Dotationsurkunde Kremsmünster in dt. Übersetzung

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Dotationsurkunde Kremsmünster in dt. Übersetzung des Autors

Mit dem ewig herrschenden Herrn Jesus Christus, der vom Himmel herabgestiegen ist, von der Jungfrau in die Krippe, von der Krippe zum Kreuz, vom Kreuz ins Grab, vom Grab in die Unterwelt, von der Unterwelt wiederauferstanden, aufgefahren in den Himmel, und sitzt bei dem Jüngsten Gericht, bei dem jeder für das, was er getan hat, eine gerechte Strafe erhalten wird und die Ungerechten sind der Strafe verfallen, die Gerechten aber dem ewigen Leben, dessen Vergeltung und Belohnung kein Ende hat, weder im Bösen noch im Guten.

Deshalb, um der ewigen Liebe und der schrecklichen Angst willen, dass ich in der Lage sein kann, die Wohnstätte des Teufels zu meiden und es verdiene, eine Wohnstätte bei Christus zu haben, habe ich mich, Tassilo, als hervorragender Herzog der Baiern im (genau so) dreißigsten Jahr festen Herzens entschlossen, dass von dem, was ich als Herr für mich und auch etwas für Gott zu spenden.

Denn für eine gute Memoria haben meine Vorfahren ihre Sachen, soviel sie konnten, Gott gewidmet, Kirchen für Gott errichtet, bereicherten sie aus eigenem Vermögen und strebten auch den Bau von Klöstern an und lieferten nicht wenig Geld an diese; was ich mir auch fest vorgenommen habe und wünsche, so dass mit der größten Hilfe des Herrn Jesus Christus in seinem Namen ein Kloster errichtet werde, was mit seiner Hilfe so geschehen ist.

Denn ich habe ein Kloster am Fluss, nun Krems genannt, errichtet zu Ehren des heiligen Salvator (Erlöser), das ich Gott geweiht und gewidmet habe, wie ich oben bemerkt gekonnt habe, und ich auch den nunmehrigen Abt Fater mit seinen Mönchen ernannt und bestellt habe, sodass an dem vorgenannten ehrwürdigen Ort das Leben der dort ansässigen Menschen der Regel entsprechend geführt wird.

Deshalb werde ich jetzt das, was wir übergeben haben, offenlegen.

Daher übergeben und bekräftigen ich, Tassilo, angesehener Herzog, wie oben angemerkt, im dreißigsten Jahr meiner Herrschaft gemeinsam mit meinem geliebten Sohn Theodo, dieser in seinem ersten Herrschaftsjahr, an das genannte Münster des heiligen Salvator vorrangig jene Männer, die in jenem Ort wohnen, und alle Dinge, die dort offensichtlich kultiviert werden, und sie mögen so viel sie wollen zu Kulturland machen.

Wir übergeben sowohl eine Saline, die in Sulzibach ist, als auch drei dort wohnende Salzkocher und dürfen in der dortigen Umgebung beliebig ihrem Kult ohne jede Behinderung nachgehen; auch erteilen wir dem dritten Ort nunmehr Schpach genannt die Erlaubnis zu dessen Nutzen die ausreichenden Felder und Wiesen (genau so) zu bebauen.

Ebenso soll es im vierten Ort, nun Liupilinspach genannt, vergleichbar, wie wir in den anderen obgenannten Orten angeordnet haben, geschehen.

Aber an dem Ort, der Ipfa heißt, der nach meinem Entscheid von heute an so heißen soll und als Grenze das eingefügt habe und wir festgelegt haben, was zwischen den beiden Ipfbächen liegt, wo die beiden entspringen und dem, was zwischen diesen beiden kultiviert und unkultiviert, bis zu ihrer Vereinigung.

Wir haben alles ohne Beschränkungen dem oben genannten Kloster übergeben.

Dann übergeben wir vierzig (genau so) Güter aus anderen Gebieten, um sie an diesen Orten zuzuführen.

Weiters übergeben wir eine Dekanie Slawen mit Robotleistungen oder normalen Steuerabgaben, die sie bisher an uns zu zahlen gewohnt waren, und alle diese vorgenannten Slawen, die unter den Führern, die Taliup und Sparuna genannt werden und innerhalb der Grenze bleiben, was jener Jopan (Supan), der Physso heißt, beschwor und die Abt und Erzpriester Fater und Richter Chunipreht und Graf Hleodro und Richter Kerpreht auf Befehl des hohen Herzogs Tassilo festgelegt und bestimmt haben, all das übergeben wir ganz und vollständig an euren Ort und XXX Slawen bei Todicha mit Robotleistungen oder normalen Steuerabgaben.

Wir übergeben auch das Land, das diese Slawen ohne unsere Zustimmung kultiviert haben, das Forst heißt bei Todicha und bei Sirnicha.

Wir übergeben auch bei dem Fiskalhof mit nunmehrigem Namen Allinchofa mit dem Tag, mit dem wir diesen im Einvernehmen mit dem Abt oder der Brüder jenes Ortes, die damals dort waren, gegen einen anderen einlösen, mit allem was den vorgenannten Hof betrifft, und diese tributpflichtigen Männer müssen an diesem Hof gleich arbeiten, wie sie es vorher taten.

Wir übergeben auch die Wälder und Wiesen, die Petinpach genannt werden, die ich selbst von heute an festzulegen entschieden habe und füge sie in die Grenzen ein, von der Quelle, die Zuffinprunno heißt, bis um Fluss mit Namen Albina (Alm) bis zu dieser Grenze auf der Südseite bis zu dem Berg, der Warminc heißt, und innerhalb der Albina, wie oben gesagt, bis zur Grenze, die bis zu den Alpen reicht, um deren Vieh zu füttern und zu kultivieren ohne jeglichen Einspruch.

Auch übergeben wir das Gebiet, das Eporestal genannt wird, das Salubho und Wenilo und Kerpreht auf Befehl vom höchsten Herzog Tassilo festzulegen bestimmt waren und die Grenze festsetzten und jenen Wald am vorgesagten Ort Eporestal zu kultivieren, soviel sie wollen, ohne jegliche Behinderung.

Tatsächlich übergeben wir zu Aschach zwei Weinberge und zu Ractulu drei und gleich viele Winzer und zwei Bienenzüchter und sechs Handwerker und den Ebenen zwei Fischer und bei Alpurc den kirchlichen Zehent, der dort anzufallen scheint, gestehe ich an das vorgenannte Münster selbst rechtens zu, soweit ich kann.

Wir gestehen das dem Münster in gleicher Weise, wie wir gesagt haben, auch in Sulzipach zu.

Gleich übergeben wir den Kirchenzehent von Nordfilusa.

Aber in der größeren Saline haben wir einen Salzkocher zugestanden, über die jene Wiesen, die das Volk Forst nennt, aber auch in allen Wiesen das Vieh jederzeit, wo die Unsrigen Zugang haben, gleich wie wir es allen Unseren zugestehen ohne Einspruch und bei Crunzinwiten mit gerechtem Tribut.

Ich übergebe auch alles, was wir oben gesagt haben, für jeden einzelnen Ort mit dortigen Häusern und Höfen, Knechten und Mägden, tributpflichtigen Männern und was auch immer beweglich oder unbeweglich, bewirtschaftet oder unbewirtschaftet ist, Felder, Wiesen, Ebenen, Wälder und Wasserläufen oder was auch immer das Geldwert zu betreffen scheint und bestätige es dem vorgenannten ehrwürdigen Ort, damit dieser von heute und künftig fest und stabil sein möge.

Falls jemand gegen das in diesem Dokument Gegebene vorgehen will, soll er den Zorn des allmächtigen Gottes auf sich ziehen und auf Seite von Judas, dem Verräter, stehen, und der Fall soll mit dem heiligen Salvator und diesem Dokument dennoch fest bleiben.

All das ist auch vor vielen Augen- und Ohrenzeugen geschehen, von denen einige hier angeführt werden:

Bischof Virgilius, Bischof Sinpreht, Bischof Walther, Abt Oportunus, Abt Wolfpreht, Abt Atto, Abt Gaozrich, Abt Hrodhart, Graf Vtili, Graf Magilo, Graf Saluhho, Reginolf, Adaiger, Hartnid.

Auch habe ich, unwürdiger Diakon Willaperh, jedoch vom höchsten Fürsten Tassilo befohlen, dieses Übergabedokument aus dem Munde Snelhard, geschrieben.

Die Dokumente sind im vorgenannten Münster unter der Herrschaft unseres Herrn Jesus für immer und ewig. Amen.