Ergänzende Vorbemerkungen

Aus atterpedia
Version vom 11. August 2022, 18:23 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dieser für die alte Geographie und Topographie des Landes ob der Enns sehr wichtige Aufsatz erschien zuerst in der „Zeitschrift für Bayern und die angränzenden Länder“. – Ein anderes, gleichfalls an gediegenen Aufsätzen reiches Journal: „Die geöffneten Archive des Königreichs Bayern“, lieferte vom Archivar Österreicher in Bamber eine ganze Reihenfolge kleiner Abhandlungen: „Besitzungen des ehemaligen Hochstiftes Bamberg im alten Herzogthume Bayern.“ – Er zählt unter diese zuvörderst ansehnliche Güter und Salzwerke zu Reichenhall; die Verleihungsurkunde Heinrich des Heiligen dd. Frankfurt 1. November 1007: ad paternae hereditatis locum Babnberc nennet ausdrücklich und höchst bezeichnend: talia bona atque predia, qualia beatae memoriae mater nostra in loco Halla dicto, in pago Salzburcgouui, im comitatu vero Thiemonis comitis visa est proxime vivens possedisse, insuper et talia, qualia in super dictis locis nobis proprietavit domus Tilint ad eandem episcopalem sedem Babenberc dictam. – Richlinde, diese edle Herrinn, war wohl aus dem Geschlechte der Grafen von Plaien, Peilstein und Mittersill ? – Ein Schatz von babenbergischen Münzen wurde noch in unseren Tagen dort ausgegraben. – Wann und wie Reichenhall und jene Salzwerke von Bamberg abgekommen seyen ? war bisher urkundlich nicht auszumitteln. – Bischof Ekbert vom Hause Andechs Meran besaß dieselben noch (1203—1257). Unter denjenigen Hofmarken, welche der Fürstbischof Lamprecht im Jahre 1378 dem Landgrafen Johann von Leuchtenberg verkaufte, befand sich Reichenhall nicht, eben so wenig unter den Besitzungen in Ober- und Niederbayern, worüber des Königs Wenzeslaus Hofrichter, Herzog Przimill von Teschen einen Schirmbrief ertheilte. Reichenhalls Veräußerung und zwar an die Herzoge von Bayern, wird also in der Zwichenzeit Statt gefunden haben? In dem XIV. Jahrhundert trafen die Herzoge noch mehrere Verfügungen über die Salzwerke daselbst.

Am 13. May 1007 zu Frankfurt schenkte Heinrich das Gut Ering im Rotgau in der Grafschaft Gerolds dem Grafen Aschkuin, am 29. October 1009 zu Straßburg aber, übertrug er selbes an Bamberg.

An eben dem 1. November 1007, an welchem die Stiftung und die Hauptausstattung zu Stande kam, schenkte Heinrich nach Bamberg all sein königliches Gut im Gaue Volkfeld, wozu die Burg Babenberg gehörte, im Tadenzgau, im Nordgau, Kitzingen im Gaue Gozfeld, Güter in Schwaben, Attersee und Atterhof im Attergau, Mattighof im Mattichgau, Güter im Donaugau in der Grafschaft Ruperts, Güter in Schwaben und zu Pföring im Chelsgau und in der Grafschaft Nrodgau des Farben Berenger, - am 6. July 1008 zu Frankfurt, Velden, Auerbach und Kemnath. Am 1. November 1011 reiches Gut im Rotgau, in der Grafschaft Cadalhohs und im Gaue Spechtrain in der Grafschaft Udalrichs, – Güter auf dem Nordgau in der Grafschaft Berengers. – Im Febr. 1014 tauschte Heinrich mit dem Papste Benedict den Königshof Kahlenberg in der Grafschaft Spoletto und Rarni, gegen die Bayrischen Ortschaften und Höfe Winhöring, Antissenhof und Weilenbach. – Winhöring ist im Isengau bey Alt-Öttingen, Weilbach bey Ried ob der Enns und Antissenhof ebendaselbst unferne Scharding. Letzteres kömmt schon 953, 984 und 994 in Urkunden vor. – Der Graf Arnolph, in dessen Gau es lag, war ein Graf von Lambach, Wels und Pütten. – Als Ekbert III. von eben diesem Haus 1158 unter dem großen Barbarossa vor Mailand fiel, gediehen mit Neuburg und Formbach auch die Güter im Antissengau, durch die Erbtochter Kunigunde an Bertholden von Andechs.