Das Salzkammergut und der Attergau

Aus atterpedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Attergaugebiet - allgemein

Fritz Koller (1988): Die Anfänge der Salzburger Städte. Civitas und verwandte Begriffe in den Salzburger Quellen. – Mitt(h)eilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde – 128: 5 - 32. Keinerlei Ausgreifen nach Attergau ...

Die Agilolfinger

Historia

→ Herzog Odilo

Herzog Tassilo III.

Dicke Linie im Osten: slawische Namen, im Westen romanische Namen; dünne Linie: vorrömische Namen

Herzog Tassilo III. → in Wikipedia


Eberhard Kranzmayer (Univ. Prof. Dr. Eberhard Kranzmayer (Klagenfurt 15.5.1897-13.9.1975) Dialektologe und Namensforscher): → Die Besiedlung der Umgebung von Steyr im Lichte der Ortsnamen Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr, März 1953, Heft 10

http://steyr.dahoam.net/?p=2203


Tassilo, Herzog von Bayern, → stiftet das Kloster Kremsmünster. (OÖUB 2 (Wien 1856) S. 2)


Text der Dotation in Latein und teilweise deutsche Übersetzung


Arno Bischof von Salzburg und Abt von St. Arnand

Der Priester Arno kommt 777 als Vertreter des Bischofs nach Kremsmünster. 778 tritt er in das Kloster St. Armand im fränkischen Flandern ein und wird dort 782 Abt, was er auch dauerhaft bleibt. 785 wird er von Tassilo III. auf Betreiben Karls des Großen zusätzlich zum Bischof von Salzburg (nach Virgil) ernannt. 787 versucht er mit Abt Heinrich von Mondsee vor Papst Hadrian vergeblich gegen Karl den Großen zu vermitteln. 788 legt er das Güterverzeichnis Salzburgs an, das 790 von K. Karl bestätigt wird. Arn ist auch bei den Gebietsabgrenzungen von Kremsmünster und Mondsee gegenüber dem Reichsgebiet beteiligt. Über die Bedeutung der Besitzbestätigungen wegen der Übernahme Baierns durch die Franken handelt Sickel, Theodor: → Beiträge zur Diplomatik 3, v.a. S. 29.

798 wird er mit Karls Hilfe Erzbischof des nunmehrigen Erzbistums Salzburg. (Salzburg-Wiki: https://www.sn.at/wiki/Arn)

K. Karl bestätigt Dez.790 Salzburg sämtlichen in Notitia Arnonis bisherigen aufgezeichneten Besitz

Die Verhandlung in Rom (K. Karl, Arno, Abt Hunrich)

Hildegard: zweite Frau Karls des Großen, seit 768 fränkischer König, 800-814 Kaiser → http://biografia.sabiado.at/hildegard-karolingische-koenigin/


Die historischen Grenzen

Notitia Arnonis und Breves Notitiae der Juvavia

Losek, Fritz: → Notitia Arnonis und Breves Notitiae: Die Salzburger Güterverzeichnisse aus der Zeit um 790: Sprachlich-historische Einordnung, Text und Übersetzung. 188 Seiten. (Diese zeigen auf, dass die Siedler des Attergaus um 790 - nach wie vor - "Romanen" waren: im Text sind einige Schenkungen von Romanen aus dem Attergau an Salzburg auffindbar. Weiters schenkt Odilo ein Brüderpaar von Ponninwanch (= Powang) an die Maximilianszelle (= Bischofshofen); einfache Leute schenken einen Weinbau in "Atersé;" es kommt ein "Nuzdorf" - zwar bei Salzburg - vor, aber mit richtiger Schreibung und Aussprache!). Dieser so geringe Eingriff von Salzburg in den Attergau zeigt die deutliche Abgrenzung zum alten Traunseer Kloster.

Bereits im Dezember 790 wird von Kaiser Karl dem Bischof Arn → aller Besitz für Salzburg bestätigt.: siehe hierzu den → Text in Latein (vgl. Faksimile rechts) und die deutsche Übersetzung

Die Nähe der Salzburger Kirche ("Ecclesia Petena") zu den Franken wird schon durch deren (fränkischen) Gründer Rupert um 550 AC begründet und beschrieben von Huber, Alois: → Die Ecclesia Petena - nun Salzburch - der Salzburger Urkunden; AÖG Band 37, 1867, S.1-103. Siehe vor allem das wesentliche Ergebnis SS. 101-103.

Wolfram, Herwig: → Die Notitia Arnonis und ähnliche Formen der Rechtssicherung im nachagilolfingischen Bayern, in: Vorträge und Forschungen 23 (1977) 115–130. (ausgezeichnete Darstellung der Zustände nach der Absetzung Tassilo III. 788 und der Besitzsicherung mit Genehmigung durch Kaiser Karl für Bischof Arn von Salzburg)

Janda, Anna: → Die Barschalken. Univ.-Wien 1926, Hrsg. Dopsch, Alfons. → (Karte S. 67: Barschalken-Orte)


Grenzbeschreibung Kloster Mondsee

Landgraben Ober-/Powang Richtung Cella/Reith

Herzog Odilo gründet Kloster Mondsee ... ohne Salzquellen ...

Chronicon Lunaelacense; von Bernhard Lidl, Abt und Archivar des Klosters Mondsee, 504 Seiten, erschienen 1748 "ad Annum Jubilaeum Millenarium" - dem "Jahrtausendjubiläum".

pp.5,6: "Heinrich der II. Abt von Mondsee wurde von Tassilo mit dem Salzburger Bischof Arno (786, Anm.) als Gesandter nach Rom entsendet, um Streitigkeiten gegen den fränkischen König Karl vor Papst (H)Adrian zu vertreten. Mit dem besagten Bischof Arn ging er nach Cambium und erhielt - wohl als Belohnung - die Kirche Straßwalchen für gegebene Dörfer."

Mit der Absetzung von Tassilo III. wird Mondsee Reichskloster und untersteht - wie Trunseo - direkt dem Kaiser Karl dem Großen..


Grenzbeschreibung Kloster Trunseo

Die verbleibenden Grenzen für die Abtei "Trunseo" als Residuum der später gegründeten Klöster von Mondsee (748) und Kremsmünster (777).

Entwurf: Rahmen und Argumente: Raffelstettener Zollordnung 906, Pressburg 907, Trunseo 909, Altmünster, voll besiedeltes Gebiet von Kremsmünster, Sulzibäche (KrMü, Ischl, ... ), verderbliche Wirkung vom "Ober-Historiker" Pfeffer (eine Veröffentlichung pro Woche) ...

süd-östliche Grenze: siehe Grenze zu Mondsee;

→ altes Patrimonium, Ischl als Zollstation, weder Salzburg noch Mondsee kommen in die Nähe des "inneren Salzkammerguts", Attergau, bis Ohlsdorf ..., Altmünster besorgt Attergau, Zell für Mondsee, Nußdorf an Traunkirchen ... Kenntnisse von Wolfgang: Schenkung an Bamberg und gleichzeitige neue Gründung von Traunkirchen nach den Ungarneinfällen ...

nörd-östliche Grenze: siehe Grenze zu Kremsmünster (Arn "circumire" der Grenze zu Kremsmübster im Auftrag von Karl d.Gr.,)

Pfeiffer: → Die Grafschaft im Gebirge ... Trunseo ... Pfeiffer verrennt sich wie immer: verfolgt wieder die 3 Grafschaften ... ist zu rasch, ohne Gegen-Checks ...


Grenzbeschreibung Kloster Kremsmünster

westliche Grenze Kremsmünster: Fluss Albina - Alm

Tassilo, Herzog von Bayern, → stiftet 777 das Kloster Kremsmünster. → vgl. den Text in Latein und die deutsche Übersetzung ... gegenüber Mondsee aber mit Salzquellen ... und den westlichen Gebietsgrenzen Traun und Alm. Der Text zeigt deutlich auf, dass das Gebiet durchwegs slawisch besiedelt gewesen ist, wie aus der "nuncupante" → "nun so genannten" deutschen Bezeichnung für alle Orte zu erkennen ist. Offenbar gab es zuvor Vereinbarungen mit den bisherigen Siedlern, denen auch Rechte zugestanden wurden. Dem Münster wurden auch - schon vorhandene - Robot- und Steuerleistungen an den Fiskus zugesprochen, wie auch der Zehent von mehreren bereits bestehenden Kirchen.

791, 3. Januar (Worms)Karl der Grosse bestätigt dem Kloster Kremsmünster rechtskräftig den von Herzog Tassilo geschenkten Besitz (DD Karol. I (dMGH) p. 226, # 169: Abschrift aus der Mitte des 12. Jh.) siehe hierzu auch: → Bestätigung der Grenzen von Kremsmünster durch K. Karl - im lateinischen Original und deutscher Übersetzung - samt relevanter Hervorhebungen - im Jänner 791 unmittelbar nach den Salzburger Bestätigungen und nur eineinhalb (!) Jahre nach der Absetzung von Herzog Tassilo. Bischof Arn ist offenbar im Auftrag von Kaiser Karl an der "Bereitung" ("circum-ire" = "herum-gehen") der klösterlichen Grenzen gegenüber dem Traungau (und damit gegenüber dem nach Tassilos Absetzung nunmehrigen Reichsgebiet) beteiligt gewesen.

HISTORIA CREMIFANENSIS von Bernardus Noricus, ca. 1305-1325. In dMGH, S.628: Bezugnahme auf den Priester, später Erzbischof von Salzburg, Arn (S. 629).