Triton newsline 1/2000: Kontrolltauchgänge in Weyregg & Traunkirchen.

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Lit.: Dworsky 2000, Cyril und Christian Stradal: Kontrolltauchgänge in Weyregg & Traunkirchen. Triton newsline 1/2000:17.


Anfang Oktober 1999 wurden die neolithische Siedlung und die sog. römische Molenanlage Weyregg sowie die neolithische bzw. hallstattzeitliche Siedlung Traunkirchen auf Einladung von Herrn Offenberger (BDA) durch vier Taucher der Österreichischen Gesellschaft für Feuchtboden- und Unterwasserarchäologie "triton" betaucht. Unter anderem sollte der Zustand der Fundstellen kontrolliert und die Veränderungen festgestellt werden.


Weyregg

Die römische Hafenanlage in Weyregg zeigt sich auch heute noch in gutem Zustand. Sie ist zur Gänze mit Seegras überwachsen und liegt darüber hinaus auch nicht unter den nahen Anlegestellen für Segelboote. Bei durchgeführten Tauchgängen wurde die gesamte Anlage abgetaucht. Anders die neolithische Pfahlbaustation (ÖK 1:50.000, Bl. 65 O 1,9cm N 22,1 cm), die direkt unter dem Landungssteg der Attersee Schifffahrt liegt. Dieser wurde Anfang 1999 ca. 50m weiter in den See hinaus verlegt, sodass die Pfähle nicht direkt in der Fahrrinne liegen und der Ausspülung preisgegeben werden. Durch die Versetzung der Anlegestelle haben sich binnen kurzer Zeit eine dicke Schicht Seegras, aber auch angeschwemmte kleine Äste, Laub, etc. über die Pfahlbaustation gelegt. Es fiel schwer, durch das Gewirr von Ästen an die früher bereits freigespülte Kulturschicht zu gelangen, was einen guten Schutz für die Kulturschicht bedeutet. Dennoch konnten an einzelnen Stellen immer noch Kulturschichtreste entdeckt werden. Funde wurden aus den oben beschriebenen Gründen nicht gemacht, vereinzelt konnten Holzreste gefunden werden, die aufgrund ihrer schwammig weichen Konsistenz, als neolithisch angesprochen werden konnten.


Traunkirchen

Der von Traunkirchen aus ostwärts in den See verlaufende „Unterwassersporn“ von 50 bis 60 m Länge ist seit dem Frühjahr 1981 als urgeschichtliche Siedlungsstelle bekannt. Die neolithische bzw. hallstattzeitliche Siedlung wurde in W-O Richtung im Abstand von 2 m zueinander betaucht, wobei alle 10 m eine manuelle Bodenuntersuchung durchgeführt wurde. Dabei konnte festgestellt werden, dass kaum Pfähle oder Holzstücke an der Oberfläche zu erkennen sind, wie sie Offenberger 1981 noch finden konnte. Oft, vor allem in Ufernähe, steht der nackte Fels direkt unter einer dünnen Seekreideschicht an, aber auch die natürliche Sandschicht erweist sich als zu hart, um ohne Hilfsmittel in den Untergrund vorzudringen. Kulturschicht konnte sowohl oberflächlich als auch bei den Eingriffen kaum beobachtet werden. Der Sporn ist über weite Teile mit Vegetation überzogen, sodass in diesem Fall auf großflächige „Rupfungen“ verzichtet wurde. Die durch einen gestrandeten Dampfer entstandene Rinne 4,5m vor der Ufermauer zeigt sich heute als bereits stark überwachsene seichte Rinne von kaum mehr als 40cm Tiefe. An den Profilen, die in diesem Einschnitt entstanden sind, wurde die hervortretende Kulturschicht untersucht und danach wieder mit Steinen abgedeckt und damit vor weiterer Ausspülung geschützt. An Funden konnten neben einigen spätmittelalterlichen Utensilien und neuzeitlichem Material, wie einem Fläschchen und einer floral verzierten Kachel, nur wenige, nicht aussagekräftige urgeschichtliche Scherben ausgemacht werden.