"Von seiner Alma - von seinem verlassenen Mädi"

"Der erst 22jährige Lieutenant war der Erbe der Herrschaft Kammer. Im Begriffe, dieses Besitztum an der Seite einer geliebten Braut anzutreten, hatte er durch seine menschenfreundliche und mutige Tätigkeit den Tod gefunden. Sein Leichenbegängnis ging am 29. d.M. in Kammer unter außergewöhnlichen Ehren vor sich. Erzherzog Eugen beorderte den Rittmeister Herrn Alexander als seinen Vertreter zu dem Begräbnis und ließ durch denselben einen Kranz auf den Sarg niederlegen. Von seinem Obersten v. Rohonczy wurde ein Kranz mit der Aufschrift: „Letzter Gruß von seinem Freunde und Oberst“ gesendet; die Offiziere seines Regiments übermittelten gleichfalls einen Kranz mit der Aufschrift: „Dem braven Kameraden zum letzten Gange!“ Von mehr als zwanzig anderen Blumenspenden ist noch diejenige seiner Braut zu erwähnen, welche die Aufschrift trug: „Von seiner Alma – von seinem verlassenen Mädi“, und ihm in das Grab mitgegeben wurde. Eine Deputation seines Regiments, die Spitzen der Behörden, sowie zahlreiche Vereine und eine unübersehbare Menge von Uferbewohnern des Attersees waren anwesend, als der Erbe der Herrschaft Kammer nächst der letzten Ruhestätte des Grafen Khevenhüller in die Erde gesenkt wurde." (Neue Freie Presse, 1.2.1899)