Die Kanal-Pfahlbauern-Kultur am Attersee und Mondsee

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Geschichte der Pfahlbauforschungen an Attersee und Mondsee

Mittheilungen der antropologischen Gesellschaft, Wien, Band I, 15. September 1871.

Mittheilungen der → antropologischen Gesellschaft, Wien, Band II, Wien 1872.

  • Wurmbrand, Gundaker Graf von: Schreiben an Sectionsrath Ritter von Hauer, über die in den oberösterreichischen Seen fortgesetzten Pfahlbauuntersuchungen. S. 1-7. (Überblick zu Stationen am Attersee)
  • Much, M.: Erster Bericht über die Auffindung eines Pfahlbaues im Mondsee. S. 203-206. (Anm.: „ER hat es als ERSTER gewusst…“: arg.: „voraussetzen ließen“). Anm.: Fußnote zum Text: „Die zugehörigen Abbildungen wurden im Archiv der Gesellschaft deponiert.“
  • Wurmbrand, Gundaker Graf von: Ergebnisse der Pfahlbau-Untersuchungen II. S. 249-273. (Überblick zu den Stationen am Attersee; 6 Tafeln mit Abbildungen, Tabelle der Funde)
  • Much, M.: Erklärung einiger Gegenstände aus dem Pfahlbaue im Mondsee. S. 322-324. (mit zwei Tafeln von Mondseer Krügen, Streitaxt)

Mittheilungen der → antropologischen Gesellschaft, Wien, Band IV, Wien 1874.

  • Much, M.: Über die Resultate der Weltausstellung in Wien in urgeschichtlicher Beziehung. S. 1-30.
  • Much, M.: Zweiter Bericht über Pfahlbauforschungen in den oberösterreichischen Seen. S. 293-308. (Station Scharfling; Much beschreibt S. 295 f. die enorme Kraft des Eisdrucks auf senkreche Pfähle von Pfahlbauten; romantisierendes Einrammen von Pfählen mit Schlägeln; erfolglose Untersuchungen am Fuschlsee und Wolfgangsee; S. 300: künstliche Stein-„Hügeli“; S. 301 Andeutung eines „Bergsturzes“; weitere Aufsammlungen in See; Beschreibung von Funden; viele Vermutungen)
  • Wurmbrand, G. Graf v.: Fund-Notiz. Pfahlbauten im Neusiedlersee. S. 291- (im ausgetrockneten Neusiedlersee; es wurden keine Pfähle gefunden)
Erstes Pfahlbau-Experiment: Lochbohren in Steinbeil

Mittheilungen der → antropologischen Gesellschaft, Wien, Band V, Wien 1875.

  • Much, M.: widmet sich bereits „Germanen“-Forschungen …
  • Wurmbrand, Gudakar Graf v.: Ergebnisse der Pfahlbau-Untersuchungen III. S. 117-138; 4 Tafeln. Ganz ausgezeichneter Bericht! (Weyeregg mit besonders reichem Fundmaterial; Funde von Puchschacher sind in Villa Aegidi in Weißenbach; sehr moderne Überlegungen zu den Pfahlbauern und auch zu deren Bronze; Beschreibung von Fundstücken und deren Herstellung; wenig (eingeführte?) Bronzen am Attersee; Bronze-Schmelzen; Schwein, Rind, Schaf, Ziege, Hund; Tabelle der Knochenreste)
  • S. 121 f. ERSTES Pfahlbau-Experiment durchgeführt von Graf Wurmbrand: Bohren eines Loches in Steinbeil mittels Bohrvorrichtung aus Geweihstanden: in diesem Artikel von Graf Wurmbrand ausführlich beschrieben.

Mittheilungen der → antropologischen Gesellschaft, Wien, Band VI, Wien 1876.

  • Much, M.: Dritter Bericht über die Pfahlbauforschungen im Mondsee (in den Jahren 1875-1876) S. 161- 194, mit 1 Abbildung, 4 Tafeln mit „Mondseer“ Keramik, 1 Tabelle. (in Scharfling wieder kein Erfolg – obwohl der das sein müsse; wieder Funde bei See; ausführliche Besprechung; Bronze fehlt bisher; Töpfe usw., Tieffiguren; Schmuckgegenstände; Getreidekörner; Apfelspalten; Brandspuren; Wohnstätten über dem See). Im Resumee zeichnet er das Bild des Lebens der Pfahlbauern.

Mittheilungen der antropologischen Gesellschaft, Wien, Band VII, Wien 1877.

  • Wurmbrand, G. Graf v.: Aufklärungen. Entgegnung (Anm.: zu Much) in Betreff der Bohrungen von Steingeräthen und in Betreff thönener Lampen und Löffel. S. 96-104.

Mittheilungen der antropologischen Gesellschaft, Wien, Band VIII, Wien 1878.

  • Much, M.: Über den Ackerbau der Germanen. S. 203 f. und: Über die Kosmogonie und Anthropogenie des germanischen Mythos. S. 324 f.



Pfahlbauern-Tasse mit Furchenstich

ATARHOFMuseum ATARHOF in Attersee, Landungsplatz 1: "Der Verein Freunde der Archäologie des Attersees und seines Hinterlandes hat sich zum Ziel gesetzt, spannende wissenschaftliche Themen der Archäologie und neuere Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung aus der Region einem interessierten, größeren Publikum zu vermitteln. Er hält ständigen Kontakt mit wissenschaftlichen Instituten und Institutionen, lädt Fachleute zu Referaten ein, experimentiert selbst mit alten Kulturtechniken wie Keramikherstellung, Färben, Stein- und Holzbearbeitung und Kochen. Er gibt seine Erfahrungen in Workshops an Gruppen von Erwachsenen und Schülern weiter. Der Verein betreibt den ATARHOF mit wechselnden Ausstellungen und Workshops und betreut den Pfahlbau-Pavillon in Attersee, erweitert um einen prähistorischen Garten von Nutzpflanzen aus der Pfahlbau- bis zur Römerzeit." (Obfrau Prof. Dr. Helga Oeser) → [3.800-3.500 v.Chr.]

Nachfolgend der → Link zu den Veranstaltungen im ATARHOF, Oesers gut schmeckende Pfahlbaugerichte und ihre Färbetechniken der Pfahlbauern.


ETHZ-Suche

Seidl Da Fonseca, Helena: Prehistoric lakeshore settlements’ landscape analysis - the cases of Attersee and Mondsee, Upper Austria. (Eine Landschaftsanalyse der urgeschichtlichen Seeufersiedlungen am Attersee und Mondsee in Oberösterreich) Masterarbeit Univ. Wien; 2019; 171 Seiten. (Betreuer*in: Timothy Taylor; Volltext nicht freigegeben.)
Abstract: Urgeschichtliche Seeufersiedlungen sind einzigartige Fundschätze und ein vielversprechendes Forschungsfeld für die Archäologie. Die Aufnahme 111 solcher Feuchtbodensiedlungen um die Alpen ins UNESCO-Welterbe zeigt deutlich welchen internationalen Wert diese Fundstellen nicht nur im Bereich der Wissenschaft sondern auch für die Öffentlichkeit hat. Seit 2011 ist auch Österreich mit 5 Fundstellen im Weltkulturerbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ vertreten. Durch die Ernennung zum UNESCO-Welterbe besteht nach einem 20 jährigen Stillstand der Forschung im Bereich der Unterwasser- und Feuchtbodenarchäologie erstmals wieder ein Anstoß zu neuen wissenschaftlichen Arbeiten auf diesem Forschungsfeld. Die vorliegende Master-Arbeit ist ein Beitrag zur Aufarbeitung der vorhergegangenen Forschungen in Oberösterreich und behandelt die bereits bekannten Seeufersiedlungen im Raum Attersee und Mondsee mit Hilfe aktueller Techniken in einem neuen Licht. Die Durchführung einer archäologischen Landschaftsanalyse setzt die Unterwasserfundstellen in Verbindung mit ihrem Hinterland. Mit Hilfe eines Geoinformationssystems (GIS/Arcmap) wurden bestimmte Geofaktoren innerhalb der direkten Einzugsgebiete der bekannten Fundstellen untersucht. Mittels solcher Umfeld-Analysen konnte die Landschaft in Verbindung mit Seeufersiedlungen statisch ausgewertet werden. Die Ergebnisse bieten Input für verschiedene Forschungsfragen im Bezug auf die Mensch-Umwelt Beziehung im Neolithikum und der Bronzezeit. Zudem führten die Analysen zu einer Definition von Siedlungstypen deren Standorte ähnliche Landschaftsmerkmale aufweisen. Die Eigenschaften des am häufigsten vertretenen Typs wurden als Parameter für die Erstellung eines Vorhersagemodells herangezogen das zukünftiger Forschungen dienlich sein soll. Die präsentierte Arbeit entstand in Zusammenarbeit mit dem Forschungsteam des internationalen D-A-CH Forschungsprojekt „Beyond lake villages: Studying Neolithic Environmental changes and human impact at small lakes in Switzerland, Germany and Austria“ (FWF - I 1693).

Längauer, Julia:Eine archäologische Landschaftsanalyse zweier Voralpenseen im Vergleich - die prähistorischen Fundstellen der nördlichen Attersee-Region, Oberösterreich und des Tegernsees, Bayern. Masterarbeit Univ. Wien, 2019, 105 Seiten. (Betreuer*in: Timothy Taylor)
Abstract: Die ersten Pfahlbauten am Attersee wurden 1870 entdeckt. Im Zuge des darauf einsetzenden „Pfahlbaufiebers“ konzentrierte sich die Forschung über lange Zeit fast ausschließlich auf die Seeufersiedlungen. Erst seit kurzem wird durch das internationale Projekt: „Beyond Lake Villages“ auch das Hinterland einiger Seen erforscht, sowie Lehrgrabungen der Universität Wien durch Timothy Taylor im Hinterland des Attersees durchgeführt. Ziele dieser Masterarbeit sind zum einen eine landschaftsarchäologische Analyse anhand ausgesuchter, geeignet erscheinender Geofaktoren, um potenzielle, diachron unterschiedliche, Siedlungssystematiken aufzuzeigen, zum anderen, die Möglichkeit, diese Ergebnisse auf einen bisher unerforschten See, den Tegernsee in Bayern zu übertragen. Es zeigt sich, dass im Hinterland des Attersees für das ausgewählte Gebiet ein deutlich unterschiedliches Siedlungsverhalten zumindest für das Spätneolithikum und die mittlere Bronzezeit festgestellt werden kann. Die Siedlungen der Mittelbronzezeit liegen im Schnitt höher im Gelände und näher am Attersee als die spätneolithischen. Ebenso wurden die großteils undatierten Hügelgräber bearbeitet, um mögliche Bezüge zueinander aufzuzeigen. Die Sichtachsen könnten hier eine chronologische Abfolge der Erbauung implizieren. Streufunde im ausgewählten Gebiet erwiesen sich nur als bedingt aussagekräftig und wurden nur bearbeitet, wenn sie durch ihre Lage und Bezug zu Siedlungen sinnvoll erschienen. Dabei konnte für die Urnenfelderkultur eine regelhafte Deponierung im Attersee mit Bezug auf die Siedlung am Buchberg herausgearbeitet werden. Ein Umlegen der Ergebnisse auf den Tegernsee stellte sich als schwierig heraus und ist nur bei gleicher Datenmenge und Qualität möglich. Dennoch konnten durch Begehungen rund um den Tegernsee einige potenzielle Siedlungsstellen entdeckt werden. Wünschenswert wäre, diese in Zukunft durch noninvasive Methoden wie geomagnetische Messungen zu untersuchen.


Janik, Vinzenz: → Die Pfahlbausiedlung See/Mondsee im Blickfeld landschaftlicher Forschung. Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines Bd. 114, 1 (1969). S. 181-200

Offenberger, Johann: → Probleme und Techniken der Pfahlbauforschung. Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines Bd. 116, 1 (1971). S. 9-21.

Offenberger, Johann mit Beitr. v. Alfred Schatz u. Kurt Vymazal: → Die österreichischen Pfahlbauten. Ein Arbeitsbericht. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Bd. 121, 1 (1976) S. 105-138.

Wolff, Petra: Die Jagd- und Haustierfauna der spätneolithischen Pfahlbauten des Mondsees. Diss. Univ. Wien, stark gekürzt im: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines Bd. 122,1 (1977) S. 269-347. → Teil 1; → Teil 2; → Abbildungen

Schier, Wolfram: → Extensiver Brandfeldbau und die Ausbreitung der neolithischen Wirtschaftsweise in Mitteleuropa und Südskandinavien am Ende des 5. Jahrtausends v. Chr. PZ, 84. Band, S. 15-43, Walter de Gruyter 2009.


Landwirtschaftliche Praktiken bei neolithischen Seeuferstandorten _ Kultivierung der Auswahl OPEN ACCESS
How to cite this article: Amy Styring, Ursula Maier, Elisabeth Stephan, Helmut Schlichtherle and Amy Bogaard (2016). Cultivation of choice: new insights into farming practices at Neolithic lakeshore sites. Antiquity, 90, pp 95-110 doi:10.15184/aqy.2015.192


Brandfeldbau im Umfeld der voralpinen Seerandsiedlungen CC BY SA
Dipl.-Ing. F. Axel Berger, Institut für Ur- und Frühgeschichte Universität zu Köln
http://axel.berger-odenthal.de/work/Referat/
http://axel.berger-odenthal.de/work/Referat/Vortrag-Brandfeldbau.pdf HACK-BILDER
http://axel.berger-odenthal.de/work/Referat/Hout-Brandfeldbau.pdf
http://axel.berger-odenthal.de/work/Referat/Literatur-Brandfeldbau.htm


Timothy Taylor, Julia Klammer: → Lake View Has Always Been An Issue; 2019, Poster Digital Archaeology Bern 2019

HQ Überblick Pfahlbauten an den Seen: https://beyondlakevillages.files.wordpress.com/2019/02/poster_dab2019_jk_76dpi.pdf

Case Study: Accumulate Viewshed Analyses As A Method To Value - The Impact Of Dominating Landscape Features On Prehistoric Societies. (Project: Beyond Lake Villages, Austrian projectpart, FWF I-1693) http://beyondlakevillages.wordpress.com/

Paret, Oscar: → Die Einbäume im Federseeried und im übrigen Europa. PrHist. 1930. AM MONDSEE 1927 NOCH 19 in BETRIEB; auch Attersee (S.111 u. 114/5) 10-12 m Tanne

Pernicka, Ernst: → The Development of Metallurgy in Western Anatolia, the Aegean and Southeastern Europa before Troy (and Mondsee). In: Western Anatolia before Troy. Proto-Urbanisation in the 4th Millenium BC? → Proceedings of the International Symposium held at the Kunsthistorisches Museum Wien OPEN ACCESS, Vienna, Austria, 21-24 November, 2012.