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III. Neolithikum. (ca. 4000–2000 v. Chr.)
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'''III. Neolithikum. (ca. 4000–2000 v. Chr.)'''
  
 
Deutlichere Anzeichen für die Anwesenheit des Menschen im Lande beginnen sich mit dem Vollneolithikum zu zeigen. Funde dieser Zeit sind bisher an drei Orten zutage gekommen und zwar am Rainberg in der Stadt Salzburg, in einer Wohngrube bei Maxglan (wo auch die mesolithischen Funde zutage kamen) und am Dürrnberg bei Hallein <sup>9</sup>).
 
Deutlichere Anzeichen für die Anwesenheit des Menschen im Lande beginnen sich mit dem Vollneolithikum zu zeigen. Funde dieser Zeit sind bisher an drei Orten zutage gekommen und zwar am Rainberg in der Stadt Salzburg, in einer Wohngrube bei Maxglan (wo auch die mesolithischen Funde zutage kamen) und am Dürrnberg bei Hallein <sup>9</sup>).
  
 
Hievon bot der Rainberg die meisten Funde, die bereits für eine Höhensiedelung mit dauernden Wohnstellen sprechen. Am deutlichsten prägt sich hier die östliche Kulturgruppe der bemalten Keramik vom Lengyeltypus aus. Hieher gehören drei Schuhleistenkeile, ein senkrecht durchbohrter Buttenhenkel, ein Gefäßwandstück mit drei nebeneinandergestellten Buttenhenkeln ohne Bohrung, ein Tonlöffel mit längsgebohrtem Stielzapfen und eine Schüssel aus feinem Ton mit Spuren roter Bemalung an der Außen- und Innenseite. Ebenda ist auch der süddeutsche Münchshöfertypus in guten, stichreihenverzierten Gefäßformen vertreten. Die Wohngrupe bei Maxglan, in der Ebene des Salzburger Beckens gelegen, ergab verzierte Gefäßscherben, die Anklänge an den Münchshöfertypus zeigen. Am Dürrnberg bei Hallein fanden sich im Gebiete der in der späteren vorgeschichtlichen Zeit intensiv ausgebeuteten Salzlagerstätte zwei Schuhleistenkeile, ein großer Hammer bandkeramischer Form sowie eine stichreihenverzierte Scherbe vom Münchshöfertypus.
 
Hievon bot der Rainberg die meisten Funde, die bereits für eine Höhensiedelung mit dauernden Wohnstellen sprechen. Am deutlichsten prägt sich hier die östliche Kulturgruppe der bemalten Keramik vom Lengyeltypus aus. Hieher gehören drei Schuhleistenkeile, ein senkrecht durchbohrter Buttenhenkel, ein Gefäßwandstück mit drei nebeneinandergestellten Buttenhenkeln ohne Bohrung, ein Tonlöffel mit längsgebohrtem Stielzapfen und eine Schüssel aus feinem Ton mit Spuren roter Bemalung an der Außen- und Innenseite. Ebenda ist auch der süddeutsche Münchshöfertypus in guten, stichreihenverzierten Gefäßformen vertreten. Die Wohngrupe bei Maxglan, in der Ebene des Salzburger Beckens gelegen, ergab verzierte Gefäßscherben, die Anklänge an den Münchshöfertypus zeigen. Am Dürrnberg bei Hallein fanden sich im Gebiete der in der späteren vorgeschichtlichen Zeit intensiv ausgebeuteten Salzlagerstätte zwei Schuhleistenkeile, ein großer Hammer bandkeramischer Form sowie eine stichreihenverzierte Scherbe vom Münchshöfertypus.

Version vom 21. Jänner 2024, 18:41 Uhr

Martin Hell: → Zur vorgeschichtlichen Besiedelung des Landes Salzburg (Artikel, 1924; Neolithikum S. 45–53)


III. Neolithikum. (ca. 4000–2000 v. Chr.)

Deutlichere Anzeichen für die Anwesenheit des Menschen im Lande beginnen sich mit dem Vollneolithikum zu zeigen. Funde dieser Zeit sind bisher an drei Orten zutage gekommen und zwar am Rainberg in der Stadt Salzburg, in einer Wohngrube bei Maxglan (wo auch die mesolithischen Funde zutage kamen) und am Dürrnberg bei Hallein 9).

Hievon bot der Rainberg die meisten Funde, die bereits für eine Höhensiedelung mit dauernden Wohnstellen sprechen. Am deutlichsten prägt sich hier die östliche Kulturgruppe der bemalten Keramik vom Lengyeltypus aus. Hieher gehören drei Schuhleistenkeile, ein senkrecht durchbohrter Buttenhenkel, ein Gefäßwandstück mit drei nebeneinandergestellten Buttenhenkeln ohne Bohrung, ein Tonlöffel mit längsgebohrtem Stielzapfen und eine Schüssel aus feinem Ton mit Spuren roter Bemalung an der Außen- und Innenseite. Ebenda ist auch der süddeutsche Münchshöfertypus in guten, stichreihenverzierten Gefäßformen vertreten. Die Wohngrupe bei Maxglan, in der Ebene des Salzburger Beckens gelegen, ergab verzierte Gefäßscherben, die Anklänge an den Münchshöfertypus zeigen. Am Dürrnberg bei Hallein fanden sich im Gebiete der in der späteren vorgeschichtlichen Zeit intensiv ausgebeuteten Salzlagerstätte zwei Schuhleistenkeile, ein großer Hammer bandkeramischer Form sowie eine stichreihenverzierte Scherbe vom Münchshöfertypus.