Abgraben des See-Abflusses mittels Rückwärts-Erosion

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Abgraben des See-Abflusses mittels Rückwärts-Erosion

Wie kann man sich das vorstellen?

Arbeiten beginnen an der entferntesten Stelle, die die gewünschte See-Absenkung ermöglicht.

Eintiefung der Flusssohle durch händisches Abgraben an Stelle mit größter Strömung; dadurch erhöht sich die Strömungsgeschwindigkeit und das Material wird flussabwärts abgeschwemmt und der gewünschte Kanal beginnt zu entstehen.

Durch die erhöhte Fließgeschwindigkeit wegen des höheren Gefälles am Übergang von Fluss zum Kanal gibt es eine erhöhte Erosion, die sich seewärts fortsetzt.

Die Richtung dieser Rückwärtserosion wird durch Lockern des Flussbettes mittels Stangen o.ä. von der Seite beeinflusst und deren Erosionskraft und -geschwindigkeit erhöht.

Je größer die Höhendifferenz zwischen altem Fluss und dem neuen Kanal wird, umso lauter wird das in den Kanal hinunterstützende Wasser.

Der entscheidende Moment ist erreicht, wenn der Kanal den See erreicht und damit die Abflussschwelle durchbrochen wird: dann erhöht sich plötzlich die Abflussmenge des Sees auf ein Vielfaches des normalen Abflusses und der Kanal wird in seiner ganzen Länge ausgeräumt, „erodiert“: – vgl. die indogermanische Wortdeutung zum „Attersee“ („sich durch das Gestein fressend“; „dröhnender Sturzbach“).

Bei größeren Flüssen wird man wohl eine Arbeitsplattform aus zwei kleinen Einbäumen in der Flussmitte verwendet haben, die mit Seilen an Bäumen auf beiden Seiten des Flussufers befestigt waren.