Ortsbücher von Orten des Attergaus

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Herrschaft Cammer von Georg Matthäus Vischer 1677: TOPOGRAPHIA AUSTRIÆ SUPERIORIS MODERNÆ

Zwischen [eckigen Klammern] angeführte Orte haben einen indirekten, relevanten Bezug zum Attergau.

HQ Katzinger , Willibals: → Enns (Lorch) in: Arcanum – Österr. Städteatlas. (215 FN, Lit.) [auch: Gmunden, V'bruck, Wels, Linz, Sbg]

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines zu Ortsbüchern

Reuling, Ulrich: → Die kurhessische Siedlungs- und Agrarlandschaft an der Schwelle zur Moderne (auf der Grundlage zeitgenössischer Ortsbeschreibungen) mit Anhang auf Seite 135: XVII Fragenkomplexe zum Zwecke von Ortsbeschreibungen). In: Siedlungsforschung. Archäologie – Geschichte – Geographie 17, 1999, S. 117–142.

Attergau in den "Fundberichten des Bundesdenkmalamtes"

Register der ersten 50 Bände des Bundesdenkmalamtes: → „Fundberichte aus Österreich“ → nach Öffnen: → "SUCH-Funktion" verwenden!

  • z. B. Orte: 11x „Attergau“, 9x „Attersee (Ort)“, 8x „Mondsee“, 6x „Traunsee“, 6x „Schörfling“, 5x „Ischl“, 5x "Abtsdorf", 4x „Kammer“, 3x "Seewalchen", 3x "Unterach a.A.", 3x "Misling", 3x "Keutschach"; 1x "Aufham", 1x "Nußdorf a.A.", 1x "Weyregg", 1x "Scharfling",
  • z. B. Personen: 15x Offenberger, 12x Czech, 9x Ruttkay, 6x Willvonseder …

Abtsdorf ("Abbates"-Dorf)

Abtsdorf geht nach 788, vor 800 an Abt Hunrich: → 1142, 9. Dezember: Papst Innocenz II. nimmt das Kloster Mondsee in den besonderen Schutz des apostolischen Stuhles. Unter anderem auch die → Ecclesia Appadesdorf (Kirche Abtsdorf). OÖUB II, S. 200, Nr. CXXXV. und in → Chronicon Lunaelacense S. 121-23 - einziges Auftauchen im gesamten Chronicon Lunaelacense (!); die Schenkung von "Appadesdorf" ist nirgends verzeichnet, trotzdem taucht sie 1142 als im Besitz von Mondsee auf.

Stiftsarchiv Mondsee → zu den Pfarren Nussdorf und Abtsdorf ... Streit, Zusammenlegung usw.

Chronicon Lunaelacense → Abt Hunrich von Mondsee bekommt nach 788 das bestehende Dorf - es wird damit zum Dorf des Abtes = "Appades-Dorf" = "Abtsdorf" inmitten des ansonsten geschlossenen Gebietes (wohl von Trunseo); in den Güterverzeichnissen der Schenkungen an das Kloster Mondsee scheint "Abtsdorf" überraschenderweise aber gar nicht auf - wahrscheinlich, weil Abt Lidl für sein "Chronicon Lunaelacense" 1748 wohl keine Urkunde vorgefunden hat. Noch im 18. Jahrhundert gehen aber die Gläubigen von Zell, Parschallen, Aich und Limberg (entsprechend der Grenze des Chronicon Lunaelacense) nach Abtsdorf in die Kirche.

Von besonderem Interesse ist heute vor allem die mehr als 1000 Jahre alte Laurentius-Kirche von Abtsdorf.

Die → „Siegesheiligen“ der Ottonen und der hl. Laurentius

Nach dem hl. Laurentius sind in Franken (Bamberg) etwa 110 katholische und 30 evangelische Kirchen benannt.

Dessl, Reinhold: → Der hl. Laurentius in OÖ: Ein Beitrag zur Geschichte seiner Kirchenpatrozinien: Mondsee, St. Lorenz und Abtsdorf S. 174 in Jahrbuch des oö Musealvereins, Bd. 147/1, Linz 2002.

Altenberg

Häuser der Ortschaft Altenberg um 1824 (DORIS)

Der Name Altenberg stammt vom römischen "alto" = "hoher" Berg, den ihm die Romanen in der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends nach Christus wohl wegen seiner gegenüber der Umgebung herausgehobenen Position gegeben haben.

→ vgl. Online-Wörterbuch PONS Lateinisch-Deutsch: "altus, -a, -um" bedeutet "hoch" [mons - Berg; turris - Turm]; "hochragend" als Beiwort von Örtlichkeiten wegen der erhöhten Lage

"Altenberg" ist einer von nur drei Orten dieses Namens in Österreich: ein "Altenberg" bei Linz wird wegen seiner erhöhten Lage auch "Balkon von Linz" genannt; ein "Altenberg" in NÖ nahe der Donau war ehedem ein erhöht gelegenes römisches Kastell.

Altenberg Nr. 1: Hofname „Meyer- oder Mezergut“ (Altes Grundbuch - AGB); Grundherrschaft: Kogl Amt Unterach
Altes Grundbuch (AGB): 1783 Besitzer Zacharias und Susanna Mayr

1,2 m-Hecht-Präparat in Vitrine des Hotels Haberl

Altenberg Nr. 2: Hofname "Fischmaistergütl" (Altes Grundbuch); Grundherrschaft: Wildenhaag Amt Attergau
Theresianisches Gültbuch (TG): 1750 Besitzer Georg Renner (Fischer und Schuhmacher)

Anmerkung: Die Fischerei wird auch heute noch von der Familie Haberl (wenngleich nunmehr in Pacht) betrieben; die selbst gefangenen Fische werden im heutigen Hotel Haberl (nördlich neben dem ursprünglichen Haberl-Haus situiert) angeboten. Vgl. hierzu die nebenstehende Abbildung präparierter Fische in der Vitrine vor der Reception des Hotels.

Altenberg Nr. 3: Hofname „Hof zu Altenberg“ (TG); Grundherrschaft: Wildenhaag Amt Attergau
TG: 1750 Besitzer Mathias Schiemer, 1780 Joseph und Rosina Schiemer

Altenberg Nr. 4: Hofname „Gut“ (AGB); Grundherrschaft: Lohen Pfarrhof
Altes Grundbuch: 1774 Besitzer Johann und Rosina Knoll

Altenberg Nr. 5: abgekommenes Haus; nordöstlich von Haus Altenberg Nr. 2; 20 m von Straße entfernt (vgl. Fläche 165, in Abb. rechts oben)

Ausleitung „Kletzlmühle“: Mühle, Säge, Haarstube

Der älteste Sohn des für Attersee bedeutsamen Müllers Abraham Schock und seiner Susanna von Mühlbach Nr. 1 (vgl. die → Geschichte(n) von Attersee, 3. Absatz unter "Schockmühle") – Lorenz Schock – heiratet 1711 in Altenberg die Tochter Maria des gerade verstorbenen – und in Attersee hoch angesehenen – Tobias Roidter und betreibt die dortige Landwirtschaft in Altenberg Nr. 6.

1733 begründet er dort (vergleiche in der nebenstehenden Abbildung die Ausleitung zum Gewinn von Fallhöhe) die erste, gemauerte (= rote Farbe) Mühle und später auch Säge am Ackerlingbach (die heutige „Kletzlmühle“). Diese Güter gehörten unter einem Besitzer zu zwei unterschiedlichen Grundherrschaften: "Lohen Pfarrhof" und "Kogl Amt Unterach", die gemeinsam dieser innovativen Idee zustimmen mussten.

Dieser Schock-Sohn Lorenz ist aufgrund seiner Tochter Susanna für die Schockmühle wegen der direkten Linie bis heute (Heipl, Häupl) von Bedeutung. (Siehe die verwandtschaftliche Beziehung, wie sie im Kapitel "Attersee/Aterhofen" unter der Geschiche der "Schockmühle" dargestellt ist.)

Altenberg Nr. 6: Hofname „Faschangut mit Mühle und Säge“ (AGB) und Haarstube zu Nr. 7 (JL); Grundherrschaft: Lohen Pfarrhof
Altes Grundbuch: 1787 Besitzer Franz Klezl (Müller, Mühle und Faschanggut)

Altenberg Nr. 7: Hofname „Mühle und Säge“ (Theresianisches Gültbuch TG); Grundherrschaft: Kogl Amt Unterach
Theresiansiches Gültbuch: 1762 Besitzer Johann Klezl (Müller, Mühle und Faschanggut)

[Altmünster - Trunseo (Kloster)]

Altmünster am Traunsee. Ein Ort im Spiegel der Zeit. Heimatbuch der Marktgemeinde Altmünster. Verf.: Karl Rauch. Gesamtred.: Heinrich Marchetti und Johann Lüftinger. Hrsg.: Marktgemeinde Altmünster.- Gmunden 1992. 479 S.

Winkler Gerhard: → Der römische Grabstein von Altmünster. Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines 2000; S. 37-43. (Die in der Inschrift genannten vier Personen haben zu den Bewohnern der römischen Niederlassung (vicus) am Westufer des Traunsees1 gehört.)

Lamprecht, Johann: → Die Pfarreien des Dekanates Gmunden - Hinweis auf histor. Ausdehnung von Altmünster bis St. Georgen und dessen pfarrliche Betreuung (S. 6); (vgl. auch das gleiche pfarrliche Recht für Mattighofen, das die Betreuung von Passau verhinderte!)

Amon, Karl: Traunkirchen ("Trunseo"); in: Germania Benedictina. Hrsg.: Bayrische Benediktinerakademie München. Teil III: Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Österreich und Südtirol. Bearb.: Ulrich Faust - Waltraud Krassnig, Teilband 3.- St. Ottilien 2002, S. 703-737 (behandelt auch Trunseo).

Thaddäus Kleinmayr: Juvavia 1784

Bezeichnungen in Notitia Arnonis: fluenta Druna; Trun; pagus Drunensis; Drungaoe, Trungo(we); pagus Drungaoe und dem steht gegenüber die Ortsbezeichnung: in "pago Trunse" – "im Gau Traunsee" (→ Trunseo ?) (vgl. auch → Notitia Arnonis S. 110, 3. Zeile ... große Schenkung von 15 Abgabepflichtige mit ihren Hofstellen durch Herzog Theotbert (719–725)).

"Rückgezüchteter“ Auerochse (© GrottesdeHan) in: Atlas der Säugetiere OÖs

Juvavia: Kleinmayr, Johann Franz Thaddaeus: → Nachrichten vom Zustande der Gegenden und Stadt Juvavia; 1784. Anleitung zun Auffinden der Urkunde "Trunseo": → im Anhang bis zur S. 121 scrollen: 19. Februar 909, Holzkirchen: "K. Ludwig schenket die königliche Abbtey Traunsee dem Erzbischof Pilgrim (von Salzburg) und seiner Erzkirche (und dem Grafen Aribo). Die Urkunde wurde von der "Juvavia" in das → Oberösterreichische Urkundenbuch übernommen.

Ohne Kleinmayr´s "Juvavia" wüssten wir nichts von der Existenz der königlichen Abtei Trunseo.

“abbaciam trunseo“ im HHStArchiv

Die Originalurkunde Trunseo kann im → HHStA ("Haus-, Hof- und Staats-Archiv") Urkundenreihe AUR 34 bewundert werden. [Siehe „…abbaciam trunseo …“ in 4. Schreibzeile, Mitte]

Hier gibt es: → Trunseo - Text und Übersetzung

König Ludwig ("das Kind") schenkt (seinem Erzieher) Erzbischof Pilgrim von Salzburg, (der sich - wohl aus Schlauheit oder wegen schlechten Gewissens - durch seinen Sekretär (!) Altmann vertreten lässt) und dessen Verwandten, den Markgrafen Aribo, die Abtei Traunsee.: "... quandam abbaciam iuris nostri Trunseo dictam, quam antea Alpker et Gundperht Germani visi sunt habere. (... die Abtei unseres Rechts Trunseo genannt, die früher die Brüder Alpker und Gundperht anscheinend innegehabt haben ... nach Massaker der Schlacht von Pressburg 907 ?!)

Anm. 1: Im Jahr 909 ist also das Gebiet von Trunseo (= der Abtei Altmünster) und damit auch der Attergau, in kaiserlicher Verfügung; auch Nußdorf - wahrscheinlich im direkten Besitz des Abtes von Trunseo - wird mit verschenkt.

Anm. 2: Diese dem noch kindlichen Kaiser unterschobene "betrügerische" Schenkung ist nie durchgeführt worden und der → Graf Aribo (S. 16-18) hat sogar ob seines Vergehens gegenüber dem Kaiser - vermutlich durch einem Auerochsen - einen "schrecklichen Tod" (S. 18, Ende 1. Absatz) erlitten.

Der Graf Aribo von der Ostmark wird zum letzten Male am 19. Februar 909 erwähnt, an welchem Tage König Ludwig ihm, wahrscheinlich zur Entschädigung der erlittenen Verluste, die Abtei Traunsee schenkte, um die Einkünfte derselben gemeinschaftlich mit dem Erzbischof Piligrim von Salzburg bis an sein Lebensende zugemessen; er soll der Sage [*) in "Sächsische Annalen"] nach auf der Jagd durch einen Auerochsen sein Leben eingebüßt haben.

[ *) Annalista Saxo (Sächsische Annalen), 1002 .... „illius famosi Erbonis .... quem in venatu a visoute bestia confessum vulgares adhuc cantilenae resonant." Übers.: "… jenes berühmten Arbonen … dem vom Auerochsen ("einem wilden Wisent") bei der Jagd Getöteten das gemeine Volk noch immer in Liedern singt."]

Anm. 3: Die Abtei und der Ort Trunseo (= Altmünster) sind wohl im Jahr 943 bei den Ungarnstürmen (nach Chronicon Lunaelacense; oder 944 laut Pillwein - vgl. auch den Burgenbaubefehl von K. Heinrich I. auf der Reichsversammlung in Worms 926 zum Schutz gegen die Ungarn) zugrunde gegangen, sodass der Gau Trunse und der Attergau (wieder ?) in der Verwaltung des bairischen Herzogs steht.

→ Aber das sind eigene Geschichten zum Attergau, zu der vor allem Bischof Wolfgang und in der Folge Kaiser Heinrich II. beitragen.

Ulm, Benno: → Die Auffindung der Herberstorffgruft in der Pfarrkirche Altmünster. Oberösterreichische Heimatblätter Jg. 30 (1976) H. 1/2, S. 49-53; betrifft das Grab v. Adam Graf Herberstorff.

[Asbach (Kloster)]

Monumenta Aspacensia. in Monumenta Boica, Band 5 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Seite 107 f.

Als Gründer gelten um 1090 die Adeligen Gerold und Christina von Frauenstein, Ering, die auch in Asbach, im Attergau und Niederösterreich Besitz hatten. Bischof Otto von Bamberg der Heilige (1102-1139) war sicher ein wichtiger Zustifter und einflußreicher Förderer. Das Stiftungsgut war groß genug für zwölf aus Lambach stammende Mönche. Die Stiftung wurde 1127 Bischof Otto dem Großen von Bamberg unterstellt und wurde durch die Bamberger im Attergau unterstützt. Das erhaltene Traditionsbuch von 1147 verzeichnet die Erwerbungen ab 1130. Die Stifterbesitze in Asbach und Ering reichten nicht aus, es kam Besitz in Niederösterreich hinzu, in Oberösterreich nur in den Bezirken Vöcklabruck und Frankenmarkt. Das erhaltene Traditionsbuch von 1147 im → Bayerischen Hauptstaatsarchiv verzeichnet die Erwerbungen ab 1130.

Kloster Asbach: → Zur Gründungs- und Frühgeschichte des Klosters. Historischer Atlas von Bayern, 1970, S. 131-148.

Geier, Johann: Die Traditionen, Urkunden und Urbare des Klosters Asbach (zugl. Diss. München 1966/67, München 1969 (nur antiquarisch verfügbar)

Geier, Johann: → Klostergeschichte - post mortem veröffentlicht.

Kloster Asbach → Urkunden (1270-1795) und Zusammenstellung jener → Link: Urkunden, die Bezug zum Attergau haben.

Baminger Margaretha: → Probleme der klösterlichen Pfarrseelsorge im Mittelalter in der Diözese Passau. Diplomarbeit Univ. Wien, 2012, 113 S. (kein oder erst später Einfluss von Passau auf den Attergau)

Asbacher Amthof für den Attergau: Seeling (zw. St. Georgen und Attersee; bei Thern); später "Meergraf".

Attergau (allgemein)

DDDr. Satzinger, Heinz: → Die Geschichte des Attergaus vor dem Entstehen Vöcklabrucks. Kapitel 1 seiner Dissertation, 64 Seiten.

Satzinger, Heinz: → Nachwort: Resumee und Schlussbetrachtungen; aus seiner Dissertation.

Attergau in → Atterwiki

30. Oktober 1499, Innsbruck: König Maximilian I. verpfändet Wolfgang von Bolheim und dessen Frau Johanna von Wursel, die ihm die Herschaft Wursel in Zeeland [Niederlande], welche Johanna von ihrem Vater geerbt hat, um 16.053 Gulden rhein. und 22 Stüber zu kaufen gegeben haben, für diese Kaufsumme und für die Kaufsumme für Schloss und Herrschaft Valles, insgesamt also für 43.687 Gulden rhein. und 22 Stüber die Schlösser und Herrschaften Kammer im Attersee, Frannckhenburg und Kogl sowie die Vogtei zu Wels. → Quelle

Attersee (Region)

Millner, Alexandra; Mitwirkung: Neubacher, Gottfried: → Künstler am Attersee (Adalbert-Stifter-Institut des Landes OÖ; 2015); Kultur, Persönlichkeiten; Atterseer Künstler usw., Schloss Kammer ... OFFEN

Schindlbauer, Gottfried: → Das ländliche Siedlungsbild unter besonderer Berücksichtigung der Gehöftformen, dargestellt am Beispiel des Atterseegebietes. JBOÖMV 131, 1986:89-105.

Wallentin, Gudrun u. Herta: → Alpingeschichte kurz und bündig - Steinbach am Attersee. Österreichischer Alpenverein, Innsbruck 2010. 112 Seiten; viele tolle Abbildungen.

Attersee am Attersee

ATTERPEDIA bringt → Attersee / Atarhoven: Geschichte(n) und Lebensbilder Hier werden historische Darstellungen und Informationen zum Ort Attersee und zu für Attersee bedeutsamen Familien(-geschichten) etwa seit den Jahren um 1620 gebracht.

Attersee war auch der Hauptort des historischen Attergaus, wie in dem eigenen Kapitel → Die historische Herrschaft Atersee dargestellt wird.

Petrascheck-Heim 1992, I.: Seidenstoff aus Grab 11 in der evangelischen Pfarrkirche St. Martin am Attersee, Grabung 1980. Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich 8, 1992:53-60.

Eibner 1971, Clemens: → Das Erdwerk „Schlossberg“ auf dem Buchberg in Attersee, OÖ. JBOÖMV 1971:185–195.

Felgenhauer 1971, Fritz: → Die Wehranlage auf dem Kirchberg zu Attersee. JbOÖMV 116, 1971, S. 169-184. - Ders., Die Curtis Atarnhova. In: Deutsche Königspfalzen Bd. 3, 1979, S. 245-265.

Geschichte der → evangelischen Pfarrgemeinde Attersee seit 1813


S. Martinus: Hausheiliger der Karolinger

nach 788: Martinskirche (neu geweihte Kirche des ehemals agilolfingischen Verwaltungszentrums des Attergaus unter Karl dem Großen; ab 788 nach der Absetzung von Tassilo III.)

Einen eindrücklichen Nachweis, dass die alte Kirche von Attersee durch Karl den Großen von den Agilolfingern übernommen wurde, erkennt man darin, dass nicht nur der karolingische hl. Martin sondern auch der zweite Hausheilige der Karolinger (hl. Dionysius – Patron des Begräbnis-Domes der Merowinger und Karolinger in St. Denise bei Paris) in Attersee aufscheinen. Anlässlich des Baues der neuen Atterseer Marienkirche und „Auflassung“ der alten wurden zumindest als Erinnerung an diese beiden Heiligen deren Bilder in die neue Kirche mitgenommen. Die Reliquien des hl. Martin in der unteren Kirche blieben in dieser.


S. Dionysius Hausheiliger der Karolinger
Bild vor Beichtstuhl in katholischer Kirche

300 Jahre Wallfahrtskirche Attersee. "Ins heurige Jahr fällt die 300jährige Wiederkehr der Einsetzung des Gnadenbildes in die hiesige Pfarr- und Wallfahrtskirche laut einer in der Kirche befindlichen Tafel aus schwarzem Marmor, auf welcher folgende Inschrift aufscheint: „Diese Pfarrkirche Maria Attersee um das Jahr 1010 vom Fürstbischof Eberhard I. von Bamberg als Schloßkapelle gegründet. Im 14. Jahrhundert neu erbaut, 1652 mit dem Gnadenbild geschmückt, 1722–1728 vom Patronatsherrn Franz Ferdinand Graf von Khevenhüller umgebaut und mit dem Turm versehen, wurde aus besonderer Verehrung für die Himmelskönigin von der Patronatsfrau Theodora Gräfin Kottulinsky geb. Freiin Mayr v. Melnhof, im Jahre 1910 vollkommen restauriert“. Heuer werden es also 300 Jahre, daß das Gnadenbild der hilfreichen Maria zu Attersee, welches aus St. Georgen im Attergau stammt und am 15. August 1652 feierlich in die Kirche von Attersee übertragen und eingesetzt wurde. Die Jubiläumsfeierlichkeiten werden am 15. August, am Feste Mariä-Himmelfahrt, abgehalten werden." (Salzkammergut-Zeitung 31.1.1952)

Geschichte und Baubeschreibung der → Pfarr- und Wallfahrtskirche "Maria Attersee"


Burg-Ruine Attersee 1674 (Vischer Topographia)

Johann Georg Adam von Hoheneck (S. XX; 1747) schreibt zum → Schloß Attersee: "Von dem oberhalb Lizelberg an dem Attersee gestandenen Schloß Attersee ist jetzo nebst der daselben sich annoch befindenden schönen Kirchen und Gnaden=Orth bloß annoch die Lagerstell zu sehen, und ist, nachdeme dasselbe unwissend durch was Zufall abgekommen, an dessen statt das Schloß Kogl oder so genannte Neu=Attersee erbauet worden. Von solch abgekommenen Schloß Attersee gedencket → Lazius (anno 1600) S. 196 oben bzgl. derer von Scherffenberg dass Hertzog Leopold zu Oesterreich solches nebst andern Herrschaften und Güthern dem [ehemals gegen Herzog Leopold aufständischen steiermärkischen] Herrn Wilhelm von Schärffenberg und dessen Sohn Anno 1565 gegen [statt] der Grafschaft Mahrburg gegeben, und eingeräumt habe."

Hotel Attersee mit Dampfer-Landungssteg 1930

15. August - Maria Himmelfahrt: Schon von alters her ist das Hinscheiden der Gottesmutter Maria und ihre Aufnahme in den Himmel, „Assumptio“, das größte und verbreitetste Marienfest. Im Sakramentarium des Paptes Gelasius I. (492-496) wird das Fest ausdrücklich erwähnt. Im Osten, bald nach dem Konzil von Ephesus (431) aufgekommen, wurde das Fest Mariä Himmelfahrt vom Oströmischen Kaiser Mauritius (582-602) auf den 15. August unter dem Titel „Tag der Gottesgebärerin (Theotokos) Mariae“ festgesetzt. Die Wahl dieses Tages geht wohl auf ein Fest der Ölbergkirche in Jerusalem zurück, in der das Grab Marias verehrt wurde. Eine andere, weniger gut bezeugte Tradition weist allerdings auf Ephesus als den Sterbeort Marias hin. Auf eine Verbindung des Marienfestes mit dem ebenfalls am 15. August im Osten stattfindenden Naturfest der Weinlese sei kurz hingewiesen. Die gallisch-fränkische Kirche feierte das Marienfest allerdings im 7. und 8. Jh. am 18. Januar. In Rom wurde das Fest seit dem 7. Jh. unter dem Namen Natale Sanctae Mariae wie im Osten allgemein am 15. August gefeiert. Die Synode von Reims (625-630) zählt den Tag Mariä Himmelfahrt zu den gebotenen Feiertagen. Papst Sergius I. (687-701) führte die nächtliche Lichterprozession ein, und Papst Leo IV ordnete 847 endgültig an diesem Tag eine Vigil- und Oktavfeier an. Letztere bestand bis 1955. (Mitterer, Kurt: Die Patrozinien der Diözese Salzburg unter besonderer Berücksichtigung der Heiligenverehrung im 8. und 9. Jahrhundert.)


Pfahlbaunuseum ATARHOF im Hager-Haus

ATARHOFMuseum ATARHOF in Attersee, Landungsplatz 1: "Der Verein Freunde der Archäologie des Attersees und seines Hinterlandes hat sich zum Ziel gesetzt, spannende wissenschaftliche Themen der Archäologie und neuere Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung aus der Region einem interessierten, größeren Publikum zu vermitteln. Er hält ständigen Kontakt mit wissenschaftlichen Instituten und Institutionen, lädt Fachleute zu Referaten ein, experimentiert selbst mit alten Kulturtechniken wie Keramikherstellung, Färben, Stein- und Holzbearbeitung und Kochen. Er gibt seine Erfahrungen in Workshops an Gruppen von Erwachsenen und Schülern weiter. Der Verein betreibt den ATARHOF mit wechselnden Ausstellungen und Workshops und betreut den Pfahlbau-Pavillon in Attersee, erweitert um einen prähistorischen Garten von Nutzpflanzen aus der Pfahlbau- bis zur Römerzeit." (Obfrau Prof. Dr. Helga Oeser)


Schmid 1926, Walter: Ein römischer Landsitz am Attersee. Jahrbuch des oberösterreichischen Musealvereins. 81. Band 1926. S. 63–84. (Mit einem Anhange: Der Ringwall Schloßberg am Buchberg im Attergau.)

Irresberger, K.: → Hotel und Pension Attersee. Illustrierter Propekt – Kartenbrief (tolle Fotos des Hotels Attersee). Salzburg 1930.

Grabner, Christoph Wolfgang: → Neugestaltung Landungsplatz Attersee am Attersee, Diplomarbeit TU Wien 2010, 61 Seiten. (S. 17 - 46: Geschichte von Attersee und rare Bilder zu/um Attersee)

Felgenhauer, Fritz: → Die Wehranlage auf dem Kirchberg zu Attersee. Bericht über die Versuchsgrabung 1970. Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines Bd. 116, 1 (1971). S. 169-184.

Eibner, Clemens: → Das Erdwerk "Schloßberg" auf dem Buchberg in Attersee. Bericht über die Versuchsgrabung 1970. Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines Bd. 116, 1 (1971). S. 185-194

Jellinek, Johannes: Evangelischer Führer durch Österreich: → Pfarre Attersee: S. 123 – 125.. Bergbote-Verlag, Ischl 1929. 211 Seiten.

Weidl, Reinhard: Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, Attersee, Christliche Kunststätten Österreichs 450 - Salzburg 2006, 11 S.

Umbenennung der Gemeinde "Attersee" in "Attersee am Attersee" nach Gemeinderatsbeschluss vom 17.8./14.12.2007, genehmigt durch Beschluss der Landesregierung vom 25.2.2008 (LGBl 40/2008 vom 31.3.2008)

Jeschke 2020, Hans Peter: → „Umfassende Kulturgüterkarte Attersee“; Heimatblätter 2020S. S. 18

Jeschke 2015, Hans Peter Jeschke: → Die Gemeinde Attersee am Attersee – vom Europarat zur UNESCO. Herausgegeben vom Heimatverein Attersee. (Kulturgüterkarte u.v.a.m.)

Jeschke 2012, Hans Peter (Hrsg.): → DAS BÄUERLICHE KULTURERBE IN DER LANDSCHAFT OBERÖSTERREICHS – Eine Zukunft für die Landschaften Europas und die Europäische Landschaftskonvention. Klagenfurter Geographische Schriften Heft 28, 39 Seiten.

Jeschke, Hans Peter, Hg. 1978. Umfassende Kulturgüterkarte Attersee, Weiler Palmsdorf und Mittertenn-Einhof / Erhebung unseres kulturellen Erbes – Gestaltungsvorschläge für den Mittertenn-Einhof und eines Weilers dieser Hoflandschaft im kulturhistorischen Zusammenhang, Arbeitsberichte der PGRO 4. Linz: Projektgruppe Raumordnung im OÖ. Volksbildungswerk.

Aufham

Arnfelser, Franz: Bauernhöfe, Sommervillen, Ferienhäuser in Aufham am Attersee. – maschinschriftliche Diplomarbeit Univ. Wien 2004, 119 S.

[Attnang-Puchheim]

Schloss Puchhaim (Rebgau) von Georg Matthäus Vischer 1677 TOPOGRAPHIA AUSTRIÆ SUPERIORIS MODERNÆ

Martinskirche: 1367 erste urkundliche Erwähnung, wahrscheinlich zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert erbaut; dient heute der Bevölkerung hauptsächlich als Begräbnis- und Hochzeitskirche.

Kapeller, Helmut: Mein Attnang- Puchheim – von grauer Vorzeit bis ins Jahr 2021 - Chronik von Attnang-Puchheim. (erhältlich um 34 € in der Stadtbibliothek und am Stadtamt).

Böhm, Helmut: 1945 - Der Tag der Tränen (Bombenangriff auf Attnang-Puchheim); 2007; (um 25 € am Stadtamt erhältlich).

21.4.1945: Augenzeugenbericht zum → schwersten Bombenangriff Oberösterreichs auf den Bahnhof Attnang-Puchheim: war Ort mit der höchsten Todesrate Österreichs im zweiten Weltkrieg. Binnen 3 Stunden wurden 13 % der Bevölkerung getötet, mindestens 700 Menschen starben im Bombenhagel, darunter viele Flüchtlinge aus den Ostgebieten und aus Schlesien, die in Zügen am Bahnhof getroffen wurden. Der Bahnhof fungierte als Umladebahnhof für eine geheime Raketentestanlage in Zipf.

Bereits zwei Wochen später treffen am 5.5.1945 US-Truppen in Attnang-Puchheim ein.

1955 beschloss man, Attnang-Puchheim wegen der großen Wiederaufbauleistung nach dem Zweiten Weltkrieg zur Marktgemeinde zu erheben. Am 3. März 1990 erfolgte die Stadterhebung.

Berg im Attergau

Patrozinium der Filialkirche Berg - Pf. St. Georgen i. A.: Hl. Ap. Petrus und Hl. Ap. Paulus lt. → https://www.atterwiki.at/index.php?title=Kirchenpatrone

Die Kirche "St. Peter" von Berg hat eine besondere symbolische Bedeutung in Verbindung mit der Kirche "St. Georg" von St. Georgen - das ist aber eine besondere Geschichte des Attergaus.

1974 wurde von Clemens Eibner eine 400 m lange Ringwallanlage auf dem Buchberg aufgedeckt. 2005 und 2006 wurden Hügelgräber der Latènezeit vom Bundesdenkmalamt ergraben.

(Der) Buchberg im Attergau

Schmid 1926, Walter: Ein römischer Landsitz am Attersee. Jahrbuch des oberösterreichischen Musealvereins. 81. Band 1926. S. 63–84. (Mit einem Anhange: Der Ringwall Schloßberg am Bucgberg im Attergau.)

Eigner, Clemens: → Der Ringwall auf dem Buchberg im Attergau. Vorbericht der Grabung 1974. Jahrbuch des oö Musealvereins, 1975, S. 9-24.

Timothy Taylor, Eric Biermann, Dominik Meyer und Jakob Maurer:; → Herrschaftszentrum mit Weitblick; Sonius 3/2022.

Bericht zur Ausgrabung Buchberg im Attergau 2016; 15 Seiten.

Zweiter Bericht: J. Maurer und T. Taylor, Buchberg im Attergau. Mnr. 50002.16.01. Bericht Teil B, Fundberichte aus Österreich 56, 2017, D4548–D4552. 11 S.

Bericht zur Ausgrabung Buchberg-Ringwall 2017; (auch in Fundberichte aus Österreich Band 57 · 2018 (Wien 2020); 48 Seiten. HQ BILDER ...

Lane, Dominik: → Der Hortfund "Attersee I" im Kontext des Zentralortes Buchberg im Attergau. Masterarbeit Univ.-Wien 2020. 227 Seiten. Fotos S. 171–182; Tafeln mit Zeichnungen (und Vergleichsstücken) S. 185–218. Betreuer: Taylor, Timothy; (Grabungskampagne 2019; Univ.-Prof. Timothy Taylor PhD.)

Abstract: "Im Zuge der Grabungskampagne 2019 am Buchberg im Attergau, im Rahmen des „Beyond Lake Villages“-Projekts, wurden vier bronzezeitliche Hortfunde entdeckt. Einer dieser Horte, nämlich der Hortfund „Attersee I“, ist Gegenstand dieser Arbeit. Die Fundstelle Buchberg zeigt mehrere Hinweise auf eine Rolle als Zentralort für die Region bzw. das Umland. Der Fund erfolgte durch einen beauftragten Sondengänger und die anschließende Bergung und Nachgrabung wurde nach den bestmöglichen Grabungs- und Dokumentationsstandards durchgeführt. Im Grabungsschnitt konnte eine flächige Steinlage nachgewiesen werden, die eine mögliche Interpretation als Gebäudestruktur eröffnet, jedoch sind weitere Untersuchungen zur Verifzierung nötig. Aufgrund der Zusammensetzung handelt es sich beim Hortfund „Attersee I“ um einen spätbronzezeitlichen/urnenfelderzeitlichen Brucherzhort. Die Datierung basiert auf der Typochronologie der Fundobjekte, eine chronometrische Datierung durch C14-Analysen ist noch ausstehend aber schon in Planung. Der Hortfund „Attersee I“ fügt sich nahtlos in das Bild der zentraleuropäischen Hortlandschaft ein, obwohl sich auch die Sonderstellung Oberösterreichs als Überschneidungsgebiet westlicher und östlicher, urnenfelderzeitlicher Einflüsse im Fundbild widerspiegeln."

Buchberg am Attersee

Kirche Buchberg um 1913, Filiale von Seewalchen
Mondseer Urbar 1416: Güter Buchberg, Ainwalchen

VIDEO → Filialkirche Buchberg am Attersee mit dem Rektor von Santa Maria dell´ Anima in Rom Franz Xaver Brandmayr (Video von Alwis Wiener 2017, 10 min)

Die (damals) nur halb so große Kirche wurde Ende des 15. Jahrhunderts für die dem Kloster Mondsee verpflichteten Einwohner errichtet und wurde dem hl. Stephanus geweiht. Im Urbar von Mondsee 1416 scheinen Abgabenpflichtige zu Mondsee im Attergau v.a. in Buchberg und Ainwalchen auf. Die ältesten Bauteile der Kirche stammen aus der späten Gotik. Diese Kirche hatte damals kein Gewölbe, sondern eine Holzdecke. Sie besaß aber einen kleinen Turm in der Form eines Dachreiters mit einer Glocke aus dem Jahr 1511. Aus 1543 stammt die Aufzeichnung "Erstlich hat man in ainer Kappeln, genannt zu Puechberg zu 14 Tagen ein Meß gehalten, davon jährlich dient sechs Schilling." 1584 wird eine weitere, größere Glocke aufgezogen. Das Kirchlein wird 1593 eine Filialkirche von Seewalchen. Seit 1929 finden in den Sommermonaten Gottesdienste statt.

Der in Litzlberg geborene Abt von Michaelbeuern Placidius Maderer lässt 1716 die Kirche im Barockstil neu und doppelt so groß errichten. Sie ist einschiffig, Wandpilaster und Kreuzgewölbe und der Stuckrahmen am Chorschluss stammen aus 1720–1730. Der Altar mit barocken Teilen aus der Pfarrkirche Seewalchen und das Bild der hl. Dreifaltigkeit stammen aus 1700. 1892 wurden wieder Teile aus der Pfarrkirche Seewalchen anlässlich derer Restaurierung in die Filialkirche Buchberg eingebaut. 1978 werden das Dach, der Turm und die Fassade renoviert. Seit 1929 finden in den Sommermonaten Gottesdienste statt.

Placidus Maderer (Taufname Daniel; *1667 auf Schloss Litzlberg, † 10. September 1731) war Professor an der Benediktineruniversität Salzburg und Abt der Benediktinerabtei Michaelbeuern. Er stammte aus einer adeligen Familie und besuchte in Linz das Gymnasium und in Salzburg die Universität. Am 8. April 1685 legte er in der Benediktinerabtei Michaelbeuern sein Ordensgelübde ab. Sein Studium absolvierte er an der Benediktineruniversität in Salzburg. 1693 bis 1695 war er Professor am Akademischen Gymnasium in Salzburg. 1700 wurde er Doktor der Philosophie und als Philosophieprofessor an die Benediktineruniversität berufen. 1702 verließ er die Universität und war von 1704-1714 Pfarrer in Seewalchen am Attersee. Am 7. Februar 1714 wurde er von seinen Mitbrüdern zum Abt der Benediktinerabtei Michaelbeuern gewählt. Als Abt war er 1715–1720 und 1724–1726 im Präsidium der Universität und von 1721–1723 selbst Präses der Benediktineruniversität Salzburg.

Regestenbuch Kremsmünster (20. März 1480): "Hans Heininger zu Puchperg, des Linhart H. Sohn, bekennt, von Abt Ulrich von Kremsmünster freisassweise verliehen erhalten zu haben, Fischwaid eine halbe Segen (Zugnetz) am Attersee mit den dazugehörigen Gründen am Puchberg, worauf ein Stadl steht, in der Pfarre Seewalchen; die Fischerei soll er betreiben mit Jörg Hofpeunter, der ebenfalls freisassweise dort Fischwaid eine halbe Segen innehat. Beide zusammen haben jährlich 14 Tage vor Pfingsten 100 Seefische von gut mittlerer Grösse und 200 etwas kleinere zu zinsen." (Eine analoge Urkunde gibt es mit 16. Juni 1481 für Jörg Hofpeunter.)

Frankenburg - Zwischwalden

Herrschaft Frankenburg; Georg Matthäus Vischer 1677: TOPOGRAPHIA AUSTRIÆ SUPERIORIS MODERNÆ

Fiedler Dominicus: → Die weiland Khevenhüller'sche Majoratsherrschaft Frankenburg und deren nächste Umgebung in ihrer Beziehung zur vaterländischen Geschichte. 2 Theile, Illustrationen, Wien 1860. → Zweite Quelle.

→ [S. 12 und 13: Ulrich Eytzinger von Eytzing]

"Die Pfarre Frankenburg" im → Intelligenzblatt von Salzburg 1810, Seite 226-229. (samt Beschreibung des "Würfelspiels")

Kaiser, Martin: Frankenburg am Hausruck und Redleiten. Hrsg.: Martin Kaiser und Gemeinden Frankenburg und Redleiten.
Bd. 1: Von der Rindenhütte zum Bürgerhaus. Ried i. I. 2001, 375 S. (nur mehr am Gemeindeamt Redleiten um 33 € erhältlich, sonst vergriffen);
Bd. 2: Von der Revolution zum Millennium. Ried i. I. 2005, 387 S. (33 €);
Bd. 3: Chronik der Jahre 1800 bis 2000. Ried i. I. 2009, 408 S.

Koller, Otto - Martin Kaiser (Hrsg.): Frankenburg (ursprünglich Zwispallen und nicht "Frankenburg") vor 400 Jahren, Häuser, Menschen, Ortschaften (Alternativtitel: Die Herrschaft Frankenburg um 1600) (Edition Heimatgeschichte 6); Ried i. I. 2014, 139 S. (Neubearbeitung der Publikation von 1960).

Kaiser, Martin: Pfarrkirche St. Martin in Frankenburg. Diözese Linz, Bezirk Vöcklabruck, OÖ. Archivauswertung und Textvorlagen: Martin Kaiser. Red. und Fotos: Reinhard Weidl. (Christliche Kunststätten Österreichs 372).- Salzburg 2001. 15 S.

Frankenmarkt

Aschauer, Josef: Frankenmarkt. Eine Ortsgeschichte zum 700-jährigen Marktjubiläum 1236-1936. Verlag: Marktgemeinde Frankenmarkt, 1936, 96 S.

Aschauer, Josef u. Josef Hintersteininger: Pfarrkirche zum hl. Nikolaus Frankenmarkt. Verlag Rupertuswerk St. Peter., Salzburg., 1961

Wilhelm, Anton (bis 1960 ÖBB-Direktionsrat, Architekt): Frankenmarkt. Geschichte des Marktes. Ried i. I. 1972. 171 S. (um 5 € beim Gemeindeamt)

Zeillinger, Otto: Frankenmarkt 1236-1986: 750 Jahre nach der Markterhebung. Trauner Verlag, 1986. 353 S. (um 10 € beim Gemeindeamt)

Hofmann, Gerhard: Frankenmarkt. 777 Jahre Markt; zeitgeschichtliche Splitter & Häuserchronik.- Ried i. I. 2013, 228 S. (um 15 € beim Gemeindeamt)

Marktarchiv Frankenmarkt im → OÖ Landesarchiv. Das Archiv (Verzeichnis mit 16 Seiten) wurde zum erstenmal von Ferdinand Krackowizer 1901 verzeichnet. Eine neuerliche Ordnung wurde 1927 durch den Kooperator Josef Aschauer durchgeführt.

Frankenmarkt - Geschichtliche Entwicklung; auf der → Homepage der Marktgemeinde (201 n. Chr. bis heute)

"Dekanat und Pfarre Frankenmarkt" im → Intelligenzblatt von Salzburg 1810, Seite 199-202. und → Fortsetzung Seite 168-170

Patrozinien des Dekanats Frankenmarkt: Nikolaus, (Oberwang: Martin + Kilian + Mutter Gottes), Georg, Peter + Paul, Laurentius, Mariä Himmelfahrt

Gampern

HD-Altarbild Festtagsseite, um 1500
Kirchenpatron Remigius, Krönung Mariens, Ärztepatron Pantaleon

"Die Pfarre Gampern" im → Intelligenzblatt von Salzburg 1810, Seite 199-202.

Guby, Rudolf: → Der Gotische Flügelaltar zu Gampern. Verl. des Vereins f. ostbair. Heimatforschung, Passau 1930, 24 S. mit 34 fotographischen Abbildungen.

Schodterer, Gertraud: Der Altar von Gampern. Dissertation Universität Innsbruck 1950; (maschinschriftlich).

Danner, Markus: Der Flügelaltar zu Gampern. Mit bes. Berücks. seiner Ikonographie. Textteil-Bildteil. - Diplomarbeit Univ. Salzburg 2000; (maschinschriftlich).

Gstöttner, Maria Magdalena: Vor- und Familiennamen in der oberösterreichischen Pfarre Gampern zwischen 1658 und 1710.- Univ.-Wien; Diplomarbeit 2008, 237 S. → Volltext online verfügbar → (mit interessanten Nachnamen-Erläuterungen.)

Bochenek, Gustav: Heimatbuch Gampern. 1974. 232 S. (vergriffen)

Plötzeneder, Hans: Heimatbuch Gampern. Hrsg. von der Gemeinde Gampern. - Mattighofen 1993. 239 S. (nunmehr vergriffen)

Redaktionsteam: Assoc.-Prof. Mag. Dr. Michael Aichmayr (Uni Salzburg: Romanistik); Univ.-Prof. Mag. DDr. Gottfried Tichy (Univ. Salzburg; Geologie und Paläontologie), Bürgermeister Hermann Stockinger, VB. Gabriele Wagner: Gemeinde Gampern OÖ, Brücke zwischen Hausruck und Salzkammergut. Hrsg. Gemeinde Gampern, 3. Auflage des Heimatbuches Gampern.- Vöcklabruck 2015, 659 S. (um 38 € am wirklich serviceorientierten Gemeindeamt erhältlich)

St. Georgen im Attergau

"Pfarre St. Georgen im Attergau" → im Intelligenzblatt von Salzburg 1810, Seite 233-234. und → Fortsetzung auf Seiten 242-244. und → Schluss auf Seiten 250-251. (samt Kogl und Wildenhaag: Schloss und Ortschaft). (mit Liste der Pfarrherren usw.)

"Geschichte" (Atterwiki)

Das Markt-Archiv von St. Georgen

(Verzeichnis mit 12 Seiten) im → oö Landesarchiv. Es umfasst 26 Urkunden aus den Jahren 1464 bis 1830, 5 Handschriften und 19 Schuberbände Akten und Patente. Unter den Urkunden, von denen die meisten Privilegienbestätigungen sind, sind hervorzuheben: der Wappenbrief von 1565, zwei Taidingbestätigungen aus 1631 und 1637, sowie zwei Vergleichsurkunden mit genauen Verwaltungs- und Gerichtsordnungen aus 1631 und 1706. Unter den Handschriften ist nur das Bürgerbuch, die Jahre 1705 bis 1846 umfassend, zu erwähnen. Die Aktenbestände enthalten unter anderen Privilegienabschriften vom 16. Jahrhundert an, ein Verzeichnis der Gattern und Zäune von 1581, eine geschlossene Reihe von Marktrechnungen von 1590 an, Burgfriedsbeschreibungen ab 1610, sowie bis zum Jahre 1594 zurückreichende Steuerlisten.

Patrozinien der Pfarrkirche St. Georgen: Hl. Georg, Selige Jungfrau Maria, Hl. Ap. Petrus und Hl. Ap. Paulus lt. → https://www.atterwiki.at/index.php?title=Kirchenpatrone

"VIDIMUS" der Markturkunde (= "Wir haben (sie) gesehen") des Abtes von Wilhering bzgl. der verschollenen Markturkunde von St. Georgen

Marktprivileg 1463 mit den Märkten: a) Wochenmarkt am Dienstag b) Jahrmarkt: Georg, Dreikönig, Kunigunde: verliehen 2.8.1463 von Erzherzog Albrecht VI., Orig. Marktarchiv, exzerp. Lohninger S. 97. c) Jahr- und Viehmarkt: Simon: 12.9.1830, Franz II. Orig. Marktarchiv.

(Zum Vergleich erstmalige Nennung als Markt: 1061 Wels, 1225 Frankenmarkt, 1251 Vöcklabruck, 1280 Mondsee, 1291 Gmunden, 1392 Ischl, 1449 Wildenhag, 1463 St. Georgen, 1489 Vöcklamarkt, 1489 Kremsmünster, 1499 Schörfling, 1512 Timelkam) → Quelle: Hoffmann, Alfred: → Die oö Städte und Märkte. Eine Übersicht ihrer Entwicklungs- und Rechtsgrundlagen. Jahrbuch des Oö Musealvereins, 84. Band.

Atergovius (Lohninger, Josef): Die Pfarrkirche St. Georgen im Attergau. Blätter zur Geschichte des Attergaues. Wien und Graz 1913. 207 S. (Bestellung um 18 € bei → Heimatverein@attergau-zeitreise.at)

Wurm, Heinrich: → St. Georgen im Attergau. Neue Warte am Inn, 29.11.1929, S. 28 ff. (Attergau, Kogl, Wildenhag ...)

Pfarre St. Georgen im Attergau. (Hrsg.: Pfarramt St. Georgen) Für den Inhalt verantw.: Helmut Pachler.- St. Georgen, 1984, Neuauflage 2002. 27 S.

Hauke, Brigitte: Pfarrmuseum - Heimatverein Attergau; in: Mitteilungen des Heimatvereins Attergau Heft 2, April 1996, S. 6-7.

Brosch, Franz: → Romanische Quadrafluren in Ufernoricum. JBOÖMV 94, 1949:125-177; St. Georgen S. 141 f.

Ulm, Benno: → Archäologisch-kunsthistorische Forschungen in der Pfarrkirche St. Georgen im Attergau. JBOÖMV Bd. 118, 1, 1973:115-128. (Seite 127: Steinmetzzeichen aus dem Attergau)

Eckhart, Lothar: → Ein Grabstein der späten Völkerwanderungszeit aus St. Georgen im Attergau oder Der Tod der Antike in Oberösterreich. JBOÖMV 118a, 1973:89-114. (Auf Tafel XIX gibt es die Abbildung des "keltoromanischen Grabsteins der späten Völkerwanderungszeit von St. Georgen im Attergau." aus dem 6. Jh. n. Chr.; auch mit kurzer historischer Darstellung der Historie.)

Marktgemeinde St. Georgen im Attergau; herausgegeben von der Gemeinde St. Georgen zur 500-Jahrfeier, 1964.

Enichlmayr, Josefina: St. Georgen im Attergau wächst erfreulich. Eine geschichtliche Rückschau und ein optimistischer Ausblick. Salzkammergut-Zeitung Jg. 80 (1974), Nr. 8, 9

Geschichte von St. Georgen auf Atterwiki

Die Chronik von St. Georgen im Attergau 1850 - 1963

Die Überschwemmungsgefahr

Markt St. Georgen und die mäandernde Dürre Ager

Das hydrologische Problem von St. Georgen bestand immer darin, dass die Dürre Ager nach St. Georgen sehr wenig Gefälle aufwies, wie in der nebenstehenden Abbildung (aus 1830) klar zu erkennen ist: die vielen, mäandernden Schlingen der Dürren Ager nach St. Georgen bewirkten ein recht geringes Gefälle pro Kilometer, sodass bei starken Niederschlägen die zusätzliche Wasserführung der Dürren Ager viel zu langsam abfließen konnte, was immer wieder zu Überschwemmungen der Marktstraße führte.

Erst die Begradigung der Dürren Ager unterhalb von St. Georgen erhöhte das Gefälle je Kilometer - aufgrund der verringerten Strecke - und reduzierte damit den Rückstau bei St. Georgen.

Siehe hierzu die Berichte in den ehemaligen Zeitungen. NOCH EINFÜGEN




Die Pocken-Epidemie in St. Georgen 1740 - 1743

In den Jahren 1740-1743 wütete eine Blattern-Epidemie (= Pocken) in der Pfarre St. Georgen. Im folgenden werden relevante Daten zu dieser Epidemie gebracht.

1. Die Sterbefälle in St. Georgen in den Jahren 1733 bis 1747

Die Sterbefälle im Zeitraum 1733 bis 1739 betragen im Durchschnitt 133 Tote pro Jahr. Bereits 1740 und auch 1741 kommt es zu einem ersten Aufkeimen der Krankheit. 1742 bricht die Epidemie voll aus und es kommt fast zu einer Vervierfachung der Todesfälle, die noch im Jahr 1743 mit mehr als doppelten Sterbefällen nachwirkt. 1744 erlischt die Krankheit und 1745 sind die Todeszahlen unter dem Schnitt, da viele Vulnerable bereits in den Vorjahren am „Gottesacker“ endigten.

1733: 140 Tote
1734: 101 Tote
1735: 137 Tote
1736: 159 Tote
1737: 140 Tote
1738: 127 Tote
1739: 131 Tote
1740: 223 Tote – erstes Aufkeimen (+ 75 %)
1741: 237 Tote – und Aufflackern (+ 80 %)
1742: 517 Tote – voller Ausbruch der Epidemie (fast Vervierfachung der "normalen" Todeszahlen)
1743: 301 Tote – Nachwirken der Epidemie (mehr als Verdopplung der durchschnittlichen Fälle)
1744: 129 Tote – Epidemie erlischt
1745: 97 Tote – die Vulnerablen sind schon verstorben
1746: 128 Tote
1747: 137 Tote


2. Auftreten der Epidemie in den Monaten der Jahre 1741, 1742 und 1743

Die Epidemie bricht im Dezember 1741 voll aus und wütet bis Juni 1742 mit bis zu drei Toten pro Tag und flaut Ende Juli völlig ab. 1742 flackert sie nochmals in den Monaten April-Mai und noch einmal im September auf, um daraufhin zu enden.

Tote in der Pfarre St. Georgen je Monat in den Jahren 1741 bis 1743
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Sum
1741 10 16 10 11 29 34 19 16 25 15 20 33 237
1742 45 48 70 90 82 71 27 12 16 21 13 20 517
1743 19 16 24 46 39 16 16 21 59 27 8 12 301


3. Epidemie trifft vor allem Erwachsene: Sterbefälle nach Alter und Geschlecht

Die Dramatik dieser Entwicklung erhellt sich vor allem in der Aufschlüsselung der Sterbefälle auf die einzelnen Alterskohorten.

Wie direkt ersichtlich, trifft die Epidemie die junge (bis rund 20 Jahre) Bevölkerung nicht oder nur im geringen Ausmaß. Das bedeutet, dass die Erwachsenen und Alten umso stärker getroffen werden.

Von den männliche Erwachsenen sterben durchschnittlich 13 pro Jahr also etwa 1 Begräbnis pro Monat. Das Maximum an verstorbenen erwachsenen Männer beträgt 1742: 131 Tote - also das 10-fache des normalen Wertes; also ein Begräbnis alle drei Tage.

Der Durchschnitt an Sterbefällen bei den weiblichen Erwachsenen macht 21 Verstorbene pro Jahr aus. Am Höhepunkt der Epidemie steigt die Anzahl der gestorbenen weiblichen Erwachsenen auf 153 Tote - das ist rund das 8-fache. Waren es vorher etwa 2 Begräbnisse alle drei Monate, so sind es am Höhepunkt der Epidemie 3 Begräbnisse pro Woche.

Bei den Alten erhöht sich die Mortalität bei den Männern auf das 4 ½ -fache, bei den Frauen um etwas über dem 4-fachen.

Sterbefälle St. Georgen 1733 bis 1752 nach Alter und Geschlecht
Jahr Kind m. Kind w. Erw. m. Erw. w. Alte m. Alte w. gesamt
1733 36 21 17 26 26 20 140
1734 33 18 8 15 11 16 101
1735 34 30 9 23 17 24 137
1736 41 35 21 20 19 23 159
1737 35 30 21 19 17 18 140
1738 36 32 14 21 16 8 127
1739 30 29 18 26 10 18 131
1740 43 35 39 48 29 33 223
1741 32 44 54 54 27 26 237
1742 37 44 131 153 74 78 517
1743 59 50 52 78 31 31 301
1744 40 33 15 20 10 11 129
1745 22 32 13 14 7 9 97
1746 40 32 11 14 14 17 128
1747 41 39 15 17 13 12 137
1748 29 20 16 7 9 8 89
1749 27 20 10 13 8 11 89
1750 51 41 16 16 10 14 148
1751 32 28 16 22 10 15 123
1752 51 38 18 19 16 17 159


4. Quelle

[Gmunden]

Stadt Gmunden von: Georg Matthäus Vischer 1677: TOPOGRAPHIA AUSTRIÆ SUPERIORIS MODERNÆ

Patrozinien im Dekanat Gmunden

1049, 16. Juni: Kaiser Heinrich III. urkundet in → Gemvnde. OÖUB II, S. 85, Nr. LXVI.

1416, 28. Dezember: → Herzog Albrecht von Österreich erlaubt den Bürgern von Gmunden, dass sie in Zukunft ihren Jahrmarkt acht Tage vor und acht Tage nach dem St. Laurenztag halten.

Altstadt-Themenweg Gmunden → "Geschichten von der Geschichte"; Rundgang durch Gmunden mit 11 Stationen.

Krakowizer, Ferdinand: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Gmunden 1898-1900 (mit Angst der Traunkirchner - die bis heute tradiert wird (vgl. Band 2, S. 239) -, dass (Ungarn) "zue-reiten" könnten (Die Straße Gmunden – Altmünster – Traunkirchen führte jahrhundertelang nur bis zu Traunkirchen, erreichte dieses aber noch zu Beginn des 17. Jahrhunderts nicht ganz, sondern lief knapp vor demselben in einen schmalen und beschwerlichen Gehsteig aus, der nicht ohne Gefahr passiert werden konnte. Es war daher zu Pferde oder Wagen „zum Kloster kein Herzukommen und auch kein Zuereiten möglich.“) und auch vor "Seeräubern" - also der Angst vor einem Angriff über den Seeweg: dagegen half wohl vor einem möglichen Angriff der Ungarn die Versenkung aller Einbäume in Altmünster und Gmunden).
Erster Band (1898): S. 103-108 Traunkirchen - Trunseo; S. 108 Herrschaft Ort
Zweiter Band (1899) (S. 239: Es war daher zu Pferde oder Wagen "zum Kloster kein Herzukommen und auch kein Zuereiten möglich." Fußnote: Geschichte von Traunkirchen - Manuskript.)
Dritter Band (1900)

Der Bezirk Gmunden und seine Gemeinden. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Eine Darstellung des Naturraumes, der Geschichte, Wirtschaft und Kultur in Beiträgen und Abbildungen. Verf. von einer Mitarbeitergemeinschaft. Hrsg.: Verein zur Herausgabe eines Bezirksbuches Gmunden. Gesamtleitung: Franz Hufnagl. Schriftl.: Heinrich Marchetti. Landesverlag Linz 1991. 1278 Seiten! (antiquarisch um 49 bis 58 €)

Hufnagl, Franz: Die Kammergutsverwaltung im Bezirk Gmunden in ihrer geschichtlichen Entwicklung. - Gmunden 1996. 3, XXV, 537 S., 9 Bl. - zugleich Diss. Univ. Salzburg: Tausend Jahre Bezirk Gmunden. Von Ostarrichi zur Zweiten Republik. 1996; Beitr. zur Rechts-, Wirtschafts-, Sozial- und Kirchengeschichte Bd. 1) (maschinschriftlich)

Prospekt: → Geschichten von der Geschichte Gmundens (mit vielen Gemälden von Carl Ritter)

Kammerhofmuseum Gmunden: 28.3.-27.10.1985. Katalog zur Sonderausstellung: → Der Gmundner Salinenzeichner Carl Ritter 1807-1885. Zum Gedächtnis seines 100. Todestages am 1.7. Katalog: Elfriede Prillinger. - Gmunden 1985. 36 S.

[Ischl - Iskala]

Nöbauer 1997, Sabine: → Vom „artigen Markt“ zum Fremdenverkehrsort – Ein architektonischer Streifzug durch Bad Ischl. OÖ Heimatblätter 1997; S. 257–274; mit 6 Abbildungen.

Prohaska 1924, Heinrich: → Geschichte des Badeortes Ischl. Bad Ischl 1924. 115 Seiten. (mit tollen Abbildungen der Stadt vor und nach dem Kriege; Trachten)

Kanzler 1881, Georg J.: → Geschichte des Marktes und Curortes Ischl sammt Umgebung; Ischl 1881, 416 S.

Kammer am Attersee (mit Ida v. Khevenhüller)

21. Jänner 1492, Linz: "Kaiser Friedrich III. befiehlt dem Salzamt Gmunden unter dem Amtmann Christoph Jörger, kaiserlicher Rat und Pfleger zu Kammer am Attersee, dem Kloster Ranna das demselben gebührende jährliche Salzquantum auch ohne jedesmaligen besonderen kaiserlichen Befehl zu verabfolgen." Quelle: → Haus-, Hof- und Staatsarchiv

ATTERPEDIAIda von Horvath, die starke Frau des Attersees

Fuchs, Karin: → Die Parkanlage von Schloß Kammer am Attersee. Oö Heimatblätter 1996, S. 294-301. (mit exzellenten Bildern des Schlosses u.a. von Merian und Vischer)

Strnadt, Peuerbach: Wasner, Friedrich; die auch zu den Herren von Kammer (Chamer) gehörten, führten ihren Namen von der Feste Wasen an der Ager und waren Ministereialen der Grafen von Schaunberg (Strnadt, Peuerbach, 159, 295) in Frieß, S. 289, Necr. Traunkirchen, 20. März). 10.10.: Die Chamer waren ein Zweig der Wasner und sind die Hohenfelder als ihre Nachkommen zu betrachten. Die Namensänderung scheint um die Mitte des 14. Jh. erfolgt zu sein.(Strnadt, Peuerbach, 296)

Kemating

Franz Roither: Kemating 2012

Roither, Franz: Seewalchen am Attersee, Bd. 5: Kemating.- Wien 2012, 381 S. (Digitale Ressource; war früher als E-Book gegen Bezahlung downloadbar.)

Nunmehr Bestellung über → diese Quelle als Paperback um 25 € plus Versandkosten und Steuern. Das Buch wird – im Innenteil des Buches in schwarz/weiß – normalerweise in 3-5 Werktagen gedruckt und dann versendet.

Das Buch stellt die Geschichte und alle Häuser des bäuerlich geprägten Dorfes Kemating in der Gemeinde Seewalchen am Attersee vor.

Schlagwörter: Kemating, Roither, Seewalchen, Autobahn A1, Emeder, Edmayr, Franz Stigler (Bürgermeister der Gemeinde Seewalchen am Attersee 1885-1888, Bauer in Kemating Nr. 7; *1832 † 1910), Baum, Berg, Kematinger Kirche, Huber Bauer, Landwirt, Dorf, Holzbauer




Kogl (mit Dora Kottulinsky)

ATTERPEDIADora von Kottulinsky, die caritative Frau des Attergaus

(Altes) Schloss Kogl von Georg Matthäus Vischer 1677: TOPOGRAPHIA AUSTRIÆ SUPERIORIS MODERNÆ
Schloss Kogl, heute im Besitz der Familie Mayr-Melnhof

Weitere Abbildungen zum Schloss Kogl werden mit den folgenden Links gebracht:


Beschreibung von Kogel im Intelligenzblatt von Salzburg 1810:

"Kogel. Vor uralten Zeiten stand am See ein Schloß mit Nahmen Altattersee. Nachdem dieses in Verfall gerieth, wurde auf dem ziemlich hohen und grasreichen Berge ein neues unter dem Nahmen Neuattersee zum Kogl zu Kaisers Friedrichs Zeiten erbaut, welches aber auch schon lange wieder in Ruinen liegt. Das jetzige Schloß Kogel, vom alten gegen Süden auf einer angenehmen Anhöhe, und eine Viertelstunde vom Markte entlegen, wurde erst im vorigen Jahrhunderte (? -) erbaut. Der erste bekannte Besitzer der alten Burg [Anm.: in Attersee], war Graf Wilhelm von Scherfenberg, der sie von Herzog Leopold zu Oesterreich – obschon er gegen ihn einen Aufstand erregte – erhielt. Hernach kam diese Herrschaft [Anm.: Kogl] an die Grafen von Schaumburg, und wurde dann wieder im Jahre 1351 dem Herzog Albrecht zu Oesterreich verkauft. Im Jahre 1472 hat der selbe Kaiser Friedrich sammt den Herrschaften Frankenburg und Seisenburg, Herrn Reinprecht von Wallsee versetzt. Nachher hat Kaiser Rudolf II. die Herrschaft Kogel und Frankenburg dem Freyherrn Hanns Khevenhüller verkauft. – Drey noch lebende Brüder dieser gräflichen Familie haben aber seit einigen Jahren ihre Güter an Hrn. Doktor Pausinger in Wien verpachtet. Die Herrschaft hält auf gute Jagdbarkeit und hat sie." (→ Intelligenzblatt von Salzburg (1810), Sp. 515-516.)

Denkmalgeschütztes Gebäude
Bezeichnung Adresse Grd.-Stk-Nr.
Schloss Kogl Kogl 1 .225/1, .226/1, .226/2


[Kremsmünster (Kloster)]

Tassilo-Liutpirc-Kelch

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  • Egon Wamers (Hrsg.): Der Tassilo-Liutpirc-Kelch aus dem Stift Kremsmünster – Geschichte - Archäologie – Kunst. Schriften des Archäologischen Museums Frankfurt am Main Band 32. Schnell und Steiner, Regensburg 2019. ISBN 978-3-7954-3187-7. 496 Seiten mit 381 färbigen Illustrationen, 90 s/w Illustrationen, und 2 Falttafeln; gebundenes Buch (€ 51,90) (Das Buch stellt das Ergebnis von 5 Jahren Forschung und Untersuchungen durch eine Vielzahl von Fachleuten dar.)
  • Egon Wamers, Der Tassilo-Liutpirc-Kelch. Mit einem theologischen Beitrag von P. Altman Pötsch OSB. Verlag Schnell & Steiner Regensburg, 96 Seiten. 1. Auflage 2021. € 7,50

Geschichte, Grenzen usw.

Hagn, Theodorich: → Urkundenbuch für die Geschichte des Benedictiner-Stiftes Kremsmünster, seiner Pfarreien und Besitzungen vom Jahre 777 bis 1400. Wien : Hof- u. Staatsdruckerei, 1852. 404 Seiten (Arn umreitet die Grenzen zweimal; „nuncupante Traungau“ … )

Holzfurtner 1984, Ludwig: Buch 295 S.: → Gründung und Gründungsüberlieferung - Quellenkritische Studien zur Gründungsgeschichte der Bayerischen Kloster der Agilolfingerzeit und ihrer hochmittelalterlichen Überlieferung. 295 Seiten, Verl. Lassleben Kallmünz 1984. (Kremsmünster S. 146-149; 232-235; Mattsee 156-158; 235-237; Mondsee 126-134; 237-241)

Prinz 1978, Friedrich: → Bayerns agilolfingische Kloster- und Adelsgeschichte und die Gründung Kremsmünsters. In: Die Anfänge des Klosters Kremsmünster, Symposion, redigiert von Siegfried Haider; Linz 1978, S. 25–30.

Claasen 1978, Peter: → Bayern und die politischen Mächte im Zeitalter Karls des Großen und Tassilos III. In: Die Anfänge des Klosters Kremsmünster, Symposion, redigiert von Siegfried Haider; Linz 1978, S. 169–187.

Laske 1978, Walther: → Die Mönchung Herzog Tassilos III. und das Schicksal seiner Angehörigen. In: Die Anfänge des Klosters Kremsmünster, Symposion, redigiert von Siegfried Haider; Linz 1978, S. 189–197.

Koller 1981, Heinrich: → Zur Gründung des Klosters Kremsmünster. 23. JB Musealverein Wels, 1981. 30 Seiten.

https://www.monasterium.net/mom/AT-StiAKr/archive

Abbildung der → Stiftungsurkunde von Kremsmünster

Kremsmünster in → Mitteilungen des oö Landesarchivs; Eingabe von "Kremsmünster" und "1977".

Wolfram, Herwig: → Frühe Stützpunkte Salzburgs im Traungau. In: Cremifanum 777-1977 (Linz 1977) S. 17-27 (Mitteilungen des oberösterreichischen Landesarchivs 12)

Holter, Kurt: Die Gründung von Kremsmünster und die Besiedelungsgeschichte des mittleren Oberösterreich. Mitteilungen des oberösterreichischen Landesarchivs Bd. 8 (1964) S. 42-80: → Detaillierte Behandlung der Besitzgrenzen in Karls Bestätigungsurkunde sowie Karten zu Besiedlung und Grundeigentum: → Teil 1: S.68 o.: "Ohlsdorf gehört zum Attergau lt. Mondseer Traditionen" und → Teil 2

Friedrich PRINZ, Herzog und Adel im agilulfingischen Bayern. → Herzogsgut und Konsensschenkungen vor 788, in → Zeitschrift für Bairische Landeskunde ZBLG 25 (1962), S.283-311. (Liste der Schenkungen: S. 308 an Salzburg; S. 311 an Kremsmünster und Mondsee)

Neumüller, Willibrod: → 777 - Das Gründungsjahr Kremsmünsters. In: CREMIFANUM 777-1977 Festschrift zur 1200-Jahr-Feier des Stiftes Kremsmünster: Mitteilungen des oö Landesarchivs. Linz 1977

Strnadt, Julius: → Das Gebiet zwischen Traun und der Enns, in: Archiv für österreichische Geschichte 94, 1907, S. 465-661 → zweite Quelle als PDF-Download

Litzlberg (Schloss um 1.100 n.Chr.; Brauerei Hofmann)

Schloss Litzelberg von Georg Matthäus Vischer 1677: TOPOGRAPHIA AUSTRIÆ SUPERIORIS MODERNÆ

Pfahlbaustation Litzlberg

Schloss Litzelberg

Wappen der Familie Hofmann

Der älteste gesicherte Nachweis des Schlosses Litzlberg sind zwei dendrochronologich datierte Pfähle (Nr. 41 und 42) der Pfahlsetzung um das heutige Schloss, die ein absolutes Jahres-Datum zum Zeitpunkt ihrer Schlägerung von 1.133 bzw. 1.138 n.Chr. aufweisen (Offenberger Johann: Weltkulturerbe "See", 2012, S. 59).

Brauerei Hofmann in Litzlberg

Die spätere Bräuerfamilie Hofmann stammt aus dem Bairischen/Salzburgischen.

Die älteste Nennung des Christof Hofmann stammt von 1643–1659, als er Hofrichter des Klosters/Stiftes Högelwört bei Anger in Bayern war wie in dessen Nachfolge auch sein Sohn Franz von 1659–1689.

Sohn des Franz ist Johann Franz (* 26.2.1662): war Kammerdiener des Domdekans des Stiftes und dann Papiermüllner in Lengfelden. Lengfelden ist eine Ortschaft der Flachgauer Gemeinde Bergheim bei Salzburg.

...

Kinder des Franz Anton (* 14.9.1755); geb. in Bergheim; Papiermüller in Lengfelden:

  • Anton Georg Fidel Hofmann (* 23.4.1791): Wirt und Krämer, dann Bräuer in Litzlberg
  • Friedrich Franz Hofmann (* 13.3.1803): Bräumeister der Khevenhüllerschen Herrschaft Kammer

Kinder des Anton Georg (S. 164, 165):

  • Anton Hofmann (* 23.8.1823): Bräuer in Litzlberg;
  • Franz Hofmann (* 27.8.1824): Bräuer in Schwanenstadt
  • Josef Hofmann (* 8.8.1827): Bräuer in Nußdorf a.A., dann Wirt in St. Georgen (endet)

Ludwig Hofmann (* 4.8.1832): Müller in St. Georgen i.A.; oo Therese Öhlinger aus St.G.

S. 169: ein Johann (* 23.12.1882; Schlossermeister) oo Karoline, Tochter von Gugg, Gastwirt in Seewalchen (vgl. Gugg/Attersee)

Quelle: Frank 1941, Adolf: Salzburger Familie Hofmann. In: → Mitteilungen der Ges. f. Salzburger Landeskunde, Band 81, 1941, S. 161–170. mit → Register

[Mattighofen / Matughof]

Monumenta Matighofana. Monumenta Boica, Band 5, 1765. S. 513 f.

https://www.monasterium.net/mom/AT-StiAMh/archive

Brugger, Walter: → Die Gründung des Kollegiatstiftes Mattighofen - Vorgeschichte ... "fiscus publicus" ... bis K. d. Großen und K. Heinrich II., Bamberg ... in: Mitteilungen des Oö Landesarchivs, 13. Band, Linz 1981. S. 5-25.

[Michaelbeuern (Kloster)]

Michaelbeuern, Benediktinerkloster (1072-1951)

Die schon um 736 als Mönchszelle gegründete Abtei war im 9. Jahrhundert unter dem Namen Buria bekannt. Nach einer Unterbrechung des klösterlichen Lebens durch die Ungarnkriege entwickelte sich das Kloster ab 977 neu. Am 18. Juli 1072 wurde die Abteikirche neu eingeweiht.

Benediktinerstift Michaelbeuern → Bild und Gründungsgeschichte

Filz, Michael: → Geschichte des salzburgischen Benedictiner-Stiftes Michaelbeuern. 1. Teil: Erste Stiftung des Klosters Michaelbeuern, dessen Zerstörung durch die Ungern und Wiederherstellung durch die Grafen des Salzburg- und Chiemgaues, Genealogie derselben. 1829. Salzburg 1836. 285 Seiten. (Suchen: Seewalchen 3x (Schenkung 1135); Atersee;

Michael Filz: Die Geschichte des salzburgischen Benedictinerclosters Michaelbeuern, 1833: E-BOOKS → Band 1; und → Band 2. Der Tausch des Zehents von Seewalchen für Michaelbeuern gegen Güter in Niederösterreich ist in Band 2, S. 747-748 angeführt.

Mautern, 1135: "Reginmar, Bischof von Passau, gibt auf Bitten des Abtes Trunto und des Schirmvogtes Grafen Chunrad (von Peilstein), sowie des Grafen Sigihard von Scala und dessen Bruders Gebehard, Grafen von Burghausen, dem Kloster zu Peuern in die Hände des Abtes Trunto und des Schirmvogtes Chunrad 1135 den ganzen Zehent der Pfarre Sewalhin und empfängt dafür vom Abte durch Tausch zwei Höfe zu Tuotinpach samt ihrer Zugehörung, jedoch so, daß ein geeigneter Priester, den der Abt dem Bischof präsentiert." (pro quo dominus Abbas Episcopum rogaverit), mit der Seelsorge in der genannten Pfarre betraut wird. → Foto der Michaelbeurer-Urkunde: siehe 7. Zeile "parrochie Sewalhin decimacione csensu".

Tuotinpach ist nach Ansicht des P. Michael Filz die Ortschaft Deutschbach in der Marktgemeinde Rabenstein bei St. Pölten; es kann aber auch Totzenbach sein, östlich von St. Pölten. Dies ist die älteste der hier vorhandenen Urkunden; abgedruckt bei P. Michael Filz, Stiftsgeschichte, Seite 747 - 748. Der Abt erhielt also den ganzen Zehent der Pfarre Seewalchen und das Recht, den Pfarrer zu präsentieren; das bedeutet soviel, daß die Pfarre Seewalchen nun dem Kloster zu Peuern incorporiert war.

Verwaltung für die Besitzungen von Michaelbeuern im Attergau: Amthof in Seewalchen

Der Amthof Seewalchen wurde 1883 verkauft. Beim diesem Verkauf hat sich der Käufer ausbedungen, daß die dort befindlichen Urkunden beim Amthof verbleiben müssen (es soll sich um eine ganze Kiste voll Urkunden gehandelt haben).

Mondsee

ehemaliger Mondseer Einbaum 1927 – „Prügel“

Kunze 1968, Walter: → Der Mondseer Einbaum. JBOÖMV 1968:173–202. (mit vielen Abbildungen)

Kunze 1984, Walter: → Heimathaus „Mondseer Rauchhaus" 1982, 1983. – JBOÖMV 129b, 1984:166–170.

Stiftskirche St. Michael

Pfahlbaumuseum

Rauchhaus

Einbaum

Literatur zum Markt

[Mondsee - Lunaelacense (Kloster)]

Mannsee - Mondsee, Georg Matthäus Vischer 1677: TOPOGRAPHIA AUSTRIÆ SUPERIORIS MODERNÆ

Mondsee: Der letzte Interglazial-Glazial Zyklus ist im Bereich des Mondsees gut dokumentiert. Hier bestand nach dem Abschmelzen des Riß-Gletschers ein See, der einen um ca. 40 m höheren Wasserspiegel als der heutige Mondsee hatte und wahrscheinlich auch wesentlich größer war und nicht zum Attersee sondern nach Norden Richtung Salzach entwässerte. (Dirk van Husen: → Als unsere Seen Gletscher waren. Beiträge zur Geologie des Salzkammerguts, 2003, S. 218; mit Abbildung)

Offenberger, Johann: → Archäologische Untersuchungen im ehemaligen Benediktinerkloster St. Michael in Mondsee. JBOÖMV 1993, S. 39-135. Mit 40 Abb. und färbiger Darstellung der sieben Bauphasen seit der Römerzeit (S. 133).

Kaltenegger Marina: → Kloster Mondsee - Historische Anmerkungen zu den ältesten Baubefunden


HQ Holzfurtner 1984, Ludwig: Buch 295 S.: → Gründung und Gründungsüberlieferung - Quellenkritische Studien zur Gründungsgeschichte der Bayerischen Kloster der Agilolfingerzeit und ihrer hochmittelalterlichen Überlieferung. 295 Seiten, Verl. Lassleben Kallmünz 1984. (Kremsmünster S. 146-149; 232-235; Mattsee 156-158; 235-237; Mondsee 126-134; 237-241)

Kininger, Kathrin: Das Benediktinerstift Mondsee

Klostergeschichte Mondsee

Quelle zu Mondsee im → Haus-, Hof- und Staatsarchiv

Stiftsarchiv Mondsee im → oö Landesarchiv (399 Seiten)

Stift Mondsee: https://www.wikiwand.com/de/Stift_Mondsee


Grenzen Kloster Mondsee in → Chronicon Lunaelacense (S. 19, 20)

773 erfolgte eine Schenkung an das Kloster Mondsee durch einen Albkis und seinen Sohn Albker bei Steindorf (Seewalchen).

807 schenkt ein Halbuin bei Einballnsdorf (Einuualhesdorf).

799, 11. April: Bischof Arn von Salzburg gibt Mondsee die Kirche in Straßwalchen samt vielen Joch Grund: Juvavia, dipl. Anhang, S. 55 Text

Mondseer Urbar 1416 - Besitzungen im Attergau

Schenkung von Abtsdorf zwischen 788 und 798 an Abt Hunrich: Abtsdorf kommt im Chronicon Lunaelacense nur an zwei Stellen vor: Bestätigung als Kirche Mondsees durch den Papst und im Urbarbuch von 1416 als auch abgabenpflichtig.

  • Im Urbar von Mondsee 1416 scheint Abtsdorf als letzter Pkt. 14 als abgabenpflichtig zu Mondsee auf: ansonsten gibt es Mondseer "Güter im Attergau" ausschließlich jenseits des Buchbergs. Interessant ist hier, dass Vöcklabruck als Teil des Attergaus bezeichnet wird.

Mondseer Codex traditionum listet u.a. die Besitzungen von Mondsee im Attergau auf: siehe → OÖ-Urkundenbuch Band I, Nr. 49 ff.; (mit Besitzungen in: Buchberg, Einwalchen, Mühlbach, Steinbach, Ader (Agira), Steindorf, Gampern, Pondorf, Schärfling, Pichlwang, Regau, Alkersdorf, Kemating, Pilsbach, Ohlstorf, Pattindorf)
Anm.: Diese Liste im OÖUB kommt im Chronicon Lunaelacense gar nicht vor!

Hauthaler, Willibald: → Der Mondseer Codex traditionum. (erläutert den Mondseer Codex; 17 S.). In: Mitt. d. Inst. f. Österr. Geschichtsforschung Vol. 7 (1886) p. 223-239

De constructione vel destructione claustri in Maensê ("Über die Errichtung und Zerstörung des Klosters Mondsee") Geschichte 750 - 1010.
Geschichte des Klosters Mondsee (O.S.B., dioec. Passau) in 229 leoninischen Hexametern von der Gründung bis Anfang 11. Jh., verfasst Mitte des 12. Jh. und anscheinend unvollständig überliefert. Autor könnte ein Mönch namens Liutold gewesen sein. Inc.: Quidam magnorum fuerat rex Theutonicorum, H. Walther, Initia carminum ac versuum medii aevi posterioris Latinorum, Göttingen 1959.

Das → Urkunden-Buch des Landes ob der Enns, Band 1, Wien 1852. eröffnet mit Codex Traditionem Monasterii Lunaelacensis.

Chronicon Lunaelacense 1748

Chronicon Lunaelacense; von Bernhard Lidl, Abt und Archivar des Klosters Mondsee, 504 Seiten, erschienen 1748 "ad Annum Jubilaeum Millenarium" - dem "Jahrtausendjubiläum".

Joseph Hormayr bringt auf den Seiten 347 (rechts unten) bis 349 im Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunde, Band 19 eine → detaillierte geographische Beschreibung der Grenzen von Lunaelacense; diese Grenze für das neue Kloster Mondsee stellt wohl gleichzeitig die Abgrenzung gegenüber dem Gebiet des älteren Traunsee-Klosters "Trunseo" (= heutiges Altmünster) dar.

Das ganze Gebiet gehört den agilolfingischen Herzögen. Aus dem "inneren Attergau" wird nur wenig herausgeschnitten; Nachfolgend die im → Chronicon Lunaelacense angeführten an Mondsee geschenkten Gebiete aus dem "Pagi Atergauui" (Anm.: Abtsdorf fehlt völlig):
→ Scan Nr. 35: Steindorf (bei Seewalchen) in Atergauue; Nr. 37: Hunricus ist ab 781 Abt; Nr. 38: er ist mit Bischof Arn für Tassilo III. gegen Karl den Großen in Rom; Nr. 39 unten und Nr. 40: Schenkungen; Nr. 42: große Schenkung im Traungau; Abt Heinrichus ♱ 798; Nr. 53: Einwalhesdorf [Ainwalchen bei Seewalchen] in Atergau; Nr. 54: Mühle in Mulinpach [Mühlbach an Ager] in Attergau; Nr. 55: 2 Mühlen in Steinbach an der Ager loco Skerolfinga [= Schörfling]; Mühlen an Ager; Nr. 70: wieder Mulinpah; auch: Adalhohesdorf in Attergau (823); Nrr. 73/74: Streitbeilegung bei Agira (heutiger Ort Ader an der Ager); Nr. 77: Pohperc (Buchberg) im Attergau; Nr. 78: Pohperc in Atergauue; Nr. 80: Puhilespah in Atergauue;
(ad Ungarn: Nr. 107: Ungarneinfälle; Nr. 108: Schlacht bei Pressburg 907; Nr. 109: im Jahr 913 Ungarn an Enns; Nr. 110: 922 u. 933 wieder Ungarn; Nr. 111: im Jahr 943 wird Kloster Mondsee von Ungarn zerstört; Nr. 113: wieder Ungarn 952 nach 9 Jahren, Laurentiustag 955, Nr. 115: Bischof Wolfgang will 969 Ungarn-Bekehrung, Nr. 116: Bischof Wolfgang erzieht Heinrich (und Gisela), Nr. 122: 995 Heinrichs Schwester Gisela heiratet Stephan von Ungarn

Strnadt, Julius: → Innviertel und Mondseeland, in: Archiv für Österreichische Geschichte 99, 1912, S. 427-1070 und → 2. Quelle, (vgl. → Karte der Freien Aigen im 14. Jh. und: → Gaukarte. Innviertel und Mondseeland.)

[Niederaltaich]

Monumenta Nideraltacensia: in Monumenta Boica, Band 11, 1771, S. 100 f.

Monumenta Nideraltachensia Teil 2: in Monumenta Boica, Band 15, 1787. S. 1 f.

Niederalteich: Basilika St. Mauritius und seiner Gefährten

Abt Urolf (788 - 814) ließ ein Verzeichnis der zu Niederaltaich gehörenden Güter anfertigen, den Breviarius Urolfi. Das von ihm gegründete Tochterkloster in Oberösterreich und die dabei entstandene Siedlung Aurolzmünster (aus Urolfsmünster) sind nach ihm benannt.

Aurolzmünster gehört mit Nußdorf zu den einzigen Kirchen Österreichs mit dem Patrozinium des Hl. Mauritius. Die Kirche von Aurolzmünster hat die Reliquien des Hl. Mauritius von Niederaltaich bekommen haben.

Nußdorf am Attersee

Nußdorfer Kirche zwischen 1007 und spätestens 1024 n. Chr. errichtet

~1000 Jahre Pfarrkirche hl. Mauritius
Dorfkrippe mit Königen aus dem Osten

Das Patrozinium des hl. Mauritius der Pfarrkirche Nußdorf weist auf die Gründung dieser Kirche anlässlich der Gründung des Nonnenklosters Traunkirchen auf die Zeit um 1010–1024 n. Chr. hin. (1007: Schenkungen Aterhofen/Atergau an Bamberg, inneres/äußeres Traun-Salzkammergut an Traunkirchen, 1024: ♱ Kaiser Heinrich II.)

Entsprechend dem → Zweiten Konzil von Nicäa war es jedem Bischof unter Androhung der Exkommunikation verboten, eine Kirche einem Heiligen ohne dessen Reliquien zu weihen. [Zweites Konzil von Nicaea 787 n. Chr.: Es wurde beschlossen, dass "alle bestehenden und neuen Kirchen mit einer Reliquie zu weihen sind. Falls ein Bischof eine Kirche ohne heilige Reliquien weiht, soll er als Übertreter der kirchlichen Traditionen abgesetzt werden."]

Nur die Kaiser Otto der Große (Gründung von Magdeburg) und in der Folge Kaiser Heinrich II. (Gründung von Bamberg) verfügten über Reliquien dieses Heiligen (vgl. dazu die ausführlichere Darstellung zu den Reliquien des hl. Mauritius OFFEN). Entsprechend der Patrozinienkunde kann man davon ausgehen, dass Nußdorf – als ehemalige Ortschaft des Abtes von Trunseo (= Altmünster) – anlässlich der Schenkungen Kaiser Heinrichs II. an das neu gegründete Nonnenkloster Traunkirchen überging, und es von dessen Gründern Kaiser Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde mit Reliquien des hl. Mauritius ausgestattet wurde.

Einen weiteren Hinweis auf diese Zusammenhänge bringt das Patrozinium der Pfarrkirche Traunkirchens, des hl. Nikolaus, der der Ostkirche zugehörig ist. (Anm.: Die Filialkirche Aurachkirchen bei Ohlsdorf im ehemaligen Gebiet des Klosters Traunkirchen ist ebenfalls dem hl. Nikolaus der Ostkirche geweiht.) Damit wird auch bei der Gründung von Traunkirchen in gleicher Weise wie bei Atterhofen/Attergau spirituell der Gedanke einer Wiedervereinigung von Ostrom mit Westrom zum Ausdruck gebracht. (Vgl. dazu die ausführlichere Darstellung hinsichtlich der angestrebten Wiederherstellung des gesamtrömischen Reichs angefangen bei Karl dem Großen über die ottonischen Kaiser bis zu Kaiser Heinrich II. OFFEN)

Einen weiteren Fingerzeig auf das gemeinsame Entstehen der Kirche Nußdorfs mit dem Kloster Traunkirchen findet man auch in der Ausrichtung der Kirche, die exakt nach Osten weist – ebenso wie das der Gottesmutter gewidmete Kloster in Traunkirchen.

Die Frage, warum Nußdorf um diese Zeit eine eigene Pfarrkirche benötigte, erhellt sich aus der Gegebenheit, dass ansonsten die nunmehrigen Gläubigen der Traunkirchener Enklave ja wie bisher nach Attersee, der nunmehrigen Bamberger Pfarrkirche, hätten gehen müssen. Die Errichtung der Nußdorfer Kirche war ebenso notwendig, wie auch die Abtsdorfer Gläubigen des Klosters Mondsee eine eigene Pfarrkirche hatten. Das führte zur überraschenden Situation, dass sich innerhalb von jeweils einer halben Gehstunde vier Kirchen befanden: Abtsdorf – St. Georgen, Abtsdorf – Attersee und Abtsdorf – Nußdorf. Trotzdem mussten die Gläubigen z.B. von Aich 1 ½ Stunden nach Attersee und jene von z.B. Limberg 1 ½ Stunden nach Abtsdorf – jeweils bei Nußdorf vorbei – gehen.

Die Begründung, warum Kaiser Heinrich II. nicht als Gründer des Klosters Traunkirchen aufscheinen durfte, ist in den Besitz-Forderungen seines Nachfolgers Kaiser Konrad II. zu finden. Jedenfalls wird aber Kunigunde am 2. Januar als "Chunigundis, reg. Fundatrix n. ecclesie." – "Kunigunde, königliche Gründerin unserer Kirche" – im Traunkirchener Necrologium angeführt.

Die Nußdorfer Kirche mit gotischem Gewölbe wird 1818 (und 1930) renoviert

"1930 wurde die Pfarrkirche gründlich renoviert. Sie wurde innen und außen neu gefärbelt und geputzt, so dass die Altäre und Kreuzwegbilder ganz neu erscheinen. Die Friedhofmauer wurde in ihrer Gänze wiederhergestellt, ein neues lärchenes Eingangstor geschaffen, ebenso eine neue schöne Seitentüre bei der Kirche. Das Gotteshaus, welches im Jahre 1818 zwei kleine Erweiterungen erhalten hatte (leider wurde das gotische Gewölbe des Kirchenschiffes durchschlagen und ein ebener Plafond gezogen), steht wieder licht und freundlich da. Altäre, Statuen, Bilder, Fenster, Türen, Kommunionsbank, Taufstein, Weihwasserbecken (aus Stein), Presbyteriumbänke sind wieder stilgerecht geworden, zum Teil neu gefärbelt. Am Äußeren wurde der Turm von oben bis unten erneuert, die Uhr-Zifferblätter neu gestrichen und eine Sonnenuhr wieder angebracht. Lob und Zufriedenheit hat gewiß die Renovierung verdient und auch erhalten." (Salzkammergut-Zeitung 2.11.1930)

Drei Nußdorfer Heimatbücher

Ludwig Gruber (um 1970)

Gruber, Ludwig:: Link zur Langfassung: → Nußdorf von den Anfängen bis heute (um 1970; maschinschriftlich)

Der alte Seitlhof in Nußdorf am Attersee

Ludwig Gruber beschreibt in seiner bereits vor 1970 erarbeiteten Geschichte unserer Gegend beginnend bei den Pfahlbauern über die Römer bis zur bairischen Besiedlung. Als in der ersten Hälfte des 11. Jh. das Frauenkloster in Traunkirchen gegründet wurde, kam auch der Besitz in Nußdorf an Traunkirchen, der nach den Urkunden aus der ersten Hälfte des 14. Jh. aus drei Lehen-Höfe und sieben untertänigen Gütern bestand. Einer der Lehen-Höfe ist der im Jahr 1339 erstmals erwähnte und noch heute bestehende „Seitlhof zu Nußdorf“. Nach der Aufhebung des Nonnenstifts war Nußdorf unter verschiedenen Administratoren und kam dann unter die Jesuiten, die es bis 1773 besaßen. Er geht auch auf die Situation der Gegenreformation und die Gründung der protestantischen Gemeinde ein. Im Jahr 1857 wurden die meisten Häuser des Ortes bei einem durch Blitzschlag ausgelösten Großbrand zerstört. Nur die Kirche und einige Häuser am Ortsrand blieben verschont. Der Pfarrhof verbrannte auch und mit ihm auch alle Matrikel. Nur ein Tauf- und ein Sterbebuch konnten gerettet werden; deshalb sind Nachforschungen sehr schwierig. Nachforschungen können nur bei den entsprechenden Archiven in Linz, Salzburg, Passau und München durchgeführt werden: Genau das hat Ludwig Gruber persönlich als einer der ersten gemacht. Abschließend geht er auch auf die lange Geschichte der Familie Gruber ein und stellt die wesentlichen Stationen dar.



Anton Roither (2010)

Buch: → Nussdorf am Attersee, eine Heimatkunde. Eigenverlag 2010, 250 S.; mit Inhaltsverzeichnis; 2. Quelle für → Inhaltsverzeichnis



Manfred Hemetsberger (2016 bis heute)

Alte Ansicht von Nussdorf (© Manfred Hemetsberger)
  • Hemetsberger, Manfred: Geschichte des Attergaus: Serie in Gemeinde-Nachrichten von Nußdorf am Attersee:

1/2016; 2/2016; → 3/2016; → 4/2016; → 5/2017; → 6/2017; → 7/2017



Homepage von "Neubacher am See": → Nußdorf am Attersee ‒ Die Historie


Guggenberger, Edmund: → RR Dr. Alexander Brenner - vierzig Jahre Primarius; zu seinem Abschiede vom Allgemeinen Krankenhause der Stadt Linz. Linz 1928. 15 Seiten, mit vielen Fotos, u.a. → (Brennervilla in Nußdorf)



Urkundliche Erstnennung von Nußdorf: 1190, 1325

Schiffmann verortet die ältesten urkundlichen Nennungen von Nußdorf in seiner Arbeit des Jahres 1935 vorerst auf das Jahr 1325 entsprechend der Anlage der ältesten Urbare des Stifts Traunkirchen; in der Ergänzung dieser Arbeit des Jahres 1940 gibt er das noch ältere Datum 1190 entsprechend dem fünften Buch der Monumenta Boica an:

  • Schiffmann, Konrad: → Historisches Ortsnamen-Lexikon (1935): Nußdorf (497 m), Pfdf., — ca. 1325 Nusdorf. Oö. Stiftsurbare I; S. 338, n. 1. — 1399 Nustorf. Urb. Wart., f. 8. — 1574 Nusdorf. Urb. Kogel, f. 152. (Anm.: Man beachte die Schreibweise, die den Bezug zu latein. "nuces" = "Nüsse" herstellt.)

Traunkirchener Untertanen und freie Lehennehmer (um 1325)

Urbar Amt Nußdorf (aus 1912)

Schiffmann, Konrad: → Die mittelalterlichen Stiftsurbare des Erzherzogtums Österreich ob der Enns: Mondsee, Traunkirchen. Akademie der Wissenschaften, Wien 1912: Traunkirchen S. 327-396. beginnend mit → S. 334: 1. Amt Nußdorf (Fol. 1a-1b) und → Text: S. 338 zu einzelnen Höfen von Nußdorf; (siehe Abbildung rechts):

  1. Dacz Nusdorf haben wir siben gut ...
  2. Daselb haben wir drei hof ... (= die Lehenhöfe Grueber, Unnder der Lynnden, Niedern Hof )

Drei – persönlich vernommene – und lokal über Jahrhunderte tradierte Erzählungen über die Nußdorfer Untertanen:

  • andere Orte sagten belustigt, dass "die Nußdorfer einmal pro Jahr mit "genagelten Schuhen" um den Attersee gehen" ("genagelte Schuhe" trug man für die Waldarbeit, nicht zum spazieren; tatsächlich mussten die Nußdorfer einmal pro Jahr zur Beichte und zum "Ehaft Taidung" (= Rechtsprechung) in Traunkirchen persönlich erscheinen - die Umsetzung der dort getroffenen Entscheidungen hatte der "Nachrichter" [Anm.: gleich nördlich des Kirchenplatzes] zu überwachen.
    Der Weg verlief von Nußdorf nach Weißenbach – über das Gebirge (dafür die "genagelten Schuhe") – nach Ebensee – Traunkirchen – Gmunden – Aurach – Schörfling – Nußdorf.; für die anderen Ortschaften auf der Westseite des Attersees sah es so aus, als gingen die Nußdorfer um den See. Solange die Nußdorfer – im Gegensatz zu anderen Ortschaften – unter nachsichtigen Traunkirchner Nonnen standen, war ihnen diese Erzählung nicht unrecht.
  • der Müller z´Tickau "vereitelt" den Bau einer Brücke über den Attersee bei der Teufelsinsel (diente wohl vor den Traunkirchener Nonnen als Nachweis der Frömmigkeit, dass man das Angebot des Teufels für eine Verkürzung des jährlichen beschwerlichen Weges nach Traunkirchen ablehnte)
  • im Gmauret sei ein "versunkenes Nonnenkloster" (ist wohl das gegenüber den vervielfachten Abgabenforderungen der Jesuiten positiv erinnerte aber nun "versunkene" Nonnenkloster)

Nr. 5 Urbar Nußdorf (Nachtrag aus 1925)

Schiffmann, Konrad: Stiftsurbare, Nachträge Ranshofen und Traunkirchen samt Personen- und Ortsnamenregister, Glossar und Sachregister. Akademie der Wissenschaften, Wien 1925: Beschreibung auf S. 6-7; erstellt ca. 1. Hälfte 14. Jh.: → Text: S. 38-40: „Nr. 5. Amt Nußdorf am Atersee“ (siehe die nebenstehende Abbildung)

  • Dieser Nachtrag ist umfangreicher und auch anders in Ämter gegliedert: Nustorf wird hier als 5. Amt angeführt.
  • Es wird nicht nach Untertanen (Güter) und Lehennehmern (Höfe) unterschieden, sondern es werden nur die Mengen der zu liefernden Dienste angeführt.
  • Die zu leistenden Dienste sind zeitlich nach Ostern, Großer Frauentag und Thomastag gegliedert.

Die Lehennehmer des Stifts Traunkirchen:

Schiffmann, Konrad: Stiftsurbare; S. 385: Kap. 13: Link zu den: → Lehen des Stiftes Traunkirchen in Nußdorf

Die Lehen sind eigentumsähnliche Leiheverhältnisse von gehobenen Vasallen (= Lehennehmern) mit dem Stift Traunkirchen, die vom Stift gegen ein bestimmtes Entgelt (Zins) gegeben werden. Damit ersparte sich das Stift zum Teil die Verwaltung des weit entfernten Gebietes von Nußdorf und hatte bezüglich der vergabten Lehen ein gesichertes Einkommen.

  • Nr. 33: Friedrich der vorster hat Winderreuth (Wienerroith) zu rechtem Lehen.
  • Nr. 34: hat von uns Marchart der Grueber dacz Nusdorf drey schill. pfen. gelts.
  • Nr. 42: Christan Vischmaister hat Gut unnder der Lynnden zu Lehen.

Die Lehen werden auf Lebenszeit vergeben, wie aus Nr. 37 zu ersehen ist:

  • Nr. 37: So hat von uns des Pabenswanter witib (= Witwe) ein guet dacz Nusdorf ist 3 sol. den. geltz und nach ihrem tod ist es dem gotshaus ledig.

Dass die Lehen eine freie Vereinbarung des Lehennehmers mit dem Stift waren erschließt sich aus:

  • Nr. 41: Nota der Asenhaimer schol von uns nehmen ze Reut pey Nustorf an dem Veld ze lehen 80 den. gelcz. Hat er niht genommen ze rechten lehen.

Die Lehen können vom Lehennehmer auch weitergegeben werden, wie Nr. 43-45 zu entnehmen ist:

  • Nr. 43: Item Gilig Vischmaister (hat) ain gut, da yez der Chater auf siczt.
  • Nr. 44: Item Hennsel vischmaister unnder der Lynnden hat zu lechen das gut daselbs, da er yez auf siczt .
  • Nr. 45: Item das gut im Pach, da yez der Wienner auf siczt.


Josephinisches Lagebuch und Daten zu den einzelnen Häusern (1750/90)

Josephinisches Lagebuch aus 1787 Haus-Nr., Hausname; Besitzer, Beruf

Die Vergabe der Konskruptionsnummern je Haus erfolgte etwa um 1773 und verlief entlang einer fortlaufenden Gehrichtung: Beginnend beim Pfarrhof mit Nr. 1 erfolgte die Nummerierung bergan südlich des Baches bis in die Wienerroith, dann nördlich des Baches wieder Richtung des Ortes. Im "Oberdorf" waren vor allem die Handwerker angesiedelt. Beim Erreichen der "oberen" Straße bogen die Nummern Richtung Norden ("Hauserpichler") ab, von dort nach Osten (Pichlmühle, Tickau) und wieder zurück zum Ort (östlich der "oberen" Straße, nicht der heutigen Hauptstraße); von dort führte die Nummerierung durch den restlichen Ort. Daran schlossen sich (nur) drei Hausnummern in Reith an - die übrigen Reither Häuser gehörten zu anderen Grundherrschaften. (Quelle der Tabelle: Nachlass Ludwig Gruber)

Auf Basis der Hausnummern wurde mit dem Josefphinischen Lagebuch (1785-1788) der Ertragswert der einzelnen Liegenschaften als Basis für eine gerechte Besteuerung erhoben (siehe die alte Tabelle von Ludwig Gruber rechts).

Anm.: Detaillierte Angaben zu den einzelnen Hofnamen und Häusergeschichten in den Grundbüchern: Theresianisches Gültbuch 1750, Josephisches Lagebuch 1787 und Altes Grundbuch 1790 mit Angabe der ehemaligen Hofnamen, Besitzer, Berufe, Grundherrschaft usw. findet man → hier: → hineinzoomen bis blaue Punkte/Haus erscheinen, darauf klicken bringt das gewünschte PDF je Haus.

Die hier rechts unterhalb angeführte geographische Darstellung entstand im Rahmen der Erhebung der Grundwerte zum „Franziszeischen Kataster“ knapp vor 1830.

Erste Hausnummerierung von Nußdorf (1772)

Hausnummernwechsel: Schmeisser@Nussdorf.ooe.gv.at; 07666 8055-13 (> 28.9.22)

Nußdorf 1830: Häuser rot = gemauert; gelb = hölzern → DORIS-Quelle
Konkreter Verlauf der Hausnummern Nußdorf 1830; Nr. in Tenne vermerkt
… Nußdorf 193 Jahre später: der Großteil vom letzten halben Jahrhundert

Die erste Nummerierung der Nußdorfer Häuser 1772 begann wie üblich beim Pfarrhof (Nr. 1; samt dem direkt zum Pfarrhof gehörigen "Mauritius"-Bauernhaus - so genannt nach dem Kirchenpatron; hatte keine eigene Haus-Nr., lag direkt an der Straße und wurde nach dem Brand 1857 nicht wieder an dieser Stelle aufgebaut); die Nummerierung ging weiter zum Wirtshaus (Nr. 2: genau nördlich des Pfarrhofs am Ort des Stadlmannhauses - genannt nach Stadlmann Franz des Alten Grundbuchs 1790); ging dann weiter zum Lexengut (Nr. 3) und in der Folge südlich der Straße bergan bis zur Wienerroith (Nr. 11 und 12); sodann nördlich der Straße wieder bergab. Nr. 13: Knoll war Schneider und Amtmann von Traunkirchen in Nußdorf; Nr. 14: Holzknechthaus; Nr. 15: Kalchofen-Häusel ist altes Haberl-Tischler-Haus; Nr. 16 die "Ober"-Mühle; Nr. 17: Holzknechthäusl; dann die Nr. 18: Achtlkollerhof; östlich davon die Nr. 19: die "untere" Kollermill (1787 noch im Eigentum des Leopold Schock von Mühlbach/Attersee); nördlich daneben die Nr. 20: Kollerhof der halbe (das später neu gebaute "Moritzn"-Bauernhaus); östlich davon Nr. 21: Auszugshaus zu Nr. 20 Kollerhof der halbe (das "Tante Berta und Onkel Pum-Pum"-Haus des nachmaligen Kindergartens); nördlich die Nrn. 22/23: das "Haberlhaus" (Bräuer, Würth und Bauer samt südlich gelegenem gemauertem Auszugshaus); dann aus dem Ort westlich der "oberen" Straße hinaus zur Nr. 24: "Hauserbichlguth"; von dort nach Osten zur Nr. 25: "Bichlmüll" und weiter zu Nr. 26/27: Mill zu Dickau samt Auszugshaus; dann wieder zurück zum Ort, aber wieder bei der "oberen" Straße einsetzend (nun aber östlich von dieser) beginnend mit Nr. 28: Mittermayrhof der halbe (Dommerlbauer) samt Nr. 29: Auszugshäusl; südlich der Nr. 28 anrainend die Nr. 30: Bräuhaus (Wirtshaus); daran unmittelbar östlich anschließend die Nr. 31: Oberes Schmiedhaus (Hufschmied und Hammerschlag; zu Nr. 48 gehörig); und wieder unmittelbar östlich anschließend die Nr. 32: Badhäusl (zum Wirtshaus Nr. 2 gehörig); nordöstlich von den Nrn. 30-32 die Nr. 33/34: Seitlhof samt Auszugshäusl; östlich von diesen die Nr. 35/36: Niedermayrguth samt Auszugshaus; südöstlich davon die Nr. 37: Schmiede und Rehrlgütl samt Nr. 38 Ausszugshäusl (das alte "Wiesner-Häusl"); Nr. 39: Gartengut ein Achtel, Gartengut 1/8, Achtlgartengut, Acklgartengütl (war Auszugshaus zu Nr. 41; heute Haus Haberl); Nr. 40: Ledererwerkstatt (Lederer Frankh) mit Auszügshäusl; Nr. 41: Gartengütl (im Plan von 1830 nicht mehr eingezeichnet: ist 1754 abgebrannt; durfte - da evangelisch - nicht mehr im Ort aufgebaut werden; ging mit Hausnummer 41 zum Rißzaun Nr. 3); Nr. 42 Stubmvollguth (der heutige Hausname "Roider" kommt vom "Roither" Johann des Theresianischen Gültbuchs 1750); gegenüber die Nr. 43: Auszugshäusl zum Praterguth Nr. 44 (1857 abgebrannt; wurde 1897 von Johann Aigner - ist 1889 von Wald bei Straß nach Nußdorf übersiedelt - am südlichen Ortsrand oberhalb der Straße mit Nr. 43 neu gebaut); Nr. 44: Praterguth, "Haus unter der Linden" (1905 übernehmen Alois und Josefa (geb. Wachter) Stigler das Aignergut von der Fam. Gebhart); südlich davon Nr. 45: "Nachrichterguth" ("Nachrichter" der jährlichen "Taiding"-Entscheidungen des Klosters Traunkirchen) links des Kirchenplatzes; Nr. 46: das Mesnerhäusl rechts vom Kirchenplatz; weiter geht es mit Nr. 47: Goßnerguth (zum Wirtshaus Nr. 2 Stadlmann gehörig; am Platz des heutigen GH Ragginger); nordwestlich davon die Nr. 48: Daunterlaunguth (Hollerweger Joseph 1787, später Schmiedhaus); westlich davon die Nr. 49: Beckerhaus (Der Bach-Beck: übersiedelte nach dem Brand 1857 zum heutigen Standort); Nr. 51/52: Wenziguth samt Auszugshaus; Nr. 53: Sichtenberghäusl (Schuster zu Sichtenberg); Nr. 54: Nößtallhäusl (an Straße knapp vor dem Bach zw. Zell/Reith) und Nr. 55: Weberguthhäusl (in Reith).
[Anm.: Die anderen Gebäude von Reith gehörten zu anderen Grundherrschaftten und bekamen keine Nußdorfer Hausnummern.]

Historisches: Name, Gebiet Traunkirchen, Matriken, Pfarre

Roth, Paul: → Nußdorf: Zur Frage einer restromanischen Besiedlung der Steiermark Blätter für Heimatkunde, Nr. 64 (1990): S. 94-99. (zum Konnex Nußdorf – Parschallen)

Roth, Paul: → Zur Herkunft des Namens "Nußdorf" in: Blätter für Heimatkunde 68 (1994)


Schiffmann, Konrad: Stiftsurbare I: Lambach, Mondsee, Ranshofen und Traunkirchen; S. 328 ff.: → detaillierte Beschreibung des Gebietes des Stifts Traunkirchen ca. 1325 entsprechend dem Urbarbuch

Die ursprünglichen Schenkungen an das Kloster Traunkirchen waren Wälder um den Traunsee, im Salzberg-Gebiete bei Ischl und Hallstatt, ferner Güter im Alpenvorlande, an beiden Ufern der Traun von Gmunden bis Lambach.

Ämter des Urbars: Hiltpreching ist das größte und wichtigste Amt von allen mit dichter Gruppierung der untertänigen Güter und stellt den Grundstock des Klosters in den Gemeinden Ohlsdorf und Laakirchen an beiden Ufern der Traun von Gmunden bis über Schwanenstadt hinaus dar. Hiltprechting und Nußdorf gehören zur ursprünglichen Dotation des Stiftes. Obertraun und das Ischlland hatten wohl ihre eigene Verwaltung, werden aber nicht als eigene Ämter angeführt. Das große Amt Traungau (an der unteren Traun) weist Streubesitz auf, wie auch Sierning und Kematen bei Ried. Ämter in Steiermark sind spätere Dotationen.


Grüll, Georg: Die Matrikeln in Oberdonau; 100 Seiten. 1939, Linz, a.d. Donau, Gauverlag und Druckerei Oberdonau: → Zustand der Matriken von Nußdorf: S. 57. auch: → Brand zu Nußdorf: Montag, 8.6.1857.

Inhalte im Stiftsarchiv Mondsee zu den → Pfarren Nussdorf und Abtsdorf ... Streit, Zusammenlegung usw.

Kirchenführer → Pfarrkirche Hl. Mauritius, Absdorf, zu Nieder-Altaich gehörig (nicht unseres!)



Brand von Nußdorf (8. Juni 1857)

1910; v.l.n.r.: Roider-Haus, Haus unter der Linden, Nachrichterhaus, Fleischhackerhaus, "Villa" Frank
Brandmeldung von Nußdorf in: Neue Salzburger Zeitung vom 15. Juni 1857 (Abendblatt, Seite 2)

Zeitungsausschnitt: → Neue Salzburger Zeitung vom 15. Juni 1857 (Abendblatt, Seite 2); Neue Salzburger Zeitung, 12. Juni 1857 (Kurzmeldung); Die Presse 15. Juni 1857 (Kurzmeldung)

"Wie bereits (Anm.: 12. Juni) gemeldet wurde, hat am Montag, den 8. d. M., um 8 1/2 Uhr Abends, der Blitz während eines heftigen Gewitters im Fleischhauerhause zu Nußdorf (Bezirk Frankenmarkt) gezündet, in Folge dessen in der Mitte des Pfarrortes in kurzer Zeit 13 Häuser in Flammen standen. Unter denselben befindet sich auch das Wohnhaus des hochw. Hrn. Pfarrers, das Oekonomie-Gebäude wurde gerettet. Das Feuer griff bei dem stattgehabten heftigen Winde ungeachtet des starken Regens mit einer solchen Schnelligkeit um sich, daß der von allen Seiten herbeigeeilten Hilfe nur die Rettung der noch unversehrten Gebäude übrig blieb, welche bei der angestrengten Thätigkeit aller Anwesenden und der auf der Brandstätte erschienen Feuerspritzen der Herren Gutsbesitzer Felix v. Pausinger und Baron v. Weichs, dann jener von Attersee, Seewalchen und St. Georgen, auch gelang. Insbesondere verdient die unausgesetzte, wirksame Thätigkeit des Hrn. F. v. Pausinger, des Gendarmerie-Corporals Stalzer aus St. Georgen, des Gendarmerie-Corporals Johann Kraus zu Frankenmarkt hervorgehoben zu werden. Die beiden Letzteren waren es auch, die aus dem Keller des Krämerhauses, von welchem bereits der erste Stock in Flammen stand, beiläufig fünfzig Pfund Pulver herausgeholt hatten. Um 3 Uhr Morgens war endlich das Feuer so weit gedämpft, daß man bei fortgesetzter Thätigkeit für die umliegenden Häuser keine weitere Gefahr mehr besorgen durfte."


Anm.: Damit ist die lokal tradierte Erzählung (siehe auch die gleich anschließende), dass ganz Nußdorf abgebrannt sei, weil die hiesige Feuerwehr mit einer Plätte bei einem Fest in Weyregg gewesen sei und deshalb nicht eingreifen konnte, hinfällig: es war ein Montag.

Schmelz, J.: „Atterseeführer“, Verlag Welsermühl 1948, 65 Seiten: "Nußdorf: Auffallend ist die geringe Zahl von alten Häusern, wie man sie sonst überall auf dem historischen Boden des Attergaues findet. Der Grund hiefür ist eine schauerliche Brandkatastrophe, der im Juni des Jahres 1857 fast die ganze blühende Ortschaft zum Opfer fiel. Besonders tragisch war, daß sich ein großer Teil der Bevölkerung zur Zeit des Brandes im gegenüberliegenden Weyregg befand, wohin sie zu einer großen Hochzeitsfeier geladen war. Der während des Brandes herrschende gewaltige Sturm hinderte die unglücklichen Nußdorfer, über den See zurückzukehren, sodaß die Bedauernswerten untätig zusehen mußten, wie ihre Anwesen, ihr Hab und Gut ein Raub der rasenden Flammen wurden." [Anm.: Eine Hochzeitsgesellschaft wäre angesichts eines aufziehenden Gewitters um 8 1/2 Abends schon lange nicht mehr in Weyregg gewesen.]

[Ohlsdorf]

Landgerichte Salzkammergut 1370: Schaunberger LGe (gelb) und LG Ort: Traunseegau bis Ohlsdorf und Lambach westlich der Alm (Kremsmünster) und südlich der Traun

Kartenquelle: Julius Strnadt: → Peuerbach. Ein rechtshistorischer Versuch. In: JBOÖMV 27, 1868:1–634. Karte am Schluss

1200 Jahre Ohlsdorf: 785 - 1985. Heimatbuch der Gemeinde Ohlsdorf. Hrsg.: Gem. Ohlsdorf. Verantwortlicher Schriftleiter: Josef Landertshamer. Beiträge: Heinrich Marchetti, Josef Handlechner. - Gmunden 1985. 300 S.

Heimatbuch der Gemeinde Ohlsdorf. 2. Aufl.- Ohlsdorf 1994. 336 S

Lamprecht, Johann: → Die Pfarreien des Dekanates Gmunden - Ohlsdorf S. 34-39; S. 34: Hinweis auf histor. Bedeutung und Hl. Martin

Patrozinium der : → Pfarrkirche Ohlsdorf: Hl. Martin ... Das Patrozinium wechselte von Martin auf Maria ...; Filialkirche Aurachkirchen: Hl. Nikolaus

Holter, Kurt: Die Gründung von Kremsmünster und die Besiedelungsgeschichte des mittleren Oberösterreich. Mitt. oö Landesarchiv Bd. 8 (1964) S. 42-80: → Teil 1: S. 68 o.: "Ohlsdorf gehört zum Attergau lt. Mondseer Traditionen"

Dopsch, Heinz:Die Steirischen Otakare. S. 25, 2. Abs.: "So wurde etwa die Mutterpfarre Ohlsdorf nahe der unteren Traun im 8. Jahrhundert zum Attergau gezählt, obwohl dieses Gebiet später eindeutig zum Traungau gehörte."
S. 15: "Während die Grafschaftsinhaber und vielleicht auch die Grafschaft(en) im westlichen Chiemgau wechselten, waren im Osten die Wilhelme und Luitolde (Grafen von „Raschenberg-Reichenhall“) als Grafen im oberen Salzburggau, der sich vom Waginger und Abtsdorfer See bis zum Pass Lueg erstreckte, und die Aribonen im nördlich anschließenden unteren Salzburggau Nachbarn der Otakare."
S. 30: "Die Vogteien über Traunkirchen, Lambach und Garsten sowie der Besitz der Bistümer Würzburg und Bamberg waren die eine Grundlage für die Stellung der Otakare im Traungau." und: "Die Herren von Ort im Traunsee, ein Zweig der Edelfreien von Traisen-Feistritz, die über ausgedehnte Hochgerichtsrechte nicht nur im Salzkammergut, sondern auch im Alm- und Kremstal verfügten. Durch ihren Übergang in die Dienstmannschaft der Markgrafen von Steyr kontrollierten die Otakare auch den gesamten südlichen Traungau."

[Orth (Grafschaft)]

Grafschaft Orth von Georg Matthäus Vischer 1677: TOPOGRAPHIA AUSTRIÆ SUPERIORIS MODERNÆ

Strandt, Julius: → Peuerbach: ein rechts-historischer Versuch – Google-E-Book. (zum Gebiet vgl. v.a. die obige Karte zu "Ohlsdorf"!)

S. 120: "Der Komitat Rebgau begann bei Vecklabruck und umfasste die Umgebung von Regau, sowie andererseits die Gegend um Viechtwang; wahrscheinlich begriff er, wie schon Winklhofer 5) vermutet, das spätere Landgericht Ort am Traunsee in sich und liefen seine Grenzen ostwärts bis an die Alm, während er südlich bei Traunkirchen und dem Traunstein seinen Abschluss fand." 6)

5) „Herrschaft Atersee“ in der Zs. f. Baiern und die angränzenden Länder. 1817 Juniheft, p. 327.

6) Dass Gmunden den Otakaren gehörte, ist nicht nachweisbar, wogegen die – allerdings nicht gegründete – Nachricht, Gmunden sei 1188 eine Landstadt geworden, auf eine frühere Erwerbung durch die Herzoge v. Oesterreich zu deuten scheint.

Parschallen am Attersee

Roth, Paul: → Parschallen: Zur Frage einer restromanischen Besiedlung der Steiermark S. 94

"Barschalken" → 'im historischen Lexikon Bayerns.

Janda, Anna: Die Barschalken - Ein Beitrag zur Sozialgeschichte des Mittelalters; Dissertation Univ.-Wien. Veröffentlichungen d. Seminars f. Wirtsch. u. Kultur-Geschichte (1926); veröffentlicht im Scientia-Verlag, 1978. 49 Seiten

[Passau]

Buchinger, Johann Nepomuk: → Geschichte des Fürstenthums Passau. 1. Theil: Ältere Geschichte bis zum 14ten Jahrhundert. München 1816. 306 Seiten. (alte Geschichte, Bischöfe; wenig in OÖ)

Buchinger, Johann Nepomuk: → Geschichte des Fürstenthums Passau: aus archivalischen Quellen bearbeitet: Zweyter Band. Geschichte vom 14ten Jahrhundert bis zur Säkularisation.

Reith (bei Nußdorf)

Darstellung: Reith gehörte zu mehreren Herrschaften - nicht gänzlich zu Traunkirchen

in der Grenzbeschreibung des Klosters Mondsee wird der Verlauf zwischen Reith und Cell genannt

1325 wird ein Gut zu Reit als Lehen im Urbar Traunkirchen genannt

tatsächlich werden in den Gültbüchern (Maria Theresia, Josefinisches Lagebuch, AGB) die Häuser am südlichen Rand (Wieserbauer, Sichtenberg) jeweils als zu Traunkirchen gehörig angegeben

laut → Schiffmann ist der Reitergupf nach dem nahen Dorf Reit benannt

Rixing (six)

[Salzburger See (in Zwischeneiszeiten)]

Ausdehnung des interglacialen Sees (Penck 1909; S. 163/164): "Er reichte von Hellbrunn bis nördlich Laufen und an das Ostufer des Waginger Sees, hatte also eine Länge von 30 km und eine grösste Breite von 10 km; seine grösste Tiefe überschritt 80 m; denn wir finden die Nagelfluh noch auf der Höhe des Mönchsberges (503 m) mit ihrer schrägen Schichtung; es lag der Spiegel des Sees also noch höher; zugleich muss diese bei Salzburg unter 420 m Höhe herangereicht haben. Es war ein See von der Länge des Zürichsees und der Breite des Genfer Sees, der sich hier erstreckte. Sein Flächeninhalt dürfte etwa 15 qkm, so viel wie der des Comersees betragen haben; so gross ist das Areal, das sich zwischen den einzelnen Vorkommnissen erstreckt. Und wenn wir seine mittlere Tiefe nur zur Hälfte der grössten setzen, die über 80 m betragen hat, so hatte unser See ein Volumen von 6 cbkm, also rund doppelt so viel wie der Starnberger See. Wir haben auf der Nordseite der Ostalpen gegenwärtig keinen See von annähernd gleichen Dimensionen."

[Salzburg - Juvavia]

"Trunseo" in Thaddaeus Kleinmayr, Juvavia 1784

Juvavia: Kleinmayr, Johann Franz Thaddaeus: → Nachrichten vom Zustande der Gegenden und Stadt Juvavia vor, während, und nach Beherrschung der Römer bis zur Ankunft des heiligen Ruperts und von dessen Verwandlung in das heutige Salzburg, Hof- und akademische Waisenhausbuchhandlung, Salzburg 1784. 610 Seiten. Der Diplomatische Anhang mit Urkunden, Dokumenten usw. umfasst 311 Seiten.

→ durch Scrollen über die Seite 610 des Hauptteils hinaus kommt man → im Diplomatischen Anhang S. 42 unten: zur (überschaubaren) Auflistung Arn´s zu allen Besitzungen Salzburgs im Attergau bzw. am Attersee.

→ durch Scrollen über die Seite 610 des Hauptteils hinaus kommt man → zum Diplomatischen Anhang S. 121: "König Ludwig schenkt die königliche Abbtey Traunsee dem Erzbischof PIlgrim und seiner Erzkirche". (19.2.909, Holzkirchen)

Das ist die einzige Urkunde, in der die Abtei Trunseo vorkommt: ohne sie würden wir überhaupt nichts von ihrer ehemaligen Existenz wissen. Sie kommt nicht einmal bei der Gründung des Klosters Kremsmünster 777 vor. → Die Urkunde wurde von der Juvavia in das OÖ-Urkundenbuch übernommen (vgl. Text und die Übersetzung unter "Altmünster (Trunseo)")

“abbaciam trunseo“ im HHStArchiv

OriginalurkundeTrunseo im HHStA ("Haus-, Hof- und Staats-Archiv") Urkundenreihe AUR 34:
siehe v. a. den Text in 4. Schreibzeile, Mitte: "... abbaciam trunseo ..."

[Anm.: Dabei wurde nach der verlorenen Schlacht gegen die Ungarn bei Pressburg der König Ludwig („das Kind“) wohl von seinem ehemaligen Erzieher Erzbischof Pilgrim – der sich (wohl bewusst) durch seinen Kanzler Altman vertreten ließ – und Graf Aribo hintergangen. Der letztere soll [vielleicht deshalb?] einen schrecklichen Tod – der Sage nach durch einen Auerochsen – erlitten haben.]

Neuhold, Michael: → Ortsnamen in Salzburg und Umgebung: (Keltisch, Römisch, Bairisch uam.)

[Salzkammergut (Region)]

Der Name „Salzkammergut“ bedeutet „Besitz der Salzkammer“. Er wurde erstmals 1656 urkundlich erwähnt und bezieht sich auf das reiche Salzvorkommen in einem „Kammergut“, was einen direkten Besitz des Landesherrn bedeutete, in diesem Falle des Hauses Habsburg.


Jeschke 2012, Hans Peter: → Tourismusstrategien und Welterbe-Landschaften: Das Salzkammergut und die Historischen Kulturlandschaft ‘Hallstatt Dachstein/Salzkammergut’ des UNESCO – Weltkulturerbes. Klagenfurter Geographische Schriften Heft 28; S. 350–379

Jeschke 2006, Hans Peter: → Der Kern des Inneren Salzkammergutes in der „Arche Noah“ der Kulturdenkmäler und Naturparadiese der Welt von Morgen – Der umfassende „Welterbe.aktiv-Führer“ durch das Inneren Salzkammergut mit 151 Seiten und 131 Abbildungen/ Spezialausgabe für www.welterbe.aktiv.at. Hrsg.: Verein Regis (Regionalentwicklung Inneres Salzkammergut / Hallstatt)

Leitner 2019, Carina: → Konfessionsbedingte Deportationen unter Karl VI. – Eine Gegenüberstellung der Zwangsvertreibungen aus der Herrschaft Wildenstein mit der Herrschaft Paternion. 122 Seiten. (Gute Darstellung zum (inneren) „Salzkammergut“.)

Kreuzer 2015, Bernd: Ins Salzkammergut fahren. Eine kleine Verkehrsgeschichte des Salzkammerguts, in: Sandgruber Roman (Hg.), Salzkammergut. Katalog zur OÖ Landesausstellung 2008, Linz: R. Trauner Verlag 2008, 57-67. (Laakirchen, Ohlsdorf, Gmunden, Altmünster, Traunkirchen, Ebensee, St.Wolfgang, Strobl, St. Gilgen, Bad Ischl, Bad Goisern, Gosau, Hallstatt, Obertraun)

Kreuzer 2015, Bernd: → Tourismus ohne Kaiser: Das Salzkammergut und die oberösterreichischen Kurorte zwischen den Weltkriegen. in: OÖ Landesarchiv (Hg.), Oberösterreich 1918-1938. Band II, Linz: OÖ Landesarchiv 2015, 113-225.

Huber, Alois: Geschichte der Einführung und Verbreitung des Christenthums in Südostdeutschland.
Erster Band: Römerzeit, Salzburg 1874. (34 x Severin - v.a. S. 329-404; Maximilian, Florian ... Martin von Tours ...)
Zweiter Band: Baioaren-Zeit - St. Rupert-Zeit, Salzburg 1874. (341 x Salzburg)
Dritter Band. Baioaren-Zeit - Christianisierung Altbaioariens. Salzburg 1874. → S. 187-214: Christianisierung im östlichen Salzburggau, Attergau und Traungau (Trunseo – Altmünster); S. 214 f.: im Mattiggau. Akademie der Wissenschaften Wien, 1874.
Vierter Band: Slaven-Zeit, Salzburg 1875. (S. 109-150: Ennsslaven; S. 255: Enns-Slaven; S. 425 ff.: Bistumsgrenzen von Salzburg und Passau; S. 435 f. Traungau)

Fastlinger, Max: → Die wirtschaftliche Bedeutung der Bayrischen Klöster in der Zeit der Agilulfinger. Dissertation 1901; München 1902. 206 Seiten. (Abtsdorf S. 135, S. 134: Altmünster-Trunseo, viel Mondsee, …)

Weißbacher: → Kirchliche Topographie von Oberösterreich - Das Dekanat Altmünster (S. 75 Traunkirchen, S. 47 Ohlsdorf (Patrozinium wechselte von Martin auf Maria), S. 50 Altmünster ["Wirklich hatten auch die Priester von Altmünster noch i. J. 1120 bis nach St. Georgen im Attergau Excursionen zu machen, weswegen Altmünster noch lange einen Haferdienst für die dazu nöthigen Pferde bezog."] usw.)

Dümmler, Ernst: → Über die südöstlichen Marken des fränkischen Reiches unter den Karolingern 795 bis 907. Separatabdruck aus dem Archiv fur Kunde osterr. Geschichtsquellen, 1853. 94 Seiten. [EXAKT, worüber Wolfram wenig schreibt.]

Krones, F.: → Die Markgrafen von Steier: Ihre Anfänge, ihr Verwandtschaftskreis und ihre Kärntner Markgrafschaft vor 1122. Akademie der Wissenschaften. Archiv für Österreichische Geschiche, 84. Band; 1898. Seite 137-270. (Der Streit um die Anzahl der Otakare.)

Dopsch, Heinz:Die steirischen Otakare. in: Das Werden der Steiermark – Die Zeit der Traungauer, Graz 1980 (S. 17 zur Gründung von Traunkirchen, ebenso S. 26 u.)

Koch-Sternfeld: → Die deutschen, insbesondere die bayerischen und österreichischen Salzwerke. München 1836. ... seine Geschichte auf S. 56/57 muss man anders erzählen (... mit TRUNSEO war schon alles da! Auf S. 251 legt er die falsche Spur zu den Raschenberg-Reichenhallern ...

Koch-Sternfeld: → Topographische Matrikel aus der Juvavia und dem Chronicon Lunaelacense vom VI. bis XI. Jahrhundert. München 1841, 702 Seiten.

Altinger, Altmann: → Die zwei ältesten Necrologien von Kremsmünster. in Archiv für österreichische Geschichte, Wien 1848. (Viel Kritisches zu "Traunkirchen"; siehe vor allem S. 174 ... es mussten bei Gründung Traunkirchens schon viel Äcker ... Gründe vorhanden sein ... weitere gute Gedanken ...)

Friess, E.: → Trunseo und die Gründung von Traunkirchen … Raschenberg-Reichenhall … Otakare … in: Archiv für österreichische Geschichte, 82. Band. 1848.

Friess, E.: → Das Necrologium St. Erintrudis Archiv für österreichische Geschichte, Volume 71 (S. 188: ausschließlich Äbrissinen von Traunkirchen)

Paul Bauer, Das Gosautal und seine Geschichte von den Uranfängen bis zur Gegenwart, Linz 1971. (Signatur in der Landesbibliothek: II-1164)

Amon, Karl: → Die Entstehung der Pfarre Gosau. Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines 1973, S. 129-148.

Putz Mathias, Kraus Franz: → Chronik von Goisern, Wien 1881

Pillwein, Bendikt: → Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg: Der Traunkreis. 1827, 575 Seiten. (ad Traunkirchen)

Pillwein, Benedikt: → Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg: Der Traunkreis. 2. Teil. Mit einem Register, welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen. Geographisch-historisch-statistisches Detail des Traunkreises nach DistriktsKommissariaten. 1828; 332 Seiten.

Pillwein, Benedikt: → Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg: Dritter Teil: Der Hausruckkreis. 1830, 550 Seiten.

Sturm, Josef: Monumenta Germaniae Historica. → Necrologia Germaniae, Tomus IV. 1886: Diocesis Pataviensis. (Mondsee, Kremsmünster, Traunkirchen … mit allen Äbtissinen)

Schraml, Karl: Das oberösterreichische Salinenwesen: Erstens: → vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts. (Generaldirektion der österr. Salinen), 535 Seiten; und Zweitens von → 1750 bis zur Zeit nach den Franzosenkriegen, 604 Seiten; und Drittens von → 1818 bis zum Ende des Salzamtes im Jahre 1850, 585 Seiten.

Kaltenegger Marina: → Die Solequellen von Gosau und der "Salzkrieg". Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines 1981, S. 69-78

Aytan, Anna: → Almerlebnisse. DA Boku Wien, 211 Seiten. (Bad Foisern, Inneres Salzkammergut; Geschichte)

Wiesinger, Peter: → Ortsnamen und Siedlungsgeschichte im Salzkammergut, Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereins, Band 149a, 2004

Historisches Ortslexikon → Bez. Gmunden, Salzkammergut

Gielge, Ignaz: Topographisch-historische Beschreibung aller Städte, Märkte, Schlösser, Pfarren, und andere merkwürdigen Oerter des Landes Oesterreich ob der Enns in alphabetischer Ordnung von ihrem möglichst erhobenen Ursprunge bis zum Wiener Frie densschlusse 1809. → Erster Teil von A-H.; → Zweiter Teil von I-P.; → Dritter Teil von R-Z.


N. N.: → Die Jesuiten in Oberösterreich zur Zeit von Reformation und Gegenreformation – ihr Wirken in der Residenz zu Traunkirchen und im Salzkammergut (1622 – 1773) (seltene Bilder; verklärende Darstellung; Einkünfte 1622: ~ 3-4.000 fl; 1709: 18.963 fl. "versunkenes Nonnenkloster")

Jeschke, H.: → Bilder einer Ausstellung »Kulturlandschaft Salzkammergut« S. 15-51; in: Historische Anlagen des Salzbergbaues und historische Landschaften des Salzbergbaues in ihrer Transformation und ihrem Reichtum an historischen Kulturlandschaftselementen samt dem archäologischen bzw. geologischen Erbe. Heimatblätter - Beiträge zur Oö. Landeskultur, 73. Jahrgang, 2020.

Salzkammergut-Seen – → Seen-Führer und Fahrplan 1896 des Verbandes der Dampfschiffahrt-Unternehmungen auf dem Attersee, Mondsee, Wolfgangsee (Abersee), Traunsee, Hallstättersee und Grundlsee mit Auszügen der Fahr-Ordnungen der Salzkammergutbahn, der Linie Vöcklabruck-Kammer, der Salzkammergut-Localbahn, der Zahnradbahn auf den Schafberg und der directen Omnibus-Verbindungen; Saison 1896, 1. Juni bis 30. September. 48 Seiten. (mit zahlreichen Illustrationen und tollem → Umschlagbild)

Schörfling am Attersee (Skerolfinga)

Merian - Schörffling sampt der Grafschaft Cammer

Die geologische Situation Schörflings wird von Prof. Dirk van Husen in → Die Ostalpen in den Eiszeiten, Wien 1987dargestellt und auf Seite 18 detailliert beschrieben. Abb. 18: Endmoräne von Schörfling/Attersee.

Patrozinium der Pfarrkirche Schörfling : Hl. Gallus; Schlosskapelle Schörfling - Hl. Gallus und Selige Jungfrau Maria lt. → https://www.atterwiki.at/index.php?title=Kirchenpatrone

Patrozinien des → Dekanats Schörfling - (Martin, Laurentius, Gallus, Mauritius)

Link zum Text: Aus der Vergangenheit Schörflings. Zur 450-Jahrfeier der Markterhebung Schörflings am Attersee. Salzkammergut-Zeitung 11.8.1949, Nr. 32, S. 10

Schörfling am Attersee. 500 Jahre Markterhebung 1499-1999. Festschrift. Verfasst von Mitgliedern und Freunden des Vereins für Heimatforschung und Urgeschichte: August Mayer u. a. Wien 1999. 112 S.

Dickinger, Hans: Geschichte von Schörfling am Attersee. Markt. Pfarre und Herrschaft Kammer. Hrsg. v. d. Marktgemeinde Schörfling a. A; 430 S., 1. Auflage 1988, 2. unveränderte Auflage 2002

Dickinger, Hans: → Straßennamen von Schörfling. Oö Heimatblätter 1986, S. 157-174.

Schiffmann, Konrad (Historisches Ortsnamen-Lexikon): "Schörfling (511m), Mkt., B. Vöcklabruck. — 803 Scerolninga, -uingon, 1260 Schirolving. Oö. UB. I 35, n. 59; III, n. 282. — c. 1325 Scherolifinig. Oö. Stiftsurb. III 88, n. 9. — c. 1350 Schirolfing. Urb. Matsee, S. 52. — 1371 Scheirolfing. Urb. Schaunbg., f. 191. — 1383 Schirflingen. Oö. UB. X, n. 287. — 1399 Scherifling, Scherfling. Urb. Wart., f. 5, 30. — c. 1450 Schirifling. Oö. Stiftsurb. IV 10. — 1465 Scherfling bei Kamer. LB. 115, n. 89. — c. 1500 Scherff-, Schirffling. Urb. Kammer, f. 3, 64. — 1608 Schirfling. Archiv 99, S. 775."

Lipp, Wilfried: Schloss Kammer. (Gem. Schörfling); "Genius loci" der Denkmalpflege; in: Arx. Burgen und Schlösser in Bayern, Österreich und Südtirol 17, 1995, H. 2, S. 483-487.

Petermayr, Klaus und Franz Xaver Schuh (Hrsg.): Schörflinger Streiflichter. Rückblicke - Anblicke - Einblicke; Festschrift zum 50jährigen Bestehen des Vereines für Heimatpflege und Urgeschichte Schörfling. Freistadt 2009, 148 S.

  • Höller, Walter: Dornröschenschlaf. Persönliche Gedanken über Schloss Kammer in: Schörflinger Streiflichter. Rückblicke - Anblicke - Einblicke; Festschrift zum 50jährigen Bestehen des Vereines für Heimatpflege und Urgeschichte Schörfling, Hrsg.: Klaus Petermayr und Franz Xaver Schuh.- Freistadt 2009, S. 123 ff.
  • Mayer, August: Hotel Kammer. Die Geschichte des Hauses Kammer Nr. 18; in: Schörflinger Streiflichter. Rückblicke - Anblicke - Einblicke; Festschrift zum 50jährigen Bestehen des Vereines für Heimatpflege und Urgeschichte Schörfling, Hrsg.: Klaus Petermayr und Franz Xaver Schuh.- Freistadt 2009, S. 63 ff.

Seewalchen am Attersee

Bocksleitner, Adolf und Mayr, Werigand:Seewalchen am Attersee. Ein Heimatbuch. Verlag Julius Wimmer, Linz, 1929. 88 S.

Die Chronik von → Seewalchen 1851 - 2020: geführt von Max Laminger, Josef Nöhmer, Rudolf Romankiewicz und Johann Rauchenzauner (♱ 10. Juni 2021); verfügbar über Atterwiki: → Reihe der Bürgermeister; → Urkunde Erwerb von Seewalchen durch Michaelbeuern 1135; → Amthof Seewalchen.

„Pfarre Seewalchen“ in → Königlich.-Baierisches Salzach-Kreis-Blatt 1811. S. 393 ff. (rechts oben für alle Fortsetzungen klicken)

Filz, Michael: → Geschichte des salzburgischen Benediktiner-Stifts Michaelbeuern, Band 1 und → Band 2. Salzburg 1833. (Suche "Seewalchen": 3 Ergebnisse)

vgl. Michaelbeuern: Ursprünglich gehörte die Pfarre Seewalchen abgabenmäßig zu Passau, wie der folgenden Urkunde zu entnehmen ist:

Mautern, 1135: "Reginmar, Bischof von Passau, gibt auf Bitten des Abtes Trunto und des Schirmvogtes Grafen Chunrad (von Peilstein), sowie des Grafen Sigihard von Scala und dessen Bruders Gebehard, Grafen von Burghausen, dem Kloster zu Peuern in die Hände des Abtes Trunto und des Schirmvogtes Chunrad den ganzen Zehent der Pfarre Sewalhin und empfängt dafür vom Abte durch Tausch zwei Höfe zu Tuotinpach samt ihrer Zugehörung, jedoch so, daß ein geeigneter Priester, den der Abt dem Bischof präsentiert." (pro quo dominus Abbas Episcopum rogaverit), mit der Seelsorge in der genannten Pfarre betraut wird. → Foto der Michaelbeurer-Urkunde: siehe 7. Zeile "parrochie Sewalhin decimacione csensu". (s.a.: Urkundenbuch des Landes ob der Enns, Nr. CXVIII. , S. 185)
Tuotinpach ist nach Ansicht des P. Michael Filz die Ortschaft Deutschbach in der Marktgemeinde Rabenstein bei St. Pölten; es kann aber auch Totzenbach sein, östlich von St. Pölten. Dies ist die älteste der hier vorhandenen Urkunden; abgedruckt bei P. Michael Filz, Stiftsgeschichte, Seite 747 - 748. Der Abt erhielt also den ganzen Zehent der Pfarre Seewalchen und das Recht, den Pfarrer zu präsentieren; das bedeutet soviel, daß die Pfarre Seewalchen nun dem Kloster zu Peuern incorporiert war.
Geschehen zu Muotarin (Mautern bei Krems), anno 1135, im 11. Jahre des Kaisers Lothar III. (von Sachsen 1125 - 1137).

Willvonseder, Kurt: → Eine bronzezeitliche Moorsiedlung in Gerlham bei Seewalchen. Jb des OÖ Musealvereines Bd. 111 (1966). S. 154-160.

OFFEN: → MOM (OFFEN)

OFFEN: Bavaricon: https://www.bavarikon.de/search?lang=de&terms=%22Seewalchen+am+Attersee%22&sort=titel%3Aasc&rows=10

6000 Jahre Gerlhamer Moor

  • LPAZ 3: 4.400 v.Chr. – 1953 n. Chr.; mit drei Sub-Zonen vor und nach 2.000 v.Chr. sowie vor und nach 800 n. Chr.
    • LPAZ 3a: 4.400–2.000 v.Chr.
      Diese Zone startet mit einem massiven Rückgang der lichtliebenden Arten Eiche (Quercus), Ulme (Ulmus), Linde (Tilia), Esche (Fraxinus excelsior) und Ahorn (Acer) zu Pollenanteilen weit unter 5 %. Nur die Eiche kommt später wieder zurück.
      Dieser Rückgang wurde durch eine enorme Ausbreitung der Buche (Fagus sylvatica) mit einem Pollen-Peak von 48 % um 4.150 v. Chr. kompensiert – gemeinsam mit Tanne (Abies alba) mit Anteilen von über 10 %. Allerdings wurden die Buchenpollen-Anteile innerhalb weniger Jahrhunderte wieder auf 10 % um 3.460 v. Chr. reduziert.
      Die Pollenanteile von Haselnuss (Corylus avellana) erhöhten sich auf 35 % und jene von Erle (Alnus) erreichten über 20 % während dieses Buchenrückgangs.
      Es ereigneten sich mehrere Mikro-Holzkohlen-Peaks in 3.940, 3.780, 3.630 und 2.770 v. Chr..
      In der Zeit zwischen 2.770 und 2.180 v. Chr. zeigen sich einige Pollen-Indikatoren für menschliche Aktivitäten: Spitzwegerich (Plantago lanceolate), Ampfer (Rumex) und Brennesseln (Urtica) wie auch Getreide-(Cerealia-)Pollen um 2.180 v. Chr.
    • LPAZ 3b: 2.000 v. Chr. – 800 n. Chr.
      Dieser Zeitabschnitt zeigt das Verschwinden der bereits reduzierten Arten Ulme (Ulmus), Linde (Tilia), Esche (Fraxinus excelsior) und Ahorn (Acer) auf Werte unter 1 %. Es gibt aber einen raschen Rückgang der Buche (Fagus sylvatica) von über 25 % während der Bronzezeit auf weniger als 10 % in der Eisenzeit, bevor sie sich fängt und wieder auf Werte über 25 % während der Römerzeit und dem Frühmittelalter ansteigt.
      Neben landwirtschaftlichen Pollen gibt es um 1100 v. Chr. leichte Anstiege von Birke (Betula), Kiefer (Pinus) und Eiche (Quercus), vor allem aber einen starken Anstieg von Tanne (Abies alba) auf über 25 % Pollenanteile – die aber bis 300 n. Chr. wieder auf unter 5 % abfallen.
      Hainbuche mit einem Anteil von 1,8 % um 800 v. Chr. erreichte 300 n. Chr. 10 %.
      1975 BP (= 45 n. Chr.) zeigen sich einige Edelkastanien-Pollen (Castanea sativa), was römischen Import zeigt.
      Um 600 n. Chr. erhöhten sich die Getreide-(Cerealia-)Pollen-Anteile auf über 2 % und zeigen intensive Landwirtschaft.
    • LPAZ 3c: 800 n. Chr. – 1953 n. Chr.
      In dieser letzten Zeitzone wurden große Anteile von Pollen der Walnuss (Juglans regia) sowie Heidelbeeren (Vaccinium) und der Heilpflanze „Heidekraut“ (Calluna); Roggen (Secale cereale) seit 860 n. Chr. mit bedeutsamen Pollen-Anteilen von 1,6 % gefunden. Weiters gibt es in diesem Getreide-Kontext Pollen der Kornblume (Centaurea cyanus) und die Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) und weitere anthropogene Indikatoren wie die Wegeriche (Plantago). Große Anteile von Kiefer während des Mittelalters und auch die steigenden Anteile von Fichte auf mehr als 25 % zeigen eine Förderung und Pflanzung ab dem Hochmittelalter um das Gerlhamer Moor. Die Süßgräser (Poaceae = Getreiden) hatten gegen Ende dieser Sub-Zone eine starke Zunahme auf mehr als 40 %.

Steinbach am Attersee

Hausleithner, Engelbert: Steinbach am Attersee; Hg. Gemeinde Steinbach 1986 anlässlich 100-Jahr-Jubiläum der eigenständigen Gemeinde. (antiquarisch um 86 €) 79 Seiten; mit Tabellen, Grafiken, SW- und Farbfotos; hgg. im Festjahr 1986 anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der eigenständigen Gemeinde. Autor: Altbürgermeister Engelbert Hausleitner (auch: Obmann des Heimathauses; dortiges 1:10 Modell des Hallholzaufzugs)

Stampfl, Regina (Red.): Steinbach am Attersee. Kultur und Bergnatur am Alpenstrand; mit einem Vorwort von Bgm.in Nicole Eder.- Verlag Österreichischer Alpenverein, Innsbruck 2010, 44 Seiten; → 44 Slides und → PDF-Download

Gudrun und Herta Wallentin: → Alpingeschichte kurz und bündig - Steinbach am Attersee. Österreichischer Alpenverein, Innsbruck 2010. 112 Seiten.

Straß im Attergau

Fluren in Straß, Neubacher 1940
Powang Nr.6, Neubacher 1940
Beuschl Kronberg Neubacher 1940

Neubacher, Friedrich: Eine Siedlungskundliche Untersuchung im Attergau und Mondseeland; Dissertation an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien, Februar 1940, 319 Seiten maschinschriftlich; mit den nachfolgenden Kapiteln und den nebenstehenden Abbildungen:

  1. Die Landschaft
  2. Die Wälder
  3. Die Namen
  4. Die Verkehrslinien
  5. Die Flurformen
  6. Einige Sonderfragen der Flur
  7. Die Siedlungen
  8. Das Haus

Neubacher, Friedrich: → Die Chronik von Straß; unter Verwendung großer Teile seiner Dissertation aus 1940, 1965, 230 Seiten; mit den Kapiteln:

  1. Die Landschaft (S. 1)
  2. Der Wald und die Wälder als wirtschaftlicher Faktor (S. 11)
  3. Die Fluren und die Siedlungen (S. 31)
  4. Straßen und Wege (S. 67)
  5. Das Haus (S. 96)
  6. Besitzer und Namen aller Häuser der einzelnen Ortschaften ab 1750 (S. 114)
  7. Bautätigkeit zw. 1847 und 1965 (S. 158)
  8. Einiges aus der Geschichte (S. 164; Uetzinger S. 176; Bauernkrieg S. 185)
  9. Die Chronik der Schule Halt bzw. Straß (S. 202) [Joh. Aigner, Wald, bis 1889]
  10. Geschichte der Gemeinde Straß (S. 217 - 229)

Neubacher, Friedrich: Die alte Straße von Vöcklabruck nach Mondsee. B. → Die Teilstrecke von St. Georgen im Attergau nach Mondsee. (1961) - In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines Bd. 106 (1961) p. 202-218 (gute Darstellung des historischen, antiken Straßenverlaufs)

Jandaurek, Herbert: Die alte Straße von Vöcklabruck nach Mondsee. → A. Die Teilstrecke von Vöcklabruck nach St. Georgen. - In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines Bd. 106 (1961) S. 197-202. (gute Darstellung des historischen, antiken Straßenverlaufs)


Erste Schule in Straß. "Diese Ortschaft ("Halt"; Anm.: die Schule war ursprünglich dort geplant) befindet sich, angrenzend an die Ortschaft Straß, zwischen St. Georgen und Oberwang. Die Schule wurde auf Anordnung der Landesregierung vom 1. September 1785 errichtet und (Anm.: nicht in Halt sondern) das Maurerhäusl zu Straß Nr. 6 durch die Patronatsherrschaft Kogl für diese Schule erkauft und mittels thätiger Mitwirkung des würdigen Pflegers daselbst, Herrn Ignaz Heinrich Böck, zur Wohnung für den Lehrer und die Schuljugend fast neu und zweckmäßig hergestellt und eingerichtet. (laut Archiv des Pfarramtes St. Georgen). Die Baukosten beliefen sich auf 605 fl."

Der erste Lehrer war Franz Grabler, nach ihm kam Geyr. Seine Einkünfte bestanden aus 60-70 fl. Schulgeld und der Benützung eines Wies- und Bestandgrundes zur Haltung zweier Kühe, letzteres, "um seine Substistenz zu bessern". Die weiteren Lehrer waren: Josef Aichhorn (der auch Tanzgeiger war), Josef Rauch, Anton Fuchs (früher Weinwirt in St. Georgen), 1874 Anton Gschwandtner, dann 1878 Adalbert Spannbauer, 1880 Michael Pröll. 1869 wurde die Neuschule gegründet. Von April bis Juli 1882 wurde die Schule wegen der in der Umgegend aufgetretenen Blattern-Epidemie (Anm.: Pocken) geschlossen. (Quelle: → Zur Geschichte des Schulwesens im Schulbezirke Vöcklabruck 1884)

[Tergolape]

Bichlmeier 2011, Harald: → „Tergolape“: Ein Beitrag zur keltischen Fluss- und Ortsnamenschicht im Alpenraum. Historische Sprachforschung 122, 2011:254–267.

[Timelkam]

Freyhaus Timelkam von Georg Matthäus Vischer 1677: TOPOGRAPHIA AUSTRIÆ SUPERIORIS MODERNÆ

Offenberger, Siegfried u.a.: Marktgemeinde Timelkam, Heimatbuch. Hrsg.: Marktgemeinde Timelkam.- Ried im Innkreis 2008, 468 S.

Archiv-Museum Timelkam: Dokumente, Bilder und Gegenstände (ca. 2000 Seiten Text, ca. 2000 Bilder); Dr. Karl Renner Straße 6










Traunkirchen

Schumann, Robert: → Traunkirchen während der Hallstattzeit. Univ.-Forschungen zur prähistorischen Archäologie Univ. München Band 225. Habelt 2013, 222 Seiten. (S. 101: Bedeutung Traunkirchens und der Traun während der Hallstattzeit bzgl. Salzbergbau; Fund-Grafik Schörfling: S. ; Mondsee … S. 124, Drachenwand-Höhle mit neolithischen Funden: S. 124 u.,f.)

[Traunkirchen (Kloster)]

Georgenberger Handfeste 17.8.1186; älteste Verfassung Steiermarks bis 1848
Erzherzog Otakar IV. von Steiermark als Markgraf "ODACHARUS MARCHIO"

Dopsch, Heinz: → Die Steirischen Otakare. S. 19: "...unglücklichen Namen „Grafen von Raschenberg-Reichenhall“, der in den Quellen nie bezeugt ist..."
S. 15: "Während die Grafschaftsinhaber und vielleicht auch die Grafschaft(en) im westlichen Chiemgau wechselten, waren im Osten die Wilhelme und Luitolde (Grafen von „Raschenberg-Reichenhall“) als Grafen im oberen Salzburggau, der sich vom Waginger und Abtsdorfer See bis zum Pass Lueg erstreckte, und die Aribonen im nördlich anschließenden unteren Salzburggau Nachbarn der Otakare."
S. 25, 2. Abs.: "So wurde etwa die Mutterpfarre Ohlsdorf nahe der unteren Traun im 8. Jahrhundert zum Attergau gezählt, obwohl dieses Gebiet später eindeutig zum Traungau gehörte."
S. 30: "Die Vogteien über Traunkirchen, Lambach und Garsten sowie der Besitz der Bistümer Würzburg und Bamberg waren die eine Grundlage für die Stellung der Otakare im Traungau." und: "Die Herren von Ort im Traunsee, ein Zweig der Edelfreien von Traisen-Feistritz, die über ausgedehnte Hochgerichtsrechte nicht nur im Salzkammergut, sondern auch im Alm- und Kremstal verfügten. Durch ihren Übergang in die Dienstmannschaft der Markgrafen von Steyr kontrollierten die Otakare auch den gesamten südlichen Traungau."
S. 47: "reichen Besitz im Ischlland - wahrscheinlich als Erbe der Grafen von Raschenberg-Reichenhall - erhielten und die Klöster Traunkirchen und Lambach sowie den Besitz der Bistümer Würzburg und Bamberg bevogteten..."


Georgenberger Handfeste 17.8.1186

OÖ-Urkundenbuch Nr.2: S. 399, Artikel-Nr. 272: Traunkirchen (samt Nußdorf) kommt 1192 mit Steiermark zu Österreich).

Die Georgenberger Handfeste berichtet über den Erbvertrag zwischen dem Herzog Otakar IV. der Steiermark (aus dem Geschlecht der Traungauer) und dem babenbergischen Herzog Leopold V. von Österreich. Der kinderlose und unheilbar (Lepra) kranke Ottokar vererbte sein Herzogtum an Leopold und dessen Sohn Friedrich mit der Bestimmung, dass Österreich und die Steiermark für immer ungeteilt bleiben sollten. Die zweite Georgenberger (Vor-) Urkunde setzt fest, dass die schriftlich festgelegten Rechte der Ministerialen und Landsleute unangetastet bleiben sollen, u.a. verschiedene Fragen der Gerichtsbarkeit und des Erbrechts (auch für Töchter bei Fehlen von Söhnen).

Die Georgenberger Handfeste ist die Urkunde des Erbvertrags zwischen Herzog Otakar IV. der Steiermark und Herzog Leopold V. von Österreich vom 17. 8. 1186, ausgestellt auf dem Georgenberg bei Enns. Otakar bestimmte, dass alle Herrschaftsrechte auf Leopold (und seinen Sohn Friedrich) übertragen werden. Aber auch die Rechte der steirischen Ministerialen, Landsleute und Klöster wurden festgehalten. Damit wurden die Babenberger mit stillschweigendem Einverständnis des Kaisers zu künftigen Landesfürsten der Steiermark bestimmt. Der Erbfall trat am 9.5.1192 ein, die Steiermark und der Traungau in Oberösterreich fielen an die österreichischen Herzöge. Die Handfeste wurde zum zentralen Dokument des Selbstbewusstseins der steirischen Stände (Adel und Klerus) gegenüber dem Landesfürsten. Vor der Erbhuldigung hatte dieser die in der Handfeste und den nachfolgenden Erweiterungen enthaltenen „Freiheiten" des Landes zu beschwören, erst danach erfolgte die Huldigung.

Die Bezeichnung "Handfeste" geht auf die Einleitung und den Schluss der Urkunde zurück:

"Damit jedoch keiner seiner Nachfolger, entgegen der väterlichen Sitte, gegen unsere Ministerialen und Landsleute gewissenlos oder grausam sich verhält, so haben Wir beschlossen, die Rechte der Unsrigen auf ihr Verlangen durch schriftliche Urkunden festzuhalten."

"Wer auch immer nach Uns die Herrschaft haben wird, der soll gegenüber unseren Klosterleuten, Ministerialen und Landsleuten diese auf deren Bitten niedergeschriebene Anordnung getreu beachten. Sollte er jedoch unter Verzicht auf Mäßigung nicht milde herrschen, sondern sich einem Zwingherrn gleich gegen die Unsrigen erheben, so sollen sie die Freiheit haben, des Kaisers Hof anzurufen und anzugehen und durch diese schriftliche Handfeste vor den Reichsfürsten ihr unverbrüchliches Recht zu fordern."

Das Gebiet des Herzogtums Steiermark reichte weit über die Steiermark hinaus, nicht nur ins heutige Slowenien (die Untersteiermark), sondern auch nach Oberösterreich (Traungau, die Gegend um Wels und Steyr; aber auch Traunkirchen - samt Nußdorf) und nach Niederösterreich (heutige Bezirke Wiener Neustadt und Neunkirchen).

Text der → Vorurkunde von Vorau aus 1184; ebenfalls am 17.8.1186 am Georgenberg ausgestellt;

Text der → Georgenberger Handfeste - lateinisches Original und → Georgenberger Handfeste - deutsche Übersetzung


Privilegien für das Kloster Traunkirchen - kurz vor Otakars Tod

Traunkirchen im → OÖ-Urkundenbuch Nr.2:

S. 373 Nr. 257 (ca. 1191): Otaker, Herzog von Steiermark, übergibt Traunkirchen das Patronatsrecht über die dortige Pfarre. Siehe hierzu den → Text und die deutsche Übersetzung

S. 427, Nr. 295 (1191, 15. April): → Herzog Otakar bestätigt dem Nonnenkloster Traunkirchen die Freiheit von weltlicher Vogtei (Lateinischer Text samt der ehemaligen Traunkirchener Übersetzung des 14. Jh. in die damalige deutsche Sprache.)


Weitere Literatur zu Traunkirchen

Rumpf,E. u. Hofbauer, R.: → Geschichte Kloster Traunkirchen: Online-Katalog und -Führung - Zum Durchblättern: auf die Pfeile unter der jeweiligen Überschrift klicken.

Urbare von Lambach, Mondsee, Ranshofen und → Traunkirchen und Nachträge zu Ranshofen und Traunkirchen.

Amon, Karl: Geschichte des Benediktinerinnenklosters Traunkirchen im Salzkammergut. Theologische Dissertation Universität Graz 1959. 264 Bl. (maschinschriftlich)

Amon, Karl:Traunkirchen als Grablege seiner Stifter und Wohltäter. Archäologische u. liturgiegeschichtliche Beobachtungen. In: Blätter f. Heimatkunde Nr. 55 (1981).
Amon ignoriert hier die eigene Fußnote auf S. 100 mit Nr. 10 „Bis 1050 gibt es im bairisch-österreichischen Rechtsgebiet nur Reichsklöster und Bischofsklöster, keine Familienklöster." So E. Klebel, Eigenklosterrechte und Vogteien in Baiern und Deutschösterreich, in: Probleme der bayerischen Verfassungsgeschichte, München 1957 (Wiederabdruck aus MIÖG 14/1938, S. 175-214), S. 290.

Amon, Karl: Traunkirchen; in: Germania Benedictina. Hrsg.: Bayrische Benediktinerakademie München. Teil III: Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Österreich und Südtirol. Bearb.: Ulrich Faust - Waltraud Krassnig, Teilband 3.- St. Ottilien 2002, S. 703-737

Traunkirchen im → OÖ-Urkundenbuch Nr.2: S. 373 Nr. 257; S. 399 Nr. 272; S. 427, Nr. 295.

Die Jesuiten in Oberösterreich zur Zeit von Reformation und Gegenreformation – → ihr Wirken in der Residenz zu Traunkirchen und im Salzkammergut (1622 – 1773): 29 Seiten, 23 Abbildungen.

TRUNKIRCHEN: https://archive.org/search.php?query=Trunkirchen&sin=TXT

TRAUNKIRCHEN: https://archive.org/search.php?query=Traunkirchen&sin=TXT

Krones, Franz: → Die Markgrafen von Steier; Archiv für österreichische Geschichte, Band 84, 1897, ab Seite 137 ff. (Krones behandelt auf den Seiten 173 ff. das Verhältnis der Ottokare zu Traunkirchen; S. 184 die abgegangene Abtei Trunseo, S. 185 ff. die Raffelstettener Zollordnung und geht auf den Seiten 241 auf die sagenumwobenen Raschenberg-Reichenhaller ein.) → 2. Quelle: Krones "Die Markgrafen von Steier"; Lit. zu Traunkirchen S. 173 ff.

Heyrenbach J. B., Historische Nachrichten über die Klöster Traunkirchen und Kremsmünster, Manuscript in der kaiserlichen Hof-Bibliothek zu Wien. (ist die Quelle der Necrologium-Eintragungen von Frieß - vgl. fehlende Einträge für 26., 27. und 28.2.)

Frieß, Godfried Edmund: → Geschichte des ehemaligen Nonnenklosters O. S. B. zu Traunkirchen in Oberösterreich. Histor. Kommission der kaiserl. Akademie der Wissenschaften; Archiv für österreichische Geschichte: Bd 82 (1895). 92 S: S. 181-273. → zweite Quelle (durchsuchbar).

Frieß, Godfried Edmund: → Nekrologium Trunkirchense. Histor. Kommission der kaiserl. Akademie der Wissenschaften; Archiv für österreichische Geschichte: Bd 82 (1895). 53 S: S. 273-326. → zweite Quelle (siehe v.a. 2. und 7. Januar) S. 193: kein Wilhalm ! → 3. Quelle: Necrologium Trunkirchense, Internet Archive, S. 426 ff.

Necrologium Traunkirchen → https://archive.org/details/monumentagenecro04geseuoft/page/426/mode/2up?q=Trunkirchen

Hutter, Andreas: Piraten am Traunsee; in: Salzkammergut. Oö. Landesausstellung 2008. (Katalog). Hrsg.: Roman Sandgruber.- Linz 2008, S. 47-49; bei der Johannesberg-Kapelle in Traunkirchen, angeblich an der Stelle eines einstigen "Schlupfwinkels heidnischen Seeräuber"

→ Patrozinium der ehemaligen Pfarrkirche Traunkirchens: Hl. Nikolaus

Unterach am Attersee

Freisitz Unterach von Georg Matthäus Vischer 1677 TOPOGRAPHIA AUSTRIÆ SUPERIORIS MODERNÆ

VNTRAHA im "Chronicon Lunaelacense" (Mondsee, 748)

Beginn der Grenzbeschreibung des Klosters Mondsee: "De Marcha ad Maninse vadit usque in medium Vntraha." → "Die Grenze für (das Kloster) Mondsee verläuft bis zur Mitte von Unterach." Quelle: → Chronicon Lunaelacense, Seite 20, zu Vntraha; von Abt Bernhard Lidl, Abt und Archivar des Klosters Mondsee, erschienen zum 1000-Jahr-Jubiläum 1748.

1907 kommt es zum Verkauf des Freisitzes Unterach durch das `Graf Kottulinsky'sches Forstamt Kogl´ und zu einem Streit um die Patronatsrechte. (BH Vöcklabruck)

„Die Pfarre Unterach“ in → Königlich.-Baierisches Salzach-Kreis-Blatt 1812: Spalten 1415, 1443, 1474 und 1484 und → Königlich.-Baierisches Salzach-Kreis-Blatt 1813: Spalten 15, 59 und 79.

Drei Ortsbücher von Unterach:

1. Ortsbuch: →Link: Unterach am Attersee – Geschichte, 300 Jahre Pfarre 1900; Dr. J. Lohninger - Zusammenstellung der drei Zeitungsartikel im Linzer Volksblatt vom 24., 25. und 26. März 1900

2. Ortsbuch: Mück, Alfred: Unterach am Attersee. Geschichte einer Salzkammergut-Sommerfrische; 126 Seiten. In: Jahrbuch des städtischen Museums zu Wels 1936. → Download Teil 1Download Teil 2; dieses zweite Ortsbuch von Unterach baut "vorzugsweise auf die Forschungen und hinterlassenen Aufzeichnungen" von Lohninger im Unteracher Pfarrarchiv auf.

3. Ortsbuch: Franz Pölzleithner, Alfred Mück: Unterach am Attersee, Gemeinde Unterach, 1990

Maria Jeritza (6.10.1887-10.7.1982)

Franz Tewele (29.7.1843-10.9.1914)

Vöcklabruck - Bezirk

Zauner, Alois: Vöcklabruck und der Attergau I. Stadt und Grundherrschaft in Oberösterreich bis 1620. In: Forschungen zur Geschichte Oberösterreichs. Band 12, Linz, Wien, Köln, Graz 1971, 901 Seiten. (antiquarisch um 20 €)

Pisar, Friedrich (Red.): Der Bezirk Vöcklabruck. Eine Zusammenschau verfaßt von einer Arbeitsgemeinschaft. 2 Teile, Heimatbuchverein Vöcklabruck 1981.

Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck: → Akten 1841-1970 im Oberösterreichischen Landesarchiv in 540 Schachteln sowie 285 Handschriften. Das detaillierte und inhaltlich die Akten beschreibende → Verzeichnis der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck umfasst 272 Seiten und kann mittels der Suchfunktion nach Orten, Personen, Sachverhalten usw. durchsucht werden.
Die Suche "Mondsee" bringt 419, "Attersee" 294 Treffer; "St. Georgen" 227, "Unterach" 215, "Schörfling" 202, "Seewalchen" 137, "Straß" 139, "Weyregg" 116, "Nußdorf" 78 Treffer; "Schifffahrt" 78, "Eisenbahn" 56, "Straßen" 67. Die Suche "ertrunken" bringt 101 Treffer und es werden 39 "Lebensrettungen" verzeichnet. 5 "Morden" stehen 88 "Selbstmorde/-versuche" gegenüber. "Brand" tritt 390 mal auf.

[Vöcklabruck - Stadt]

Föklabrugg 1674 (Georg Matthias Vischer in: "Topographia Austriae Superioris Modernae")

Stülz, Jodok: → Zur Geschichte der Pfarre und der Stadt Vöcklabruck. Bericht des Museum Francisco-Carolinum. Band 17, 1857, S. 1–190.

Urkunden St. Florian (175 Stellen).

Seifriedsberger Johann und Gurtner Leopold: 800 Jahre der Geschichte Vöcklabrucks (1134 - 1934): als Aufsatzreihe im "Oberösterreichischen Gebirgsboten" in den Jahren 1934 - 1936 erschienen. Oberösterreichisches Landesarchiv, Amtsakten Zl. 129/46.

DDDr. (sic!) Satzinger, Franz: Vöcklabruck - Das Werden einer Stadt von den Anfängen bis in das späte Mittelalter. Hrsg. Stadtgemeinde Vöcklabruck, Juni 1984, 24 Seiten. (überarbeiteter Festvortrag von Franz Satzinger anlässlich der 850-Jahr-Feier von Vöcklabruck am 28. Mai 1984 im Stadtsaal)

Satzinger, Franz: Die landesfürstliche Stadt Vöcklabruck im Attergau im Spannungsfeld zwischen Bayern und Österreich von den Anfängen bis 1850, von städtischer Autonomie zu landesfürstlichem Absolutismus. 2 Bde. - Dissertation, Salzburg 2005, 826 Bl. (Bd. 1: Von den Anfängen bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts; Bd. 2: Von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts)

Satzinger, Franz: Vöcklabruck Stadtgeschichte – Von den Anfängen bis 1850. → Inhaltsverzeichnis Kilian Verlag Vöcklabruck, Parkstraße 9, 2006. Netzfund:6 Seiten zur Entstehung von Vöcklabruck: Resumee und Schlussbetrachtungen; → 2. Quelle (Anm.: Dieses Buch war lange Zeit am Server der Stadt Vöcklabruck in 10 Teilen downloadbar, ist dort nun aber nicht mehr verfügbar.)

Satzinger, Franz: Die Geschichte der Pfarre Vöcklabruck von den Anfängen in das 19. Jahrhundert. Wagner Verlag, Linz 2017; 285 Seiten.

5.5.1945: Die US-Armee zieht über Vöcklabruck nach Attnang-Puchheim.

[Vöcklamarkt - Vekhelsdorff]

Scheibelberger Fried..: → Beiträge zur Geschichte und der Pfarre Vöcklamarkt. XXVI. Jahresbericht des Museums Francisco-Carolinum in Linz, 21. Lieferung der Beiträge zur Landeskunde, 1866. 89 S. → Teil ATeil B

Jud, Hugo: → Geschichte des Marktes und der Pfarre Vöcklamarkt. Vöcklabruck 1905. 125 S.

Wilhelm, Anton: Geschichte von Vöcklamarkt, Pfaffing und Fornach. Verfasst unter Einbeziehung der "Geschichte des Marktes und der Pfarre Vöcklamarkt" von Hugo Jud (1905). Mit Beiträgen von Josef Reitinger u. a. - Vöcklamarkt 1975; 248 S.

Ulm, Benno: → Die Westempore der Pfarrkirche von Vöcklamarkt. Eine Attergauer Bauhütte u. ihre Selbstdarstellung in der Bauplastik. Oberösterreichische Heimatblätter Jg. 37 (1983) H. 2, S. 156-172

[Wagrain (Schloss)]

Schloss Wagrain (Engl); Georg Matthäus Vischer 1677: TOPOGRAPHIA AUSTRIÆ SUPERIORIS MODERNÆ

Schloss Wagrain, in: → Burgen-Austria.com: Wezilo von Schöndorf übergab seinen Besitz in Wagrein bei Vöcklabruck um 1135 der Propstei Berchtesgaden, die das Gut bis 1447 besaß. Es wurde jedoch 1381 an Chunrad dem Walchen verpfändet, dem Schloss Walchen gehörte. Propst Wolfgang von Berchtesgaden verkaufte den bereits stark herunter gekommenen Hof an die Familie Engl. Diese war ursprünglich ein fränkisches Rittergeschlecht. Ihre Mitglieder waren in Österreich meist in der Verwaltung tätig. Albrecht Engl erhielt 1499 von Kaiser Maximilian die Erlaubnis den bestehenden Bau abzureißen und an seiner Stelle ein neues Schloss zu erbauen. Er war Steuerpächter und als solcher bei der Bevölkerung denkbar unbeliebt. Als er mit dem Bau seines neuen Herrschaftssitzes begann, kam es zu einem Aufruhr unter den Einwohnern von Vöcklabruck. Schließlich wurde er 1506 von drei Bürgern der Stadt ermordet. Der Ansitz wurde aber dennoch zu einem stattlichen Schloss ausgebaut. Während des oberösterreichischen Bauernkrieges von 1626 wurde dieses aber stark beschädigt und völlig ausgeplündert. David Freiherr von Engl ließ das Gebäude anschließend wieder aufbauen und vergrößern. 1717 wurde die Familie Engl in den Grafenstand erhoben. Sie besaß Wagrein bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1910. Um 1800 wurden umfangreiche Restaurierungen durchgeführt. Berta, die Tochter von Graf Siegmund Engl, brachte das Schloss in ihre Ehe mit einem Grafen Spiegelfeld ein. Seine Nachkommen verkauften es 1950 der Stadtgemeinde Vöcklabruck, die darin ein Bundesrealgymnasium einrichtete.

[Walchen (Schloss)]

Schloss Walchen von Georg Matthäus Vischer 1677 TOPOGRAPHIA AUSTRIÆ SUPERIORIS MODERNÆ
Schloss Walchen heute














Weißenbach am Attersee

70 km² Aerarische Forste im Attergau 1904

Weißenbach a. A.: Vor 60 Jahren wütete ein Orkan. Welser Zeitung Jg. 75 (1971), Nr. 33

Ober-Österreichischer Staats- und Fondsbesitz 1904: insgesamt 724 km² Wald (mit Forstverwaltungen in Aurach, Traunstein, Ebensee, Offensee, Attergau (Zentrale in Weißenbach, mit Forstämtern in Weissenbach, Weyregg, Steinbach, Unterach und Nußdorf), Mondsee, Zinkenbach, Gosau, Ischl, Goisern, Hallstatt und Spital am Pyhrn) in: → Karafiat & Sohn: Schematismus der Herrschaften und Güter in Ober-Österreich 1904, Brünn 1904 (Seite 41 – 44)

Weißenkirchen im Attergau

Saminger Herbert: Weißenkirchen im Attergau. Heimatbuch. Hrsg. von der Gemeinde Weißenkirchen. Ried 1999. 299 S.

Saminger Herbert: → Die Glasfabrik Freudenthal bei Weißenkirchen im Attergau, 1716-1942; toller 30-seitiger Auszug - mit faszinierendem Katalog der Glasprodukte und einem Ochsen mit gewaltigem Gehörn - aus Herbert Saminger (OSR): "Heimatbuch der Gemeinde Weißenkirchen im Attergau", Ried 1999, 299 S.

Lenzenweger, Josef: Prälat Josef Lohninger. Einem großen Sohn unseres Landes zum 100. Geburtstag. Linzer Kirchenblatt Jg. 22 (1966), Nr. 19. Lohninger wurde 1866 in Hölleiten bei Weißenkirchen geboren, ♱ 1926 in Linz.

[Wels - Ovilava]

Wels mit Traunbrücke; Georg Matthäus Vischer 1677: TOPOGRAPHIA AUSTRIÆ SUPERIORIS MODERNÆ

Holter, Kurt und Trathnigg, Gilbert: Wels von der Urzeit bis zur Gegenwart; 2., erw. Aufl.; Wels 1986, 280 Seiten. (= Jahrbuch des Musealvereines Wels Bd. 25, 1984/85): → LINK-Quelle zum gesamten Buch

Ovilava – Das "römische" Wels auf dem "Forum oö Geschichte"









Weyregg am Attersee

Weyeregg von Georg Matthäus Vischer 1677: TOPOGRAPHIA AUSTRIÆ SUPERIORIS MODERNÆ

Untersperger, Eva Katharina: → Der Dialekt von Weyregg am Attersee.- Univ. Wien; Diplomarbeit 2009, 102 S. (Anm.: ausgezeichnete und rare Darstellung zur historischen Entwicklung des Dialekts des Attergaus aus dem Mittelhochdeutschen.)

Atterwiki: → Die Chronik von Weyregg - von der Urgeschichte bis 2003

Traxler 2020, St., Stollnberger, A., Lang, F.: → Die römische Luxusvilla von Weyregg am Attersee. Ausgrabungen der Universität Salzburg und des OÖ. Landesmuseums 2020. ArchaeoPlus 13, 2020:471-483. (Es werden alle Mosaike und die historische Verteilung auf die Räume detailliert dargestellt.)

Das Pfauen-Mosaik von Weyregg (Zeichnung Karl Stadlmayrs 1883)

Schmid, Walter: → Ein römischer Landsitz am Attersee. Linz 1926, JBOÖMV. (Mit Abbildungen der sieben Mosaiken, insbes. des → "Pfauen-Mosaiks".)

v. Pausinger, Carl: → Römische Alterthümer zu Weyregg im Hausruckkreis mit einer Abbildung, Ridler, Österreichisches Archiv für Geschichte, Erdbeschreibung, Staatenkunde, Kunst und Literatur, Bd. II., 1832, Nr. 62. S. 245-247. – Geschichte der Auffindung der Villa und der Mosaiken. [dead Link→ auf der linken Seite zu den Scans Nr. 335-340 = Seiten 245-250 blättern; Die älteste und ausgezeichnete Darstellung des Weyregger Bodenmosaiks ist leider nicht gescannt.]

Kapeller, Franz: Chronik der Pfarre Weyregg. Weyregg am Attersee 2004.

Land Oberösterreich: → Landwirtschaftliche Haushaltungsschule der oberösterreichischen Landwirtschaftskammer in Weyregg am Attersee, O.-Ö.; Linz 1936. 8 Seiten.

Leitner, Johann: Aus der Weyregger Chronik: Das größte Unglück auf dem Attersee. Dicht besetzte Plätte kenterte, 88 Wallfahrer ertranken am 24.9.1742. Salzkammergut-Zeitung Jg. 72 (1966), Nr. 34. Vgl. hierzu die → Eintragung im Sterbebuch von Weyregg, die alle 88 "submersionem mortui - unter Wasser Gestorbenen" auflistet.

Sekker: Freisitz Weyregg, in: Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs. Nr. 68, S. 326.

Fürböck, Ottilie: Das Lehrerheim in Weyregg am Attersee. Heimatland 1926 Nr 3, 7, 9.

Wildenhag

Schloss Wildenhaag (Hoheneck 1732)

Josef Wojak bringt auf seiner Homepage → Die Geschichte Wildenhags. Dort gibt er auch eine Auflistung der ursprünglichen Hausnummern von Wildenhag.

Anm.: Die Vergabe der Konskriptionsnummern in Wildenhag erfolgte 1772 durch die kaiserliche Kommission mittels eindeutig-vorwärtsschreitender Begehung entlang den drei vorhandenen Moränenwällen (vgl. den nächsten Abschnitt) nach folgendem Schema:

  • Schloss – Nr. 1, Schlossbauer – Nr. 2, Waldmühle – Nr. 3, Verwangerhaus – Nr. 4, Verwangerhof – Nr. 5;
  • Wechsel auf die gegenüberliegende östliche Talseite mit Nummerierung zurück zum Dorfzentrum bis zur Straßenkreuzung Richtung Dörfl: Hausnummern Nr. 6 (die ehemalige Tischlerei Nr. 7 wurde versetzt) bis zu Nr. 10;
  • dann auf der westlichen Straßenseite Richtung Dörfl: Nr. 11 (Wojak), (Nr. 12 ist schon früh abgekommen und wurde nicht mehr aufgebaut), Nr. 13 usw. bis zum Haus Nr. 18 des damaligen Jägers der Herrschaft Kogl am Hang im Dörfl;
  • dann Übersetzung auf die östliche Straßenseite und Nummerierung wieder Richtung Dorfzentrum (Nr. 19 bis Nr. 22: GH Steinberger);
  • links abbiegen Richtung Abtsdorf (unter Mitnahme des rechtsseitigen Hauses Nr. 23 unterhalb des Schlosses);
  • dann die Häuser entlang der zweiten Straße: Nr. 24 bis Nr. 28 (Haus Nr. 29 ist sehr früh abgekommen);
  • als letzte Hausnummern wurden die Nummern 30 und 31 an der Spitzkehre der Kronbergstraße vergeben.

Seit 1772 werden in den Matrikelbüchern der Pfarrkirche St. Georgen Geburten, Verehelichungen und Sterbefälle mit diesen Hausnummern eingetragen.

Die Entstehung der Landschaft Wildenhags

Gletscher bilden Wildenhager Landschaft

König, Anton: Geologische Beobachtungen in der Umgebung des Attersees. Abriss einer Quartärgeologie von OÖ. in: JBOÖMV 59 (1907), → Teil 1: S. 3-47; auf den Seiten 9/10 wird eine detaillierte Beschreibung der Moränen bei Wildenhag gegeben; deren Darstellung erfolgt mit der Grafik der beigefügten → Geologischen Karte.

Die ganz linke Moräne stammt noch von der vorletzten Eiszeit – dem Riß-Gletscher – gefolgt von drei Moränen-Wällen des Würm-Gletschers, der die beiden Täler Wildenhags gestaltete. Das westliche Tal bildet die Verwanger Ebene, gefolgt von der Ebene – ehemals als Häupl-„Beri“ bezeichnet – zwischen den beiden Straßen. Diese Landschaftgestaltung entstand dadurch, indem der Gletscher hintereinander mehrere Halte-Stadien hatte, bei denen er diese Seitenmoränen mit den dazwischen liegenden Tälern aufschob. Der letzte Gletscher-Halt bildete den östlichsten Wall, der heute deutlich gegen Abtsdorf abfällt.

Diese Situation wird von Prof. Dirk van Husen in → Die Ostalpen in den Eiszeiten, Wien 1987dargestellt und detailliert auf Seite 18 beschrieben: Zwei Endmoränenwälle bei St. Georgen/Attergau und die Endmoräne von Schörfling/Attersee.

Das Moorbad ist der Überrest eines so genannten "Toteis-Lochs", das am Ende der Eiszeit verblieb.

Geschichte der Uetzinger von Wildenhaag (1307-1554)

Genealogia und Stammentafel der Uetzinger zu Wildenhaag

Johann Georg Adam v. Hoheneck bringt in seinem 1747 in Passau verlegten Werk → Die Löbliche Herren Herren Stände Deß Ertz-Herzogthumb Oesterreich ob der Ennß, Als: Prälaten, Herren, Ritter, und Städte Oder Genealog- und Historische Beschreibung, Von deroselben Ankunfft, Stifft, Erbau- und Fort-Pflantzung, Wapen, Schild, und Helmen, Ihren Clöstern, Herrschaften, Schlössern, und Städten [e]tc., [e]tc. Passau 1747, 983 Seiten. eine umfassende Darstellung der → GENEALOGIA und Stammen=Tafel der Herren Uetzinger zu Wildenhaag samt Beschreibung deren Wappens.

Valentin PreuenhuebersAnnales Styrenses: samt dessen übrigen Historisch= und Genealogischen Schriften, Zur möthigen Erläuterung der Oesterreichischen, Steyermärckischen und Steyerischen Geschichten. Aus der Stadt Steyer uralten Archiv und andern glaubwürdigen Urkunden, Actis Publicis und bewährten Fontibus, mit besondern Fleiß verfasset. Nürnberg, 1740.
SUCHE OFFEN: → Traunkirchen (dort Utzinger), Albrecht (VI.), Friedrich (III.), Uzinger (S. 438).


kompakte Beschreibung ... mit zusätzlichen Informationen ...

Die Uetzinger stammen - vgl. → "Die Ältesten Todtenbücher des Cistercienser Stiftes Wilhering" ursprünglich aus Jetzing nahe Wilhering und sind keine Freunde der Schaunberger; Erasmus Uetzinger von Wildenhag ist (wahrscheinlich deshalb) aber treuer und verlässlicher Verwalter von Kaiser Friedrich III. in mehreren Verwendungen (z.B. Spital am Pyhrn, Altaussee).

Lit.: Friedrich III. residierte viel in Graz und vergab → Aussee an Erasmus Uetzinger (s. S. 52). → St. Georgen

Erzherzog Albrecht VI. (war Widersacher von Kaiser Friedrich III.; ♱ 2. Dezember 1463 mysteriös in Wien) und der "Ritter Ulrich Uetzinger" zu Frankenburg; plötzlicher Tod von Ulrich und Erasmus Uetzinger im selben Jahr 1464: beide sind im Kloster Wilhering begraben.


1410 – 1425 Clara Utzingerin ist → Äbtissin des Klosters Traunkirchen; verschwesterte den Konvent 1423 mit Admont. Mit dieser ihrer Funktion hängen wohl zusammen die Schenkungen des "Frauenhölzl" (beim heutigen "Dachsberg") und nördlich davon des "Frauenfeld", wie auch in DORIS angeführt. [Deren mundartliche Aussprache "Frauen-" entspricht jener des "Großen Frauentag" am 15. August und klingt etwa wie "Großafraudoag" ... "Frauhözl"].

In Frieß (S. 307) wird ihre Äbtissinen-Zeit mit 1420-1427 angegeben.


"Der Priester Ulrich Uetzinger, aus dem ritterlichen Geschlecht der Uetzinger zu Wildenhag bei St. Georgen im Attergau (früher auch in Eferding ansässig), wird zuerst am 25. März 1418 als Chorherr zu Mattsee und Pfarrer zu Eferding genannt; am 5. Februar 1420 wurde ihm auch die Pfarre Traunkirchen verliehen." (Fontes rerum Austriacarum: Österreichische Geschichtsquellen. Zweite Abtheilung, Diplomataria et acta. Diplomataria et acta. Zweite Abtheilung, Teil 2, K.K. Hof- und Staatsdruckerei, 1977, S. 82)

Vitus Vtzinger - von Wildenhag - war 1452 Pfarrer von Traunkirchen und bestätigt die Stiftung der Frühmesse in der Filialkirche Aussee. (Frieß Traunkirchen Necrologium 14. August, S. 305) ... SPÄTER in PASSAU ...


Suche in Digi-Landesbibliothek: Schloss Wildenhag, Erasmus Vetzinger, zu einzelnen Attergauer Orten siehe Seiten 275-282; und Seiten 288-295; Vetzinger (Wildenhag) usw.

Stülz, Jodok:Zur Geschichte der Herren und Grafen von Schaunburg. In: Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Classe. Band 12, 1862 (S. 147–368; → E-Kopie. → s.a. durchsuchbares "Google-Book" und dort: S. 161: 1389 Beendigung der Urfehde des Thomas Ützinger auf den Grafen Heinrich von Schaunberg, lautend auf das Versprechen, sich durch 5 Jahre der Veste Schaunberg auf 10 Meilen nicht zu nähern, und S. 162: 1396 Berthold Ützinger erscheint wieder als Lehennehmer seines Herrn Ulrich von Schaunberg.


Markterhebung Wildenhaag am 24. Januar 1449

Markterhebung Wildenhaag 1449 (Hoheneck) → Hier ist der Link zum Buchvon Hoheneck.

Kaiser Friedrich III. hat (vgl. den nebenstehenden Scan der Literaturstelle und den folgenden Text) in Wildenhaag bei Erasmus Uetzinger"auf Vesten geurlaubt" (sic!) und verleiht ihm 1449 das Marktrecht für Wildenhaag - als dem ersten Markt im Attergau seit Frankenmarkt 1225.

Zum Vergleich erstmalige Nennung als Markt: 1061 Wels, 1225 Frankenmarkt, 1251 Vöcklabruck, 1280 Mondsee, 1291 Gmunden, 1392 Ischl, 1449 Wildenhag, 1463 St. Georgen, 1489 Vöcklamarkt, 1489 Kremsmünster, 1499 Schörfling, 1512 Timelkam (Quelle: Hoffmann, Alfred: → Die oö Städte und Märkte. Eine Übersicht ihrer Entwicklungs- und Rechtsgrundlagen. Jahrbuch des Oö Musealvereins, 84. Band.)

Kaiser Friedrich II urkundet zu (Wiener) Neustatt am Freytag nach S. Vincentii Tag (Anm.: 24. Januar) Anno 1449: "...seinen getreuen Erasmo Vetzinger zu Wildenhaag / die ihme vorhin zu dessen Hauß und Vesten zu den Wildenhaag / und als weit der Berg wehret darauf dieselb Vest liget / (laut darüber außgangen versigleten Brieff) ertheilte Fürstl. Freyung auß sonder Gnaden und von seiner fleissig= und demüthigen Bitt wegen / dahin weiter erstrecket / daß wer und erbare Verhandlung zu dem benannten Hauß und Vesten zum Wildenhaag oder auf dem Berg darauf dieselbe Vesten liget / oder auf die vorberührte Grund und Güter die zunächst demselben Berg ligend entweichet / und dahin flüchtig wird / an welchen der Ende eines er kommet / daß er daselbst von Männiglichen frey unbekümmert und unangefochten bleiben und seyn soll und mag / und als Fürsten=Freyung Recht und Gewohnheit ist. Haben auch ihme Vetzinger ferner zu ermelten seiner Vesten geurlaubt und vergundt / seine Güter zu nächst an dem obgenannten Berg gelegen / zusammen zu bauen / und darauß einen Marckt zu machen / zu dem Ende sie ihm Krafft dises Brieff Burckfrid und Marckt=Recht / auch alle Wochen auf den Erchtag einen Wochen=Marckt / und jegliches Jahr zwey Jahr=Marckt / einen an deß heiligen Creutz=Tag als es funden ward / und den andern an den heiligen zwölff Potten St. Simon und St. Judas Tag zu halten gegeben."

Das Handwerkerhaus "Wastl"

Edith Kudlovic `93 – Aquarell "Wastl-Haus"
Künstlerin Edith Kudlovic, 1994
Hausnummer Wildenhag 28 in Tenne des "Wastl-Hauses" (1772)

Erasmus Uitziger ließ um die Jahre 1449/50 in Erweiterung des ursprünglichen Ortes Wildenhag das "Dörfl" und die späteren Hausnummern 25-29 auch das spätere "Wastl"-Haus im Zuge der Begründung des neuen Marktes Wildenhag als Handwerkerhaus errichten.

Aus dieser Gegebenheit leitet sich die Besonderheit Wildenhags her, dass es eine Ortschaft mit sehr vielen Handwerkern gewesen ist: so gab es in dieser kleinen Ortschaft sogar zwei Schmiede, was seine Bedeutung als Markt unterstreicht. Daneben gab es im ursprünglichen Ort Wildenhag nur drei Bauernhöfe: den Schlossbauern, den Verwanger und den Heipl (nach dem der so genannte "Heipl-Beri" benannt ist).

Es wohnten folgende Handwerker-Familien im späteren "Wastl"-Haus:

  • (noch einfügen)
  • (noch einfügen)
  • (noch einfügen)
  • usw.

Von 1620 bis 1668 lebte dort der in der Pfarre St. Georgen hoch angesehene Zimmermaister der Herrschaft Kogl Sebastian Innerschwandter. Davon leitet sich bis heute der Hausname Wastl her.

Die erste Nummerierung der Häuser aller Ortschaften der Pfarre St. Georgen erfolgte unter Kaiser Josef II. um die Jahre 1771/72, um damit klarere Zuordnungen der Bewohner der Ortschaften – auch für mögliche Rekrutierungen – zu ermöglichen. Seit dieser Zeit erfolgten die Eintragungen von Taufen, Heiraten und Todesfällen in die Matrikelbücher der Pfarre mit Angabe des genauen Datums und der jeweiligen Hausnummer.

Die späteren Nachbesitzer Martin Köbrunner samt seinem Bruder hatten 1918/19 das Geld für einen Neubau des Hauses zusammengespart, das aber mit der Nachkriegsinflation verloren ging. Wieder sparten die beiden das Geld für einen Neubau, das aber im Zuge der Weltwirtschaftskrise 1929 erneut zerfloss.

1937 beschloss der Maurer Martin Köbrunner – wohl angesichts des unbeschadeten Durchtauchens der Bauern durch beide Wirtschaftskrisen – das Handwerkerhaus in eine Landwirtschaft umzuorientieren, überbaute die alte Bausubstanz mit einem großen Dachstuhl für Heu und Stroh und errichtete einen Stallzubau für Kühe und einen Ochsen als Zugtier.

Damit blieb die älteste Bausubstanz bis heute erhalten.

Beschreibung Wildenhags um 1810

Wildenhaag Schloß und Ortschaft im: → im Intelligenzblatt von Salzburg (1810), Sp. 515-516.

"Die nun bald dem Einsturz drohende Burg haben vor uralten Zeiten eine eben so alte adliche als bereits schon lange ausgestorbene Familie der Herren Vetzinger inne gehabt. Kaiser Friedrich Erzherzog von Österreich hat laut eines Gnadenbriefes vom Jahre 1449 dem Erasmus Vetzinger von Wildenhaag eine Freyung erteilet, vermög welcher, alle aus ehrbaren Ursachen sich dahin Flüchtenden so weit der Berg um diese Veste sich erstrecket, flüchtenden auch dort sein sicheres Asyl finden sollen. Auch kam noch die Freyheit hinzu, sich dort herum einen Markt zu bauen, wöchentlich einen Wochenmarkt, und jährlich zwey Jahrmärkte zu halten. Im Jahre 1525 besassen diese Veste Georg und Hanns die Arnstainer. Im Jahre 1606 verkaufte sie der damahlige Besitzer Georg Huetstecker an Hanns Christoph Geymann, dessen Sohn aber Hanns Paul Geymann nebst Walchen, Herrn Franz Christoph Khevenhüller, dieser aber beyde Herrn Nikola von Gurland wieder käuflich überlassen im Jahre 1638, und ist jetzt der Herrschaft Walchen einverleibt. – Hier ist auch ein Chirurg wie zu St. Georgen.“

Denkmalgeschützte Gebäudee in Wildenhag

Bezeichnung Adresse Grd.-Stk-Nr.
Kronbergerkapelle Kronberg 1 .12/3

[Wilhering (Kloster)]

Closter Wilhering von Georg Matthäus Vischer 1677: TOPOGRAPHIA AUSTRIÆ SUPERIORIS MODERNÆ

Stülz, Jodocus: → Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering, 1840, 616 S. (mit Suchfunktion in diesem Buch; z.B. "Attersee")

Grillenberger, Otto: → Die Ältesten Todtenbücher des Cistercienser Stiftes Wilhering; Graz 1896: siehe dort "Utzinger aus Jetzing"

1154, 25. September. Bischof Eberhard bestätigt die Stiftung des Klosters Wilhering und nimmt sie unter den besonderen Schutz des Bistums Bamberg! (Stülz S. 468/69 und 470).

1237, 2. März: Bischof Eckbert von Bamberg bestätigt die Stiftungsurkunde seines Vorfahrens Eberhard für das Kloster Wilhering (Stülz S. 511).

https://www.monasterium.net/mom/AT-StiAW/archive

1. Mai 1284: Berthold, Bischof von LINK: Bamberg schenkt dem Kloster Wilhering ein Fischrecht im Attersee (lat. Text und Übersetzung). Quelle: → OÖUB 4 (Wien 1867) S. 19-20, Nr. 22

Aus der vom Abt verwendeten Formulierung: "in lacu nostro Aterse" - "in unserem See Attersee" geht klar hervor, dass damals der gesamte Attersee zum Bistum Bamberg gehörte.

Dessl, Reinhold, P. OCist: → Zisterzienserstift Wilhering (moderne Darstellung)

Zell am Attersee (Cella)

Zell ist wohl von Anfang an ein christliches Zentrum, eine "Cella" (Anm.: "finis Riuthae et Cellae" = Grenze Reiths und Zells = Genitiv: also Nom. "Cella") des "antiquissima monasterio" (= des uralten Münsters) "Trunseo" - neben der Kirche von Atarseo.

Das benachbarte Nußdorf (vom Zeller/Reither-Bach bis zum Ackerlingbach) gehörte wohl direkt dem Abt des Münsters am Traunsee ("Trunseo"). Dieser Anspruch wurde später bei der Gründung von Traunkirchen aufrecht erhalten.

Mit der Gründung des Klosters Mondsee 748 und den neuen Gebietsgrenzen (Landgraben zwischen Powang und Oberwang, dann in Richtung zum Attersee, dort dem Bach zwischen Cella und Ruith als Grenze) rückte Zell an den Rand, aber die nunmehr "Mondseer" Gläubigen gingen weiterhin nach Zell in die Kirche.

Die Absetzung von Herzog Tassilo III. durch K. Karl den Großen bewirkte, dass die "fränkische" Verwaltung und auch die - neuen - "Reichsheiligen" (Hl. Martin und Hl. Dionysius in den Herrschaftsbereichen und den Verwaltungszentren eingeführt wurden (vgl. die "Martinskirchen" in Mattighofen, Attersee, Ohlsdorf).

Mit dem - nach 788 unerwartet (?) zugefallenen - Erwerb von Abbatesdorf für den Abt Hunrich (für dessen "Tätigkeit" als Legat von Herzog Tassilo III. in Rom) verschob sich das Mondseer Zentrum von Zell nach Abtsdorf und die "Mondseer" Gläubigen von Zell, Parschallen, Aich, Limberg gingen nun nicht mehr nach Zell sondern nach Abtsdorf zur dort neu errichteten Kirche.

Mit der Gründung des Bistums Bamberg in 1007 kam es zu wesentlichen kirchlichen Neuerungen, was aber eine eigene Geschichte ist.


Einzugsbereich der Toleranzgemeinde Rutzenmoos bei ihrer Gründung 1782

Mit der Herausgabe des Toleranz-Patentes Kaiser Josef´s II. ist das Bedürfnis nach einer eigenen Schule bei den vielen im Attergau und im Salzkammergut wohnenden evangelischen Gläubigen rege geworden. 1789 regte Rutzenmoos (vgl. das riesige Einzugsgebiet in der nebenstehenden Abbildung) als evangelische Mutterpfarre die Gründung der evangelischen Schule in Zell an. Zell wird ein regioinaler Sammelpunkt der Evangelischen, eine Art Filiale von Rutzenmoos. Sie erbauten 1789 in Zell Nr. 8 (vgl. die Lage - roter Ring - in der untenstehenden Abbildung) um den Kostenbeitrag von 236 fl. 46 kr. ein hölzernes Schulhaus, das, obwohl 1829 der Unterbau desselben aus Stein hergestellt worden war, bereits 1884 einen recht baufälligen Zustand zeigt.

Lage der evangelischen Schule in Zell Nr. 8

Der erste Lehrer hieß Imanuel Wäber; er kam aus Reuß-Greitz (Anm.: bei Chemnitz / Zwickau). Anfänglich schickte man ihm die Kinder der Evangelischen in der Umgegend von 3 Stunden (!) hierher. Das änderte sich im Verlaufe der Zeit, und 1884 hat diese Schule die geringste Schülerzahl (20) unter den Schulen des Bezirkes Vöcklabruck, vermöge dessen ihre Existenzberechtigung in Frage stehen würde, wenn sie nicht eine Privatschule wäre.

Lehrer Wäber hatte jährlich 60 fl. Entlohnung und die armselige Zubuße: bei den Einwohnern unentgeltliche Kost zu bekommen. Etliche Jahre vor seinem Tode, der 1823 erfolgte, verköstigte er sich selbst. Die Schule Zell gehörte bis 1813 zur evangelischen Gemeinde Rutzenmoos, dann zu Attersee.

Nach dem Imanuel Wäber verzeichnet die Schulchronik folgende Lehrer:

  • von 1823-1835 Mathias Fettinger aus Rutzenmoos,
  • von 1835-1840 war kein Lehrer angestellt,
  • von 1840-1842 Wolfgang Starzinger aus Pattigham,
  • von 1842-1852 Martin Ecker aus Thening,
  • von 1852-1873 Mathias Fettinger, ein Sohn des Obigen,
  • von 1873-1877 Rudolf Egli, aus der Schweiz,
  • von 1877-1883 Joh. Gottlieb Waldner, und
  • seit 1883 versieht den Posten R. Dopplinger.

Bis 1874 war halbtägiger Unterricht; seither ist Ganztagunterricht. Im Jahre 1871 erhielt die Schule das Öffentlichkeitsrecht.

Das Einkommen des Lehrers, dem nebst dem kleinen Garten beim Schulhause 1 ar Gartengrund zur Benutzung angewiesen ist, besteht in nachbenannten Jahres-Bezügen: Gehalt 120 fl., Schulgeld 50 fl., aus dem Landesschulfonds 50 fl., aus der Victor v. Schönburg-Stiftung 31 fl. 75 kr., für Holz 40 fl., für Kirchen und Organistendienst, den der Lehrer sonntäglich in Attersee zu verrichen hat, 40 fl., Stola-Erträgnisse 10 fl., 6 hl Weizen, 6 hl. Korn und 25 kg Butter.

Als Wohlthäter der Schule, die nun unter dem Patronate der evang. Gemeinde Attersee steht und deren Beaufsichtigung auch durch ein Mitglied des Presbyteriums ausgeübt wird, sind zu nennen:

  1. Otto Victor v. Schönburg, wegen seiner Stiftung, aus welcher im Wege der Superintendentur dem jeweiligen Lehrer in Zell am Attersee ein Betrag von 31 fl. 75 kr. in halbjährigen Raten ausbezahlt wird,
  2. der oberösterreichische Landesschulfond, welcher jährlich 50 fl. zum Lehrergehalte gibt. (Dem Herrn Senior Overbeck gebührt das Verdienst, daß dieser Betrag, dessen Anspruch aus der „baierischen Zeit“ her datiert und von 1816-1863 nicht mehr ausbezahlt worden war, wieder in vierteljährigen Raten verabfolgt wird) und
  3. die Stiftung des Hohenzoller-Heching´schen Schulfondes, aus welchem der Gemeinde Zell seit 1877 der Betrag von 318 fl. ö. W. zufällt.

Quelle: Rauch, Johann Nepomuk: → Zur Geschichte des Schulwesens im Schulbezirke Vöcklabruck, Vöcklabruck 1884; S. 131 f.


Quellen:

Urkundenbücher des Landes OÖ; → zweite Quelle

Quelle für: → Kirchenliste nach Patrozinium; z.B.: → Mauritius (4 in ganz Österreich; in OÖ Nußdorf und Aurolzmünster, 1 in Spitz a.d. Donau, 1 in Nenzing in Vbg.); → Gallus (4 in ganz Österreich; 1 in Schörfling); Laurentius (Abtsdorf, St. Lorenz), usw.

OFFEN: Münchner MDZ: → Suche "Attersee" in Metadaten und Volltexten ergab 4.020 Treffer. auch: Attergau, Trunseo usw.

Monasterium (MOM). Das virtuelle Urkundenarchiv Europas: http://icar-us.eu/cooperation/online-portals/monasterium-net/

mom - Österreichisches Staatsarchiv (OeStA): → Finanz- und Hofkammerarchiv (AT-HKA); Haus-, Hof- und Staatsarchiv (AT-HHStA)

Archivportal Europa (Europeana): https://www.europeana.eu/de

Doris Häuser

Oberösterreichisches Landesarchiv (Khevenhüller usw.)

→ Quelle zu allen Jahrbuch(ern) der Geologischen Bundesanstalt

JÖMV-Register 1835-2005

JÖMV-Zeitschriften Infos

Volltext-Suche in: Jahrbücher des Oberösterreichischen Musealvereins

Hoheneck, Johann Georg Adam Freiherr von (1669–1754): → dessen Biographie von Georg Heilingsetzer

Hoheneck, Johann Georg Adam: Die Löbliche Herren Herren Stände Deß Ertz-Herzogthumb Oesterreich ob der Ennß, Als: Prälaten, Herren, Ritter, und Städte Oder Genealog- und Historische Beschreibung, Von deroselben Ankunfft, Stifft, Erbau- und Fort-Pflantzung, Wapen, Schild, und Helmen, Ihren Clöstern, Herrschaften, Schlössern, und Städten [e]tc., [e]tc. → Erster Theil; → Zweyter Theil (Forsetzung des Ersten Theils); → Dritter Theil

Förstemann, Ernst Wilhelm: → Altdeutsches Namenbuch. Teil 2: Ortsnamen. 1872, 1720 Spalten. (durchsuchbar: z. B. Mondsee 14 x; Attersee 14 x; Atragoe; Atarhof; Atarsee; Maninseo; Trunseo; Traungoe; Nuzdorf; Unterach; Alkersdorf; Wildenhag; Powang; Oberwang; Ischl; etc.) und → Altdeutsches Namenbuch. Teil 1: Personennamen. 1856, 1200 Spalten. (durchsuchbar)

Stiftungsarchive in Deutschland: http://stiftungsarchive.de/

Bayerisches Hauptstaatsarchiv: https://www.gda.bayern.de/archive/hauptstaatsarchiv/bestaende/abteilung-i-aeltere-bestaende/an-bayern-gefallene-territorien-und-institutionen/kloester-und-ordens-kongregationen/kloester-und-stifte/

MDZ: Traunkirchen ... https://www.digitale-sammlungen.de/de/search?query=all%3ATraunkirchen

Necrologium Trunkirchen https://archive.org/details/monumentagenecro04geseuoft/page/426/mode/2up?q=Trunkirchen

MDZ: Muchar, Albert von: Geschichte des Herzogthums Steiermark. 4 Übersetzung: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10010712?page=1

Förstemann, Ernst: → Altdeutsches Namenbuch, Erster Band. Personennamen, 1400 Seiten. und → zweite Quelle. Nordhausen, 1856, 725 Seiten.

Schiffmann, Konrad: → Historisches Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberösterreich (2 Bände: 1935, Nachtrag 1940)