Der Attersee: Unterschied zwischen den Versionen

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Jakob Heckel mit Rudolf Kner: → [https://www.zobodat.at/pdf/MON-V-FISCH_0001_0001-0388.pdf Die Süßwasserfische der österreichischen Monarchie mit Rücksicht auf die angränzenden Länder]. Monografien Vertebrata Pisces, 1858; 398 Seiten mit 204 Abbildungen. ('''31 MB''').
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Informationen zu ''[https://hydro.ooe.gv.at/#/overview/Wassertemperatur?period=P7D&filter=%7B%22web_gebiet%22%3A%22Traungebiet%22%7D Wasser- und Lufttemperatur]''
  
Jakob Heckel (1790-1857) → [https://www.zobodat.at/pdf/SBAWW_07_0281-0333.pdf Bericht einer auf Kosten der kais. Akademie der Wissenschaften durch Oberösterreich nach Salzburg, München, Innsbruck, Bozen, Verona, Padua, Venedig und Triest unternommenen Reise. Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 07, 1851, S. 281–333]
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==Wasser und dessen außergewöhnliche physikalische Eigenschaften==
  
Jakob Heckel: → [https://www.zobodat.at/pdf/SBAWW_08_0347-0391.pdf Fortsetzung des im Julihefte 1851 enthaltenen Berichtes über eine, auf Kosten der kais. Akademie der Wissenschaften unternommene, ichtyologische Reise]. Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 08, 1852, S. 347–391. (S. 376 zu den Coregonen - Rheinanken).
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===Das Wasser der Erde===
  
Jakob Heckel: → [https://www.zobodat.at/pdf/DAKW_1_1_0201-0242.pdf Beiträge zur Kenntnis der fosillen Fische Österreichs - Abhandlung I.] (Chirocentrites-Pimelodus). Denkschr. Akad. Wiss. Wien 1_1, 1850, S- 201-242; mit 13 Bild-Tafeln. ('''97 MB''').
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Die Erde besitzt insgesamt 35 Milliarden km³ Wasser und bedeckt damit 71 % der Erdoberfläche – das sind 520 Millionen km².
  
Fischarten des Attersees: 26 Arten in 6 Familien; in: Fitzinger Leopold Josef Franz Johann: → ''[https://www.zobodat.at/pdf/SBAWW_78_0596-0602.pdf  Bericht über die gepflogenen Erhebungen bezüglich der in den beiden Seen Nieder-Österreichs, dem Erlaph- und dem Lunzer-See vorkommenden Fischarten]''. Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse, 1879, Band 78, S. 596-602
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Davon gibt es nur 24,3 Millionen km³ (= 0,7 ‰) in Form von Eis (Polareis, Gletscher, Schnee, Permafrost) und 10,5 Millionen km³ als Grundwasser. Nur 122.000 km³ sind in Süßwasserseen, Bodenfeuchte, Mooren/Sümpfen und Flüssen enthalten. Die Atmosphäre trägt 12.900 km³ Wasser.
  
Ecker, Norbert: → [https://docplayer.org/49561246-Die-fischereiliche-bewirtschaftung-des-attersees-am-beispiel-der-reinanke-fischereimeisters.html#download_tab_content Die fischereiliche Bewirtschaftung des Attersees am Beispiel der Reinanke]. Seewalchen, März 2003
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Es lässt sich ermitteln, dass durch das Abschmelzen des Grönlandeises der Weltmeeresspiegel um rd. 6 m ansteigen würde. Unter der Annahme, dass alle Eismassen der Erde abschmelzen würden, stiege der Spiegel des Weltmeers um rd. 47 m an. (Anm.: Da der Meeresspiegel zum Höhepunkt der letzten Eiszeit um 120 m tiefer als heute lag, kann man schließen, dass damals gegenüber heute mehr als drei Mal so viel Wasser als Eis gebunden war.)
  
Lechner, Barbara: Die Physiogeographie des Attersees. - Diplomarb. Univ. Innsbruck 1999. 117 Bl. (maschinschr.)
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===Dipol-Eigenschaft von Wassermolekülen===
  
→ [https://de.wikipedia.org/wiki/Attersee_(Osnabr%C3%BCck) Attersee bei Osnabrück]
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Wassermoleküle bestehen aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom (H<sub>2</sub>O). Da die Wassersstoffatome bei der Elektronenpaarbindung ihre Elektronen an das Sauerstoffatom abgeben, zeigen sie elektrisch eine positive Ladung und das Sauerstoffatom eine doppelte negative Ladung.  
  
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Da sich die positiv geladenen Wasserstoffatome seitlich in einem Winkel von 104,5° an das negativ geladene Sauerstoffatom anlagern – und nicht entlang einer geraden Linie – wirkt das Wassermolekül elektrisch als ein Dipol.
  
Zach, Otto: &rarr; [https://www.ooegeschichte.at/media/migrated/bibliografiedb/jbmusver_1980_125_0223-0238.pdf Untersuchungen über das Kleinkrebse- und Rädertierplankton einiger Salzkammergutseen]. Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines Jg. 125, 1 (1980), 223-238.
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===Wasserstoffbrücken durch Dipol-Dipol-Wechselwirkungen===
  
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[[Datei: Wasserstoffbrücken.png|thumb|340px|Wasserstoffbrücken durch Dipol-Dipol-Wechselwirkungen]]
  
Pfahlbauten am Attersee - der österreichische Pfahlbau HOTSPOT: https://www.youtube.com/watch?v=Lcjue7p5VqY (Gerald Egger)
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Die Wassermoleküle richten sich nun so aus, dass die Plus- und die Minus-Teilladungen zueinander zeigen und damit die einzelnen Wassermoleküle durch die elektrischen Anziehungskräfte stark aneinander gebunden werden. Jedes elektropositive Wasserstoffatom eines Wassermoleküls versucht, möglichst in der Nähe eines elektronegativen Sauerstoffatoms eines anderen Moleküls zu sein (das sind die sogenannten "Wasserstoffbrücken"; vgl. die obige Abbildung).
  
Geologie ...
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Diese Wasserstoffbrückenbildung führt zu Clustern von Wassermolekülen. Je niedriger die Temperatur des Wassers, umso mehr lagern sich die Moleküle aneinander, je höher die Temperatur umso weniger Brücken gibt es.
  
Quartär ...
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===Auswirkungen der Wasserstoffbrücken===
  
Nacheiszeit ...
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[[Datei: oberflaechenspannung.jpg|thumb|300px|Oberflächenspannung wegen Wasserstoffbrücken]]
  
[[Literatur zum Attersee]]
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Wie der nebenstehenden Grafik entnommen werden kann, heben sich die elektrischen Anziehungskräfte im Wasserinneren auf. Demgegenüber bildet sich an der Wasseroberfläche eine Schicht, bei der die Wassermoleküle für die (positiv geladenen) Wasserstoffatome keine Kompensation mehr finden und es bildet sich eine durch elektrische Kräfte gebildete Oberflächenspannung.
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====Glückhafte – überhaupt Leben ermöglichende – Aggregatzustände====
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Ohne diesen Dipolcharakter und die dadurch hervorgerufenen Wasserstoffbrücken, die die einzelnen Moleküle stärker aneinander binden, wäre Wasser bei normalen Temperaturen keine Flüssigkeit sondern längst verdampft. Wasser hätte seinen '''''Schmelzpunkt bei –100 °C und den Siedepunkt bei –80 °C'''''.
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Dann gäbe gäbe es aber kein Leben auf der Erde.
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====Bildung von Wassertropfen und Regen====
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Der obigen Grafik ist auch einfach zu entnehmen, dass sich bei ersten gebildeten kleinen Tropfen z.B. in einer Wolke an der Oberfläche eine positive elektrische Anziehungskraft der Wasserstoffatome für elektrisch negativ geladene Wasser-Sauerstoffatome in deren Nähe besteht und sich diese Wassermoleküle gerne an bestehende Wassertropfen angliedern - und damit das Wachsen von Regentropfen bewirken. Ohne diese Oberflächenspannung gäbe es keinen Regen, da sich keine größeren Wassertropfen bilden würden, deren Gewicht die Voraussetzung für Regen sind.
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[[Datei: Wasserläufer.png|thumb|150px|Oberflächenspannung]]
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===="Wasserläufer" sinken nicht ein====
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Wie in der Abbildung zu sehen ist, nutzen „Wasserläufer“ diese Oberflächenspannung, sodass sie über das Wasser laufen können ohne einzusinken. Zusätzlich haben sie Luftpolster an ihren Füßen, die ihnen zusätzlichen Auftrieb verleihen.
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===Dichte-Anomalie des flüssigen Wassers===
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[[Datei: dichteanomalie flüssiges Wasser.jpg|thumb|260px| Dichteanomalie des flüssigen Wassers]]
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Nur bei Wasser steigt die Dichte beim Erwärmen von 0°C auf 4°C zunächst etwas an und beginnt erst dann zu sinken. Dieser Umstand ist lebensnotwendig für das Leben in Gewässern, denn das 4°C kalte Wasser sinkt nach unten. Die Gewässer können dadurch im Winter nicht vollständig durchfrieren und die Wassertiere können in der Nähe des Gewässerbodens überleben.
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Die Dichteänderung von Wasser nimmt mit steigender Temperatur (vgl. die Grafik) rasch zu: Der Unterschied zwischen 24 und 25 °C ist dabei ungefähr 26-mal so groß, wie jener zwischen 4 und 5 °C. Als Faustregel kann gelten, dass Wasser bei 25 °C um rund 0,5 % leichter ist als bei 4 °C. Bei Seen resultiert daraus die große vertikale Schichtungsstabilität im Sommer.
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Gleichzeitig bedeutet dies, dass nur im Frühjahr und im Spätherbst – wenn das (sauerstoffreiche) Oberflächenwasser und das Tiefenwasser gleiche Temperatur und damit gleiche Dichte haben – es zu einer Umwälzung des gesamten Seewassers kommt; nur dadurch wird ermöglicht, dass auch in großer Wassertiefe genügend Sauerstoff für Lebewesen vorhanden ist.
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===Dichte-Anomalie von Eis/Wasser===
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Im Allgemeinen hat ein Stoff im festen Zustand eine größere Dichte als im geschmolzenen Zustand: Ein Eisenstück sinkt in einer Eisenschmelze genauso auf den Boden wie eine Kerze in flüssigem Wachs. Eis dagegen schwimmt auf flüssigem Wasser, denn die Dichte von Eis ist mit 0,92 g/cm<sup>3</sup> geringer als die Dichte von flüssigem Wasser (1 g/cm<sup>3</sup>). Eis ist daher bei 0 °C um rund 8,4 % leichter als Wasser. Dies bedingt auch, dass Seen von oben her zufrieren. Diese Anomalie ist darauf zurückzuführen, dass sich beim Gefrieren eine Gitterstruktur mit Hohlräumen bildet. In Form von Eis sind dadurch die Wasser-Teilchen weniger dicht gepackt als im flüssigen Wasser oder, was das gleiche bedeutet, Wasser dehnt sich beim Übergang in Eis um rund ein Elftel aus. Daher auch die Sprengwirkungen von in Rissen und Spalten gefrierendem Wasser.
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===Spezifische Wärme, Schmelzwärme und Verdunstungswärme===
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Spezifische Warme ist die Energiemenge, um 1 kg eines Stoffes um 1 °C zu erwärmen. Bei Wasser ist das die Definition einer „Kilokalorie“ (1 kcal = 4,1868 kJ) für die Erwärmung von 1 kg Wasser von 14,5 auf 15, 5 °C. Die vergleichsweise hohe spezifische Wärme von Wasser bedeutet, dass hohe Wärmemengen gespeichert werden und damit z.B. große Wasserkörper das Klima stark beeinflussen. Zugleich ergibt sich daraus, dass Wasser ein hohes thermisches Puffervermögen gegenüber tages- und/oder jahreszeitlichen Temperaturschwankungen besitzt.
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Gegenüber Wasser hat Eis eine geringere spezifische Wärme von nur 0,49 kcal/kg (= 2,04 kJ/kg) um (kaltes) Eis um 1 °C (z.B. von -8 °C auf -7 °C) zu erwärmen.
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Demgegenüber beträt die spezifische Schmelzwärme von Eis zu Wasser mit 80 kcal/kg (= 335 kJ/kg) ein Vielfaches. 
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Da beim Verdunsten die Wasserstoffbrücken überwunden werden müssen, lässt sich Wasser nur mit sehr hohem Energieaufwand verdunsten: um 1 Liter Wasser zu verdunsten sind 539 kcal/kg (= 2.257 kJ/kg) Energie erforderlich.
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Die spezifischen Wärmen je kg (und °C) von Eis-Erwärmen : Eis-Schmelzen : Wasser-Erwärmen : Wasser-Verdampfen  verhalten sich zueinander wie '''0,5 : 80 : 1 : 539'''.
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==Jährlich zweimalige Vollzirkulation des Atterseewassers==
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Das gesamte Attersee-Wasser durchmischt sich wegen der Tiefe des Attersees zwei Mal pro Jahr (''"Vollzirkuation"'').
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Im Sommer gibt es eine scharfe Trennung des warmen Oberflächenwassers gegenüber dem jahresdurchgängig 4 °C kalten Tiefenwasser.
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[[Datei: Verdunstung 2.11.23.jpg|thumb|310px| Herbstliche Verdunstung am Attersee am 2.11.2023 bei Wassertemperatur 15 °C und Lufttemperatur 5 ° C]]
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Im Herbst gibt der See seine Wärmeenergie vorrangig mittels Verdunstung an die kältere Luft ab. Da die Verdunstungswärme des Wassers sehr hoch ist, kommt diesem Effekt das Hauptgewicht der Wärmeabgabe zu (vgl. die nebenstehende Abbildung).
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Im Verlauf des Winters kommt es dann zu einer Angleichung der Temperatur des Oberflächen- und des Tiefenwassers mit ca. 4 °C. Damit wird die '''''<u>erste Zirkulation</u>''''' des Wassers des gesamten Attersees ermöglicht, die durch Wind und Wellen begünstigt wird.
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Im Verlauf des Winters kühlt das Oberflächenwasser weiter ab (von 4 °C auf bis zu 0 °C), sodass es wiederum zu einer Trennung von Oberflächen- und Tiefenwasser kommt.
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Im Frühjahr kommt es mit der Erwärmung des Oberflächenwassers auf wiederum 4 °C zur gleichen Situation wie im Winter mit gleicher Temperatur von Oberflächen- und Tiefenwasser, sodass es zu einer '''''<u>zweiten Zirkulation</u>''''' des gesamten Atterseewassers kommt.
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Diese zweifache Zirkulation des Seewassers bewirkt, dass auch in den kalten Tiefen des Attersees ganzjährig Wasser mit hohem Sauerstoffgehalt vorhanden ist.
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Nur in diesem seit der Eiszeit '''''ganzjährig kalten und sauerstoffreichen Tiefenwasser unseres Attersees''''' konnten unsere eiszeitlichen Fischarten '''''<u>Reinanke und Kröpfling</u>''''' und '''''<u>Seesaibling</u>''''' bis heute überleben: diese beiden Fischarten sind seit rd. 12.000 Jahren die einzigen direkten Nachkommen der Fische der Eiszeit in unserem damals erst entstandenen Attersee.
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In Seen mit geringer Wassertiefe kommt es zu '''''keiner scharfen Trennung von Oberflächen- und Tiefenwasser''''', wenn das warme Oberflächenwasser bis zum Grund des Sees reicht. Damit wird dieser Wasserkörper laufend bis zum Grund durchmischt und hat in seiner gesamten Tiefe ähnliche Temperatur. Die Nachkommen mancher eiszeitlicher Salmoniden in diesen Seen haben sich offenbar an solche Verhältnisse angepasst.
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Da biologische Prozesse bei höheren Temperaturen rascher ablaufen – entsprechend einer Verdopplung je 10 ° Temperaturerhöhung – haben diese ''„<u>Warmwasser-Salmoniden</u>“'' einen höheren Stoffumsatz und wachsen schneller als die ''„<u>Kaltwasser-Salmoniden</u>“'' des Attersees.
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''[Anm. laut &rarr; '''[https://fischereirevier-attersee.at/renkenfischen/ Fischereirevier Attersee:]''' "Die Fangtiefe für Attersee-Maränen liegt zw. 10 und 20 m. Tiefeneinstellung im Frühjahr 10–14 m; im Herbst 16–20 m. Im Frühjahr lohnt sich aber auch Flachwasser mit 5 m Wassertiefe."]''
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==Die türkise Farbe des Attersees==
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[[Datei: Buchberg_from_Attersee.jpg|left|thumb|260px| Die milchig-türkise Färbung des Attersees ist eine Folge der biogenen Entkalkung.]]
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[[Datei: Calcit-Löslichkeit in Wasser.png|thumb|230px| Löslichkeit von Calcit in Wasser abh. von CO<sub>2</sub>-Partialdruck und Temperatur]]
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[[Datei: Phytoplankton.png|thumb|300px| -.-.- Chlorophyll in mg/m³;  -x-x- Bomasse in g/m³
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unten: im Attersee gedeihende Algenfamilien in %]]
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Kalziumkarbonat (mit der chemischen Formel CaCO<sub>3</sub>) – früher als „kohlensaurer Kalk“ bezeichnet – ist das Calcium-Salz der Kohlensäure (H₂CO₃ aus H<sub>2</sub>O + CO<sub>2</sub>) und besteht im festen Zustand aus einem Ionengitter mit Ca<sup>2+</sup>-Ionen und CO<sub>3</sub><sup>2-</sup>-Ionen im Verhältnis 1:1.
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Das Kalziumkarbonat im Wasser des Attersees stammt vom Kalk des ''Höllengebirges'' und löst sich im Wasser in seine beiden Bestandteile auf - wobei die Löslichkeit von den jeweiligen Umgebungszuständen abhängt.
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Die Calcit-Löslichkeit in Wasser (vgl. die nebenstehende Abbildung) '''''sinkt''''' mit '''''steigender Temperatur''''' und – vor allem – '''''sinkendem Kohlendioxid-Partialdruck'''''. In der Grafik zeigt die obere Kurve die Ca<sup>2+</sup>-Konzentration der gesättigten Lösung (in mg/Liter Wasser) im Gleichgewicht mit nicht gelösten Calcitkristallen im Wasser bei einem CO<sub>2</sub>-Partialdruck von 300 Pa; die untere Kurve das Gleichgewicht bei einem CO<sub>2</sub>-Partialdruck von 30 Pa.
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Der chemische Prozess lautet:
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* CaCO<sub>3</sub> + H<sub>2</sub>CO<sub>3</sub><sup><sup>-</sup></sup> &rarr; Ca<sup>2+</sup> + 2HCO<sub>3</sub><sup><sup>-</sup></sup> (Lösung des Calcits)
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* CaCO<sub>3</sub> + H<sub>2</sub>O &rarr; Ca<sup>2+</sup> + HCO<sub>3</sub><sup>-</sup> + OH<sup>-</sup> (Hydrolyse von Calcit)
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Das Phytoplankton (= Algen) aber auch die Wasserpflanzen brauchen zur Photosynthese neben Lichtenergie vor allem Kohlendioxid. Die Pflanzen und das Plankton entziehen dazu dem Wasser gelöstes ''Kohlendioxid''. Damit entziehen sie dem Wasser Kohlensäure, die aus ''Calciumhydrogencarbonat'' nachgeliefert wird. Dadurch steigt auch der pH-Wert und das Wasser wird alkalischer. Das Calciumhydrogencarbonat zerfällt in Wasser und wasserunlösliches Calciumcarbonat, also Kalk, der in Form winziger - '''''weißer''''' - Kalkkristalle ausfällt.
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Diese Kalkkristalle geben dem Atterseewasser den '''''milchigen''''' Farbton.  Das Grün des Chlorophylls des Phytoplanktons ergibt in Verbindung mit dem Blau des Himmels die '''''türkise''''' Grundfarbe.
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Bei Wasserpflanzen (siehe z.B. in den Aufhamer Buchten) lagert sich das Calciumcarbonat als weißliche Kruste auf den Blättern und Stängeln ab. Durch die Tätigkeit des Phytoplanktons bilden sich im Wasser schwebende feine Kalkkristalle. Diese Kalkkristalle sinken ab und werden als ''Seekreide'' abgelagert.
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Die Zunahme der Calcitlöslichkeit im Wasser mit steigendem Druck und sinkender Temperatur bedingt aber, dass unterhalb einer kritischen Wassertiefe (ca. 30 m) die Kalkkristalle aber wieder vollständig aufgelöst werden.
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Literatur:
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* Findenegg 1959, Ingo: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_12_5-6_0032-0035.pdf Das pflanzliche Plankton der Salzkammergutseen.]'' Österreichs Fischerei 1959, S. 32-35
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* Moog 1982, Otto: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_6_1982_0134-0141.pdf Jahresgang von Phytoplankton und Chlorophyll a im Attersee 1981]'' – Arbeiten Labor Weyregg – 6_1982: 134–141 (Abb. S. 140)
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* Butz 1996, Ilse, Schmid Anna-Maria: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_49_0085-0091.pdf Aqua-Schnee im Attersee?]''. Österreichs Fischerei 1996, S. 85–91. (Wasserchemie, Planktonarten, biologische Kalkausfällung)
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==Weitere Besonderheiten unseres Sees==
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===Stehende Wellen am Attersee (und Traunsee)===
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[[Datei: Stehende Wellen am Attersee und Traunsee.png|thumb|270px| Stehende Wellen am Attersee und Traunsee Attersee zeigt hier 3 Schwingungen pro Stunde]]
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'''''Stehende Wellen''''' werden durch Luftdruckschwankungen ausgelöst, die eine Gleichgewichtsstörung der Wassermasse zur Folge haben; letztere ist bestrebt, den Gleichgewichtszustand wieder zu erreichen und pendelt nun um diesen mit einer ganz bestimmten Schwingungsdauer, die von der Form des Seebeckens abhängt, solange, bis wieder Ruhe eintritt, was oft erst nach Tagen der Fall ist. Vollständige Ruhe herrscht eigentlich kaum einmal, doch sind für gewöhnlich die Schwankungen so klein, daß sie nicht beachtet werden. Es werden auch Schwingungsknoten, sowie Längs- und Querschwingungen beobachtet. Die Schreibpegelanlagen des hydrographischen Dienstes haben lange Reihen solcher Schwingungen aufgezeichnet, von denen hier ein paar besonders schöne Beispiele wiedergegeben werden (s. Abb.).
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Lit.: '''Rosenauer 1932''', Franz: &rarr; [https://www.zobodat.at/pdf/JOM_84_0335-0426.pdf Über das Wasser in Oberösterreich.]  JBOÖMV Abb. 8.
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===„Blasenwerfen“ eines Sees und Schlechtwettereinbruch?===
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Findenegg schreibt: "Bei uns in Kärnten gilt es als ein Vorzeichen kommenden Schlechtwetters, wenn der Seespiegel beim Rudern „Blasen wirft“ Es handelt sich bei dieser Erscheinung um Schaumblasen, die im Kielwasser des Bootes zurückbleiben und erst nach einigen Minuten bis zu einer halben Stunde wieder verschwinden. Die Erscheinung wird so gedeutet, daß die im Seewasser zu Millionen lebenden mikroskopisch kleinen Algen, das Phytoplankton, schleimartige Stoffe absondert, die sich unter gewissen Umständen, vor allem bei ruhigem Wasserspiegel, im Oberflächenhäutchen des Sees so stark anreichern, daß dieses die Eigenschaften etwa einer Seifenlösung erhält. Wird beim Rudern oder durch die Bugwellen des Bootes Luft ins Wasser gebracht, so kann diese nicht ohne weiteres wieder aus dem Wasser entweichen, sondern sammelt sich als Blase unter dem zähen Oberflächenhäutchen an, bis dieses wie eine Seifenblase „platzt“.
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Ich habe einige Jahre hindurch gelegentlich nach Tagen besonders deutlichen Blasenwerfens auf den weiteren Wetterverlauf geachtet und diesen notiert. Es sind im ganzen 21 Fälle. Nur in 4 Fällen folgte in den nächsten 48 Stunden Eintrübung oder Regenwetter. In 5 Fällen folgten noch am selben Tage oder doch innerhalb von 48 Stunden kurze Gewitter, in den übrigen 12 Fällen blieb das Wetter schön, meist sogar viele Tage lang. Daraus kann man wohl den Schluß ziehen, daß das Blasenwerfen mit dem Eintritt schlechter Witterung nichts zu tun hat. Es tritt vielmehr dann auf, wenn sich in der obersten Wasserschichte große Mengen von Planktonalgen ansammeln, was bei Windstille zeitweise der Fall ist. Daß das Blasenwerfen nicht immer, sondern nur periodenweise auftritt, hängt offenbar mit der Menge und Art der jeweils im See vorhandenen Algen zusammen, die im Laufe des Jahres stark wechseln. Daß es sich um keine Reaktion dieser Algen auf eine bestimmte Wetterlage handelt, dürfte aus den mitgeteilten Zahlen hervorgehen."
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Lit.: Findenegg 1954, Ingo: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_7_0036-0037.pdf Blasenwerfen und Schlechtwetter?]'' – Österr. Fischerei – 7:36.
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''['''Anm.:''' Das „Blasenwerfen“ der Seen vor Wetterverschlechterung hängt auch damit zusammen, dass bei <u>sinkendem Luftdruck</u> die im Wasser gelösten Gase ein neues Partialdruck-Gleichgewicht mit den Gasen der Luft anstreben, wodurch das „Ausgasen“ aus dem Seewasser begünstigt wird. Somit hat das „Blasenwerfen“ der Seen doch etwas mit kommendem Schlechtwetter zu tun – vor allem, wenn der Luftdruck <u>sehr rasch</u> sinkt.]''
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==Die Entstehung des vierten - des heutigen - Attersees==
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[[Datei: Gliederung der Eiszeiten.png|thumb|340px|Gliederung der Eiszeiten: Zeiten, Temperaturen, Umfang; unser warmes Holozän beginnt plötzlich vor 11.700 Jahren]]
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Hermann Kohl (2001): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/OEKO_2001_3_0018-0028.pdf Das Eiszeitalter in Oberösterreich – Teil 1]'' – ÖKO.L Zeitschrift für Ökologie, Natur- und Umweltschutz – 2001_3: 18 - 28. (FARBBILD um den ATTERSEE !!!)
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Hermann Kohl (2001): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/OEKO_2001_4_0026-0035.pdf Das Eiszeitalter in Oberösterreich – Teil 2]'' – ÖKO.L Zeitschrift für Ökologie, Natur- und Umweltschutz – 2001_4: 26 - 35. (BILD  Abb. 2: Eisüberformtes Becken des Attersees. Die konkave Umformung der Hänge ist gut auf der rechten Bildseite (Umgebung NUSZDORF) zu erkennen.) (Korrekturen bei den Abb. von TEIL 1)
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Ibetsberger 2010, H.; Jäger, P.; Häupl. M.: &rarr; ''[http://www.geoglobe.at/DE/uploads/images/publikationen/27_Zerfall%20des%20Salzachgletschers.pdf Der Zerfall des Salzachgletschers und die nacheiszeitliche Entwicklung des Salzburger Gewässernetzes aus der Sicht der Wiederbesiedelung der Salzburger Gewässer mit Fischen]''. S. 7–54. Salzburger Landesregierung, Reihe Gewässerschutz Nr. 14. (auch ATTERSEE usw.)
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Schadler 1959, Josef: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_12_5-6_0036-0054.pdf Zur Geologie der Salzkammergutseen]'' – Österreichs Fischerei – 12:36–54.
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Behbehani 1986, Ahmad; Müller, J.; Schmidt, R.; '''Schneider, J.'''; Schröder, H.; Strackenbrodk, I.; Sturm, M.:  &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/226673640_Sediments_and_sedimentary_history_of_Lake_Attersee_Salzkammergut_Austria/link/5646e30f08ae451880aabb9d/download Sediments and sedimentary history of Lake Attersee (Salzkammergut, Austria)]''. Hydrobiologia 143, December 1986, p. 233–246. ('''''Historia, Grafiken''''' usw.) &rarr; S. 235: Grafik Delta: '''''Flysch vs. Moränen''''' !!!  UND: ''''' 9.1 WIEDERBEWALDUNG'''''
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* Hydrobiologia articles are published open access under a CC BY licence (Creative Commons Attribution 4.0 International licence). &rarr; ''[https://www.springer.com/journal/10750/how-to-publish-with-us#Fees%20and%20Funding Creative Commons]''
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'''Schneider 1987, J.''', Müller, J., & Sturm, M.: Die sedimentologische Entwicklung des Attersees und des Traunsees im Spät- und Postglazial. Mitt. d. Komm. f. Quartärforschung der ÖAW, 7, Wien, 51–78
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'''Schneider 1990,J.''', Röhrs J., Jäger P.: &rarr; [https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-84077-7_16 Sedimentation and Eutrophication History of Austrian Alpine Lakes]. In: Tilzer m. (1990): Large Lakes. Ecological Structure and Funktion. Springer Berlin, ISBN 978-3-642-84079-1; p. 316-335. (ATTERSEE letzte 15.000 Jahre)
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* Within Austrian prealpine lakes the first natural eutrophication can be identified about 6,000 yr B. P. The Neolithic and the Roman colonizations had nearly no influence on these large lakes.
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Der Attersee ist ein gutes Beispiel für einen See, der im nördlichen Vorland der Nördlichen Kalkalpen liegt und während des Postglazials von verschiedenen sedimentliefernden Prozessen beeinflusst wurde. Die Sedimente des Beckens bestehen aus mehreren Komponenten unterschiedlichen Ursprungs. Aus den Nördlichen Kalkalpen stammen Klastika, die hauptsächlich aus Dolomiten bestehen. Der klastische Eintrag von organischen und anorganischen Partikeln erfolgt durch Flüsse und Erdrutsche. Sie sind für den Haupteintrag von Silikaten wie Quarz, Feldspat und Glimmer verantwortlich. Ein großer Teil des Sediments stammt aus autochthonen biogenen Karbonatausfällungen. In den flachen sublitoralen Bereichen des nördlichen Teils des Sees dominiert die benthische Entkalkung durch verkrustende Makro- und Mikrophyten, während in den südlichen und zentralen Teilen des Sees die epilimnische Entkalkung durch die Blüte des Phytoplanktons im Sommer wichtiger ist. Die gesamte biogene Kalziumkarbonatproduktion erreicht etwa 11000 bis 12000 Tonnen pro Jahr. <br /> Nährstoffe und Rückstände von Cyanophyten (Oscillatoria rubescens) aus dem eutrophen Mondsee wurden von der Mondseeache in den Attersee gespült. Hohe Phosphorgehalte in den Sedimenten des südlichen Beckens weisen auf eine lokale Eutrophierung im Mündungsbereich der Mondseeache hin. Die durchschnittliche Sedimentationsrate im Attersee kann durch verschiedene Datierungsmethoden bestimmt werden. Die Sedimentationsraten stiegen in den letzten 110 Jahren von 1 mm pro Jahr auf 1,8 - 2 mm pro Jahr als Folge menschlicher Aktivitäten. Es lassen sich fünf Hauptphasen in der nacheiszeitlichen Sedimentationsgeschichte erkennen: Würmmoränen und fein gebänderte Varven (vor 13 000 v. Chr.), das frühe Attersee-Stadium (von 13.000 v. Chr. bis 1200 n. Chr.) und das spätere Attersee-Stadium nach der bayerischen Besiedlung (ab 1200 v. Chr.). Mit Hilfe von Schwermetall- und Isotopenanalysen kann die Sedimentationsgeschichte für die letzten 100 Jahre genauer rekonstruiert werden.
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==Älteste Vermessung des Attersees  SIMONY  OFFEN==
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[[Datei: Vertikale Temperaturverteilung Attersee.png|thumb|210px| Vertikale Temperaturverteilung im Atter-, Mond-, Traun-, Hallstättersee]]
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Grims 1996, Franz: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/STAPFIA_0043_0043-0071.pdf Das wissenschaftliche Wirken Friedrich Simonys im Salzkammergut.]'' Staphia Bd. 43, S. 43-71.
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Simony 1850, Friedrich: &rarr; ''[http://hdl.handle.net/21.11115/0000-000D-6632-8 Die Seen des Salzkammergutes]''. Sitzung vom 10. Mai 1850; Sitzungsberichte der math.-naturwiss. Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien. (Sprungschicht im Hallstättersee usw.)
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Simony, 1879, Friedrich: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/SVVNWK_19_0525-0565.pdf Über Alpenseen]'' Schriften des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse, Bd. 19, Wien 1879; 41 Seiten. (Tiefenmessungen; vertikale Temperaturmessungen usw.)  <br />  "Dieselbe Erhebung findet sich in der Nähe von Nussdorf, wo aus dem 100 bis 150 Meter tiefen Seegrunde ein ziemlich umfangreicher Hügel bis gegen 60 Meter unter dem Wasserspiegel sich erhebt."
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Simony hat diese Messungen 1848 durchgeführt (vgl. die Tabelle).
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Kartographische Kleinarbeit sind einige Tiefenkarten der von ihm ausgelotheten Seen, sie zeichnen sich durch minutiöse Zeichnung der Isobathen aus . Von Atter- und Mondsee liegen nur Pausen vor.
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Müllner (1898), Johann: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/MON-ALLGEMEIN_0197_0001-0114.pdf Die Seen des Salzkammergutes und die österreichische Traun]'' – Monografien Allgemein – 0197:1–114 (Attersee S. 21–25;  Nußdorfer Berg im See (60 m); Niederschläge Attersee: S. 102–104).
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Attersee-Längsprofil.png| Attersee - Längsprofil|alt=alt language
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Attersee-Querprofile.png| Attersee - Querprofile|alt=alt language
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Attersee-See-Ende.png| Attersee - See-Ende|alt=alt language
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Zellersee–Attersee.png| Zellersee bis Attersee|alt=alt language
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==Die Entwicklung der ersten Fischarten==
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[[Datei: Evolution der europäischen Fischfauna.png|thumb|200px| Evolution der europäischen Fischfauna in den Erdzeitaltern]]
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Gerolf Steiner (1960): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_13_0135-0141.pdf    Vierhundertfünfzig Millionen Jahre Fische – Teil 1]'' – Österreichs Fischerei – 13:135–141. (450.000.000 Jahre)
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Gerolf Steiner (1961): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_14_0008-0015.pdf Vierhundertfünfzig Millionen Jahre Fische – Teil 2]'' – Österreichs Fischerei – 14:8–15. (Tolle Bilder)
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==Besiedlung des Attersees mit Fischen nach der Eiszeit==
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Ibetsberger 2010, H.; Jäger, P.; Häupl. M.: &rarr; ''[http://www.geoglobe.at/DE/uploads/images/publikationen/27_Zerfall%20des%20Salzachgletschers.pdf Der Zerfall des Salzachgletschers und die nacheiszeitliche Entwicklung des Salzburger Gewässernetzes aus der Sicht der Wiederbesiedelung der Salzburger Gewässer mit Fischen]''. S. 7–54. Salzburger Landesregierung, Reihe Gewässerschutz Nr. 14. (auch ATTERSEE usw.)
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Jäger 2010,P; Häupl M.; Ibetsberger, H.: &rarr; ''[http://www.geoglobe.at/DE/uploads/images/publikationen/28_nacheiszeitliche%20Wiederbesiedlung.pdf Die nacheiszeitliche Wiederbesiedlung der Salzburger Gewässer mit Fischen]''. Land Salzburg, Reihe Gewässerschutz Nr. 14; 2010:55–90. <br />
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S. 69: Attersee Klarwasserphase vor ca. 17.000 Jahren: Beginn einer Kaltwasser-Fischbesiedlung in Ager bis Schörfling; in der Folge bis spätestens vor 14.500 Jahren auch im Attersee. Um 10.000 Jahren vor heute gibt es den gemischen Kalt- und Warmwasserfischbestand im Attersee.
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Friedrich Morton (1961): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_14_0065-0067.pdf  Fischfang im Salzkammergut seit viertausend-fünfhundert Jahren!]'' – Österreichs Fischerei – 14:65–67 (Pfahlbauern usw.)
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==Die Salzkammergutseen und ihre Fische==
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Einsele 1959, Wilhelm; Hemsen, Jens: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_12_5-6_0009-0031.pdf Über die Gewässer des Salzkammergutes, insbesondere über einige Seen]'' – Österreichs Fischerei – 12:9–31. (Alle Seen und ihre Fische.)
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Einsele 1954, Wilhelm: &rarr; '' [https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_7_0153-0158.pdf Die Seesaiblinge der österr. Seen auf der Fischereiausstellung in Düsseldorf]'' – Österreichs Fischerei – 7: 153-158.
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Heilingsetzer 2007, Georg: &rarr; ''[https://issuu.com/frandl/docs/zell_am_moos Der Irrsee im Heimatbuch Zell am Moos].'' 2007; S. 64–79: Fische und Fischerei
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==Die Fische des Attersees==
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===Generelle Typisierung von Seen nach Fischarten===
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* Quelle: Gassner 2003, H. et al.: Die Fischartengemeinschaften der großen österreichischen Seen. Vergleich zwischen historischer und aktueller Situation; fischökologische Seentypen. Bundesamt für Wasserwirtschaft, Bd. 18:1–83.
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====Seesaibling-See====
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Diese Seen sind kleinere, hoch gelegene, eher seichte Gebirgsseen mit vergleichsweise wenigen Fischarten.
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Leitfisch ist der Seesaibling. Weitere Seetyp-spezifische Fischarten sind Elritze (94 %), Seeforelle und Koppe (81 %). Mit geringer Häufigkeit kommen noch vor: Aitel (38 %), Aalrutte und Gründling (31 %); Schmerle (25 %); Renken und Rotauge (13 %); Hecht, Flussbarsch und Schleie (6 %).
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====Elritzensee====
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Diese Seen sind deutlich größer und tiefer und haben die meisten Fischarten. Hierher gehören die Salzkammergutseen.
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Die Elritze ist der Leitfisch. Die weiteren Seetyp-spezifischen Fischarten sind: Hecht, Rotauge und Flussbarsch (100 %); Seeforelle, Aitel, Koppe und Brachse (90 %); Seesaibling und Schmerle (80 %). Begleitfische sind: Seelaube und Aalrutte (70 %); Renken (60 %); Rußnase und Schleie (50 %) und der Perlfisch (40 %).
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====Laubensee====
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Zu diesem Seetyp gehören die Salzburger Vorland-Seen und die Kärntner Seen.
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Die Laube ist der Leitfisch. Weitere Seetyp-spezifische Fischarten sind: Aitel, Flussbarsch, Rotauge und Hecht (100 %); Brachse (93 %); Wels, Rotfeder und Schleie (86 %). Begleitfische sind: Aalrutte und Bitterling (64 %); Renken und Seeforelle (50 %); Güster (43 %).
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====Zandersee====
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Hierher werden die drei burgenländischen Seen gezählt.
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Leitfisch ist der Zander. Weitere Seetyp-spezifische Fische sind: Karpfen, Schleie und Hecht (100 %). Begleitfische sind Schlammpeitzger, Kaulbarsch, Karausche, Rotfeder, Brachse, Flussbarsch und Rotauge (je 67 %: kommen in 2 der 3 burgenländischen Seen vor); Aitel, Schmerle, Gründling, Laube, Wels, Bitterling, Güster, Moderlieschen, Hundsfisch, Schied, Steinbeißer und Zope (33 %).
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===Ursprüngliche Fischartengemeinschaften der Salzkammergutseen===
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[[Datei: Ursprüngliche Fischartengemeinschaften.png|thumb|190px|Fischartengemeinschaften um 1850 in den Salzkammergutseen]]
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Die nebenstehende Tabelle wurde erstellt unter Verwendung der Arbeiten – der weiter unten angeführten – Fischbiologen: '''''Heckel (1851/52), Heckel & Kner (1858), Fitzinger (1879), Haempel (1930), Freudlsberger (1936) und Gassner (1999–2004)'''''.
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Die Kenntnis der ursprünglichen Fischartengemeinschaft in einem See stellt eine gute Voraussetzung für ein fischökologisches Gleichgewicht in einem See dar. Damit ist auch ein Rahmen für eine zielführende Besatzstrategie gegeben, der auch eine gute Basis für eine fischereiwirtschaftliche Nutzung durch Berufsfischer und auch für die Sportangler sicherstellen kann.
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Ein eindrückliches und abschreckendes Beispiel aus dem '''''16. Jahrhundert''''' stellt der '''''Zellersee''''' im Pinzgau dar, wie es im nachfolgenden Artikel von '''''Freundelsberger (1936)''''' nachzulesen ist. Ein wirklich fischreicher See wurde durch Überfischung, Besatz mit see-fremden Arten, Einleitung von Hüttenabwässern und Umleitung der Salzach in eine Situation gebracht, dass bereits um 1600 die Reinanken verschwunden waren.
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Dass der gleiche Name für einen Fisch biologisch/ökolgisch nicht dasselbe ist, kann man auch an den weiter unten dargestellten unterschiedlichen Laichzeiten der Reinanken in den verschiedenen Seen erkennen.
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* '''''Freudlsberger 1936''''', Hans: &rarr; [https://www.zobodat.at/pdf/MGSL_76_0081-0128.pdf Kurze Fischereigeschichte des Erzstiftes Salzburg]. 49 Seiten. Mitt. Ges. f. Salzburger Landeskunde; S. 112: "Der Mondsee lieferte im 17. Jahrhundert: Seeforellen, Saiblinge, Renken, Rutten, Hechte, Brachsen, Lauben, Schiede, Alten und Barsche."
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===Die beiden geschützten Fischarten Perlfisch und Seelaube===
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====Der Perlfisch====
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[[Datei: Perlfisch-Innerschwand.jpg|thumb|210px| Laichzug der Perlfische Seeache aufwärts Ende April–Anfang Mai]]
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[[Datei: Perlfischpopulation.png|thumb|380px| Individuenzahl, Gewicht Perlfischpopulation: Attersee / Mondsee]]
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Schmall 2010, B. & Ratschan, C.: &rarr; ''[https://www.land-oberoesterreich.gv.at/files/naturschutz_db/Rutilus_meidingeri_Perlfisch_11_01_10.pdf Perlfisch Rutilus meidingeri]''. In: Digitaler Fischartenatlas von Deutschland und Österreich 2010; 43 Seiten. (ganz ausgezeichnete Darstellung!)
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Sigliato 2005, Simonetta & Gumpinger, Clemens: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/OEKO_2005_3_0003-0009.pdf Der Perlfisch – Eine weltweite zoologische Rarität im Mondsee-Attersee-Gebiet.]'' ÖKO·L 27/3 (2005): S. 3-9. (Reusen; Seelaube; Beifänge)
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Mayr 2006, St.; Wanzenböck, J.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/258437545_Der_Perlfisch_Rutilus_meidingeri_Heckel_1851_ein_Tiefwasserbewohner_unserer_Seen_Mythos_oder_Wahrheit_-_Seine_Habitatnutzung_und_Nahrungswahl_im_Mondsee Der Perlfisch (Rutilus meidingeri (Heckel, 1851)), ein Tiefwasserbewohner unserer Seen: Mythos oder Wahrheit? - Seine Habitatnutzung und Nahrungswahl im Mondsee.] Österreichs Fischerei, 2006: 262– 272. 12 Seiten.
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Mayr 2007, Stefan; Josef Wanzenböck (2007): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_60_0228-0235.pdf Wachstum, Längen-Gewichts-Beziehung und Konditionsfaktor des Perlfisches (Rutilus meidingeri im Mondsee]'' – Österreichs Fischerei – 60: 228–235.
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Hauer 2014, Wolfgang: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_67_0067-0071.pdf Perlfisch, Aitel oder Hasel]''. Österreichs Fischerei 2014, S. 67–71
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Landesfischereiverband OÖ: &rarr; ''[https://www.lfvooe.at/fische/perlfisch/ Perlfisch Rutilus meidingeri]'' (Unterscheidung vom Aitel)
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Erich Kainz 1997, Hans; Kainz, Erich: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_50_0091-0098.pdf Beiträge zur Biologie und Aufzucht des Perlfisches Rutilus frisii meidingeri]'' – Österreichs Fischerei – 50:91–98.
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Fuchs 1999, Helmut et al.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_52_0057-0062.pdf Untersuchung von Perlfischen (Rutilus frisii meidingeri, Heckel) aus dem Wolfgangsee und dem Attersee auf genetische Unterschiede mit molekulargenetischen Markern]'' – Österreichs Fischerei – 52:57–62.
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Siligato 2006, Simoetta et Clemens Gumpinger (2006): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_59_0011-0019.pdf Zur Laichwanderung des Perlfisches (Rutilus meidingeri) in die Seeache zwischen Mondsee und Attersee]'' – Österreichs Fischerei – 59:11–19. (Perlfisch und Seelaube; alle Atterseefische in der Seeache!)
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Schrempf 2006, Renate: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_59_0201-0207.pdf Genetische Untersuchungen der österreichischen Perlfisch-Populationen (Rutilus frisii meidingeri) mittels RFLP]'' – Österreichs Fischerei – 59: 201 - 207.
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====Die Seelaube====
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[[Datei: Seelaube.png|thumb|280px|Seelaube, Mai-Renke; Mondsee: "Schiedling"]]
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Die Seelaube gehört zur Gruppe der Karpfenartigen. Sie ist auf wenige Seen beschränkt und ihr Wachstum ist ist Süden Österreichs deutlich besser – sie erreicht im Wörther See 39 cm; nördlich der Alpen durchschnittlich 20–25 cm. Ihr Hauptverbreitungsgebiet sind die oberösterreichischen und bayerischen Voralpenseen. Ihre Ernährung ähnelt den Coregonen und besteht überwiegend aus Plankton. Ihr Name Mairenke stammt von den massenhaften Fängen während ihrer Laichzeit im Monat Mai und sie gemeinsam mit den Renken auf den Markt gebracht wurden. Die Männchen werden mit 5 und die Weibchen mit 6 Jahren geschlechtsreif. Das Höchstalter liegt bei ca. 8 Jahren.
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''[Anm.: Um 1963 gab es am Attersee solche „Massenzüge“ beim Nußdorfer Ufer, wo während drei Tagen eine unvorstellbare Menge dieser Seelauben vor dem Landungssteg vorbeizogen und die jungen Fischer die gefangenen Lauben gar nicht schnell genug abhaken konnten.]''
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Hauer 1997, Wolfgang: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_50_0210.pdf Seelaube, Mairenke, Schiedling (Chalcalburnus chalcoides mento).]'' Österreichs Fischerei 1997, S. 210. (Abbildung)
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Landesfischereiverband OÖ: &rarr; ''[https://www.lfvooe.at/fische/seelaube/ Seelaube (Mairenke, Schiedling) Alburnus mento]'' (Unterscheidung von Laube und Rapfen)
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===Die Reinanken und die (Besatz-)Maränen ===
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[[Datei: Reinanken, Maränen, Felchen.png|thumb|240px|Vielfalt der Coregonen-Bezeichnungen]]
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'''Siebold 1863''', Carl: &rarr; ''[https://www.deutschestextarchiv.de/book/view/siebold_suesswasserfische_1863?p=78  Die Süsswasserfische von Mitteleuropa]''. Leipzig 1863:251–279. <br /> 
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1. Renke &rarr; ''[https://www.deutschestextarchiv.de/book/view/siebold_suesswasserfische_1863/?hl=Coregonen;p=256  Coregonus Wartmanni]'' <br />
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2. Bodenrenke &rarr; ''[https://www.deutschestextarchiv.de/book/view/siebold_suesswasserfische_1863/?hl=Coregonen;p=264  Coreg. Fera]'' (S. 267 Anm.: " ...konkrete Nachforschungen des Autors 1862 im Salzkammergut wegen der Arten »Rheinankel«, »Kröpfling«  und »Rindling«: nur am Attersee werden die aufgeblähten Coregonen »Kröpfling« genannt, an den anderen Seen werden diese kleinen Coregonen »Rindling« genannt.") <br />
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3. Kilch &rarr;'' [https://www.deutschestextarchiv.de/book/view/siebold_suesswasserfische_1863/?hl=Coregonen;p=267 Coreg. hiemalis]'' Kropf-Felchen; Klein-Felchen des Bodensees: nun ausgestorben <br />
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4. Schnäpel &rarr; ''[https://www.deutschestextarchiv.de/book/view/siebold_suesswasserfische_1863/?hl=Coregonen;p=272 Coreg. Oxyrhynchus]''; (Meeresfisch, laicht im Süßwasser) <br />
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5. Große Maräne &rarr; ''[https://www.deutschestextarchiv.de/book/view/siebold_suesswasserfische_1863/?hl=Coregonen&p=276 Coreg. Maraena]'' (Norddeutschland; Laichzeit Mitte Nov. bis Mitte Dez.) <br />
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6. Kleine Maräne &rarr; ''[https://www.deutschestextarchiv.de/book/view/siebold_suesswasserfische_1863/?hl=Coregonen&p=278 Coreg Albula]''
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'''Vogt 1908''', Carl & Hofer, Bruno: &rarr; ''[https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=mdp.39015079959170&seq=7 Die Süßwasserfische von Mittel-Europa]'': [Coregonen S. 305–368]. Verlag Engelmann, Leipzig. 600 S. &rarr; '''''Für Seiteneingabe ist die Seitenzahl + 30 einzugeben'''''. <br />
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1.  Rheinanke des Traunsees S. 326: größte Renke mit 3 ½ kg; Laichzeit Mitte November bis Mitte Dezember <br />
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2. Rheinanke des Attersees S. 328: bis 1 ½ kg; Laichzeit Anfang Februar bis in den März; da Fang in größeren Tiefen kann sie leicht trommelsüchtig werden und sterben; ident mit Fera des Genfersees <br />
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3. Kröpfling des Attersees S. 330: Laichzeit Ende Dezember; trommelsüchtig; kommt auch im Wolfgangsee vor; verwandt mit Gravenche des Genfersees <br />
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4. Riedling des Traunsees S. 332: laichen im November am Ufer <br />
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5. Madui-Maräne S. 322: Madui-See ist nur 7 ½ m tief; Laichzeit November bis ganzen Dezember
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'''Wagler 1941''', E.:&rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/VeroeffZSM_001_0003-0062.pdf '''Die Coregonen – Herkunft und Einwanderung der Voralpencoregonen''''']. In: Demoll-Maier: Handbuch der Binnenfischerei Mitteleuropas. S.371-501. (Herkunft, Arten; Attersee usw.)
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'''Kottelat 2007''', Maurice & Freyhof, J.: &rarr; ''[https://pdfcoffee.com/handbook-of-european-freshwater-fishes-pdf-free.html Handbook of European freshwater fishes.]'' 660 p.; '''''98 MB''''' (Coregonidae S. 349–392; '''''Salzkammergut''''': S. 364–368; Maräne S. 374; Coregonus peled S. 380)
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* Reinanken-Laichzeiten: Attersee Anfang Februar – Mitte März; Mondsee später Dezember – Mitte Jänner (über die Hälfte des Reinanken-Fangs stammt aus Besatz)
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[[Datei: Wolfgang Abel.png|thumb|120px| ]]
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[[Datei: Burgunderblutalgen.png|thumb|190px|Blutalgen: Foto von A. Jagsch]]
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Interview Barbara Ritterbusch Nauwerck (2019): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_72_0116-0118.pdf Die Berufsfischerei am '''Mondsee im 20. Jahrhundert''' – Zeitzeugen berichten: '''Wolfgang Abel''' Teil 1]'' (1905–1997; Berufsfischer und Univ.-Prof. für Botanik und Zoologie an Univ. Hamburg) – Österreichs Fischerei 2019:116–118.
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Interview Barbara Ritterbusch Nauwerck (2019): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_72_0152-0158.pdf Die Berufsfischerei am '''Mondsee im 20. Jahrhundert''' – Zeitzeugen berichten: '''Wolfgang Abel''' Teil 2]'' – Österreichs Fischerei 2019:152–158.
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Interview Ritterbusch Nauwerck 2019, Barbara: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_72_0190-0198.pdf Die Berufsfischerei am '''Mondsee im 20. Jahrhundert''' – Zeitzeugen berichten: '''Wolfgang Abel''', Teil 3]'' Österreichs Fischerei 2019:190–198. <br /> (zum falschen Fischbesatz; zur unzureichenden Entschädigung für den Autobahnbau; zum tragischen Hinscheiden von Einsele; Besatz mit Maränen als Reinanken-Ersatz usw.)
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Interview Ritterbusch Nauwerck 2017, Barbara: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_70_0305-0316.pdf Die Berufsfischerei am Mondsee im 20. Jahrhundert – Zeitzeugen berichten (Berufsfischer Hans Reichl: '''Blutalgen-Bericht''')]''. Österreichs Fischerei 2017:305–316.
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Einsele 1959, Wilhelm: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_12_5-6_0055-0087.pdf Das Bundesinstitut für Gewässerforschung und Fischereiwirtschaft in Scharfling am Mondsee - Arbeit und Aufgaben.]'' – Österreichs Fischerei – 12:55-87.
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* S. 69 f.: "Die '''''Laichzeit der Renkenvölker in den verschiedenen Salzkammergutseen''''' allein erstreckt sich über eine weite Zeitperiode. Sie beginnt im Hallstätter See und Traunsee in der zweiten Novemberhälfte (beendet ist sie hier um den 10. Dezember), dann laichen die Renken des Mattseegebietes und wenn diese geendet haben, so schickt sich die Kleine Schwebrenke des Attersees an, zu laichen. (Beginn der Laichzeit 18.—25. Dezember.) Ihr folgt um Neujahr die Renke des Wolfgangsees und kurz darauf diejenige des Mondsees, deren Laichzeit fast den ganzen Januar über andauert. Ganz zum Schluß folgt die Große Schwebrenke des Attersees. Ihre Hauptlaichzeit fällt in den Februar, doch findet man regelmäßig auch in der ersten Märzhälfte laichende Paare."
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[[Datei: Kröpfling.png|thumb|270px| Coregonus hiemalis Jur. Kilch oder Kröpfling <br /> Riesenbauch wg. geplatzter Schwimmblase]]
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Landesfischereiverband OÖ: &rarr; ''[https://www.lfvooe.at/informationen/fragen-antworten/allgemeine-fragen-zur-fischerei/wo-finde-ich-informationen-zu-den-aktuellen-schonzeiten/ Schonzeiten: Reinanke oder Maräne]'': 16.Oktober – 31.Dezember.
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Landesfischereiverband Salzburg: &rarr; ''[http://www.fischereiverband.at/Schonbestimmungen Schonzeiten Maränen (Coregonus lavaretus) und Renken (Coregonus sp.)]'': 1.November – 31.Dezember.
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Anm.: Nach '''Kottelat 2007''' wurde der '''''Kröpfling des Attersees''''' seit dem Jahr 2000 nicht mehr gesehen. Der Fang der '''''Kröpflinge''''' sollte wegen Tierquälerei überhaupt verboten werden: "Wenn sie aus ihrer großen Tiefe an die Wasseroberfläche gezogen werden, sterben sie am sogenannten „Barotrauma“, das auch „Trommelsucht“ heißt. Der plötzliche Druckabfall – von 7 1/2 bar auf 1 bar – sorgt dafür, dass ihre Schwimmblase sich aufbläht und manchmal sogar platzt. Die Fische bekommen einen Kropf, manchmal werden sogar die Eingeweide durch das Maul gepresst. Daher kommt auch ihr Name „Kropf-Felchen“ oder kurz „Kröpfling“ (Fisch mit einem Kropf). Der Kilch des Ammersees muss übrigens zarter gebaut sein, als der Kilch des Bodensees, da bei ersterem der ausgedehnte Bauch, sowie der Fisch aus dem Wasser gehoben wird, gewöhnlich mit einem Knall berstet."
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====Zur Naturgeschichte der Maräne (von Marcus Élieser Bloch, 1779)====
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'''Bloch 1779''', Marcus Élieser: &rarr; ''[https://ds.ub.uni-bielefeld.de/viewer/rest/pdf/mets/1921382_004.xml/LOG_0012/Naturgeschichte_der_Marne.pdf Naturgeschichte der Maräne.]'' In: Berlinische Gesellschaft Naturforschender Freunde, Bd. 4, De Gruyter 1779, S. 60–94
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S. 61: "Diese Art trifft man &rarr; ''[https://ds.ub.uni-bielefeld.de/viewer/image/1921382_004/77/ '''<u>nur</u> in dem Madui-See''']'' an, und sie heißt daher die ''Madui-Maräne''. <br />  Die Madui ist ein großer, sehr fischreicher See, drey Meilen von Stettin. Er ist zwo Meilen lang, und eine halbe, bis eine ganze Meile breit, hat einen Mergelgrund, und ist an manchen Stellen 20 bis 25 Klafter ''[37-48 m]'' tief. Es werden aus diesem See beynahe alle diejenigen Fische gefangen, die in der Mark Brandenburg und in Pommern vorkommen, nemlich die große und kleine Maräne, schwarze und weiße Barsche, auch dergleichen Kaulbarsche, graue und bunte Hechte. Es giebt hier Gübels, Schleie, Stinge, Karpfen, Schmerlen, Quappen, Pletzen, Bleye, Welse von 50 bis 180 Pf, Nase, Karauschen, Uekley, Gründlinge, Neunaugen, Peizker, Steckerlinge und Rothaugen".
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[[Datei: Madui-Maräne.png|thumb|220px| '''''Madui-Maräne''''' und Kleine Maräne ]]
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S. 64: &rarr; ''[https://ds.ub.uni-bielefeld.de/viewer/image/1921382_004/81/ "Von der Madui-Maräne":]'' '''''Kommt <u>nur im Madui-See</u> vor'''''; lässt sich aber in andere Gewässer versetzen; '''''Laichzeit beginnt acht Tage vor Martini und dauert vierzehn Tage oder drey Wochen'''''. Es sind nur zwo Stellen in dem Madui-See, wo dieser Fisch der Oberfläche des Wassers sich nähert, um zu laichen. Der Rogen schwimmt alsdenn im Wasser, und ist ein sehr willkommener Leckerbissen des Seehahns, der ihn fleißig aufsucht. Der Barsch suchet den Rogen dieses Fisches ebenfalls auf, und wird daher mit den Maränen zugleich gefangen. Wenn man um diese Zeit den Magen eines Barsches öffnet; so findet man ihn mit dergleichen Rogen angefüllt. Außer diesen beyden Feinden, die den Eyern und der Brut der Maränen nachstellen, haben sie noch zween andere, weit fürchterliche Feinde an dem Wels und Hechte, die sie selbst verschlingen. Der Rogen einer Maräne mit 1 Elle betrug 17136 Stück. Fische mit 2 Fuß haben 7–8 Pfund; wenige sind 3–4 Fuß lang und wiegen dann vierzehn bis zwanzig Pfund. Im Winter 1776 kaufte Herr von der Marwiz 220 Stück Maränen und transportierte sie in Fässern zu seinem Fischteich vier Kilometer vom Madui-See; setzte sie dort ein, wo sie auch überlebten.
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S. 78: &rarr; ''[https://ds.ub.uni-bielefeld.de/viewer/image/1921382_004/95/ "Zergliederung der großen  oder Madui-Maräne"]'': Detaillierte physiologische Beschreibung der Maräne; hat keine Gallenblase und eine nur kleine Leber...
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S. 84: &rarr; ''[https://ds.ub.uni-bielefeld.de/viewer/image/1921382_004/101/ "Von der kleinen Maräne"]'': "Kommt – im Gegensatz zur Großen Maräne – in sehr vielen Seen der Mark Brandenburg vor; laichen auch um Martini".
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====Fischereibiologe Lechler zu ursprünglichen Reinanken von Attersee und Mondsee====
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Quelle zur Zeitschrift für &rarr; ''[https://www.digishelf.de/inhaltsverzeichnis/129877964/1/ Fischerei und deren Hilfswissenschaften]''
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Lechler 1929, Hermann: &rarr; ''[https://www.digishelf.de/objekt/ZB10_27_1929D/433/LOG_0022/ Untersuchungen über die Reinanke des Attersees I.]''. - Zs. für Fischerei; 27:407-415.
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Lechler 1931, H.: &rarr; ''[https://www.digishelf.de/objekt/ZB10_29_1931D/183/LOG_0014/ Untersuchungen über die Reinanke des Attersees II]''. Zs. f. Fischerei 29:177–181.
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Lechler 1929, H.: &rarr; ''[https://www.digishelf.de/objekt/ZB10_27_1929D/575/ Untersuchungen über die Reinanke des Mondsees I.]'' Zs. für Fischerei 27:547–560.
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Lechler 1930, H.: &rarr; ''[https://www.digishelf.de/objekt/ZB10_28_1930D/497/LOG_0025/ Untersuchungen über die Reinanke des Mondsees II.]'' Zs. für Fischerei 28:485–493.
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* Bereits '''''beginnende Eutrophierung des Mondsees'''''; Reinanken-Laichzeit Mitte Dezember bis Mitte Februar (1 Monat vor Attersee-Reinanken)
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Lechler 1930, H.: &rarr; ''[https://www.digishelf.de/objekt/ZB10_28_1930D/87/LOG_0008/  Untersuchungen über den Kröpfling des Attersees I.]'' Zs. für Fischerei; 28:83-91.
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Lechler 1932, H.: &rarr; ''[https://journals.scholarsportal.info/details/00209309/v26i3-4/323_dfds.xml Die Fischerträge der Salzkammergutseen]''. Int. Rev. Ges. Hydrobiologie 26:323–328.
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* S. 323 unten: „Zur Besserung des durch schlechte Bewirtschaftung [des '''''Attersees'''''] stark zurückgegangenen Bestandes werden seit 1925 nachweislich '''''Brütlinge der <u>kleineren</u> Mondseereinanke eingesetzt'''''. Die beiden Formen lassen sich morphologisch vorläufig nicht unterscheiden, doch zeigt sich der Erfolg des Besatzes bei den Wachstumsuntersuchungen deutlich in der Längenkurve der einzelnen Altersklassen.“
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Lechler 1934, H.: &rarr; ''[https://www.digishelf.de/objekt/ZB10_32_1934D/287/LOG_0016/ Über das Wachstum der Fische: Die Wirkungskräfte des Wachstums.]'' Zs. f. Fischerei 32:281–342. (Raubfische, Futterfische, Forellen, Karpfen; Größe und Alter  …)
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'''Kritscher 1990''', Erich: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/ANNA_91B_0225-0241.pdf Biologische und parasitologische Untersuchungen an Coregonus wartmanni (Bloch, 1782) (Pisces, Salmonidae) aus dem Mondsee]''. Annalen Naturhistor. Mus. Wien, 1990, p. 225–241.
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* Detaillierte Maße von 3-söm.- bis 7-söm.-Mondsee-Reinanken und Vergleich mit den kleineren Maßen von '''''Lechler (1929, 1935)'''''.
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Lechler 1929, H.: &rarr; ''[https://www.digishelf.de/objekt/ZB10_27_1929D/425/LOG_0021/ Die Fischereibiologische Bundesanstalt Weißenbach am Attersee.]'' Zs. für Fischerei, Bd. 27:399–406.  mit Lit.: Haempel, O.: Die Gründung einer fischereibiologischen Station in Weißenbach (Attersee). Erstes Jahrbuch des österreichischen Fischereibundes. Wien 1928, S. 87.
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====Die Unterschiede innerhalb der Renken und gegenüber den Maränen====
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[[Datei: Morphometrische Renkeneigenschaften.png|thumb|340px| Morphometrische Unterschiede zw. Renken und Maränen jeweils am Attersee, Mondsee, Traunsee und Hallstättersee]]
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'''''Einsele 1955''''', W.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_8_0031-0032.pdf Einige Beobachtungen während der Laichzeit der Reinanken (Renken) in österreichischen Seen]''. Österreichs Fischerei 8:31–32.
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"Von allen Völkern der österreichischen Alpenseen laicht die Traunseer Reinanke am frühesten: Beginn zweite Novemberhälfte. Ihr folgt die Reinanke des Hallstättersees, mit der sie in anatomischer und biologischer Beziehung weitgehend übereinstimmt. An das Reinankenvolk des Traunsees schließen sich die im Gebiet der Trumerseen lebenden Renken an. Um den 20. Dezember herum beginnt dann die Laichzeit der Kleinen Schwebrenke des Attersees und mit der Jahreswende diejenige der Großen Schwebrenke des Mondsees und des Wolfgangsees. <br />
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Die Große Schwebrenke des Attersees hingegen beginnt erst in der zweiten Jännerhälfte mit der Fortpflanzung. Während in der Regel die Fortpflanzungszeit bei den einzelnen Renkenvölkern zwei bis drei Wochen dauert, zieht sie sich bei der Großen Schwebrenke des Attersees bis in den März hinein. Die Große Schwebrenke des Attersees ist der am spätesten laichende Schlag. Insgesamt dauert somit die Laichzeit der Reinankenvölker der österreichischen Alpenseen von Mitte November bis Mitte März."
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====Unterschiedliche Gelegenheiten für Hybridisierung in verschiedenen Seen====
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Die grundsätzliche Problematik besteht darin, dass alle größeren österreichischen Seen regelmäßig mit Waldviertler-Maränen besetzt werden, dabei aber keine Rücksicht auf den Abstand der Laichzeiten von Reinanken und Maränen genommen wird.
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=====Laichzeiten von Reinanken an verschiedenen Salzkammergut-Seen=====
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* '''''Heckel 1852:''''' Die Rheinankeln des Attersees laichen im Februar und März.
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* '''''Einsele 1959:'''' Die Laichzeit der Renkenvölker in den verschiedenen Salzkammergutseen allein erstreckt sich über eine weite Zeitperiode. Sie beginnt im Hallstätter See und Traunsee in der zweiten Novemberhälfte (beendet ist sie hier um den 10. Dezember), dann laichen die Renken des Mattseegebietes und wenn diese geendet haben, so schickt sich die Kleine Schwebrenke des Attersees an, zu laichen. (Beginn der Laichzeit 18.—25. Dezember.) Ihr folgt um Neujahr die Renke des Wolfgangse;es und kurz darauf diejenige des Mondsees, deren Laichzeit fast den ganzen Januar über andauert. Ganz zum Schluß folgt die Große Schwebrenke des Attersees. Ihre Hauptlaichzeit fällt in den Februar, doch findet man regelmäßig auch in der ersten Märzhälfte laichende Paare.
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* '''''Einsele 1955:''''' Renken-Laichbeginn: Traunsee zweite Novemberhälfte gefolgt von Hallstättersee; dann Trumerseen; um 20.12. kleine Attersee-Schwebrenke; zur Jahreswende die große Schwebrenke von Mondsee und Wolfgangsee; große Attersee-Schwebrenke ab zweiter Jännerhälfte bis Mitte März
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=====Laichzeiten-Experimente vom Mondsee=====
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Wanzenböck 2012, Josef; Pamminger, B., Winkler, K.; Weiss, St.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/258396895_Experimental_evaluation_of_the_spawning_periods_of_whitefish_Coregonus_lavaretus_complex_in_Lake_Mondsee_Austria/link/00463528238d06e1e8000000/download Experimental evaluation of the spawning periods of whitefish (Coregonus lavaretus complex) in Lake Mondsee, Austria.]'' In: Advances in Limnology 2012, 63:89–97.
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*Laichperiode 2006/07: Erste Maränen-Rogner ab Anfang November, Dauer bis Mitte Dezember; die Reinanken-Milchner waren November/Dezember laichreif. Erste Reinanken-Rogner ab Mitte Jänner, bis Mitte Februar. Es gibt keine Angaben zu Maränen-Milchnern.
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* Laichperiode 2007/08: Erste Maränen-Rogner 11. November, Dauer bis Ende November. Die Reinanken-Rogner laichten ab zweiter Dezemberwoche bis Mitte Jänner. Es gibt keine Angaben zu Milchnern.
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====Zur Maräne und ihren Hybriden mit heimischen Renken in öst. Seen====
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[[Datei: Maräne.png|thumb|320px|nicht-einheimische Coregonus maraena Bloch (1779) ]]
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Die nicht-einheimische Coregonus maraena Bloch (1779), umgangssprachlicher Name 'Maräne', wurde '''''Anfang der 1950er-Jahre''''' in die österreichische Teichwirtschaft eingeführt und wird seither jährlich in alle größeren österreichische Seen eingesetzt. Diese Fische stammen aus dem polnischen Miedwie-See (deutsch Madü-See) und wurden Ende des neunzehnten Jahrhunderts in der tschechischen Teichwirtschaft als Zuchtstamm mit hohem wirtschaftlichem Wert etabliert (Šusta, 1898).
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Offenbar erfolgte die Einsetzung der Maränen schon ein Jahrhundert früher: Im Zusammenhang mit den gering-gewichtigen ''„Knöpfling“'' am Attersees und ''„Rindling“'' am Traunsees berichtet SChef Peyrer 1874: „Die '''''große Maräne, Coregonus maraena,''''' wird bis 10 Pfund schwer und verdiente aus den '''''pommer´schen Seen''''' in den österreichischen acclimatisert zu werden.“ (Peyrer 1874, S. 58)
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[[Datei:Renken—Hybriden—Maränen.gif|thumb|300px|Renken—Hybriden—Maränen in Österreichs Seen <br /> '''''Wert auf Ordinate: 1 = heimische Renken; wenn Wert: 0 = Maräne; Werte dazwischen = Hybriden''''' <br /> Autoren: Winkler, Pamminger, Wanzenböck, Weiss]]
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Winkler 2010, Kathrin et al.: &rarr; ''[https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1365-294X.2010.04961.x Hybridization and restricted gene flow between native and introduced stocks of Alpine whitefish (Coregonus sp.) across multiple environments.]'' ''[Hybridisierung und Genfluss zw. einheimischen Renken und eingeführten Maränen in unterschiedlichem Umfeld]'' Molecular Ecology, Vol. 20, Issue 3, p. 456-472. (kompaktere &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_72_0094-0107.pdf '''Darstellung in Deutsch'''])''
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Die Anteile der einzelnen ''"Rassen"'': Renken, Hybriden und Maränen in den einzelnen Seen sind der nebenstehenden Grafik zu entnehmen. Wert auf Ordinate: 1 = heimische Renken; wenn Wert: 0 = Maräne; Werte dazwischen = Hybriden <br /> Die Abkürzungen der einzelnen Seen sind nachstehend angeführt. (wenn '''''fette Schrift''''' = gefährdete heimische Renken in diesem See). ACH – Achensee; '''''FUS – Fuschlsee'''''; HAL – Hallstättersee; KLO – Klopeinersee; KOP – Koppentraun; '''''MIL – Millstättersee'''''; '''''MON – Mondsee'''''; '''''NIE – Niedertrumersee'''''; '''''OBE – Obertrumersee'''''; '''''WAL – Waldviertel'''''; '''''WOE – Wörthersee'''''; WOL – Wolfgangsee; '''''ZEL – Zellersee''''' 
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<u>Schlussfolgerungen:</u> Die Untersuchung von acht Mikrosatelliten-Loci, zwei verketteten mtDNA-Segmenten und verschiedenen morphologischen Merkmalen bei Coregonus sp. aus österreichischen Seen gibt Aufschluss über das Ausmaß der Hybridisierung und der Einkreuzung zwischen den heimischen und der eingeführten baltischen Linie sowie über die genetische Struktur der heimischen Populationen. Es gelang, diese beiden Hauptlinien und ihre entsprechenden Hybriden zu identifizieren, wenngleich das Muster der Populationsstruktur von See zu See sehr unterschiedlich war. Es wurden unterschiedliche Grade der Hybridisierung und Einkreuzung festgestellt. Vermutlich sind die unterschiedlichen Ausmaße der Einkreuzung auf  '''''historische Umweltzerstörung''''' sowie andere ökologische Faktoren wie '''''un-/gleichzeitige Laichzeiten''''' zurückzuführen. Die Identifizierung der einheimischen Populationen und des Ausmaßes der genetischen Auswirkungen der Einführung fremder Bestände ist für wirksame Schutz- und Bewirtschaftungsstrategien in der Region unerlässlich. Die Verantwortlichen werden nachdrücklich aufgefordert, die verbleibenden einheimischen Genpools vor einer weiteren Verbreitung nicht-einheimischer Linien zu schützen.
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Pamminger-Lahnsteiner 2010, Barbara et al.: &rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_63_0300-0311.pdf Verschwinden unsere heimischen Reinanken im Mondsee durch den Besatz mit Maränen?]''''' Österreichs Fischerei, 2010:300–311.
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* "Zusammenfassend wird festgehalten, dass der Besatz mit Maränen nicht zum Verschwinden der ursprünglich vorkommenden (autochthonen) Reinanken geführt hat. Es existieren beide Gruppen im See nebeneinander, und der Genfluss zwischen diesen Gruppen ist deutlich eingeschränkt. Es ist (zumindest bis heute) zu <u>keiner völligen Vermischung</u> dieser beiden Formen gekommen. Andererseits deuten die Ergebnisse auf das Vorhandensein von Mischlingen (Hybride) hin. Daher raten die Autoren dem Fischereimanagement des Mondsees, den Schutz bzw. die Stärkung des natürlichen Reinankenbestandes zu forcieren. Der Laichfischfang im Jänner sollte in größerem Umfang durchgeführt werden und jener auf die Maräne hintangehalten werden."
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Pamminger-Lahnsteiner 2008, Barbara, Winkler, A; Weiss, S. & Wanzenböck. J.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/258397859_Does_segregated_spawning_time_prevent_the_introgression_of_stocked_whitefish_species_into_native_species_A_morphometric_and_genetic_study_in_Lake_Mondsee_Austria Does segregated spawning time prevent the introgression of stocked whitefish species into native species? A morphometric and genetic study in Lake Mondsee, Austria]''. (Verhindern getrennte Laichzeiten die Einkreuzung von Maränenbesatz in einheimische Reinanken? Eine morphometrische und genetische Studie zum Mondsee.)  Advances in Limnology 63:197-208
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* Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ergebnisse der Untersuchungen darauf hindeuten, dass die zeitlich getrennte Laichzeit die Rassentrennung fördert und die Hybridisierung zwischen Reinanke und Maräne im Mondsee begrenzt. Es sollten für die Erhaltung der einheimischen Bestände gefördert werden und in das derzeitige Management des Mondsees und der umliegenden Seensysteme integriert werden. Konkret schlagen wir vor, die derzeitige Praxis, reife Laichfische zu fangen (und ihre Nachkommen freizulassen), von November und Anfang Dezember auf Januar zu verlegen. Es wird auch dafür plädiert, die gängige Praxis des Besatzes von Maränen aus Teichzucht zu überdenken.
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====Situation am Traunsee und in Bayern====
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Pamminger-Lahnsteiner 2009, B; Weiss, S.; Winkler, K.; Wanzenböck, J.: &rarr; ''[https://www.uibk.ac.at/limno/files/pdf/pamminger-lahnsteiner2009_article_compositionofnativeandintroduc.pdf Composition of '''native and introduced mtDNA lineages in Coregonus sp.''' in two Austrian lakes: evidence for spatio-temporal segregation of larvae?]'' Hydrobiologia (2009) 632:167–175. [Maräne – baltische Herkunft; Traunsee, Hallstättersee]
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BRD-Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung 2019: &rarr; ''[https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwiSnvSMncaCAxWmwQIHHebSAeIQFnoECBkQAQ&url=https%3A%2F%2Fservice.ble.de%2Fptdb%2Findex2.php%3Fdetail_id%3D437751%26site_key%3D149%26stichw%3DCoregonen%26zeilenzahl_zaehler%3D1%26pId%3D437751%26dId%3D18748200&usg=AOvVaw12_n05E2mDSc-0xnvZ-Kpy&opi=89978449 Erfassung und Dokumentation der genetischen Vielfalt deutscher Coregonenbestände (Coregonus spp.)]''  (historische Entwicklung der Coregonen in Europa und im Alpenvorlang; auch behandelt: Waldviertel-Maränen; Reinanken vom Traunsee und Mondsee)
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* S. 19 f.: Aquakultur-Maränen des Waldviertels; S. 24: beprobte Seen in OÖ: Koppentraun, Traunsee, Mondsee; S. 33: Hauptkomponentenanalyse (Rot = Aquakulturmaräne aus Waldviertel); S. 35: „Die Aquakulturpopulation aus dem österreichischen Waldviertel enthält als einzige geringe genomische Anteile der estisch-russischen Peled-Maräne. S. 36–40: mehrere Hauptkomponenten-Vergleiche: rotbraun = Waldviertel (Kinsky)
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====Vorhinderung der Hybridisierung von Reinanken mit Maränen====
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Um Hybridisierungen zu vermeiden ist ein entsprechender Abstand der Laichzeiten von Renken und Maränen erforderlich; das gilt auch für die Laichreife von Milchnern. Das könnte bei den Reinanken des Attersees zutreffen.
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Es gibt aber zu wenig/keine Untersuchungen über die Abstände der lokalen Laichzeiten zwischen Reinanken und Maränen in den verschiedenen Seen.
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Wie man aus dem Mondseer Beispiel sieht, ist auch die Laichreife der Milchner für die Erzeugung von Hybriden wesentlich.
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Solche Untersuchungen fehlen aktuell für die meisten Seen, sind aber für den Besatz mit Maränen eine wesentliche Voraussetzung.
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====Weitere relevante Studien====
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Lusk 2010, Stanislav; Lusková, Vera; Hanel Lubomir: &rarr; ''[https://bioone.org/journals/folia-zoologica/volume-59/issue-1/fozo.v59.i1.a9.2010/Alien-fish-species-in-the-Czech-Republic-and-their-impact/10.25225/fozo.v59.i1.a9.2010.full Alien fish species in the Czech Republic and their impact on the native fish fauna.]'' Folia Zoologica, Volume 59, Issue 1; p. 57–72.
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* "In der Tschechischen Republik fand eine umfangreiche Hybridisierung zwischen Coregonus maraena und Coregonus peled statt, was zu einer deutlich verringerten Fitness der Hybriden führte, verbunden mit einer hohen Sterblichkeitsrate sowohl bei den Jungtieren als auch bei den ausgewachsenen Tieren."
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Kupka 1950, Edmund (Zoologie Univ. Graz): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/OEZ_02_0605-0623.pdf Die Mitosen- und Chromosomenverhältnisse bei der großen Schwebrenke, Coregonus wartmanni (Bloch), des Attersees.]'' Österr. Zoologische Zs., 1950, S. 605–623.
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* [Polyploidie = hohe Chromosomenzahlen (4n = 72) kommt vor bei Coreg. schinzii duplex vom Zürichsee und Coreg. wartmanni coeruleus vom Vierwaldstättersee und Coreg. wartmanni vom Attersee. Demgegenüber hat Coreg. maraenoides vom Zürichsee einen diploiden Chromosomensatz (2n = 36). Kreuzungen von zwei Coregonen-Arten können Fortpflanzungsprobleme hervorrufen.]
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Ritterbusch-Nauwerck 2005, B.; Lahnsteiner, F.: &rarr; ''Effects of stocking on morphological and meristic characteristics on native coregonid populations in four Austrian lakes''. Zeitschrift für Fischkunde 7:101–111.
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U.S. Fish & Wildlife Service: &rarr; ''[https://www.fws.gov/sites/default/files/documents/Ecological-Risk-Screening-Summary-Maraena-Whitefish_0.pdf Maraena Whitefish (Coregonus maraena); 14 p.]'', In: U.S. Fish & Wildlife Service 2021: Overall Risk Assessment Category: '''''Uncertain.'''''
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Eschmeyer´s Catalog of Fishes: &rarr; ''[https://researcharchive.calacademy.org/research/ichthyology/catalog/fishcatmain.asp '''Search for „Maraena“''']''; California Academy of Sciences - 6. November 2023. [Älteste Maraena-Meldungen]
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===Laichzeiten von Reinanken in den einzelnen Seen und jene der Maräne===
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[[Datei: Laichzeiten.png|thumb|490px|Laichzeiten der Reinanken an den oberösterreichischen Seen und jene der Maräne]]
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Am Traunsee überdecken sich die Laichzeiten von Reinanken und Maränen vollständig, sodass es direkt zur Entstehung von Hybriden kommen kann.
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Die Schonzeiten der &rarr; [https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjf7sKQz86CAxUu_7sIHXEPDoAQFnoECBkQAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.traunseefische.at%2F.cm4all%2Fuproc.php%2F0%2FSchonzeiten%2520und%2520Mindestfangma%25C3%259Fe.pdf%3Fcdp%3Da%26_%3D1706760b520&usg=AOvVaw3lGhAduXIoetkROFZgBHy9&opi=89978449 Traunseefischereiordnung] umfassen abweichend von der Oö. Fischereiverordnung: <br />
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für die Maräne: 16.10. – 15.12. <br />
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für die Reinanke: 1.11. – 15.12. und  <br />
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für den Riedling: 1.11. – 15.12.
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Am Mondsee überschneiden sie sich in der zweiten Dezember-Hälfte, sodass das Entstehen von Hybriden nicht ausgeschlossen werden kann.
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Am Attersee fallen sie gänzlich auseinander, sodass keine Gefahr einer Hybridisierung zwischen den Attersee-Reinanken und den Maränen besteht.
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Umso überraschender ist es dann, dass für die Attersee-Reinanke die &rarr; ''[https://www.sab.at/gewaesser/sab-gewaesser/attersee/attersee-fischereiverordnung.html Schonzeit vom 1. November bis 31. Jänner]'' festgesetzt ist – die Laichzeit der Attersee-Reinanken aber erst nach diesem Zeitraum beginnt.
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===Schonzeiten und Brittelmaße in OÖ und am Attersee===
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[[Datei: Schonzeiten und Brittelmaße.png|thumb|490px| Schonzeiten und Brittelmaße in OÖ und Attersee; Quellen: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_7_0076-0077.pdf VO OÖ LReg 1954]''; &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_10_0038.pdf VO OÖ LReg 1957]; &rarr; [https://www.lfvooe.at/wp-content/uploads/Schonzeiten-Tabelle-zum-Ausdrucken1.pdf Landes-Fi-Verband OÖ]; &rarr; [https://www.sab.at/gewaesser/sab-gewaesser/attersee/attersee-fischereiverordnung.html Attersee Fischerei-VO]'']]
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''[Anm,: Die „<u>''Bretelmaße''</u>“ bestanden aus gestempelten Brettchen mit Bildern der einzelnen Fischarten in ihrer „<u>''bretel- oder britelmäßigen Größe''</u>“, unter welcher sie nicht gefangen werden durften.]''
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Die sechs Schonzeiten der Fischerei-Ordnung des Attersees stimmen mit jenen des Mondsees ziemlich überein. Bei der Seeforelle sind überregionale (OÖ, Salzburg, Kärnten) Schonzeiten umfassender.
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Für den Seesaibling hat der Attersee die absolut kürzeste mit weniger als der Hälfte der anderen Schondauern.
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Der (intensiv besetzte) Hecht wird nur 6 Wochen geschützt, anderswo bis zu 4 Monaten.
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Der Kröpfling – sofern er noch lebt/überlebt – sollte schon wegen des qualvollen Fangs ganzjährig geschützt werden. Die angegebene Schonzeit passt mit der Laichzeit lt. Heckel (''"Kröpflinge, laichen im Dezember"'') überein.
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Tatsächlich dauert die Laichzeit der Renken am Mondsee (&rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/258396895_Experimental_evaluation_of_the_spawning_periods_of_whitefish_Coregonus_lavaretus_complex_in_Lake_Mondsee_Austria/link/00463528238d06e1e8000000/download  Wanzenböck 2012]'') von Mitte Dezember bis Mitte Jänner; jene der (baltischen) Maränen von November bis Anfang Dezember. Am Mondsee sind mit der für beide geltenden Schonzeit beide Laichzeiträume abgedeckt. Da sich aber die beiden Laichzeiten überlappen ist die Entstehung von Hybriden offensichtlich. Damit entsteht für die Mondsee-Renke ein genetisches Problem.
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'''''Heckel''''' schreibt aber auch: ''"Rheinankeln laichen [am Attersee] im Februar und März"'', was mit den Schonzeiten des Attersees gar nicht übereinstimmt. '''''Einsele''''' gibt für die Große Schwebrenke des Attersees als Laichzeit Mitte Jänner bis Mitte März an. Auch diese Laichzeiten passen nicht mit der Schonzeit zusammen.
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An allen Seen (Attersee, Mondsee, Salzburger und Kärntner Seen) werden die Reinanken und die Maränen in einen Topf geworfen, als wenn sie die ''gleichen Laichzeiten hätten'' – vielleicht verlässt man sich gänzlich auf den Besatz, wodurch aber die <u>''bodenständigen, angepassten Species''</u> verloren gehen könnten (vgl. &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/258396895_Experimental_evaluation_of_the_spawning_periods_of_whitefish_Coregonus_lavaretus_complex_in_Lake_Mondsee_Austria/link/00463528238d06e1e8000000/download  Wanzenböck 2012]'').
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Landesfischereiverband OÖ: &rarr; ''[https://www.lfvooe.at/informationen/fragen-antworten/allgemeine-fragen-zur-fischerei/wo-finde-ich-informationen-zu-den-aktuellen-schonzeiten/ Schonzeiten: Reinanke oder Maräne]'': 16.Oktober – 31.Dezember.  <br /> Landesfischereiverband Salzburg: &rarr; ''[http://www.fischereiverband.at/Schonbestimmungen Schonzeiten Maränen und Renken]'': 1.November – 31.Dezember.
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''„Futterfische“'' für den Hecht sind wenig oder nicht geschützt. Wovon sich die erwünschten '''''kapitalen Hechte''''' ernähren sollen ist ein offenes Geheimnis. In Kärnten sind demgegenüber Seelaube, Elritze und viele Kleinfische ganzjährig geschützt und das Mindestmaß für den Hecht ist höher (v.a. am Ossiachersee: 70 cm), aber auch jenes für Seeforelle und Seesaibling. Die Elritze ist nur am Mondsee ganzjährig geschützt, nicht aber am ''„Elritzensee“'' Attersee.
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Wie man der ''„Verbuttung“'' des Barsches (viel zu viele Jungbarsche fressen einander ab dem Spätsommer alle jungen Kleinfische weg) beikommen will, ist offen. ''[Anm.: Große Barsche fressen bevorzugt Jungbarsche ["je größer der Barsch, desto kannibalischer"], sodass den Verbliebenen mehr Futter bleibt und diese wieder große Barsche werden können.]''
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'''Kottelat 2007''', Maurice & Freyhof, J.: &rarr; ''[https://pdfcoffee.com/handbook-of-european-freshwater-fishes-pdf-free.html Handbook of European freshwater fishes.]'' 660 p.; '''''98 MB''''' ('''''Salzkammergut''''': S. 364–368; Maräne S. 374; Coregonus peled S. 380)
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* Reinanken-Laichzeiten: Attersee Anfang Februar – Mitte März; Mondsee später Dezember – Mitte Jänner (über die Hälfte des Reinanken-Fangs stammt aus Besatz)
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===Fisch-Besatz und Besatzstrategie für den Attersee===
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[[Datei: Attersee-Besatz.png|thumb|510px| Fischereirevier Attersee: Langfristiger Fisch-Besatz und Besatzstrategie für den Attersee]]
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"Die Einnahmen aus der Bojenvereinbarung mit der Republik Österreich werden vertraglich gesichert ausschliesslich für den Fischbesatz am Attersee verwendet. Der Sportanglerbund Vöcklabruck unter Obmannschaft Mag. Josef Eckhardt hat diese Vereinbarung im sogenannten '''''Bojenprozess''''' für das Revier Attersee erstritten. Mittlerweile beläuft sich diese Entschädigung auf mehr als € 120.000,- pro Jahr. Diese Entschädigung ist zweckgebunden und wird auf Initiative von Mag. Eckhardt ausschließlich für den Fischbesatz lt. Besatzplan verwendet. Die Ziele des Sportanglerbundes Vöcklabruck liegen in der Erhaltung der '''''natürlichen Fischfauna''''' und dem '''''Schutz unserer Gewässer'''''."
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"Der Besatz ist ausgewogen und sowohl auf die Netz- als auch auf die Angelfischerei ausgerichtet. Natürlich liegt der Hauptanteil, passend für den Lebensraum Attersee, bei den Coregonen. Aber auch hier hat die Angelfischerei ihren Anteil, da ja der Hauptanteil bei den, auch für Angler fangbaren, Maränen liegt. Der Rest des Besatzes setzt sich aus Karpfenartigen und Hechten zusammen. Der &rarr; ''<u>[https://www.sab.at/gewaesser/sab-gewaesser/attersee/fischbesatz-attersee.html  Besatzplan für den Attersee]</u>'' wurde vom '''''Fischereirevier Attersee''''' erstellt und ist auch längerfristig sehr sinnvoll und gut für den Attersee."
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===Oberösterreichs Fischfauna===
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====Fische in Oberösterreich und im Attersee====
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OÖ Landesfischereiverband: &rarr; ''[https://www.lfvooe.at/fischarten/ Heimische Fischarten.]'' (je Fisch: Abbildung; wesentliche Merkmale; Lebensräume; Nahrung; Größe)
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'''Spindler 1996''', Thomas: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_49_0246-0261.pdf Zur Kenntnis des Fischartenspektrums Österreichs]'' – Österreichs Fischerei – 49:246–261. (ausgezeichneter Überblick zu Herkunft und Verbreitung aller ursprünglichen und heutigen Fischarten)
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====Gefährdete Fischarten====
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[[Datei: Rote Liste 2007.png|thumb|270px| Liste gefährdeter Fische im Salzkammergut]]
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Mikschi 2007, Ernst; Wolfram, Georg: ''[https://www.dws-hydro-oekologie.at/wp-content/uploads/wolfram_mikschi_2007_rotelistefische.pdf Rote Liste der Fische (Pisces) Österreichs.]'' BMLFUW 2007. 138 Seiten. (detaillierte Darstellungen zu: Seesaibling (S. 67); Bachforelle / Seeforelle (S. 68); Attersee-Rainanke / Kröpfling (S. 71–77); S. 77: Coregonenarten in den österreichischen Seen; sowie Bewertung der Gefährdung aller österr. Fische)
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Jungwirth 2002, Günther (BOKU Wien): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/nat-land_2002_1-2_0014-0026.pdf Österreichs Fischfauna]''. Natur und Land 2002:14–26. (Besatz; Biologie; Gefährdung; See-Arten)
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Spindler 1997, Thomas: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/UBA_M-087_0001-0141.pdf Fischfauna in Österreich. Ökologie - Gefährdung - Bioindikation - Fischerei - Gesetzgebung.]'' – Publikationen des UBA, Wien – M-087:1-141. Anhang – '''''Phototeil''''' S. 142–151: 74 BILDER; Lebensräume S. 151–157.
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Kainz 2010, Erich: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_63_0031-0034.pdf Zum Vorkommen einiger mehr oder weniger stark bedrohter Fischarten in Österreich. '''Elritze''' (Phoxinus phoxinus)]'' – Österreichs Fischerei – 63:31–34.
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Hauer 1997, Wolfgang: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_50_0174.pdf Elritze bzw. Pfrille Gefährdungsstatus: (A.4) gebietsweise potentiell gefährdet]'' – Österreichs Fischerei – 50:174.
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====Seeforellen und Bachforellen====
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In Memoriam der &rarr; '''''[http://huberpower.com/wordpress/?p=1485 Seeforelle]''''' in: Fischereimanagement Salzkammergut von Haimo Huber ("huberpower") &rarr; Bilder '''''riesiger Fänge von Seeforellen'''''
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Hochleithner 1989, Martin: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_42_0015-0021.pdf Die Situation der Seeforelle (Salmo trutta f lacustris L.) in österreichischen Seen]'' – Österreichs Fischerei – 42:15–21. (Attersee; Besatz mit reinen heimischen Seeforellen)
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Rule 2005, Chr. et al.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_58_0230-0262.pdf Die Seeforelle im Bodensee und seinen Zuflüssen: Biologie und Management]'' – Österreichs Fischerei – 58:230–262.
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Lahnsteiner 2003, Franz; Albert Jagsch, Paul Jäger: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_56_0298-0306.pdf Unterschiede im '''Phänotyp von Bachforellen und Seeforellen''' aus rezenten Wildpopulationen, aus Wildpopulationen des 19. Jahrhunderts und aus Zuchten]'' – Österreichs Fischerei – 56:298–306.
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Kolowrat-Krakowsky 1976, Christoph: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_29_0083-0085.pdf Ist die echte Bachforelle in unseren Gewässern langsam zum Aussterben verurteilt?]'' – Österreichs Fischerei – 29:83–85.
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Schwomma 1989, Otto: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_42_0087-0096.pdf Der Einfluß des Mindestmaßes der Bachforelle auf Bestand und Angelertrag]'' – Österreichs Fischerei – 42:87–96.
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Honsig-Erlenburg 2005, Wolfgang: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_58_0286-0289.pdf Zum Einfluss der Regenbogenforelle und des Bachsaiblings auf Bachforellenpopulationen]'' – Österreichs Fischerei – 58:286–289.
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Hemsen 1964, Jens: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_17_0180-0183.pdf Die Einbürgerung amerikanischer Salmoniden, insbesondere der Regebogenforellen im vorigen Jahrhundert]'' – Österreichs Fischerei – 17:180–183. (viele Versuche, Historie)
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Heinz Benda (1963): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/biografien/Koettl_Hanns_Forellenzuchtstation_Oesterreichs-Fischerei_16_0163-0169.pdf Vor 100 Jahren wurde in Neukirchen a. d. Vödkla die erste Forellenzuchtanstalt in der ehemaligen österr.- ungarischen Monarchie durch Hanns Köttl begründet]'' – Österreichs Fischerei – 16:163–169.
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====Hechte====
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Gihr 1958, Margarete: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_11_0109-0115.pdf Vom Hecht-Ei zum Vollhecht]''. – Österreichs Fischerei – 11:109–115. (tolle Abbildungen)
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Einsele 1958, Wilhelm: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_11_0115-0120.pdf Biotechnische Hinweise zur Frage der Erbrütung von Hechteiern und zur Frage des Transportes und Aussetzens von Hechtsetzlingen]'' – Österreichs Fischerei – 11:115–120.
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====Barsche====
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Hartmann 1992, Jürgen: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_45_0051-0054.pdf Kannibale Bodenseebarsch]'' – Österreichs Fischerei – 45:51–54.
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Hartmann 1998, Jürgen: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_51_0126-0133.pdf Wachstumsrückgang beim Barsch des Bodensees?]'' Österreichs Fischerei 1998:126–132.  (21–23 cm Länge; Jungbarsche bilden für den adulten Barsch und viele andere Arten einen wesentlichen Nahrungsbestandteil; Verbuttung?)
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Zick 2006, Daniela; Gassner, H.; Jagsch, A.; Patzner, R.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_59_0020-0027.pdf Auswirkung und Populationsentwicklung des '''eingeschleppten Flussbarsches''' im Grundlsee (Stmk)]'' – Österreichs Fischerei – 59:20–27. ('''''Saiblinglaich-Räuber''''')
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====Aal====
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Tesch 1986, Friedrich: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_39_0005-0020.pdf Der Aal als Konkurrent von anderen Fischarten und von Krebsen]'' – Österreichs Fischerei – 39:5–20.
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von Brandt 1958, Andres: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_11_0033-0040.pdf Aalfang in Seen]'' – Österreichs Fischerei – 11:33–40. (Fangmethoden, viele Abbildungen)
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====Fische der Seeausrinne – Beispiel Ager====
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Petz-Glechner 2007, Regina; Wolfgang Petz, Stefan Achleitner: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_60_0052-0062.pdf Fischökologische Charakterisierung von Seeausrinnen einiger österreichischer und bayerischer Seen]'' – Österreichs Fischerei – 60:52–62. S. 57: '''''Fallbeispiel Ager'''''; (Attersee – Ager, Mondsee –Seeache, Irrsee – Zeller Ache, Wolfgangsee – Ischl, Traunsee – Traun, Wallersee – Fischach, Trumer Seen – Mattig, Fuschlsee – Fuschler Ache; Starnberger See – Würm, Chiemsee – Alz, Ammersee – Amper)
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====Die Fische in Mitteleuropa====
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'''Vogt 1908''', Carl & Hofer, Bruno: &rarr; ''[https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=mdp.39015079959170&seq=7 Die Süßwasserfische von Mittel-Europa]''. Hrsg. von W. Grote, Verlag Engelmann, Leipzig. 600 S. (''Für Seiteneingabe ist die ''Seitenzahl + 30'' einzugeben)''. <br />
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Seeforelle S. 273; Maiforelle S. 277; Bachforelle S. 282; Saibling S. 293; Laube S. 417; S. Mairenke 418; S. Aitel 434; Elritze S. 438; Hecht S. 462; Quappe S. 484; Barsch S. 491-497 (in Seen bis 50 cm und 4 kg; im Bodensee bis 1 kg; galt früher als bestes Fischfleisch)
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'''Siebold 1863''', Carl Theodor Ernst von (1804 - 1885; Professor für Zoologie an Univ. Erlangen): &rarr; ''[https://www.deutschestextarchiv.de/book/view/siebold_suesswasserfische_1863?p=78  Die Süsswasserfische von Mitteleuropa]''. Leipzig, 1863; 448 Seiten.
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===Älteste Erhebungen der Fischarten im Attersee===
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====Jakob Heckel (1790–1857)====
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[[Datei: Jacob Heckel.png|thumb|175px| Jacob Heckel (1790–1857)]]
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[[Datei: † Maiforelle.png|thumb|220px|'''<big>†</big> <u>Maiforelle</u>''' (wurde bis 70 cm lang)]]
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Johann Jacob Heckel &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_62_0285-0288.pdf Biographischer Abriss]''
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Jakob Heckel (1850): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/DAKW_1_1_0201-0242.pdf Beiträge zur Kenntnis der <u>'''fossilen Fische Österreichs'''</u> - Abhandlung I.]''. Denkschr. Akad. d. Wiss. Wien 1850, S. 201-242; mit 13 Bild-Tafeln. Abbildungen auf den Seiten 43-59. ('''97 MB''')
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'''Heckel 1851''', Jacob: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/SBAWW_06_0145-0248.pdf Über die in den Seen Oberösterreichs vorkommenden Fische]''. Sitz.-Ber. math.-naturw. Klasse Kais. Akad. Wiss. Wien 1851, Bd. 6, S.  145-149.
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* Heckel geht detailliert auf Maiforelle und Lachsforelle ein und listet die Fische der oö Seen auf: <br />  Lachsforelle (Fario Marsilii Heck.); Maiforelle (Salar Schiffermülleri Valenc.); Bachforelle (Salar Ausonii Valenc.); Saibling (Salmo Salvelinus Linn.); Schwarzreutl (Salmo monostichus Heck.); Asch (Thymallus vexillifer Agass.); Rheinankl (Coregonus Wartmanni Cuv.); Rindling (Coregonus Palea Cuv.); Kröpfling (Coregonus Fera Cuv.); Karpfen (Cyprinus Carpio Linn. (eingesetzt)); Blätteln (Rhodeus amarus Agass.); Parm (Barbus fluviatilis  Cuv.); Braxen (Abramis Brama Cuv.); Schied (Abramis Vimba Cuv.); Kothtaschl (Scardinius erythophthalmus Bonap.); Rothäugl (Leuciscus rutilus Cuv.); Rothäugl (Leuciscus Pausingeri Heck.); Perlfisch (Leuciscus Meidingeri Heck.); Alten (Squalius Dobula Heck.); Orfen (Idus Orfus Heck.); Lauben (Alburnus Mento Heck.); Pfrillen (Phoxinus Marsilii Heck.); Grundeln (Cobitis Barbatula Linn.); Ruten (Lota communis Cuv.); Hecht (Esox Lucius Linn.); Koppen (Cottus gobio Linn.); Schratz (Perca fluviatilis Linn.)
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'''Heckel 1851''', Jacob: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/SBAWW_07_0281-0333.pdf Bericht einer auf Kosten der kais. Akademie der Wissenschaften durch '''''Oberösterreich''''' nach Salzburg ... unternommenen Reise]''. Si.-Ber. AdW math.-naturw. Klasse, 1851, Bd. 7, S. 281–333.
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* '''<u>Die Fische des Attersees um 1850</u>''': S. 285-293: Bericht des '''''Fischers Schmoller''''' von Schörfling: Huchen (Salmo Hucho Linn.) – kommt nur in Dürrer Ager bis St. Georgen vor. <u> <br /> '''22 Arten im Attersee'''</u>: Lachsforelle (Fario Marsilii Heck.); ''die heute ausgestorbene'' '''''<u> † Maiforelle</u> (Salar Schiffermülleri Valenc. &rarr; vgl. beigefügte Abbildung)'''''; Saiblinge (Salmo Salvelinus Lin.); Bachforelle (Salar Ausonii Valenc.); der Asch (Thymulus vexillifer Agass.) nahe dem Ausfluss; Rheinanken (Coregonus Wartmannii Cuv.); eng verwandt mit den kleineren Kröpflingen (Coregonus Fera Cuv.); Schied (Abramis Vimba Cuv.); Brachsen (Abramis Beama Cuv.); Perlfisch oder Weissfisch (Leuciscus Meidingeri Heck.); Döbel (Squalius Dobula Heck.) in zwei Arten; Bitterling (Rhodeus amarus Agass.); Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus Bonap.); Rothäugeln (Leuciscus rutilus Cuv.); Elritze (Phoxinus Marsilii Heck.), auch "Pfrillen"/"Frirln" genannt; Seelaube (Alburnus Mento Heck.); Barbe (Barbus fluviatilis Cuv.), Schmoller bestätigt den giftigen Rogen der Barben; Bartgrundel (Cobitis barbatula Lin.); Quappe (Lota communis Cuv.); Hecht (Esox Lucius), bis 48 Pfund schwer; Koppe (Cottus gobio Lin.); Schratz {Perca fluviatilis Lin.), auch: Flussbarsch.
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'''Heckel 1852''', Jacob: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/SBAWW_08_0347-0391.pdf Fortsetzung des im Julihefte 1851 enthaltenen Berichtes über eine, auf Kosten der kais. Akademie der Wissenschaften unternommene, ichtyologische Reise]''. Si.-Ber. AdW math.-naturw. Klasse, 1852, Bd. 8, S. 347–391. (mit tollen 14 Tafeln/Abbildungen am Ende.) &rarr; ''[https://archive.org/details/sbaww_08_0347-0391/page/n45/mode/1up 2. Quelle]''
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* Die Fischer an unseren größeren oberösterreichischen Seen bezeichnen die darin vorkommenden Coregonus-Arten mit drei verschiedenen Namen Rheinankel, Kröpfling und Rindling. In dem Attersee befinden sich Rheinankeln und Kröpflinge, welche die Fischer durch ihre Lebensweise und die Färbung ihrer Flossen unterscheiden. Erstere, die Rheinankeln, laichen im Februar und März nur in einer Tiefe von 10 Klaftern, haben schwarzblaue Flossen und werden bis 4 Pfund schwer. Letztere, die Kröpflinge, laichen im Dezember bei einer Tiefe von 40 Klaftern, haben beinahe farblose, röthlich-grüne Flossen und werden nur 1/2 Pfund schwer. In dem Gmundner oder Traunsee sind Rheinankeln und Rindlinge. ''(S. 376 zu den Coregonen - Rheinanken-Arten in den Salzkammergutseen.)''
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'''''Jakob Heckel (1858) & Rudolf Kner''''': &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/MON-V-FISCH_0001_0001-0388.pdf Die Süßwasserfische der österreichischen Monarchie]''. Monografien Vertebrata Pisces, 1858; 398 Seiten mit 204 Abbildungen. ('''31 MB''').
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* Suchergebnisse: 22 Fische im Attersee; Suchen: "Atter" 36x; "Attersee" 14x, Traunsee 5x, Mondsee (Perlfisch) 1x, Traun 20x, Vöckla (S. 246!) 1x, Ager 1x, Donau 96x ((nach Fischer Schmoller; jeweils eine Abbildung; Barbe, Bitterling, Brachsen, (Blau-)Nase („Schied“), Rotauge, Perlfisch, Aitel, Schleie, Kröpfling, Äsche, Hecht, Aalrutte, Barsch, Seelaube, Seeforelle, Elritze, Koppe …)
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====Kukula Wilhelm (1874)====
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Kukula 1874, Wilhelm: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/VNodE_0005_0017-0025.pdf Die Fischfauna Oberösterreichs]'' – Jahresberichte des Vereins für Naturkunde in Österreich ob der Enns zu Linz – 5:17-25.
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====Fitzinger Leopold (1802-1884)====
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'''Fitzinger 1879''', Leopold: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/SBAWW_78_0596-0602.pdf  Bericht über die im Erlaph- und Lunzer-See vorkommenden Fischarten]''. Si,-Ber. AdW, math.-naturwiss. Kl., 1879, S. 597.
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"Aus dem '''''Kammer- oder Atter-See''''' habe ich nur 26 verschiedene Arten aus 6 natürlichen Familien kennen gelernt. <br /> Es sind dies folgende: Flussbarsch (Perca fluviatilis) und Zander (Lucioperca Sundra) aus der Familie der Barsche, — Hecht (Esox Lucius) aus der Familie der Hechte, — Äsche (Thymallus vexillifer), Reinanke (Coregonus Wartmanni), Kröpfling (Coregonus Fera), Seesaibling (Salmo Salvelinus, Var. Marsilii), Seeforelle (Trutta lacustris) nebst Var. Maiforelle (Schiffermülleri) und Seeforelle (Trutta Favio, Var. Lacustris) aus der Familie der Salme, — Barbe (Barbus fluviatilis), Karpfen (Cyprinus Carpio), Bitterling (Rhodeus amarus), — Brachse (Abramis Brama) — Rußnase (Vimba Zerta) nebst Var. Schiedling (melanops), Laube (Alburnus lucidus), Seelaube (Alburnus Mento), Ukelei  (Alburnus bipunctatus), Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus), Rotauge (Rutilus rutilus), Döbel (Cephalus Dobula), Perlfisch (Leuciscus Meidingeri) und Elritze (Phoxinus Marsilii) aus der Familie der Karpfen, — Schmerle (Barbatula vulgaris) und  (Acanthops Taenia) aus der Familie der Schmerlen. — Groppe (Cottus Gobio) aus der Familie der Groppen — und Quappe (Lota vulgaris) aus der Familie der Schellfische."
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===Der Biologe und Fischereiwirtschafter Oskar Haempel (1882–1953)===
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Prof. Dr. O. Haempel zum &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_5_0097-0098.pdf 70. Geburtstag 1952]''
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Haempel 1912, Oskar: &rarr; ''[https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwipkqy1uZOCAxW5g_0HHSOwBoAQFnoECBEQAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.forgottenbooks.com%2Fen%2Fdownload_pdf%2FLeitfaden_der_Biologie_der_Fische_1100144387.pdf&usg=AOvVaw1rROYIcKjAuBiQpRRP-wzh&opi=89978449 Leitfaden der Biologie der Fische.]'' Verlag F. Enke, Stuttgart. 188 Seiten. (allgemein zu „Fischen“)
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Haempel 1915, Oskar: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/SVVNWK_55_0199-0229.pdf Das '''Tier- und Pflanzenleben''' unserer Alpenseen]''. Verein zur Verbreitung naturw. Kenntnisse. Wien 1915, S. 199-229. (eher Lebewesen, Pflanzen; weniger Fische; "Mikrokosmus See")
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Haempel 1915, Oskar: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/SVVNWK_55_0199-0229.pdf Das Tier- und Pflanzenleben unserer Alpenseen]''. Schriften Verein zur Verbreitung naturwiss. Kenntnisse. Wien 1915. 199–229. (eher Lebewesen, Pflanzen; weniger Fische)
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Haempel (1926), Oskar: &rarr; ''[https://eurekamag.com/research/024/167/024167503.php Zur Kenntnis einiger Alpenseen. IV. Der Attersee]''; Intern. Rev. Hydrobiologie, Leipzig 1926.
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* Volume 15, Issue 5-6, p. 273-322. &rarr; ''[https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/iroh.19260150502 Zur Kenntnis einiger Alpenseen. IV. Der Attersee.]'' &rarr; ''[[Literaturverzeichnis Haempel 1926|Literaturverzeichnis]]''
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* Volume 16, Issue 3-4, p. 180-232. &rarr; ''[https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/iroh.19260160304 Zur Kenntnis einiger Alpenseen. IV. Der Attersee. Fortsetzung und Schluß.]''
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Haempel 1930, Oskar: &rarr; ''[https://www.schweizerbart.de/publications/detail/isbn/9783510407101/Binnengewasser_Bd_10 Fischereibiologie der Alpenseen.]'' 1930. 259 Seiten, 28 Abb. 15 Tafeln. (29 €)
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Haempel 1951, Oskar: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_4_0270-0272.pdf Probleme der Coregonen-Systematik in den Gewässern Mitteleuropas.]'' – Österreichs Fischerei – 4:270–272.
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===Der Intensiv-Fischbewirtschafter Wilhelm Einsele (1904-1966)===
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† 17.12.1966: ''&rarr; [https://www.zobodat.at/biografien/Einsele_Wilhelm_zum_100er_Oesterreichs-Fischerei_57_11-12-2.pdf "ist unter tragischen Umständen von uns gegangen"]''  &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_20_0001-0002.pdf Nachruf 1967]''
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''[Anm.: 1968 bis 1977 gab es "Einsele-Gedächtnisfischen" am Wallersee]''
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Einsele 1963, W.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_16_0001-0009.pdf Schwere Schädigung der Fischerei und der biologischen Verhältnisse im Mondsee durch Einbringung von lehmig-tonigem Berg-Abraum 1961/1962.]''. Österreichs Fischerei 16:1–9. <br /> ''[Anm.: Im Gefolge dieser Gegebenheiten kam es 1966 für Dr. Eisenle zu '''tragischen Implikationen'''. (Vgl. Interview Abel Teil 3, S. 192)]''.
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Einsele 1963, W.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_16_0001-0009.pdf Reinanken-Besatz 1961 und den Jahren zuvor]''. Österreichs Fischerei 16: S. 2 (II. Abschnitt):
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* „Im Jahr 1961 und den Jahren zuvor waren im Mondsee bedeutende Mengen Jung-Reinanken einer '''''<u>raschwüchsigen Form</u>''''' eingesetzt worden. Die Fische hatten beim Einsatz eine Länge von 15 bis 20 cm.“
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[[Datei: Fisckenhauser Einbaum 1959.png|thumb|300px| Fischenhauser (91 a alt) Fischerei-Einbaum 1959]]
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Einsele 1959 , W. & Hemsen, J.: &rarr; [https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_12_5-6_0009-0031.pdf Über die Gewässer des Salzkammergutes, insbesondere über einige Seen]. Österr. Fischerei 1959 (5/6), S. 6-31. (Attersee S. 14–16; Fische S. 16 ff. im Attersee zwei unterschiedliche Reinanken-Arten. Saiblinge leben 5 m unter den Renken; S. 25: Fischerei-Einbaum am Mondsee 1959)
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Einsele 1959, Wilhelm: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_12_5-6_0055-0087.pdf Das Bundesinstitut für Gewässerforschung und Fischereiwirtschaft in Scharfling am Mondsee - Arbeit und Aufgaben.]'' – Österreichs Fischerei 1959:55-87.
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* Die '''''Laichzeit der Renkenvölker in den verschiedenen Salzkammergutseen''''' allein erstreckt sich über eine weite Zeitperiode. Sie beginnt im Hallstätter See und Traunsee in der zweiten Novemberhälfte (beendet ist sie hier um den 10. Dezember), dann laichen die Renken des Mattseegebietes und wenn diese geendet haben, so schickt sich die Kleine Schwebrenke des Attersees an, zu laichen. (Beginn der Laichzeit 18.—25. Dezember.) Ihr folgt um Neujahr die Renke des Wolfgangse;es und kurz darauf diejenige des Mondsees, deren Laichzeit fast den ganzen Januar über andauert. Ganz zum Schluß folgt die Große Schwebrenke des Attersees. Ihre Hauptlaichzeit fällt in den Februar, doch findet man regelmäßig auch in der ersten Märzhälfte laichende Paare.
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Einsele 1958, Wilhelm: &rarr; [https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_11_0058-0061.pdf Neue Schonzeitregelungen haben sich durchgesetzt!] Österreichs Fischerei 1958 – 11: 58–61. (Enormer Fischbesatz im Mondsee ab 1956)
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Einsele 1955, W.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_8_0031-0032.pdf Einige Beobachtungen während der Laichzeit der Reinanken (Renken) in österreichischen Seen]''. Österreichs Fischerei 8:31–32.
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* Renken-Laichbeginn: Traunsee zweite Novemberhälfte gefolgt von Hallstättersee; dann Trumerseen; um 20.12. kleine Attersee-Schwebrenke; zur Jahreswende die große Schwebrenke von Mondsee und Wolfgangsee; große Attersee-Schwebrenke ab zweiter Jännerhälfte bis Mitte März
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Einsele 1953, Wilhelm: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_6_0065-0068.pdf Die Fischerei als Beruf und als Liebhaberei.]'' – Österreichs Fischerei 1953:65-68.
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* S. 67 f.: Betriebsordnung für die Sportfischerei am Attersee.
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Eisenle 1952, Walter: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_5_0137-0140.pdf  Die Fischzuchtanstalt Kreuzstein]'' – Österreichs Fischerei – 5:137–140.
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Einsele 1950, Wilhelm: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_3_0181-0185.pdf Über den Sauerstoffbedarf von Fischen.]'' – Österreichs Fischerei – 3:181-185.
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Eisenle 1949, W.: Fischereibiologie der Reinanken der österreichischen Seen. Österreichs Fischerei – 2:32–35. (verschollen)
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Eisenle 1945, W.: &rarr; ''[https://gepris-historisch.dfg.de/fall/108755? Steigerung der Fischereierträge unserer Seen auf ihr Höchstmaß]'' (Forschungsauftrag – Reichsforschungsrat)
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Einsele 1944, W.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/JOM_91_0432-0436.pdf Berichte über wissenschaftliche Tätigkeit im Gau. Reichsanstalt für Fischerei.]'' JBOÖMV:432-436.
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* Von den im Jahre 1943 produzierten 350.000 Setzlingen waren 250.000 Reinanken, der Setzling-Rest waren 15.000 Hechte, 40.000 Saiblinge, 15.000 Bachforellen-Lachsforellen-Kreuzungen, 20.000 Äschen und 10.000 Bachforellen. In einem bei Bad Ischl gelegenen 12 ha großen See wurde eine Versuchsdüngung mit Superphosphat durchgeführt, wodurch das sehr spärliche Angebot an pflanzlicher Mikronahrung enorm gesteigert werden konnte. Die Lauben sollen geschont und reicher Nachwuchs gesichert werden, um dadurch einen großen Bestand an Futter für die besonders zu fördernde Seeforelle und den Hecht zu erzeugen.
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Einsele 1944, W.: &rarr; ''[https://www.digishelf.de/objekt/ZB10_42_1944_Heft_2-3D/35/LOG_0007/ Der Zeller See, ein lehrreicher Fall extremer limnochemischer Verhältnisse.]'' Zs. f. Fischerei und deren Hilfswissenschaften. 1944, Band 42, Heft 2-3, S. 151-168.
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Einsele 1944, W.: &rarr; ''[https://gepris-historisch.dfg.de/fall/108754? Düngung von Seen und Massenzucht von Futtertieren zur Besatzfischaufzucht]'' ('''''Sachbeihilfe''''' –  Reichsforschungsrat)
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Einsele 1943, W.: &rarr; ''[https://gepris-historisch.dfg.de/fall/108753? Düngung von Seen und Massenzucht von Futtertieren zur Besatzfischaufzucht]'' ('''''Forschungsauftrag''''' – Reichsforschungsrat)
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Einsele 1943, W.: &rarr; ''[https://gepris-historisch.dfg.de/fall/108752? Steigerung der Fischereierträge der Alpen- und Voralpenseen auf ihr Höchstmass]'' ('''''Forschungsauftrag''''' – Reichsforschungsrat)
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Einsele 1943, W.: Über das Wachstum der Coregonen im Voralpengebiet, insbesondere über das Verhältnis von Schuppen- und Längenwachstum. Zs. f. Fischerei und deren Hilfswissenschaften. 1943, Band 41, Heft 1, S. 23-46. (Heft ist verschollen)
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Einsele 1942, W.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/JOM_90_0391-0392.pdf Berichte über wissenschaftliche Tätigkeit im Gau. Reichsanstalt für Fischerei.]'' JBOÖMV:391-392.
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Einsele 1941, Wilhelm: XVI: Die Umsetzung von '''''zugeführtem, anorganischem Phosphat im eutrophen See''''' und ihre Rückwirkungen auf seinen Gesamthaushalt. Zs. f. Fischerei und deren Hilfswissenschaften. 1941, Band 39, Heft 3, S. 465-488. (Heft ist verschollen)
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Eisenle 1941, W.: Fischereiwirtschaftliche Probleme in deutschen Alpenseen. Zeitschrift f. Fischerei 44:2–16. (verschollen)
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Einsele 1940, W.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/JOM_89_0331.pdf Berichte über wissenschaftliche Tätigkeit im Gau. Reichsanstalt für Fischerei.]'' JBOÖMV:331.
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Einsele 1939, W.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/biografien/Einsele_Wilhelm_zum_100er_Oesterreichs-Fischerei_57_11-12-2.pdf Leiter der Reichsanstalt für Fischerei, Abteilung für Fischerei in Gebirgsgewässern in Weißenbach]''
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Einsele 1934, W.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/biografien/Einsele_Wilhelm_zum_100er_Oesterreichs-Fischerei_57_11-12-2.pdf Institut für Seenforschung in Langenargen am Bodensee]'' (Arbeiten zum Mangan-, Eisen- und Phosphatkreislauf in Seen).
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===Fischbiologen und Fischerei-Wirtschafter===
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====Die Biologen Nauwerk und Ritterbusch-Nauwerk====
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Nauwerck 1989, Arnold: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_42_0276-0285.pdf Veränderungen im '''Fischbestand des Mondsees seit 1955''': Ursachen - Wirkungen – Konsequenzen]'' – Österreichs Fischerei – 42:276–285. (Fänge, Besatz, Nutzen?)
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Ritterbusch-Nauwerk 1992, Barbara: &rarr; ''[https://www.ooegeschichte.at/media/migrated/bibliografiedb/hbl1992_4_412-421.pdf Fischer und Fischerei am Mondsee - ein Bericht aus Erfahrungen]''. Oö Heimatblätter 46 (4), 412-421. (längerfristige Entwicklung von Fischbeständen und Fischerei am Mondsee ...)
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Ritterbusch-Nauwerck 1996, Barbara: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_49_0056-0060.pdf Natürliche Fischpopulationen und Seenbewirtschaftung in Österreich - Eine Zeittafel]'' – Österreichs Fischerei – 49: 56 - 60. (Bild, wie sich im Laufe der Zeiten die Ansichten über den Sinn und Nutzen der Seenbewirtschaftung gewandelt haben; 1983: "Am Hallstätter See wird der künstliche Besatz gänzlich eingestellt, weil der Ausfang durch diese Maßnahme nicht gesteigert werden konnte (Statistik
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lückenlos seit 1909)".)
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====Der Biologe Hubert Gassner (Scharfling)====
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Gassner 1999, Hubert & Wanzenböck, J.: &rarr; ''[https://doi.org/10.1016/S0075-9511(99)80051-6 Fischökologische Leitbilder fünf ausgewählter Salzkammergutseen]''. Limnologica 1999, S. 436-448. (Inst. f. Limnologie der Österr. AdW, Mondsee)
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Gassner 2000, Hubert; Wanzenböck, Josef; et al.: &rarr; ''[https://dafne.at/content/report_release/df970a84-0b18-4857-93e6-71f94156dd8b_0.pdf Fischbestände und die ökologische Funktionsfähigkeit stehender Gewässer.]'' Projektbericht der Österr. AdW. 127 Seiten. (wissenschaftlich; Mondsee, Hallstättersee, Irrsee, Wallersee; Methodik; Fischarten-Gilden; Fischbiomassen/ha (abh. von Phosphor; viele Daten)
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Gassner 2003, Hubert et al.: Die Fischartengemeinschaften der großen österreichischen Seen. Vergleich zwischen historischer und aktueller Situation; fischökologische Seentypen. Schriftenreihe des Bundesamtes für Wasserwirtschaft, Bd. 18:1–83.
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Gassner 2004, Hubert; Wanzenböck, J. et al.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_57_0020-0027.pdf Die Veränderungen der Fischartengemeinschaften in den großen österreichischen Seen während der letzten 150 Jahre.]'' Österreichs Fischerei 2004:20–27.
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* Die heutigen Fischgemeinschaften der österreichischen Naturseen unterschieden sich grundlegend von der Situation rund 150 Jahre vor der Gegenwart. Derzeit wurden 43 Fischarten (einheimische, umgesiedelte und gebietsfremde Arten) in den österreichischen Seen nachgewiesen, während es in der Vergangenheit nur 33 Fischarten waren (drei davon fehlen heute; Abb. 1). Neun der 13 neu nachgewiesenen Fischarten sind gebietsfremde Arten und zusätzlich vier umgesiedelte Fischarten neu in österreichischen Seen nachgewiesen.
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Gassner 2006, H.; Jagsch, A. et al.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/227104493_Long-term_Changes_in_Environmental_Variables_of_Traunsee_an_Oligotrophic_Austrian_Lake_Impacted_by_the_Salt_Industry_and_Two_Reference_Sites_Hallstattersee_and_Attersee/link/55cb328208aeca747d6a28e2/download Long-term Changes in Environmental Variables of Traunsee, an Oligotrophic Austrian Lake Impacted by the Salt Industry, and Two Reference Sites Hallstättersee and Attersee.]'' Water, Air, & Soil Pollution: Focus 2002: S. 9-20. ('''''Attersee = ultra-oligotoph''''')
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Gassner 2016, Hubert; Stabbauer Veronika: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_69_0054-0064.pdf Anpassung von Längenfrequenz-Indizes an Barschbeständen österreichischer Seen.]'' Österreichs Fischerei 2016:54–64 (Verbuttung?)
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====Biologen zum Fischbesatz====
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=====Generelles=====
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Baer 2007, Janet al.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/280736798_Gute_fachliche_Praxis_fischereilicher_Besatzmassnahmen/link/55c480df08aeca747d6010c3/download Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen]''. Schriftenreihe des Verbandes Deutscher Fischereiverwaltungsbeamter und Fischereiwissenschaftler Band 14. 158 Seiten. („Fischereilicher Besatz ist das Ausbringen von Fischen mit dem Ziel … habitatbedingte oder durch sonstige Faktoren verursachte Defizite im Bestandaufbau auszugleichen und/oder fischereiliche Erträge auf natürlichem Ertragspotential zu sichern.“)
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Jungwirth 2002, Günther (BOKU Wien): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/nat-land_2002_1-2_0014-0026.pdf Österreichs Fischfauna]''. Natur und Land 2002:14–26. (HQ: Besatz; Biologie; Gefährdung; See-Arten)
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Imhof 2000, Gerhard: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/MON-V-FISCH_0006_II-XIX.pdf Fischbesatz 2000 - Nachhaltige Hege und Nutzung]''. Monografien Vertebrata Pisces Band 6, '''''Symposion''''' Linz 17.-19. März 2000, 19 Seiten (Positionen vieler Stakeholder)
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Meerwald 1982, Fritz: &rarr; [https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_35_0002-0004.pdf '''''Ketzerische Gedanken über Fischbesätze'''''] – Österreichs Fischerei – 35:2–4.
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=====Felchenbesatz=====
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Hartmann 1990, Jürgen: Fischereiwirtschaft und Fischereibiologie &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_43_0120-0127.pdf Probleme beim Felchenbesatz]''. Österreichs Fischerei 1990: 120–127. (biologisch-ökologische Probleme bei Besatz mit ortsfremden Arten; ''„Besatz kann nie schaden, und je mehr davon, desto sicherer der Erfolg“;'' Fischökologie vs. Gewässerbewirtschaftung, Limnologie vs. Fischereiwissenschaft;  usw.)
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Hartmann 1990, Jürgen: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_43_0048-0053.pdf Vergrößert der Larvenbesatz den Felchenertrag des Bodensees wesentlich?]'' Österreichs Fischerei 1990:48–53.
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Hartmann 1994, Jürgen: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_47_0046-0050.pdf Hilft der Saiblingsbesatz den Saiblingsarten des Bodensees?]'' Österreichs Fischerei 1994:46–50.
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Hartmann 1993, Jürgen et al.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_46_0044-0047.pdf Zunehmende Vermischung der Felchen (Coregonus lavaretus), Gangfisch und Blaufelchen im Bodensee?]'' – Österreichs Fischerei 1993: 44–47.
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====Weitere Fisch-Biologen und -Bewirtschafter====
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Steiner 1979, Volker (Fischbiologe); Gruber, Karl: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/nat-land_1979_5-6_0165-0170.pdf Schutz der Tier- und Pflanzenwelt und natürlicher Lebensräume: Der Seesaibling (Salvelinus alpinus)]''; Natur und Land, 65. Jg., H. 5/6 -1979. 6 Seiten.
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Steiner 2000, Volker (Fischbiologe): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/MON-V-FISCH_0006_0097-0099.pdf Besatz gesamtheitlich sehen – Nutzfische und Beifische: Förderung standorttypischer Fischarten]''. Monografien Vertebrata Pisces, 2000.
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Ecker 2003, Norbert: &rarr; ''[https://docplayer.org/49561246-Die-fischereiliche-bewirtschaftung-des-attersees-am-beispiel-der-reinanke-fischereimeisters.html#download_tab_content Die fischereiliche Bewirtschaftung des Attersees am Beispiel der Reinanke]''. Hausarbeit zur Erlangung des "Fischmeisters"; Seewalchen, März 2003.
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Lechner 1999, Barbara: Die Physiogeographie des Attersees. - Diplomarbeit Univ. Innsbruck 1999. 117 Bl. (maschinschr.)
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===Historische und aktuelle Fischartengemeinschaften im Attersee===
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[[Datei: historische Fischarten.jpg|thumb|180px|GK: Anteile historischer und aktueller Fischarten in 99 Seen]]
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[[Datei: Rekonstruierte Fischarten Attersee.png|thumb|330px| Rekonstruierte ursprüngliche Fischarten des Attersees]]
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Grollitsch 2000, Karin: Die Fischbestände in Österreichs Seen. Zusammenfassende Betrachtung und Analyse. Diplomarbeit Universität Wien, 134 Seiten. (S. 26: Fische-Anteile in 99 einbezogenen Seen)
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Grollitsch untersuchte das '''''historische und aktuelle Fischartenvorkommen''''' österreichischer Seen und stellte deren anteilige Veränderung in den 99 untersuchen Seen statistisch dar (vgl. die nebenstehende Tabelle).
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Seesaiblinge kommen in immer weniger Seen vor ebenso wie die Bachforelle – im Gegensatz zum Bachsaibling und zur Regenbogenforelle.
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Der Barsch nimmt zu; der Zander besiedelt nun dreimal so viele Seen; ebenso der Karpfen.
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Die Elritze ist rückläufig, während sich das Rotauge verdreifacht. Die Schleie besiedelt nun fast doppelt so viele Seen. Aalrutte und Koppe haben sich halbiert.
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Der Exote und standortfremde Aal besiedelt rd. 15 % der Seen.
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Gassner 2003, H. et al.: '''''Die Fischartengemeinschaften der großen österreichischen Seen. Vergleich zw. historischer und aktueller Situation'''''. Bundesamt für Wasserwirtschaft, Bd. 18:1–83.
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Anhand umfassender historischer Literaturrecherchen (vgl. die nachstehend angeführten Literaturangaben) und Befragungen der Bewirtschafter der einzelnen Seen wurden anhand eines Kriterienkatalogs die historischen Fischartengemeinschaften erstellt.
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Dabei wurden exotische und standortfremde (z.B. Karpfen, Zander) Fischarten und Fließgewässerfische ausgeschieden.
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Typische Fließgewässerfische sind Äsche und Barbe, die nur kurzzeitig in die Seen einwandern.
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Der Attersee hatte ursprünglich 15 Fischarten (wobei alle Coregonen als 1 Art gezählt wurden). Der Aal ist ein Exote; der Karpfen ist ebenso wie die Schleie standortfremd.
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'''''Heckel 1851''''', Jacob: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/SBAWW_06_0145-0248.pdf Über die in den Seen Oberösterreichs vorkommenden Fische]''. AdWWien 1851, Bd. 6, S.  145-149. <br />
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'''''Heckel (1858)''''', Jacob & Rudolf Kner: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/MON-V-FISCH_0001_0001-0388.pdf Die Süßwasserfische der österr. Monarchie]''. Monografien Vertebrata Pisces, 1858 <br />
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'''''Neresheimer 1919''''', E.: Bericht über die biologische Untersuchung des Attersees Juni-Juli 1919. Österr. Fischerei Zeitung 16:126–129. <br />
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'''''Pölzl 1926''''', F.: Der Attersee und seine Bewirtschaftung. Osterr. Fischerei-Ztg. 1926, Bd. 13; S. 85-86; S. 93-94. <br />
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'''''Haempel 1930''''', Oskar: &rarr; ''[https://www.schweizerbart.de/publications/detail/isbn/9783510407101/Binnengewasser_Bd_10 Fischereibiologie der Alpenseen.]'' 1930. 259 Seiten. <br />
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'''''Mück 1937''''', Alfred: &rarr; [https://www.ooegeschichte.at/media/migrated/bibliografiedb/jbstadtmus_wels_1936_02_0029-0155_b.pdf Unterach am Attersee, Teil 2.] JB Museum Wels 1936. S. 114:  Fischarten.
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Gassner 2004, Hubert; Wanzenböck, J. et al.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_57_0020-0027.pdf Die Veränderungen der Fischartengemeinschaften in den großen österreichischen Seen während der letzten 150 Jahre.]'' Österreichs Fischerei 2004:20–27.
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* Kompakte okologisch-biologische Beurteilung und Bewertung der Veränderung der Fischartengemeinschaften.
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===Der Wildbach "Dexelbach"===
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Moog 1981, Otto; Merwald, I.; Jungwirth, M.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_34_0107-0112.pdf Der Dexelbach - zur Limnologie eines Flyschwildbaches. Teil 1]'' – Österreichs Fischerei 1981:107-112.
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Moog 1981, Otto; Merwald, I.; Jungwirth, M.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_34_0169-0181.pdf Der Dexelbach - zur Limnologie eines Flyschwildbaches. Teil 2: Benthosbesiedlung und fischereiliche Verhältnisse]'' – Österreichs Fischerei 1981:169–181.
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Meerwald 1986, Ingo; &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_39_0293-0305.pdf Wildbäche als Fischgewässer.]'' Österreichs Fischerei 1986:293–305. (Dexelbach)
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Merwald, Ingo, 1984: Untersuchung und Beurteilung von Bauweisen der Wildbachverbauung in ihrer Auswirkung auf die Fischpopulation. Dargestellt am Dexelbach – einem Flyschwildbach. Dissertation, 334 Seiten und Planbeilagen, hektographiert, gebunden.
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===Geordnete Literatur zur Fischerei am Attersee===
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====Geschichte der Fischerei====
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Peyrer 1874, Carl: &rarr; ''[https://books.google.at/books?id=W2X4uAAACAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false Fischereibetrieb und Fischereirecht in Oesterreich: eine Darstellung des österreichischen Fischereiwesens und des Fischereibetriebs.]'' Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1874. 159 Seiten.
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* (Suche gibt: 4 x Attersee; 1 x Ager; 2 x Mondsee; 2 x Traunsee; 1 x Gmundnersee; 4 x Traun; 2 x Maräne) 
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* S. 112–118.: Älteste Fischordnungen für Oberösterreich (Maximilian I. 1499: Brittelmaße; Ferdinand I. 1537: Schonzeiten; Maximilian II.; Rudolf II. 1583 (besondere Fischereiordnungen für Attersee, Mondsee, Wolfgangsee, Hallstättersee und Gmendnersee; auch für Traun und Ager); älteste Fischereiordnung am Mondsee: 1544 mit Gerichtsbarkeit von Erzbischof von Salzburg und Abt des Klosters Mondsee: detaillierte Bestimmungen)
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Brachmann 1951, Gustav: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_4_0074-0077.pdf Geschichte der Fischerei in Österreich (Teil I)]'' – Österreichs Fischerei – 4:74–77. &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_4_0220-0222.pdf (Teil II)]'' Seite 220–422. &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_4_0245-0247.pdf (Teil III)]'' Seite 245-247. &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_5_0112-0114.pdf (Teil IV)]'' Seite 112-114. &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_5_0133-0135.pdf (Teil V)]'' 5eite 133-135.
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Brachmann 1953, Gustav: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_6_0159-0161.pdf Die älteste Fischerei-Ordnung von Oberösterreich (Teil 1; Traun)]'' – Österreichs Fischerei – 6: Seite 159-161. &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_6_0170-0173.pdf  (Teil 2)]'' Seite 170-173. &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_7_0005-0006.pdf (Teil 3)]'' Seite 5-6. &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_7_0024-0026.pdf (Teil 4)]'' Seite 24-26.
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Wacha 1964, Georg: &rarr; [https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_18_0178-0183.pdf Zur Geschichte des Fischhandels in Oberösterreich]. Mitteilungen des Oö. Landesarchivs 8, 416-442.
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Ostrawsky 2009, Karin: &rarr; ''[https://core.ac.uk/download/pdf/11587996.pdf Das Fischereirecht an Binnengewässern in seiner historischen Entwicklung]''. Juristische Dissertation, Univ. Wien. 228 Seiten. <br />
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* Landesfischereirecht Oberösterreich S. 106–148 (Suche „Attersee“:  kommt v.a. in den Fußnoten konkreter vor; recht detailliert die Fischereiordnungen vom Traunsee und Mondsee)
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Kindler 1951, Franz: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_4_0171-0175.pdf Die Fischereirechte und das Grundbuch]'' – Österreichs Fischerei – 4:171–175.
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====Artenwechsel====
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Nauwerck 1989, Arnold: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_42_0276-0285.pdf '''Veränderungen im Fischbestand des Mondsees seit 1955''': Ursachen - Wirkungen – Konsequenzen]'' – Österreichs Fischerei – 42:276–285.
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* &rarr; '''''Interessante fisch-biologische Schlussfolgerungen''''' 
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Schmall 2014, Berhard; Thomas Friedrich (2014): &rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_67_0095-0109.pdf Die Störarten der Donau]''''' – Österreichs Fischerei – 67: 95–109. (Teil 1: Hausen, Belugastör (Huso huso) – bis 500 kg; tolle Bilder); &rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_67_0129-0143.pdf  Teil 2:]''''' Waxdick (Acipenser gueldenstaedtii), Glattdick (Acipenser nudiventris), Sternhausen (Acipenser stellatus) und historische Störnachweise zweifelhafter Identität – Seite 129–143; &rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_67_0167-0183.pdf Teil 3:]''''' Sterlet, »Stierl« (Acipenser ruthenus) und aktuelle Schutzprojekte im Donauraum – Seite 167– 183.
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Penzes 1972, Bethen: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_25_0069-0073.pdf Wohin verschwinden die Donau-Sterlets?]'' – Österreichs Fischerei – 25:69–73. (s.a. 500-kg-Hausen!)
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Spitzy 1971, Reinhard: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_24_0021-0029.pdf Resistente, amerikanische Krebse ersetzen die europäischen, der Krebspest erliegenden Astaciden]'' – Österreichs Fischerei – 24:21–29.
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Weber 1971, Edmund: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_24_0100-0102.pdf Die Einbürgerung von asiatischen Fischen in Österreich]'' – Österreichs Fischerei – 24:100–102. (AMUR)
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Hadl 1978, Gerhard; Otto Moog, Afra Müller-Jantsch, G. Müller: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_31_0163-0165.pdf Zum Auftreten der Wandermuschel Dreissena Polymorpha Pallas im Salzburger und oberösterreichischen Salzkammergut]'' – Österreichs Fischerei – 31:163–165.
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====Zugefrorener Attersee und Bodensee 1962/63====
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Einsele 1963, Wilhelm: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_16_0067.pdf Der Winter 1962/63, die Gewässer und die Fischerei]'' – Österreichs Fischerei – 16: 67.
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Einsele 1963, Wilhelm: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_16_0068-0072.pdf Am 31. März 1963 ging das Eis im Attersee unter!]'' – Österreichs Fischerei – 16:68–72. (Eisbruch)
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Wagner 1963, Gustav: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_16_0073-0074.pdf Die totale "Seegfrörne" des Bodensees im Winter 1962/63]'' – Österreichs Fischerei – 16:73–74.
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====Wassertemperatur und Gewässer====
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Butz 1985, Ilse: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_38_0065-0068.pdf Wassertemperatur und Gewässer 1. Teil]'' – Österreichs Fischerei – 38:65-68. &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_38_0144-0148.pdf 2. Teil]'' – Seite:144–148; &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_38_0196-0199.pdf 3. Teil]'' – Seite:196–199; &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_38_0241-0244.pdf 4. Teil]'' – Seite 241–244
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===Einige Fisch-Portaits (mit tollen Bildern)===
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_67_0067-0071.pdf Perlfisch, Aitel oder Hasel]''''' <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_50_0210.pdf Seelaube, Mairenke, Schiedling]''''' <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_50_0174.pdf Elritze oder Pfrille]''''' <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_58_0169-0173.pdf Hochzeitszug der Nase]''''' <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_50_0246.pdf Koppe, Groppe]''''' <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_58_0209.pdf Die Koppe]''''' <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_50_0106.pdf Der Bitterling]''''' <br /> &rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_63_0229-0233.pdf Der Steinbeißer]'''''
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===Herkunft und Bedeutung der Namen unserer Fische samt Bild===
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_60_0094-0096.pdf Aalrutte:]''''' Die Aalrutte oder einfach Rutte kam vermutlich zu ihrem Namen, weil sie die Menschen nicht nur an einen Aal, sondern auch an eine Kröte oder einen Frosch erinnerte. <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_57_0133-0134.pdf Äsche:]''''' Der Fisch ist nach seiner aschgrauen Farbe benannt. Alte Bezeichnung ist Asch (ahd asco; mhd asche). <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_58_0099.pdf Barbe:]''''' Der Name leitet sich aus dem Lateinischen ''barba'' (= Bart) ab. <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_60_0142-0144.pdf Brachse:]''''' Der Name Brachse entwickelte sich aus mhd. brahsem, ahd. brahsema, brahsa, brachsma. Er gehört zur Wortgruppe um mhd. brehen, was »plötzlich aufleuchten« bedeutet. Das glänzende Schuppenkleid hat also der Brachse zu ihrem Namen verholfen. <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_57_0170-0172.pdf Forelle:]''''' Der Name entwickelte sich aus mhd. forhele, ahd. for(a)hana. Die westgermanische Bezeichnung ist auf eine indogermanische Wurzel ''"perk"'' – »gesprenkelt, bunt« zurückzuführen, von der auch das Wort ''Farbe'' abgeleitet werden kann. <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_59_0066-0068.pdf Gründling, Kessler-Gründling:]''''' Namen deuten auf die Lebensweise der Fische (am Grund lebend) hin. <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_56_0230-0231.pdf Hecht:]''''' Der Name „Hecht“ gehört zur Verwandtschaft von Haken und ist eng mit der Hechel verwandt, einem Gerät mit scharfen Drahtspitzen zum Durchziehen und Reinigen von Flachs oder Hanf. Gebräuchlicher ist uns aus dieser Wortfamilie ein Haushaltsgerät, die Hachel. Der Hecht heißt also wegen seines mit spitzen Zähnen bewehrten Raubfischgebisses so. <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_58_0027-0028.pdf Karpfen:]''''' Mit der neuen Art wurde auch ihr slawischer Name übernommen ohne eigene lokale Bezeichnungen. <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_58_0137-0139.pdf Koppe:]''''' Name ist frühes Lehnwort und stammt wegen des großen Fischkopfes vom lateinischen cupa (= Becher, kugeliges Trinkgefäß). <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_56_0149-0150.pdf Nase:]''''' Der Wortstamm »nas-« für Nase (eigentlich Nasenloch, Nüster) ist indogermanischen Ursprungs. <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_57_0097-0098.pdf Nerfling:]''''' Name (früher „Örfling“) vom griech.-latein. „Orphus“, einem »rötlichen Meerfisch«. <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_56_0111-0112.pdf Neunaugen:]''''' Augen und Kiementaschen erwecken den Eindruck von "neun" Augen. <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_59_0033-0034.pdf Perlfisch:]''''' Er verdankt seinen Namen dem überaus stark ausgebildeten »perlenartigen« Laichausschlag. <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_58_0206-0208.pdf Rotauge und Rotfeder:]''''' Der Name kommt von roter Farbe, lateinisch rutilus bedeutet »rötlich schimmernd, rötlichgelb«. <br />
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&rarr; '''''R(h)einanke:''''' In Vorarlberg werden die Salmoniden von Ill und Rhein als Illanken und Rheinlanken bezeichnet. Es handelt sich um die Salmoniden, die vom Bodensee in Ill und Rhein zum Laichen aufsteigen. Der ursprüngliche Name ist Rheinanke. Die Herkunft des Grundwortes ''Anke'' ist unklar. Vermutlich wird auf den Fettgehalt der Fische angespielt, denn mhd. anke, ahd. ancho ist das alte Wort für Butter und Schmalz.
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_58_0068-0069.pdf Saibling:]''''' Zu dem aus dem Lateinischen entlehnten Wort „Salm“ für den Lachs wurde die im süddeutschen Raum beliebte Endung »-ling« (vgl. Äschling für Äsche, Näsling für Nase, Sichling für Ziege, Nerfling, Gründling, Bitterling u.v.m) angefügt. So wurde aus dem Salm im Bairischen der Salmling, Sälmling, Salbling oder Sälbling und letztlich der Saibling. <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_59_0134-0135.pdf Schlammpeitzger:]''''' Er hat Vorliebe für schlammige Substrate. <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_60_0030-0031.pdf Schleie:]''''' Alles an der Schleie (Tinca tinca) macht einen glatten und glitschigen Eindruck, selbst die Flossenränder sind rund und sanft geformt. Der Name Schleie kann auf eine alte indogermanische Wurzel zurückgeführt werden: dieses [s]lei bedeutet »feucht, schleimig, klebrig sein«. <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_59_0100-0101.pdf Schmerle:]''''' Der seit dem Frühneuhochdeutschen als smerle und smirlinc auftretende Name Schmerle hat ungewisse Wurzeln. <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_59_0208.pdf Steinbeißer:]''''' Seinen Namen verdankt der Steinbeißer der charakteristischen Nahrungsaufnahme: Er saugt Sand und Schwebstoffe ins Maul und stößt die unverwertbaren Teile durch die Kiemenöffnungen wieder aus. <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_57_0032.pdf Sterlet:]''''' Der Name Sterlet kommt als Lehnwort vom russischen Namen dieses Fisches, "Sterlyad." <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_59_0238-0239.pdf Welse:]''''' Die Worte Wels und auch Waller (Waler, Weller) stammen aus derselben sprachlichen Wurzel wie Wal (Walfisch), welches aus dem germanischen hwalis entstanden ist. <br />
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&rarr; '''''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_56_0191.pdf Ziege:]''''' Gerader Rücken und gebogener, kielartiger Bauch erinnern an Ziegenkonturen. <br />
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===Relevantes und Interessantes===
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Link zum &rarr; ''[https://www.sab.at/gewaesser/sab-gewaesser/attersee.html Sportanglerbund Vöcklabruck]'' - UND:  &rarr; ''[https://www.sab.at/gewaesser/sab-gewaesser/attersee/fischereiwirtschaft-attersee.html Geschichte der Fischereiwirtschaft am Attersee]''
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Wertungen in der &rarr; ''[https://www.sab.at/gewaesser/wissenswert/fischarten.html Fischschautafel des Sportanglerbundes Vöcklabruck.]'' (in Arbeit)
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[[Datei: Burgunderblutalgen.png|thumb|250px|Burgunder-Blutalgen: Foto von A. Jagsch]]
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Plass 2023, Jürgen (Red.): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/BZS_Saeugetiere_OOE_0001-0952.pdf ATLAS der Säugetiere Oberösterreichs]''; Biologiezentrum Linz; Denisia 45 (2023) 952 S.; '''''38 MB'''''; (Geologie, Klima, Landschaften; Säugetiere usw.).
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Findenegg 1973, Ingo: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/CAR_163_83_0317-0330.pdf Vorkommen und biologisches Verhalten der Blaualge oscillatoria rubescens DC. ('''„Burgunderblutalge“''') in den österreichischen Alpenseen.]'' Carinthia II; S. 317–330. (Millstättersee: Badebetrieb August 1972 eingestellt; Wolfgangsee 1955; Obertrumersee 1968; Mondsee 1968–1971 u.a.m.)
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Reinsch 1927, Friedrich, Kurt: &rarr; ''[https://www.digishelf.de/objekt/ZB10_25_1927D/95/LOG_0008/ Der Einbaum, das Fischerboot des Mondsees in Oberösterreich]''. Zeitschrift f. Fischerei 25:91-97 (Abbildungen; detaillierte Konstruktionsbeschreibung usw.)
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Pachinger 1966, August: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_19_0003-0006.pdf Das Räuchern von Fischen]'' – Österreichs Fischerei – 19:3–6.
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Oberösterreich: &rarr; ''[https://www.oberoesterreich.at/rezepte/fischrezepte.html 15 Fischrezepte aus Oberösterreich]''
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Ferihumer 1956, Heinrich: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_9_0045-0048.pdf Fischerkanzeln]'' – Österreichs Fischerei – 9:45–48.
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Einsele 1956, Wilhelm: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_9_0025-0031.pdf Über das Endalter unserer Süßwasserfische.]'' Österreichs Fischerei 1956, S. 25–31. (Fische werden rund 10 Jahre alt; Störe bis 100 a)
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Herzig 1985, Alois et al.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_38_0182-0196.pdf Der Einfluß der Temperatur auf die embryonale Entwicklung der Cypriniden]'' – Österreichs Fischerei – 38:182-196. (alle Arten der Weißfische, karpfenartigen Fische)
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Hemsen 1959, Jens: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_12_0033-0039.pdf Die Schwimmblase der Fische - mannigfaltig im Bau - vielseitig in der Funktion]'' – Österreichs Fischerei – 12:33–39.
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Pohla 1986, H. et al: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_39_0094-0104.pdf Der Kiemenreusenapparat europäischer Karpfenfisch-Arten (Teleostei, Cyprinidae).]'' Österreichs Fischerei, 1986:94–104. (TOLLE elektronenmikroskopische Aufnahmen der Kiemenreusen; Seelaube…)
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Danecker 1961, Elisabeth: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_14_0073-0077.pdf Die Libellen - das glänzende, streitbare Volk über Wasser und Schilf]'' – Österreichs Fischerei – 14:73–77.
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von Frisch 1962, Karl: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_15_0077-0079.pdf Insekten - die Herren der Erde]'' – Österreichs Fischerei – 15: 77–79.
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Haempel 1951, Oskar: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_4_0149-0150.pdf <u>Giftige Fische</u>.]'' Österreichs Fischerei 1951, S. 149–150. (giftiges Aalblut (auf 60 °C erhitzen hebt Wirkung auf); Thunfisch-Blut; Wels-Blut; der rohe Rogen der Barbe)
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Aubrecht 1983, Gerhard: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/JOM_128a1_0215-0227.pdf Fische.]'' (14 Seiten Literaturzusammenstellung; 22 x „Attersee“)
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Baumgartner 1955, Richard: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_8_0130-0134.pdf Der Angelhaken einst und heute]'' – Österreichs Fischerei – 8:130–134. (von den Pfahlbauern bis heute)
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Petz-Glechner 2007, Regina, Petz Wolfgang, Achleitner Stefan: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_60_0052-0062.pdf Fischökologische Charakterisierung von Seeausrinnen einiger österreichischer und bayerischer Seen.]'' Österreichs Fischerei 2007, S. 52–62. (Seeache: Wanderungen von Perlfisch und Seelaube, Ager: v.a. 54% Barbe, 11% Aitel, 25% Koppe)
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Anonymous (1975): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_28_0088-0093.pdf Die letzte Trockenperiode des Neusiedler See 1865-1871]'' – Österreichs Fischerei – 28:88–93. (Austrocknungen: 1736, 1811, 1865-1871)
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Manfred Rydlo (1970): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_23_0164-0165.pdf Windhose am Mondsee]'' – Österreichs Fischerei – 23:164–165. (Bild)
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Neresheimer 1928, E.; Ruttner, F. (Lunz): &rarr; ''[https://www.digishelf.de/objekt/ZB10_26_1928D/588/ Eine fischereibiologische Untersuchung am Traunsee.]'' Zeitschrift f. Fischerei 26:537–564.
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* Einsetzen von Hallstatt-Reinanken; Seeforellen als Nutzfischräuber – aber als Verwerter der nicht geschätzten Tiefseesaiblinge; Solvaywerk-Laugeneinleitung; Probleme wg. Salzen und der beeinträchtigten Winterzirkulation wg. des höheren spezifischen Gewichts; Abb. Tiefenlinien usw.
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Brenner 1978, Tomás: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_2_1978_0117-0125.pdf Zur Biologie des Seesaiblings (Salvelinus alpinus L.) im Attersee]''. Limnologische Lehrkanzel, Universität Wien. Arbeiten aus dem Labor Weyregg 1978, Bd. 2; S. 117–125. (Nur Tiefsee-Saibling; Laichzeit ganzjährig, v.a. im Spätsommer; ½ mit Parasiten befallen …)
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==Eutrophie – Oligotrophie – Fischertrag==
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ATTERSEE-BSP – Land Salzburg 2019: &rarr; ''[https://www.salzburg.gv.at/umweltnaturwasser_/Documents/Publikationen%20Wasser/Pub-Seen/Band%2025%20-%20Die%20gro%C3%9Fen%20Seen%20Salzburgs.pdf Die großen Seen Salzburgs. Fuschlsee, Hintersee, Wiestalstausee, Wolfgangsee, Zeller See - Beiträge zur limnologischen Entwicklung]''. Reihe Gewässerschutz 25:1–246.
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[[Datei: Phosphor-Biomasse.png|thumb|320px| Phosphorgehalt in mg/m<sup>3</sup> und Fischbiomasse in kg/ha]]
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Dokulil 2017, Martin: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/VZBG_154_0001-0053.pdf Alpenrandseen im Anthropocän: Verschlechterung und Sanierung – eine österreichische Erfolgsgeschichte]''. Acta ZooBot Austria 154, 2017, 1–53. [Behandlung des Attersees auf S. 23–26]
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Laut Dokulil gibt es eine "Abhängigkeit der Zooplankton-Biomasse von der Menge an vorhandenem Phytoplankton. Bezogen auf die Biomasse unter einem Quadratmeter Seeefläche erklärt das Phytoplankton sogar 90 % der Varianz des Zooplanktons. Dieser Zusammenhang unterstreicht die Bedeutung des Phytoplanktons als Nahrungsgrundlage für das Zooplankton. Eine Kombination der Relationen ermöglicht theoretisch auch eine Ableitung der möglichen Biomasse des Zooplanktons aus dem Gesamtphosphor, welcher auch als Basis für die Abschätzung der Fischbiomasse herangezogen werden kann (p. 639; nach Gassner et al. 2003; vgl. die nebenstehende Grafik)".
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Dass dem nicht so ist, zeigt eine Nachrechnung der Korrelation dieser zitierten und angeführten Grafik, wie anhand der vier nachstehenden selbst erstellten Grafiken nachvollzogen wird. Die erste Grafik wird anhand der Original-Daten erstellt. Lässt man nur den – wegen des doppelten Ertrags – unglaubwürdigen Maximalwert weg, sinkt die Regression deutlich, wie der zweiten Grafik zu entnehmen ist. Lässt man auch die 12-mg-Phosphorwerte weg, wird die Regressionsgerade wiederum flacher. Falls man auch die 10-mg-Phosphorwerte streicht, wird sie wirklich flach. Durch eine Erhöhung des Phosphor-Gehalts auch auf das 2,5-fache erhöht sich die Fischbiomasse nur mehr auf das 1,4-fache. Daraus erkennt man, dass z.B. für den Attersee, der weit unter diesen Phosphor-Werten liegt, das Fischgewicht je ha nicht von der Oligotrophie abhängt.  Es ist eher davon auszugehen, dass andere Faktoren (z.B. verfügbares Zooplankton, Verfügbarkeit von jungen Besatzfischen ''(?)'' oder heimischen Kleinfischen wie Elritzen als Futterfische usw.) wesentlicher sind.
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Phosphor-Biomasse 4 – 3.png| 4xPhosphor - 3xGewicht <br /> Originaldaten-Rechnung|alt=alt language
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Phosphor-Biomasse  4 – 2,5.png|4xPhosphor - 2,5xGew. <br /> Re. ohne Maximalwert|alt=alt language
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Phosphor-Biomasse  3 – 1,7.png|3xPhosphor - 1,7xGew. <br /> ohne 12mg-Phosph-Wert|alt=alt language
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Phosphor-Biomasse 2,5 – 1,4.png|2,5xPhosphor - 1,4xGew<br /> ohne 10mg-Phosph-Wert|alt=alt language
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ÖWWV-Mitteilungen, OÖ-LK (1984): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_37_0008-0009.pdf Seen-Sanierungsprogramm in Oberösterreich in der Endphase]'' – Österreichs Fischerei – 37:8–9.  (Bilder von der Produktion der Rohre und deren Verlegung)
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Dokulil 1983, Martin; Pischinger, K.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_36_0241-0244.pdf Die hygienisch-bakteriologische Situation der '''Badebereiche am Mondsee''' im Sommer 1983]'' – Österreichs Fischerei – 36:241–244.
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Moog Otto:  &rarr; ''[https://www.zobodat.at/publikation_series.php?id=7054 '''Österreichisches Eutrophieprogramm - Projekt Salzkammergutseen''''']: Arbeiten aus dem Labor Weyregg. '''<u>6 Bände</u>'''
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Moog 1989, Otto: &rarr; [https://www.researchgate.net/publication/270127390_The_effect_of_reduced_sewage_input_on_the_development_of_an_oligotrophic_lake_Attersee_Austria?_tp=eyJjb250ZXh0Ijp7ImZpcnN0UGFnZSI6Il9kaXJlY3QiLCJwYWdlIjoicHJvZmlsZSJ9fQ Die Effekte eines verringerten Abwassereintrags auf die Entwicklung eines oligotrophen Sees (Attersee)], 1989. ''[Seit 1986 ist Attersee '''''„ultra-oligotroph“'''''.]''
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Moog 1988, Otto: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/profile/Otto-Moog/publication/273453202_Attersee/links/5502b17f0cf231de076f49e1/Attersee.pdf "ATTERSEE"-Nachlese]''. In Buch: Seenreinhaltung in Österreich. II. Teil (S. 164–172)
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Moog 1983, Otto: &rarr; ''[https://www.academia.edu/30213718/_Selbstreinigende_Und_Phosphorr%C3%BCckhaltevorg%C3%A4nge_in_Der_Seenkette_Fuschlsee_Mondsee_Attersee „Selbstreinigende und Phosphorrückhaltevorgänge in Der Seenkette Fuschlsee - Mondsee - Attersee”. '''Ergebnisse des österreichischen Eutrophieprogrammes 1978–1982''''']. Wien 1983. 107 Seiten.
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Schindlbauer (1982, Gottfried: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_6_1982_0017-0056.pdf Das hydrographische Einzugsgebiet des Attersees – geographische Untersuchungen als Grundlage für eine Nährstoffbilanzierung]''. – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 6_1982:17-56. 41 Seiten. (Die Bodenverhältnisse um den Attersee usw.)
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[[Datei: Phosphorbilanz 1970er.png|thumb|290px| Enorme 1970er-Phosphorbilanz in Seenkette]]
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[[Datei: Ringkanalisation.png|thumb|290px| Ringkanalisation – Pumpwerke und Kläranlagen]]
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Müller 1979, Günter: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_3_1979_0018-0036.pdf Phosphorbilanz der Seenkette Fuschlsee – Mondsee – Attersee]''. Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 3;  1979: 18–36.
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Rep. Österreich (1983): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/MON-ALLGEMEIN_0144_0001-0106.pdf Ergebnisse des österreichischen Eutrophieprogrammes 1978-1982 – Monografien Allgemein]'' – 0144: 1-106.
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Otto Moog (1982): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_6_1982_0134-0141.pdf Jahresgang von Phythoplankton und Chlorophyl a im Attersee 1981]''. Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 6_1982: 134 - 141.
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Otto Moog (1982): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_6_1982_0003-0016.pdf Nährstoffbilanz 1981 und trophische Charakterisierung von Fuschlsee, Irrsee, Mondsee und Attersee]''. Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 6_1982: 3 - 16.
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Otto Moog (1981): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_5_1981_0001-0042.pdf Die Auswirkungen der Nährstoff-Fracht auf die Gewässergüte der Seen im Ager-Einzugsgebiet von Fuschlsee, Mondsee, und Attersee]''– Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 5_1981:1–42.
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Otto Moog (1981): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_5_1981_0043-0050.pdf Wasserbilanzierung des Ager-Seenketten-Systems 1989]'' – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 5_1981: 43 - 50.
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Otto Moog (1980): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_4_1980_0173-0184.pdf Die Phytoplanktonentwicklung im Attersee 1979 und die Diatomeen-Kieselsäurebeziehung im Attersee]'' – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 4_1980: 173 - 184.
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Otto Moog (1980): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_4_1980_0185-0193.pdf Die Silzium - Kieselalgen Beziehung im Attersee]'' – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 4_1980: 185 - 193.
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Otto Moog (1980): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_4_1980_0006-0030.pdf Die Phosphorbilanz der Ager-Seenkette für die Jahe 1978 und 1979]'' – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 4_1980: 6 - 30.
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Otto Moog (1979): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_3_1979_0178-0187.pdf Das Crustaceenplankton des Attersees – Bemerkungen zur Populationsökologie und Stellung in der limnischen Nahrungskette]'' – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 3_1979: 178 - 187.
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Otto Moog (1978): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_2_1978_0090-0098.pdf Jahreszyklus, Vertikalverteilung, Biomasse, Populationsdynamik und Produktionsbiologie des Crustaceenplanktons im Attersee]'' – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 2_1978: 90 – 98
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Gerhard Hadl, Otto Moog, Afra Müller-Jantsch, G. Müller (1978): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_31_0163-0165.pdf Zum Auftreten der Wandermuschel Dreissena Polymorpha Pallas im Salzburger und oberösterreichischen Salzkammergut]'' – Österreichs Fischerei – 31: 163 - 165.
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Hartmann 1980, Jürgen: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_33_0182-0185.pdf Verschiedene Ursachen von Eutrophierungserscheinungen in Gewässern]'' – Österreichs Fischerei – 33:182–185.
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Schultz 1971, Günther: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_24_0149-0158.pdf Erste Ergebnisse von 3 Jahren Seenuntersuchungen (1968, 1969, 1970) an einigen Salzkammergutseen und Seen des Salzburger Flachgaues]'' – Österreichs Fischerei – 24: 149 - 158. (Attersee Trinkwasserqualität, Mondsee und Wolfgangsee bereits sehr bedenklich)
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Danecker 1969, Elisabeth: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_22_0025-0031.pdf  Bedenklicher Zustand des Mondsees Herbst 1968]'' – Österreichs Fischerei – 22:25-31.
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* Eutrophierung, Wasserschichtung, Algenblüte – Blaualge Anabaena flos aquae, welche ihre Fäden zu winzigen lockeren Bällchen zusammenknäult, so daß man sie schon mit freiem Auge als punktförmige Gebilde erkennen kann. Weitere Elemente der Algenblüte waren Ceratium hirundinella, eine gepanzerte Geißelalge, und die Blaualge Oscillatoria rubescens ('''''Burgunderblutalge''''')
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==Arbeiten aus dem Labor Weyregg  OFFEN==
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Datenblatt &rarr; ''[https://www.land-oberoesterreich.gv.at/Mediendateien/Formulare/Dokumente%20UWD%20Abt_WW/Attersee_2007_bis_2009.pdf Attersee 2007–2009]''
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Limnologische Bibliographie zum Attersee: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/JOM_137_ErgBd_0204-0223.pdf 26 Literaturstellen bis 1980]''; viel von Univ. Göttingen.
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Moog , Otto: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/profile/Otto-Moog/publication/273453202_Attersee/links/5502b17f0cf231de076f49e1/Attersee.pdf Seenreinhaltung - Attersee.]'' (Daten, Limnologie etc.)
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Datenblatt &rarr; ''[https://www.land-oberoesterreich.gv.at/Mediendateien/Formulare/Dokumente%20UWD%20Abt_WW/Attersee_2007_bis_2009.pdf Attersee 2007–2009]''
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WIKIWAND: &rarr; ''https://www.wikiwand.com/de/Region_Attersee''
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'''6 Bände: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/publikation_series.php?id=7054 Arbeiten aus dem Labor Weyregg]'''''
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Moog 1982, Otto: &rarr; [https://www.zobodat.at/publikation_volumes.php?id=39276 Arbeiten aus dem Labor Weyregg 1982.]
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Schindlbauer, Gottfried: Agrargeographie des Atterseegebiets. Diss. 1981, Univ. Salzburg.
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Schindlbauer 1982, Gottfried: &rarr; [https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_6_1982_0017-0056.pdf Das hydrographische Einzugsgebiet des Attersees – Geographische Untersuchungen als Grundlage für eine Nährstoffbilanzierung]. Arbeiten aus dem Labor Weyregg Bd. 6, 1982. S. 17–56. (einzelne Bäche mit Fläche, Bevölkerung, Landwirtschaft usw.) HQ LITERATUR zu Geologie, Hydrologie, Landwirtschaft usw. '''''[<u>Desciption of surface structure taking in consideration geology and nature of soil.</u>]'''''
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Schindlbauer 1986, Gottfried: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/JOM_131a_0089-0105.pdf Das ländliche Siedlungsbild unter besonderer Berücksichtigung der Gehöftformen, dargestellt am Beispiel des Atterseegebietes.]'' JBOÖMV 1986, S. 89–105.
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Moog 1982, Otto: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_6_1982_0134-0141.pdf Jahresgang von Phytoplankton und Chlorophyll a im Attersee 1981]'' – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 6_1982: 134–141 (Abb. S. 140)
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Klima und Wetter: &rarr; ''[https://de.weatherspark.com/y/75346/Durchschnittswetter-in-Attersee-%C3%96sterreich-das-ganze-Jahr-%C3%BCber Das Klima und durchschnittliche Wetter das ganze Jahr über am Attersee]''
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==Die häufigen Wasservögel am Attersee==
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Aubrecht 2003, Gerhard: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/DENISIA_0007_0124-0125.pdf Höckerschwan]'' – Denisia – 0007:124-125.
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Aubrecht 2003, Gerhard: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/DENISIA_0007_0218-0219.pdf Lachmöve]'' Denisia – 0007:218-219.
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Aubrecht 2003, Gerhard: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/DENISIA_0007_0110-0111.pdf Haubentaucher]'' – Denisia – 0007:110-111.
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* Hemsen 1957, Jens: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_10_0139-0141.pdf Ist der Haubentaucher ein Fischereischädling?]'' – Österreichs Fischerei – 10:139–141. (sie fressen zu 2/3 größere  Weißfische, zu 1/3 kleine Barsche; ein Tier frisst pro Jahr rd. 40 kg)
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Schuster 2003, Alexander: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/DENISIA_0007_0202-0203.pdf Blässhuhn]'' – Denisia 0007:202–203.
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Müller 1979, Günther, Otto Moog (1979): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/EGRETTA_22_1_0001-0003.pdf Nahrung und Verteilung des Bläßhuhns am Mondsee.]'' – Egretta 1979:1-3.
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Aubrecht 2003, Gerhard: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/DENISIA_0007_0144-0145.pdf Stockente]'', Denisia 0007:144–145.
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Aubrecht 2003, Gerhard: &rarr; [https://www.zobodat.at/pdf/DENISIA_0007_0152-0153.pdf Tafelente] Denisia – 0007:152-153.
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Aubrecht 2003, Gerhard: &rarr; [https://www.zobodat.at/pdf/DENISIA_0007_0154-0155.pdf Reiherente] Denisia – 0007:154-155.
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Aubrecht 1978, Gerhard: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_2_1978_0128-0136.pdf Ergebnisse von drei Wasservogelzählungen am Attersee im Winter 1977]'' – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 2_1978:128-136.
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Aubrecht 1979, Gerhard; Gert Michael Steiner: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_3_1979_0253-0261.pdf Wasservögel und Makrophyten am Attersee]'' – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 3_1979:253-261.
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Winkler 1984, Hans; Gerhard Aubrecht: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/EGRETTA_27_1_0023-0030.pdf Zusammenhänge zwischen überwinternden Wasservögeln und die Beschaffenheit der Uferzone des Attersees]''. – Egretta – 27_1:23-30.
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Aubrecht 1979, Gerhard: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/JOM_124a_0193-0238.pdf Die Wasservögel des Attersees 1977 und 1978 - Diskussion der Ursachen für die zeitliche und räumliche Verteilung]''. – Jahrbuch OÖMV – 124a:193-238.
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Aubrecht 1981, Gerhard; Otto Moog: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_5_1981_0166-0174.pdf Die Entwicklung des Wasservogelbestandes im Attersee von Winter 78/79 bis Winter 80/81.]'' – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 5_1981: 166 - 174.
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Aubrecht 1982, Gerhard; Otto Moog: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Arb-Labor-Weyregg_6_1982_0179-0182.pdf Der Wasservogelbestand des Winterhalbjahres 1981/1982 am Attersee]''. – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 6_1982: 179 - 182.
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==Die Wasserpflanzen des Attersees==
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[[Datei: Attersee Unter Wasser.jpg|thumb|180px|]]
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OÖ Landesregierung: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/GWS-Ber_79_0001-0192.pdf '''<u>Phytoplankton</u>''' im Attersee 2013]''. Attersee S. 10–39.
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Pall 2010, Karin et al.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/GUTNAT_0685_0001-0038.pdf '''<u>Makrophyten</u>'''kartierung Attersee – Bewertung nach WRRL]''. OÖ Landesregierung 2010, 38 Seiten.
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* '''''Makrophyten''''' sind Gewächse, die mit bloßem Auge sichtbar sind. Diese umfassen die höheren Wasserpflanzen und die Armleuchteralgen. Zu den Wasserpflanzen werden nur die aquatischen Makrophyten, also die untergetaucht lebenden gezählt.
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* Pall 2010, Karin et al.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/GUTNAT_0683_0001-0123.pdf Makrophytenkartierung Attersee.]'' OÖ Landesregierung 2010, 124 Seiten. (Die Wasserpflanzen des Attersees; alle Orte)
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Jersabek 2021, Christian: &rarr; ''[https://www.land-oberoesterreich.gv.at/Mediendateien/Formulare/Dokumente%20UWD%20Abt_WW/Phytoplankton-Bericht%20O%C3%96%20GZ%C3%9CV%202020.pdf  Ökologischer Zustand der Seen im Land OÖ]''; 198 Seiten. (Attersee-Phytoplankton; vorkommende Arten; Anzahl; OFFEN: Bilder)
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Findenegg 1959, Ingo: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_12_5-6_0032-0035.pdf Das pflanzliche Plankton der Salzkammergutseen]'' – Österreichs Fischerei – 12:32–35
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==Die Nahrung der Fische: Zooplankton und Wassertiere==
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Moog 2002, Otto: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/nat-land_2002_1-2_0010-0013.pdf Zu Tisch beim Fisch - Fischnährtiere - '''womit Fische sich verköstigen.'''''] – Natur und Land 2002:10–13.
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Herzig 1985, Alois: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_38_0097-0108.pdf Fischnährtier-Almanach für den Mondsee]'' – Österreichs Fischerei – 38:97–108. (Jahresgang Phyto- und Zooplanktonarten samt Abbildung; Verhältnis Phyto- zu Zooplankton: Vergleich mit Attersee; Wassertiefe; Tageswanderung; Bodentiere)
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Schaber 1985, P.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_38_0057-0064.pdf Das Nährstoffpotential des Zooplanktons in österreichischen Gewässern.]'' – Österreichs Fischerei – 38:57–64. (S. 63: '''''im gesamten Attersee bis 60 m Tiefe 26.000 t Zooplanktonfrischmasse pro Jahr''''')
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Zach 1980, Otto: &rarr; ''[https://www.ooegeschichte.at/media/migrated/bibliografiedb/jbmusver_1980_125_0223-0238.pdf Untersuchungen über das Kleinkrebse- und Rädertierplankton einiger Salzkammergutseen]''. Jahrbuch des OÖMV 1980:223-238.
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Danecker 1965, Elisabeth: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Oesterreichs-Fischerei_18_0034-0046.pdf Die Schnecken und Muscheln unserer Fischwässer]'' – Österreichs Fischerei – 18:34–46.
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==Schifffahrt am Attersee OFFEN==
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==Segelparadies Attersee OFFEN==
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==Tauchparadies Attersee==
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Hois 2014, Harald, Kapfer Gerald: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/DENISIA_0033_0009-0032.pdf Unterwasser - ein fotografischer Streifzug durch Seen, Flüsse und Bäche entlang der Ostalpen.]'' Zs. Denisia Bd. 33:9–32. (schöne Unterwasser-Bilder)
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Der Attersee gilt als Tauchmekka im Salzkammergut sowie im deutschsprachigen Raum. Der See gilt als das vielfältigste Tauchgewässer Österreichs und zählt zu den besten Süßwasser-Destinationen weltweit. Die Auswahl an Foto-Standorten richtet sich ganz nach den Wünschen der Fotografen: von der Architektur der Unterwasserkuppeln, Anlegestellen und Bootshäuser hin bis zu senkrecht abfallenden Steilwänden oder auch zu opulent bewachsenen Abhängen und Uferzonen reicht das Spektrum. Doch damit noch nicht genug: Schwarmphänomene wie der jährliche Laichzug der bis zu 1 m großen Perlfische (Abb. 27) oder die Millionen an Seelauben (Abb. 28) an den Hinkelsteinen sowie an weiteren Bachmündungen machen den Attersee einzigartig.
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==Link &rarr; [[Literatur zum Attersee]]==

Aktuelle Version vom 26. März 2024, 16:51 Uhr

Informationen zu Wasser- und Lufttemperatur

Inhaltsverzeichnis

Wasser und dessen außergewöhnliche physikalische Eigenschaften

Das Wasser der Erde

Die Erde besitzt insgesamt 35 Milliarden km³ Wasser und bedeckt damit 71 % der Erdoberfläche – das sind 520 Millionen km².

Davon gibt es nur 24,3 Millionen km³ (= 0,7 ‰) in Form von Eis (Polareis, Gletscher, Schnee, Permafrost) und 10,5 Millionen km³ als Grundwasser. Nur 122.000 km³ sind in Süßwasserseen, Bodenfeuchte, Mooren/Sümpfen und Flüssen enthalten. Die Atmosphäre trägt 12.900 km³ Wasser.

Es lässt sich ermitteln, dass durch das Abschmelzen des Grönlandeises der Weltmeeresspiegel um rd. 6 m ansteigen würde. Unter der Annahme, dass alle Eismassen der Erde abschmelzen würden, stiege der Spiegel des Weltmeers um rd. 47 m an. (Anm.: Da der Meeresspiegel zum Höhepunkt der letzten Eiszeit um 120 m tiefer als heute lag, kann man schließen, dass damals gegenüber heute mehr als drei Mal so viel Wasser als Eis gebunden war.)

Dipol-Eigenschaft von Wassermolekülen

Wassermoleküle bestehen aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom (H2O). Da die Wassersstoffatome bei der Elektronenpaarbindung ihre Elektronen an das Sauerstoffatom abgeben, zeigen sie elektrisch eine positive Ladung und das Sauerstoffatom eine doppelte negative Ladung.

Da sich die positiv geladenen Wasserstoffatome seitlich in einem Winkel von 104,5° an das negativ geladene Sauerstoffatom anlagern – und nicht entlang einer geraden Linie – wirkt das Wassermolekül elektrisch als ein Dipol.

Wasserstoffbrücken durch Dipol-Dipol-Wechselwirkungen

Wasserstoffbrücken durch Dipol-Dipol-Wechselwirkungen

Die Wassermoleküle richten sich nun so aus, dass die Plus- und die Minus-Teilladungen zueinander zeigen und damit die einzelnen Wassermoleküle durch die elektrischen Anziehungskräfte stark aneinander gebunden werden. Jedes elektropositive Wasserstoffatom eines Wassermoleküls versucht, möglichst in der Nähe eines elektronegativen Sauerstoffatoms eines anderen Moleküls zu sein (das sind die sogenannten "Wasserstoffbrücken"; vgl. die obige Abbildung).

Diese Wasserstoffbrückenbildung führt zu Clustern von Wassermolekülen. Je niedriger die Temperatur des Wassers, umso mehr lagern sich die Moleküle aneinander, je höher die Temperatur umso weniger Brücken gibt es.

Auswirkungen der Wasserstoffbrücken

Oberflächenspannung wegen Wasserstoffbrücken

Wie der nebenstehenden Grafik entnommen werden kann, heben sich die elektrischen Anziehungskräfte im Wasserinneren auf. Demgegenüber bildet sich an der Wasseroberfläche eine Schicht, bei der die Wassermoleküle für die (positiv geladenen) Wasserstoffatome keine Kompensation mehr finden und es bildet sich eine durch elektrische Kräfte gebildete Oberflächenspannung.

Glückhafte – überhaupt Leben ermöglichende – Aggregatzustände

Ohne diesen Dipolcharakter und die dadurch hervorgerufenen Wasserstoffbrücken, die die einzelnen Moleküle stärker aneinander binden, wäre Wasser bei normalen Temperaturen keine Flüssigkeit sondern längst verdampft. Wasser hätte seinen Schmelzpunkt bei –100 °C und den Siedepunkt bei –80 °C.

Dann gäbe gäbe es aber kein Leben auf der Erde.

Bildung von Wassertropfen und Regen

Der obigen Grafik ist auch einfach zu entnehmen, dass sich bei ersten gebildeten kleinen Tropfen z.B. in einer Wolke an der Oberfläche eine positive elektrische Anziehungskraft der Wasserstoffatome für elektrisch negativ geladene Wasser-Sauerstoffatome in deren Nähe besteht und sich diese Wassermoleküle gerne an bestehende Wassertropfen angliedern - und damit das Wachsen von Regentropfen bewirken. Ohne diese Oberflächenspannung gäbe es keinen Regen, da sich keine größeren Wassertropfen bilden würden, deren Gewicht die Voraussetzung für Regen sind.

Oberflächenspannung

"Wasserläufer" sinken nicht ein

Wie in der Abbildung zu sehen ist, nutzen „Wasserläufer“ diese Oberflächenspannung, sodass sie über das Wasser laufen können ohne einzusinken. Zusätzlich haben sie Luftpolster an ihren Füßen, die ihnen zusätzlichen Auftrieb verleihen.

Dichte-Anomalie des flüssigen Wassers

Dichteanomalie des flüssigen Wassers

Nur bei Wasser steigt die Dichte beim Erwärmen von 0°C auf 4°C zunächst etwas an und beginnt erst dann zu sinken. Dieser Umstand ist lebensnotwendig für das Leben in Gewässern, denn das 4°C kalte Wasser sinkt nach unten. Die Gewässer können dadurch im Winter nicht vollständig durchfrieren und die Wassertiere können in der Nähe des Gewässerbodens überleben.

Die Dichteänderung von Wasser nimmt mit steigender Temperatur (vgl. die Grafik) rasch zu: Der Unterschied zwischen 24 und 25 °C ist dabei ungefähr 26-mal so groß, wie jener zwischen 4 und 5 °C. Als Faustregel kann gelten, dass Wasser bei 25 °C um rund 0,5 % leichter ist als bei 4 °C. Bei Seen resultiert daraus die große vertikale Schichtungsstabilität im Sommer.

Gleichzeitig bedeutet dies, dass nur im Frühjahr und im Spätherbst – wenn das (sauerstoffreiche) Oberflächenwasser und das Tiefenwasser gleiche Temperatur und damit gleiche Dichte haben – es zu einer Umwälzung des gesamten Seewassers kommt; nur dadurch wird ermöglicht, dass auch in großer Wassertiefe genügend Sauerstoff für Lebewesen vorhanden ist.

Dichte-Anomalie von Eis/Wasser

Im Allgemeinen hat ein Stoff im festen Zustand eine größere Dichte als im geschmolzenen Zustand: Ein Eisenstück sinkt in einer Eisenschmelze genauso auf den Boden wie eine Kerze in flüssigem Wachs. Eis dagegen schwimmt auf flüssigem Wasser, denn die Dichte von Eis ist mit 0,92 g/cm3 geringer als die Dichte von flüssigem Wasser (1 g/cm3). Eis ist daher bei 0 °C um rund 8,4 % leichter als Wasser. Dies bedingt auch, dass Seen von oben her zufrieren. Diese Anomalie ist darauf zurückzuführen, dass sich beim Gefrieren eine Gitterstruktur mit Hohlräumen bildet. In Form von Eis sind dadurch die Wasser-Teilchen weniger dicht gepackt als im flüssigen Wasser oder, was das gleiche bedeutet, Wasser dehnt sich beim Übergang in Eis um rund ein Elftel aus. Daher auch die Sprengwirkungen von in Rissen und Spalten gefrierendem Wasser.

Spezifische Wärme, Schmelzwärme und Verdunstungswärme

Spezifische Warme ist die Energiemenge, um 1 kg eines Stoffes um 1 °C zu erwärmen. Bei Wasser ist das die Definition einer „Kilokalorie“ (1 kcal = 4,1868 kJ) für die Erwärmung von 1 kg Wasser von 14,5 auf 15, 5 °C. Die vergleichsweise hohe spezifische Wärme von Wasser bedeutet, dass hohe Wärmemengen gespeichert werden und damit z.B. große Wasserkörper das Klima stark beeinflussen. Zugleich ergibt sich daraus, dass Wasser ein hohes thermisches Puffervermögen gegenüber tages- und/oder jahreszeitlichen Temperaturschwankungen besitzt.

Gegenüber Wasser hat Eis eine geringere spezifische Wärme von nur 0,49 kcal/kg (= 2,04 kJ/kg) um (kaltes) Eis um 1 °C (z.B. von -8 °C auf -7 °C) zu erwärmen.

Demgegenüber beträt die spezifische Schmelzwärme von Eis zu Wasser mit 80 kcal/kg (= 335 kJ/kg) ein Vielfaches.

Da beim Verdunsten die Wasserstoffbrücken überwunden werden müssen, lässt sich Wasser nur mit sehr hohem Energieaufwand verdunsten: um 1 Liter Wasser zu verdunsten sind 539 kcal/kg (= 2.257 kJ/kg) Energie erforderlich.

Die spezifischen Wärmen je kg (und °C) von Eis-Erwärmen : Eis-Schmelzen : Wasser-Erwärmen : Wasser-Verdampfen verhalten sich zueinander wie 0,5 : 80 : 1 : 539.

Jährlich zweimalige Vollzirkulation des Atterseewassers

Das gesamte Attersee-Wasser durchmischt sich wegen der Tiefe des Attersees zwei Mal pro Jahr ("Vollzirkuation").

Im Sommer gibt es eine scharfe Trennung des warmen Oberflächenwassers gegenüber dem jahresdurchgängig 4 °C kalten Tiefenwasser.

Herbstliche Verdunstung am Attersee am 2.11.2023 bei Wassertemperatur 15 °C und Lufttemperatur 5 ° C

Im Herbst gibt der See seine Wärmeenergie vorrangig mittels Verdunstung an die kältere Luft ab. Da die Verdunstungswärme des Wassers sehr hoch ist, kommt diesem Effekt das Hauptgewicht der Wärmeabgabe zu (vgl. die nebenstehende Abbildung).

Im Verlauf des Winters kommt es dann zu einer Angleichung der Temperatur des Oberflächen- und des Tiefenwassers mit ca. 4 °C. Damit wird die erste Zirkulation des Wassers des gesamten Attersees ermöglicht, die durch Wind und Wellen begünstigt wird.

Im Verlauf des Winters kühlt das Oberflächenwasser weiter ab (von 4 °C auf bis zu 0 °C), sodass es wiederum zu einer Trennung von Oberflächen- und Tiefenwasser kommt.

Im Frühjahr kommt es mit der Erwärmung des Oberflächenwassers auf wiederum 4 °C zur gleichen Situation wie im Winter mit gleicher Temperatur von Oberflächen- und Tiefenwasser, sodass es zu einer zweiten Zirkulation des gesamten Atterseewassers kommt.

Diese zweifache Zirkulation des Seewassers bewirkt, dass auch in den kalten Tiefen des Attersees ganzjährig Wasser mit hohem Sauerstoffgehalt vorhanden ist.

Nur in diesem seit der Eiszeit ganzjährig kalten und sauerstoffreichen Tiefenwasser unseres Attersees konnten unsere eiszeitlichen Fischarten Reinanke und Kröpfling und Seesaibling bis heute überleben: diese beiden Fischarten sind seit rd. 12.000 Jahren die einzigen direkten Nachkommen der Fische der Eiszeit in unserem damals erst entstandenen Attersee.


In Seen mit geringer Wassertiefe kommt es zu keiner scharfen Trennung von Oberflächen- und Tiefenwasser, wenn das warme Oberflächenwasser bis zum Grund des Sees reicht. Damit wird dieser Wasserkörper laufend bis zum Grund durchmischt und hat in seiner gesamten Tiefe ähnliche Temperatur. Die Nachkommen mancher eiszeitlicher Salmoniden in diesen Seen haben sich offenbar an solche Verhältnisse angepasst.

Da biologische Prozesse bei höheren Temperaturen rascher ablaufen – entsprechend einer Verdopplung je 10 ° Temperaturerhöhung – haben diese Warmwasser-Salmoniden einen höheren Stoffumsatz und wachsen schneller als die Kaltwasser-Salmoniden des Attersees.

[Anm. laut → Fischereirevier Attersee: "Die Fangtiefe für Attersee-Maränen liegt zw. 10 und 20 m. Tiefeneinstellung im Frühjahr 10–14 m; im Herbst 16–20 m. Im Frühjahr lohnt sich aber auch Flachwasser mit 5 m Wassertiefe."]

Die türkise Farbe des Attersees

Die milchig-türkise Färbung des Attersees ist eine Folge der biogenen Entkalkung.
Löslichkeit von Calcit in Wasser abh. von CO2-Partialdruck und Temperatur
-.-.- Chlorophyll in mg/m³; -x-x- Bomasse in g/m³ unten: im Attersee gedeihende Algenfamilien in %

Kalziumkarbonat (mit der chemischen Formel CaCO3) – früher als „kohlensaurer Kalk“ bezeichnet – ist das Calcium-Salz der Kohlensäure (H₂CO₃ aus H2O + CO2) und besteht im festen Zustand aus einem Ionengitter mit Ca2+-Ionen und CO32--Ionen im Verhältnis 1:1.

Das Kalziumkarbonat im Wasser des Attersees stammt vom Kalk des Höllengebirges und löst sich im Wasser in seine beiden Bestandteile auf - wobei die Löslichkeit von den jeweiligen Umgebungszuständen abhängt.

Die Calcit-Löslichkeit in Wasser (vgl. die nebenstehende Abbildung) sinkt mit steigender Temperatur und – vor allem – sinkendem Kohlendioxid-Partialdruck. In der Grafik zeigt die obere Kurve die Ca2+-Konzentration der gesättigten Lösung (in mg/Liter Wasser) im Gleichgewicht mit nicht gelösten Calcitkristallen im Wasser bei einem CO2-Partialdruck von 300 Pa; die untere Kurve das Gleichgewicht bei einem CO2-Partialdruck von 30 Pa.

Der chemische Prozess lautet:

  • CaCO3 + H2CO3- → Ca2+ + 2HCO3- (Lösung des Calcits)
  • CaCO3 + H2O → Ca2+ + HCO3- + OH- (Hydrolyse von Calcit)

Das Phytoplankton (= Algen) aber auch die Wasserpflanzen brauchen zur Photosynthese neben Lichtenergie vor allem Kohlendioxid. Die Pflanzen und das Plankton entziehen dazu dem Wasser gelöstes Kohlendioxid. Damit entziehen sie dem Wasser Kohlensäure, die aus Calciumhydrogencarbonat nachgeliefert wird. Dadurch steigt auch der pH-Wert und das Wasser wird alkalischer. Das Calciumhydrogencarbonat zerfällt in Wasser und wasserunlösliches Calciumcarbonat, also Kalk, der in Form winziger - weißer - Kalkkristalle ausfällt.

Diese Kalkkristalle geben dem Atterseewasser den milchigen Farbton. Das Grün des Chlorophylls des Phytoplanktons ergibt in Verbindung mit dem Blau des Himmels die türkise Grundfarbe.

Bei Wasserpflanzen (siehe z.B. in den Aufhamer Buchten) lagert sich das Calciumcarbonat als weißliche Kruste auf den Blättern und Stängeln ab. Durch die Tätigkeit des Phytoplanktons bilden sich im Wasser schwebende feine Kalkkristalle. Diese Kalkkristalle sinken ab und werden als Seekreide abgelagert.

Die Zunahme der Calcitlöslichkeit im Wasser mit steigendem Druck und sinkender Temperatur bedingt aber, dass unterhalb einer kritischen Wassertiefe (ca. 30 m) die Kalkkristalle aber wieder vollständig aufgelöst werden.

Literatur:

Weitere Besonderheiten unseres Sees

Stehende Wellen am Attersee (und Traunsee)

Stehende Wellen am Attersee und Traunsee Attersee zeigt hier 3 Schwingungen pro Stunde

Stehende Wellen werden durch Luftdruckschwankungen ausgelöst, die eine Gleichgewichtsstörung der Wassermasse zur Folge haben; letztere ist bestrebt, den Gleichgewichtszustand wieder zu erreichen und pendelt nun um diesen mit einer ganz bestimmten Schwingungsdauer, die von der Form des Seebeckens abhängt, solange, bis wieder Ruhe eintritt, was oft erst nach Tagen der Fall ist. Vollständige Ruhe herrscht eigentlich kaum einmal, doch sind für gewöhnlich die Schwankungen so klein, daß sie nicht beachtet werden. Es werden auch Schwingungsknoten, sowie Längs- und Querschwingungen beobachtet. Die Schreibpegelanlagen des hydrographischen Dienstes haben lange Reihen solcher Schwingungen aufgezeichnet, von denen hier ein paar besonders schöne Beispiele wiedergegeben werden (s. Abb.).

Lit.: Rosenauer 1932, Franz: → Über das Wasser in Oberösterreich. JBOÖMV Abb. 8.

„Blasenwerfen“ eines Sees und Schlechtwettereinbruch?

Findenegg schreibt: "Bei uns in Kärnten gilt es als ein Vorzeichen kommenden Schlechtwetters, wenn der Seespiegel beim Rudern „Blasen wirft“ Es handelt sich bei dieser Erscheinung um Schaumblasen, die im Kielwasser des Bootes zurückbleiben und erst nach einigen Minuten bis zu einer halben Stunde wieder verschwinden. Die Erscheinung wird so gedeutet, daß die im Seewasser zu Millionen lebenden mikroskopisch kleinen Algen, das Phytoplankton, schleimartige Stoffe absondert, die sich unter gewissen Umständen, vor allem bei ruhigem Wasserspiegel, im Oberflächenhäutchen des Sees so stark anreichern, daß dieses die Eigenschaften etwa einer Seifenlösung erhält. Wird beim Rudern oder durch die Bugwellen des Bootes Luft ins Wasser gebracht, so kann diese nicht ohne weiteres wieder aus dem Wasser entweichen, sondern sammelt sich als Blase unter dem zähen Oberflächenhäutchen an, bis dieses wie eine Seifenblase „platzt“.

Ich habe einige Jahre hindurch gelegentlich nach Tagen besonders deutlichen Blasenwerfens auf den weiteren Wetterverlauf geachtet und diesen notiert. Es sind im ganzen 21 Fälle. Nur in 4 Fällen folgte in den nächsten 48 Stunden Eintrübung oder Regenwetter. In 5 Fällen folgten noch am selben Tage oder doch innerhalb von 48 Stunden kurze Gewitter, in den übrigen 12 Fällen blieb das Wetter schön, meist sogar viele Tage lang. Daraus kann man wohl den Schluß ziehen, daß das Blasenwerfen mit dem Eintritt schlechter Witterung nichts zu tun hat. Es tritt vielmehr dann auf, wenn sich in der obersten Wasserschichte große Mengen von Planktonalgen ansammeln, was bei Windstille zeitweise der Fall ist. Daß das Blasenwerfen nicht immer, sondern nur periodenweise auftritt, hängt offenbar mit der Menge und Art der jeweils im See vorhandenen Algen zusammen, die im Laufe des Jahres stark wechseln. Daß es sich um keine Reaktion dieser Algen auf eine bestimmte Wetterlage handelt, dürfte aus den mitgeteilten Zahlen hervorgehen."

Lit.: Findenegg 1954, Ingo: → Blasenwerfen und Schlechtwetter? – Österr. Fischerei – 7:36.

[Anm.: Das „Blasenwerfen“ der Seen vor Wetterverschlechterung hängt auch damit zusammen, dass bei sinkendem Luftdruck die im Wasser gelösten Gase ein neues Partialdruck-Gleichgewicht mit den Gasen der Luft anstreben, wodurch das „Ausgasen“ aus dem Seewasser begünstigt wird. Somit hat das „Blasenwerfen“ der Seen doch etwas mit kommendem Schlechtwetter zu tun – vor allem, wenn der Luftdruck sehr rasch sinkt.]

Die Entstehung des vierten - des heutigen - Attersees

Gliederung der Eiszeiten: Zeiten, Temperaturen, Umfang; unser warmes Holozän beginnt plötzlich vor 11.700 Jahren

Hermann Kohl (2001): → Das Eiszeitalter in Oberösterreich – Teil 1 – ÖKO.L Zeitschrift für Ökologie, Natur- und Umweltschutz – 2001_3: 18 - 28. (FARBBILD um den ATTERSEE !!!)

Hermann Kohl (2001): → Das Eiszeitalter in Oberösterreich – Teil 2 – ÖKO.L Zeitschrift für Ökologie, Natur- und Umweltschutz – 2001_4: 26 - 35. (BILD Abb. 2: Eisüberformtes Becken des Attersees. Die konkave Umformung der Hänge ist gut auf der rechten Bildseite (Umgebung NUSZDORF) zu erkennen.) (Korrekturen bei den Abb. von TEIL 1)

Ibetsberger 2010, H.; Jäger, P.; Häupl. M.: → Der Zerfall des Salzachgletschers und die nacheiszeitliche Entwicklung des Salzburger Gewässernetzes aus der Sicht der Wiederbesiedelung der Salzburger Gewässer mit Fischen. S. 7–54. Salzburger Landesregierung, Reihe Gewässerschutz Nr. 14. (auch ATTERSEE usw.)

Schadler 1959, Josef: → Zur Geologie der Salzkammergutseen – Österreichs Fischerei – 12:36–54.

Behbehani 1986, Ahmad; Müller, J.; Schmidt, R.; Schneider, J.; Schröder, H.; Strackenbrodk, I.; Sturm, M.: → Sediments and sedimentary history of Lake Attersee (Salzkammergut, Austria). Hydrobiologia 143, December 1986, p. 233–246. (Historia, Grafiken usw.) → S. 235: Grafik Delta: Flysch vs. Moränen !!! UND: 9.1 WIEDERBEWALDUNG

  • Hydrobiologia articles are published open access under a CC BY licence (Creative Commons Attribution 4.0 International licence). → Creative Commons

Schneider 1987, J., Müller, J., & Sturm, M.: Die sedimentologische Entwicklung des Attersees und des Traunsees im Spät- und Postglazial. Mitt. d. Komm. f. Quartärforschung der ÖAW, 7, Wien, 51–78

Schneider 1990,J., Röhrs J., Jäger P.: → Sedimentation and Eutrophication History of Austrian Alpine Lakes. In: Tilzer m. (1990): Large Lakes. Ecological Structure and Funktion. Springer Berlin, ISBN 978-3-642-84079-1; p. 316-335. (ATTERSEE letzte 15.000 Jahre)

  • Within Austrian prealpine lakes the first natural eutrophication can be identified about 6,000 yr B. P. The Neolithic and the Roman colonizations had nearly no influence on these large lakes.

Der Attersee ist ein gutes Beispiel für einen See, der im nördlichen Vorland der Nördlichen Kalkalpen liegt und während des Postglazials von verschiedenen sedimentliefernden Prozessen beeinflusst wurde. Die Sedimente des Beckens bestehen aus mehreren Komponenten unterschiedlichen Ursprungs. Aus den Nördlichen Kalkalpen stammen Klastika, die hauptsächlich aus Dolomiten bestehen. Der klastische Eintrag von organischen und anorganischen Partikeln erfolgt durch Flüsse und Erdrutsche. Sie sind für den Haupteintrag von Silikaten wie Quarz, Feldspat und Glimmer verantwortlich. Ein großer Teil des Sediments stammt aus autochthonen biogenen Karbonatausfällungen. In den flachen sublitoralen Bereichen des nördlichen Teils des Sees dominiert die benthische Entkalkung durch verkrustende Makro- und Mikrophyten, während in den südlichen und zentralen Teilen des Sees die epilimnische Entkalkung durch die Blüte des Phytoplanktons im Sommer wichtiger ist. Die gesamte biogene Kalziumkarbonatproduktion erreicht etwa 11000 bis 12000 Tonnen pro Jahr.
Nährstoffe und Rückstände von Cyanophyten (Oscillatoria rubescens) aus dem eutrophen Mondsee wurden von der Mondseeache in den Attersee gespült. Hohe Phosphorgehalte in den Sedimenten des südlichen Beckens weisen auf eine lokale Eutrophierung im Mündungsbereich der Mondseeache hin. Die durchschnittliche Sedimentationsrate im Attersee kann durch verschiedene Datierungsmethoden bestimmt werden. Die Sedimentationsraten stiegen in den letzten 110 Jahren von 1 mm pro Jahr auf 1,8 - 2 mm pro Jahr als Folge menschlicher Aktivitäten. Es lassen sich fünf Hauptphasen in der nacheiszeitlichen Sedimentationsgeschichte erkennen: Würmmoränen und fein gebänderte Varven (vor 13 000 v. Chr.), das frühe Attersee-Stadium (von 13.000 v. Chr. bis 1200 n. Chr.) und das spätere Attersee-Stadium nach der bayerischen Besiedlung (ab 1200 v. Chr.). Mit Hilfe von Schwermetall- und Isotopenanalysen kann die Sedimentationsgeschichte für die letzten 100 Jahre genauer rekonstruiert werden.

Älteste Vermessung des Attersees SIMONY OFFEN

Vertikale Temperaturverteilung im Atter-, Mond-, Traun-, Hallstättersee

Grims 1996, Franz: → Das wissenschaftliche Wirken Friedrich Simonys im Salzkammergut. Staphia Bd. 43, S. 43-71.

Simony 1850, Friedrich: → Die Seen des Salzkammergutes. Sitzung vom 10. Mai 1850; Sitzungsberichte der math.-naturwiss. Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien. (Sprungschicht im Hallstättersee usw.)

Simony, 1879, Friedrich: → Über Alpenseen Schriften des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse, Bd. 19, Wien 1879; 41 Seiten. (Tiefenmessungen; vertikale Temperaturmessungen usw.)
"Dieselbe Erhebung findet sich in der Nähe von Nussdorf, wo aus dem 100 bis 150 Meter tiefen Seegrunde ein ziemlich umfangreicher Hügel bis gegen 60 Meter unter dem Wasserspiegel sich erhebt."

Simony hat diese Messungen 1848 durchgeführt (vgl. die Tabelle).

Kartographische Kleinarbeit sind einige Tiefenkarten der von ihm ausgelotheten Seen, sie zeichnen sich durch minutiöse Zeichnung der Isobathen aus . Von Atter- und Mondsee liegen nur Pausen vor.

Müllner (1898), Johann: → Die Seen des Salzkammergutes und die österreichische Traun – Monografien Allgemein – 0197:1–114 (Attersee S. 21–25; Nußdorfer Berg im See (60 m); Niederschläge Attersee: S. 102–104).

Die Entwicklung der ersten Fischarten

Evolution der europäischen Fischfauna in den Erdzeitaltern

Gerolf Steiner (1960): → Vierhundertfünfzig Millionen Jahre Fische – Teil 1 – Österreichs Fischerei – 13:135–141. (450.000.000 Jahre)

Gerolf Steiner (1961): → Vierhundertfünfzig Millionen Jahre Fische – Teil 2 – Österreichs Fischerei – 14:8–15. (Tolle Bilder)

Besiedlung des Attersees mit Fischen nach der Eiszeit

Ibetsberger 2010, H.; Jäger, P.; Häupl. M.: → Der Zerfall des Salzachgletschers und die nacheiszeitliche Entwicklung des Salzburger Gewässernetzes aus der Sicht der Wiederbesiedelung der Salzburger Gewässer mit Fischen. S. 7–54. Salzburger Landesregierung, Reihe Gewässerschutz Nr. 14. (auch ATTERSEE usw.)

Jäger 2010,P; Häupl M.; Ibetsberger, H.: → Die nacheiszeitliche Wiederbesiedlung der Salzburger Gewässer mit Fischen. Land Salzburg, Reihe Gewässerschutz Nr. 14; 2010:55–90.
S. 69: Attersee Klarwasserphase vor ca. 17.000 Jahren: Beginn einer Kaltwasser-Fischbesiedlung in Ager bis Schörfling; in der Folge bis spätestens vor 14.500 Jahren auch im Attersee. Um 10.000 Jahren vor heute gibt es den gemischen Kalt- und Warmwasserfischbestand im Attersee.

Friedrich Morton (1961): → Fischfang im Salzkammergut seit viertausend-fünfhundert Jahren! – Österreichs Fischerei – 14:65–67 (Pfahlbauern usw.)

Die Salzkammergutseen und ihre Fische

Einsele 1959, Wilhelm; Hemsen, Jens: → Über die Gewässer des Salzkammergutes, insbesondere über einige Seen – Österreichs Fischerei – 12:9–31. (Alle Seen und ihre Fische.)

Einsele 1954, Wilhelm: → Die Seesaiblinge der österr. Seen auf der Fischereiausstellung in Düsseldorf – Österreichs Fischerei – 7: 153-158.

Heilingsetzer 2007, Georg: → Der Irrsee im Heimatbuch Zell am Moos. 2007; S. 64–79: Fische und Fischerei

Die Fische des Attersees

Generelle Typisierung von Seen nach Fischarten

  • Quelle: Gassner 2003, H. et al.: Die Fischartengemeinschaften der großen österreichischen Seen. Vergleich zwischen historischer und aktueller Situation; fischökologische Seentypen. Bundesamt für Wasserwirtschaft, Bd. 18:1–83.

Seesaibling-See

Diese Seen sind kleinere, hoch gelegene, eher seichte Gebirgsseen mit vergleichsweise wenigen Fischarten.

Leitfisch ist der Seesaibling. Weitere Seetyp-spezifische Fischarten sind Elritze (94 %), Seeforelle und Koppe (81 %). Mit geringer Häufigkeit kommen noch vor: Aitel (38 %), Aalrutte und Gründling (31 %); Schmerle (25 %); Renken und Rotauge (13 %); Hecht, Flussbarsch und Schleie (6 %).

Elritzensee

Diese Seen sind deutlich größer und tiefer und haben die meisten Fischarten. Hierher gehören die Salzkammergutseen.

Die Elritze ist der Leitfisch. Die weiteren Seetyp-spezifischen Fischarten sind: Hecht, Rotauge und Flussbarsch (100 %); Seeforelle, Aitel, Koppe und Brachse (90 %); Seesaibling und Schmerle (80 %). Begleitfische sind: Seelaube und Aalrutte (70 %); Renken (60 %); Rußnase und Schleie (50 %) und der Perlfisch (40 %).

Laubensee

Zu diesem Seetyp gehören die Salzburger Vorland-Seen und die Kärntner Seen.

Die Laube ist der Leitfisch. Weitere Seetyp-spezifische Fischarten sind: Aitel, Flussbarsch, Rotauge und Hecht (100 %); Brachse (93 %); Wels, Rotfeder und Schleie (86 %). Begleitfische sind: Aalrutte und Bitterling (64 %); Renken und Seeforelle (50 %); Güster (43 %).

Zandersee

Hierher werden die drei burgenländischen Seen gezählt.

Leitfisch ist der Zander. Weitere Seetyp-spezifische Fische sind: Karpfen, Schleie und Hecht (100 %). Begleitfische sind Schlammpeitzger, Kaulbarsch, Karausche, Rotfeder, Brachse, Flussbarsch und Rotauge (je 67 %: kommen in 2 der 3 burgenländischen Seen vor); Aitel, Schmerle, Gründling, Laube, Wels, Bitterling, Güster, Moderlieschen, Hundsfisch, Schied, Steinbeißer und Zope (33 %).

Ursprüngliche Fischartengemeinschaften der Salzkammergutseen

Fischartengemeinschaften um 1850 in den Salzkammergutseen

Die nebenstehende Tabelle wurde erstellt unter Verwendung der Arbeiten – der weiter unten angeführten – Fischbiologen: Heckel (1851/52), Heckel & Kner (1858), Fitzinger (1879), Haempel (1930), Freudlsberger (1936) und Gassner (1999–2004).

Die Kenntnis der ursprünglichen Fischartengemeinschaft in einem See stellt eine gute Voraussetzung für ein fischökologisches Gleichgewicht in einem See dar. Damit ist auch ein Rahmen für eine zielführende Besatzstrategie gegeben, der auch eine gute Basis für eine fischereiwirtschaftliche Nutzung durch Berufsfischer und auch für die Sportangler sicherstellen kann.

Ein eindrückliches und abschreckendes Beispiel aus dem 16. Jahrhundert stellt der Zellersee im Pinzgau dar, wie es im nachfolgenden Artikel von Freundelsberger (1936) nachzulesen ist. Ein wirklich fischreicher See wurde durch Überfischung, Besatz mit see-fremden Arten, Einleitung von Hüttenabwässern und Umleitung der Salzach in eine Situation gebracht, dass bereits um 1600 die Reinanken verschwunden waren.

Dass der gleiche Name für einen Fisch biologisch/ökolgisch nicht dasselbe ist, kann man auch an den weiter unten dargestellten unterschiedlichen Laichzeiten der Reinanken in den verschiedenen Seen erkennen.

  • Freudlsberger 1936, Hans: → Kurze Fischereigeschichte des Erzstiftes Salzburg. 49 Seiten. Mitt. Ges. f. Salzburger Landeskunde; S. 112: "Der Mondsee lieferte im 17. Jahrhundert: Seeforellen, Saiblinge, Renken, Rutten, Hechte, Brachsen, Lauben, Schiede, Alten und Barsche."

Die beiden geschützten Fischarten Perlfisch und Seelaube

Der Perlfisch

Laichzug der Perlfische Seeache aufwärts Ende April–Anfang Mai
Individuenzahl, Gewicht Perlfischpopulation: Attersee / Mondsee

Schmall 2010, B. & Ratschan, C.: → Perlfisch Rutilus meidingeri. In: Digitaler Fischartenatlas von Deutschland und Österreich 2010; 43 Seiten. (ganz ausgezeichnete Darstellung!)

Sigliato 2005, Simonetta & Gumpinger, Clemens: → Der Perlfisch – Eine weltweite zoologische Rarität im Mondsee-Attersee-Gebiet. ÖKO·L 27/3 (2005): S. 3-9. (Reusen; Seelaube; Beifänge)

Mayr 2006, St.; Wanzenböck, J.: → Der Perlfisch (Rutilus meidingeri (Heckel, 1851)), ein Tiefwasserbewohner unserer Seen: Mythos oder Wahrheit? - Seine Habitatnutzung und Nahrungswahl im Mondsee. Österreichs Fischerei, 2006: 262– 272. 12 Seiten.

Mayr 2007, Stefan; Josef Wanzenböck (2007): → Wachstum, Längen-Gewichts-Beziehung und Konditionsfaktor des Perlfisches (Rutilus meidingeri im Mondsee – Österreichs Fischerei – 60: 228–235.

Hauer 2014, Wolfgang: → Perlfisch, Aitel oder Hasel. Österreichs Fischerei 2014, S. 67–71

Landesfischereiverband OÖ: → Perlfisch Rutilus meidingeri (Unterscheidung vom Aitel)

Erich Kainz 1997, Hans; Kainz, Erich: → Beiträge zur Biologie und Aufzucht des Perlfisches Rutilus frisii meidingeri – Österreichs Fischerei – 50:91–98.

Fuchs 1999, Helmut et al.: → Untersuchung von Perlfischen (Rutilus frisii meidingeri, Heckel) aus dem Wolfgangsee und dem Attersee auf genetische Unterschiede mit molekulargenetischen Markern – Österreichs Fischerei – 52:57–62.

Siligato 2006, Simoetta et Clemens Gumpinger (2006): → Zur Laichwanderung des Perlfisches (Rutilus meidingeri) in die Seeache zwischen Mondsee und Attersee – Österreichs Fischerei – 59:11–19. (Perlfisch und Seelaube; alle Atterseefische in der Seeache!)

Schrempf 2006, Renate: → Genetische Untersuchungen der österreichischen Perlfisch-Populationen (Rutilus frisii meidingeri) mittels RFLP – Österreichs Fischerei – 59: 201 - 207.

Die Seelaube

Seelaube, Mai-Renke; Mondsee: "Schiedling"

Die Seelaube gehört zur Gruppe der Karpfenartigen. Sie ist auf wenige Seen beschränkt und ihr Wachstum ist ist Süden Österreichs deutlich besser – sie erreicht im Wörther See 39 cm; nördlich der Alpen durchschnittlich 20–25 cm. Ihr Hauptverbreitungsgebiet sind die oberösterreichischen und bayerischen Voralpenseen. Ihre Ernährung ähnelt den Coregonen und besteht überwiegend aus Plankton. Ihr Name Mairenke stammt von den massenhaften Fängen während ihrer Laichzeit im Monat Mai und sie gemeinsam mit den Renken auf den Markt gebracht wurden. Die Männchen werden mit 5 und die Weibchen mit 6 Jahren geschlechtsreif. Das Höchstalter liegt bei ca. 8 Jahren.

[Anm.: Um 1963 gab es am Attersee solche „Massenzüge“ beim Nußdorfer Ufer, wo während drei Tagen eine unvorstellbare Menge dieser Seelauben vor dem Landungssteg vorbeizogen und die jungen Fischer die gefangenen Lauben gar nicht schnell genug abhaken konnten.]

Hauer 1997, Wolfgang: → Seelaube, Mairenke, Schiedling (Chalcalburnus chalcoides mento). Österreichs Fischerei 1997, S. 210. (Abbildung)

Landesfischereiverband OÖ: → Seelaube (Mairenke, Schiedling) Alburnus mento (Unterscheidung von Laube und Rapfen)

Die Reinanken und die (Besatz-)Maränen

Vielfalt der Coregonen-Bezeichnungen

Siebold 1863, Carl: → Die Süsswasserfische von Mitteleuropa. Leipzig 1863:251–279.
1. Renke → Coregonus Wartmanni
2. Bodenrenke → Coreg. Fera (S. 267 Anm.: " ...konkrete Nachforschungen des Autors 1862 im Salzkammergut wegen der Arten »Rheinankel«, »Kröpfling«  und »Rindling«: nur am Attersee werden die aufgeblähten Coregonen »Kröpfling« genannt, an den anderen Seen werden diese kleinen Coregonen »Rindling« genannt.")
3. Kilch → Coreg. hiemalis Kropf-Felchen; Klein-Felchen des Bodensees: nun ausgestorben
4. Schnäpel → Coreg. Oxyrhynchus; (Meeresfisch, laicht im Süßwasser)
5. Große Maräne → Coreg. Maraena (Norddeutschland; Laichzeit Mitte Nov. bis Mitte Dez.)
6. Kleine Maräne → Coreg Albula

Vogt 1908, Carl & Hofer, Bruno: → Die Süßwasserfische von Mittel-Europa: [Coregonen S. 305–368]. Verlag Engelmann, Leipzig. 600 S. → Für Seiteneingabe ist die Seitenzahl + 30 einzugeben.
1. Rheinanke des Traunsees S. 326: größte Renke mit 3 ½ kg; Laichzeit Mitte November bis Mitte Dezember
2. Rheinanke des Attersees S. 328: bis 1 ½ kg; Laichzeit Anfang Februar bis in den März; da Fang in größeren Tiefen kann sie leicht trommelsüchtig werden und sterben; ident mit Fera des Genfersees
3. Kröpfling des Attersees S. 330: Laichzeit Ende Dezember; trommelsüchtig; kommt auch im Wolfgangsee vor; verwandt mit Gravenche des Genfersees
4. Riedling des Traunsees S. 332: laichen im November am Ufer
5. Madui-Maräne S. 322: Madui-See ist nur 7 ½ m tief; Laichzeit November bis ganzen Dezember

Wagler 1941, E.:→ Die Coregonen – Herkunft und Einwanderung der Voralpencoregonen. In: Demoll-Maier: Handbuch der Binnenfischerei Mitteleuropas. S.371-501. (Herkunft, Arten; Attersee usw.)

Kottelat 2007, Maurice & Freyhof, J.: → Handbook of European freshwater fishes. 660 p.; 98 MB (Coregonidae S. 349–392; Salzkammergut: S. 364–368; Maräne S. 374; Coregonus peled S. 380)

  • Reinanken-Laichzeiten: Attersee Anfang Februar – Mitte März; Mondsee später Dezember – Mitte Jänner (über die Hälfte des Reinanken-Fangs stammt aus Besatz)

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Blutalgen: Foto von A. Jagsch

Interview Barbara Ritterbusch Nauwerck (2019): → Die Berufsfischerei am Mondsee im 20. Jahrhundert – Zeitzeugen berichten: Wolfgang Abel Teil 1 (1905–1997; Berufsfischer und Univ.-Prof. für Botanik und Zoologie an Univ. Hamburg) – Österreichs Fischerei 2019:116–118.

Interview Barbara Ritterbusch Nauwerck (2019): → Die Berufsfischerei am Mondsee im 20. Jahrhundert – Zeitzeugen berichten: Wolfgang Abel Teil 2 – Österreichs Fischerei 2019:152–158.

Interview Ritterbusch Nauwerck 2019, Barbara: → Die Berufsfischerei am Mondsee im 20. Jahrhundert – Zeitzeugen berichten: Wolfgang Abel, Teil 3 Österreichs Fischerei 2019:190–198.
(zum falschen Fischbesatz; zur unzureichenden Entschädigung für den Autobahnbau; zum tragischen Hinscheiden von Einsele; Besatz mit Maränen als Reinanken-Ersatz usw.)

Interview Ritterbusch Nauwerck 2017, Barbara: → Die Berufsfischerei am Mondsee im 20. Jahrhundert – Zeitzeugen berichten (Berufsfischer Hans Reichl: Blutalgen-Bericht). Österreichs Fischerei 2017:305–316.

Einsele 1959, Wilhelm: → Das Bundesinstitut für Gewässerforschung und Fischereiwirtschaft in Scharfling am Mondsee - Arbeit und Aufgaben. – Österreichs Fischerei – 12:55-87.

  • S. 69 f.: "Die Laichzeit der Renkenvölker in den verschiedenen Salzkammergutseen allein erstreckt sich über eine weite Zeitperiode. Sie beginnt im Hallstätter See und Traunsee in der zweiten Novemberhälfte (beendet ist sie hier um den 10. Dezember), dann laichen die Renken des Mattseegebietes und wenn diese geendet haben, so schickt sich die Kleine Schwebrenke des Attersees an, zu laichen. (Beginn der Laichzeit 18.—25. Dezember.) Ihr folgt um Neujahr die Renke des Wolfgangsees und kurz darauf diejenige des Mondsees, deren Laichzeit fast den ganzen Januar über andauert. Ganz zum Schluß folgt die Große Schwebrenke des Attersees. Ihre Hauptlaichzeit fällt in den Februar, doch findet man regelmäßig auch in der ersten Märzhälfte laichende Paare."
Coregonus hiemalis Jur. Kilch oder Kröpfling
Riesenbauch wg. geplatzter Schwimmblase

Landesfischereiverband OÖ: → Schonzeiten: Reinanke oder Maräne: 16.Oktober – 31.Dezember.

Landesfischereiverband Salzburg: → Schonzeiten Maränen (Coregonus lavaretus) und Renken (Coregonus sp.): 1.November – 31.Dezember.

Anm.: Nach Kottelat 2007 wurde der Kröpfling des Attersees seit dem Jahr 2000 nicht mehr gesehen. Der Fang der Kröpflinge sollte wegen Tierquälerei überhaupt verboten werden: "Wenn sie aus ihrer großen Tiefe an die Wasseroberfläche gezogen werden, sterben sie am sogenannten „Barotrauma“, das auch „Trommelsucht“ heißt. Der plötzliche Druckabfall – von 7 1/2 bar auf 1 bar – sorgt dafür, dass ihre Schwimmblase sich aufbläht und manchmal sogar platzt. Die Fische bekommen einen Kropf, manchmal werden sogar die Eingeweide durch das Maul gepresst. Daher kommt auch ihr Name „Kropf-Felchen“ oder kurz „Kröpfling“ (Fisch mit einem Kropf). Der Kilch des Ammersees muss übrigens zarter gebaut sein, als der Kilch des Bodensees, da bei ersterem der ausgedehnte Bauch, sowie der Fisch aus dem Wasser gehoben wird, gewöhnlich mit einem Knall berstet."

Zur Naturgeschichte der Maräne (von Marcus Élieser Bloch, 1779)

Bloch 1779, Marcus Élieser: → Naturgeschichte der Maräne. In: Berlinische Gesellschaft Naturforschender Freunde, Bd. 4, De Gruyter 1779, S. 60–94

S. 61: "Diese Art trifft man → nur in dem Madui-See an, und sie heißt daher die Madui-Maräne.
Die Madui ist ein großer, sehr fischreicher See, drey Meilen von Stettin. Er ist zwo Meilen lang, und eine halbe, bis eine ganze Meile breit, hat einen Mergelgrund, und ist an manchen Stellen 20 bis 25 Klafter [37-48 m] tief. Es werden aus diesem See beynahe alle diejenigen Fische gefangen, die in der Mark Brandenburg und in Pommern vorkommen, nemlich die große und kleine Maräne, schwarze und weiße Barsche, auch dergleichen Kaulbarsche, graue und bunte Hechte. Es giebt hier Gübels, Schleie, Stinge, Karpfen, Schmerlen, Quappen, Pletzen, Bleye, Welse von 50 bis 180 Pf, Nase, Karauschen, Uekley, Gründlinge, Neunaugen, Peizker, Steckerlinge und Rothaugen".

Madui-Maräne und Kleine Maräne

S. 64: → "Von der Madui-Maräne": Kommt nur im Madui-See vor; lässt sich aber in andere Gewässer versetzen; Laichzeit beginnt acht Tage vor Martini und dauert vierzehn Tage oder drey Wochen. Es sind nur zwo Stellen in dem Madui-See, wo dieser Fisch der Oberfläche des Wassers sich nähert, um zu laichen. Der Rogen schwimmt alsdenn im Wasser, und ist ein sehr willkommener Leckerbissen des Seehahns, der ihn fleißig aufsucht. Der Barsch suchet den Rogen dieses Fisches ebenfalls auf, und wird daher mit den Maränen zugleich gefangen. Wenn man um diese Zeit den Magen eines Barsches öffnet; so findet man ihn mit dergleichen Rogen angefüllt. Außer diesen beyden Feinden, die den Eyern und der Brut der Maränen nachstellen, haben sie noch zween andere, weit fürchterliche Feinde an dem Wels und Hechte, die sie selbst verschlingen. Der Rogen einer Maräne mit 1 Elle betrug 17136 Stück. Fische mit 2 Fuß haben 7–8 Pfund; wenige sind 3–4 Fuß lang und wiegen dann vierzehn bis zwanzig Pfund. Im Winter 1776 kaufte Herr von der Marwiz 220 Stück Maränen und transportierte sie in Fässern zu seinem Fischteich vier Kilometer vom Madui-See; setzte sie dort ein, wo sie auch überlebten.

S. 78: → "Zergliederung der großen oder Madui-Maräne": Detaillierte physiologische Beschreibung der Maräne; hat keine Gallenblase und eine nur kleine Leber...

S. 84: → "Von der kleinen Maräne": "Kommt – im Gegensatz zur Großen Maräne – in sehr vielen Seen der Mark Brandenburg vor; laichen auch um Martini".

Fischereibiologe Lechler zu ursprünglichen Reinanken von Attersee und Mondsee

Quelle zur Zeitschrift für → Fischerei und deren Hilfswissenschaften

Lechler 1929, Hermann: → Untersuchungen über die Reinanke des Attersees I.. - Zs. für Fischerei; 27:407-415.

Lechler 1931, H.: → Untersuchungen über die Reinanke des Attersees II. Zs. f. Fischerei 29:177–181.

Lechler 1929, H.: → Untersuchungen über die Reinanke des Mondsees I. Zs. für Fischerei 27:547–560.

Lechler 1930, H.: → Untersuchungen über die Reinanke des Mondsees II. Zs. für Fischerei 28:485–493.

  • Bereits beginnende Eutrophierung des Mondsees; Reinanken-Laichzeit Mitte Dezember bis Mitte Februar (1 Monat vor Attersee-Reinanken)

Lechler 1930, H.: → Untersuchungen über den Kröpfling des Attersees I. Zs. für Fischerei; 28:83-91.


Lechler 1932, H.: → Die Fischerträge der Salzkammergutseen. Int. Rev. Ges. Hydrobiologie 26:323–328.

  • S. 323 unten: „Zur Besserung des durch schlechte Bewirtschaftung [des Attersees] stark zurückgegangenen Bestandes werden seit 1925 nachweislich Brütlinge der kleineren Mondseereinanke eingesetzt. Die beiden Formen lassen sich morphologisch vorläufig nicht unterscheiden, doch zeigt sich der Erfolg des Besatzes bei den Wachstumsuntersuchungen deutlich in der Längenkurve der einzelnen Altersklassen.“

Lechler 1934, H.: → Über das Wachstum der Fische: Die Wirkungskräfte des Wachstums. Zs. f. Fischerei 32:281–342. (Raubfische, Futterfische, Forellen, Karpfen; Größe und Alter …)

Kritscher 1990, Erich: → Biologische und parasitologische Untersuchungen an Coregonus wartmanni (Bloch, 1782) (Pisces, Salmonidae) aus dem Mondsee. Annalen Naturhistor. Mus. Wien, 1990, p. 225–241.

  • Detaillierte Maße von 3-söm.- bis 7-söm.-Mondsee-Reinanken und Vergleich mit den kleineren Maßen von Lechler (1929, 1935).

Lechler 1929, H.: → Die Fischereibiologische Bundesanstalt Weißenbach am Attersee. Zs. für Fischerei, Bd. 27:399–406. mit Lit.: Haempel, O.: Die Gründung einer fischereibiologischen Station in Weißenbach (Attersee). Erstes Jahrbuch des österreichischen Fischereibundes. Wien 1928, S. 87.

Die Unterschiede innerhalb der Renken und gegenüber den Maränen

Morphometrische Unterschiede zw. Renken und Maränen jeweils am Attersee, Mondsee, Traunsee und Hallstättersee

Einsele 1955, W.: → Einige Beobachtungen während der Laichzeit der Reinanken (Renken) in österreichischen Seen. Österreichs Fischerei 8:31–32.

"Von allen Völkern der österreichischen Alpenseen laicht die Traunseer Reinanke am frühesten: Beginn zweite Novemberhälfte. Ihr folgt die Reinanke des Hallstättersees, mit der sie in anatomischer und biologischer Beziehung weitgehend übereinstimmt. An das Reinankenvolk des Traunsees schließen sich die im Gebiet der Trumerseen lebenden Renken an. Um den 20. Dezember herum beginnt dann die Laichzeit der Kleinen Schwebrenke des Attersees und mit der Jahreswende diejenige der Großen Schwebrenke des Mondsees und des Wolfgangsees.
Die Große Schwebrenke des Attersees hingegen beginnt erst in der zweiten Jännerhälfte mit der Fortpflanzung. Während in der Regel die Fortpflanzungszeit bei den einzelnen Renkenvölkern zwei bis drei Wochen dauert, zieht sie sich bei der Großen Schwebrenke des Attersees bis in den März hinein. Die Große Schwebrenke des Attersees ist der am spätesten laichende Schlag. Insgesamt dauert somit die Laichzeit der Reinankenvölker der österreichischen Alpenseen von Mitte November bis Mitte März."

Unterschiedliche Gelegenheiten für Hybridisierung in verschiedenen Seen

Die grundsätzliche Problematik besteht darin, dass alle größeren österreichischen Seen regelmäßig mit Waldviertler-Maränen besetzt werden, dabei aber keine Rücksicht auf den Abstand der Laichzeiten von Reinanken und Maränen genommen wird.

Laichzeiten von Reinanken an verschiedenen Salzkammergut-Seen
  • Heckel 1852: Die Rheinankeln des Attersees laichen im Februar und März.
  • Einsele 1959:' Die Laichzeit der Renkenvölker in den verschiedenen Salzkammergutseen allein erstreckt sich über eine weite Zeitperiode. Sie beginnt im Hallstätter See und Traunsee in der zweiten Novemberhälfte (beendet ist sie hier um den 10. Dezember), dann laichen die Renken des Mattseegebietes und wenn diese geendet haben, so schickt sich die Kleine Schwebrenke des Attersees an, zu laichen. (Beginn der Laichzeit 18.—25. Dezember.) Ihr folgt um Neujahr die Renke des Wolfgangse;es und kurz darauf diejenige des Mondsees, deren Laichzeit fast den ganzen Januar über andauert. Ganz zum Schluß folgt die Große Schwebrenke des Attersees. Ihre Hauptlaichzeit fällt in den Februar, doch findet man regelmäßig auch in der ersten Märzhälfte laichende Paare.
  • Einsele 1955: Renken-Laichbeginn: Traunsee zweite Novemberhälfte gefolgt von Hallstättersee; dann Trumerseen; um 20.12. kleine Attersee-Schwebrenke; zur Jahreswende die große Schwebrenke von Mondsee und Wolfgangsee; große Attersee-Schwebrenke ab zweiter Jännerhälfte bis Mitte März
Laichzeiten-Experimente vom Mondsee

Wanzenböck 2012, Josef; Pamminger, B., Winkler, K.; Weiss, St.: → Experimental evaluation of the spawning periods of whitefish (Coregonus lavaretus complex) in Lake Mondsee, Austria. In: Advances in Limnology 2012, 63:89–97.

  • Laichperiode 2006/07: Erste Maränen-Rogner ab Anfang November, Dauer bis Mitte Dezember; die Reinanken-Milchner waren November/Dezember laichreif. Erste Reinanken-Rogner ab Mitte Jänner, bis Mitte Februar. Es gibt keine Angaben zu Maränen-Milchnern.
  • Laichperiode 2007/08: Erste Maränen-Rogner 11. November, Dauer bis Ende November. Die Reinanken-Rogner laichten ab zweiter Dezemberwoche bis Mitte Jänner. Es gibt keine Angaben zu Milchnern.

Zur Maräne und ihren Hybriden mit heimischen Renken in öst. Seen

nicht-einheimische Coregonus maraena Bloch (1779)

Die nicht-einheimische Coregonus maraena Bloch (1779), umgangssprachlicher Name 'Maräne', wurde Anfang der 1950er-Jahre in die österreichische Teichwirtschaft eingeführt und wird seither jährlich in alle größeren österreichische Seen eingesetzt. Diese Fische stammen aus dem polnischen Miedwie-See (deutsch Madü-See) und wurden Ende des neunzehnten Jahrhunderts in der tschechischen Teichwirtschaft als Zuchtstamm mit hohem wirtschaftlichem Wert etabliert (Šusta, 1898).

Offenbar erfolgte die Einsetzung der Maränen schon ein Jahrhundert früher: Im Zusammenhang mit den gering-gewichtigen „Knöpfling“ am Attersees und „Rindling“ am Traunsees berichtet SChef Peyrer 1874: „Die große Maräne, Coregonus maraena, wird bis 10 Pfund schwer und verdiente aus den pommer´schen Seen in den österreichischen acclimatisert zu werden.“ (Peyrer 1874, S. 58)

Renken—Hybriden—Maränen in Österreichs Seen
Wert auf Ordinate: 1 = heimische Renken; wenn Wert: 0 = Maräne; Werte dazwischen = Hybriden
Autoren: Winkler, Pamminger, Wanzenböck, Weiss

Winkler 2010, Kathrin et al.: → Hybridization and restricted gene flow between native and introduced stocks of Alpine whitefish (Coregonus sp.) across multiple environments. [Hybridisierung und Genfluss zw. einheimischen Renken und eingeführten Maränen in unterschiedlichem Umfeld] Molecular Ecology, Vol. 20, Issue 3, p. 456-472. (kompaktere → Darstellung in Deutsch)

Die Anteile der einzelnen "Rassen": Renken, Hybriden und Maränen in den einzelnen Seen sind der nebenstehenden Grafik zu entnehmen. Wert auf Ordinate: 1 = heimische Renken; wenn Wert: 0 = Maräne; Werte dazwischen = Hybriden
Die Abkürzungen der einzelnen Seen sind nachstehend angeführt. (wenn fette Schrift = gefährdete heimische Renken in diesem See). ACH – Achensee; FUS – Fuschlsee; HAL – Hallstättersee; KLO – Klopeinersee; KOP – Koppentraun; MIL – Millstättersee; MON – Mondsee; NIE – Niedertrumersee; OBE – Obertrumersee; WAL – Waldviertel; WOE – Wörthersee; WOL – Wolfgangsee; ZEL – Zellersee

Schlussfolgerungen: Die Untersuchung von acht Mikrosatelliten-Loci, zwei verketteten mtDNA-Segmenten und verschiedenen morphologischen Merkmalen bei Coregonus sp. aus österreichischen Seen gibt Aufschluss über das Ausmaß der Hybridisierung und der Einkreuzung zwischen den heimischen und der eingeführten baltischen Linie sowie über die genetische Struktur der heimischen Populationen. Es gelang, diese beiden Hauptlinien und ihre entsprechenden Hybriden zu identifizieren, wenngleich das Muster der Populationsstruktur von See zu See sehr unterschiedlich war. Es wurden unterschiedliche Grade der Hybridisierung und Einkreuzung festgestellt. Vermutlich sind die unterschiedlichen Ausmaße der Einkreuzung auf historische Umweltzerstörung sowie andere ökologische Faktoren wie un-/gleichzeitige Laichzeiten zurückzuführen. Die Identifizierung der einheimischen Populationen und des Ausmaßes der genetischen Auswirkungen der Einführung fremder Bestände ist für wirksame Schutz- und Bewirtschaftungsstrategien in der Region unerlässlich. Die Verantwortlichen werden nachdrücklich aufgefordert, die verbleibenden einheimischen Genpools vor einer weiteren Verbreitung nicht-einheimischer Linien zu schützen.

Pamminger-Lahnsteiner 2010, Barbara et al.: → Verschwinden unsere heimischen Reinanken im Mondsee durch den Besatz mit Maränen? Österreichs Fischerei, 2010:300–311.

  • "Zusammenfassend wird festgehalten, dass der Besatz mit Maränen nicht zum Verschwinden der ursprünglich vorkommenden (autochthonen) Reinanken geführt hat. Es existieren beide Gruppen im See nebeneinander, und der Genfluss zwischen diesen Gruppen ist deutlich eingeschränkt. Es ist (zumindest bis heute) zu keiner völligen Vermischung dieser beiden Formen gekommen. Andererseits deuten die Ergebnisse auf das Vorhandensein von Mischlingen (Hybride) hin. Daher raten die Autoren dem Fischereimanagement des Mondsees, den Schutz bzw. die Stärkung des natürlichen Reinankenbestandes zu forcieren. Der Laichfischfang im Jänner sollte in größerem Umfang durchgeführt werden und jener auf die Maräne hintangehalten werden."

Pamminger-Lahnsteiner 2008, Barbara, Winkler, A; Weiss, S. & Wanzenböck. J.: → Does segregated spawning time prevent the introgression of stocked whitefish species into native species? A morphometric and genetic study in Lake Mondsee, Austria. (Verhindern getrennte Laichzeiten die Einkreuzung von Maränenbesatz in einheimische Reinanken? Eine morphometrische und genetische Studie zum Mondsee.) Advances in Limnology 63:197-208

  • Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ergebnisse der Untersuchungen darauf hindeuten, dass die zeitlich getrennte Laichzeit die Rassentrennung fördert und die Hybridisierung zwischen Reinanke und Maräne im Mondsee begrenzt. Es sollten für die Erhaltung der einheimischen Bestände gefördert werden und in das derzeitige Management des Mondsees und der umliegenden Seensysteme integriert werden. Konkret schlagen wir vor, die derzeitige Praxis, reife Laichfische zu fangen (und ihre Nachkommen freizulassen), von November und Anfang Dezember auf Januar zu verlegen. Es wird auch dafür plädiert, die gängige Praxis des Besatzes von Maränen aus Teichzucht zu überdenken.

Situation am Traunsee und in Bayern

Pamminger-Lahnsteiner 2009, B; Weiss, S.; Winkler, K.; Wanzenböck, J.: → Composition of native and introduced mtDNA lineages in Coregonus sp. in two Austrian lakes: evidence for spatio-temporal segregation of larvae? Hydrobiologia (2009) 632:167–175. [Maräne – baltische Herkunft; Traunsee, Hallstättersee]

BRD-Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung 2019: → Erfassung und Dokumentation der genetischen Vielfalt deutscher Coregonenbestände (Coregonus spp.) (historische Entwicklung der Coregonen in Europa und im Alpenvorlang; auch behandelt: Waldviertel-Maränen; Reinanken vom Traunsee und Mondsee)

  • S. 19 f.: Aquakultur-Maränen des Waldviertels; S. 24: beprobte Seen in OÖ: Koppentraun, Traunsee, Mondsee; S. 33: Hauptkomponentenanalyse (Rot = Aquakulturmaräne aus Waldviertel); S. 35: „Die Aquakulturpopulation aus dem österreichischen Waldviertel enthält als einzige geringe genomische Anteile der estisch-russischen Peled-Maräne. S. 36–40: mehrere Hauptkomponenten-Vergleiche: rotbraun = Waldviertel (Kinsky)

Vorhinderung der Hybridisierung von Reinanken mit Maränen

Um Hybridisierungen zu vermeiden ist ein entsprechender Abstand der Laichzeiten von Renken und Maränen erforderlich; das gilt auch für die Laichreife von Milchnern. Das könnte bei den Reinanken des Attersees zutreffen.

Es gibt aber zu wenig/keine Untersuchungen über die Abstände der lokalen Laichzeiten zwischen Reinanken und Maränen in den verschiedenen Seen.

Wie man aus dem Mondseer Beispiel sieht, ist auch die Laichreife der Milchner für die Erzeugung von Hybriden wesentlich.

Solche Untersuchungen fehlen aktuell für die meisten Seen, sind aber für den Besatz mit Maränen eine wesentliche Voraussetzung.

Weitere relevante Studien

Lusk 2010, Stanislav; Lusková, Vera; Hanel Lubomir: → Alien fish species in the Czech Republic and their impact on the native fish fauna. Folia Zoologica, Volume 59, Issue 1; p. 57–72.

  • "In der Tschechischen Republik fand eine umfangreiche Hybridisierung zwischen Coregonus maraena und Coregonus peled statt, was zu einer deutlich verringerten Fitness der Hybriden führte, verbunden mit einer hohen Sterblichkeitsrate sowohl bei den Jungtieren als auch bei den ausgewachsenen Tieren."

Kupka 1950, Edmund (Zoologie Univ. Graz): → Die Mitosen- und Chromosomenverhältnisse bei der großen Schwebrenke, Coregonus wartmanni (Bloch), des Attersees. Österr. Zoologische Zs., 1950, S. 605–623.

  • [Polyploidie = hohe Chromosomenzahlen (4n = 72) kommt vor bei Coreg. schinzii duplex vom Zürichsee und Coreg. wartmanni coeruleus vom Vierwaldstättersee und Coreg. wartmanni vom Attersee. Demgegenüber hat Coreg. maraenoides vom Zürichsee einen diploiden Chromosomensatz (2n = 36). Kreuzungen von zwei Coregonen-Arten können Fortpflanzungsprobleme hervorrufen.]

Ritterbusch-Nauwerck 2005, B.; Lahnsteiner, F.: → Effects of stocking on morphological and meristic characteristics on native coregonid populations in four Austrian lakes. Zeitschrift für Fischkunde 7:101–111.

U.S. Fish & Wildlife Service: → Maraena Whitefish (Coregonus maraena); 14 p., In: U.S. Fish & Wildlife Service 2021: Overall Risk Assessment Category: Uncertain.

Eschmeyer´s Catalog of Fishes: → Search for „Maraena“; California Academy of Sciences - 6. November 2023. [Älteste Maraena-Meldungen]

Laichzeiten von Reinanken in den einzelnen Seen und jene der Maräne

Laichzeiten der Reinanken an den oberösterreichischen Seen und jene der Maräne

Am Traunsee überdecken sich die Laichzeiten von Reinanken und Maränen vollständig, sodass es direkt zur Entstehung von Hybriden kommen kann.

Die Schonzeiten der → Traunseefischereiordnung umfassen abweichend von der Oö. Fischereiverordnung:
für die Maräne: 16.10. – 15.12.
für die Reinanke: 1.11. – 15.12. und
für den Riedling: 1.11. – 15.12.

Am Mondsee überschneiden sie sich in der zweiten Dezember-Hälfte, sodass das Entstehen von Hybriden nicht ausgeschlossen werden kann.

Am Attersee fallen sie gänzlich auseinander, sodass keine Gefahr einer Hybridisierung zwischen den Attersee-Reinanken und den Maränen besteht.

Umso überraschender ist es dann, dass für die Attersee-Reinanke die → Schonzeit vom 1. November bis 31. Jänner festgesetzt ist – die Laichzeit der Attersee-Reinanken aber erst nach diesem Zeitraum beginnt.

Schonzeiten und Brittelmaße in OÖ und am Attersee

Schonzeiten und Brittelmaße in OÖ und Attersee; Quellen: → VO OÖ LReg 1954; → VO OÖ LReg 1957; → Landes-Fi-Verband OÖ; → Attersee Fischerei-VO

[Anm,: Die „Bretelmaße“ bestanden aus gestempelten Brettchen mit Bildern der einzelnen Fischarten in ihrer „bretel- oder britelmäßigen Größe“, unter welcher sie nicht gefangen werden durften.]

Die sechs Schonzeiten der Fischerei-Ordnung des Attersees stimmen mit jenen des Mondsees ziemlich überein. Bei der Seeforelle sind überregionale (OÖ, Salzburg, Kärnten) Schonzeiten umfassender.

Für den Seesaibling hat der Attersee die absolut kürzeste mit weniger als der Hälfte der anderen Schondauern.

Der (intensiv besetzte) Hecht wird nur 6 Wochen geschützt, anderswo bis zu 4 Monaten.

Der Kröpfling – sofern er noch lebt/überlebt – sollte schon wegen des qualvollen Fangs ganzjährig geschützt werden. Die angegebene Schonzeit passt mit der Laichzeit lt. Heckel ("Kröpflinge, laichen im Dezember") überein.

Tatsächlich dauert die Laichzeit der Renken am Mondsee (→ Wanzenböck 2012) von Mitte Dezember bis Mitte Jänner; jene der (baltischen) Maränen von November bis Anfang Dezember. Am Mondsee sind mit der für beide geltenden Schonzeit beide Laichzeiträume abgedeckt. Da sich aber die beiden Laichzeiten überlappen ist die Entstehung von Hybriden offensichtlich. Damit entsteht für die Mondsee-Renke ein genetisches Problem.

Heckel schreibt aber auch: "Rheinankeln laichen [am Attersee] im Februar und März", was mit den Schonzeiten des Attersees gar nicht übereinstimmt. Einsele gibt für die Große Schwebrenke des Attersees als Laichzeit Mitte Jänner bis Mitte März an. Auch diese Laichzeiten passen nicht mit der Schonzeit zusammen.

An allen Seen (Attersee, Mondsee, Salzburger und Kärntner Seen) werden die Reinanken und die Maränen in einen Topf geworfen, als wenn sie die gleichen Laichzeiten hätten – vielleicht verlässt man sich gänzlich auf den Besatz, wodurch aber die bodenständigen, angepassten Species verloren gehen könnten (vgl. → Wanzenböck 2012).

Landesfischereiverband OÖ: → Schonzeiten: Reinanke oder Maräne: 16.Oktober – 31.Dezember.
Landesfischereiverband Salzburg: → Schonzeiten Maränen und Renken: 1.November – 31.Dezember.

„Futterfische“ für den Hecht sind wenig oder nicht geschützt. Wovon sich die erwünschten kapitalen Hechte ernähren sollen ist ein offenes Geheimnis. In Kärnten sind demgegenüber Seelaube, Elritze und viele Kleinfische ganzjährig geschützt und das Mindestmaß für den Hecht ist höher (v.a. am Ossiachersee: 70 cm), aber auch jenes für Seeforelle und Seesaibling. Die Elritze ist nur am Mondsee ganzjährig geschützt, nicht aber am „Elritzensee“ Attersee.

Wie man der „Verbuttung“ des Barsches (viel zu viele Jungbarsche fressen einander ab dem Spätsommer alle jungen Kleinfische weg) beikommen will, ist offen. [Anm.: Große Barsche fressen bevorzugt Jungbarsche ["je größer der Barsch, desto kannibalischer"], sodass den Verbliebenen mehr Futter bleibt und diese wieder große Barsche werden können.]

Kottelat 2007, Maurice & Freyhof, J.: → Handbook of European freshwater fishes. 660 p.; 98 MB (Salzkammergut: S. 364–368; Maräne S. 374; Coregonus peled S. 380)

  • Reinanken-Laichzeiten: Attersee Anfang Februar – Mitte März; Mondsee später Dezember – Mitte Jänner (über die Hälfte des Reinanken-Fangs stammt aus Besatz)

Fisch-Besatz und Besatzstrategie für den Attersee

Fischereirevier Attersee: Langfristiger Fisch-Besatz und Besatzstrategie für den Attersee

"Die Einnahmen aus der Bojenvereinbarung mit der Republik Österreich werden vertraglich gesichert ausschliesslich für den Fischbesatz am Attersee verwendet. Der Sportanglerbund Vöcklabruck unter Obmannschaft Mag. Josef Eckhardt hat diese Vereinbarung im sogenannten Bojenprozess für das Revier Attersee erstritten. Mittlerweile beläuft sich diese Entschädigung auf mehr als € 120.000,- pro Jahr. Diese Entschädigung ist zweckgebunden und wird auf Initiative von Mag. Eckhardt ausschließlich für den Fischbesatz lt. Besatzplan verwendet. Die Ziele des Sportanglerbundes Vöcklabruck liegen in der Erhaltung der natürlichen Fischfauna und dem Schutz unserer Gewässer."

"Der Besatz ist ausgewogen und sowohl auf die Netz- als auch auf die Angelfischerei ausgerichtet. Natürlich liegt der Hauptanteil, passend für den Lebensraum Attersee, bei den Coregonen. Aber auch hier hat die Angelfischerei ihren Anteil, da ja der Hauptanteil bei den, auch für Angler fangbaren, Maränen liegt. Der Rest des Besatzes setzt sich aus Karpfenartigen und Hechten zusammen. Der → Besatzplan für den Attersee wurde vom Fischereirevier Attersee erstellt und ist auch längerfristig sehr sinnvoll und gut für den Attersee."

Oberösterreichs Fischfauna

Fische in Oberösterreich und im Attersee

OÖ Landesfischereiverband: → Heimische Fischarten. (je Fisch: Abbildung; wesentliche Merkmale; Lebensräume; Nahrung; Größe)

Spindler 1996, Thomas: → Zur Kenntnis des Fischartenspektrums Österreichs – Österreichs Fischerei – 49:246–261. (ausgezeichneter Überblick zu Herkunft und Verbreitung aller ursprünglichen und heutigen Fischarten)

Gefährdete Fischarten

Liste gefährdeter Fische im Salzkammergut

Mikschi 2007, Ernst; Wolfram, Georg: Rote Liste der Fische (Pisces) Österreichs. BMLFUW 2007. 138 Seiten. (detaillierte Darstellungen zu: Seesaibling (S. 67); Bachforelle / Seeforelle (S. 68); Attersee-Rainanke / Kröpfling (S. 71–77); S. 77: Coregonenarten in den österreichischen Seen; sowie Bewertung der Gefährdung aller österr. Fische)

Jungwirth 2002, Günther (BOKU Wien): → Österreichs Fischfauna. Natur und Land 2002:14–26. (Besatz; Biologie; Gefährdung; See-Arten)

Spindler 1997, Thomas: → Fischfauna in Österreich. Ökologie - Gefährdung - Bioindikation - Fischerei - Gesetzgebung. – Publikationen des UBA, Wien – M-087:1-141. Anhang – Phototeil S. 142–151: 74 BILDER; Lebensräume S. 151–157.

Kainz 2010, Erich: → Zum Vorkommen einiger mehr oder weniger stark bedrohter Fischarten in Österreich. Elritze (Phoxinus phoxinus) – Österreichs Fischerei – 63:31–34.

Hauer 1997, Wolfgang: → Elritze bzw. Pfrille Gefährdungsstatus: (A.4) gebietsweise potentiell gefährdet – Österreichs Fischerei – 50:174.

Seeforellen und Bachforellen

In Memoriam der → Seeforelle in: Fischereimanagement Salzkammergut von Haimo Huber ("huberpower") → Bilder riesiger Fänge von Seeforellen

Hochleithner 1989, Martin: → Die Situation der Seeforelle (Salmo trutta f lacustris L.) in österreichischen Seen – Österreichs Fischerei – 42:15–21. (Attersee; Besatz mit reinen heimischen Seeforellen)

Rule 2005, Chr. et al.: → Die Seeforelle im Bodensee und seinen Zuflüssen: Biologie und Management – Österreichs Fischerei – 58:230–262.

Lahnsteiner 2003, Franz; Albert Jagsch, Paul Jäger: → Unterschiede im Phänotyp von Bachforellen und Seeforellen aus rezenten Wildpopulationen, aus Wildpopulationen des 19. Jahrhunderts und aus Zuchten – Österreichs Fischerei – 56:298–306.

Kolowrat-Krakowsky 1976, Christoph: → Ist die echte Bachforelle in unseren Gewässern langsam zum Aussterben verurteilt? – Österreichs Fischerei – 29:83–85.

Schwomma 1989, Otto: → Der Einfluß des Mindestmaßes der Bachforelle auf Bestand und Angelertrag – Österreichs Fischerei – 42:87–96.

Honsig-Erlenburg 2005, Wolfgang: → Zum Einfluss der Regenbogenforelle und des Bachsaiblings auf Bachforellenpopulationen – Österreichs Fischerei – 58:286–289.

Hemsen 1964, Jens: → Die Einbürgerung amerikanischer Salmoniden, insbesondere der Regebogenforellen im vorigen Jahrhundert – Österreichs Fischerei – 17:180–183. (viele Versuche, Historie)

Heinz Benda (1963): → Vor 100 Jahren wurde in Neukirchen a. d. Vödkla die erste Forellenzuchtanstalt in der ehemaligen österr.- ungarischen Monarchie durch Hanns Köttl begründet – Österreichs Fischerei – 16:163–169.

Hechte

Gihr 1958, Margarete: → Vom Hecht-Ei zum Vollhecht. – Österreichs Fischerei – 11:109–115. (tolle Abbildungen)

Einsele 1958, Wilhelm: → Biotechnische Hinweise zur Frage der Erbrütung von Hechteiern und zur Frage des Transportes und Aussetzens von Hechtsetzlingen – Österreichs Fischerei – 11:115–120.

Barsche

Hartmann 1992, Jürgen: → Kannibale Bodenseebarsch – Österreichs Fischerei – 45:51–54.

Hartmann 1998, Jürgen: → Wachstumsrückgang beim Barsch des Bodensees? Österreichs Fischerei 1998:126–132. (21–23 cm Länge; Jungbarsche bilden für den adulten Barsch und viele andere Arten einen wesentlichen Nahrungsbestandteil; Verbuttung?)

Zick 2006, Daniela; Gassner, H.; Jagsch, A.; Patzner, R.: → Auswirkung und Populationsentwicklung des eingeschleppten Flussbarsches im Grundlsee (Stmk) – Österreichs Fischerei – 59:20–27. (Saiblinglaich-Räuber)

Aal

Tesch 1986, Friedrich: → Der Aal als Konkurrent von anderen Fischarten und von Krebsen – Österreichs Fischerei – 39:5–20.

von Brandt 1958, Andres: → Aalfang in Seen – Österreichs Fischerei – 11:33–40. (Fangmethoden, viele Abbildungen)

Fische der Seeausrinne – Beispiel Ager

Petz-Glechner 2007, Regina; Wolfgang Petz, Stefan Achleitner: → Fischökologische Charakterisierung von Seeausrinnen einiger österreichischer und bayerischer Seen – Österreichs Fischerei – 60:52–62. S. 57: Fallbeispiel Ager; (Attersee – Ager, Mondsee –Seeache, Irrsee – Zeller Ache, Wolfgangsee – Ischl, Traunsee – Traun, Wallersee – Fischach, Trumer Seen – Mattig, Fuschlsee – Fuschler Ache; Starnberger See – Würm, Chiemsee – Alz, Ammersee – Amper)

Die Fische in Mitteleuropa

Vogt 1908, Carl & Hofer, Bruno: → Die Süßwasserfische von Mittel-Europa. Hrsg. von W. Grote, Verlag Engelmann, Leipzig. 600 S. (Für Seiteneingabe ist die Seitenzahl + 30 einzugeben).
Seeforelle S. 273; Maiforelle S. 277; Bachforelle S. 282; Saibling S. 293; Laube S. 417; S. Mairenke 418; S. Aitel 434; Elritze S. 438; Hecht S. 462; Quappe S. 484; Barsch S. 491-497 (in Seen bis 50 cm und 4 kg; im Bodensee bis 1 kg; galt früher als bestes Fischfleisch)

Siebold 1863, Carl Theodor Ernst von (1804 - 1885; Professor für Zoologie an Univ. Erlangen): → Die Süsswasserfische von Mitteleuropa. Leipzig, 1863; 448 Seiten.

Älteste Erhebungen der Fischarten im Attersee

Jakob Heckel (1790–1857)

Jacob Heckel (1790–1857)
Maiforelle (wurde bis 70 cm lang)

Johann Jacob Heckel → Biographischer Abriss

Jakob Heckel (1850): → Beiträge zur Kenntnis der fossilen Fische Österreichs - Abhandlung I.. Denkschr. Akad. d. Wiss. Wien 1850, S. 201-242; mit 13 Bild-Tafeln. Abbildungen auf den Seiten 43-59. (97 MB)

Heckel 1851, Jacob: → Über die in den Seen Oberösterreichs vorkommenden Fische. Sitz.-Ber. math.-naturw. Klasse Kais. Akad. Wiss. Wien 1851, Bd. 6, S. 145-149.

  • Heckel geht detailliert auf Maiforelle und Lachsforelle ein und listet die Fische der oö Seen auf:
    Lachsforelle (Fario Marsilii Heck.); Maiforelle (Salar Schiffermülleri Valenc.); Bachforelle (Salar Ausonii Valenc.); Saibling (Salmo Salvelinus Linn.); Schwarzreutl (Salmo monostichus Heck.); Asch (Thymallus vexillifer Agass.); Rheinankl (Coregonus Wartmanni Cuv.); Rindling (Coregonus Palea Cuv.); Kröpfling (Coregonus Fera Cuv.); Karpfen (Cyprinus Carpio Linn. (eingesetzt)); Blätteln (Rhodeus amarus Agass.); Parm (Barbus fluviatilis Cuv.); Braxen (Abramis Brama Cuv.); Schied (Abramis Vimba Cuv.); Kothtaschl (Scardinius erythophthalmus Bonap.); Rothäugl (Leuciscus rutilus Cuv.); Rothäugl (Leuciscus Pausingeri Heck.); Perlfisch (Leuciscus Meidingeri Heck.); Alten (Squalius Dobula Heck.); Orfen (Idus Orfus Heck.); Lauben (Alburnus Mento Heck.); Pfrillen (Phoxinus Marsilii Heck.); Grundeln (Cobitis Barbatula Linn.); Ruten (Lota communis Cuv.); Hecht (Esox Lucius Linn.); Koppen (Cottus gobio Linn.); Schratz (Perca fluviatilis Linn.)

Heckel 1851, Jacob: → Bericht einer auf Kosten der kais. Akademie der Wissenschaften durch Oberösterreich nach Salzburg ... unternommenen Reise. Si.-Ber. AdW math.-naturw. Klasse, 1851, Bd. 7, S. 281–333.

  • Die Fische des Attersees um 1850: S. 285-293: Bericht des Fischers Schmoller von Schörfling: Huchen (Salmo Hucho Linn.) – kommt nur in Dürrer Ager bis St. Georgen vor.
    22 Arten im Attersee
    : Lachsforelle (Fario Marsilii Heck.); die heute ausgestorbene † Maiforelle (Salar Schiffermülleri Valenc. → vgl. beigefügte Abbildung); Saiblinge (Salmo Salvelinus Lin.); Bachforelle (Salar Ausonii Valenc.); der Asch (Thymulus vexillifer Agass.) nahe dem Ausfluss; Rheinanken (Coregonus Wartmannii Cuv.); eng verwandt mit den kleineren Kröpflingen (Coregonus Fera Cuv.); Schied (Abramis Vimba Cuv.); Brachsen (Abramis Beama Cuv.); Perlfisch oder Weissfisch (Leuciscus Meidingeri Heck.); Döbel (Squalius Dobula Heck.) in zwei Arten; Bitterling (Rhodeus amarus Agass.); Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus Bonap.); Rothäugeln (Leuciscus rutilus Cuv.); Elritze (Phoxinus Marsilii Heck.), auch "Pfrillen"/"Frirln" genannt; Seelaube (Alburnus Mento Heck.); Barbe (Barbus fluviatilis Cuv.), Schmoller bestätigt den giftigen Rogen der Barben; Bartgrundel (Cobitis barbatula Lin.); Quappe (Lota communis Cuv.); Hecht (Esox Lucius), bis 48 Pfund schwer; Koppe (Cottus gobio Lin.); Schratz {Perca fluviatilis Lin.), auch: Flussbarsch.

Heckel 1852, Jacob: → Fortsetzung des im Julihefte 1851 enthaltenen Berichtes über eine, auf Kosten der kais. Akademie der Wissenschaften unternommene, ichtyologische Reise. Si.-Ber. AdW math.-naturw. Klasse, 1852, Bd. 8, S. 347–391. (mit tollen 14 Tafeln/Abbildungen am Ende.) → 2. Quelle

  • Die Fischer an unseren größeren oberösterreichischen Seen bezeichnen die darin vorkommenden Coregonus-Arten mit drei verschiedenen Namen Rheinankel, Kröpfling und Rindling. In dem Attersee befinden sich Rheinankeln und Kröpflinge, welche die Fischer durch ihre Lebensweise und die Färbung ihrer Flossen unterscheiden. Erstere, die Rheinankeln, laichen im Februar und März nur in einer Tiefe von 10 Klaftern, haben schwarzblaue Flossen und werden bis 4 Pfund schwer. Letztere, die Kröpflinge, laichen im Dezember bei einer Tiefe von 40 Klaftern, haben beinahe farblose, röthlich-grüne Flossen und werden nur 1/2 Pfund schwer. In dem Gmundner oder Traunsee sind Rheinankeln und Rindlinge. (S. 376 zu den Coregonen - Rheinanken-Arten in den Salzkammergutseen.)

Jakob Heckel (1858) & Rudolf Kner: → Die Süßwasserfische der österreichischen Monarchie. Monografien Vertebrata Pisces, 1858; 398 Seiten mit 204 Abbildungen. (31 MB).

  • Suchergebnisse: 22 Fische im Attersee; Suchen: "Atter" 36x; "Attersee" 14x, Traunsee 5x, Mondsee (Perlfisch) 1x, Traun 20x, Vöckla (S. 246!) 1x, Ager 1x, Donau 96x ((nach Fischer Schmoller; jeweils eine Abbildung; Barbe, Bitterling, Brachsen, (Blau-)Nase („Schied“), Rotauge, Perlfisch, Aitel, Schleie, Kröpfling, Äsche, Hecht, Aalrutte, Barsch, Seelaube, Seeforelle, Elritze, Koppe …)

Kukula Wilhelm (1874)

Kukula 1874, Wilhelm: → Die Fischfauna Oberösterreichs – Jahresberichte des Vereins für Naturkunde in Österreich ob der Enns zu Linz – 5:17-25.

Fitzinger Leopold (1802-1884)

Fitzinger 1879, Leopold: → Bericht über die im Erlaph- und Lunzer-See vorkommenden Fischarten. Si,-Ber. AdW, math.-naturwiss. Kl., 1879, S. 597.

"Aus dem Kammer- oder Atter-See habe ich nur 26 verschiedene Arten aus 6 natürlichen Familien kennen gelernt.
Es sind dies folgende: Flussbarsch (Perca fluviatilis) und Zander (Lucioperca Sundra) aus der Familie der Barsche, — Hecht (Esox Lucius) aus der Familie der Hechte, — Äsche (Thymallus vexillifer), Reinanke (Coregonus Wartmanni), Kröpfling (Coregonus Fera), Seesaibling (Salmo Salvelinus, Var. Marsilii), Seeforelle (Trutta lacustris) nebst Var. Maiforelle (Schiffermülleri) und Seeforelle (Trutta Favio, Var. Lacustris) aus der Familie der Salme, — Barbe (Barbus fluviatilis), Karpfen (Cyprinus Carpio), Bitterling (Rhodeus amarus), — Brachse (Abramis Brama) — Rußnase (Vimba Zerta) nebst Var. Schiedling (melanops), Laube (Alburnus lucidus), Seelaube (Alburnus Mento), Ukelei (Alburnus bipunctatus), Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus), Rotauge (Rutilus rutilus), Döbel (Cephalus Dobula), Perlfisch (Leuciscus Meidingeri) und Elritze (Phoxinus Marsilii) aus der Familie der Karpfen, — Schmerle (Barbatula vulgaris) und (Acanthops Taenia) aus der Familie der Schmerlen. — Groppe (Cottus Gobio) aus der Familie der Groppen — und Quappe (Lota vulgaris) aus der Familie der Schellfische."

Der Biologe und Fischereiwirtschafter Oskar Haempel (1882–1953)

Prof. Dr. O. Haempel zum → 70. Geburtstag 1952

Haempel 1912, Oskar: → Leitfaden der Biologie der Fische. Verlag F. Enke, Stuttgart. 188 Seiten. (allgemein zu „Fischen“)

Haempel 1915, Oskar: → Das Tier- und Pflanzenleben unserer Alpenseen. Verein zur Verbreitung naturw. Kenntnisse. Wien 1915, S. 199-229. (eher Lebewesen, Pflanzen; weniger Fische; "Mikrokosmus See")

Haempel 1915, Oskar: → Das Tier- und Pflanzenleben unserer Alpenseen. Schriften Verein zur Verbreitung naturwiss. Kenntnisse. Wien 1915. 199–229. (eher Lebewesen, Pflanzen; weniger Fische)

Haempel (1926), Oskar: → Zur Kenntnis einiger Alpenseen. IV. Der Attersee; Intern. Rev. Hydrobiologie, Leipzig 1926.

Haempel 1930, Oskar: → Fischereibiologie der Alpenseen. 1930. 259 Seiten, 28 Abb. 15 Tafeln. (29 €)

Haempel 1951, Oskar: → Probleme der Coregonen-Systematik in den Gewässern Mitteleuropas. – Österreichs Fischerei – 4:270–272.

Der Intensiv-Fischbewirtschafter Wilhelm Einsele (1904-1966)

† 17.12.1966: "ist unter tragischen Umständen von uns gegangen"Nachruf 1967 [Anm.: 1968 bis 1977 gab es "Einsele-Gedächtnisfischen" am Wallersee]

Einsele 1963, W.: → Schwere Schädigung der Fischerei und der biologischen Verhältnisse im Mondsee durch Einbringung von lehmig-tonigem Berg-Abraum 1961/1962.. Österreichs Fischerei 16:1–9.
[Anm.: Im Gefolge dieser Gegebenheiten kam es 1966 für Dr. Eisenle zu tragischen Implikationen. (Vgl. Interview Abel Teil 3, S. 192)].

Einsele 1963, W.: → Reinanken-Besatz 1961 und den Jahren zuvor. Österreichs Fischerei 16: S. 2 (II. Abschnitt):

  • „Im Jahr 1961 und den Jahren zuvor waren im Mondsee bedeutende Mengen Jung-Reinanken einer raschwüchsigen Form eingesetzt worden. Die Fische hatten beim Einsatz eine Länge von 15 bis 20 cm.“
Fischenhauser (91 a alt) Fischerei-Einbaum 1959

Einsele 1959 , W. & Hemsen, J.: → Über die Gewässer des Salzkammergutes, insbesondere über einige Seen. Österr. Fischerei 1959 (5/6), S. 6-31. (Attersee S. 14–16; Fische S. 16 ff. im Attersee zwei unterschiedliche Reinanken-Arten. Saiblinge leben 5 m unter den Renken; S. 25: Fischerei-Einbaum am Mondsee 1959)

Einsele 1959, Wilhelm: → Das Bundesinstitut für Gewässerforschung und Fischereiwirtschaft in Scharfling am Mondsee - Arbeit und Aufgaben. – Österreichs Fischerei 1959:55-87.

  • Die Laichzeit der Renkenvölker in den verschiedenen Salzkammergutseen allein erstreckt sich über eine weite Zeitperiode. Sie beginnt im Hallstätter See und Traunsee in der zweiten Novemberhälfte (beendet ist sie hier um den 10. Dezember), dann laichen die Renken des Mattseegebietes und wenn diese geendet haben, so schickt sich die Kleine Schwebrenke des Attersees an, zu laichen. (Beginn der Laichzeit 18.—25. Dezember.) Ihr folgt um Neujahr die Renke des Wolfgangse;es und kurz darauf diejenige des Mondsees, deren Laichzeit fast den ganzen Januar über andauert. Ganz zum Schluß folgt die Große Schwebrenke des Attersees. Ihre Hauptlaichzeit fällt in den Februar, doch findet man regelmäßig auch in der ersten Märzhälfte laichende Paare.

Einsele 1958, Wilhelm: → Neue Schonzeitregelungen haben sich durchgesetzt! Österreichs Fischerei 1958 – 11: 58–61. (Enormer Fischbesatz im Mondsee ab 1956)

Einsele 1955, W.: → Einige Beobachtungen während der Laichzeit der Reinanken (Renken) in österreichischen Seen. Österreichs Fischerei 8:31–32.

  • Renken-Laichbeginn: Traunsee zweite Novemberhälfte gefolgt von Hallstättersee; dann Trumerseen; um 20.12. kleine Attersee-Schwebrenke; zur Jahreswende die große Schwebrenke von Mondsee und Wolfgangsee; große Attersee-Schwebrenke ab zweiter Jännerhälfte bis Mitte März

Einsele 1953, Wilhelm: → Die Fischerei als Beruf und als Liebhaberei. – Österreichs Fischerei 1953:65-68.

  • S. 67 f.: Betriebsordnung für die Sportfischerei am Attersee.

Eisenle 1952, Walter: → Die Fischzuchtanstalt Kreuzstein – Österreichs Fischerei – 5:137–140.

Einsele 1950, Wilhelm: → Über den Sauerstoffbedarf von Fischen. – Österreichs Fischerei – 3:181-185.

Eisenle 1949, W.: Fischereibiologie der Reinanken der österreichischen Seen. Österreichs Fischerei – 2:32–35. (verschollen)


Eisenle 1945, W.: → Steigerung der Fischereierträge unserer Seen auf ihr Höchstmaß (Forschungsauftrag – Reichsforschungsrat)

Einsele 1944, W.: → Berichte über wissenschaftliche Tätigkeit im Gau. Reichsanstalt für Fischerei. JBOÖMV:432-436.

  • Von den im Jahre 1943 produzierten 350.000 Setzlingen waren 250.000 Reinanken, der Setzling-Rest waren 15.000 Hechte, 40.000 Saiblinge, 15.000 Bachforellen-Lachsforellen-Kreuzungen, 20.000 Äschen und 10.000 Bachforellen. In einem bei Bad Ischl gelegenen 12 ha großen See wurde eine Versuchsdüngung mit Superphosphat durchgeführt, wodurch das sehr spärliche Angebot an pflanzlicher Mikronahrung enorm gesteigert werden konnte. Die Lauben sollen geschont und reicher Nachwuchs gesichert werden, um dadurch einen großen Bestand an Futter für die besonders zu fördernde Seeforelle und den Hecht zu erzeugen.

Einsele 1944, W.: → Der Zeller See, ein lehrreicher Fall extremer limnochemischer Verhältnisse. Zs. f. Fischerei und deren Hilfswissenschaften. 1944, Band 42, Heft 2-3, S. 151-168.

Einsele 1944, W.: → Düngung von Seen und Massenzucht von Futtertieren zur Besatzfischaufzucht (Sachbeihilfe – Reichsforschungsrat)

Einsele 1943, W.: → Düngung von Seen und Massenzucht von Futtertieren zur Besatzfischaufzucht (Forschungsauftrag – Reichsforschungsrat)

Einsele 1943, W.: → Steigerung der Fischereierträge der Alpen- und Voralpenseen auf ihr Höchstmass (Forschungsauftrag – Reichsforschungsrat)

Einsele 1943, W.: Über das Wachstum der Coregonen im Voralpengebiet, insbesondere über das Verhältnis von Schuppen- und Längenwachstum. Zs. f. Fischerei und deren Hilfswissenschaften. 1943, Band 41, Heft 1, S. 23-46. (Heft ist verschollen)

Einsele 1942, W.: → Berichte über wissenschaftliche Tätigkeit im Gau. Reichsanstalt für Fischerei. JBOÖMV:391-392.

Einsele 1941, Wilhelm: XVI: Die Umsetzung von zugeführtem, anorganischem Phosphat im eutrophen See und ihre Rückwirkungen auf seinen Gesamthaushalt. Zs. f. Fischerei und deren Hilfswissenschaften. 1941, Band 39, Heft 3, S. 465-488. (Heft ist verschollen)

Eisenle 1941, W.: Fischereiwirtschaftliche Probleme in deutschen Alpenseen. Zeitschrift f. Fischerei 44:2–16. (verschollen)

Einsele 1940, W.: → Berichte über wissenschaftliche Tätigkeit im Gau. Reichsanstalt für Fischerei. JBOÖMV:331.

Einsele 1939, W.: → Leiter der Reichsanstalt für Fischerei, Abteilung für Fischerei in Gebirgsgewässern in Weißenbach


Einsele 1934, W.: → Institut für Seenforschung in Langenargen am Bodensee (Arbeiten zum Mangan-, Eisen- und Phosphatkreislauf in Seen).

Fischbiologen und Fischerei-Wirtschafter

Die Biologen Nauwerk und Ritterbusch-Nauwerk

Nauwerck 1989, Arnold: → Veränderungen im Fischbestand des Mondsees seit 1955: Ursachen - Wirkungen – Konsequenzen – Österreichs Fischerei – 42:276–285. (Fänge, Besatz, Nutzen?)

Ritterbusch-Nauwerk 1992, Barbara: → Fischer und Fischerei am Mondsee - ein Bericht aus Erfahrungen. Oö Heimatblätter 46 (4), 412-421. (längerfristige Entwicklung von Fischbeständen und Fischerei am Mondsee ...)

Ritterbusch-Nauwerck 1996, Barbara: → Natürliche Fischpopulationen und Seenbewirtschaftung in Österreich - Eine Zeittafel – Österreichs Fischerei – 49: 56 - 60. (Bild, wie sich im Laufe der Zeiten die Ansichten über den Sinn und Nutzen der Seenbewirtschaftung gewandelt haben; 1983: "Am Hallstätter See wird der künstliche Besatz gänzlich eingestellt, weil der Ausfang durch diese Maßnahme nicht gesteigert werden konnte (Statistik lückenlos seit 1909)".)

Der Biologe Hubert Gassner (Scharfling)

Gassner 1999, Hubert & Wanzenböck, J.: → Fischökologische Leitbilder fünf ausgewählter Salzkammergutseen. Limnologica 1999, S. 436-448. (Inst. f. Limnologie der Österr. AdW, Mondsee)

Gassner 2000, Hubert; Wanzenböck, Josef; et al.: → Fischbestände und die ökologische Funktionsfähigkeit stehender Gewässer. Projektbericht der Österr. AdW. 127 Seiten. (wissenschaftlich; Mondsee, Hallstättersee, Irrsee, Wallersee; Methodik; Fischarten-Gilden; Fischbiomassen/ha (abh. von Phosphor; viele Daten)

Gassner 2003, Hubert et al.: Die Fischartengemeinschaften der großen österreichischen Seen. Vergleich zwischen historischer und aktueller Situation; fischökologische Seentypen. Schriftenreihe des Bundesamtes für Wasserwirtschaft, Bd. 18:1–83.

Gassner 2004, Hubert; Wanzenböck, J. et al.: → Die Veränderungen der Fischartengemeinschaften in den großen österreichischen Seen während der letzten 150 Jahre. Österreichs Fischerei 2004:20–27.

  • Die heutigen Fischgemeinschaften der österreichischen Naturseen unterschieden sich grundlegend von der Situation rund 150 Jahre vor der Gegenwart. Derzeit wurden 43 Fischarten (einheimische, umgesiedelte und gebietsfremde Arten) in den österreichischen Seen nachgewiesen, während es in der Vergangenheit nur 33 Fischarten waren (drei davon fehlen heute; Abb. 1). Neun der 13 neu nachgewiesenen Fischarten sind gebietsfremde Arten und zusätzlich vier umgesiedelte Fischarten neu in österreichischen Seen nachgewiesen.

Gassner 2006, H.; Jagsch, A. et al.: → Long-term Changes in Environmental Variables of Traunsee, an Oligotrophic Austrian Lake Impacted by the Salt Industry, and Two Reference Sites Hallstättersee and Attersee. Water, Air, & Soil Pollution: Focus 2002: S. 9-20. (Attersee = ultra-oligotoph)

Gassner 2016, Hubert; Stabbauer Veronika: → Anpassung von Längenfrequenz-Indizes an Barschbeständen österreichischer Seen. Österreichs Fischerei 2016:54–64 (Verbuttung?)

Biologen zum Fischbesatz

Generelles

Baer 2007, Janet al.: → Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen. Schriftenreihe des Verbandes Deutscher Fischereiverwaltungsbeamter und Fischereiwissenschaftler Band 14. 158 Seiten. („Fischereilicher Besatz ist das Ausbringen von Fischen mit dem Ziel … habitatbedingte oder durch sonstige Faktoren verursachte Defizite im Bestandaufbau auszugleichen und/oder fischereiliche Erträge auf natürlichem Ertragspotential zu sichern.“)

Jungwirth 2002, Günther (BOKU Wien): → Österreichs Fischfauna. Natur und Land 2002:14–26. (HQ: Besatz; Biologie; Gefährdung; See-Arten)

Imhof 2000, Gerhard: → Fischbesatz 2000 - Nachhaltige Hege und Nutzung. Monografien Vertebrata Pisces Band 6, Symposion Linz 17.-19. März 2000, 19 Seiten (Positionen vieler Stakeholder)

Meerwald 1982, Fritz: → Ketzerische Gedanken über Fischbesätze – Österreichs Fischerei – 35:2–4.

Felchenbesatz

Hartmann 1990, Jürgen: Fischereiwirtschaft und Fischereibiologie → Probleme beim Felchenbesatz. Österreichs Fischerei 1990: 120–127. (biologisch-ökologische Probleme bei Besatz mit ortsfremden Arten; „Besatz kann nie schaden, und je mehr davon, desto sicherer der Erfolg“; Fischökologie vs. Gewässerbewirtschaftung, Limnologie vs. Fischereiwissenschaft; usw.)

Hartmann 1990, Jürgen: → Vergrößert der Larvenbesatz den Felchenertrag des Bodensees wesentlich? Österreichs Fischerei 1990:48–53.

Hartmann 1994, Jürgen: → Hilft der Saiblingsbesatz den Saiblingsarten des Bodensees? Österreichs Fischerei 1994:46–50.

Hartmann 1993, Jürgen et al.: → Zunehmende Vermischung der Felchen (Coregonus lavaretus), Gangfisch und Blaufelchen im Bodensee? – Österreichs Fischerei 1993: 44–47.

Weitere Fisch-Biologen und -Bewirtschafter

Steiner 1979, Volker (Fischbiologe); Gruber, Karl: → Schutz der Tier- und Pflanzenwelt und natürlicher Lebensräume: Der Seesaibling (Salvelinus alpinus); Natur und Land, 65. Jg., H. 5/6 -1979. 6 Seiten.

Steiner 2000, Volker (Fischbiologe): → Besatz gesamtheitlich sehen – Nutzfische und Beifische: Förderung standorttypischer Fischarten. Monografien Vertebrata Pisces, 2000.

Ecker 2003, Norbert: → Die fischereiliche Bewirtschaftung des Attersees am Beispiel der Reinanke. Hausarbeit zur Erlangung des "Fischmeisters"; Seewalchen, März 2003.

Lechner 1999, Barbara: Die Physiogeographie des Attersees. - Diplomarbeit Univ. Innsbruck 1999. 117 Bl. (maschinschr.)

Historische und aktuelle Fischartengemeinschaften im Attersee

GK: Anteile historischer und aktueller Fischarten in 99 Seen
Rekonstruierte ursprüngliche Fischarten des Attersees

Grollitsch 2000, Karin: Die Fischbestände in Österreichs Seen. Zusammenfassende Betrachtung und Analyse. Diplomarbeit Universität Wien, 134 Seiten. (S. 26: Fische-Anteile in 99 einbezogenen Seen)

Grollitsch untersuchte das historische und aktuelle Fischartenvorkommen österreichischer Seen und stellte deren anteilige Veränderung in den 99 untersuchen Seen statistisch dar (vgl. die nebenstehende Tabelle).

Seesaiblinge kommen in immer weniger Seen vor ebenso wie die Bachforelle – im Gegensatz zum Bachsaibling und zur Regenbogenforelle.

Der Barsch nimmt zu; der Zander besiedelt nun dreimal so viele Seen; ebenso der Karpfen.

Die Elritze ist rückläufig, während sich das Rotauge verdreifacht. Die Schleie besiedelt nun fast doppelt so viele Seen. Aalrutte und Koppe haben sich halbiert.

Der Exote und standortfremde Aal besiedelt rd. 15 % der Seen.


Gassner 2003, H. et al.: Die Fischartengemeinschaften der großen österreichischen Seen. Vergleich zw. historischer und aktueller Situation. Bundesamt für Wasserwirtschaft, Bd. 18:1–83.

Anhand umfassender historischer Literaturrecherchen (vgl. die nachstehend angeführten Literaturangaben) und Befragungen der Bewirtschafter der einzelnen Seen wurden anhand eines Kriterienkatalogs die historischen Fischartengemeinschaften erstellt.

Dabei wurden exotische und standortfremde (z.B. Karpfen, Zander) Fischarten und Fließgewässerfische ausgeschieden.

Typische Fließgewässerfische sind Äsche und Barbe, die nur kurzzeitig in die Seen einwandern.

Der Attersee hatte ursprünglich 15 Fischarten (wobei alle Coregonen als 1 Art gezählt wurden). Der Aal ist ein Exote; der Karpfen ist ebenso wie die Schleie standortfremd.


Heckel 1851, Jacob: → Über die in den Seen Oberösterreichs vorkommenden Fische. AdWWien 1851, Bd. 6, S. 145-149.
Heckel (1858), Jacob & Rudolf Kner: → Die Süßwasserfische der österr. Monarchie. Monografien Vertebrata Pisces, 1858
Neresheimer 1919, E.: Bericht über die biologische Untersuchung des Attersees Juni-Juli 1919. Österr. Fischerei Zeitung 16:126–129.
Pölzl 1926, F.: Der Attersee und seine Bewirtschaftung. Osterr. Fischerei-Ztg. 1926, Bd. 13; S. 85-86; S. 93-94.
Haempel 1930, Oskar: → Fischereibiologie der Alpenseen. 1930. 259 Seiten.
Mück 1937, Alfred: → Unterach am Attersee, Teil 2. JB Museum Wels 1936. S. 114: Fischarten.


Gassner 2004, Hubert; Wanzenböck, J. et al.: → Die Veränderungen der Fischartengemeinschaften in den großen österreichischen Seen während der letzten 150 Jahre. Österreichs Fischerei 2004:20–27.

  • Kompakte okologisch-biologische Beurteilung und Bewertung der Veränderung der Fischartengemeinschaften.

Der Wildbach "Dexelbach"

Moog 1981, Otto; Merwald, I.; Jungwirth, M.: → Der Dexelbach - zur Limnologie eines Flyschwildbaches. Teil 1 – Österreichs Fischerei 1981:107-112.

Moog 1981, Otto; Merwald, I.; Jungwirth, M.: → Der Dexelbach - zur Limnologie eines Flyschwildbaches. Teil 2: Benthosbesiedlung und fischereiliche Verhältnisse – Österreichs Fischerei 1981:169–181.

Meerwald 1986, Ingo; → Wildbäche als Fischgewässer. Österreichs Fischerei 1986:293–305. (Dexelbach)

Merwald, Ingo, 1984: Untersuchung und Beurteilung von Bauweisen der Wildbachverbauung in ihrer Auswirkung auf die Fischpopulation. Dargestellt am Dexelbach – einem Flyschwildbach. Dissertation, 334 Seiten und Planbeilagen, hektographiert, gebunden.

Geordnete Literatur zur Fischerei am Attersee

Geschichte der Fischerei

Peyrer 1874, Carl: → Fischereibetrieb und Fischereirecht in Oesterreich: eine Darstellung des österreichischen Fischereiwesens und des Fischereibetriebs. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1874. 159 Seiten.

  • (Suche gibt: 4 x Attersee; 1 x Ager; 2 x Mondsee; 2 x Traunsee; 1 x Gmundnersee; 4 x Traun; 2 x Maräne)
  • S. 112–118.: Älteste Fischordnungen für Oberösterreich (Maximilian I. 1499: Brittelmaße; Ferdinand I. 1537: Schonzeiten; Maximilian II.; Rudolf II. 1583 (besondere Fischereiordnungen für Attersee, Mondsee, Wolfgangsee, Hallstättersee und Gmendnersee; auch für Traun und Ager); älteste Fischereiordnung am Mondsee: 1544 mit Gerichtsbarkeit von Erzbischof von Salzburg und Abt des Klosters Mondsee: detaillierte Bestimmungen)

Brachmann 1951, Gustav: → Geschichte der Fischerei in Österreich (Teil I) – Österreichs Fischerei – 4:74–77. → (Teil II) Seite 220–422. → (Teil III) Seite 245-247. → (Teil IV) Seite 112-114. → (Teil V) 5eite 133-135.

Brachmann 1953, Gustav: → Die älteste Fischerei-Ordnung von Oberösterreich (Teil 1; Traun) – Österreichs Fischerei – 6: Seite 159-161. → (Teil 2) Seite 170-173. → (Teil 3) Seite 5-6. → (Teil 4) Seite 24-26.

Wacha 1964, Georg: → Zur Geschichte des Fischhandels in Oberösterreich. Mitteilungen des Oö. Landesarchivs 8, 416-442.

Ostrawsky 2009, Karin: → Das Fischereirecht an Binnengewässern in seiner historischen Entwicklung. Juristische Dissertation, Univ. Wien. 228 Seiten.

  • Landesfischereirecht Oberösterreich S. 106–148 (Suche „Attersee“: kommt v.a. in den Fußnoten konkreter vor; recht detailliert die Fischereiordnungen vom Traunsee und Mondsee)

Kindler 1951, Franz: → Die Fischereirechte und das Grundbuch – Österreichs Fischerei – 4:171–175.

Artenwechsel

Nauwerck 1989, Arnold: → Veränderungen im Fischbestand des Mondsees seit 1955: Ursachen - Wirkungen – Konsequenzen – Österreichs Fischerei – 42:276–285.

  • Interessante fisch-biologische Schlussfolgerungen

Schmall 2014, Berhard; Thomas Friedrich (2014): → Die Störarten der Donau – Österreichs Fischerei – 67: 95–109. (Teil 1: Hausen, Belugastör (Huso huso) – bis 500 kg; tolle Bilder); → Teil 2: Waxdick (Acipenser gueldenstaedtii), Glattdick (Acipenser nudiventris), Sternhausen (Acipenser stellatus) und historische Störnachweise zweifelhafter Identität – Seite 129–143; → Teil 3: Sterlet, »Stierl« (Acipenser ruthenus) und aktuelle Schutzprojekte im Donauraum – Seite 167– 183.

Penzes 1972, Bethen: → Wohin verschwinden die Donau-Sterlets? – Österreichs Fischerei – 25:69–73. (s.a. 500-kg-Hausen!)

Spitzy 1971, Reinhard: → Resistente, amerikanische Krebse ersetzen die europäischen, der Krebspest erliegenden Astaciden – Österreichs Fischerei – 24:21–29.

Weber 1971, Edmund: → Die Einbürgerung von asiatischen Fischen in Österreich – Österreichs Fischerei – 24:100–102. (AMUR)

Hadl 1978, Gerhard; Otto Moog, Afra Müller-Jantsch, G. Müller: → Zum Auftreten der Wandermuschel Dreissena Polymorpha Pallas im Salzburger und oberösterreichischen Salzkammergut – Österreichs Fischerei – 31:163–165.

Zugefrorener Attersee und Bodensee 1962/63

Einsele 1963, Wilhelm: → Der Winter 1962/63, die Gewässer und die Fischerei – Österreichs Fischerei – 16: 67.

Einsele 1963, Wilhelm: → Am 31. März 1963 ging das Eis im Attersee unter! – Österreichs Fischerei – 16:68–72. (Eisbruch)

Wagner 1963, Gustav: → Die totale "Seegfrörne" des Bodensees im Winter 1962/63 – Österreichs Fischerei – 16:73–74.

Wassertemperatur und Gewässer

Butz 1985, Ilse: → Wassertemperatur und Gewässer 1. Teil – Österreichs Fischerei – 38:65-68. → 2. Teil – Seite:144–148; → 3. Teil – Seite:196–199; → 4. Teil – Seite 241–244

Einige Fisch-Portaits (mit tollen Bildern)

Perlfisch, Aitel oder Hasel
Seelaube, Mairenke, Schiedling
Elritze oder Pfrille
Hochzeitszug der Nase
Koppe, Groppe
Die Koppe
Der Bitterling
Der Steinbeißer

Herkunft und Bedeutung der Namen unserer Fische samt Bild

Aalrutte: Die Aalrutte oder einfach Rutte kam vermutlich zu ihrem Namen, weil sie die Menschen nicht nur an einen Aal, sondern auch an eine Kröte oder einen Frosch erinnerte.

Äsche: Der Fisch ist nach seiner aschgrauen Farbe benannt. Alte Bezeichnung ist Asch (ahd asco; mhd asche).

Barbe: Der Name leitet sich aus dem Lateinischen barba (= Bart) ab.

Brachse: Der Name Brachse entwickelte sich aus mhd. brahsem, ahd. brahsema, brahsa, brachsma. Er gehört zur Wortgruppe um mhd. brehen, was »plötzlich aufleuchten« bedeutet. Das glänzende Schuppenkleid hat also der Brachse zu ihrem Namen verholfen.

Forelle: Der Name entwickelte sich aus mhd. forhele, ahd. for(a)hana. Die westgermanische Bezeichnung ist auf eine indogermanische Wurzel "perk" – »gesprenkelt, bunt« zurückzuführen, von der auch das Wort Farbe abgeleitet werden kann.

Gründling, Kessler-Gründling: Namen deuten auf die Lebensweise der Fische (am Grund lebend) hin.

Hecht: Der Name „Hecht“ gehört zur Verwandtschaft von Haken und ist eng mit der Hechel verwandt, einem Gerät mit scharfen Drahtspitzen zum Durchziehen und Reinigen von Flachs oder Hanf. Gebräuchlicher ist uns aus dieser Wortfamilie ein Haushaltsgerät, die Hachel. Der Hecht heißt also wegen seines mit spitzen Zähnen bewehrten Raubfischgebisses so.

Karpfen: Mit der neuen Art wurde auch ihr slawischer Name übernommen ohne eigene lokale Bezeichnungen.

Koppe: Name ist frühes Lehnwort und stammt wegen des großen Fischkopfes vom lateinischen cupa (= Becher, kugeliges Trinkgefäß).

Nase: Der Wortstamm »nas-« für Nase (eigentlich Nasenloch, Nüster) ist indogermanischen Ursprungs.

Nerfling: Name (früher „Örfling“) vom griech.-latein. „Orphus“, einem »rötlichen Meerfisch«.

Neunaugen: Augen und Kiementaschen erwecken den Eindruck von "neun" Augen.

Perlfisch: Er verdankt seinen Namen dem überaus stark ausgebildeten »perlenartigen« Laichausschlag.

Rotauge und Rotfeder: Der Name kommt von roter Farbe, lateinisch rutilus bedeutet »rötlich schimmernd, rötlichgelb«.

R(h)einanke: In Vorarlberg werden die Salmoniden von Ill und Rhein als Illanken und Rheinlanken bezeichnet. Es handelt sich um die Salmoniden, die vom Bodensee in Ill und Rhein zum Laichen aufsteigen. Der ursprüngliche Name ist Rheinanke. Die Herkunft des Grundwortes Anke ist unklar. Vermutlich wird auf den Fettgehalt der Fische angespielt, denn mhd. anke, ahd. ancho ist das alte Wort für Butter und Schmalz.

Saibling: Zu dem aus dem Lateinischen entlehnten Wort „Salm“ für den Lachs wurde die im süddeutschen Raum beliebte Endung »-ling« (vgl. Äschling für Äsche, Näsling für Nase, Sichling für Ziege, Nerfling, Gründling, Bitterling u.v.m) angefügt. So wurde aus dem Salm im Bairischen der Salmling, Sälmling, Salbling oder Sälbling und letztlich der Saibling.

Schlammpeitzger: Er hat Vorliebe für schlammige Substrate.

Schleie: Alles an der Schleie (Tinca tinca) macht einen glatten und glitschigen Eindruck, selbst die Flossenränder sind rund und sanft geformt. Der Name Schleie kann auf eine alte indogermanische Wurzel zurückgeführt werden: dieses [s]lei bedeutet »feucht, schleimig, klebrig sein«.

Schmerle: Der seit dem Frühneuhochdeutschen als smerle und smirlinc auftretende Name Schmerle hat ungewisse Wurzeln.

Steinbeißer: Seinen Namen verdankt der Steinbeißer der charakteristischen Nahrungsaufnahme: Er saugt Sand und Schwebstoffe ins Maul und stößt die unverwertbaren Teile durch die Kiemenöffnungen wieder aus.

Sterlet: Der Name Sterlet kommt als Lehnwort vom russischen Namen dieses Fisches, "Sterlyad."

Welse: Die Worte Wels und auch Waller (Waler, Weller) stammen aus derselben sprachlichen Wurzel wie Wal (Walfisch), welches aus dem germanischen hwalis entstanden ist.

Ziege: Gerader Rücken und gebogener, kielartiger Bauch erinnern an Ziegenkonturen.

Relevantes und Interessantes

Link zum → Sportanglerbund Vöcklabruck - UND: → Geschichte der Fischereiwirtschaft am Attersee

Wertungen in der → Fischschautafel des Sportanglerbundes Vöcklabruck. (in Arbeit)

Burgunder-Blutalgen: Foto von A. Jagsch

Plass 2023, Jürgen (Red.): → ATLAS der Säugetiere Oberösterreichs; Biologiezentrum Linz; Denisia 45 (2023) 952 S.; 38 MB; (Geologie, Klima, Landschaften; Säugetiere usw.).

Findenegg 1973, Ingo: → Vorkommen und biologisches Verhalten der Blaualge oscillatoria rubescens DC. („Burgunderblutalge“) in den österreichischen Alpenseen. Carinthia II; S. 317–330. (Millstättersee: Badebetrieb August 1972 eingestellt; Wolfgangsee 1955; Obertrumersee 1968; Mondsee 1968–1971 u.a.m.)

Reinsch 1927, Friedrich, Kurt: → Der Einbaum, das Fischerboot des Mondsees in Oberösterreich. Zeitschrift f. Fischerei 25:91-97 (Abbildungen; detaillierte Konstruktionsbeschreibung usw.)

Pachinger 1966, August: → Das Räuchern von Fischen – Österreichs Fischerei – 19:3–6.

Oberösterreich: → 15 Fischrezepte aus Oberösterreich

Ferihumer 1956, Heinrich: → Fischerkanzeln – Österreichs Fischerei – 9:45–48.

Einsele 1956, Wilhelm: → Über das Endalter unserer Süßwasserfische. Österreichs Fischerei 1956, S. 25–31. (Fische werden rund 10 Jahre alt; Störe bis 100 a)

Herzig 1985, Alois et al.: → Der Einfluß der Temperatur auf die embryonale Entwicklung der Cypriniden – Österreichs Fischerei – 38:182-196. (alle Arten der Weißfische, karpfenartigen Fische)

Hemsen 1959, Jens: → Die Schwimmblase der Fische - mannigfaltig im Bau - vielseitig in der Funktion – Österreichs Fischerei – 12:33–39.

Pohla 1986, H. et al: → Der Kiemenreusenapparat europäischer Karpfenfisch-Arten (Teleostei, Cyprinidae). Österreichs Fischerei, 1986:94–104. (TOLLE elektronenmikroskopische Aufnahmen der Kiemenreusen; Seelaube…)

Danecker 1961, Elisabeth: → Die Libellen - das glänzende, streitbare Volk über Wasser und Schilf – Österreichs Fischerei – 14:73–77.

von Frisch 1962, Karl: → Insekten - die Herren der Erde – Österreichs Fischerei – 15: 77–79.

Haempel 1951, Oskar: → Giftige Fische. Österreichs Fischerei 1951, S. 149–150. (giftiges Aalblut (auf 60 °C erhitzen hebt Wirkung auf); Thunfisch-Blut; Wels-Blut; der rohe Rogen der Barbe)

Aubrecht 1983, Gerhard: → Fische. (14 Seiten Literaturzusammenstellung; 22 x „Attersee“)

Baumgartner 1955, Richard: → Der Angelhaken einst und heute – Österreichs Fischerei – 8:130–134. (von den Pfahlbauern bis heute)

Petz-Glechner 2007, Regina, Petz Wolfgang, Achleitner Stefan: → Fischökologische Charakterisierung von Seeausrinnen einiger österreichischer und bayerischer Seen. Österreichs Fischerei 2007, S. 52–62. (Seeache: Wanderungen von Perlfisch und Seelaube, Ager: v.a. 54% Barbe, 11% Aitel, 25% Koppe)

Anonymous (1975): → Die letzte Trockenperiode des Neusiedler See 1865-1871 – Österreichs Fischerei – 28:88–93. (Austrocknungen: 1736, 1811, 1865-1871)

Manfred Rydlo (1970): → Windhose am Mondsee – Österreichs Fischerei – 23:164–165. (Bild)

Neresheimer 1928, E.; Ruttner, F. (Lunz): → Eine fischereibiologische Untersuchung am Traunsee. Zeitschrift f. Fischerei 26:537–564.

  • Einsetzen von Hallstatt-Reinanken; Seeforellen als Nutzfischräuber – aber als Verwerter der nicht geschätzten Tiefseesaiblinge; Solvaywerk-Laugeneinleitung; Probleme wg. Salzen und der beeinträchtigten Winterzirkulation wg. des höheren spezifischen Gewichts; Abb. Tiefenlinien usw.

Brenner 1978, Tomás: → Zur Biologie des Seesaiblings (Salvelinus alpinus L.) im Attersee. Limnologische Lehrkanzel, Universität Wien. Arbeiten aus dem Labor Weyregg 1978, Bd. 2; S. 117–125. (Nur Tiefsee-Saibling; Laichzeit ganzjährig, v.a. im Spätsommer; ½ mit Parasiten befallen …)

Eutrophie – Oligotrophie – Fischertrag

ATTERSEE-BSP – Land Salzburg 2019: → Die großen Seen Salzburgs. Fuschlsee, Hintersee, Wiestalstausee, Wolfgangsee, Zeller See - Beiträge zur limnologischen Entwicklung. Reihe Gewässerschutz 25:1–246.

Phosphorgehalt in mg/m3 und Fischbiomasse in kg/ha

Dokulil 2017, Martin: → Alpenrandseen im Anthropocän: Verschlechterung und Sanierung – eine österreichische Erfolgsgeschichte. Acta ZooBot Austria 154, 2017, 1–53. [Behandlung des Attersees auf S. 23–26]

Laut Dokulil gibt es eine "Abhängigkeit der Zooplankton-Biomasse von der Menge an vorhandenem Phytoplankton. Bezogen auf die Biomasse unter einem Quadratmeter Seeefläche erklärt das Phytoplankton sogar 90 % der Varianz des Zooplanktons. Dieser Zusammenhang unterstreicht die Bedeutung des Phytoplanktons als Nahrungsgrundlage für das Zooplankton. Eine Kombination der Relationen ermöglicht theoretisch auch eine Ableitung der möglichen Biomasse des Zooplanktons aus dem Gesamtphosphor, welcher auch als Basis für die Abschätzung der Fischbiomasse herangezogen werden kann (p. 639; nach Gassner et al. 2003; vgl. die nebenstehende Grafik)".

Dass dem nicht so ist, zeigt eine Nachrechnung der Korrelation dieser zitierten und angeführten Grafik, wie anhand der vier nachstehenden selbst erstellten Grafiken nachvollzogen wird. Die erste Grafik wird anhand der Original-Daten erstellt. Lässt man nur den – wegen des doppelten Ertrags – unglaubwürdigen Maximalwert weg, sinkt die Regression deutlich, wie der zweiten Grafik zu entnehmen ist. Lässt man auch die 12-mg-Phosphorwerte weg, wird die Regressionsgerade wiederum flacher. Falls man auch die 10-mg-Phosphorwerte streicht, wird sie wirklich flach. Durch eine Erhöhung des Phosphor-Gehalts auch auf das 2,5-fache erhöht sich die Fischbiomasse nur mehr auf das 1,4-fache. Daraus erkennt man, dass z.B. für den Attersee, der weit unter diesen Phosphor-Werten liegt, das Fischgewicht je ha nicht von der Oligotrophie abhängt. Es ist eher davon auszugehen, dass andere Faktoren (z.B. verfügbares Zooplankton, Verfügbarkeit von jungen Besatzfischen (?) oder heimischen Kleinfischen wie Elritzen als Futterfische usw.) wesentlicher sind.

ÖWWV-Mitteilungen, OÖ-LK (1984): → Seen-Sanierungsprogramm in Oberösterreich in der Endphase – Österreichs Fischerei – 37:8–9. (Bilder von der Produktion der Rohre und deren Verlegung)

Dokulil 1983, Martin; Pischinger, K.: → Die hygienisch-bakteriologische Situation der Badebereiche am Mondsee im Sommer 1983 – Österreichs Fischerei – 36:241–244.

Moog Otto: → Österreichisches Eutrophieprogramm - Projekt Salzkammergutseen: Arbeiten aus dem Labor Weyregg. 6 Bände

Moog 1989, Otto: → Die Effekte eines verringerten Abwassereintrags auf die Entwicklung eines oligotrophen Sees (Attersee), 1989. [Seit 1986 ist Attersee „ultra-oligotroph“.]

Moog 1988, Otto: → "ATTERSEE"-Nachlese. In Buch: Seenreinhaltung in Österreich. II. Teil (S. 164–172)

Moog 1983, Otto: → „Selbstreinigende und Phosphorrückhaltevorgänge in Der Seenkette Fuschlsee - Mondsee - Attersee”. Ergebnisse des österreichischen Eutrophieprogrammes 1978–1982. Wien 1983. 107 Seiten.

Schindlbauer (1982, Gottfried: → Das hydrographische Einzugsgebiet des Attersees – geographische Untersuchungen als Grundlage für eine Nährstoffbilanzierung. – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 6_1982:17-56. 41 Seiten. (Die Bodenverhältnisse um den Attersee usw.)

Enorme 1970er-Phosphorbilanz in Seenkette
Ringkanalisation – Pumpwerke und Kläranlagen

Müller 1979, Günter: → Phosphorbilanz der Seenkette Fuschlsee – Mondsee – Attersee. Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 3; 1979: 18–36.

Rep. Österreich (1983): → Ergebnisse des österreichischen Eutrophieprogrammes 1978-1982 – Monografien Allgemein – 0144: 1-106.

Otto Moog (1982): → Jahresgang von Phythoplankton und Chlorophyl a im Attersee 1981. Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 6_1982: 134 - 141.

Otto Moog (1982): → Nährstoffbilanz 1981 und trophische Charakterisierung von Fuschlsee, Irrsee, Mondsee und Attersee. Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 6_1982: 3 - 16.

Otto Moog (1981): → Die Auswirkungen der Nährstoff-Fracht auf die Gewässergüte der Seen im Ager-Einzugsgebiet von Fuschlsee, Mondsee, und Attersee– Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 5_1981:1–42.

Otto Moog (1981): → Wasserbilanzierung des Ager-Seenketten-Systems 1989 – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 5_1981: 43 - 50.

Otto Moog (1980): → Die Phytoplanktonentwicklung im Attersee 1979 und die Diatomeen-Kieselsäurebeziehung im Attersee – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 4_1980: 173 - 184.

Otto Moog (1980): → Die Silzium - Kieselalgen Beziehung im Attersee – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 4_1980: 185 - 193.

Otto Moog (1980): → Die Phosphorbilanz der Ager-Seenkette für die Jahe 1978 und 1979 – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 4_1980: 6 - 30.

Otto Moog (1979): → Das Crustaceenplankton des Attersees – Bemerkungen zur Populationsökologie und Stellung in der limnischen Nahrungskette – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 3_1979: 178 - 187.

Otto Moog (1978): → Jahreszyklus, Vertikalverteilung, Biomasse, Populationsdynamik und Produktionsbiologie des Crustaceenplanktons im Attersee – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 2_1978: 90 – 98

Gerhard Hadl, Otto Moog, Afra Müller-Jantsch, G. Müller (1978): → Zum Auftreten der Wandermuschel Dreissena Polymorpha Pallas im Salzburger und oberösterreichischen Salzkammergut – Österreichs Fischerei – 31: 163 - 165.

Hartmann 1980, Jürgen: → Verschiedene Ursachen von Eutrophierungserscheinungen in Gewässern – Österreichs Fischerei – 33:182–185.

Schultz 1971, Günther: → Erste Ergebnisse von 3 Jahren Seenuntersuchungen (1968, 1969, 1970) an einigen Salzkammergutseen und Seen des Salzburger Flachgaues – Österreichs Fischerei – 24: 149 - 158. (Attersee Trinkwasserqualität, Mondsee und Wolfgangsee bereits sehr bedenklich)

Danecker 1969, Elisabeth: → Bedenklicher Zustand des Mondsees Herbst 1968 – Österreichs Fischerei – 22:25-31.

  • Eutrophierung, Wasserschichtung, Algenblüte – Blaualge Anabaena flos aquae, welche ihre Fäden zu winzigen lockeren Bällchen zusammenknäult, so daß man sie schon mit freiem Auge als punktförmige Gebilde erkennen kann. Weitere Elemente der Algenblüte waren Ceratium hirundinella, eine gepanzerte Geißelalge, und die Blaualge Oscillatoria rubescens (Burgunderblutalge)

Arbeiten aus dem Labor Weyregg OFFEN

Datenblatt → Attersee 2007–2009

Limnologische Bibliographie zum Attersee: → 26 Literaturstellen bis 1980; viel von Univ. Göttingen.

Moog , Otto: → Seenreinhaltung - Attersee. (Daten, Limnologie etc.)

Datenblatt → Attersee 2007–2009

WIKIWAND: → https://www.wikiwand.com/de/Region_Attersee


6 Bände: → Arbeiten aus dem Labor Weyregg

Moog 1982, Otto: → Arbeiten aus dem Labor Weyregg 1982.

Schindlbauer, Gottfried: Agrargeographie des Atterseegebiets. Diss. 1981, Univ. Salzburg.

Schindlbauer 1982, Gottfried: → Das hydrographische Einzugsgebiet des Attersees – Geographische Untersuchungen als Grundlage für eine Nährstoffbilanzierung. Arbeiten aus dem Labor Weyregg Bd. 6, 1982. S. 17–56. (einzelne Bäche mit Fläche, Bevölkerung, Landwirtschaft usw.) HQ LITERATUR zu Geologie, Hydrologie, Landwirtschaft usw. [Desciption of surface structure taking in consideration geology and nature of soil.]

Schindlbauer 1986, Gottfried: → Das ländliche Siedlungsbild unter besonderer Berücksichtigung der Gehöftformen, dargestellt am Beispiel des Atterseegebietes. JBOÖMV 1986, S. 89–105.

Moog 1982, Otto: → Jahresgang von Phytoplankton und Chlorophyll a im Attersee 1981 – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 6_1982: 134–141 (Abb. S. 140)


Klima und Wetter: → Das Klima und durchschnittliche Wetter das ganze Jahr über am Attersee


Die häufigen Wasservögel am Attersee

Aubrecht 2003, Gerhard: → Höckerschwan – Denisia – 0007:124-125.

Aubrecht 2003, Gerhard: → Lachmöve Denisia – 0007:218-219.

Aubrecht 2003, Gerhard: → Haubentaucher – Denisia – 0007:110-111.

Schuster 2003, Alexander: → Blässhuhn – Denisia 0007:202–203.

Müller 1979, Günther, Otto Moog (1979): → Nahrung und Verteilung des Bläßhuhns am Mondsee. – Egretta 1979:1-3.

Aubrecht 2003, Gerhard: → Stockente, Denisia 0007:144–145.

Aubrecht 2003, Gerhard: → Tafelente Denisia – 0007:152-153.

Aubrecht 2003, Gerhard: → Reiherente Denisia – 0007:154-155.


Aubrecht 1978, Gerhard: → Ergebnisse von drei Wasservogelzählungen am Attersee im Winter 1977 – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 2_1978:128-136.

Aubrecht 1979, Gerhard; Gert Michael Steiner: → Wasservögel und Makrophyten am Attersee – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 3_1979:253-261.

Winkler 1984, Hans; Gerhard Aubrecht: → Zusammenhänge zwischen überwinternden Wasservögeln und die Beschaffenheit der Uferzone des Attersees. – Egretta – 27_1:23-30.

Aubrecht 1979, Gerhard: → Die Wasservögel des Attersees 1977 und 1978 - Diskussion der Ursachen für die zeitliche und räumliche Verteilung. – Jahrbuch OÖMV – 124a:193-238.

Aubrecht 1981, Gerhard; Otto Moog: → Die Entwicklung des Wasservogelbestandes im Attersee von Winter 78/79 bis Winter 80/81. – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 5_1981: 166 - 174.

Aubrecht 1982, Gerhard; Otto Moog: → Der Wasservogelbestand des Winterhalbjahres 1981/1982 am Attersee. – Arbeiten aus dem Labor Weyregg – 6_1982: 179 - 182.

Die Wasserpflanzen des Attersees

Attersee Unter Wasser.jpg

OÖ Landesregierung: → Phytoplankton im Attersee 2013. Attersee S. 10–39.

Pall 2010, Karin et al.: → Makrophytenkartierung Attersee – Bewertung nach WRRL. OÖ Landesregierung 2010, 38 Seiten.

  • Makrophyten sind Gewächse, die mit bloßem Auge sichtbar sind. Diese umfassen die höheren Wasserpflanzen und die Armleuchteralgen. Zu den Wasserpflanzen werden nur die aquatischen Makrophyten, also die untergetaucht lebenden gezählt.

Jersabek 2021, Christian: → Ökologischer Zustand der Seen im Land OÖ; 198 Seiten. (Attersee-Phytoplankton; vorkommende Arten; Anzahl; OFFEN: Bilder)

Findenegg 1959, Ingo: → Das pflanzliche Plankton der Salzkammergutseen – Österreichs Fischerei – 12:32–35

Die Nahrung der Fische: Zooplankton und Wassertiere

Moog 2002, Otto: → Zu Tisch beim Fisch - Fischnährtiere - womit Fische sich verköstigen. – Natur und Land 2002:10–13.

Herzig 1985, Alois: → Fischnährtier-Almanach für den Mondsee – Österreichs Fischerei – 38:97–108. (Jahresgang Phyto- und Zooplanktonarten samt Abbildung; Verhältnis Phyto- zu Zooplankton: Vergleich mit Attersee; Wassertiefe; Tageswanderung; Bodentiere)

Schaber 1985, P.: → Das Nährstoffpotential des Zooplanktons in österreichischen Gewässern. – Österreichs Fischerei – 38:57–64. (S. 63: im gesamten Attersee bis 60 m Tiefe 26.000 t Zooplanktonfrischmasse pro Jahr)

Zach 1980, Otto: → Untersuchungen über das Kleinkrebse- und Rädertierplankton einiger Salzkammergutseen. Jahrbuch des OÖMV 1980:223-238.

Danecker 1965, Elisabeth: → Die Schnecken und Muscheln unserer Fischwässer – Österreichs Fischerei – 18:34–46.

Schifffahrt am Attersee OFFEN

Segelparadies Attersee OFFEN

Tauchparadies Attersee

Hois 2014, Harald, Kapfer Gerald: → Unterwasser - ein fotografischer Streifzug durch Seen, Flüsse und Bäche entlang der Ostalpen. Zs. Denisia Bd. 33:9–32. (schöne Unterwasser-Bilder)

Der Attersee gilt als Tauchmekka im Salzkammergut sowie im deutschsprachigen Raum. Der See gilt als das vielfältigste Tauchgewässer Österreichs und zählt zu den besten Süßwasser-Destinationen weltweit. Die Auswahl an Foto-Standorten richtet sich ganz nach den Wünschen der Fotografen: von der Architektur der Unterwasserkuppeln, Anlegestellen und Bootshäuser hin bis zu senkrecht abfallenden Steilwänden oder auch zu opulent bewachsenen Abhängen und Uferzonen reicht das Spektrum. Doch damit noch nicht genug: Schwarmphänomene wie der jährliche Laichzug der bis zu 1 m großen Perlfische (Abb. 27) oder die Millionen an Seelauben (Abb. 28) an den Hinkelsteinen sowie an weiteren Bachmündungen machen den Attersee einzigartig.

Link → Literatur zum Attersee