Absuche Attersee–Unterbuchberg“
Bericht zur Absuche Attersee bis Unterbuchberg
An 14 Tauchtagen suchten die Taucherf in etwa 85 Stunden zwei Teilstücke (Attersee–Unterbuchberg und Nußdorf) mit insgesamt 5,5 km Länge ab.
Ein etwa 1,6 km langes Teilstück zwischen Attersee und Unterbuchberg schließt an die im Jahr 1979 vor dem Gasthaus Oberndorfer in Attersee abgebrochene Absuche an (FÖ 18, 1979). Die vor dem Grundstück Parz. 3/1 der KG Attersee vorgefundenen Pfahlreihen waren diesmal bei klarem Wasser und ohne Pflanzenbewuchs nach Entfernung der Ablagerungen deutlich sichtbar.
Die Reihe der massiven Pfähle dürfte ehemals Bestandteil einer Schiffanlegemole gewesen sein. Zwischen den Reihen und auch seewärts am Hang bis in 8 m Tiefe liegen viele große Stücke Braunkohle, die nur aus der Zeit der Dampfschifffahrt stammen können.
Nach Auskunft von Anrainern soll auf dem Grundstück 3/2 oder 3/3 ein Plättenbauer sein Haus und seine Werkstatt gehabt haben. Dieses Haus trug die Nummer 22 der Ortschaft Attersee. Es wurde etwa 3 m seeabwärts in 1,4 m Wassertiefe ein Pfahlstück entnommen und datiert: Die Probe VRI 738 ergab ein Alter von 220 ± 70 Jahren. Die Pfahlreihe stammt daher etwa aus der Zeit 1730. Da die Dampfschifffahrt erst seit 1870 in Betrieb ist, muss diese Pfahlreihe vorher einer bereits bestehenden Fährverbindung über den Attersee oder auch vielleicht dem Plättenbauer als Anlegemole und für die Holzflößerei gedient haben.
Im Protokoll der Katastral-Vermessung 1824 (Franziszeischer Kataster) sind die Parz. 1, 2 und 3 als Holzlagerstätten eingetragen. Das Gebäude Nr. 22 auf Parz. 3 wurde als Wohngebäude klassifiziert. Auf Parz. 2 stand das Gebäude Nr. 11, welches als Wirtschaftsgebäude eingetragen ist. Heute steht nur noch das als Schiffshütte verwendete Gebäude Nr. 1 auf Parz. 1.
Der stark bewachsene Grund fällt im Bereich der Pfahlreihen bis 4 m Tiefe sehr flach ab, fällt dann steil in die Tiefe und ist mit Schlamm und Seekreide bedeckt. Ab dem Ende der Pfahlreihen in nördlicher Richtung wird auch im seichten Gewässer der Boden zusehends steiler, der Bewuchs nimmt ab, auch Braunkohlenstücke sind keine mehr vorhanden.
Vor dem öffentlichen Badeplatz am nördlichen Ortsende Attersees liegt nur ein wenige Meter breiter, flacher, mit Schotter bedeckter Uferschelf, dann fällt der Seeboden sehr steil ab.
Weiter seeabwärts wird der Seeboden etwas flacher und ist mit Sand und Schlamm bedeckt. Der teilweise starke Bewuchs reicht bis zum steilen Abbruch in 8 m Tiefe hinab. Viel Schwemmholz, Stämme und Astwerk liegen in verschiedenen Tiefen in der Seekreide eingebettet.
Nördlich von Neustift fällt der Seegrund bereits vom Ufer weg sehr steil ab. Nur in Ufernähe liegt Schotter, sonst bedeckt Schlamm die in Seekreide eingebetteten Schwemmholzstücke, Baumstämme und Äste.
Am südlichen Beginn der Ortschaft Unterbuchberg schließt das bereits im Jahre 1976 abgesuche Teilstück an (FÖ 15, 1976)