Kompakte Darstellung der Pfahlbauten vom Mondsee und Attersee

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Herkunft der Bauern Europas (Donauländische und Mittelmeer-Route)

Wanderung: Anatolien - donauaufwärts und Mittelmeer-Route

Wie der nebenstehenden Grafik von → Mariana Diniz (2021) zu entnehmen ist, stammen die ersten Neolithiker aus Anatolien, das Gebiet rund um das Marmara-Meer war bereits um 9500 Jahren vor heute neolithisch besiedelt. Die farbigen Flächen stehen für die verschiedenen neolithischen Kulturen, und die schwarzen durchgezogenen Linien stellen die Gebiete dar, in denen nach Jean Guilaine (2001) eine kulturelle und chronologische Neuzusammensetzung stattgefunden hat.

Die Ausbreitung entlang der Donau erfolgte nicht kontinuierlich, sondern in Sprüngen. Offensichtlich musste sich das „Agrarpaket“ (Vieh: Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine; Getreide-Arten) evolutionär an die gegenüber den Herkunftsgebieten geänderten klimatischen Verhältnisse anpassen.

Wie zu erkennen ist, erfolgte die schnellere Migration der Bauern entlang der Küste des Mittelmeers und erreichte relativ rasch Frankreich, von wo sie sich nach Norden ausbreitete und mit ihrem Vieh und Getreide auch den Süden der Schweiz erreichte.

Im Neolithik-Workshop der Österreichischen Akademie der Wissenschaften: "The Central/Western Anatolian Farming Frontier", Wien April 2016, gingen Jean Guilaine mit “The Neolithisation of Europe: An Arrhythmic Process.” und Mehmet Özdogan mit → "An Alternative Look at the Neolithisation Process of Western Anatolia – from an old Periphery to a New Core." detailliert auf die zeitliche Ausbreitung des Neolithikums ein.

Alle Frühen Europäischen Bauern (EEF) haben aus genetischer Sicht einen gemeinsamen Ursprung im neolithischen Westanatolien, vertreten durch nur 5 Individuen aus Menteşe Höyük und 21 Individuen aus → Barcın Höyük im Nordwesten - alle unmittelbar neben dem Marmara-Meer (Haak et al. 2015; Anthony & Brown 2017).

Erste Besiedlung Nieder- und Oberösterreichs

Früheste neolithische Siedler in NÖ und OÖ

In der Abbildung sieht man für das Frühneolithikum die Verteilung von Notenkopf-Keramik vor allem in NÖ, aber nur wenig im Linzer Bereich und einige Fundstellen der „vasi a bocca quadrata“-Kultur im Kärntner Raum.

Nach der Notenkopfkeramik entstand im selben Gebiet die Lengyel-Kultur, die sich bis etwa 4.100 v. Chr. halten konnte.

Im Alpenvorland gab es nur ganz geringe Besiedlung – diese konzentrierte sich vor allem in niedrig gelegenen agrarisch günstigen Löss-Gebieten mit angenehmen Temperaturen und nur geringen Niederschlägen. Man kann davon ausgehen, dass die Besiedlung der Salzkammergut-Seen nicht auf eine bodenständige, vorhandene Bevölkerung aufbauen konnte. Das Alpenvorland ist letztlich unbesiedelt.

Erste Hochkultur der Welt in Südost-Europa (Vinča; Karanovo und Varna)

Varna, Grab 43, Museum Varna
Varna, Grab 43, Grabbeigaben
Varna, Grab 43, Goldschmuck

Die Kultur verfügte über tiefe religiöse Vorstellungen über das Leben nach dem Tod und hatte hierarchische Statusunterschiede entwickelt. Die Funde zeigen, dass die Varna-Kultur Handelsbeziehungen mit fernen Ländern unterhielt (bis zur unteren Wolga und den Kykladen) und sie exportierte Metallwaren und Salz aus einem Steinsalzbergwerk. Das für die Artefakte verwendete Kupfererz stammte aus einer Mine bei Stara Zagora. In den Gräbern wurden auch mediterrane Spondylus-Muscheln gefunden.

Die Nekropole von Varna I ist eine Begräbnisstätte westlich von Varna (etwa ½ Kilometer vom Varna-See und 4 km vom Stadtzentrum entfernt), die international als eine der wichtigsten archäologischen Stätten der Weltvorgeschichte gilt. Hier wurden die ältesten Goldschätze und Schmuckstücke der Welt entdeckt, die aus der Zeit zwischen 4.600 und 4.300 v. Chr. stammen. Der Goldschatz von Varna ist der größte und vielfältigste. In der Nekropole wurden insgesamt 294 Gräber gefunden, von denen viele hochentwickelte Beispiele der Metallurgie (Gold und Kupfer), Töpferwaren (etwa 600 Stück, darunter auch mit Gold bemalte), hochwertige Klingen aus Feuerstein und Obsidian, Perlen und Muscheln enthielten. Die Gräber wurden mittels Radiokarbondatierung auf 4569-4340 v. Chr. datiert.

Zur gleichen Zeit in Zürich: Erfindung der Kanal-Pfahlbauernkultur

Zerstörung der Vinča-Kultur und Abwanderung der Metallurgen

Wanderung der Kupfer- und Gold-Metallurgen donauaufwärts

Wanderung der Kupfer- und Gold-Metallurgen zum Kaukasus

Entwicklung von hartem Arsenkupfer und von Silber

Entstehung der Hochkultur von Maikop mit Kurganen

Finden die donauländischen Gold- und Kupferschmiede Rauriser Gold?

Bewusste Gründung des Arsenkupfer-Zentrums am Mond- und Attersee

Anforderungen der Metallurgen

Sicherheitsbedürfnisse

Orientierung an Maikop

Verkehrslage zur Donau

Sozio-kulturell geeinte Gruppe

Einbindung in umfassendes Metallurgiegeschehen

Hydrologische Bewirtschaftung von Seen

Arbeits-Teilung und Ressourcen-Teilung

Metall-Zuarbeiten

Salzproduktion?

Landwirtschaft

Jagd

Transport

Bauern samt Agrarpaket

Höhenangepasstes Vieh und Getreide

Umgang mit löss-freien Böoden

Hochgebirgs-Jäger

Die Zeit nach dem Arsenkupfer