Ausgrabung des Grabhügels von Maikop im Jahr 1897

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ОТЧЕТ Н. И. ВЕСЕЛОВСКОГО О РАСКОПКАХ МАЙКОПСКОГО КУРГАНА В 1897 Г. 1
1 Рукописный Архив ИИМК РАН. Фонд 1, 1896 г., д. No 204, лл. 52–52 об
In: → Caucasian Ancient Societies in Palaeometal Epoch; (S. 44-48); The Institute for Material Culture History, Russian Academy of Sciences; St. Petersburg 1997, 136 Seiten.

Der Bericht von N.I. Veselovsky über die Ausgrabungen des Grabhügels von Maikop im Jahr 18971
1 Aus dem Manuskriptarchiv des IPMK RAS. Fond 1, 1896, v. 204, S. 52 ff.

Übersetzung: → Daria Stigler (18.4.2023)

"Der Hügel befindet sich in der Stadt Maikop im 1. Bezirk an der Kreuzung zweier Straßen, wobei die östliche und südliche Flanke etwas zurückgesetzt sind, und war etwa 5 Klafter hoch und wurde aus Erdlehm aufgeschüttet. In seinem Inneren befand sich eine kreisförmige Umschließung aus gebrochenem Kalkstein. Vor nicht allzu langer Zeit begannen die Bewohner von Maikop, dem Hügel Lehm für Bauzwecke zu entnehmen, und sie gruben die nördliche und westliche Anlage erheblich ab, so dass sie an einigen Stellen tiefer in das Erdreich eindrangen. Meine Befürchtung, dass das Grab von ihnen geplündert wird, veranlasste mich, mit der Ausgrabung des Hügels zu beginnen. Der Erdhügel wurde von der Westseite her ausgegraben. Auf der Spitze des Hügels, oberhalb des Zentrums, befand sich in einer Tiefe von 1,5 Faden eine Zweitbestattung unter Korpuskeln, in der sich ein Skelett befand, offenbar in gekrümmter Haltung, mit einem breiten Bronzespeer (Nr. 1) und einem silbernen Spiralring (oder Ring) (Nr. 2). Die umfangreiche Besiedlung des Hügels, die bei der Ausgrabung entdeckt wurde, sowie eine dicke Schicht von Abfallmaterial wiesen auf ein großes Grab hin. Es befand sich in der Mitte des Hügels und war von Nordosten nach Südwesten ausgerichtet.

Zeichnungen aus dem Bericht von Veselovsky: 1-3 - Goldobjekte; 4 - schematischer Plan des Maikop-Hügels; 5, 6 - Schemata der Skelette und des Inhalts

Er war wie folgt gestaltet: Der Boden des Grabes hatte abgerundete Ecken und nach innen gebogenen Seiten- und Querlinien versehen.

Der Boden des Grabes war mit Geröllsteinen ausgekleidet, an manchen Stellen einschichtig, an manchen zweischichtig. In den Ecken befanden sich ziemlich starke Baumstämme mit einem Durchmesser von 4 bis 6 Zoll, die nicht erhalten geblieben sind, es gibt nur Löcher, die nur bis zum Boden des Grabes hinunterreichten und etwa 4 Zoll breit waren. Am Boden des Grabes befanden sich 8-10 Zoll lange Längströge, vielleicht befand sich dort ein Balken für eine Säule. Die Wände des Grabes waren mit Holzbrettern abgedeckt oder mit Holzblöcken verstärkt. Über dem Grab, das 7,5 Bögen lang, 5,25 Bögen breit und 2 Bögen tief war, befand sich eine hölzerne Plattform, die mit 2-3 Zoll Erde bedeckt war, und eine zweite hölzerne Plattform von großen Ausmaßen, die weit über das Grab hinausging (die Plattform konnte nur von der Westseite aus verfolgt werden, aber die anderen Stellen konnten nicht vollständig geöffnet werden). Als das Holz verrottete, bedeckte die Erde das Grab, und einige der Gegenstände, die unter dem Gewicht litten, wurden von ihr zerdrückt.

Das Grab enthielt drei Skelette. Eines davon nahm die südliche Hälfte des Grabes ein und war, dem Schmuck nach zu urteilen, das bedeutende Individuum. Er lag in gekrümmter Haltung mit dem Kopf nach Südosten, und hatte die Hände am Kopf. Unter ihm war der Boden des Grabes (eigentlich die Kieselsteine) dicht mit leuchtend roter Farbe bedeckt, und dort, wo diese Farbe gefunden wurde, befanden sich goldene Ornamente. Die Analyse ergab, dass es sich bei der Farbe um Mennige handelt. [Anm.: Bleioxid; kommt in der Natur in Form des seltenen roten Minerals Minium vor.]

Das Kleid des Toten war mit goldenen Ornamenten bedeckt: gestanzte große Löwen (Nr. 3) und kleine Stiere (Nr. 3b), kleine Löwen (Nr. 4), Ringe (Nr. 5), es gab viele Karneolperlen unterschiedlicher Größe und Form (Nr. 6). Die Stiere waren mit goldenen Tassen (Nr. 7) und Perlen (Nr. 8) vermischt, goldene Perlen (Nr. 9) fanden sich überall, außerdem 3 große goldene Perlen (Nr. 10), eine Perle mit Verdickung an den Enden (Nr. 11), eine goldene gerippte Kugel (Nr. 12), goldene Rosetten aus zwei Kelchen mit 4 Blütenblättern (Nr. 12b), türkisfarbene Perlen (Nr. 13). Auf dem Kopf befand sich ein Diadem, das aus zwei goldenen Bändern bestand, die eng aneinander lagen. Die Bänder lagen auf dem Hinterkopf, vermutlich waren sie vor dem Kopf mit Schnüren befestigt, die im Laufe der Zeit verrotteten, so dass die Bänder lose waren und direkt auf dem Boden lagen (Nr. 14). Am Kopf befanden sich goldene Ringe (Nr. 15), deren Zweck unbekannt ist, und zwei goldene Ringe (Nr. 16). Goldknöpfe (Nr. 16b). Außerdem lagen vom Kopf bis zu den Knien Gegenstände, die als Stab oder als Zeichen der Macht (Szepter) erkannt werden können. Es handelte sich um 6 Röhren, von denen 4 halb aus Gold, halb aus Silber waren; auf den beiden halbgoldenen waren zwei massive goldene Stiere angebracht, was darauf hinweist, dass der Griff aus Gold und die Spitze aus Silber war (Nr. 17), auf den beiden silbernen waren silberne Stiere angebracht (Nr. 18). Auf den beiden anderen Röhren (Nr. 19) war nichts zu sehen. Auf der Oberseite der silbernen Rohre befinden sich Längsschnitte, vielleicht zum Einsetzen von Bürsten oder Haarbündeln. Offenbar waren diese Röhren mit Goldkappen versehen (Nr. 20), die eine Quaste umschließen könnten. Besonders häufig anzutreffen sind Silberkappen in Form einer Halbkugel (Nr. 21). Außerdem finden sich in diesem Abschnitt des Grabes dünne Streifen eines silbernen Überzugs eines hölzernen Gegenstandes (Nr. 22), wobei dieser Bezug manchmal Nägel enthielt (Nr. 23). Zwei türkisfarbene Anhänger mit goldenen Ösen wurden hier gefunden (Nr. 23b und 23c). Bei seinem Kopf befanden sich 10 Kupferwaffen (24-24i) und zwei Schleifsteine, einer aus grünem Stein mit einem goldenen Loch (Nr. 25), der andere ein gebogenes Steinbeil mit einem Loch (Nr. 26) und ein Steinbeil (Nr. 26b). In der Nähe der Knie befanden sich zwei Arten von Pfeilspitzen aus Feuerstein, flache (Nr. 27) und sichelförmige (Nr. 28).

Lage der Waffen, Werkzeuge, Geräte und Gefäße

Die Skelette waren durch eine Trennwand aus zersetztem Material voneinander getrennt, dessen Zusammensetzung als Holz bestimmt worden ist. Eine Trennwand verlief quer durch das Grab und trennte den ersten Verstorbenen von den anderen, die zweite befand sich zwischen dem zweiten und dritten Skelett, wie in der Zeichnung dargestellt.

Zu den Füßen des ersten Skeletts lagen zwei weitere nebeneinander, ebenfalls in gekrümmter Haltung. Ihr Schmuck war ärmer, aber ebenfalls aus Gold. Skelett Nr. 2 trug zwei goldene Drahtringe mit Karneolperlen (Nr. 28b) und feine Goldperlen, wo die Hände lagen. Auch die Silberplatten des ersten Skeletts reichten bis hierher (Sklavenperlenkette Nr. 28c). Unter diesem und dem nächsten Skelett befand sich nur sehr wenig rote Farbe, und diese war nur sporadisch vorhanden. Nach den Ohrringen zu urteilen, wurde hier eine Frau (Sklavin) begraben. Bei Skelett Nr. 3 wurden facettierte und gemusterte Perlen gefunden, und zwar in größerer Menge als bei der Sklavin (Nr. 28c).

Im Grab, an den Wänden und in den Ecken, waren die Gefäße in folgender Reihenfolge angeordnet: Von den Bronzewaffen zu den Füßen des ersten Skeletts befanden sich 14 silberne Gefäße unterschiedlicher Form und Größe, davon mit goldenen Ösen (Nr. 29), zwei mit Tierdarstellungen (Nr. 30 und 31), die anderen teilweise mit Ösen, einige der anderen sind ohne Ösen (Nr. 32-42), darunter ein goldener Krug (Nr. 43), ein niedriges goldenes Gefäß in Form eines Salzfasses (Nr. 44) und ein aus Stein gedrehtes Gefäß mit einem aufgesetzten Boden aus vergoldeten Silberplatten mit goldenem Schnabel (Nr. 45). In der gleichen Richtung, zur Ecke hin, befanden sich eine flache Kupferschale (Nr. 46), ein Kupfereimer mit Henkel (Nr. 46b), ein großer, in den Boden eingelassener Kupferkrug (47) und in der Ecke selbst ein großer Kupfertopf mit kugelförmigem Boden (Nr. 48). In der nächsten Ecke befand sich ein großer Tontopf mit einem kegelförmigen Boden (Nr. 49). Gegenüber den Silbergefäßen, an der gegenüberliegenden Wand, befanden sich 7 Stück Tongefäße aus gelbem, rotem und schwarzem Ton mit kugelförmigem Boden (Nr. 50-56). In der vierten Ecke befand sich nichts. An der Stelle, an der sich Kupferwaffen und Kupferkessel befanden, war ein korbförmiges Grasgeflecht erkennbar, das am Kupfer klebte; an anderen Stellen war dieses Geflecht jedoch nicht erkennbar."





Liste der von Professor Nikolai Ivanovich Veselovsky im Jahre 1897 im Kuban-Gebiet im Grabhügel der Stadt Maikop gefundenen Objekte (S. 48).

1. Bronzespeerspitze.

2. silberner Spiralring (zerbrochen).

3. goldene Platten mit der Darstellung von Löwen, 37 Stück.

3 b. goldene Platten in Form von Stieren, 19 Stück.

4. desgleichen, aber in Form kleiner Löwen, 31 Stück.

5. goldene Ringe, 38 Stück.

6. Karneol-Perlen in verschiedenen Größen und Formen.

7. Goldtassen in verschiedenen Größen.

8. Goldperlen.

9. kleine Goldkügelchen in Form von Perlen.

10. lange, geriffelte Goldperlen, 3 Stück.

11. eine längliche Goldperle mit Verdickung an den Enden.

12. eine goldene kugelförmige Perle.

12-b. Goldrosetten, 10 Stück.

13. türkisfarbene Perlen.

14. zwei goldene Bänder von einer Tiara.

15. goldene Haarbänder.

16. zwei goldene Drahtringe. 16-b. Goldene Knöpfe.

17. zwei Röhren halb Gold, halb Silber mit Goldstieren.

18. zwei silberne Röhren mit silbernen Stieren.

19. zwei Röhren, bei denen der untere Teil aus Gold und der obere aus Silber ist.

20. Goldknöpfe.

21. silberne Kappen.

21-b. silberne geriffelte Perlen.

22. dünne Silberplatten, die als Beschlag für einen Holzgegenstand dienten.

23. der gleiche Bezug mit silbernen Nägeln.

23b und 23c. türkisfarbene Anhänger mit goldenen Schlaufen.

24. Bronzewaffen in einer Anzahl von 10 Stück (Nr. 24-24i).

25. Malachit-Steinschärfer.

26. großer gebogener Steinschärfer.

26b. Steinbeil.

27. rhombusförmige Pfeilspitzen aus Feuerstein.

28. Pfeilspitzen aus Feuerstein in Form eines Halbmondes.

28b. zwei Golddrahtringe mit Karneolperlen.

28c. Kette aus „Sklaven“-Perlen.

29. ein silbernes Gefäß mit goldenen Ring-Schlaufen.

30. ein silbernes Gefäß mit Tierdarstellungen.

31. Dasselbe. [Anm.: das Gefäß des Herrschaftsgebiets]

32-42. silberne Gefäße in verschiedenen Größen, von denen einige völlig zerbrochen sind.

43. goldene Kanne.

44. ein Goldgefäß in Form eines Salzfasses.

45. Keramikschale mit goldenem Schnabel.

46. flache Schale aus Kupfer.

46b. ein Kupfereimer mit einem Henkel.

47. ein großer Kupferkrug, der durch die Erde zerdrückt wurde.

48. ein kupferner Kessel mit kugelförmigem Boden.

49. großes irdenes Gefäß mit kegelförmigem Boden.

50-56. schwarze und gelbe Tonkrüge mit kugelförmigem Boden.