, sodass es zu Zuheiraten (Hemetsberger von Buch, Heipl von Steinpichl) kommt. Das Schicksal des "nachgeborenen" Johann Georg Heipl als einziger männlicher Nachkomme ist wohl außergewöhnlich. Nicht nur, dass er von seiner Mutter, dem "Schwieger-Großvater" und dem Stiefvater erzogen wird, heiratet er nach dem Tod seiner Mutter als Waise die ebenfalls verwaiste Susanne Häberl (eine Schock-Enkelin) von der Wiesmühle in Mühlbach. Offenbar ist er eine recht beeindruckende Persönlichkeit, sodass ihm von der Obrigkeit in den Grundbüchern nicht nur "die Edt" zugeschrieben wird, sondern auch das benachbarte "Sigerermoos", welches sein Sohn Johann bekommt. Dessen Sohn Johann (Nepomuk) Heipl wagt den Sprung als Müller nach Miesling. In der Folge wird er Müller und Bäcker in Unterach "auf der Wiesen" neben der Seeache. Offenbar ist Johann Heipl wirtschaftlich recht erfolgreich, da er nicht nur ein größeres Auszugshaus dazu erwirbt, sondern auch eine Landwirtschaft in Unterburgau, die sein Sohn Franz - ab nun als "Häupl" - bekommt. Franz entwickelt sich vom Landwirt zum Gastwirt und erwirbt weitere Realitäten, die er 1873 gegen die Tischlermühle in Straß eintauscht. Sein - noch in Miesling geborener - Sohn Franz II. führt diese Mühle sehr erfolgreich und ist in der Bevölkerung recht beliebt. 1918 heiratet dessen Sohn Franz III. Nelli Perhab und erwirbt mit ihr die Säge am Mühlgang in Attersee.

Schulmeister und Schule in Attersee (seit 1650)


Quellen

Darstellung der Lebensgeschichten v.a. auf Basis von ca. 4.000 Zeitungsartikeln ("Anno") und Matriken-Einträgen

Breves Notitiae (vor 798, der Errichtung des Erzbistums Salzburg und Einsetzung von Erzbischof Arn)

Losek, Fritz: Notitia Arnonis und Breves Notitiae: Die Salzburger Güterverzeichnisse aus der Zeit um 800: Sprachlich-historische Einleitung, Text und Übersetzung. 188 Seiten

Winkelhofer, A.:Die Herrschaft Atersee im Mittelalter. In Zeitschrift für Baiern und die angränzenden Länder, München 1817.

Hormayr, Joseph Freiherr von: Attersee in Oberösterreich, in: Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst, Band 19, 1828.