"Curriculum Vitae"

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Curriculum vitae

Am 18. Juni 1926 wurde ich als Tochter des Graphikers Alexander (Sándor) Kiss und der Elisabeth (Erzsébet) Kiss, geb. Klucs in Fünfkirchen (Pécs) in Ungarn geboren. Meine Vorfahren waren väterlicherseits Bauern und Handwerker römisch-katholischer Religion im westlichen Transdanubien, in der Umgebung von Ödenburg (Sopron), mütterlicherseits waren meine Ahnen ebenfalls Bauern und Kandwerker, Kalvinisten im nördlichen Siebenbürgen in der Gegend von Bais Mare (Nagybánya). Die Volksschule, die Bürgerschule und die Handelsakademie – ausgenommen das letzte Schuljahr – besuchte ich in den städtischen Schulen in Fünfkirchen. Siebzehnjährig vermählte ich mich mit dem Geschäftsmann Zoltán Ruttkay. Die Familie meines Mannes, eine der ältesten ungarischen Familien – bereits im 13. Jahrhundert geadelt – stammt aus Oberungarn. Ich übersiedelte mit meinem Mann von Fünfkirchen nach Budapest, wo ich im Mai 1944 die Reifeprüfung in der römisch-katholischen Handelsmittelschule der Erzgräfin Zichy Pallavicini Edina ablegte. Während des Krieges und nach dem Krieg – mein Mann kehrte 1946 aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurück – lebte ich im Haushalt der Eltern ihres Mannes. Eine kurze Zeit 1945/1946 und dann wieder von 1947 bis 1952 war ich Staatsbeamtin. 1950 inskribierte ich als Werkstudentin an der Philosophischen Fakultät der Universität Budapest und nach acht Semestern Studium legte ich die Lehramtsprüfung der ungarischen Sprache und Literatur ab und bekam das Diplom eines Mittelschulprofessors. Von 1952 ab war ich als persönliche Sekretärin – im Status der Ungarischen Akademie der Wissenschaften – des Akademikers und Ordinarius des Finnisch-ugrischen Institutes der Universität Budapest, Prof. Miklós Zsirai tätig. Er starb 1955, aber ich blieb im Institut als Halbtagsbeschäftigte der Bibliothek. Gleichzeitig arbeitete ich im Sprachwissenschaftlichen Institut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften bei dem Finnisch-ugrischen Etymologischen Wörterbuch. 1956 flüchteten wir nach Österreich. Ich unterrichtete in den Jahren 1956–1958 im Ungarischen Gymnasium in Innsbruck und inskribierte dort an der Philosophischen Fakultät Ur- und Frühgeschichte bei Franz, klassische Archäologie bei Woschitzky, Sumerologie bei Oberhuber und Kunstgeschichte bei Luterotti. Ende 1958 übersiedelten wir nach Wien. Ich inskribierte hier Ur- und Frühgeschichte bei Pittioni, klassische Archäologie bei Eichler und Kunstgeschichte bei Swoboda, später bei Demus. 1962 übermittelte mich Professor Pittioni – für Ferialarbeiten – in das Burgenländische Landesmuseum und ich blieb dort bis 1968 für Stundenlohn in der urgeschichtlichen Sammlung. Im Burgenland konnte ich oft an grossen urgeschichtlichen Ausgrabungen teilnehmen und habe viele selbständige Fundbergungen durchgeführt. 1968 kam ich in die Prähistorische Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien, wo ich auch jetzt arbeite. Ich habe in in- und ausländischen Fachzeitschriften 17 wissenschaftliche Aufsätze meist mit der Problematik der Jungsteinzeit des österreichischen Raumes veröffentlicht.

Unterschrift Ruttkays unter ihrem CVI in Dissertation 1978