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Inhaltsverzeichnis

Erster Teil: Die Herrschaft Attersee im Mittelalter

Anmerkung: Kursive Einfügungen in Klammern sind ursprüngliche Fußnoten im Text.

Zu dieser Beschreibung wurden besonders auch Hoheurd´s schriftlicher Nachlaß, und die ungedruckten Codices von Michaelbeuern und Mattsee benützt. – Zu ähnlichen Darstellungen der Geographie des Mittelalters anderer Gauen und zur Geschichte der Dynasten liegen sorgfältig gesammelte Materialien und hiernach ganz neu entworfene Charten vor.

Attersee unter den Römern

Die Gegenden am Attersee hatten mit dem Noricum, das die Römer 15 Jahre vor Christi Geburt eroberten, und im J. 476. an Od0acer, den Feldherrn der Heruler und Rugier, verloren, dann die Gothen vom Jahre 493 bis 553 besaßen, und endlich an die Baiern überließen, gleiches Schicksal.

Bis jetzt ist aus den Zeiten der Römer ein einziger Leichenstein bekannt, welcher sich in Fechlamarkt in der Kirchenmauer findet. Wahrscheinlich würde man mehrere Denkmale entdecken, wenn man emsig nachsuchte. In Mondsee hat man vier Leichensteine gefunden, welche in Chronico Lunaelacensi abgebildet stehen. Der Jesuit Insprugger macht in seiner Austria mappis geographicis distincta rerumque memorabilium historia Viennae 1727. 8. II. pag. 34; Meldung von einer Sage, daß nämlich 400 Schritte von Fechlabruck den Hügel hinan einst eine Stadt gestanden sey, welche Attila zerstört habe, und setzt bey, wirklich habe man in den nahen Aeckern alte Münzen von Gold und Erz, und einen Onix, worauf das Bild einer Römerin eingeschnitten war, ausgegraben.

Zuverläßig hat eine Strassa, welche durch Höhndorf (In Urk. Hohindorf: nicht Henndorf, wie die Unkundigen schreiben und sprechen.), Straßwalchen und Lengau ging, den bevölkerten Thalzug der Mattig mit der Hauptstadt Juvavia verbunden; allein die Hauptstrasse, welche nach Lorch führte, war nicht eine Fortsetzung der vorigen „von Straßwalchen aus, sondern zog nach meinem Dafürhalten über Thalgau, Mondsee durch das Attergau, nach Seewalchen, Fechlabruck und dann weiter. Daß die Landstrasse nach Thalgau ging, sagt der Indiculus Arnonis im Diplomatischen Anhang zur Juvavia S. 34. vom J. 798 ausdrücklich. Die Peutingerische Tafel setzet auf die gedachte Strasse Tarnantone 13,000 Schritte von Juvavum, Laciacum 14,000 Schritte von Tarnantone, und Tergolape 18,000 Schritte von Laciacum. Rechnet man nach Manner´s Geographie der Griechen und Römer ersten Theil S. 211 auf die römische Meile oder auf 1000 Schritte ein Fünftheil einer geographischen Meile; so trifft die Entfernung von 13,000 Schritten auf Mondsee, welches 5½ Stunde von Salzburg entlegen ist, und jene von 14,000 Schritten auf Seewalchen ein, welches 6 Stunden von Mondsee am nördlichen Ende des Sees liegt; 6½ Stunden von Seewalchen, also unterhalb Fechlabruck ist Tergolape zu suchen. (Das Tarnatone möchte wohl auch zu den Ruinen von Altentann hinter Höhndorf, 2 Meilen von Salzburg gesucht werden. Die Säule des Septim. Severus wurde von Altentann nach Höhndorf versetzt. Diese Richtung der Strasse an den Bergen hin vermied die Sümpfe, womit der Zugang von Thalgau einst noch mehr erschwert war. Mondsee bleibt nichts desto weniger ein römischer Wohnsitz.) Mondsee ist eine teutsche Benennug, hergenommen von der Figur des Sees; auch Laciacum ist, wie nicht zu läugnen, in Seewalchen vertauscht worden. (Maninse, Lunaelaeus in den Urkunden des Mittelalters. Wie, wenn Mond- und Attersee sich wechselseitig erklärten, und an eine göttliche Verehrung von Sonn (Ader) und Mond (Mynü) aus der Urzeit erinnerten? Für beyde Lichtmassen lassen sich keine herrlicheren Altäre denken, als die im Süden beyder Seen zunächst und 7000–8000 Fuß emporragenden Gebirge.) Die frühere Kultur deutete auffallend dahin, daß die Strasse die angenommene Richtung müsse genommen haben; denn frühe blühten in diesem Theile des Attergaues schon mehrere Ortschaften, indeß die Gegend an der Fechla, durch welche die heutige Hauptstrasse geht, noch mit Wald bedeckt, und wüste lag.

Atersee ursprünglich der Atergau

Die älteste Eintheilung der teutschen Länder ist die in Gaue, welche schon vor Karl dem Großen bestand. Unter den vielen Gauen des Baierlandes hieß auch einer der Atergau, der seinen Namen von dem großen See erhielt, welcher sich in demselben von Norden gegen Süden ausdehnte.

Wie Mattighofen im Mattiggaue, Salzburghofen im Salzburggaue, Chieming im Chiemgaue und Piesendorf im Pinzgaue die Hauptorte waren, so war es Attersee im Attergaue. Hier hatte der Gaugraf seinen Sitz; von hieraus herrschte er unter der Oberherrschaft des baierischen Herzogs über den ihm unterworfenen Strich Landes; hieher mußten die Unterthanen kommen, wenn sie ihre Pflichten und Giebigkeiten zu leisten hatten; oder wenn sie bei ihm Schutz suchten, und die Handhabung ihrer Rechte anriefen. Es standen noch gar viele Dörfer und Ortschaften, ja selbst einige Märkte nicht, da Attersee am westlichen Gestade des gleichnamigen Sees als der Hauptort im Gaue hervorragte; noch breitete sich ein weit gestreckter Wald über die westlichen und nördlichen Bezirke aus, als am Gestade des Attersees, an den Ufern der Ager, und der untern Fechla schon Orte blühten, Aecker mit Getreide besäet, und Hügel sogar mit Reben bepflanzt wurden.

Andere alte Meldungen zum Atergau

Bevor ich mich in eine Untersuchung des Atergaues einlasse, will ich vorausschicken, was Andere über denselben geschrieben haben.

P. Benedictiner zu Oberaltaich, schreibt in seiner historischen Untersuchung der Gränzen, Gaue und Ortschaften des Herzogthums Baiern unter den Herzogen des agilolfingischen Stammes, die unter die Abhandlungen der kurfürstl. baierischen Akademie der Wissenschaften VII. Band 1772 aufgenommen worden ist, § 15, S. 400: „Der Atergau ist ein Gau des Herzogthumes Baiern. Er hatte seinen Sitz oberhalb Salzburg zur rechten des Flußes Salzach, nahe an den Gränzen des heutigen oberen Oesterreich, zwischen dem Wallersee (lacus uualarius) und Attersee bis hin an den Fluß Fechel, oder Föcklach (Valga), und die Gaue Salzburgouu, Matagouu und Trungouu lagen um ihn her. Die Orte dieses Gaues sind folgende: Atragoe, das nach der Meinung des Hrn. Prälaten von Bessel heute Attersee heißt, Forhheit, Hohindorf, Steindorf,“ Die heutige Benenuung dieser Orte aber giebt Appel nicht an.

Hr. v. Kleimayern in seiner Juvavia dipl. Anh. S. 21. meldet bloß: „Das Attergau gränzte an das Salzburggau, Matagau und Trungau, und hatte seine Lage vom Attersee in Oberösterreich bis an die Vökel Fechilesaha.“

Hr. Heinrich v. Lang in seiner Abhandlung über die Vereinigung des baierischen Staats aus den einzelnen Bestandtheilen der ältesten Stämme, Gauen und Gebiete 1812 S. 128 spricht: „Ein Untergau des Mattichgau war der Attergau, worin der Irschsee, Mondsee und Attersee lag. Da das berühmte Kloster Mondsee bald als Zubehörde des Mattichgau, bald des Attergau aufgeführt wird, und derselbe Graf Gebhard ao. 1007 als Gaugraf im Mattichgau und eben so im Attergau erscheint; so geht daraus hervor, daß der Attergau als Untergau zum Mattichgau als dem grössern gehört haben müsse. Das Chronicon lunaelacense nennt als Attergauische Orte: Steindorf (Stein?), Einwalhesdorf (Seewalchen?), Mulipach, Pogindorf (Polnstorf), Adalhohesdorf, Chemmata (Kammer?), Pirichinwang (Verwang), Flumen Agra die Ager, Pohberg, Puhilesbach (Buchberg?).“

In der Gegenschrift zur obigen unter dem Titel: Nachtrag zur Urgeschichte der Baiern, München 1815 giebt Hr. Vinzenz von Pallhausen S. 235 über den Attergau folgenden Aufschluß: „Der Attergau erstreckte sich bis an den Traunsee; denn Mulipach Chron. Lunaelac. Pag. 38, dieser von Zirngibl vergeblich gesuchte Ort Mühlbach, welcher bey Traunkirchen in den Traunsee fließt, gehörte noch zum Attergau; gegen Norden an den Vöggl- oder Fechilfluß, gegen Westen an die Sprenzel und an Wangau, gegen Süden an den Weissenbach und an die Ischel. Hr. von Lang irrt sich, wenn er S. 128 glaubt, daß der Attergau kein für sich bestehender Gau, sondern ein Untergau des Mattichgau gewesen seyn müsse; denn es ist unrichtig, daß das Kloster Mondsee bald als Zubehörde des Mattichgan, bald des Attergaues aufgeführt wird. Ueberall heißt es Mondsee in pago Mattihgowe. Hr. von Lang hat Mondseeische Güter im Attergau gelegen mit dem Kloster Mondsee selbst vermengt. Er lese nochmal nach. Und wenn ein Gaugraf in zweyen Gauen zugleich erscheint, so folgt daraus nicht, daß einer des andern Untergau gewesen seyn müsse. Uebrigens kennt Hr. von Lang auch die folgenden Orte im Attergau nicht. Villa Steindorf pag. 19 ist nicht Stein am Matsee, sondern Steindorf ober dem Attersee zwischen Dürrager und dem Agerflusse. Skerolfinga ad flumen Agre ist Schörfling am Einfluß der Ager in den Attersee (soll heißen am Ausfluß der Ager aus dem Attersee) Chemata ist nicht Kammer, sondern Kemating am Dürrager.“

Ich halte es für überflüßig, über diese Beschreibungen Anmerkungen zu machen, da in der Folge die Ansichten, wo sie wahr sind, ohnehin bestätiget, und wo sie falsch sind, berichtiget werden. Verwang und Stein am Mattsee in den Atergau hineinziehen, heißt freilich gewaltig irren.

Gränzen des Attergaues

Westlich und südlich wurde der Attergau von dem Walde begränzt, den der baierische Herzog Ottilo im J. 748 zur Gründung des Klosters Mondsee hergab, und den die Urkunde ausdrücklich als zwischen dem Salzburggau, dem Mattichgau und dem Atergau liegend nach seinen Marken beschreibt. Die Urkunde selbst ist merkwürdig genug, daß sie aus dem Chron. Lunaelac. pag. 3 in ihrer ganzen Ausdehnung bekannt werde. (Anmerk. Zur Deutung obiger Urkunde leistet die Vischerische Charte von Oberösterreich vom J. 1676 gute Dienste.)

Treffend beschreibt Hr. v. Pallhausen die Unterach, die Ischel, den Zinkenbach, den Königs- und Hinkenberg, den Sprenzelbach, Reit und Zell: allein Nesselthal und Staufen setzt er nur dem Namen nach an, ohne deren Lage anzugeben; Breitenseldun, Alblingon und Burchstal übergeht er mit Stillschweigen; Rindertal verteuscht er mit Küheleiten, ohne weitere Erklärung. Denkt er sich dabei die Küheleiten, über welche man von der Tiefenbrunau im Vicariate Faistenan nach St. Gilgen geht, so irrt er: eher müßte wohl St. Gilgen das Rindertal seyn, weil es in der Tiefe liegt. Statt Buchebach meint er, sey zu lesen Bucheberg, und versteht darunter den Buchberg am Attersee zwischen Amberg und Litzelberg.

Betrachtet man diese Stiftungsurkunde genauer; so wird man gewahr, daß der Wald zwey Abtheilungen hat, und daß die zweyte bey Michilnpach anfängt. Auch spätere Urkunden sprechen die Abtheilung deutlich aus, als: die vom J. 829 Chron. Lunaelac. pag. 70; die vom J. 951 S. 96, und die vom J. 1184. S. 139. Zufolge dieser heißt die erste Abtheilung des beschriebenen Gränzwaldes

Der Wald am Abersee

Er fing am Mondsee an, zog sich längs der Unterach, einem Fluße, hin, der die Gewässer aus dem Mondsee in den Atersee abführt, und sie dort ausschüttet, wo heute das Pfarrdorf Unterach steht. Auf dem gegenüberliegenden Gestade fließt der Weissenbach in den See, welcher seine Gewässer in den östlichen Bergschluchten sammelt. Von Unterach weg setzte der Wald östlich nach dem Weissenbache fort; wo sich sein Gebiet endet, lenkte sich die Gränze südwestlich den Liubensperg hinan, welcher auf der Greipl. Charte des Erzherzogthums Oesterreich ob der Ens unter dem Namen Leonsperg angemerkt ist, und von demselben wieder herab, und jenem Puncte der aus dem Abersee in die Traun laufenden Ischel zu, wo der Bach eintritt, der ##immerher in dieser Gegend die Landgränze bildet.## Preitenfelden hat sich in Breitenbach, zwey große Bauernhöfe zwischen Strobl am Abersee und dem Zinkenbache, verändert. Die Gränze folgte nun dem Zinkenbache nicht bis zur Quelle, sondern setzte auf das linke Ufer über; und stieg über die Alpeln Alblingon, d. i. die kleinen Alpen, die auf der linken Seite des Zinken- und Königsbaches liegen, auf die Spitze des Königsberges hinauf, an dessen Fuße der Königsbach entspringt. Von da weg nahm sie die Richtung nach Süden dem Hochzinken zu,– einem Berge, der da vor andern hervorraget. In der nämlichen Richtung weiter fortlaufend konnte sich die Gränze nirgends anderswo an die Ischel anschließen, als dort, wo der Leobensperg gegenüber steht, und der Bach in die Ischel ausläuft, welcher Salzburg von Oesterreich scheidet.

Um seinem Kloster den Wald am Abersee noch stärker zu versichern, bat Abt Lambert im J. 829 den K. Ludwig den Frommen, als er sich zu Ranshofen aufhielt, um Verleihung desselben; die Edelmänner Ernest und Adelbert (fideles nostri sc. regis) sprachen für ihn, und Ludwig schenkte locum in Abernsee cum toto nemore circum jacente – den Ort Aberse, heute St. Wolfgang, mit dem ganzen umliegenden Walde dem Kloster Mondsee zum Nutzen der Brüder, welche daselbst dem Herrn dienten, mit allem Rechte des Eigenthums. Um nun allem Streite über den Umfang dieses Allodiums vorzubeugen, so wurde ausdrücklich auch die Gränze bemerkt. Sie fängt sofort an, gegen Westen beym Ursprunge des Zinkenbaches, und läuft gegen den Abersee fort: gegen Osten aber fängt sie dort an, wo der Tinnelbach in denselben ausrinnt, und geht fort bis an jene Stelle, wo die Ischel in die Traun fällt. Auf der andern Seite machen die beyden Weissenbach, sowohl der, welcher in den Atersee, als jener, welcher in die Traun ausfließt, ihrer ganzen Länge nach die Gränze. Bey dem soll es von nun an unwidersprechlich bleiben; kein Fremder soll sich unterstehen, im Attersee zu fischen und im Walde zu jagen; nur die Brüder und ihre Bauern sollen allein das Recht hiezu haben. Der König schickte seinen Commissär (Missum) ab, der den Abt und die Diener Gottes belehnte. (In occidente a rivo nominato Zinchinbach, ubi ipse in Aparinesseo (in einer andern Urkunde ab ortu fluminis Zinzenbach) et ab oriente in eo loco, ubi Tinnilipach in eundem lacum influit, ubi Iscula in Trunam cadit, ut absque ullius contradictione illuc constaret. Et ex alia parte terminum haberet usque ad Wizinbach übi et ipse in Atarseo vadit, et alium Winzipach, usque dum ipse in Trunam decurrit.)

Allein Salzburg hatte ältere Ansprüche, die sich auf frühere Schankungen der baierischen Herzoge oder auch auf den Besitzthum gründeten, welchen einige Mönche erlangt hatten, die einst mit Hände-Arbeit da sich genährt (Dipl. Anh. zur Juv. S. 22), und wahrscheinlich eine wilde Gegend zur Urbarmachung werden erhalten haben. Erzbischof Luipram behauptete die Rechte seiner Kirche gegen Barturich, den Bischof in Regensburg, welcher vom K. Ludwig dem Teutschen im J. 831 für das Frauenstift Obermünster das Kloster Mondsee für sich und seine Nachfolger erhalten hatte. Luipram und Nordpercht, der Graf entweder aus dem Mattichgau, weil Mondsee in denselben gehörte, oder Vogt des Stiftes Regensburg, reiseten selbst in den Wald am Abersee, um an Ort und Stelle den Streit über die Jagdbarkeit und das Recht zu fischen zu schlichten; viele Edelleute kamen auch dahin. Darunter wurden sechzehen, deren Namen angeführt werden, aufgerufen, die Wahrheit zu sagen. Diese sagten aus: „die Marken seyen ihnen wohlbekannt, indem sie oft bey denselben gewesen wären; was vom Zinkenbache und dem Tinnelbache bis über den Gipfel des Schafberges westwärts und südwärts liege, gehöre dem heil. Petrus und dem heil. Rupert zum Sitze Salzburg.“ („Dixerunt de Zinkinpah et Tinnulinpah usque super verticen montis, quem vulgo nominat Skafesperc ex occidentali parte et meridiana proprie confinia ad Sanctum Petrum et Rodbertum ad Sedem Juvavensem pertinere.“ Dieser Handel wurde berichtet den 3. August 843 Chron. Lunaelac. pag. 78 und dipl. Anh. zur Juv. S. 90).

Auf diese Weise wurde die Gränze festgesetzt, die ##noch heut zu Tage das Land von Oesterreich scheidet.## K. Arnulph bestätigte sie dem Erzbischofe Dietmar von Mattighofen dem königlichen Weiler aus den 20. Nov. 890 mit folgenden Worten: „Firmamus, forestem, qui in pisoncia incipit, hoc est de rivulo Erilipah (Erlbach bey Fischorn im Pinzgau.) usque ad acutum montem, qui diotisce Wassinberch (Der acutus mons, teutsch Wassenberg, ist das Gebirg hinter dem Gränzbach, Dintelbach, der in die Ischel ausfließt. Noch jetzt nennt der gemeine Mann ein schrofiges Gebirg, wie das gedachte ist, ein scharfes, acutes (war).) dicitur prope iscalam in illo loco ubi terminus forestis Rapotonis comitis se ab illo disjungit, et in aquilonari parte de rivulo Tinnilipach usque in summitatem montis Cirvancus (Der Cirvanken, noch heut zu Tage so genannt, ein waldichter Berg, wo die Landgerichte Salzburg, Neumarkt und Thalgau zusammenstossen.) nominati et de jam dicto monte Wassinberch usque ad monticulum Nochstein. (Der Nockstein steht hinter dem Geisberg, eine Stunde von Salzburg, auf der Poststraße nach Hof fährt man an dessen kahler Seite vorbei.) Dipl.-Anh. S. 12.

Die zweite Abtheilung des im J.748 an das Kloster Mondsee geschenkten Gränzwaldes ist

Der Wald Oberwang

Seine Gränze fängt an beim Michelnbach (Michilnpach der Mühlbach, welcher in den Wiesen zu Rabenschwant entsteht, und den Markt Straßwalchen durchfließt.), geht von da bis in's Rinderthal (Rindertal, Rinderbach heißt der Greippl. Charte zufolge noch in unsern Tagen der Bach, welcher Friedburg vorbeifließt und drei Stunden östlich im Kobermausser Walde entspringt. Dieser Name weiset zuverläßig darauf hin, daß die Gegend um Friedburg in den grauen Tagen der Vorzeit Rinderthal geheißen habe – und sie heißt heute noch so.) bis Nesselthal (Nezzeltal, Nesselthal ein Dorf mit 12 Häusern und 41 Einwohnern in der Pfarre Pöndorf an oder doch unweit der Poststrasse. Eigentlicher scheint aber dieser Name dem hinter dem Dorfe liegenden Graben zu gelten.), vom Nesselthal bis zum Berge, Stauf (Mons Stouphe, der Berg Staufen, welcher am linken Ufer der Fechla nördlich von Frankenmarkt sich gegen Osten hin ausdehnet. Zur Rechten der Fechla, 1 Viertelstunde unterhalb Frankenmarkt, ist das Dorf und der Freysitz Stauf mit 15 Häusern und 78 Einwohnern.), von Stauf bis zur Sprenzala (Sprenzala, die Sprenzel, ein Bach, der sich eine Stunde oberhalb St. Georgen von Südwesten her in die dürre Ager ergießt. (An der Sprenzel ist die Wasserscheide zwischen Straßwalchen und Frankenmarkt; mehrere Gaue laufen auf dieser Wasserscheide, die auch im J. 1156 zur Abtrennung der baierischen Ostmark diente, zusammen. In der neuern Zeit scheiden sich von da aus das Inn- und Hausruckviertel.), von der Sprenzala bis Burgstal (Burchstal, vermuthlich eine Stelle, worauf eine römische Verschanzung stand, denn so waren die alten Teutschen dergleichen zu nennen gewohnt, und eine Verschanzung war hier zur Deckung der Strasse gewiß nicht zwecklos) dann bis Buchbach (Buechebach, Buchbach heißt wahrscheinlich der Bach, welcher das Dorf Buch, eine halbe Viertelstunde von St. Georgen gegen Süden liegend, durchfließt, vielleicht ist dieser Bach hier gemeint, so daß die Gränze über den Bergrücken fortlief, der die südwärts und nordwärts fallenden Gewässer trennt, und ##zwischen Reit und Zell## endet. Da herum heißt noch eine Waldung die Buchinger Waldung, aus welcher (ich kann es nicht bestimmter sagen), die dürre Ager oder der Hinterbach entspringt.), hernach durch die Gränzen von Reit (Riuta, Reit, ein Dörfchen mit 23 Einwohnern, eine Viertelstunde von Nußdorf.) und Zell (Cella, Zell, ein Dorf mit 13 Häusern und 54 Seelen, eine halbe Stunde von Nußdorf, beyde am Attersee hinauf) an den Attersee. Endlich (schenkte Herzog Otilo) alle von da weg an dem See anliegenden Wälder und Felder, kultiviert und unkultiviert, sammt allem Nutzen, der damit geschafft werden kann, bis in den Weissenbach, und diesen Fluß aufwärts bis auf den Leobensperg.

Innerhalb und an den Gränzen dieses ausgedehnten Waldes fanden sich:

Vuanghi - Oberwang

Oberwang, ein Pfarrdorf im Herrschaftsgerichte Mondsee mit einer Kirche des heil. Konrad, 53 Häusern und 337 Einwohnern, 2 Stunden von Mondsee entfernt. Gundwein fügte im J. 824 von seinem Eigenthume in Wanghi den Antheilen des Klosters Mondsee die Kirche, den Hof mit Hausstatt und Getreidkasten, den nutzbaren Gründen und dem Gemeinwalde, ferner eine Mühle, eine Hube und vierzehn Leibeigene bey. („Gunduuinus tradidit res suas proprias, situs in loco, qui vocatur Vuanghi, partibus Monasterii beati Michaheli, id est, Ecclesia et curte cum casea et horrea, et terra salaricia et silva communis et mulina I. et hohonia I. et mancipia XIV.“ Chron. Lunaelac, pag. 63) Oberwang hatte also schon sehr frühe eine Kirche. Christian, Bischof von Passau verlieh im J.951 dem Kloster Mondsee, das ihm die zwey Dörfer Ruser und Waltrisingon (Ich halte Ruser für Oberfritzing, ein Dorf mit 9 Häusern und einer Filialkirche von 46 Menschen bewohnt, 1 Stunde von Fechlamarkt, und Waltrisingon für den Sitz Walkering.) abgetreten hatte, statt dieser die Pfarre sammt den Zehenten des ganzen Waldes Mondsee, des Waldes Oberwang, den Zehenten des Waldes Abersee und allen Zehenten, wo immer das Kloster im Bisthume Passau Besitzungen hat. S. 96. Papst Lucius III. bestätigte im J. 1182 demselben die Kirche Oberwang (Ecclesiam Obervvange), welche im J. 1145, als Abt Konrad auf dem Rückweg nach Hause von seinen Unterthanen erschlagen wurde, dem ##heil. Kilian, dem Apostel der Franken##, geweihet war, und erst im J. 1723 einen eigenen Geistlichen erhielt, wie auch die Kirche Abbstorf (Ecclesiam Abbatesdorff) und die Kirche Abersee (Die Namen Abersee, Abbatesdorf Abtenau usw sind analog: Gegenden, wo Wälder ausgehauen wurden.) Ecclesiam Abersee, quae est filia Ecclesiae vestrae Mannse. Pag. 437.

Ob der locus Fangauui, wo Wilhelm im J.834 einen Wald eine Stunde lang und zwei Tagewerke breit (silvam in longitudine habentem Lenuam [Leucam, lieu] unam et in latitudine mensuram jurnalium duorum) an Mondsee schenkte, nicht vielmehr in Wangau, als zu Pfongau bei Neumarkt zu suchen sey, mögen jene beantworten, die mit der Gegend genau bekannt sind.

Das Thal des Irrsee

noch jetzt von waldigen Bergen eingeschlossen, welches immerher in einiger Verbindung mit Mondsee stand, war im J.748 von dem beschriebenen Walde Oberwang bedeckt. Mönche aus dem eine Stunde entlegenen Kloster Mondsee waren es, welche die Wildniß ausreuteten, und sich eine Zelle erbauten, um eine Wohnung zu haben während der Zeit, als sie da zu verweilen für nöthig erachteten; woher dann der Ort und die Gegend den Namen Zell erhielt. Im J. 1107 verlieh Hartwig, Bischof von Regensburg, dem Abt Rudbert und seinem Kloster Mondsee die Novalzehnte von der Kirche Zell bis zum Dorfe Irrstorf (novalia ab Ecclesia, quod dicitur Cella üsque ad villam Urstorf). Chron. Lunaelae. Pag. 115. Die Kapelle Zell, welche Tuto, Bischof zu Regensburg im J. 955 von der Pfarre Rurippe trennte (Chron. Lunael. pag. 98), ist Zell bey Riedau, und Rurippe die Pfarre Raab. (M.f. in den M. B. die Urkunden des Kl. Reichersberg. Einige Geographen ließen das Rurippe im Irrsee versticken, weil sie es heute da nicht fanden, wo es nie gestanden hatte.) Die Vögte des Stiftes Mondsee bauten, nachdem die Gegend am Irrsee schon lange bevölkert war, die Veste Wildeneck, welche in der Fehde zwischen Heinrich, Bischof in Regensburg, dem auch Mondsee gehörte, und dem Herzoge in Baiern im J. 1242 belagert, eingenommen und ganz zerstört wurde. Die Vögte des Stiftes, die Grafen von Ortenburg, waren nun bedacht, die Veste wieder zu erbauen; allein Herzog Albert von Oesterreich trug um das Jahr 1282 dem edlen Herrn Wernher von Schaunberch und seinen lieben getreuen Al. von Puchaim, Chr. von Someraus, und Ulrich von Kapella auf, den Erzbischof Friderich II. zu schützen, und den Grafen von Ortenberch selbst mit gewaffneter Hand daran zu hindern. (Besondere Urkunde). Späterhin scheint sie doch wieder aufgebaut worden zu seyn; denn im J. 1295 verkaufte Bischof Heinrich von Regensburg das Schloß Wildeneck sammt allen Rechten und Nutzungen („Proprietatis, possessiones, praedia, decimas, advocätias, judicia, jura, jurisdictiones, cum omnibus pertinentiis, suis in districta Mansee cultis et incultis, quaesitis et inquirendis, venationibus, piscationibus, saltubus, sylvis, nemoribus, quod et quae Nobiles comites de Artnvvurg ab Ecclesia Ratisponensi proprietatis nomine, seudi titulo possederunt: excepto jure aqoad iuvestituram temoraliam, quod in Abbatia et Monasterio Mansee Ratisposensi Episcope cometit ab antiquo.“), wie es die Grafen von Ortenburg zu Lehen trugen, um 200 Pfund gangbarer Münze dem Erzbischofe Rudolph von Salzburg: allein Herzog Otto von Baiern kaufte im J. 1296 dem Grafen von Ortenburg das Vogteyrecht darüber ab, wodurch der erstere Kauf vereitelt wurde (Chron. pag. 163). Herzog Stephan verschrieb im J. 1372 die Veste Wildeneck und die Mauth zu Straßwalchen Ulrichen von Schaumburg (Hohenecks Genealogie der österreichschen Stände Th. III, S. 636). Daraus mag Hoheneck Anlaß genommen haben, die Herrschaft Wildeneck zur alten Grafschaft Schaumburg und also ##zum Atergaue zu rechnen, wohin sie aber niemals eigentlich gehörte.##

Uriseedorf - Irrsdorf

Irrsdorf, ein Filialdorf von Straßwalchen, war schon zu Arnos Zeiten bekannt; denn Heimo schenkte an Salzburg, was er da Eigenthümliches besaß (Heimo dedit proprietatem suam, quam habuit ad Uriseedorf.) Dipl. Anh, S. 43.

Strazuualaha - Straßwalchen

Rudker Gottschalk und Eberhart schenkten mit Erlaubniß des Herzogs Tassilo zu Weng – einem Filialdorfe am Wallersee – Wallerdorf und Straß im Salzburggau, in allem 9 Bauernhöfe, zum Bisthume Salzburg. („Herodkaer et Gotescale et eparachar tradiderunt in pago Salzburgaoe loca nuncupantes in uuangiu, et in uualardorf seu ad straz, hoc est, in totum mansos VIIII. inter uestitos et apsos.“ Dipl. Anh. S. 24. „Rudker et Otaker, Gotschalcus Ebinger Nobiles viri tradiderunt de eorum proprietate, quae habuerunt ad Wenge super lacum Walrsee et ad Strazza mansos VIIII. cum omni appendicio suo eorum.“ S. 40) Desgleichen gaben auch Madelhem und Kazzilo, zwey Brüder und Edelmänner einiges von ihrem Eigenthume in Wallerdorf und am Surbache. (Madelhemus et Kazzilo fratres et Nobiles viri traditderunt aliquas res proprietatis suae et Walrdorf et super rivulum Sura. Pag. 40 et 290.) Dieses Wallerdorf halte ich nicht für Seewalchen am Wallersee, das S. 8 locus uualarius genennt wird, sondern für Straßwalchen, und suche in der Nähe daselbst etwa in einem Vormarkte das Straß, indem es in naher Verbindung mit Wallerdorf vorkommt, und einmal sogar für letzteres gesetzt wird. Im J. 799 den 11. April vertauschte Arno, damals noch Bischof in Salzburg, die Kirche Straßwalchen und in einem andern nahe dabey liegenden Orte Straß an Land 176 Joch (Arn Salzburgensis antistes dedit in loco, qui dicitur Strazuualaha ecclesiam ibidem cum integritate, qualiter ante S. Petro et sancto Hrodberto impendebat servitium. Similiter et in alio loco nuncupante Strazza), das jetzt mit Straßwalchen, wie ehevor mit Wallerdorf in Verbindung steht (prope eodem loco de terra dedit iugera CLXX.) Dagegen gab ihm Abt Heinrich von Mondsee Güter zu Hadolvesbach und Lantehompha (Dipl. Anh. S. 55.). Bedenkt man, daß der Wald Oberwang sich östlich über Straßwalchen hinauf erstreckte; so kann man leicht den Vortheil berechnen, welchen der Besitz dieses Kirchdorfes zum Behufe der Urbarmachung der waldigen Gegend da herum dem Stifte brachte. Die Urkunde sagt es deutlich, „ubi congruus vel oportunus evenisset locus“, daß die anständige Lage der Beweggrund zum Tauschen gewesen sey. Heinrich Graf von Ortenburg versetzte im J. 1242 das Gericht und die Vogtey zu Mondsee, Steinkirchen und Straßwalchen dem Bischofe von Passau (Hund's Stammbuch II. 31). In der Folge kam das Gericht Mondsee, wozu die Herrschaft Wildeneck gehörte, an Baiern, von dem es im J. 1505 an Oesterreich abgetreten wurde. Zwischen den Jahren 1247 bis 1259 erhielt Philipp, Erwählter des Erzbistums Salzburg aus dem Hause Ortenburg, vom Abte Heinrich in Mondsee und dem Convente daselbst den Ort Straßwalchen, welchen er befestiget hatte (locum in Straßwalhen, quem munitionibus et vallo consepit), und verpflichtete sich dagegen, das Kloster zu entschädigen, es in allen Nöthen zu schützen, und mit allen Rechten der Advocatie sich zu begnügen, die ursprünglich damit verbunden waren. (Besondere Urkunde, die ich so wie viele andere dienliche Hülfsmittel Hrn. Legationsrathe Ritter v. Koch-Sternfeld verdanke.)

Gelegenheitlich will ich noch Marquard von Höhfeld (de Hevelden) Dienstmann des Bischofs Chuno von Regensburg anführen, welcher um das J. 1162 als Zeuge bei einem Tauschvertrage zwischen diesem Bischof und dem Kloster Aspach vorkommt. (Mon. Boic. V. 156. - Höchfeld bildete ein eigenes Amt der Pflege Straßewalchen.)

Von Osten her schloß sich an den bemerkten Wald das Salzburggau an; Straßwalchen selbst gehörte ursprünglich noch zu diesem Gaue: als es aber von Salzburg abgetreten worden war; so wurde es ein Eigenthum des Klosters Mondsee, und gerieth unter die Vogtey dieses Stiftes, welche matagauische Grafen ausübten; folglich wurde es zum Mattichgau gerechnet; denn Mondsee lag bestimmt in demselben, daher auch der Wald, der Anfangs nur die Scheidewand zwischen dem Mattich-, Salzburg- und Atergau machte, sobald er ein mondseeisches Eigenthum geworden war, und alles, wenigstens was der menschliche Fleiß westlich urbar gemacht hatte, zu dem nämlichen Gaue gezogen wurde.

Die Gränze des Atergaues erweiterte sich auf dieser Seite in dem Maaße, in welchem die Kultur dem Walde Gebiet abgewann, und so die Gränzen allmählig weiter zurücksetzte, bis bey Errichtug der Landgerichte die Marken gesteckt wurden, die keine Parthey ohne Beilegung des Rechtes verrücken durfte.

Gränze gen Norden

Gegen Norden schloß den Attergau der in der Vorzeit tief herab mit Wald bewachsene Rücken, welcher noch jetzt das Innviertel scheidet, und einen Theil des weit gedehnten Hönhartes ausmachte.

Gränze gen Osten

Schwerer ist die Ausdehnung des Attergaues nach Osten auszukundschaften. Um auf diesem dunklen bisher unbetretenen Pfade eine sichere Leitung zu haben, halte ich mich an die ehemaligen Landgerichte, die erst unter Kaiser Joseph II. durch die Einführung der Commissariate aufgehoben wurden. Die Herren von Polheim beriefen sich in einem Streite mit Lambach, wie Hoheneck II. S. 55 berichtet, daß ihr Landgericht Wartenburg älter als dieses von Adalbero Bischofe in Würzburg aus dem Geschlechte der Grafen von Lambach im J. 1056 gestiftete Kloster sey, ja schon im J. 909 bestanden habe.

Da Kammer oft in enger Verbindung mit dem Atersee vorkommt, so gehörte das gleichnamige Landgericht unstreitig noch in diesen Gau. Es erstreckte sich längs dem See und der nach Norden fließenden Ager, und begriff die Hälfte der Pfarre Unkenach mit Einschluße des Pfarrdorfes, wie auch die Pfarre Zell am Pettenfürst in sich. Pichelwang im Atergaue lag in diesem Landgerichte. Diesem zur Seite erstreckte sich östlich, bis an die Ager herauf, wo sie östlich fortläuft,

Der Rebgau

Da dieser Gau noch unbekannt ist, und Gilge Hofrichter des Stiftes Lambach in seiner topographisch-historischen Beschreibung des Landes Oesterreich ob der Ens, Wels 1815, der am ersten darauf aufmerksam macht, denselben in der Gegend der Pfarre Kirchberg bey Kremsmünster vermuthet, wo auch eine Ortschaft Rebgau mit 17 Häusern und einem Teiche sich befindet; so ist es nicht überflüßig, das Daseyn des Rebgaues auf der Ostseite des Attergaues zu beweisen.

Wahrscheinlich war Unterregau bis 1778 ein Filialdorf von Fechlabruck und gegenwärtig ein Pfarrdorf, ¾ Stunde vom erstgemeldten Städtchen entlegen, am rechten Ufer der Ager der Hauptort des Rebgaues. Im J. 823 schenkte der Mönch Rodolf im Orte Regau (in loco, qui dicitur Repagouui) eine Hausstatt mit Hof, Feldern, Wiesen, Wäldern, Weiden, Wässern, Wasserkehrungen, es sey beweglich und unbeweglich, kultiviert und unkultiviert, sammt den Leibeigenen dem heil. Erzengel Michael (Chron. Lunael. pag. 58). Im J. 1142 bestätigte Reginbert, Bischof von Passau, das Kloster Altenburg, welches Hildelburg von Rebgau (de Rebegaw) errichtet hatte (Hansitz I.308). Im J. 1147 schenkte ein gewisser Graf von Rebgau dem Stifte Kremsmünster 6 Huben zwischen dem obern und untern Diessenbache, und dessen Gemahlin Gertrud noch zwei Huben in Viechtwang – heute Pfarrdorf am linken Albenufer – zur Erbauung einer Kirche (Gielge Th. III. S. 9). Im J. 1170 beschloß Friedrich Abt in Aspach im Einverständnisse mit seinen Brüdern, daß die Grundholden des Klosters im Rebgau statt des Roggens und Habers Pfenninge von der Münze bezahlen sollten, wie die Unterthanen des Bischofs zu Bamberg im Atersee geben (Mon. Boic. V. 130). Im J. 1180 gab Gebhard Graf im Rebgau dem Kloster Aspach zum Nutzen der Grundholden desselben in Aurach (Aurach ein Pfarrort zwischen der Ager und Aurach 2 Stunden südlich von Völklabruck.) den Viehberg zu Weide ihres Viehs – Gebehardus Comes de Rebgouwe tradidit nobis Viecherg ad usum hominibus nostris in Ura ad pascua animalium suorum. Deß sind Zeugen: Egilo von Lohen, Konrad sein Sohn, Wolfger von Schöndorf (Schöndorf das Dorf, wo die Pfarrkirche von Völklabruck steht.), Luitold von Wanchham (Wanchham ein Dorf mit einem Bräuhause am Zusammenfluß der Aurach und Ager.), Meginhard von Reifpach, Otto sein Bruder, Wolfgrim der Truchseß, Meginhard von Traunstein, Gozwinus der Hofnarr mimus, und Walther von Rebgau (Mon. Boic. V. 137). Im Jahre 1182 trug Gebhard Graf von Rebgau (comes de Rebgenowe) im Tocklers Hause zu Wien Hademarn von Uncinesbach auf, einen und einen halben Hof dem Kloster Aspach zu übergeben (Mon. Boic. V. 132). Aus der Grafschaft Rebgau scheint die heutige Grafschaft Ort am Traunsee sammt dem gleichnamigen Landgerichte entstanden zu seyn, und den nämlichen Umfang, wie letzteres wenigstens gehabt zu haben. Gegenwärtig besitzt diese Grafschaft Johann Kaspar Graf von Preysing-Moos Graf und Herr der Grafschaft Ort am Traunsee Freyherr zu Altenpreysing genannt Kronwinkl und Kopfespurg.

Landgericht Wartenburg

Weiter gegen Norden machte das Langericht Wartenburg die atergauische Ostgränze, welches nebst einem Theile von Oberthalheim und Unkenach die Pfarreyen Völklabruck zur Linken der Alger, Atzbach, Ottang und wahrscheinlich auch einst Wolfseck umfaßte. Ich will die Gründe angeben, warum ich dieses Landgericht zum Attergau rechne. Die Herren von Schaumburg nennen im J. 1260 Otto von Wartenburg ihren Getreuen – fidelem (Michaelbeuerische Urkunden); Ulrich den Anhanger ihren Vasallen, der ihnen im J. 1344 verschreiben mußte, daß er seine Veste Köppach (¼ Stunde von Atzbach) ihnen jederzeit offen halten wolle (Hoheneck III. 23); geben im J. 1339 Rudigern Ennenkel das Gesaß daz Perckhaimb, heute Plötzened in der Pfarre Ottnang, zu Lehen (Hoheneck III. 127). Um das Jahr 1260 gab der Edle Friderich von Hehing sein Gut, das er zu Kronberg im Atergau hatte - predium, quod habuit in Chranperch situm in Artigau – dem Kloster Michaelbeuern (Michaelb. Urk.). Dieses Kranberg, ein Weiler mit 3 Häusern und 20 Einwohnern ½ Stunde von Unkenach, liegt, wenn ich nicht falsch berichtet wurde, im ehemaligen Landgerichte. Wartenburg, in welchem sich auch Pfühlspach (Puhilispaach in Atergoe) findet. Da dieses Landgericht unmittelbar an Gerboldskirchen anstößt, so läßt sich erklären, wie Bamberg in dieser Gegend, genannt Gebeskirchen, ein Urbaramt erwerben konnte. (Im J. 776 schenkte von Wels aus Macheln ein Graf von Lambach seinen Ort Polzing locum Polasingas zur Kirche der seligsten Jungfrau Maria in Freysing, welchen er von seinem Herrn dem Herzog Otilio um das Jahr 740 erhalten hatte. Meichelbeck Hist. Fris. T.I. pag. 57 et 58. Noch ist in Polzing eine Viertelstunde von Geboldskirchen die Stelle bemerkbar, worauf einst ein Schloß gestanden. Ein Gunther von Gerbrunteskirch kommt um das J. 1140 bey einer Schankung an das Kloster Reichersperg als Zeuge vor. Mon. Boic. III. pag-410.)

An den eben beschriebenen Theil des Attergaues, aus dem Landgerichte Wartenburg bestehend, stieß der Traungau. Durch die Freygebigkeit mehrerer Edlen erhielt Arno für seine Kirche Salzburg um das J. 800 Schankungen zu Feldham an der Alben (ad Albinsvelt), zu Grünbach (super Grunbach) zwischen Gaspoltshofen und Pachmanning, zu Pachmanning oder Pahman, wie der gemeine Mann noch spricht (Pachman), zu Lambach (Lambach), und zu Schwannenstadt (vor Alters Schwans, Suanse). Alle diese stehen im Verzeichnisse der Schankungen im Traungau (Dipl. Anh. S. 44).

Hr. von Pallhausen hält (Nachtrag zur Urgeschichte der Baiern. S. 237) Pohheima locus in pago Trungauue für Puechham, ein Dorf mit 14 Häusern und einem Schlosse, der Sitz eines Patrimonial- und ehemals eines Landgerichts diesseits der Ager zwischen Vöcklabruck und Schwannenstadt. Hierüber muß ich bemerken, daß in Chron. Lunael. pag. 60 geschrieben steht: „Ego Rihhart trado (den 18. April 824) ad Monasterium Lunalaco omnem rem meam in pago Trungauue in loco nuncupante Pahheima id est cum domibus, aedificis et cum omnibus mancipis cum uuadris, campis, terris arabilis, silvis, campis, pratis pascuis farinariis.“ Uebrigens lasse ich es dahin gestellt seyn, ob nach Pallhausen statt Pahheima Pohheima zu lesen, und ob nicht Pahheima irgend einen Ort Bachheim im Traungau bedeute, besonders da die Chronik von Mondsee die Namen Bach mit Pah zu schreiben pflegt.

Nachdem der Umfang des Atergaues berichtiget, und die Gränzen desselben mit möglicher Deutlichkeit bezeichnet sind, will ich nun über

Das Innere des Attergaues

die aufgefundenen Nachrichten liefern.

Herzog Theodo II. von Baiern schenkte um das Jahr 700 im Attergaue längs dem Fechelfluße (Föckel nennt der gemeine Mann ein verschnitten-männliches junges Schwein. Vielleicht kömmt daher der Name Vöckl fechila. (Fechel- aha dürfte eher ein Gewässer bezeichnen, das aus einer rauhen, windigen Gegend entspringt.)) (wahrscheinlich zu oder um Fechlabruck) in pago atragaoe secus torrentem fecchilesaha) Römer und deren fünf zinspflichtige Bauerngüter an Salzburg (Dipl. Anh. zur Juvavia. S. 21 und 32). Um das J. 710 gab Herzog Theodebert im Atergaue (in pago adragoe romanos et eorum mansos tributales III.) Römer, und ihre 3 zinspflichtige Bauerngüter (S. 29). Gotberht ein Edelmann gab von seinem Eigenthume im Pinzgaue 5 Bauerngüter und 2 Bauerngüter im Atergaue (S. 40). Adalhol und Pato Brüder und Edelleute gaben für ihren Bruder Rupert 2 Bauerngüter im Atergaue mit allem, was sie besaßen. Ein gewisser Anno gab ebenfalls dort sein Anwesen her. Pato und sein Weib Rosmut gaben alles, was sie im Atergaue besaßen: Hausstatt sammt dem Hof und dem Bezirke dazu, fünf Bauerngüter mit allem dazu Gehörigen und eines zu Hohndorf (hohindorf). Jakob und seine Mutter Alexandra mächtige Leute (potestativi homines - Der Ausdruck potestativi homines deutet dahin, daß Jakob kein gewöhnlicher Edelmann müsse gewesen seyn, sondern daß er irgend eine Gewalt und Herrschaft im Atergau möge ausgeübt haben. Ich vermuthe seinen Sitz zu Pisdorf oder zu Atersee, welches ich für den Ort Atragoe halte. (Potestativi homines sind auch freye unabhängige Leute.)) gaben alles, was sie Eigenes im Attergaue besaßen, und Jakob übergab sich selbst. Gerwalch ein Edelmann gab seinen Landestheil (territorium) im Atergaue. Dietrich und Purdrut gaben eine Hausstatt, einen Hof und fünf Weingärten mit einem Obstgarten und einem andern kleinen Striche Landes (territorio) ober dem Atersee (super lacum Atersee.) S. 42. Alexandra und ihr Sohn Jakob gaben mit Bewilligung des Herzogs Thassilo im Atergaue und zwar im Orte Attergau selbst sechs Bauerngüter, die sie vom Landesherrn zu Lehen trugen (in pago atragaoe vel in ipso loco, qui dicitur atragaoe mansos VI. inter uestitos et apsos, quod et fuit ex causa dominica eis in beneficiatum. pag. 24). Alle diese Schankungen geschahen an die Kirche Salzburg, und da sie in dem Verzeichnisse Arno's stehen, noch vor dem J. 798. Bis zur Säcularisation im J. 1803 besaß das Erzstift Salzburg ein Urbaramt im Hausruckviertel mit 127 zerstreuten Häusern, das mit 11,025 fl. in der landschaftlichen Einlage stand, 690 fl. 2 kr. jährliche Einkünfte abwarf, und nach 47,287 fl. Rustical-Kaufspretien berechnet war. (Von den salzburgischen Gütern im Atter-, Matig- und Traungau gaben die Erzbischöfe vieles an Kirchen und Stifter, vieles eigneten sich auswärtige Lehenleute zu.)

K. Arnulph bestätigte dem Erzbischof Dietmar d.d. Mattighofen den 20. Nov. 890, und K. Otto II. dem Erzbischofe Friedrich I. d.d. Passau den 1. Oct. 978 den Hof zu Pischofsdorf (curtem ad piscofesdorf - Pisofesdorf, Pisdorf, ein Dorf eine halbe Stunde von Gampern mit einer Filialkirche, worin jährlich zweimal pfarrlicher Gottesdienst gehalten wird, mit 94 Seelen und 22 Häusern, von denen zu den Patrimonialgerichten Kogl 10, Wagrain 8, Walchen 2, und Wartenburg 2 gehören.) mit allem, was rechtlich dazu gehört, wie auch das Recht, im Attersee zu fischen. Zwölf Privatstriche (wie man den See zur Ausübung des Fischrechtes theilte), sollen dort, wo sich das landesherrliche Eigenthum an Grund und Boden bey Baumgarting (Poumgartin, Baumgarting, ein Weiler mit 14 Einwohnern eine halbe Stunde von Seewalchen.) an denselben See anschließt, dem Erzbischofe verbleiben. Dagegen soll er von der Gemeinfischerey im Atersee, welche zum Atterhof (Atarhof, damals ein kaiserliches Kammergut, ist das Pfarrdorf Attersee.) und zur königlichen Kammer gehört, ausgeschlossen seyn. („XII. privatos tractus sicut dominicalis terra se ad Poumgartin ipso lacu adiungit sine alia communi piscacione in Atarsee ad Atarhof pertinenti de potestate nostra.“ Dipl. Anh, S. 113 u. 201.)

Mulipach – Mühlbach in Attersee (807)

Mühlbach ein Dorf mit 6 Häusern und 46 Einwohnern zum Patrimonialgerichte Kogl gehörig, ¼ Stunde von Abbstorf. Im J. 807 gab Alprat einiges Eigenthum, das er um einen geringen Preis erkauft hatte, gelegen im Atergaue im Orte genannt Mühlbach, nämlich eine Mühle sammt dem Mühlweg und zwey Tagwerken an Mondsee (Chron. pag. 38).

Pogindorf – Palnstorf (807)

Pogendorf, gemeinhin Palnstorf, ein Dorf mit 18 Häusern, zum Patrimonialgerichte Kogl gehörig, und 73 Seelen, ¼ Stunde von Abbstorf. Im J. 807 gab Odallant einige seiner eigenthümlichen Besitzungen, gelegen im Attergaue im Orte genannt Pogendorf, sammt Häusern, Gebäuden, Leibeigenen, Wäldern, Feldern, Wiesen, Weiden, Wässern und Wasserrinsalen, beweglichen und unbeweglichen Dingen an Mondsee (Chron. pag. 42).

Pohhe – Puch (759, 788)

Puch, ein Dorf mit einer dem heil. Veit geweihten, aber schon längere Zeit gesperrten FilialKirche, 13 Häusern, die zu den Patrimonialgerichten Kogl und Walchen und zum Pfarrhofe Lohen grundbar sind, und 81 Einwohnern, ½ Stunde von St. Georgen. Um das J. 759 gab Poso eine Erbschaft im Dorfe (in villa nuncupante Pohhe) Puch, nämlich drey Einwohner mit ihren Weibern und Töchtern, Haus, Aecker, Felder, Wiesen, Wälder, Wässer, Wege sammt allem, was benützt wird und unbenützt liegt, an Mondsee. Um das J. 788 verschrieb Tato dem Kloster Mondsee im Dorfe Puch (in villa Pooh) sein Haus, seinen Hof und die Hälfte Wiesen, einen Knecht mit dessen Weibe, Grundstücken und allem, was er sonst besitzt. (Chron. pag. 13 et 28)

Ollersdorf, Adalhohesdorf – Alkersdorf (759, 822)

Alharsdorf, gemeinhin Alkersdorf, ein Dorf mit 33 Häusern und 121 Seelen zu den Patrimonialgerichten Kogl, Walchen und Seeling gehörig, ¼ Stunde von St. Georgen. Um das Jahr 759 gibt „Wolf für seine Seele, und die Seele seines Vaters Ostagowo bedacht, dann um für ihre Müheseligkeiten ewige Belohnung zu erlangen, dem heiligen Erzengel Michael und den übrigen Heiligen im Orte Alhersdorf (Ollersdorf) Felder, Wiesen, Wälder, Wässer sammt deren Kehrungen, einen ansäßigen Knecht mit Weib und zweyen Söhnen, und was er immer dort Eigenes besaß, von diesem Tage an zum Kloster Mansee in Gegenwart des Abtes Oportunus und seiner Mönche. Sollte aber Jemand gegen diese Schrift handeln, oder sie entkräften wollen, so soll er vor andern fürchten, den Zorn Gottes, des heiligen Erzengels Michael und aller seiner Heiligen sich zuzuziehen.“ Chron. pag. 13. Im J. 822 geben Milo und sein Sohn Kerbald dem Kloster Mondsee einen Theil ihrer Erbschaft im Atergaue im Orte Edelhohsdorf (Adalhohesdorf) und zwar Haustätten mit Hofstätten, Bauernhöfe mit 50 Morgen Wiesen und den Antheilen am Gemeinwalde sammt Fahrtwegen, Wässern und Wasserkehrungen, Viehweiden, beweglichen und unbeweglichen Gütern, kurz alles, was sie in demselben Orte an Besitzungen oder Herrschaften hatten (Chron. pag. 54).

Vualtkisinga – Walkering (760, 770, 806, 951)

Waldkesing, gemeinhin Walkering, mit 29 Seelen, einem Bergschlosse, das eine Hauskapelle hat, und 9 Häusern, ½ Stunde von Fechlamarkt am rechten Ufer der Fechla. Außer dem Freysitze haben hier noch Wartenburg und Stahrenberg Grundholden. Im J. 1423 war Paul Walchinger, im J. 1359 ein gewisser Oberndorfer zu Gaisbach Besitzer; gegenwärtig gehört es dem Herrn Schwarzäugl, zählt 26 Häuser und war um 6955 fl. in der österr. landschaftlichen Einlage. Um das J. 760 schenkte Irminpalt dem Kloster Mondsee das Dorf Waltkising (villam Vualtkisingas) mit aller Gemarkung, und allem, was von dem Anliegenden dazu gehört (Chron. pag. 12).

Um das J. 770 gab Herzog Tassilo dem Wolfpercht die Erlaubniß, das, was er ihm im Orte genannt Waltkising (in loco Vualtkisinga) verliehen hatte, zum heil. Orte Mondsee (ad locum sanctum) zu schenken. Er gab demnach von dem, was er dort hatte, den dritten Theil, ein Weib genannt Alpswind, und mit Erlaubniß Tassilos einen Bauern, wie auch zwey Hausleute zum Viehhüten (S. 16). Um das J. 806 gab Engelrad seinen Besitz im Orte Waldolfing (in loco Vualdoluinga) mit Häusern, Gebäuden, Wiesen, Weiden, Leibeigenen und allem, was er dort besaß, einen Knecht ausgenommen, an Mondsee (S. 34). Im J. 951 gelangte nebst Ruser dieses Dorf (villa Walt-Kisingon) für die Verleihung der Pfarre Mondsee, der Zehente in den Wäldern Mondsee, Oberwang und Abersee an Christian Bischof in Passau (Chron. pag, 96).

Forhheit – Forsterreit (712)

Heute Forsterreit, ein Dorf mit 9 Häusern und 41 Einwohnern des Patrimonialgerichts Walchen, ½ Stunde von Fechlamarkt. Um das J. 712 schenkte Herzog Thassilo an das Kloster Mondsee ein Dorf, welches den Namen Forhheit führt. (Ipsa villa habet nomen Forhheit.) Damit waren auch wirklich die ##Aebte Oportunus und Heinrich mehr als 20 Jahre hindurch belehnt##: allein dieses Dorf entriß widerrechtlich Regino dem Kloster. Das wissen viele von der Classe der Edlen in der Provinz, und um den Handel weiß Hitto der Bischof (in Passau gest. 817), in dessen Sprengel (parochia) der Ort liegt (Chron. pag. 46). (Anmerk. Eben der Umstand, daß Forhheit im Passauer Bisthume liegt, und Reginhoh auch bey dem Orte Ager vorkömmt, giebt einen Fingerzeig, daß Forhheit in der Gegend der Fechla zu suchen sey. Möglich, daß es das Pfarrdorf Fornach wäre.)

Pindorf – Pöndorf (730)

Pindorf, gemeinhin Pöndorf, eine Pfarrkirche, wobey sich nur ein Haus befindet. Das dazu gehörige Dorf heißt Kirchheim, das 36 Häuser und 136 Seelen zählt. ##Bis in die letzten Zeiten gränzten hier Baiern, Oesterreich und Salzburg an einander.## Ich ziehe diesen Ort noch ins Atergau; denn das kaiserl. Kaufsurbar über die Grafschaft Frankenburg vom 20. September 1581 meldet: „Die Kirchen Penndorff sambt den Zuekürchen zu Frankhenmarkt gehörig, und würdet auch von derselben Pfarr auß besungen – ist gevogt gen Frankhenburg mit sambt deß Pfarrers und derselben Kürchholden.“ (Salzburg. Intelligenzbl. 1810. St. 12). Die Sage erzählt, daß hier ein heidnischer Tempel gestanden sey. Um das Jahr 730 schenkte der baierische Herzog Hugbert im Dorfe Pindorf 9 zinspflichtige Güter sammt den Bauern an den bischöflichen Sitz Salzburg. (Dedit in villa, quaedicitur in Pindorf mansus VIIII, cum colonis suis tributales.“ Dipl. Anh. S. 34)

Agira – Ader (807)

Ager, heute Ader, ein Dorf mit 43 Seelen und 6 Häusern, wovon drey zum Patrimonialgerichte Wartenburg, eines zum Pfarrhof Lohen, eines nach Lindach und eines nach Walchen gehörig, ¾ Stunde von Oberthalheim. Im J. 807 gab Reginhoh seinen Erbtheil im Orte Ager (in loco Agira) Felder, Wiesen, Wälder, Wässer uud eine halbe Mühle an Mondsee (Chron. pag. 39).

Puhilespah – Pilsdorf (824 in Schöndorf)

Pühlsbach, gemeinhin Pilsbach, wovon es zwey gibt, nämlich Ober- und Unterpilsbach, beyde 1 Stunde von Attnang, wohin sie gepfarret sind, und eben so weit von Fechlabruck entlegen. Oberpilsbach hat 85 Seelen und 14 Häuser, davon, eines nach Lindach und dreyzehn nach Wartenburg grundbar sind. Unterpilsbach zählt 114 Seelen und 24 Häuser, davon achtzehn zum Patrimonialgerichte Wartenburg, drey zum Patrimonialgerichte Trauneck, und drey zum Patrimonialgerichte Burgwels gehören. Im J. 824 übergab Mahtuni einen Theil seiner Erbschaft im Atergaue im Orte, welcher Pühelspach heißt (in pago Atragauue in loco, qui dicitur Puhilespah), nämlich 40 Tagbau sammt Wäldern und andern Nutzungen dem Kloster Mondsee. Die Uebergabe, welche früher in der Kirche des heil. Michael des Erzengels (vermuthlich zu Mondsee) geschah, wurde zu Schöndorf (Schöndorf, ein Dorf mit der eigentlichen alten Pfarrkirche von Fehlabruck auf einer Anhöhe, einem Schlosse dem Stammenhause der abgestorbenen Schöndorfer oder Herrn von Schöndorf, und 64 Häusern, wovon 50 zum Patrimonialgerichte Wagrain und 12 zum Pfarrhofe Fechlabruck grundbar sind, eine Viertelstunde von Fechlabruck entlegen. Die Einwohner belaufen sich auf 251. Noch besindet sich der Gottesacker hier; noch wird in dieser Kirche im Sommer täglich Messe gelesen, ünd das ganze Jahr hindurch an Sonn- und Feyertagen Amt und Predigt gehalten.) in der Kirche daselbst wiederholt (ad Scugindorf in ipsa Ecclesia. Chron. pag. 64).

Pirihinuuane – Pichlwang (773, 824)

Pirichwang, gemeinhin Pichlwang, ein Dorf mit 156 Seelen und 27 Häusern, von denen zum Patrimonialgerichte Kogl zehn, Puchheim drey, Walchen vier, Wagrain seben und Seewalchen drey gehören, ½ Stunde von dem Pfarrorte Oberthalheim und eine Stunde von Fechlabruck an der Ager. Die dasige Filialkirche ist den in der Gegend zerstreuten Evangelischen von der königl. baierischen Regierung vor drey Jahren als Bethhaus eingeräumt worden.

Im J. 773 schenkte Hrodperht all ihr Eigenthum im Orte Pirihinwang (in loco Pirihinuuanc), das sie von ihren Vorältern erhalten hatte, sammt den Häusern, Leibeigenen, Wäldern, Wiesen, Aeckern, Feldern und Wasserrinsalen mit Einwilligung ihres Vaters Egino dem Kloster Mondsee. (Chron. p. 18)

Zu den Zeiten des Abtes Oportunus vom J. 748 bis 781 wurde dem heiligen Michael in ##Mondsee ein Wald entzogen##, womit die Mönche daselbst im Atergau und im Orte genannt Pirichinwang belehnt waren. Um nun die rechte Abmarkung aufzusuchen, kamen der Abt Lamperht und der Graf Dietrich mit ihren Leuten nach Pirichinwang. Beide gemeldte Fürsten (principes) kamen mit allen Leuten des Gaues an die Vermarkung, und dann an jenen Felsen, der in Mitte der Ager steht; hierauf ritten sie bis zu dem nächsten Berg, und Gundaker des Grafen Sohn machte das Mark; hierauf setzten sie den Weg weiter fort bis an den Ort genannt Mos, und machten überall die Marke, wie das Wasser von demselben Mose herfließt. Zwischen zwey Bergen kömmt die Gränze an den obengenannten Fluß Ager, und geht dann weiter fort bis an das Felsenstück, das, wie oben gemeldet, in der Mitte des Flußes steht. („Praefati principes pervenerunt ad illam petram, qui stat in mediana Agra. Deinde equitabant usque ad illum montem proximum et fecit Kun da char filius comitis marcham. Deinde perrexerunt ad locum, qui dicitur Mose, et fecerunt per singula loca singula marca, sicut ipsa aqua vadit. de illo Mose. Inter duos montes intrat in flumina supra nominata, Agra usque ad petram, quam superius nominavimus, qui stat in medio flumine.) Es sind viele Zeugen, welche aussagten, der Wald gehöre so gemarkt mit Recht dem heil. Michael, dem Erzengel Christi. In allen sind 66 Edelmänner gegenwärtig. Als der Graf selbst sie fragte, ob irgend Jemand in diesem Walde einiges Recht hätte; so antworteten alle, kein Mensch sey berechtigt, in diesem Walde einen Stamm zu fällen, oder einen Stecken wegzunehmen, außer mit Erlaubniß des Abtes. Dieses geschah den 17. Februar im J. 823 (Chron. pag. 57). Im J. 824 gaben Hiltimunt und seine Gemahlin Ellinburg, was sie bey Pirihinwang (ad Pirihinwonc) besaßen, an Mondsee. (S. 62.)

Steindorf – Steindorf bei Seewalchen (774)

Steindorf, ein Dorf mit 172 Seelen und 44 Häusern, wovon 39 zum Patrimonialgerichte Kammer, drey zum Patrimonialgerichte Freyen und zwey zum Patrimonialgerichte Walchen gehören, ½ Stunde von Seewalchen. Im J. 774 den 28. April verschrieben Albkis und sein Sohn Albiker im Dorfe Steindorf genannt, gelegen im Atergaue, zwey ansäßige Knechte mit ihren Häusern und allem, was sie am nämlichen Tage hatten, wie auch mittelbar alle Grundstücke, die zu demselben Orte gehören, dem Kloster Mondsee. Ferner bestätigte demselben Albkis, der an dem nämlichen Tage seine Reise nach Rom antrat, was ehevor ein Bruder dahin geschenkt hatte (Chron. pag. 19).

Chemmata – Kemating (822)

Kemmating, ein Dorf mit 98 Seelen, einer Filialkirche, worin zweymal im Jahre pfarrlicher Gottesdienst gehalten wird, und 19 Häusern, 1 Stunde von Seewalchen. Von den Häusern gehören acht zum Patr. Ger. Kammer, drey zum Patr. Ger. Litzelberg, sechs zum Patr. Ger. Seewalchen, und zwey zum Patrimonialgerichte Freyen.

Im J. 822 gab During im Atergaue, im Orte genannt Kemmaten den vierten Theil seiner Habe an Leibeigenen und Vieh dem Kloster Mondsee, nachdem die drey andern Theile an seine zwey Söhne und an sein Weib waren verlassen worden (Chron. pag. 56).

Pohperc – Buchberg am Attersee (824)

Buchberg, ein Dorf mit 47 Seelen, einer Filialkirche und 9 Häusern, wovon eines zum Patr. Ger. Walchen und 8 zum Patr. Ger. Litzelberg gehören, 2 Stunde von Seewalchen.

Im J. 824 schenkte Sigwalh die Hälfte Erbschaft, die ihm sein Vater im Atergaue im Orte genannt Bucberg an Besitzung und Herrschaft hinterlassen hatte, an Mondsee. Am nämlichen Tage gab Anthard demselben Kloster seine Erbschaft an Waldung am Buchberg, ferner zwei Tagbau im Orte genannt Buchberg (Chron. pag. 61).

Einuualhesdorf – Ainwalchen (806)

Einwalchen oder Ainwalchen, ein Dorf mit 12 Häusern und 39 Seelen zum Patr. Ger. Litzelberg gehörig, ½ Stunde von Seewalchen.

Im J. 806 schenkte Halbwein einige seiner eigenthümlichen Besitzungen gelegen im Atergaue im Orte genannt Einwalhesdorf, sammt den Häusern, Gebäuden, Leibeigenen, Wäldern, Feldern, Wiesen, Weiden, Wässern, Wasserkehrungen, beweglichen und unbeweglichen Dingen, im Ganzen, wie es ist, an Mondsee. (Chron. pag. 37.)

Steinpah – Steinbach am Attersee

Steinbach, ein Pfarrdorf von 69 Häusern am östlichen Gestade des Atersees, 4 St. von Schörfling.

Skerolfinga – Schörfling (807)

Scherfling, ein Markt von 104 Häusern und einer Mühle mit einer Pfarrkirche ein wenig unterhalb dem Ausfluße der Ager aus dem Attersee auf einer Anhöhe.

Im J. 807 schenkte Rumolf im Orte genannt Steinbach eine Hausstatt mit den Gründen, die ehemals dazu gehörten, Wiesen, Bäche, Wälder genutzt und ungenutzt, fünf Leibeigene, acht Pflüge (vasas, wie die Pandecten das Wort vas deuten), zwey Mühlen an dem Agerfluße und bey dem Orte, welcher Scherfling heißt (ad flumen Agre, et ad locum, qui dicitur Skerolfinga), seinen Antheil an Grundstücken, und alles, was er dort hatte, an Mondsee (Chron. pag. 39).

Buobenvvanch – Powang (1101)

Bubenwang, gemeinhin Powang, ein Dorf mit 152 Einwohnern an der Sprenzel, 1 ½ Stunde von St. Georgen. K. Heinrich IV. bestättigte im J. 1101 dem Kloster Mondsee den Wald Bubenwang (silvam Buobenvvang; Chron. pag. 113). Berthold Wechinger Bischof von Freyfing ehevor Kanzler des Herzogs Albert von Oesterreich wählte Powang im Atergaue, um im J. 1384 desto ungestörter allda als Schiedsrichter die Irrungen zwischen Salzburg und Berchtesgaden beylegen zu können. (Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke, zweites Buch. S. 33).

Ortsabklärungen von Steinbach und Heiming

Hr. von Pallhausen (Nachtrag zur Urgeschichte sc. S. 232) setzt Steinbach locus in Matagoe bey Arno (Dipl. Anh. zur Juv. S. 24), ferner Heiminga et Mochundorf in pago Matahhgauue (Chrom, Lunaelac. pag. 36) in den Atergau herein; hält Stainbach für Steinbach am Atersee, Heiminga et Mochundorf für Heiming und Mösendorf ober Vögglmark, und schließt darauf, der kleine Atergau sey ein Untergau des Mattichgaues gewesen.

Da die Deutung der angeführten Orte dem Atergaue die Ehre der Selbstständigkeit abspricht, und dem Grafen Macheln die erste Gewalt darüber einräumt; so muß der Untersuchung ihrer Lage eine vorzügliche Aufmerksamkeit gewidmet werden. Ohne zu entscheiden, sage ich, was mir wahrscheinlich dünkt.

Stainbach wird im Verzeichnisse Arno's S. 24 zwischen Lifering und Montigl angesetzt. Schwerlich hat der Concipient Steinbach am Attersee gemeint; denn der Absprung von Lifering an den Attersee, 10 Stunden weit entfernt, und wieder zurück nach Montigl, ist zu stark: weit wahrscheinlicher ist es, daß er Steinbach bey Nußforf im Landgerichte Laufen in Gedanken hatte, indem es viel näher, und zwar nur 3 Stunden von Montigl liegt. Noch späterhin stand Nußdorf mit der obern Burg auf dem Haunsberge bey dem heutigen Wirthshause Au, und mittelst derselben mit Mattsee und sohin mit dem Mattichgaue in Verbindung.

Um das J. 798 vertausche Thisa ihre Erbschaft im Orte Heiming (in loco Heiminga) um ein anderes Stück Land im Orte Rota an Mondsee. Suanahilt gab an Mondsee mit Einwilligung des Herzogs Thassilo und des Grafen Machelm (von welchem Moriz Benedictiner in Ensdorf die Grafen von Formbach, Lambach und Pütten ableitet) was ihr Gemahl (senior) Sigperht im Orte Heiming ihr gegeben hatte. Im J. 805 schenkte Kundspald einige seiner eigenthümlichen Besitzungen in den Orten Heiming und Machendorf gelegen im Mattichgaue (in pago Matahhgauue in loco nuncupante Heiminga et Mochundorf) an Mondsee. Im J. 828 gab Lilia dem nämlichen Kloster eine Hube bey Heiming im Orte zu Holzhausen (Chron. pag. 27, 30, 68).

Heiming wird vor andern kennbar durch den Ort Holzhausen. Es findet sich zwar im Norden des Atersees in der Nähe von Buchberg ¾ Stunde von Seewalchen ein Ort Heiming; aber in der Gegend herum kein Ort Holzhausen. Hieraus ist klar abzunehmen, daß dieses Heiming in den oben angeführten Urkunden nicht zu verstehen sey, auch ist das Dorf, welches gegenwärtig nur 10 Häuser und 34 Einwohner zählt, zu unbedeutend, als daß jemals ein anderes dadurch konnte bemerkbar gemacht werden. Ich glaube, die in Frage stehenden Orte mit mehr Zuverläßigkeit anderwärts aufgefunden zu haben.

Heiminga ist Helming oder Haiming eine gräfl. Berchemische Hofmark mit 44 Häusern, 224 Einwohnern, einem Schlosse und einer Pfarrkirche, 1 ½ Stunde von Burghausen im Winkel, den der Inn mit der Salzach bildet.

Holzhuson, Holzhausen, ein Dorf mit 12 Häusern und 62 Einwohnern, ¾ Stunde von Heiming. Weiter hinab am linken Innufer ist Mochundorf, Machendorf, ein Dorf mit 15 Häusern und 72 Einwohnern in der Pfarre Kirchdorf.

Diese Orte werden in den Urkunden mit einander genennt, sie liegen nach meiner Angabe wirklich nahe beisammen; – auch dieser Umstand spricht für die Richtigkeit meiner Erklärung. Da die Orte Heiming, Holzhausen und Machendorf bis auf die letzten Zeiten ##im Bisthnme Passau## lagen, so wird man nicht fehlen, wenn man ##hier die Gränzen der Diözese## zugleich auch als die ##Gränzen des alten Mattichgau## annimmt. @@(Von Mattichgau wird in diesen Blättern eine besondere geographische Darstellung folgen.)@@

Die salzburgischen Gelehrten irren daher, wenn sie das Salzburggau bis zum Einfluße der Salzach in den Inn ausdehnen. Auch Hr. von Pallhausen irrt, wenn er das Rotachgau südwärts bis an den Inn herauf rückt, bevor er noch die Salzach aufgenommen hat. Die villa Sauarstedi in pago Rotagoe (Dipl. Anh. zur Juv. S. 22 u. 34) die, wie er a. a. O. S. 227 sagt, Leuthner, Appel und mehrere andere Forscher bald dort, bald da aufsuchten, und er in Seibersdorf, einem Filialdorfe der Pfarre Kirchdorf, gefunden haben will, ist unläugbar Saversteden, welches seinen Namen unverändert erhalten hat, ein Filialdorf der Pfarre Wirting vom Kirchheimerbache durchflossen, nahe bey Riedenburg auf dem linken Ufer des Inns. Hans Kuchler verschafte in seinem Testamente am Lorenzitag 1436 zum Stifte Mattighofen die Hofmark Saverstetten mit allen Zugehörungen bey Riedenburg im Griesbacher Gerichte und allen Zehent in dieser und in der Hofmark Riedenburg, welche er übrigens dem Hochstifte Passau schenkte (Mon. Boic. V. 517).

Zweiter Teil: Herrschaft Attersee unter Bambergern und die Herren von Schaumburg

Die Entwicklung der Herrschaft Atersee ab dem 11. Jh.

Mit dem Anfange des eilften Jahrhunderts beginnt für die Herrschaft Attersee eine neue Periode.

Kaiser Heinrich II. oder der Heilige errichtete das Bisthum Bamberg, und ernannte seinen Kanzler Eberhard im J. 1007 zum ersten Bischof, welchen Pabst Benedict III. selbst feierlichst dazu einweihte. Unter andern Gütern, womit Heinrich und seine Gemahlin Kunigunde die Kirche Bamberg ausstatteten, waren auch die Herrschaft Atersee im Atergaue, und weitschichtige Antheile von dem ungeheuern Hönhartwalde. (Hohinhart, der hohe Wald.)

Daß in der Folge dem Geschlechte der Edlen von Schaumburg, das seine Stammgüter von der Kirche Passau zu Lehen trug, die Vogtei und die Grafengewalt ist übertragen worden, unterliegt keinem Zweifel. Wer aber früher sie besessen habe, ist ungewiß. Auffallend ist es aber, daß die Schaumburger erst dann im Attergaue auftreten, nachdem Heinrich sich mit Hedwig, der Schwester des Grafen Liupold von Plain und Enkelin der Ita von Burghausen, um das J. 1215 vermählt hatte; und Bischof Arnold von Bamberg in Betreff der Vogtei erst dann mit ihnen Verträge schließt, nachdem die Grafen Chunrad und Otto von Plain den 26. Juny 1260 in einem Treffen mit den Ungarn gefallen waren und ihr Geschlecht völlig beschlossen hatten. Itha oder Judith mütterlicher Seit von den Grafen von Formbach, Lambach, Pütten und Neuburg abstammend, eine Stiefschwester des Kaisers Lothar hatte Sighart den Grafen von Burghausen geehlichet. Da ihr Sohn Gebhart von seiner Gemahlin Sophia von Grabenstatt nur eine einzige Tochter hatte, auch die Linie seines Bruders Sighart, Grafen von Scala, mit dessen Söhnen erlosch; so wurde Itha die einzige Erbin, und dadurch in den Stand gesetzt, das Plainische Haus ihres Gemahls Luitold ansehnlich zu vergrößern.

Der Stammvater Markgraf Aribo, und Piligrim, der Erzbischof von Salzburg, hatten nach der Niederlage, welche die Deutschen im J. 907 von den Ungarn an der Ens erlitten, vom K. Ludwig dem Kinde den 19. Febr. 909 auf ihre Lebenszeit die Abtei Traunsee nachmals Traunkirchen, eine Nonnenabtei am Traunsee, erhalten. Von Aribos drei Söhnen gründete Sighart die Linie der Grafen von Tenglingen nachhin Peilstein, und Friderich jene der Grafen von Burghausen und Scala. Wenn man auch nicht mehr bestimmt angeben kann, was sie besessen haben; so darf man doch sicher annehmen, daß sie im Atergaue nicht unbegütert waren, vermuthlich waren sie Vögte der Bischöfe, vielleicht waren sie es, die Kammer bauten, nachdem die Bischöfe das gräfliche Schloß zu Atersee sich vorbehalten hatten. Ohne Veranlassung und wichtige Beweggründe geschah es sicher nicht, daß Chunrad Graf von Peilstein, Sighard Graf von Scala und Gebhard Graf von Burghausen dessen Bruder im J. 1135 den Bischof Reginmar von Passau so angelegentlich gerade um die Pfarr Seewalchen, die ¼ Stund von Kammer liegt, für das Kloster Michaelbeurn baten.

Die Urkunden sind lange so freigebig nicht mit dem Grafen-Titel, als die Schriftsteller, welche von den Edlen von Schaumburg Meldung thun. In der letzten Hälfte des 12ten Jahrhunderts nannten sich nur Heinrich der Gemahl und Bernard der Sohn der Plainischen Gräfin Hedwig Grafen, und auch nicht bey jeder Gelegenheit; im ganzen 13ten Jahrhundert aber wird dieser Titel, der damals kein leerer Name war, keinem Herrn von Schaumburg beygelegt; erst in der Mitte des 14ten Jahrhunderts wurde er wieder hervor gesucht, und nach und nach in Gang gebracht.

Der Sitz der Vögte war, wenigstens in spätern Zeiten, Kammer am Ausflusse des Sees Seewalchen gegenüber.

Vermuthlich war es das gesammte Atergau, welches abgesondert unter der Hoheit von Bamberg, und unter der Obhut der Schaumburger stehend, zunächst den Namen: ##das Landl## bekam, und ihn führte, bis er über den ganzen Strich Landes von der Traun bis zur Donau ausgedehnt wurde.

Wir haben oben vernommen, welch ungeheuere Wälder von Westen und Norden her das Atergau einschränkten. Wollten nun die Bischöfe von Bamberg daraus Nutzen ziehen, so mußten sie dieselben ausreuten, und in fruchttragendes Land umschaffen. Sie schickten daher Franken, da der Bischofssitz Bamberg im Frankenlande liegt, ins Atergau. Also nicht Franken, welche den Römern Gallien entrissen, und Baiern eine Zeitlang in bundesmässiger Abhängigkeit von sich gehalten hatten, waren es, wie man bisher dafür hielt, sondern Colonisten aus der Gegend um Bamberg, welche den heutigen Märkten Frankenmarkt und Frankenburg das Daseyn und den Namen gaben. Die späte Entstehung dieser vor andern blühenden und bevölkerten Orte wird dadurch bestätiget, daß, bevor sie eigene Seelsorger erlangten, Frankenburg eine Filiale von Fechlamarkt und Frankenmarkt eine Filiale von Pöndorf war. Noch im Jahr 1407 den 20. Jänner wurde Herr Hainrich Rauscher, ein wegen seinen guten Sitten und Wandel, und seiner vielen Verdiensten würdiger Mann vom Dechant Thomas, und dem Kapitel zu Mattsee auf das beständige Vikariat der Pfarrkirche des heiligen Maximilian in Pöndorf bey Frankenmarkt: ad perpetuam Vicariam parrochialis ecclesie sancti Maximiliani in Pondorf prope Frankchenmarkcht, das durch den Tod des Herrn Peter ultimi Vicarii extra Romanam curiam defuncti erlediget stand, (präsentiert). Mattseeische Urkunden.

Der Anfang zur Urbarmachung wurde wahrscheinlich in den ersten Jahrzehenden des eilften Jahrhunderts gemacht. Etwas später, scheint es, wagte man sich an die waldigte Gegend um Friedburg. Die Bischöfe von Bamberg gaben der Veste, welche sie hier in der Folge erbauten, diesen schönen Namen, um anzudeuten, daß sie nicht hergesetzt worden sei, den mattichgauischen Grafen aus dem ortenburgischen Hause, welche in Mattighofen saßen, zum Trotze, sondern um die Leute und Güter der bambergischen Kirche zu schützen und in Frieden und Ruhe zu regieren und zu verwalten. Schon Bischof Engelbert, der vom J. 1140 bis 1146 auf dem bambergischen Stuhle saß, widmete einige Güter und Zehende um Mattighofen aliquos mansos et decimas in Matenchovene, wie die Gegend damals noch hieß, zur Gründung des Klosters Aspach. Mon. Boic. V. 159.

Die Urbarmachung der Waldgegend hatte in kurzer Zeit gute Fortschritte. Schon um das Jahr 1180 erschienen Kraft und Erich von Ampfelwang (Chraft et Eticho de Amphewanc) auf dem öffentlichen Gerichtstage zu Eberschwang mit Heinrich von Pilgersham (Pilgersham, ein Dorf bei St. Marienkirchen, das ehemals eine Zukirche hatte.), Almar von Galspach, Gerhard von Tumelzham (Toumolisheim) und Wilhelm, Irmhart und Heinrich von Etzling (Oberhalb dem Dorfe Ehling bey Eberschwang auf dem Berge weiset man noch die Stelle, worauf das verfallene Schloß gestanden ist.). Schon konnte um die nämliche Zeit Albero von Amphenwanc auf Bitte seines Freundes Markward das demselben zuständige Gut in Sinerling (Sinerlingen) (Simering, ein Weiler mit 3 Häusern im hintersten Winkel der Pfarre Ottnang, da wo die Röttel entspringt.) an das Kloster Ranshofen geben. Mon. Boic. III. 498 und 274.

Der Ort Frankenburg ist schon um das J. 1170 bekannt, aber unter dem Namen Zwischwalden (Zwiswalden) das heißt: ein Ort zwischen dem Walde, der auf Anlaß der unruhigen Bauernauftritte in den Zeiten des Stephan Fadinger 1625 sich leicht in Zwispalten umändern ließ. Der Name Frankenburg rührt von dem Schlosse her, das ¾ Stund nordwärts auf dem Hofberge stand, und verlassen wurde, als die Beamten das bevölkerte und gelegnere Dorf Zwischwalden zum Sitze gewählt hatten.

Den mächtigen Schritten in Kultivierung wilder Gegenden setzte der Landrücken, welcher den Atergau von Norden her einschließt, keine Schranken. Die Bischöfe von Bamberg erwarben sich durch diese rühmlichste Art von Eroberung ein Amt in der Gegend, genannt Gebeskirchen, das die Herren von Stahrenberg zu Lehen erhielten und mit ihrer Stammburg im J. 1379 an Herzog Albrecht von Oesterreich verkauften (Hoheneck II. 517) und um Schiltorn so viel Besitzungen, daß sie im J. 1162 und 1179 Güter an das durch ihre Vorsorge um das J. 1127 errichtete Kloster Aspach schenken konnten. Mon. Boic. V. 155 und 162.

Die gesammelten Nachrichten zur Herrschaft Atersee

reihe ich nun nach der Zeitfolge aneinander.

Weichselbaum (1120) und Pfaffing (1124)

Im J. 1120 vermachte Gerold, Dechant von Mattsee, seinem Stifte ein Gut in Schranstal und ein Gut in Weichselbaum (Weichselbaum, ein Weiler mit 4 Häusern, ½ Stund von Fechlamarkt.) wie auch viele gute theologische Bücher (Matts. Urk.).

Im J. 1124 gab ein gewisser Edelmann Namens Gebhard zum Heil seiner Seele den Brüdern in Mattsee sein Gut in Pfaffing – den heutigen Pfarrhof von Fechlamarkt.

Kemating (1135)

Um das J. 1135 erhielt das Kloster Michaelbeuern Güter zu Kemating. Heinrich Edler von Inging (Vgingen), der nur eine einzige Tochter Namens Tutta hatte, zog sich, der Welt überdrüßig, in das Kloster Michaelbeuern zurück, und gab demselben, mit Einwilligung seiner Tochter, ein Gut zu Kemating predium quoddam Chemenate dictum iuxta lacum Attersee situm. Ein zweytes Gut daselbst apud Chemenaten vermachte Tuttas Gemahl Heinrich, mit dem Zunamen, der Werfner, ein Ritter des Grafen Gebhards von Burghausen, quidam de militibus Gebcharti comitis de Purchusen. Auch dieser zog den Mönchshabit und zwar noch bei Lebzeiten seiner Gemahlin an, da ihn eine langwierige Krankheit befallen, und für die Freuden des Lebens unempfänglich gemacht hatte. Als Tutta dieses Gut übergab, waren die Gräfin Adala von Hall (Halla), Dietrich der Priester von Oberndorf, und Liupold von Hag (Oberndorf halte ich für die Vorstadt von Laufen am rechten Ufer der Salzach, und Hag für Wildenhag.) gegenwärtig, Heinrich und Tutta hatten für ihre Tochter Judith von einem gewissen Albin ein Gut zu Kemating praedium aliud Chemenaten gekauft. Als sie starb, so vermachte sie es zu deren Seelentrost dem Kloster Michaelbeuern. Deß waren Zeugen: Rupert, Eberhard, Meinhard Ernst von Ibn (Iden), Friederich von Haunsperg und sein Knappe miles Ozi, Gisilold und Egilolf von Noppingen, Ulrich von Gumprechting (in der Pfarr Seekirchen) Heinrich Gerhohs Sohn von Laufen, Hartwig und dessen Bruder Liutpold von Hag, Gerhoh von Reut. Die Handlung ging vor am Kirchweihfeste der Kirche des heiligen Michaels in die dedicationis Ecclesie s. Michaelis in Gegenwart der Gräfin Ita. Michaelbeuerische Urkunden.

Seewalchen an Michaelbeuern (1135)

Auf Bitte des Abtes Trunto, des Grafen Chunrad, Advokaten des Stiftes, des Grafen Sighart von Scala und seines Bruders Gebhard, Grafen von Burghausen, verlieh Reginmar, Bischof von Passau zu Mautern, im J. 1135 allen Zehend der Pfarre Seewalchen omnem Parochiae Sewalchin decimationem dem Kloster Michaelbeuern. Dafür überließ ihm der Abt, mit Einstimmung seiner Brüder, zwei Höfe mit aller Zugehörde im Torfe genannt Tutinbach (in villa tuinbach) mit der Bedingniß, daß der Bischof dem Priester, für welchen der Abt bittet, die Seelsorge anvertrauen möchte. Zeugen dieser Sache waren: Sighart Graf von Scala, Meginhart von Ering, Dietprant von Chustilwang, Udalrich von Wolfenstein, Otto von Machland, Dietrich von Adelgerispach, Friedrich von Haunsberg, Pabo von Ammaremma, Sighart von Fleice, Walther und seine Brüder Ernest und Hartwig von Treisima, Kadold von Hochilisdorf, Chunrad von Wirmila; dann von den Dienstmännern der Kirche: Waldchun von Marcinreit, Gerloch von Iphic, During von Gerolding, Marquard von Schönbichl, Wezil von Studiratisdorf, Bernhard von Egelschwanch. Michaelb. Urk.

Um das J. 1136 schenkte Frau Ita, Gräfin von Burghausen, aus dem Neuburgischen Hause, durch Meinhard Edlen von Ibn (Iden) einen Salzdienst (cartaginem salis) (Zu Reichenhall.), und zwey Weingärten bey Wachau dem Stifte Michaelbeuern, wozu auch deren Söhne Sighart und Gebhard ihre Einwilligung gaben. Zeugen bey den Ohren gezogen, waren: Meinhard von Eringen, Engelram von Mermos, Hartwig von Hagenau, Rudolf von Atersee, und von den Dienstmännern: Rudger der Nagelseder, Magins von Kürnberg und sein Bruder Otto von Polau. Michaelb. Urk.

Veckelsdorf (1142, 1143)

Im J. 1142 verlieh Reginbert, Bischof von Passau, aus dem Plainischen Hause, dem das Ernennungsrecht für den Fall war überlassen worden, den Präsentationsrechten des Stiftes Mattsee unbeschadet, die Pfarre Veckelstorf Friderichen, einem klugen und bescheidenen Priester. Matts. Urk.

Im J. 1143 überließ der nämliche Bischof Reginbert dem Stifte Mattsee den Personalzins von den Pfarrkirchen Veckelstorf, Pöndorf, Straßwalchen, Lohen, Mattsee, Mundolfing, Schalhen, Pischolstorf, Altheim, Ekkolfsperg, Kirchberg und Drum und deren Filialkirchen, welcher von dem apostolischen, Stuhl zum Zeichen der Universalherrschaft von jedem Getauften war gefordert, aber aus besonderer Gnade der Kathedralkirche Passau verliehen worden. Wahrscheinlich war es diese Abgabe, welche späterhin von der Kirche Veckelstorf 46 Pfund Wiener Pfenning, und von der Kirche Frankenmarkt 5 Pfund Salzburger Pfenning in die Mattseeische Oblay lieferte. Matts. Urk.

Schenkungen an Aspach (1144, 1145, 1170)

Um das J. 1144 vermehrte Engelbert, Bischof von Bamberg, die Stiftungsgüter von Aspach mit einigen Bauerngütern und Zehenten im Mattighofischen, im Atersee, und in Eringen (Aliquos mansos et decimas in Matenchovene et Aterse et in Eringen contulit. Mon. Boic V: 160.).

Um das Jahr 1145 übergab der ehrbare Mann Rudolph, in Gegenwart Engelberts, Bischofs von Bamberg, auf dem Altar des h. Evangelisten Mathäus zu Aspach, ein Gut bey Weissenbach, zwey Bauerngüter sammt zwey Weingärten an dem Agerfluß, ein Bauerngut an dem Fluß Weissenbach, und den Zehend von einem Bauerngute am Atersee, mit allen Bauern, die er ehevor zu Lehen hatte (Predium suum apud Wiz nach et Mansusduos cum duabus v in eis iuxta fluvium Eger et unum mansum iuxta Wiznach fluvium et decimacionem unius mansus iuxta Aterse.). Zugleich bestätigte der Bischof einen hervorragenden Berg in Weissenbach sammt einer Fischreußen im Atersee zum Nutzen der Brüder. (Montem unum Wiznath supereminentem cum una Sagena in Atersee). Hievon sind Zeugen: Ludwig von Ludeburg, Gerhard von Winkelham, Adalbert von Heinrichersdorf (Vielleicht ist Ludeburg die Litzelburg auf einer jetzt öden Insel im Attersee, und Heinrichsdorf jenes bey Zell am Pettenfürst.), Ezzo, Wilhelm Gotpold Harlipp, und dessen Bruder Arnold, Mon. Boic. V. S. 109.

Um das J. 1170 übergab Engelschalk von Reite mit seinem Bruder Heinrich, den er an demselben Tage auf den Altar des heil. Mathäus in Aspach opferte, das ##Gut Zwischwalden## (predium Zwiswalden), und ein anderes bey ##Attergausdorf##, das seiner Mutter Schwester war. Hievon sind Zeugen: Wernhard von Wizow (Zwiswalden ist der Markt Frankenburg nach seinem alten Namen Zwischwalden, unrichtig Zwispalen. Reite, ein Dorf am Attersee, minder wahrscheinlich Raiten, ¾ Stund nordwestlich von St. Georgen. Attergaudorf, vermuthe ich in St. Georgen oder um Alkersdorf. Wizow suche ich um Weissenkirchen, das wohl einmal Weissenau geheißen haben mag, oder im Hintergrunde des Weissenbaches), Reginwart von Reitte, Lutold von Zwiswalden, Bernhard, Engelschalk, Pilgrim, Heinrich, Bernard von Aspach. Mon. Boic, V. 131.

Weiterschwang für Kemating (1180)

Um das J. 1180 gab ein gewisser Hartlieb das Gut Weiterschwang (Weiterschwang, ein Dorf mit 23 Häusern, ½ St. von Gampern, wovon 7 zum Patr. G. Kogl, 10 zu Walchen, 3 zu Seewalchen, 2 zu Wagrain und 1 dem Stift Lambach gehören.) (predium Witerschwanc), an Michaelbeuern; dafür gab ihm Abt Walther ein anderes Gut Kemating (Chematen). Michaelb. Urk.

Um das J. 118o schenkte Engelbert von Hellegrund ein Gut an der Sprenzel (ad Sprenzela) an Aspach. Unter den Zeugen ohne Beynamen: Heinrich von Helleheim (Höllegrund glaube ich, ist Hölleiten mit 15 Häusern, der Patr. G. Kogl und Walchen und 63 Einwohnern, ¼ St. von Weissenkirchen und Helleheim Gellheim, ein Dorf mit 15 Häusern, wovon 9 zum Patr. G. Litzelberg, 1 nach Seewalchen, 2 nach Straßwalchen, 2 dem Kloster Lambach, und 1 nach Schörfking gehören, und 64 Einwohnern, ½ St. von Seewalchen. Höleham, ein Dörfchen mit 5 Häusern in den Pf. Eberschwang ist zu weit entlegen.). Mon. Boio. V. 138.

Wald (1185)

Um das J. 1185 that Chunrad von Wald Verzicht auf das Gut in Sprenzlach und Mittereck (predium in Sprenzlac et Mitterhekke), verschafte auch im Falle, daß er ohne Erben stürbe, dem Kloster Aspach zwei Bauerngüter im Orte Wald (Wald, ein Dorf mit 10 Häusern und 50 Einwohnern, 1 ¼ St. von St. Georgen.) und fünfundzwanzig Leibeigene mit einem Zins von fünf Pfenningen: Deß waren Zeugen: Rabin von Tegernbach (bey Grieskirchen), Gebolt von Gelsbach (Galsbach), Wernhard von Aichberg (Aichberg heißt der Berg, wo die gesperrte Kirche zum heil. Johann steht, die eine Filiale von St. Georgen war. Ohne Zweifel haben sie die Edlen von Aichberg erbauet.), Heinrich von Hellenheim (Gellham), Heinrich von Bubelsham (etwa Polheim). Mon. Boic. V. 140.

Schöndorf an St. Florian (1148, 1186)

Im J.1186 übergab Diepold, Bischof von Passau, die Pfarre Schöndorf dem Stifte St. Florian, dem schon früher, die im J. 1148 vom Pilgrim von Schalkhaym (Schalkham, jenseits der Ager bei Regau.) erbaute Egidikirche, heute die Pfarrhofskapelle sammt dem Spitale in Fechlabruck übertragen worden war. Die Kirche zum heil. Ulrich innerhalb der Stadt Fechlabruck entstand erst im J. 1400, wurde im Jahr 1785 zur Pfarrkirche erhoben, und die uralte Kirche Schöndorf zur Filiale herabgesetzt. Gielge III. 217. Schon aus diesen Angaben läßt sich abnehmen, daß die Stadt Fechlabruck jüngeren Ursprunges ist.

Schenkungen an Aspach (1190)

Um das J. 1190 schenkte Otto II. Bischof in Bamberg, dem h. Mathäus in Aspach, 4 Bauerngüter vom Walde der über dem Attersee liegt (quatuor mansos de silva, que iacet ultra Aterse.) Dieß bezeugte: Erkenbert von Mosebach, Adalbert und Adelram von Lamb, Otto von Lutenbach, Heinrich der Truchseß, Werner der Schenk, Hetman der Kämerer, Engelschalk von Reite, Gotzwin von Osterhofen, Epo von Winzern, Eberhard von Anwaldsdorf (Anwaldsdorf, wahrscheinlich Anwalding, ein abgekommener Edelsitz in der Pf. Unkenach.), Gundacker von Matenhoven, Adalram Sterio von Palmestorf (Palnstorf), Adelram dessen Sohn, Friderich und sein Bruder Hartlieb von Steteheim (Stettham, ein Dorf mit 18 Häusern und 67 Einwohnern des Patr. G. Walchen, ½ St. von St. Georgen.), Ernest von Inne, Arnold von Nisdorf (Entweder muß es heißen Pisdorf oder Nusdorf). Mon. Boic W., 142.

Um das J. 1216 vermachte dem Kloster Michaelbeuern Meinhard Tolunz das Gut seines Leibeigenen, Pirnbaum und Dichenwiden. Michaelb. Urk.

Traunkirchen vs. Michaelbeuern (1128)

Im Jahr 1228 wurde ein langwieriger Streit über ein Gut in Preissing (Prisingen) entschieden. Traunkirchen zahlte 15 Talente Wiener Münz und Michaelbeuern gab seine Ansprüche auf. Von diesem Vergleich waren Zeugen: Herr Otto von Lambach, Herr Friderich Abt in Manisee, Heinrich Pfarrer in Traunkirchen, Rudolf Vicarius in Seewalchen, Herr Albero von Polheim, Alram Advokat, Dietrich von Pücheln, Heinrich von Uterstetten, Dietmar von Aistersheim, Liutold von Rulesheim, Eberhard von Viechte (Viecht, Dörfchen mit 5 Häusern, ¾ St. von Fechlamarkt), Sigfrid der Amtmann (Officiarius), Heinrich Woffel, Eberhard sein Bruder, Dietmar der Kammerer, Rudolf von Chottbach (Köppach), Pilgrim von Riutheim (Roidham, Dörfchen mit 5 Häusern, des Patr. G. Kammer, ¼ St. von Seewalchen), Otto Posch, Chunrad Passo, Friderich Platter, Ulrich von Beuern. Michaelb. Urk.

Schenkungen an Mondsee und Michaelbeuern (1248, 1249)

Im J. 1248 den 17. Inly überließ Albert, Bischof von Regensburg, der sich zu dieser Zeit in Berchtesgaden aufhielt, dem Abt und Convent in Mansee, regensburgische Leibeigene im Amte Irramprecht (Ober- und Unterirrenprechting, ½ St. von Auerbach, Landg. Mattighofen.). Dieß bezeugten: Hartwig der Hofschreiber curiae Notarius, Heinrich und Dietrich Brüder, genannt von Au (Au, Dorf von 8 Häusern mit einem Wirthshaus, 1 St. von Asbach.), Otto v. Ottnang (Dieser Otto von Ottnang kömmt als Zeuge vor bey Mondsee im J. 1256 S. 154, als Heinrich Graf von Ortenburg dem Kloster die Leibeigene wieder zurückstellte, die er aus Irrthum dem Otto verliehen hatte. Chunrad von Ottnang Zeuge 1270 S. 137, 1273 S. 158, Otto von Ottnang 1280 S. 160.), Ulrich dessen Knecht. Chron. Lunaelac. S. 149.

Als Herr Hainrich in Schaumberg nach dem Tode des Advokaten von Michaelbeuern, Liutolds Grafen von Plaien, aus dem Grunde, weil seine Gemahlin eine Schwester des gemeldten Grafen war, um die Advokatie über das besagte Kloster für seinen ältesten Sohn Wernhard warb, und versprach es zu schützen und dessen Nutzen zu befördern; da waren am 4. Sept. 1249 in Michaelbeuern mit ihnen anwesend die Edlen: Herr Albero der jüngere von Polheim (die Wartenburg besassen), Herr Chunrad von Steinkirchen, und Herr N. von Tegernbach, Wernhard Taner (Zu Alt- und Lichtentann.), Ulrich Wasen (Edelsitz bey Roßbach), Ludwig Schriver (Schreiber, Siudherren von R. Hall.), Gottfried von Chamer, Haidfolch von Chamer; von der Bestätigung hierüber waren Zeugen: Alram von Attergeudorf, Chunrad Locher (Lohen, der jetzige Pfarrhof von St. Georgen im Dorfe, mit 28 Häusern.), Friderich Pfnunzo, Otto Värler, Otto von Hunling, Otto von Thor (de Porta), Makfried von Frankenburg, Gerung von Hänsinheim, Perchtold von Eizesperg (Eitelsberg, Vik. Anthering im Landg. Laufen.), Chunrad der Beuerer, Friderich der Bäcker, Friderich Zurochel, Heinrich Prero (Preco Ausrufer), Rudelin von Atersee. Michaelb. Urk.

Im J. 1251, den 18. Sept., übergaben Heinrich und Bernhard, Brüder von Schomburg, dem Abt zu Mondsee, wegen der Unannehmlichkeiten, die ihm Friderich von Alkerstorf zugefügt hatte, und zu ihrem Seelenheil, zwei ihrer Dienstmägde (Ministeriales), nämlich Hiltigund, die Tochter des Albert Loner, und Alheit, die Tochter des Bauern Dietmar. Zu Zeugen wurden bei den Ohren gezogen, (Testes per aurem tracti): Herr Chunrat Furter (Furth, ein Weiler mit 3 Häufern, des Patr. G. Kogl, und 19 Einwohnern, 1 ½ St. von Gampern

Vöcklabruck (1215, 1257)

Nachdem Ottokar, König in Böhmen, der auch Oesterreich an sich gebracht hatte, am Bartholomäustag 1257 von den tapferen Heerschaaren der baierischen Herzoge, Heinrich und Ludwig, zurückgedrängt, bey Mülldorf, wo die Brücke über den Inn unter den Füßen der Fliehenden einstürzte, viele Leute verloren hatte; so kehrte er, mit wenigen sich flüchtend, über Titmanning, Laufen und Fechelbruck (Vekelarprukke) ruhmlos zurück. Chron. Mattseense in Mannscript.

Fechlabruck war schon früher ein bedeutender Ort. Erzbischof Eberhard II. und Leopold VII. Herzog von Oesterreich beschlossen um das J. 1215 in Wels, daß beiderseits Abgeordnete sollten zu Fechlabruck zusammentreten, um die wechselseitigen Beschwerden und Beschädigungen auszugleichen, und daß der Herzog für die salzburgischen Abgeordneten für sicheres Geleit zwischen Fechlabruck und Straßwalchen sorgen sollte (Dux ministerialibus et hominibus Archiepiscopi venientibus ad placitum, apud Veklerbrucke in eundo et redeundo inter eundem locum et Strasswalchen super conductu et securitatibus providebit.). Die Abgeordneten von Seite Oesterreichs waren: Otto von Ror, Albert von Pollenheim, Syboto von Hage; von Seite Salzburgs: der Burggraf von Salzburg, Conrad v. Polheym und Gerhoh v. Perchheim. Diese handschriftliche Urkunde, welche Fechlabruck einen Ort nennt, scheint dem Jesuiten Insprucker Austria mappis geographicis distincta II, S. 34 zu widersprechen, welcher vorgibt, Fechlabruck sey schon vom K. Heinrich I. dem Vogler gegen die Hunnen gebaut und mit hohen Mauern von Quadersteinen und tiefen Gräben befestiget worden!!

Vermuthlich kam dieses Städtchen erst dann in Aufnahme, nachdem die nördliche Gegend mehr bevölkert, die Straße über Frankenmarkt angelegt, und auf solche Art Handel und Wandel mehr belebt wurden. Vielleicht baute sich Anfangs ein Adelicher hier eine Burg. Hoheneck sagt I. S. 76 Albrecht Engl, K. Friderichs III. Jägermeister, habe schon den adelichen Sitz Burgstall zu Vöcklabruck besessen, woher die Herren von Engl zu Wagrain das Recht herleiten, von gewissen Häusern und Gründen in der Stadt den Burgpfennig jährlich einzunehmen.

Das Wappen der Stadt Fechlabruck stellt eine, über einen Fluß gebaute, Brücke mit drey Jöchern vor, über welche zwey geharnischte Ritter auf ein offenes Stadtthor zusprengen, die durch den Pfauenschweif auf den Helmen, durch die österreichischen Wappen und durch die Inschrift auf deren Thurnierfähnlein, Albertus Pater und Rudolfus Filius, nichr zu verkennen sind. Wahrscheinlich hat die Stadt diese Auszeichnungen und die Privilegien sich dadurch verdient, daß, als Kaiser Rudolph I. im J. 1278 gegen Ottokar, König von Böhhmen, zu Feld ziehen mußte, sie als die nächste an der Grenze dem Herzog Albert und dessen Sohne Rudolph die Thore öffnete.

Schenkungen an Michaelbeuern (1260)

Um das Jahr 1260 schenkte Friderich von Heching (Vermuthlich eines der beiden Filialdörfer Ober- und Untereching bei Laufen) ein Gut, das er in Chramperch (Kranberg, Weiler mit 3 Häusern des Patr. Ger. Walchen und 20 Einwohnern, ½ St. Von Unkenach.) im Atergau gelegen hatte, dem Kloster Michaelbeuern. Zeugen: Einwic von Salharn, Perchtold von Isinsperge (Eitelsberg). Michaelb. Urk.

Im J. 1260, den 9. Februar, waren Heinrich und Wernhard Brüder von Schomberg, so glücklich, einen langwierigen Streit zwischen ihrem Herrn Friderich, den ehrwürdigen Abt in Bowen (Beuern), und ihrem getreuen (fidelem) Otto von Wartenburg (Ich halte ihn für einen Pfleger des damals Pollheimischen Schlosses Wartenburg), der das Vogteyrecht über die Kirche in Seewalchen und deren Güter zu haben behauptete, beyzulegen, und letzteren dahin zu vermögen, daß er auf Zudringen Bernhards des Jüngern von Schaumburg, Advokaten des Stiftes Michaelbeuern alle Ansprüche aufgab. Die Verzichtleistung geschah zu Kammer unter folgender Zeugenschaft: Weickard von Pollheim, Hartneid Truchseß von Schömberch (Schaumburg), Konrad von Fürth, Konrad von Attersberg (Berg, ein Dorf mit 86 Seelen, einer Filialkirche zum heil. Peter und Paul, wobey der Pfarrfreidhof sich befindet, und 20 Häusern, die zu dem Patr. Ger. Kogl und Litzelberg und zum Pfarrhofe Schörfling gehören, ½ St. von St. Georgen.), Ulrich von Kirchberg (Kirchberg, ein Dorf mit 6 Häusern, wovon 2 zum P. G. Wartenburg, 1 zum P. G. Lindach, 1 zum P. G. Würting und 2 zur Pfarre Schörfling gehören und 36 Seelen, ¼ St. von Oberthalham.), Gottfrid von Talgau, Ulrich von Camer, Ulrich von Stude (Stauff), Chunrad, Pfarrer von Schwolfingen (Schörfling). Michaelb. Urk.

Stiftung für Wilhering (1260)

Im J. 1260 stiftete Heinrich, Gemahl der Gräfin von Plain, nebst seinem Bruder Bernhard, und seinen Söhnen Hainrich und Bernhard, dem Jüngern von Schaumburg zu dem Kloster Willhering zween Höf, ein Lehen zu Braitwisen (Breitwiesen, Weiler mit 3 Häusern, wovon 2 zum P. G. Köppach und 1 zum P. G. Wartenburg gehören und 19 Seelen, ½ St. von Atzbach.), einen Hof und eine Mühle zu Furth (Fürth, Weiler mit 3 Häusern des P. G. Wolfseck und 18 Seelen, ½ St. von Ottnang.) sammt der Fischwaid daselbst zu Seelgeräth und Jahrtag, sein Saighof dienend ein Jahr dem andern zu Hilf bey 3 Muth Korn, 6 Pfund 4 Schilling Pfenning Geld, 5 Schilling Ayr und 12 Käs, 8 Hühner und 4 Gäns. Hoheneck III. 631.

Hainrich vom Schaumburg und seine Söhne Heinrich und Bernhard richteten mit Arnold Bischof in Bamberg erstens zu Altenhofen (Altenhof, ein Pfarrdorf an einem Arme des Hausruckes, welches, wie St. Kolman bei Schiltorn ich für eine bambergische Kolonie halte. Es mußte ein besonderer Grund obwalten, hier den ersten Vertrag zu machen.), den nächsten Sonntag nach Georgi 1263, bald darauf den 4ten Tag nach Pfingsten desselben Jahres zu Willhering, endlich zu Atersee am Georgentag 1291 einen Vertrag auf, wie es zwischen ihnen als Vogt und dem Bischofe als Grundherrn gehalten werden soll. Hoheneck III. 630.

Verlegung des Landgerichts von Atersee nach Kogl (1263)

Bisher war das Landgericht in Atersee, welches in der Mitte lag, so lange es das Landgericht Kammer noch in sich schloß, aber auf die Grenze zu liegen kam, als dieses davon ausgebrochen wurde. Da beschloß Bischof Berchtold mit Einstimmung Heinrichs und Bernhards von Schaumburg in J. 1263 das Landgericht von Aterhof weg ins Atergau nach St. Georgen zu verlegen. Man wählte den naheliegenden, ziemlich hohen, von allen Seiten freystehenden, Hügel, und baute darauf ein Schloß zum Sitze des Pflegers, welches bald Neuattersee, bald von dem Hügel worauf es stand, Kogel genannt wurde. Ludewig Scriptores rerum Episcopatus Bambergensis I, S. 173.

Auf solche Art wurde der Grund zur Herrschaft Kogl gelegt, welche gegenwärtig 1478 Grundholden zählt, nämlich 914 im Landgerichte Frankenmarkt, 562 im Landg. Fechlabruck, 1 im Landgericht Thalgau und 1 im Landg. Neumarkt. In der Einlage der oberösterreichischen Landschaft war sie mit 140,700 fl. Werth, 6315 fl. jährlicher Einkünfte, und 736 zinspflichtigen Häusern eingetragen.

Gegenwärtig ist das alte Schloß zerfallen, ein neues aber am Fuß des Hügels dient dem herrschaftlichen Beamten zur Wohnung. Ein unterirdisch verborgener Gang soll von Kogl bis an den Atersee hin angelegt gewesen seyn. Wahrscheinlich verband er Alt- mit Neuatersee.

Schenkungen an Aspach und Michaelbeuern (1271, 1276)

Im J. 1271 schenkte von Chamer aus Wernhard von Schawenberch in Gegenwart seines Vaters Heinrich, und Heinrichs seines Bruders, zwey Lehen in Sulz mit 3 Wienertalenten Einkünfte, die er vom Hrn. Rüdiger von Sulz erkauft hatte, zum Seelentrost seiner Gemahlin Anna (von Truchendingen) dem Kloster Michaelbeuern. Dieß bezeugten: Herr Hartneid Truchseß von Schaumburg, Herr Gottfrid von Talgau, Herr Ulrich von Chamer, Friderich der Notar. Michaelb. Urk.

Im Jahr 1276 setzte Perchtold, Bischof in Bamberg, den Abt Bernhard von Aspach, der sich persönlich vor ihm beschwerte, daß er schon lange im Besitze eines alten Rechtes, Fischreußen im Atersee bey dem Gute in Reit zu legen, (jus Sagene super lacum Atersee iuxta predium in Reut gekränkt werde, wieder in den Genuß seiner Rechte ein. Dieß geschah zu Atersee den 6. Oct. 1276. Zeugen davon waren: Herr Emicho Dechant in Bamberg, Herr Johannes Scholasticus daselbst, Chunrad Pfarrer von Bretvelt, Chunrad von Atersee (Ich halte Chunrad von Attersee für den Pfarrer daselbst, indem er sich zwischen zween ausdrücklich genannten Pfarrern unterschreibt.), Chunrad Pfarrer von Ering, Rudpert Ritter, miles von Hertenstein, Volnand von Wisentawe, Chunrad Chrummelin, Adelram und Chunrad von Atersee milites, Friderich von Alkerstorf, Friderich von Saxo (Saxau) Beamter (Officialis) in Atersee, Hainrich von Puech, Sighard von Stainbach. Mon. Boic. V. 166.

Bamberg erleichtert das Los der Leibeigenen (1278)

Im J. 1278 that Bischof Perchtold, einen wohlthätigen Schritt zur Verbesserung des Loses der Leibeigenen, und stellte, wie es scheint, für die Umgebung eines der ersten Beyspiele zur Nachahmung auf. Er gab in Atersee den 23sten July die Verordnung: die Leute auf den Gütern des Klosters Aspach sowohl im Atergaue als am Hönhart und um die Hofmark in Ering, sollen in den bambergischen Wäldern die nämlichen Rechte haben, wie die eigenen Unterthanen, und auch keine größere jährliche Abgabe entrichten dürfen als diese. Die Leute des Klosters mögen ungehindert auf bambergischen Gütern sich aufhalten, ansäßig machen, anheurathen, und von solchen Erbschaften beziehen. Sollte aber der Abt an den Gütern und Leuten seines Klosters durch einen Advokaten, oder durch dessen Richter, oder durch Jemanden andern, sey es durch was immer für eine Beschwerde veranlaßt, etwas gegen Gott, und gegen die Gerechtigkeit thun, so wolle der Bischof das Unrecht so ansehen, als sey es ihm oder seiner Kirche zugefügt worden; als müsse er für sich Genugthuung fordern. Als Zeugen unterschrieben sich: Chunrad Dechant zum heil. Stephan in Bamberg, Chunrad Dechant in Schyrolfing, Chunrad und Wernher Kapläne und Notarii curie, Chunrad von Veltbach, Pfarrer in Ering (am Inn, Landg. Braunau), Alram von Atersee, Chunrad Hatzmuzel, Chunrad von Allersdorf (Alkerstorf), Berchtold von Vokkenburg, Tyrolfus von Osterhofen, Ulrich Truchseß genannt von Neuenstorf Milites, Chunrad von Gezman, bischöflicher Beamter (Officialis) in Atersee, Gebhard von Veltpach, Friederich von Framhenburg, Friderich Phinirno, Friderich von Allerstorf, Engelschalk von Hag (Wildenhag). Mon. Boic. V. 169.

Bamberg erlässt Aspach Dienste für 4 Schiffe in Atersee (1284)

Im Jahr 1284 erwies Bischof Berchtold in Osterhofen dem Kloster Aspach die besondere Gnade, und erklärte, daß vier Schiffe, welche die Aspacher in dem der Kirche Bamberg gehörenden Attersee, von ihren Gütern Lengort hatten, wie vor Zeiten, so auch künftighin, von aller Gattung Dienst frey seyn sollen. Dieß bezeugten: Heinrich von Eberstein, Perchtolds Onkel Kanonikus von Bamberg, Chunrad und Dietrich Kapläne und Notarii, Heinrich von Zabestein, Eberhard von Stolzenrod, Alram Beamter (Officialis) von Atersee, Friderich Saxo von Osterhofen, Engelschalk von Hag, Heinrich Zicemar. Mon. Boic. V. 175.

Bamberg verkauft Schloß Frankenburg an Schaumburg (1290)

Im J. 1290 verkaufte Bischof Arnold an Heinrich von Schaumburg das Schloß Frankenburg sammt allen Rechten und Besitzungen, welches ihm schon zuvor um achthundert Mark Silber war verpfändet worden. Ludewig I. 181.

Im J. 1293 erhielten vom Kloster Michaelbeuern Albert der Plarß und sein Suhn Otto ein Leibgeding ob dem Gut von Salharn. Dez sind gecogen der techent von Schirolfing, der Pfarrer von Chessendorf, Her Friderich der Schöndorfer, und hart der Schöttinger, Hainrich der weidenthaller und ander frum Leuth. Michaelbeuerer Urkunden.

Streit zwischen Aspach und Seeling (1296)

Im J. 1296 den 9. Nov. legte Bischof Leopold einen Streit zwischen Chunrad den Frankenburger seinen Getreuen und dem Abte Heinich von Aspach bey, welcher über Güter in Selingen (Seeling, ein hölzerner Amts- nun Edelhof mit einer Kapelle, und einer bedeutenden Mayerey, die zwey Bauerngütern gleich kommt, ½ Stund vom Pfarrorte St. Georgen, und eben so weit von Abbstorf, und dem Attersee entlegen. Als den 21. März 1803, das seit 1127 bestandene Benediktinerstift Aspach aufgehoben wurde, so ward dieses Dominikalamt zur Landesherrlichen Kammer eingezogen, und als dann verkauft. Der gegenwärtige Eigenthümer des Patrimonialgerichtes Selling, welches 47 behaute und 11 unbehauste Gerichtsholden zählt, ist Franz Fleischmann.) (super bonis in Selingen) sich erhoben hatte. Unter Vermittlung bescheidener Männer wurde ausgemacht: Chunrad der Frankenburger soll die gemeldten Güter ruhig, aber nur so lange er lebt, genießen; allein nach seinem Hinscheiden sollen weder eine Gemahlin, noch seine Kinder, wenn sie welche zeugen sollten, noch Jemand seiner Nachkommen darauf Anspruch haben, sondern dieselben dem Abte und der Kirche Aspach zufallen. Würde Jemand sie im Besitze beunruhigen, so seyen der Bischof und seine Beamten in Atersee und Fridburg verbunden sie zu schützen. Dieser Handel wurde in Atersee geschlichtet, dabey waren gegenwärtig: Otto von Orlamund, Otto Schwarzenburg, Heinrich Hohenbuch, Ulrich von Anzelberg, Kanonikus der Kirche Bamberg, Chunrad und Chunrad Notarn, Heinrich Eglofstein, Friderich von Albersdorf (Alkerstorf), Chunrad Zizmann Burgmänner (castrenses nostri) in Atersee, Gebhard Velpech (Feldbach), Dietrich der Bogenschütz. Mon. Boic. V. 177.

Geschäfte zwischen Michaelbeuern und Schaumburgern (1298, 1302)

Im J. 1298 den 28. Dec. bestätigte Heinrich der ältere von Schaumburg zu Chamer das Testament Heinrichs von Pirchelwanch seines Getreuen sel. Kraft, welches der Kirche Beuern ein Hof in Chuzing, ein Bauerngut in Pfaffing, und eines in Pranken (Curia in Chutzing, unus mansus in Pfaffing, et unus mansus in Pranchen.) waren vermacht worden. Michaelb. Urk.

Ulrich von Michaelbeuern übergab zwei Lehen in Gräfenberg, zwey in Kreuzling, eines in Pfaffing und eines in Pranken sammt einer Badstube in Waring bey Wien (Duo beneficia in Graefenberch, et duo in Creuzing unum in Pfaffing et unum in Pranchen una cum stupa balnearia in Warich iuxta Viennam.) Heinrich dem ältern von Schaumburg zu Händen, der die Anweisung damit für den Tisch der Herren der gedachten Kirche machte, daß ihnen das, was gebührlich und anständig ist, gereicht werde. Diese Verfügung wurde zu (Michael-) Beuern am Dienstage vor dem Feste des Apostels Mathäus 1302 getroffen, welche folgende Zeugen bekräftigten. Herr Rudolph Schwan, Herr Friderich von Schöndorf, Herr Friderich Richter der ältere, genannt der Frankenburger, Beamter in Aiten (St. Agatha unweit Schaumburg), Herr Chunrad genannt Hatzenmutzel, Beamter (Officiales) von Frankenburg, Otto und Ulrich von Hochenwelden, Dicto Friar, Karolus Raspa. Michaelb. Urk.

Zu Schaumburg am St. Philippentag 1318 stellte Graf Hainrich der Elter von Schaumberch eine Urkunde aus, daß Rudolf der Schifer, und Herr Albert von Porzheim das Aigen zu Stainsulze (in Unterösterreich) dem Gottshaus zu Beuren gegeben haben. Deß waren Zeugen: Herr Friderich der Pfarrer von Lamprechtshausen (Landg. Laufen), Herr Seybot der Pfarrer von Seewalchen. Michaelb. Urk.

Im J. 1319 wurde dem Pfarrwidume zu Pfaffing die Hofmarksgerechtigkeit vom Grafen Chunrad von Schaumburg verliehen. (Siehe Beylage Nro. II.)

Bamberger Besitzungen wechseln mehrmals Besitzer (1323)

Zur Zeit als Ludwig der Baier und Friderich der Schöne von Oesterreich um die Kaiserkrone einander bekämpften, setzte Bischof Heinrich, der vom J. 1321 bis 1329 auf dem Stuhle von Bamberg saß, den Grafen von Hohenlohe zum Statthalter ein; sein Nachfolger Werner aus dem Geschlechte der Schenken von Rhieneck, der im J. 1323 starb, überließ demselben Atersee, Fridburg, Salemberg, Hag, Kirchdorf und die ganze Osterhofer Mark mit allen ihren Einkünften zum Genuß, lößte aber von den Grafen von Schaumburg das Schloß Frankenburg um 1400 Mark Silber wieder ein. Ludewig S. 192 und 195.

Die Herren von Schaumburg als Vögte der Herrschaft Atersee

Heinrich II. von Schaumburg hatte neun Söhne, nämlich: Leopold, Bernhard, Konrad, Ulrich, Friderich, Otto, Heinrich, Wilhelm und Rudolph. Da ihrer so viele waren, so konnten nicht alle mit Gütern und Einkünften so reichlich bedacht werden, daß sie davon ihrem Stande gemäß hätten leben können. Indes wurden die Güter so viel möglich getheilt, dadurch aber verursacht, daß nicht mehr alle zusammen vereinigt wurden. Der mächtige Stamm der Schaumburger ward auf solche Art zersplittert. Leopold wurde Domherr in Freysing; gelangte im J. 1378 auf den bischöflichen Stuhl daselbst; fiel am Oswalditag 1387 zu Lack von der Brücke, die er bauen ließ, und ertrank. Otto ward im J. 1343 Probst zu Ardacker; Chunrad, Bernhard, Ulrich und Friderich starben unverehlicht; Rudolph zeugte nur zwey Töchter; Wilhelm mit Elisabeth Gräfin von Görz zwar drei Söhne, die aber unverheurathet gestorben sind. Mit dem väterlichen Antheil handelte jeder wie er es für gut fand. Bernhard vertauschte im J. 1361 die von den Herzogen zu Oesterreich zu Lehen gehabten Landgerichte zu Strechenberg im Traungau, Wachsenberg, Marspach und Pruck an dieselben; bekam aber dafür von ihnen die Herrschaft und Veste Ort, welche ein bambergisches Lehen war. Wilhelm versetzte den väterlichen Antheil im J. 1366 um 600 Pfund regenspurger Pfenning seinen Vettern Ulrich und Heinrich, Söhnen seines Bruders Heinrich. Diesen beiden trat Leopold, als er noch Domherr war, seine ##zwey Vesten im Attergau, Cammer und Zwifpalen## sammt dem Gericht zu Schwans (Schwannenstadt) ab.

Nicht so angelegentlich nahm Chunrad auf das Beste des Schaumburgischen Hauses Rücksicht. Er verkaufte im J. 1351 die Schlösser und Vesten Pottendorf jenseits der Donau im Mühlviertel und Kogl dem Herzog Albrecht von Oesterreich; starb den 9. May 1353, und wurde bey den Minoriten zu Wien begraben, wohin er eine tägliche Messe und einen Jahrtag stiftete. Schon im J. 1328 hatte er, so wie sein Bruder Rudolph, im J. 1330 vom Herzog Albrecht von Oesterreich Dienstgelder genommen. Hoheneck III. 632 und 633.

Früher noch hatten die österreichischen Herzoge an der Gränze des Atergaues einige Besitzungen sich zu erwerben gewußt. Albert von Polhaimb hatte nämlich schon im J. 1291 seinen Theil an dem Haus zu Wolfseck mit seiner Zugehör um 300 Pfund Pfenning, hernach auch die dahin gehörigen Vogteyen auf den drey Kirchen Schwans, Atzbach und Gaspolzhofen dem König Albrecht verkauft. Hoheneck II. 63.

Im Jahr 1331 hat Ullrich von Heydach (Haidach, Dorf mit 7 H. u. 39 E., zum Michaelbeuerschen Amthof Seewalchen gehörig, ½ St. von diesem.) ledig lassen den Satz, den er gehabt hat zu Seewalchen auf zweyen Gütern auf der Oedt. Michaelb. Urkunden.

Im J. 1349 machte Otto von Hohenfeld, der im Attergaue ansehnlich begütert war, Stiftungen zu den Kirchen St. Georgen, Atersee und Weissenkirchen. (Siehe Beylage Nro. III.)

Im J. 1392 verkaufte Hans von Gampern sein Gut Birnbaum dem Stifte Mattsee. (Siehe Beylage Nro. IV.)

Immerhin waren die Herren von Schaumburg die ersten Dynasten in Oberösterreich. Wer sich unter den Edlen gutwillig zur Abhängigkeit von ihnen nicht bequemen wollte, den beugten sie mit Gewalt. So wußten Ulrich Anhanger zu Kottbach (heute Köppach) ihnen am Sonntag nach Gregorgi in der Fasten 1344 die Oefnung seiner Vefte zu Kottbach versprechen und zwar mit dem Beysatze, daß er nur ihnen und Niemanden andern damit wolle gewärtig sein. Hoheneck III. S. 631.

Krieg der Habsburger gegen die Bayern um Tyrol (1363/64)

Die Erbgräfin von Tyrol Margareth, mit dem Zunamen Maultasche, hatte, nachdem ihr Gemahl Ludwig, Markgraf von Brandenburg, ein Sohn K. Ludwigs V., den 18. Sept. 1361, und ihr einziger Sohn Meinhard den 13. Jänner 1363 gestorben waren, dem baierischen Hause abhold, Tyrol an Rudolph IV., mit dem Zunamen der Sinnreiche, Herzogen in Oesterreich, den 11. Sept. 1363 förmlich abgetreten. Darüber kam es nun zwischen Baiern und Oesterreich zum Kriege. Erzbischof Ortolph hielt es mit letzterm; ein förmliches Bündnis hatte schon ein Jahr zuvor Passau in das österreichische Interesse verflochten, der Landeshauptmann ob der Enns, Herr Eberhard von Wallsee, welcher Neuburg am Inn besetzt hielt, und Graf Ulrich von Schaumburg, welcher Scharding inne hatte, waren ohnehin schuldig, für ihren Oberherrn zu streiten. Noch im nämlichen Jahre um Martini brach der Krieg los. Erzbischof Ortolph fiel von Mülldorf aus die baierischen Besitzungen an, und wandte sich in das Rotthal, um den Verbündeten, die von Passau, Neuburg und Scharding her operierten, näher zu seyn. Die Gegenden am Inn, an der Isen und Roth wurden schrecklich verwüstet. Die Oesterreicher belagerten Ried. Indessen setzten sich die Baiern zur männlichen Gegenwehr; schlugen die Feinde bey Oetting, und nahmen mehr als 70 vornehme Oesterreicher und Salzburger gefangen, worunter Stubenberger, Weisenecker, Goldecker, Hannauer und andere waren. Die Belagerung von Ried ward, weil der Winter eintrat, und der Krieg eine andere Wendung genommen hatte, aufgehoben.

Die Feindseligkeiten wurden im folgenden Jahre mit größter Wuth, die aber mehr das unbewaffnete Landvolk traf, fortgesetzt. Vergebens berennten die baierischen Herzoge Schärding; vergebens belagerten sie drei Monate lang Mühldorf, das sich unter Ulrich Weissenecker tapfer vertheidigte.

Die Baiern verwüsteten durch Raub und Brand das Land von Mühldorf her bis an die Mauern von Salzburg; die Kärnthner, welche unter ihrem Obersten Kol von Seldenhofen zu Laufen in Besatzung lagen, und einmal so glücklich waren, um Trübenbach 30 angesehene Baiern zu fangen, thaten das gleiche im Weilhart. Die Bürger von Burghausen und Braunau und Grans von Uttendorf fielen über die Gegend zu beiden Seiten des Haunsberges her, zündeten den 27. May 1364 das Kloster Michaelbeuern an, das die Schaumburger zu Advokaten hatte, und verheerten die Gegend um Straßwalchen. Im Gegentheil ritten den 26. Juny die Neuburger und Schardinger 500 Mann stark, wovon 80 schwer bepanzert waren, nach Vilshofen, raubten, brannten und trieben Vieh weg: wurden aber von Heinrich Tuschel, Ritter von Seidenau, mit geringer Mannschaft, die von Ortenburg gegen sie auszog, bey Neukirchen geschlagen.

„Nicht bloß die Bürger in Städten und Märkten hatten zu den Waffen gegriffen; auch die Bauern halfen endlich größtentheils dazu, die Drangsale des Krieges zu vermehren. Und das Maß der Uebel wurde voll; Tag und Nacht wurde gestohlen, geraubt und gebrannt; alle wurden um alles gebracht. Kirchberg war einer der Orte, wo das geraubte und gestohlene Gut von den baierischen Bauern zusammengeschleppt ward. Es wurde aber eine schaudervolle Rache genommen. Chunrad der Kuchler, Burgvogt von Mattsee, welches Schloß damals dem Erzbischof Ortolph verpfändet war, und seine Söhne, die Friedburg besaßen, zogen nach Kirchberg und verbrannten die Kirche, und darin 30 Bauern sammt einer Menge Habseligkeiten, welche Sicherheit halber dort waren aufbewahrt worden.“ Codices von Mattsee und Michaelbeuern.

Unter diesen Umständen, da die Schaumburger und Friedburger thätigen Antheil am Kriege genommen hatten, blieb das Atergau wohl nicht verschont. Die Wuth legte sich zwar um das Fest Bartholomäi, als Herzog Rudolph von Oesterreich herauf rückte; die eine Parthei schützte, und die andere bezähmend in Furcht hielt: allein der Krieg endete erst durch den Vertrag zu Schärding den 28. Sept. 1364. Herzog Rudolph leitete in eigener Person die Belagerung von Ried, das sich durch Capitulation ergab. Ulrich und Heinrich Grafen von Schaumburg waren bey ihm im Feldlager vor Ried, und unterschrieben als Zeugen am 28. August 1364 dessen Brief an die Bürgerschaft in Wien. Hoheneck III. 634.

Atergau geht an Habsburger

Rudolph IV. starb den 27. July 1365, und die Regierung der österreichischen Länder kam an dessen Bruder Albert III. genannt mit dem Zopfe. Diese Veränderung änderte auch die Verhältnisse mit den Schaumburgern.

Graf Heinrich IV. von Schaumburg ist seiner Zeit der größte Tprann gewesen, sagt Hanfiz germ. sacr. I. 476. Vorzüglich waren es die wehrlosen Geistlichen, und die Unterthanen, an welchen er gerne Ungerechtigkeiten ausübte. Gewiß waren das Hochstift Passau und das Kloster St. Nikola nicht die einzigen, welchen er gewaltthätig Güter entriß; ohne Zweifel wurde von ihm auch das Hochstift Bamberg, das zu schützen er als Vogt verpflichtet war, in seinen Rechten über das Atergau gekränkt, und in den Einkünften geschmälert. Heinrich, die unruhigen Zeiten nützend, strebte sogar dahin sich unabhängig zu machen. Er suchte vorerst bey Baiern Schutz, fing an, aus seinen durch Lehen und Unterthanspflicht gesetzten Schranken herauszutreten, und allerley Schritte gegen die bestehenden Gesetze und Ordnungen zu wagen. Darüber gerieth er im J. 1366 mit Herzog Albert III. von Oesterreich in Händel, der ihm, um dessen hochmüthiges Aufstreben gleich Anfangs niederzudrücken, Lobenstein am großen Rottelbach im Mühlviertel, und Peuerbach wegnahm.

Da Heinrich sich zum Kriege zu unmächtig fühlte, so verklagte er Alberten beym Kaiser Karl IV., welcher die beiden Burggrafen Friderich zu Nürnberg und Berchtold zu Magdeburg, wie auch Babo von Abensperg als Schiedsrichter aufstellte. Der Graf verlohr, und wurde sammt seinen Nachkommen für einen Unterthan des Herzogs erklärt; außerdem ihm das ##Atergau sammt dem See## dabey und den ##drey Schlössern, Kammer##, Fichtenstein ½ Stund oberhalb Engelhardszell nahe an der Donau, und Neuhaus am Ausfluße der großen Mihl abgesprochen; auch ihm eine Strafe von 12,000 fl. auferlegt. Hoheneck III. 636.

Noch empfindlicher ward Heinrichs Stolz gedehmüthigt, als er nach dem Tode seines Bruders Ulrich, der im J. 1373 ohne Erben starb, noch einmal (im J. 1383) sich gegen Herzog Albert in einen Krieg einließ. Er mußte seine Vesten Schaumburg, Stauff, Neuhaus und Efferting seinem Lehenherren, dem Bischof von Passau, aufsenden, und da dieser sie dem Herzog Albert von Oesterreich verlieh, von letztern erst zu Lehen nehmen. Hoheneck III. 637.

Bamberger verkaufen den Atergau

Bey der weiten Entlegenheit, bey den beständigen Fehden, und dem allseitigen Streben auf Kosten anderer eigene Macht und Güter zu vermehren, konnten begreiflich die bambergischen Bischöfe vom Atergau die Vortheile nicht ziehen, die ihnen von Rechtswegen zugehörten. Eben darum, weil beinahe kein Nutzen, oder doch ein sehr geringer, sich beziehen ließ; verkaufte Bischof Lambert im J. 1377 das Schloß Friedburg Konrad und Harding den Kuchlern, Frankenburg und Attersee Albert dem Herzogen von Oesterreich. Ludewig I. S. 2II.

Scherfenberger im Atergau

Von den österreichischen Herzogen wurde Atersee, ferner Ort, der Gmundensee, Spilberg und Hohenwang den von Steiermark nach Oberösterreich versetzten Söhnen Wilhelms von Scherfenberg, welcher als der letzte Inhaber der Grafschaft Marburg wegen Rebellion von Leopold dem Oesterreicher war gefangen genommen worden, zu Lehen verliehen. Dieses ist die einzige Nachricht, welche Hoheneck I. S. 513 aus Lazius über Atersee anführt: allein ist sie ohne Gehalt, wenn sie nicht gehörig in die Geschichte eingereiht wird.

Der gedachte Leopold ist Leopold der Dritte, genannt der Fromme, welcher den 9. July 1386 bey Sempach von den Eidgenossen besiegt, das Leben verlohr. Im J. 1379 hatte ihm sein Bruder Herzog Albert III. die Verwaltung der Herzogthümer Steiermark, Kärnthen und Krain, der Grafschaften Görz, Grandifon und Tyrol nebst dem Elsaß und den Besitzungen in Schwaben und Helvetien übertragen. (Siehe de Lucca Lesebuch des österr. Staates S. 129). In diese Periode zwischen 1379 und 1386 fällt also obenbemerktes Ereigniß. Hoheneck irret, wenn er S. 513 behauptet, daß die Grafen von Schaumburg auf die von Scherfenberg im Besitze der Herrschaft gefolget seyen.

Da die eigentlichen Besitzer der Herrschaft Atersee zu keiner Zeit mehr in derselben verweilten, sondern in weiter Entfernung wohnend, dieselben verwalten ließen; da die Beamten seit längerer Zeit schon ihren Sitz auf Kogl hatten; so gerieth ##Atersee in Verfall##, und verlohr sich endlich, seitdem man die Herrschaft nach dem Sitze Kogl zu nennen gewohnt war, ganz aus der Geschichte. Das verlassene Schloß, das ansehnlich gewesen seyn mag, zerfiel nach und nach in Trümmer. Gegenwärtig sieht man nicht einmal Reste der Grundmauern mehr, nur die Wälle bey der Kirche, zu deren Erbauung die Trümmer des Schlosses verwendet wurden, machen die Stelle kennbar, worauf es gestanden ist.

Die Herrschaft Frankenburg versetzte Kaiser Albert II. im J. 1437 Herrn Ulrich Eytzinger. Sowohl dieses Schloß als auch Kogl vorhin Neuattersee genannt, und das Schloß Seisenburg versetzte Kaiser Friderich IV. um 24,000 fl. Darlehen, und um weitere 12,020 ungarische Dukaten im J. 1472 an Herrn Reinprecht von Wallsee. Endlich verkaufte Kaiser Rudolph II. die Herrschaften Frankenburg, Kogl und Kammer den 1. Juny 1581 an Herrn Hans Khevenhüller zu Aichelberg, Freyherrn auf Landskron und Wehrenberg, auf Hohenosterwitz und Karsperg, Erblandstallmeister in Kärnthen, Sr. Majestät Rath, Kämmerer und Orator in Spanien. Es wurde der erloschene alte Titel einer Grafschaft wieder hervorgesucht, und derselbe zunächst der Herrschaft Frankenburg mit Einverleibung von Kogl und Kammer und der Herrschaft Sommereck in Kärnthen beigelegt. Hoheneck I. S. 511.

Kammer besitzt die gräflich Khevenhüllerische Familie noch, Kogl und Frankenburg hat aber in den letzten Zeiten Herr v. Pausinger, beyder Rechte Doctor und Advokat in Wien an sich gebracht, nachdem er sie einige Zeit ehevor verwaltet hatte.

Attersee, in der Vorzeit der Hauptort im Atergaue, das mit einem Schlosse prangte, zuweilen seinen Fürsten den Bischof von Bamberg beherbergte, und häufig von Leuten besucht wurde, die hier Geschäfte bey dem herrschaftlichen Beamten hatten, ist gegenwärtig ein Dorf mit 35 Häusern und 148 Einwohnern zu den Patrimonialgerichten Kogl und Walchen gehörig, 4 Stunden von Frankenmarkt, dem Sitze des Landgerichtes, ¾ Stund von St. Georgen, und 1 Stund von Seewalchen an dem See gleiches Namens gelegen. Die Pfarrkirche, sonst eine Wallfahrt, groß und von solider gefälliger Bauart, zu Ehren Maria Himmelfahrt geweiht, steht auf einem Hügel. Die ältere kleinere Kirche wurde von der königl. baierischen Regierung den in der Gegend herum zerstreut wohnenden Evangeliscben zu einem Bethause eingeräumt, bey welchem auch ein Pastor angestellt ist. In den katholischen Gottesdiest theilen sch abwechselnd Atersee und Abstorf die nur ½ Stund von einander entfernt liegen.


Beylagen

Beylage Nro. I.

In nomine Domini regnante Domno Hotiloni Inclyto Duci gentis nostrae Bauuariorum imprimis donavimus ad Lunaelaco quatuor villas cum campis, pratis, silvis, cum omnibus haeredibus suis Niuziling (Neißling oberhalb Osterhofen am nämlichen Bache im Vilsthal, der an diesem Städtchen vorbeyfließt, (Aldarespach) Kloster Alderspach, (Chalpaha) Kohlbach zwischen Frontenhausen und Rimbach, (Operachalpaha) Oberkohlbach.). Isto totis in simul ad Monasterium pro mercede Domni Otiloni Duci donavimus. Et illi servi Dei, qui de illo victo vivunt, quod nos donavimus, non habeant comeato, altera mente facere, nisi pro nos orare omnem diem. Et qui de ista pecunia inde tollere aliquid voluerit, ante Deum cum sancto Michaele rationem reddere habent in die iudicii. Et illa foreste nostra intra Salcpurchegauui et intra Matahgauui et intra Atergauui haec est marcha. De Marcha ad Maninse vadit usque in medium Vuntraha, inde usque ad Wizinpach. Unde usque ad Liubensperg; inde usque in Iskila, inde ad Preitenselden; inde Cynchinpach, inde ad Alblingon, inde Chunisperg, inde ad Cinkin. De Michilnpach autem vadit usque Rindertal, de Rindertal ad Nezzeltal, a Nezzeltal usque ad montem Stuophe, et a Stuophen usque Sprenzala, a Sprenzala usque Burchstal, deinde Bucchebach. Exin per fines Riutae et Cellae in Aterse. Deinde eiusdem laci omnis sitas silvarum et camporum, culta et inculta, omnis utilitas, quae inquiri potest usque in Wizinpach et per ascensum eiusdem fluminis usque ad Liubensperg. Anni Domini DCCXLVIII.


Beylage Nro. II.

Ich Graf Chunrat von Schaumbergh verzich offenbar an diesem prief, und tun chunt allen den, di ihn sehlent oder hören lesen, daz ich mit verdachten mut und mit gutem willen und gunst meiner haus frauen, vrawen Albaiten und aller meinen Erben, auf der widew ze pfeffing, da der pharrer aufsitzt und auf den drein guten di darzu gehörent, durch got und durch aller meiner vornodern sel. ze einen Selgeret, ewichleichen lassen han, und auch vertzigen dem gotzhaus ze Matze, und der Chirichen ze pfaffing, di zu Vechelsdorf gehört, allen di recht, di mein vornodern und ich gehabt haben, versucht, und unversucht. Mit sogetaner Beschaidenhait, daz ich, noch mein Amptleut, dhaim recht, noch dhaim voderung auf den vorgenanten guten, weder memen, noch vodern schullen, nur alz vil, waz an tod zeucht, daz sol ich, oder mein richter, richten, dem vorgenanten Gotzhaus ze Maze, und der Chirichen ze pfaffing, an allen schaden, des gotz, was audere recht, auf den vorgenanten guten leit, oder ze richten ist, daz schol der, der da pharrer ist, selber richten, mit sollcher beschaidenhait, daz meinen vornodern und mir alle iarchlich ze Matze und vuchchelstorf an sand Martmin tag alley recht, begangen schullen werden, mit vigilly und mess als unser leichnam, hie entgegen stund, wär aber, daz daz geschach daz ich mich, mit einer warhait und mit einer gewizzen erfur daz meinen vorvornodern und mir alle ierlich des vorgeschriben recht nicht begangen wurden, so schullen der recht, di ich dem Gotzhaus geben han, abgen, daz mir und auch in der red stat. und unzeprochen beleib, darüber gib ich in diesen prief, ze einer bezzern sicherhait verSigelt, mit meinem Insigel. Graf Heinrichs von Schawmberch, der auch seinen willen, und sein gunst darzu gegeben hat, diser red, und diser sach sind gezeug: her Leutold von Schawmberch. der do probst ze Matze war, und Chorher ze Pazzaw her Chadolt von weching (Jeging, Pfarrdorf im Landg. Mattighofen), her Dyetmar von Hadmarstorf, Otachar der furter, Rudorf der Schyuer, Chunrad der Loher. Wernhart der Huntinger, und ander nider läut genug. Der prief ist geben, da von Christus geburd waren ergangen dreutzehen hundert Jar, darnach in dem neunzehnten Jar an unser vrawn tag, do ir unser her gechund ward, daß Chamer in dem Haus. Mattseeische Urk.


Beilage Nro. III.

In Namen der Heiligen und unzertheilten Dreifaltigkeit, daß ich Otto der Hohenfelder von meiner Brüder Geschäft wegen, und nach meiner Seelen Gewissen, und von unser beeder Haab, und nach Rath, und mit Willen unser beeder Erben lediglich geben haben, hinz Sanct Jorgi auß unser Nutz und Gewehr, die hernach steent, zu einem ewigen Seelgeraith, uns unsern Vorfordern zu Hülff, und zu Trost, und unser Nachkommen und allen glaubigen Seelen ein Gut zu Perlhaim, von demselben Gut soll man dem Pfarrer geben alle Quatember drey Schilling Pfenning, und von dem Gut zu Raydt alle Quatember zween Schilling Pfenning, der Pfenning werden fünff Schilling alle Quatember, darumb soll ein jeglicher Pfarrer daselbsten ##zsandt Jörgen##, da wir seyn begraben, an dem Sonntag nach der Quatember ain schöne Vigily singen, selb dritter Priester, und soll auch dem Gesellen geben zween und dreyfig Pfenning, von den fünff Schilling Pfenning, und sollt es auch der Pfarrer nit begehen, als es gewidmet ist, das sollen die nächsten Erben beruffen, und auch die Pfarrleuth mit sambt ihn, als lang nutzt es der Pfarrer begeh, wollt er es dann ablassen gehen, so sollen wir die Güter, wohl schaffen zu einem andern Gottshauß, da man es begeh, auch, haben wir den mittern Altar gestüfft mit fünf Schilling Pfenning, auf unsern Gut daselbsten zu den Hallegkingern und zweinzig Pfenning gen Attersee, und zehen Pfenning gen St. Margarethen (Die Vikariatskirche Weissenkirchen im gleichnamigen Dorfe von 9 zum P. G. Kogl grundbaren Häusern.), und soll der Zechmeister den Altar beleuchten und besorgen mit zwayen schönen Kerzen, von den fünff Schilling Pfenning, und soll des Sonntags Nacht nach der Quatember vier schöne Kerzen haben auf unsern Grab, zu der Vigily, und des Montags zu den fünff Messen, und der Altar ist gericht, zu den Ehren Sanct Achazi mit seiner Gesellschaft, Sant Ursula mit ihrer Gesellschaft, Sanct Dorothea, Sanct Elisabeth, Sanct Maria Magdalena und St. Margarethen, und ist auch die Kirchweyh auf demselben Altar, und auf St. Cathrin Altar des Suntags in dem Antlaß, wir haben auch Kelch und Meßgewandt bey dem Altar, und haben Stüfft und Steuer und Weißheit auf dem Gut zu den Falkering uns und unsern Erben vorbehalten, wir haben auch geordnet in dem Namen der Heiligen und ungetheilten Dreyfaltigkeit ein ewiges Liecht dafelbsten zu St. Jörgen, da wir begraben, und dazu haben wir geschafft auf unsere Müll und auf der Sag ein Pfund Pfenning, die gelegen ist ab Attergeydorff und vier Schilling Pfenning auf unsern Gut zu Linberg, do der Perner aufsitzt, und was die zwey Stuck mehr dient, dann die zwölf Schilling Pfenning, Stüfft und Steuer und Weisheit, das soll bei uns und unseren Erben beleiben, wir haben auch geschafft zu Schmidhaimb, auf dem klain Gütlein bey der Wisen achzig Pfenming auf St. Michaels Tag, die soll ein Zechmeister einnemmen, und soll ein Wandlung Kertzen davon beraithen zu der Liechtmeß den Eltern Hohenfelder, der soll sie haben an unser Frauen Tag in der Hand, und soll sie dann geben zu der Pfarr, wir haben auch uns und unseren Erben Stüfft und Steuer vorbehalten, auf dem Gut zu Schmidhaimb, wir und alle unsere Erben sollen auch den Schulmeister alle Quatember sechs Pfenning geben, wir wollen auch, daß der Pfarrer oder sein Verweser den Brieff und das Geschäfft alle Quatember lasse oder haisse lesen den Pfarrleuthen auf der Cantzl ac. Anno ain tausend dreihundert neun und vierzigsten. (1349)


Beilage Nro. IV.

Jch Jans von Camporn tue chunt, daz ich nach rat unser vreunt den erbern heren hrn Christian dem Gold Chorhern und Chellner ze Maze hern Ludwigen dem Otzstorfer Chorherrn ze Matze, hn Heinrich pharrer ze Haft, hn Heinrich von veging (Jeging. Codex matticens.), hn Christian pharrer ze Scholihen, hn Jacoben dem Stainer, hn Seyboten dem regenspurger, hn Magensen pharrer ze Althaim, hn Heinrichs dem Hupphen, hn Ulrich Techant und pharrer ze phaffing, Chunrad dem Schötinger und weisharten dem rauchenperiger ze chauffen hab geben unser gut daz gelegen ist datz dem piernpaum, daz recht aigen ist, dem Gotzhaus und dem Kapitel ze Matze in die Oblay, daz man umb demselben Gelt von dem Gut ewichleich einen Jartag schullen begen mit dem Chor des nächsten tags nach fand lienharten tag mit vigily vnd mit Selmezz gesungen. Der prief ist versigelt mit dez erbarn mans Jansen dez Schiurrs ze den zeiten purgrafen ze framhenburch und petern dez Teuffenpechen ze den zeiten richter in dem altergew anhangunden Insigel. 1362. Dieser Hof wurde an rudolf dem Siuer zu Leibgeding gegen 1 Pfund Salzburger Pfenning jährlich überlassen. Dez waren zeugen H. Hiliprant von phaffing, hr frid. Von framhenburg, Chunrad von viecht (Viecht, Dörfchen mit 5 Häusern und 35 Einwohnern der P. G. Köppach und Wartenburg, ¾ Stund von Fechlamarkt), Dietmar freyer, frid. freyer (Freyn, eine Hofmark mit einem Schlosse, dem jetzigen Sitze des Patr. G. Frankenburg, 76 Häusern und 298 Einwohnern, ¼ St. vom Markte Frankenburg. Die Herrschaft zählt 114 dienstpflichtige Häuser und stand bey, der oberösterreichischen Landschaft um 16,550 fl. in der Einlage. Die jährlichen Einkünfte wurden auf 808 fl. 8 kr. berechnet.), Chunrad von wolthering (Walkering), Ulrich von Neuchirichen (Neukirchen, Dorf mit einer Vikariatskirche zum heil. Leonard, 23 Häusern und 83 Seelen, des P. G. Seeling 3 St. von Frankenmarkt.), friderich von fridhalming (Friedhalbing, Dorf mit 12 Häusern und 66 Einwohnern, der P. G. Frankenburg und Seeling ½ St. von Frankenburg.), Ulrich von Steten, Dietmar von Steten (Stetten, Dorf mit 7 Häusern, wovon 4 zum P. G. Walchen und 3 zum P. G. Kogl gehören und 34 Einwohnern, ½ St. von Gampern.), Ewerhart von Haushaim (Hausham, Dorf mit 10 Häusern und 62 Seelen, ½ St. von Fechlamarkt. Die P. G. Frankenburg und Walchen, und der Pfarrhof Pfaffing theilen sich in die Grundherrlichkeit.), frib von pfaffing (Pfaffing, Dorf mit 8 Häusern und 46 Seelen, ½ St. Von Fechlamarkt. Der Pfarrhof allda, der 72 Grundholden zählt, besitzt mit Wagrain die Grundherrlichkeit), gebhart von Mesendorf (Mösendorf, Dorf mit einer Filialkirche, 44 Häusern und 176 Einw., ½ St. von Fechlamarkt. Die P. G. Kogl, Walchen und Wagrain und das Gotteshaus Fechlamarkt theilen sich in die Grundherrlichkeit des Ortes.).

Anm. Das Wörtchen von bedeutet in den alten Urkunden nicht allemal einen Edlen, sondern manchmal den Wohnort.