Groß-Pfarre Attersee 1703-1790: Ortschaften, Häuser, Herrschaften, Berufe, Lebenserwartung

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Einführung – alte Großpfarre Attersee

In den Sterbe-Matriken der Großpfarre Attersee werden für den verfügbaren ältesten Zeitraum 1703-1771 wegen der fehlenden Hausnummern bei den Eintragungen die jeweils detaillierter definierte Örtlichkeit der Groß-Pfarre und vor allem auch die Berufe der insgesamt verfügbaren 547 mit Berufsangaben verstorbenen Männer und Frauen angegeben. Diese Anzahl entspricht für diesen Zeitraum rund zwei Generationen und bildet damit die Berufsstrukturen gut ab. Hausnummern (Konskriptionsnummern) gibt es erst ab 1772, ab dann gibt es aber wegen der eindeutigen Identifizierung der Verstorbenen (Name, Ortschaft und Hausnummer) nur mehr vereinzelt Berufsbezeichnungen. Die Abkürzungen der lateinischen Berufsbezeichnungen in den ältesten Atterseer Matriken, deren lateinische Langfassung und die deutschen Entsprechungen werden im eigenen Abschnitt angeführt. Die Pfarren Attersee und Abtsdorf umfassen ehedem auch alle Gebiete der heutigen Pfarre Nußdorf. Die „k.k. Pfarre Nußdorf“ („k.k.“ wegen der Zugehörigkeit zu Traunkirchen) ist damals ausschließlich für die Ortschaft Nußdorf zuständig. Die Pfarre Abtsdorf umfasst neben der Ortschaft Abtsdorf bis 17. September 1775 auch die Ortschaften Zell, Parschallen und Limberg, die dann zur Pfarre Nußdorf kommen. Zur Pfarre Attersee gehören bis 25. Mai 1775 die übrigen elf angeführten Ortschaften der heutigen Pfarre Nußdorf. Die Orte Aichereben, Lichtenbuch und Streit kommen ab 25. Mai 1775 von der Pfarre Attersee bis 1786 zur Pfarre Unterach und erst dann zur Pfarre Nußdorf. (Von den Matriken Nußdorfs ist vor 1784 alles zugrunde gegangen; 1857 sind in Nußdorf das Trauungsbuch und das Totenbuch verbrannt.)

Die zivile Verwaltung wird mittels „Dienstmännern“ der jeweiligen Herrschaften durchgeführt. Alle Häuser der heutigen Orte Attersee, Palnstorf samt Neuhofen und Mühlbach werden direkt vom „Hofamt Kogl“ durch jeweils einen Dienstmann vor Ort verwaltet. Die Häuser der übrigen Ortschaften Richtung Süden werden von weiteren Dienstmännern und vor allem vom „Kogl Amt Unterach“, zum Teil aber auch von Ämtern anderer Herrschaften verwaltet. Diese anderen Verwaltungszentren sind vor allem Wildenhaag (Amt Attergau), Lohen Pfarramt (Pfarrhof der Pfarre St. Georgen), Frein, Walchen, Seeling, Asbach an der Rott, Pfarrhof Abtsdorf und Mondsee (Hl. Geist Spital). Das Gebiet von Nußdorf wird zur Gänze von Ort am Traunsee (des alten Traunkirchen) verwaltet.

Ortschaften und dort ausgeübte Berufe 1703 - 1772 im Überblick Attersee selbst als zentraler Ort der Pfarre Attersee wird in den Matriken aufgrund der bis 1771 fehlenden Hausnummern wegen der besseren Identifizierbarkeit in zehn Örtlichkeiten gegliedert. Ihrer zentralen Funktion dient ein Dienstmann, ein Seelsorger für die sehr ausgedehnte Pfarre und ein Schulmeister. (Der früheste Schulmeister ist Hans Sillinger, dessen Mathä am 21.9.1650 getauft und in St. Georgener Matriken eingetragen wird.) Über ein Drittel (37 %) der erwerbstätigen Atterseer Bevölkerung ist im Baugewerbe beschäftigt und zwar beim Bau von Steinhäusern in der Pfarre und - nicht mehr - im Holzbau. Die 31 Steinhaus-Bauer (12 Steinmetze zum Behauen der Steine und 19 Maurer) werden durch 3 Zimmerleute und 1 Taglöhner und sicher noch durch weitere Zuarbeiter von Häuseln und Sölden verstärkt. Die 27 Fischer (29 %) leben vor allem im Ort und auch „am Fischgadern“ (in der Verlängerung der Attergaustraße zum See), in dem wohl Fische als lebender Vorrat gehalten werden. Neben dem Fischkäufer in Attersee gibt es auch einen in Aich. Zillenmacher werden nicht angeführt, wenngleich später im Haus Nr. 23 eine Zillenmacherei zu finden ist. Das Bekleidungsgewerbe macht etwa ein Fünftel der Berufe aus und setzt sich zu jeweils einem Drittel aus Webern (Leinweber und Weber), Schneidern und Schustern zusammen und wird sicher noch durch Gerber ergänzt. Das Nahrungsmittelgewerbe umfasst Bäcker, Metzger und Tafernenwirt samt – späterer – Brauerei (Haus Nr. 31: vgl. hierzu die ausführliche Darstellung). Für den täglichen Bedarf gibt es einen Krammer, einen Tellermacher (Drechsler) und weitere Handwerker, da sieben Häusler einen Zuerwerb benötigen und sich handwerklich betätigen. Zum Ort Attersee gehören nur zwei Pointler und zwei Sölden (Name vom „Sold“ als erforderlicher Ergänzung des Einkommens), die ihre Kleinlandwirtschaften durch gewerblichen Zuverdienst aufbessern müssen. Agrarische Zentren der Pfarre Attersee liegen in Neuhofen und vor allem in Palnstorf, dem westlichen Umland um Abtsdorf herum wie Stettham und Breitenröth sowie in Aufham und in Altenberg. In diesen Zentren gibt es auch vereinzelt Zimmerleute, Schmiede, Handwerker, Tischler, Schuster und Schneider, die vor allem den direkten Bedarf der Bauern vor Ort decken. Mühlen gibt es am Ackerlingbach (als Ausleitung: Kletzlmühle) in Altenberg und der Pichlmühle und Tickaumühle, aber auch an den Bächen von Aichereben und Dexelbach, vor allem aber jener in der spezialisierten Ortschaft Mühlbach, der mit den beiden Moosmühlen (Moosmühle Nr. 6 und Wiesmühle Nr. 5) und jener am Mühlgang (Schockmühle) überragende Bedeutung beim Getreidemahlen zukommt. Daher ist dort auch ein Dienstmann tätig, da hier ja die Erträge der einzelnen Bauernhäuser besonders gut feststellbar und besteuerbar sind. Etwa um 1650 entstehen bei diesen Mühlen auch Sägewerke, die vor allem als Brettersägen eingerichtet werden. (Vgl. hierzu die eingehende Darstellung der Entwicklung der beiden Mühlen im Mühlmoos und der Schockhmühle am Mühlgang.) Bis zur Einrichtung von „Sagmühlen“ war das Sägen von Brettern eine besonders kräftezehrende Arbeit, die händisch mit senkrechtem Sägen der Rundhölzer durchgeführt wurde. Besonders kräfteraubend war das Hinaufziehen der Säge, weniger das Hinunterziehen, das „Abiziehen“: noch heute wird diese günstige Arbeitsposition als „Abizahrer“ bezeichnet. Die Fischerei an den weiteren an den Attersee anrainenden Ortschaften der Pfarre Attersee: Reith, Dexelbach, Stockwinkl und Aich und auch die dortige Landwirtschaft samt Handwerkern vor Ort werden durch einen Dienstmann in Aich beobachtet. In den landwirtschaftlichen Gunstlagen der südlichen Ortschaften der Pfarre Attersee „in den Bergen“ von Aich, Aichereben, Lichtenbuch und Schwarzenbach werden größere Bauernhäuser betrieben. Kleinere Rodungsinseln gibt es in Geiselstatt, Streit und Ramsau. Der Dienstmann sitzt in Schwarzenbach, der neben den Landwirtschaften auch die einzigen drei Jäger der Pfarre in Streit beaufsichtigt. In diesen abgelegeneren Ortschaften gibt es immer wieder auch Handwerker für den örtlichen Bedarf. Vielfalt der Berufe aus den Matriken: lateinische Abkürzungen und deutsche Entsprechungen aed. - aeditus: Mesner; agr. - agricola: Bauer; caup. - caupo: Wirt; col. - colonus: Bauer; dom.- domuncularius: Häusler; fab. - faber: Handwerker; faber ferrarius: Schmied; faber lignarius: Zimmermann; hosp. - hospes: Wirt; inqu. - inquilinus: Inwohner; lan. - lanionis: Fleischhacker; ludimagister: Schulmeister, Lehrer; merc. - mercator: Kaufmann; mol. - molitor: Müller; mur. - murarius: Maurer; inqu. - inquilinus: Inwohner; orb. - orbicularius: Drechsler; oper. - operarius: Taglöhner, Handwerker; op. pauper: armer Taglöhner; paup. - pauper: der Arme; pisc. - piscator: Fischer; pist. - pistor: Bäcker; rust. - rusticus: Bauer; sart. - sartorius: Schneider; scr. - scrinarius: Tischler; sol. - solarius: Söldner, Zinsbauer; sutor. - sutorius: Schuster; text. - textor: Weber; torn. - tornatorius: Drechsler; ven. - venator: Jäger; vid. – vidua(-us): Witwe(r). Levante = Taufpate(r) (entspricht Tauf-„Vater“), die Taufpatrin; (levans = aufheben; entsprechend dem Familienrecht im alten Rom: „das Kind vom Boden aufheben“ = als eigenes Kind anerkennen) Qu.: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_lateinischer_Berufs-_und_Funktionsbezeichnungen

 der Holl, die Höllin (zum Begriff – ein Versuch mit ÖAW- und OÖ-Familiennamen-Atlas) Quellen: Familiennamen Österreichs, Österr. Akad. der Wissenschaften: http://hw.oeaw.ac.at/famos OÖ-FN-Atlas: http://www.kulturgeschichte.at/Familiennamenatlas/Familiennamenkarten.html Höller: Wohnstättenname zu mhd. helle, stswf. >Hölle< und im übertragenen Sinne >tiefes, wildes Tal, unheimliche Gegend, Schlucht< für jemanden, der an einem verborgenen, schwer erreichbaren Ort oder in einem wilden Tal wohnt. (ÖAW) – Herleitung ist auch für das „Höllengebirge“ relevant. Höller: Wohnstättenname zu mhd. hol, stn. >Höhle, Loch, Vertiefung< für jemanden, der in der Nähe einer Höhle wohnt. (OÖ-Familiennamen-Atlas) Holler: Wohnstättenname zu mhd. holer verkürzt aus holunter, stm. >Holunderstrauch< für jemanden, der viele Holunderstauden auf seinem Grundstück hat oder in der Nähe solcher Sträucher wohnt. (OÖ-Familiennamen-Atlas)

Verwaltung und soziale Gliederung in Landwirtschaft, Gewerbe und Nebenerwerb Die wesentlichen wirtschaftlichen Aktivitäten werden seitens der Herrschaft durch fünf Dienstmänner: Attersee - Fischerei und Gewerbe; Palnstorf – Landwirtschaft: Mühlbach – Müllerei; Aich - Fischerei plus Landwirtschaft und Schwarzenbach – Landwirtschaft plus Jagd beaufsichtigt. Die grundsätzliche soziale Gliederung der Einwohnerschaft ergibt sich entsprechend der Funktion, wie sie am Beispiel der Ortschaft Attersee in der detaillierten Darstellung gegeben wird. Die soziale Stellung für die Landwirtschaft und das Gewerbe zeigt sich wie folgt: - Bauer, Pointler, Söldner (brauchen „Sold“ aus Nebenerwerb), Ausdinger; Hilfskräfte: colonus, rusticus, Knecht: https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Kolonen

- Handwerker, Häusler (brauchen Nebenerwerb), Ausdinger, Inwohner, Armer, Bettler

Detaillierte Zusammenstellung je Ort der Berufe, der Häuseranzahl und der Grundherrschaften In den Atterseer Sterbebüchern Nr. 1 und Nr. 2 findet man für den Zeitraum 1703 - 1772 für rund die Hälfte der Verstorbenen detaillierte Angaben zu Ortschaft und Beruf. Lit.: https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/oberoesterreich/attersee/301%252F01/?pg=3

Ab 1772 werden bei den Verstorbenen in den Ortschaften auch die (neuen) Hausnummern angegeben – aus der dann im Zeitraum 1772 bis 1784 für eine Ortschaft auftretenden höchsten Hausnummer ergibt sich die Anzahl der Häuser der jeweiligen Ortschaft. Im „Theresianischen Gültbuch“ 1750, dem „Josephinischen Lagebuch“ 1787 und dem „Alten Grundbuch“ 1790 findet man die Grundherrschaft als Eigentümer der einzelnen Häuser. Grundherrschaften aus: https://www.doris.at/themen/geschichte/hofnamen.aspx

(Anm.: Die im Gefolge der Revolution 1848 erfolgte „Bauernbefreiung“ und „Grundentlastung“ bedeutet, dass die bisherigen Besitzer die Gebäude und Gründe, die von ihnen bewirtschaftet werden, zu einem Drittel des ermittelten Wertes (dem 20fachen der bisherigen jährlichen Abgaben) von der Grundherrschaft in ihr Eigentum erwerben können. Das zweite Drittel wird vom Staat, das dritte durch die Grundherrschaft selbst getragen.)

Attersee – Ortskern und Ortsteile Attersee (ehemaliger Ortskern) – 94 Verstorbene 1703-1772; 1772: 35 Häuser

(Althof im 7. Jh.; Pfalz Atterhofen im 8. Jh.; anno 788: 6 Häuser. Qu.: ÖAW-Ortslexikon OÖ Teil 2)     Grundherrschaft: Kogl Hofamt für alle Häuser des heutigen Ortes Attersees

1 Dienstmann, 1 Seelsorger, 2 Mesner, 1 Schulmeister, 1 Soldat (4 sterben wd. Epidemie 1743) 18 Fischer, 1 Fischkäufer, 5 Wirte, 2 Bäcker, 1 Metzger, 1 Krammer 7 Steinmetze, 7 Maurer, 3 Zimmermänner, 1 Taglöhner 4 Weber, 1 Leinweber, 2 Schneider, 3 Schuster, 1 Drechsler 2 Söldner, 12 Ausdinger, 9 Höllin, 2 Witwe(r), 6 Arme Attersee – „am Fischgadern, -gatter“ (= Verlängerung Attergaustraße zum See) – 15 Verstorbene 7 Fischer, 2 Steinmetze, 1 Häusler, 2 Schneider, 1 Ausdinger, 1 Höllin, 1 Witwe Attersee – „in der Schlächt“ – 4 Verstorbene 1 Fischer, 1 Häusler, 1 Höllin, 1 Arme („altes lediges Mensch“) Attersee – Weinberg, Stadlmath und Permoos – 9 Verstorbene 4 Häusler, 2 Schuster, 2 Ausdinger, 1 Höllin Attersee – Pohn, Stadl und Puchberg – 8 Verstorbene 2 Pointler, 1 Häusler, 2 Leinweber, 3 Ausdinger Attersee – Neustift – 20 Verstorbene 12 Maurer, 3 Steinmetze, 2 Schneider, 2 Ausdinger, 1 Armer

Neuhofen – 19 Verstorbene; 1772: 4 Häuser Grundherrschaft: alle Kogl Hofamt 4 Bauern, 1 colonus, 2 rustici, 1 Knecht, 11 Ausdinger Palnstorf – 65 Verstorbene; 1772: 18 Häuser Grundherrschaft: alle Kogl Hofamt 1 Dienstmann, 15 Bauern, 4 Söldner, 4 coloni, 9 rustici, 25 Ausdinger, 1 Häusler, 1 Tischler, 1 Schmied, 1 Hufschmied, 1 Schneider, 1 Höllin, 2 Witwe(r); Stettham, Steinpichl, Linesbichl und Hueb – 13 Verstorbene Grundherrschaften: Wildenhaag, Walchen 1 Bauer, 2 Söldner, 9 Ausdinger, 1 Schuster; Breitenröth und Reiserpichl – 27 Verstorbene; 1772: 12 Häuser Grundherrschaften: Wildenhaag, Walchen, Lohen Pfarrhof, Kogl Amt Unterach 1 Bauer, 2 Söldner, 2 rustici, 6 Häusler, 5 Ausdinger, 1 Witwe(r), 3 Zimmermänner, 3 Schuster, 1 Handwerker, 3 Arme Altenberg – 26 Verstorbene; 1772: 7 Häuser Grundherrschaften: Klezlmühle zu Pfarrhof Lohen, Fischmaistergütl zu Wildenhaag, Lohen Pfarrhof, Kogl Amt Unterach 5 Bauern, 2 coloni, 7 rustici, 1 Knecht, 3 Müller, 5 Schuster, 1 Schneider, 1 Höllin, 1 armes Mensch Wienerroith – ? Verstorbene; 1772: 2 Häuser Grundherrschaften: Wildenhag Amt Attergau, Walchen Moos (Mühlbach samt Mühlmoos) – 38 Verstorbene; 1772: 6 Häuser alle Grundherrschaft Kogl Hofamt: Mühlbach Nr.1 + 2 (Mühle/Säge); Weberhäusl Nr.4; Wiesmühle Nr.5; Mühle im Moos Nr.6 (Haus Nr.7 ist Auszugshäusl zu Nr.6) 1 Dienstmann, 19 Müller, 2 Bauern, 1 Söldner, 1 colonus, 2 rustici, 1 Häusler, 3 Weber, 5 Ausdinger, 2 Höllin, 1 Inwohner; Aufham und Würfling – 15 Verstorbene; 1772: 8 Häuser Grundherrschaften: Kogl Amt Unterach, Wildenhaag; ganz Würfling gehört zu Lohen Pfarrhof 3 Bauern, 1 Söldner, 2 coloni, 2 rustici, 7 Ausdinger; Reith – 14 Verstorbene; 1772: 5 Häuser zerrissen in Grundherrschaften: Kogl Amt Unterach, Asbach an der Rott, Seeling, Ried im Innkreis 2 Bauern, 1 rusticus, 1 Knecht, 3 Häusler, 1 Zimmermann, 1 Weber, 1 Höllin, 4 Ausdinger; Dexelbach – 20 Verstorbene; 1772: 5 Häuser Grundherrschaft: alle Kogl Amt Unterach 5 Bauern, 3 rustici, 1 Pointler, 2 Häusler, 2 Fischer, 3 Weber, 4 Ausdinger; Stockwinkl und Wiedmais– 7 Verstorbene; 1772: 4 Häuser Grundherrschaft: alle Kogl Amt Unterach 4 Bauern, 1 Söldner, 1 rusticus, 1 Knecht; Ramsau – 11 Verstorbene; 1772: 2 Häuser Grundherrschaft: alle Kogl Amt Unterach 2 Bauern, 4 rustici, 1 Knecht, 4 Ausdinger; Aich – 53 Verstorbene; 1772: 10 Häuser Grundherrschaften: Kogl Amt Unterach, 3 Häuser zu Pfarrhof Lohen 2 Dienstmänner, 4 Bauern, 4 Söldner, 3 coloni, 4 rustici, 6 Häusler, 17 Ausdinger, 3 Fischer, 1 Fischkäufer, 1 Leinweber, 5 Weber, 3 Schneider; Aichereben, Promberg und Reiserbauer – 35 Verstorbene; 1772: 11 Häuser Grundherrschaft: alle Kogl Amt Unterach 7 Bauern, 1 Pointler, 5 Söldner, 1 colonus, 1 rusticus, 1 Knecht, 3 Häusler, 3 Weber, 1 Zimmermann, 10 Ausdinger, 1 Taglöhner, 1 Bettler; Lichtenbuch – 23 Verstorbene; 1772: 8 Häuser Grundherrschaften: Kogl Amt Unterach, Wildenhaag 6 Bauern, 1 Söldner, 1 colonus, 5 rustici, 1 Weber, 8 Ausdinger, 1 Höllin; Schwarzenbach – 13 Verstorbene; 4 Häuser Grundherrschaft: alle Kogl Amt Unterach 2 Dienstmänner, 4 Bauern, 1 Söldner, 3 rustici, 3 Ausdinger; Geißelstatt – 5 Verstorbene; 1772: 2 Häuser Grundherrschaft: Walchen, Wildenhaag 2 Bauern, 1 colonus, 1 rusticus, 1 Witwe Streit – 13 Verstorbene; 1772: 4 Häuser Grundherrschaft: alle Wildenhaag 3 Jäger, 2 Bauern, 1 colonus, 1 rusticus, 1 Nahrmann (?), 4 Ausdinger, 1 Höllin;

Pfarre Abtstorf: Abtsdorf: eigene Pfarre; 1811: 32 Häuser; (Althof 7. Jh.: Qu.: Ortslexikon OÖ Teil 2); Grundherrschaften: der Pfarrhof Abtsdorf selbst; auch: Walchen, Kogl und Frein Zell: zu Pfarre Abtsdorf; 1772: 8 Häuser; (Althof 7. Jh.: Qu.: Ortslexikon OÖ Teil 2); Grundherrschaften: Abtsdorf, Mondsee Hl. Geist Spital, Kogl Amt Unterach Parschallen: zu Pfarre Abtsdorf; 1772: 6 Häuser (Althof (9. eher 7. Jh.: Qu.: Ortslexikon OÖ Teil 2); Grundherrschaft: alle Kogl Amt Unterach Limberg: zu Pfarre Abtsdorf; 1772: 6 Häuser; Grundherrschaften: Wildenhaag, Frein; Mühle und Fischmeistergut zu Walchen

Pfarre Nußdorf: Nußdorf: eigene Pfarre; 1773: 55 Häuser; (Althof 7. Jh.: Qu.: Ortslexikon OÖ Teil 2); Grundherrschaft: Ort Nußdorf und Straße nach Limberg: ausschließlich Ort (Traunkirchen), Pfarrhof ist selbst Grundherr; [Wienerroith/Winnerroith: Grundherrschaft: beide Häuser zu Wildenhaag]


Erreichtes Lebensalter der 87 erwachsenen Verstorbenen 1771-1784 Erst ab den Matriken 1771 wird neben der genauen Adresse (Ort und Haus-Nr.) des erwachsenen Verstorbenen auch das erreichte Lebensalter angegeben. Die ganz überwiegende Zahl der Geborenen stirbt im frühesten und frühen Kindesalter, erst mit dem Erreichen des 20. Lebensjahres geht die Sterblichkeit ganz stark zurück. Wenn man das Erwachsenenalter erreicht, dann hat man ohne Unfall oder Infektionskrankheiten gute Aussichten, rund 70 Jahre alt zu werden. Von den insgesamt 87 erwachsenen Verstorbenen im Zeitraum 1771-1784 sterben nur 11 (13 %) im 20. bis 45. Lebensjahr. 11 Personen (13 %) werden 46 bis 50 Jahre alt, 4 Personen (5 %) sterben zwischen ihrem 51. und 55. Lebensjahr, 7 Personen (8 %) zwischen 56 und 60 Jahren. Im Jahrfünft 61 bis 65 sterben 9 Personen (10 %), mit 66 bis 70 weitere 13 (15%), mit 71 bis 75 Jahren 18 (21 %). 76 bis 80 Jahre erleben 6 Personen (7 %), 81 bis 85 weitere 5 Personen (6 %). Die drei ältesten Personen werden 86 Jahre, 88 Jahre und 97 Jahre. Susanna Sönger stirbt am 6.11.1781 mit 88 Jahren als Ledige in Aufham 4; ihre Mutter Christina Sönger stirbt am 26.5.1756 als Ausdingerin in Reith und wird 97 Jahre alt.