Systematik und Methodik zur Pfahlbauern-Kultur: Unterschied zwischen den Versionen

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==UNESCO - Prehistoric Pile Dwellings around the Alps==
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==Das ''"Salz des Lebens"'' für die Neolithiker==
  
Die folgende Übersicht zeigt die → [https://www.palafittes.org/fundstellen.html 111 Fundstellen] der seriellen Welterbestätte "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen". (auch Listenübersicht)
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Die existentielle Bedeutung des Salzes für den Menschen erkennt man insbesondere daran, dass „salzig“ eine eigene Geschmacksrichtung darstellt. Jäger/Sammler aßen gebratenes Fleisch, sodass das Salz im Fleisch beim Kochen nicht verloren ging. In pflanzlicher Nahrung ist kein Salz enthalten. Infolgedessen waren unsere Pfahlbauern zunehmend auf Kochsalz angewiesen, als sie immer mehr von der Jagd auf den Anbau von Kulturpflanzen übergingen.  
  
&rarr; [https://whc.unesco.org/uploads/nominations/1363.pdf  Prehistoric Pile Dwellings around the Alps World Heritage '''''Nomination'''''], 2231 pages. (<u>Austria</u> p. 931 und p. 1664)   (Achtung '''141,5 MB''')
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Der '''Salzbedarf des Menschen''' beträgt zumindest '''3 - 5 (WHO) Gramm pro Tag''', wenn man schwitzt mehr.
  
&rarr; [https://whc.unesco.org/document/152478 Advisory Bodies Evaluations] (Reduktion von 156 auf 111 Stationen)
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'''Unzulänglicher Salzgehalt in neolithischen Nahrungsmitteln:'''
  
&rarr; [https://whc.unesco.org/document/115493 Maps of inscribed serial elements - Prehistoric Pile Dwellings around the Alps] (better quality); Austria p. 57 ff.
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* Getreide hat 0,02 g je 100 g; Erbsen haben 0,015 g Salz je 100 g, Äpfel 0,003 g je 100 g; Kirschen 0,01 g je 100 g.
  
&rarr; [https://whc.unesco.org/en/decisions/4306 Decisions: 35COM 8B.35 - Cultural Properties - Prehistoric Pile Dwellings around the Alps (Switzerland / Austria / France / Germany / Italy / Slovenia)]
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*Blut enthält rd. 1 g Salz je 100 ml. Der Salzgehalt beträgt bei Hirsch und Wildschwein 0,2 g je 100 g; bei Schaf, Ziege und Rind 0,18 g je 100 g, bei Reh 0,12 g Salz je 100 g Fleisch; rohe Milch enthält 0,12 g Salz je 100 ml; Fisch 0,16 g je 100 g; Hase, Fasan und Ente 0,1 g je 100 g.
  
&rarr; UNESCO: International Management Plan 2019-2023; PREHISTORIC PILE DWELLINGS AROUND THE ALPS: 4. &rarr; [https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjWvdDm5qKAAxVLg_0HHVKSBY8QFnoECBQQAQ&url=https%3A%2F%2Fwhc.unesco.org%2Fdocument%2F192715&usg=AOvVaw2pk1BYks3cDkf4lhB2pLVU&opi=89978449  NATIONAL MANAGEMENT AUSTRIA] S. 50–65
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Fansa 2006, Mamoun: &rarr; ''[http://www.monumente-online.de/06/06/leitartikel/03_experimentelle_archaeologie.php Wie baute man ein Haus vor 6.000 Jahren?]'' In: Monumente Online; Landesmuseum Oldenburg. ('''''Archäolog. Experiment der Salzgewinnung mit Briquettes''''')  
 
 
Hafner, Albert: &rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=akb-002%3A2012%3A0%3A%3A241#241 Das UNESCO-Welterbe "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen" im Kanton Bern: frühe Forschungen, aktuelle Situation und Chancen für die Zukunft]''. Jahrbuch des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern 2012. S. 237-253. (Schutzmaßnahmen S. 246).
 
 
 
==2011: Auswahl der Bestandteile des UNESCO-Weltkulturerbes==
 
 
 
Überarbeitung der Auswahl der Bestandteile des UNESCO-Weltkulturerbes "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen" (p. 1298)
 
 
 
===B.1 Grundsätze===
 
 
 
&rarr; ''[https://whc.unesco.org/uploads/nominations/1363.pdf Quelle: S. 1300 ff.]''
 
 
 
Insgesamt sind 937 Pfahlbaufundstellen bekannt, von denen 156 für eine Serie von Bestandteilen der Serienkandidatur Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen eingereicht wurden. Diese Liste wurde in einem internen Auswahlverfahren (Nomination File, Kapitel 3.c.7) nach folgenden Grundsätzen zusammengestellt:
 
 
 
- '''''Geografische und chronologische Repräsentativität:''''' Um der großen geographischen Verbreitung, der zeitlichen Tiefe und der kulturellen Vielfalt der Pfahlbauten gerecht zu werden, gilt als Leitsatz bei der Auswahl der Bestandteile, dass die ausgewählten Fundstellen den gesamten Zeitraum innerhalb möglichst vieler Makroregionen abdecken müssen. Eine Makroregion ist eine geographische Einheit, deren Definition sowohl die prähistorische Kultursituation als auch die Lage der Siedlungen (großer See oder Moor) berücksichtigt. Letztere waren auch im Hinblick auf die verschiedenen Bautypen der Dörfer und die Anpassung der wirtschaftlichen Strategien von Bedeutung. Nicht zuletzt spiegeln die Makroregionen die lokalisierte Qualität und Dynamik der prähistorischen Gesellschaft wider.
 
 
 
- '''''Bedeutung bei der Darstellung der Werte des archäologischen Phänomens:''''' Die allgemeine vergleichende Analyse zielte darauf ab, die Pfahlbauten mit bestehenden Welterbestätten sowie anderen Stätten und potenziellen Serienobjekten zu vergleichen (Nomination File, Chapter 3.c.1-3.c.6) im Hinblick auf fünf Wertattribute, wobei die einzigartigen Merkmale der Pfahlbauten betont wurden. Dieselben fünf Attribute (B.2) waren ausschlaggebend für die Auswahl der Teile der Serie. In der internen Vergleichsanalyse wurden diese Kriterien auf jede bekannte Pfahlbaustelle aus dem Alpenraum und auf verschiedene Zeitspannen angewandt, um aufzuzeigen, in welcher Epoche die einzelne Stätte für ein oder mehrere Wertattribute des Serienobjekts besonders wichtig ist.
 
 
 
- '''''Erhaltungszustand:''''' Der Indikator "Erhaltungszustand und Potential" (B.3) existiert für alle bekannten Pfahlbauten in der transnationalen standardisierten Inventarisierungsdatenbank auf der beiliegenden CD. Der beste Erhaltungszustand ist ein Auswahlkriterium; wenn die Stätten jedoch aus chronologischer (bestimmter Zeitraum), geografischer oder kultureller Sicht (z. B. technische Innovation) von besonderer Bedeutung sind, kann diese Bedeutung überwiegen.
 
 
 
In Anbetracht der Bemerkungen von ICOMOS International mit Schreiben vom 14. Dezember 2010 wurde beschlossen, die Serie von 156 Bestandteilen im Detail neu zu bewerten. Die oben dargelegten Grundsätze wurden beibehalten. Es wurde jedoch mehr Wert gelegt auf
 
 
 
- die Auswahl prägnanter zu gestalten, indem Überschneidungen spezifischer Werte in Bezug auf die einzelnen Bestandteile eingeschränkt werden (key issues 1 und 2);
 
 
 
- Bevorzugung der am besten geschützten und verwalteten Gebiete, d. h. der am wenigsten bedrohten Gebiete, bei gleichzeitiger Einschränkung der Überschneidung der Werte (Schlüsselthemen 3 und 4). Gleichzeitig wurde die Qualität der Erhaltung und der Schutzmaßnahmen neu bewertet.
 
 
 
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===B.2 Die 20 Kriterien für die Aufnahme in die Welterbeliste===
 
 
 
(vgl. die &rarr; <u>[[Langfassung]]</u> und Erläuterung der für die endgültige Auswahl zugrundegelegten Kriterien; S. 1301)
 
 
 
'''''a. Großer Zuwachs an Wissen über frühe Agrargesellschaften und den Alltag der Menschen'''''
 
* a1 Typisches Beispiel
 
* a2 Wichtige Referenzassemblagen
 
* a3 Belege für Fernhandelskontakte
 
* a4 Seltene Periode
 
* a5 Wichtige technische Innovationen
 
* a6 Besondere geographische Lage
 
* a7 Mehrere Siedlungsphasen
 
* a8 Zeitgleiche Standorte
 
* a9 Andere Aspekte
 
 
 
'''''b. Wichtige Beispiele für die Entwicklung von Architektur, Bauwesen und Lebensraum'''''
 
* b1 Architekturelemente
 
* b2 Rekonstruierbare Dorfgrundrisse (oder Teile davon)
 
* b3 Siedlungen in ungewöhnlichen Lagen oder mit besonderen Funktionen
 
* b4 Siedlungsdynamik innerhalb einer Mikroregion
 
 
 
'''''c. Hervorragende Datierungsmöglichkeiten (Dendrochronologie)'''''
 
* c1 Qualitativ gute Datierungsmöglichkeiten
 
* c2 Leicht verständliches Pfahlfeld
 
 
 
'''''d. Äußerst reiche und breite wissenschaftliche Datenbasis'''''
 
* d1 Ungewöhnlich dicke Kulturschichten
 
* d2 Hinweise auf Produktionstechniken
 
* d3 Sehr kurze Siedlungsphase (1-2 Jahrzehnte)
 
 
 
'''''e. Hervorragende Möglichkeiten für Naturwissenschaft oder reiche organische Funde'''''
 
* e1 Ausgezeichnetes Archiv für Archäobotanik, Archäozoologie, Paläolimnologie, Klima- und Landschaftsgeschichte usw.
 
* e2 Hervorragende Erhaltung von organischen Funden (Holzartefakte, Textilien usw.)
 
  
 
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===B.3 Überarbeitung und endgültige Liste des österr. UNESCO-Weltkulturerbes===
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===Physische Symptome eines Natriummangels===
 
 
'''<big><u>Salzkammergut</u></big>''' (S. 1346/2231)
 
 
 
Die Fundstellen des Salzkammergutes in Oberösterreich sind die nordöstlichsten Fundstellen der geographischen Ausbreitung der Pfahlbausiedlungen. Sie sind auch wegen der früh nachgewiesenen Entwicklung der Kupfermetallurgie nördlich der Alpen von Bedeutung. Der Einfluss dieser wichtigen Innovation reicht nachweislich bis in die Westschweiz, und so sind die Fundstellen des Salzkammergutes unweigerlich mit dem Rest der Voralpen verbunden.
 
 
 
Die Auswahl der Fundstellen im Salzkammergut gewährleistet eine vollständige und hervorragende Dokumentation der neolithischen Mondseegruppe: Die Fundstellen Abtsdorf I und III (AT-OÖ-01, AT-OÖ-03) sind - gemeinsam mit der zugehörigen Fundstelle Abtsforf II - wichtig für das Verständnis kleinräumiger Siedlungsprozesse. Litzlberg-Süd (AT-OÖ-05) garantiert mit seinem massiven Paket an Besiedlungsschichten ein reiches Fundspektrum und ist daher eine wichtige Reserve für zukünftige Forschungen. Der gleichnamige Fundplatz Mondsee-See (AT-OÖ-07) ermöglicht mit seinem reichen Fundinventar die Erforschung von Handelskontakten und den Vergleich mit synchronen Pfahlbaukulturen. Abtsdorf I (AT-OÖ-01) schließlich ist der einzige eindeutig datierte Fundplatz der österreichischen Bronzezeit.
 
  
* ''''' Abtsdorf I – AT-OÖ-01'''''
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Symptome eines Natriummangels sind: Unwohlsein, Kopf- und Muskelschmerzen, Erbrechen, Benommenheit und Verwirrtheit, Schwindel, Krämpfe.
  
Erhaltungszustand und Potential: A  (2000-1000 BC)
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'''''Wikipedia''''': Bei chronischem Natriummangel führen Störungen von Gang und Aufmerksamkeit zu einem häufigeren Auftreten von Stürzen. Zudem kommt es unter Natriummangel zu einer verminderten Mineralisierung des Knochens und zu einer erhöhten Aktivität der Osteoklasten, Zellen, die Knochensubstanz abbauen. Die Folge ist eine Neigung zu Osteoporose und in Verbindung mit häufigeren Sturzereignissen ein vermehrtes Auftreten von Knochenbrüchen
  
Auswahlkriterium: a4 - Seltene Periode (von 20 möglichen Kriterien)
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===Salzversorgung der Schweizer Neolithiker===
  
Auswahlkriterium a9 – Besonderer Wert: Die Pfahlbausiedlung ist wegen ihrer gesicherten Datierung an der Wende von der Früh- zur Mittelbronzezeit von besonderer Bedeutung (a4). Es handelt sich um die einzige gesicherte Radiokarbondatierung einer Pfahlbausiedlung dieser Epoche im Salzkammergut. Neolithische Funde aus dem Siedlungsgebiet deuten auf mehrere Phasen hin, die ein wichtiges Bindeglied zwischen neolithischen und bronzezeitlichen Siedlungen darstellen.
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Historisches Lexikon Schweiz: ''[https://hls-dhs.ch/de/articles/008012/2010-09-07/ Neolithikum der Schweiz.]'': Ein wichtiger Rohstoff war Salz, das sich aber nicht nachweisen lässt. Die nächstgelegenen Salzquellen, die schon neolithisch genutzt wurden, befinden sich im '''''französischen Jura''''', mit in der Tethys entstandenen bedeutenden Steinsalzlagern.
  
Schutz: Denkmalschutzgesetz, UVP-G und WRG; Natura2000-Gebiet; Oö Natur- und Landschaftsschutzgesetz.
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===Salzversorgung der Mondseer/Atterseer Neolithiker===
  
Aufgrund der guten Bedeckung mit Seemergel, Schotter und kalkhaltigem Schlamm besteht keine Gefährdung für die Station. Abtsdorf I liegt fast 100 m von der Uferlinie entfernt, wodurch das Gebiet außerhalb der Reichweite von Stegen, Bootshäusern und Badeplattformen liegt. Tauchverbotszonen sind als Pufferzonen definiert. Bojen und nautische Aktivitäten werden durch regionale Vorschriften kontrolliert. Für Boote mit Verbrennungsmotor gibt es erhebliche Einschränkungen. Durch regelmäßige Tauchgänge wird der Zustand der Station alle fünf bis zehn Jahre kontrolliert: → Managementplan 2.0, Kap. 4.4, Salzkammergut/Attersee.
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In Pfandl nahe Bad Ischl gab es die nächste Salzquelle für unsere Pfahlbauern.
  
* '''''Abtsdorf II – AT-OÖ-02 (<u>ausgeschieden</u>)'''''
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===Link zu &rarr; ''[[Literatur zur Salzversorgung der Neolithiker]]''===
  
Erhaltungszustand und Potential: (4000-3000 BC)
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Barta Claus: &rarr; ''[http://salz.perfect.bio/2016/08/12/geschichte_der_salzherstellung_und_des_salzhandels/ Salzabbau in Europa (6.000 v.Chr.–500 n.Chr.)]''; &rarr; ''[http://salz.perfect.bio/ Startseite]''
  
Auswahlkriterien: b4 – Mikroregion-Siedlungsdynamik (von 20 möglichen Kriterien)
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* Anzeichen für die Nassgewinnung (Nutzung von mit Wasser ausgelaugten Salzschichten) und die damit verbundene Salzsiedetechnik findet man ab dem 6. Jt. v. Chr. in Mittel- und Osteuropa.
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*Das Restwasser wurde in tönernen Gefäßen („Briquetage“-Technik: Brique = franz. Ziegel) durch Holzbefeuerung entfernt. Es gab auch Briquetage in Kelchform, die auf Tonröhren im Feuer standen. Ein Nachbau des Landesmuseums Natur und Mensch in Oldenburg erbrachte bei einer Temperatur von etwas mehr als 100 Grad Celsius und einer Siedezeit von zehn bis zwölf Stunden eine Ausbeute von 325 Gramm festem Salzkuchen pro Tiegel.
  
Auswahlkriterium a9 – Besonderer Wert: Trotz der guten Bedeckung mit Seemergel und Kalkschlamm und des wissenschaftlich hochinteressanten Ensembles mit Abtsdorf I (AT-OÖ-01) und Abtsdorf III (AT-OÖ-03) wurde die Station aufgrund der unsicheren Erhaltungslage aus der Nominierung genommen. Die verlängerte Anlegestelle im zentralen Teil der Station verursacht einen erheblichen Bootsverkehr, der trotz der Managementbemühungen eine Bedrohung für die Station darstellen könnte.
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==Das zu Ende gehende Mesolithikum der Jäger und Sammler==
  
* ''''' Abtsdorf III – AT-OÖ-03'''''
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'''''Kind 2016''''', Claus-Joachim: &rarr; ''[https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/nbdpfbw/article/viewFile/12047/5896 Die letzten Jäger und Sammler – Das Mesolithikum in Baden-Württemberg]''. Denkmalpflege in Baden-Württemberg Ausgabe 35.1, 2016. 7 Seiten. <br /> Diese Broschüre bringt eine recht erhellende Darstellung zu den letzten Jägern und Sammlern, ihrer Umwelt und dem Leben im Mesolithikum; mit Gliederung in der Jagdperiode in Haupt- und Außenlager.
  
Erhaltungszustand und Potential: A (4000-3000)
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'''''Stäuble 2013''''', Harald; Wolfram, Sabine: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/258099379_Bandkeramik_und_Mesolithikum_Abfolge_oder_Koexistenz/link/02e7e526ec9a0d3f34000000/download?_tp=eyJjb250ZXh0Ijp7ImZpcnN0UGFnZSI6InB1YmxpY2F0aW9uIiwicGFnZSI6InB1YmxpY2F0aW9uIn19 Bandkeramik und Mesolithikum: '''''Abfolge oder Koexistenz'''''.]'' Conf. Paper 2013.
  
Auswahlkriterien: b4 – Mikroregion-Siedlungsdynamik, d3 – Sehr kurze Siedlungsphase (von 20 möglichen Kriterien)
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Stäuble bringt auf S. 121 eine recht erhellende Darstellung eines Schemas von möglichen Kontakten zwischen mesolithischen Jägern/Sammlern und neolithischen Bauern/Viehzüchtern und ihren Folgen. Nach dem dargestellten Schema wird in drei grundsätzlich mögliche Entwicklungen zwischen den Jägern/Sammlern und den Ackerbauern/Viehzüchtern unterschieden:
  
Auswahlkriterium a9 – Besonderer Wert: Abtsdorf III weist nicht nur eine sehr gute Überdeckung und damit gute Erhaltung auf, sondern ist in der Synopse mit den benachbarten Siedlungen von Abtsdorf I (AT-OO-01) und dem zugehörigen Fundplatz Abtsdorf II von besonderer Bedeutung und markiert ein wichtiges Element für das Verständnis kleinräumiger Siedlungsprozesse (b4). Dies wird durch das Fehlen von feinem organischem Material in den Kulturschichten untermauert, was auf eine Spezialisierung bzw. eine sehr kurze und damit gut nachvollziehbare Siedlungsgeschichte hinweisen könnte (d3).
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a) '''''Verdrängung/Konflikt''''' (Vernichtung, Vertreibung, Isolation)  <br />
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b) '''''Toleranz und/oder Vermeidung''''' und <br />
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c) '''''Integration/Assimilation''''' (Einsickern, Kommerzialisierung, Aneignung, Übernahme/Assimilation).  
  
Schutz: Denkmalschutzgesetz, UVP-G und WRG; Natura2000-Gebiet; Oö Natur- und Landschaftsschutzgesetz.
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Diese Möglichkeiten sind wohl in einzelnen Gebieten Mitteleuropas unterschiedlich zum Zuge gekommen. Es gab sicher Unterschiede in den flachen Lössgebieten Polens, Deutschlands und Nordfrankreichs und den eher bergigen Gebieten der Alpen und dem Alpenvorland. So endete das Mesolithikum in der '''''Schweiz''''' z. T. erst um '''''etwa 4.000 v. Chr.''''', wobei die Jäger und Sammler in den bergigen Gebieten unbehelligt blieben.  
  
Die Station befindet sich mindestens 40 m von der Uferlinie entfernt und außerhalb der Reichweite des Gefährdungspotenzials durch Stege, Bootshäuser und Badeplattformen. Das gesamte Gebiet liegt unter einer dicken Abdeckung aus Seemergel. Tauchverbotszonen wurden als Pufferzonen definiert. Bojen und nautische Aktivitäten werden durch regionale Vorschriften kontrolliert. Für Boote mit Verbrennungsmotor gibt es erhebliche Einschränkungen. Durch regelmäßige Tauchgänge wird der Zustand der Station alle fünf bis zehn Jahre kontrolliert: → Managementplan 2.0, Kap. 4.4, Salzkammergut/Attersee.
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Ähnliches ist auch für den uns interessierenden Raum in Oberösterreich anzunehmen, der ja von den neolithischen Ackerbauern und Viehzüchtern eher gemieden denn angestrebt wurde. In den Gebieten südlich der Donau gab es zu Beginn der Pfahlbauernzeit an den '''''oberösterreichischen Seen''''' sicher noch immer mesolithische Jäger und Sammler. Ob sich das Verhältnis zwischen den ehemals „Einheimischen“ und den „Zuwanderern“ friedlich oder konfliktreich gestaltete kann heute nicht mehr beurteilt werden.
  
* '''''Aufham – AT-OÖ-04 (<u>ausgeschieden</u>)'''''
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==(Seltene) kriegerische Auseinandersetzungen um 5000 v. Chr.==
  
Erhaltungszustand und Potential: A (4000-3000)
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Etwa 500 Jahre nach Ankunft der Neolithiker (5.500 v. Chr.) in den fruchtbaren Lössgebieten gab es offenbar – wenn auch seltene – kriegerische Auseinandersetzungen, wobei nicht klar ist, ob mit '''''anderen neolithischen Gruppen''''' oder mit den ursprünglichen '''''mesolithischen Jägern und Sammlern'''''.
  
Auswahlkriterien: b4 – Mikroregion-Siedlungsdynamik (von 20 möglichen Kriterien)
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'''''Biermann 2012''''', Eric: &rarr; [https://www.academia.edu/9112449/Krieg_in_der_Vorgeschichte_Die_Interpretation_arch%C3%A4ologischer_Funde_und_Befunde_im_interkulturellen_Vergleich_am_Beispiel_steinerner_Keulenk%C3%B6pfe_des_Mesolithikums_bis_Mittelneolithikums Krieg in der Vorgeschichte: Die Interpretation archäologischer Funde und Befunde im interkulturellen Vergleich am Beispiel steinerner Keulenköpfe des Mesolithikums bis Mittelneolithikums]. In: Mitteleuropa im 5. Jt. v. Chr. Neolithikum und ältere Metallzeiten. <br /> (Karten ab S. 345 ff. zeigen eine '''''Häufung der Keulenköpfe im mittel- und norddeutschen Raum''''', aber '''''keine Keulenköpfe im zentralen österreichischen Raum'''''; jedoch einige an der '''''Salzach''''' und doch mehrere im Gebiet der '''''Altheimer Kultur'''''.)
  
Auswahlkriterium a9 – Besonderer Wert: Trotz des insgesamt sehr guten Erhaltungszustandes der Station Aufham und seines hohen Potentials für die Untersuchung von Siedlungsphasen wurde der Fundplatz überarbeitet und aus der Serie gestrichen. Die kleinräumige und inhomogene Struktur der in Privatbesitz befindlichen Parzellen führt zu einem erheblichen Bootsverkehr, der durch den benachbarten Yachthafen noch verstärkt wird. Die Beachtung dieser Gefährdung wird eine wichtige Aufgabe im Managementprozess sein. Dies würde jedoch die Ressourcen für Schutzmaßnahmen in einem schwer kalkulierbaren Umfang in Anspruch nehmen.
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'''''Christensen 2004,''''' Jonas: &rarr; ''[https://faculty.uml.edu/ethan_spanier/Teaching/documents/WarfareintheNeolithic.pdf Warfare in the European Neolithic.]'' Acta Archaeologica, vol. 75, 2004:129–156. HQ  Überblick; schlechtes Verhältnis von LBK mit Jägern/Sammlern … Befestigungen
  
''[Anm.: Die Anliegen des UNESCO-Weltkulturerbes werden mittels Sponsoring an das "Kuratorium Pfahlbauten" durch den benachbarten &rarr; [https://www.uycas.at/fileadmin/files/Dokumente/Logbuecher/2013-UYCAs-Logbuch.pdf Yachthafen (s. S. 29 ff.)] unterstützt.]''
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'''''Meyer 2018,''''', Chr. et al.: ''[https://www.academia.edu/37340335/Patterns_of_Collective_Violence_in_the_Early_Neolithic_of_Central_Europe Patterns of Collective Violence in the Early Neolithic of Central Europe.]'' In: A. Dolini et al. (eds.), Prehistoric Warfare and Violence, Quantitative Methods in the Humanities and Social Sciences (2018)  Überblick zu den 3 Massakern ('''''~5.000 v.Chr.''''')
  
* '''''Litzlberg Süd – AT-OÖ-05'''''
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'''''Frayer 1997''''', David: OFNET (Bavaria): &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/246991109_Ofnet_Evidence_for_a_Mesolithic_Massacre Evidence for a '''<u>Mesolithic Massacre'''</u>]''. In: Troubled Times: Violence and Warfare in the Past (1997) Volltext: sind mesolithische Jäger/Sammler '''''um 5.500 v.Chr.''''' (<sup>14</sup>C: 7.560–7.360 BP); und  &rarr; ''[https://books.google.at/books?hl=en&lr=&id=sWJ9AwAAQBAJ&oi=fnd&pg=PA181&ots=YY74MtVP-N&sig=yXnM40RNkOQ3YNIwT2kUOFS414Y&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false Google book mit high quality pictures]''
  
Erhaltungszustand und Potential: A (4000-3000)
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'''''Peter-Röcher 2002''''', Heidi: &rarr; ''[https://www.academia.edu/13792629/Krieg_und_Gewalt_Zu_den_Kopfdepositionen_in_der_Gro%C3%9Fen_Ofnet_und_der_Diskussion_um_kriegerische_Konflikte_in_pr%C3%A4historischer_Zeit_2002  Krieg und Gewalt: Zu den Kopfdepositionen in der Großen Ofnet-Höhle und der Diskussion um kriegerische Konflikte in prähistorischer Zeit]'', 2002. Prähistorische Zeitschrift 77, 2002:1–28. Sie sieht in Ofnet kein Massaker, sondern ein besonderes "Kopfbestattungs-Ritual".
 
 
Auswahlkriterium: d1 – Ungewöhnlich dicke Kulturschichten (von 20 möglichen Kriterien)
 
 
 
Auswahlkriterium a9 – Besonderer Wert: Die Siedlung Litzlberg Süd zählt zu den Siedlungen mit den am besten erhaltenen archäologischen Horizonten in Österreich. Die massiven Pakete von Besiedlungsschichten und die sehr gute Überdeckung mit Seemergel und Kalkschlamm bieten ideale Voraussetzungen für ein reiches Fundspektrum (d1) und sind daher für das Verständnis kleinräumiger Entwicklungsprozesse in der Jungsteinzeit besonders wichtig.
 
 
 
Schutz: Denkmalschutzgesetz, UVP-G und WRG; Natura2000-Gebiet; Oö Natur- und Landschaftsschutzgesetz. Tauchverbotszonen als Pufferzonen; Bojen und Nautik regional reguliert. Für Boote mit Verbrennungsmotor gibt es erhebliche Einschränkungen.
 
 
 
Die stabile Lage in der Bucht von Litzlberg unterstützt die guten Erhaltungsbedingungen der Station. Es gibt wenig Bootsverkehr, da alle angrenzenden Patzellen im Besitz einiger weniger Privatpersonen sind. Der Dialog mit der Gemeinde und der Naturschutzbehörde hat ergeben, dass ein großes Interesse an der Anlage besteht und ein starkes Bewusstsein für den Naturschutz des Sees und den kulturellen Wert der Station vorhanden ist. Erste Projekte zur Renaturierung der Uferlinie wurden bereits umgesetzt und werden als Best-Practice-Beispiele für die Zukunft dienen. Ein Monitoring der eher gefährdeten Uferbereiche der Station wird eingerichtet und es wird ein Budget für Schutzmaßnahmen reserviert. Durch regelmäßige Tauchgänge soll der Zustand der Staton alle fünf bis zehn Jahre kontrolliert werden: → Managementplan 2.0, Kap. 4.4, Salzkammergut/Attersee.
 
 
 
* '''''Nussdorf – AT-OÖ-06 (<u>ausgeschieden</u>)'''''
 
 
 
Erhaltungszustand und Potential: A (3500-2500)
 
 
 
Auswahlkriterien: a4 – Seltene Periode, d1 – Ungewöhnlich dicke Kulturschichten (von 20 möglichen Kriterien)
 
 
 
Auswahlkriterium a9 – Besonderer Wert: Die Siedlung Nussdorf ist nicht nur sehr gut erhalten und weist ein reiches Fundspektrum auf, sondern nimmt aufgrund der Funddatierung und der C14-Proben auch eine wichtige Stellung bei der Erforschung der untergehenden Mondseegruppe ein. Trotz der Tatsache, dass nationaler Schutz die Fundstelle ohnehin sichern wird und die Handlungsmöglichkeiten der kommunalen Körperschaften  einschränkt, wurde beschlossen, sie nicht in die Serie aufzunehmen, um den Handlungsspielraum für die gesamte Region zu erweitern.
 
 
 
* '''''Mondsee-See – AT-OÖ-07 '''''
 
 
 
Erhaltungszustand und Potential: B (4000-3000)
 
 
 
Auswahlkriterien: a2 – Wichtige Referenzassemblagen, a3 – Belege für Fernhandelskontakte, a5 – Wichtige technische Innovationen (von 20 möglichen Kriterien)
 
 
 
Auswahlkriterium a9 – Besonderer Wert: Die namengebende Station der Mondseegruppe stellt nicht nur aus forschungsgeschichtlicher Sicht einen außergewöhnlichen Wert dar. Das reiche Fundinventar der Siedlung stellt die bisher umfassendste Quelle zur wissenschaftlichen Erforschung der österreichischen Pfahlbaukulturen dar (a2). Mehrere Publikationen befassen sich mit den verschiedenen Fundkategorien (z.B. Keramik, Tierknochen und Feuerstein) und ermöglichen die Erforschung von Handelskontakten (a3) und den Vergleich mit synchronen Pfahlbaukulturen. Das reiche Spektrum an Metallfunden demonstriert die wichtige Rolle von See bei der frühen Entwicklung der Kupfermetallurgie (a5).
 
 
 
Schutz: Denkmalschutzgesetz, UVP-G und WRG; Natura2000-Gebiet; Oö Natur- und Landschaftsschutzgesetz. Tauchverbotszonen der Bezirkshauptmannschaft; Bojen und nautische Regulierungen. Es gibt ein absolutes Verbot für Boote mit Verbrennungsmotor.
 
 
 
Die Überwachung und Verhinderung der Erosion im Abflussbereich ist nicht nur für die Erhaltung der Seebewohner notwendig, sondern auch für den Schutz der beiden Natura 2000-Fischarten. Eine enge Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde und dem Limnologischen Institut in Mondsee wird aufgebaut und Budget für Monitoring und Schutz reserviert. Die Entwicklung und Umsetzung eines zusätzlichen Schutzprogramms ist seit 2010 in Arbeit: → Managementplan 2.0, Kap. 4.4, Salzkammergut/Mondsee.
 
 
 
 
 
'''<big><u>Keutschacher See</u></big>''' (S. 1350/2231)
 
 
 
Der Keutschacher See hat aufgrund seiner geographischen Lage zwischen Slowenien, Italien und dem österreichischen Salzkammergut eine besondere Bedeutung. Die Station Keutschacher See (AT-KT-01) ist eine der wenigen bisher bekannten Pfahlbaufundstellen dieser Makroregion. Seine Funde aus der neolithischen Kanzianiberg-Lasinja-Gruppe verbinden sie nicht nur mit den südöstlichen Pfahlbauregionen, sondern zeigen Einflüsse, die weit in die ungarische Region hineinreichen. Darüber hinaus bildet sie auch eine wichtige Verbindung zu den österreichischen Pfahlbauten nördlich der Alpen. Als erste in Österreich entdeckte Pfahlbausiedlung ist sie zusätzlich forschungsgeschichtlich von immenser Bedeutung.
 
 
 
* '''''Keutschacher See – AT-KT-01 '''''
 
 
 
Erhaltungszustand und Potential: B (4000-3500)
 
 
 
Auswahlkriterien: a1 – Typisches Beispiel, a2 – Wichtige Referenzassemblagen, a3 – Belege für Fernhandelskontakte, a6 – Besondere geographische Situation, b3 – Siedlungen in ungewöhnlichen Lagen (von 20 möglichen Kriterien)
 
 
 
Auswahlkriterium a9 – Besonderer Wert: Der Fundplatz gehört zu den Hauptfundstellen der neolithischen Kanzianiberg-Lasinja-Gruppe und ergänzt die Fundstellen auf mineralischem Boden durch seine hervorragenden Erhaltungsbedingungen für organisches Material. Der Einfluss der Lasinja-Keramik ist bis weit in die ungarische Region nachweisbar (a6) und stellt eine wichtige Verbindung zum südostalpinen Raum dar (a3). Pionierarbeiten in der Dendrochronologie haben wichtige Informationen über die Kanzianiberg-Lasinja-Gruppe geliefert und unterstreichen zusammen mit der Keramik als Referenzkomplex (a2) die Bedeutung der Station. Die Lage der Station im Zentrum des Sees ist auch bezüglich Nutzung und Siedlungsstrukturen der Pfahlbauten (b3) außergewöhnlich und interessant.
 
 
 
Schutz: Denkmalschutzgesetz, UVP-G und WRG; Naturschutzgebiet, Ramsar-Konventionsgebiet; gesamter See ist Tauchverbotszone. Das Kärntner Umweltplanungsgesetz (K-UPG) verlangt Umweltbericht mit Informationen über das kulturelle Erbe, der "archäologische Schätze" enthalten muss.
 
 
 
Durch die Lage in der Mitte des Sees und das Tauch- und Motorbootverbot ist die Station auch gut vor störenden menschlichen Aktivitäten geschützt. Kleinflächige Erosionsgebiete sind seit 1994 mit Geotextilien abgedeckt. Natürliche Erosion gibt es nach wie vor in geringem Umfang und wird durch regelmäßige Überwachung festgestellt. Dies wird zu einem besseren Verständnis der verschiedenen Einflussfaktoren führen, um die am besten geeigneten Gegenmaßnahmen zur Verbesserung der Stabilität der Station festzulegen.
 
 
 
==Schweizer Sicht im Jahr 2013==
 
 
 
Archäologischer Dienst des Kantons Bern: &rarr; ''[https://boris.unibe.ch/140593/1/ADB_2013-2_Pfahlbauer_de.pdf Die Pfahlbauer am Wasser und über den Alpen.]'' Bern 2013. 152 Seiten. (Beiträge von Albert Hafner, Peter J. Suter, Jürgen Fischer, Martin Grüning u.a.)
 
 
 
==Prähistorische Forschung und Politik in Deutschland==
 
 
 
Kossack, Georg: &rarr; ''[https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjw14Tuhdb6AhXq_rsIHTG8Ax44PBAWegQIFhAB&url=https%3A%2F%2Fkipdf.com%2Fdownload%2Fprhistorische-archologie-in-deutschland-im-wandel-der-geistigen-und-politischen-_5adecf937f8b9a74638b45a3.html&usg=AOvVaw3Q13Fn7Ux4hoJ_yJMXQFZJ Prähistorische Archäologie in Deutschland im Wandel der geistigen und politischen Situation]''. Bayerische AdW, phil.-histor. Klasse. Si.-Ber., Heft 4, 1999.
 
 
 
&rarr; [https://www.praxis-daf.com/werkstatt-b1/AB/files/Pfahlbauten.pdf "Romantisierungen" / Unteruhldingen]
 
 
 
==Aktuelle Forschungen in Österreich==
 
 
 
===Forschungen von Kuratorium Pfahlbauten und Site Management OÖ===
 
 
 
* '''Forschungen''' der &rarr; ''[https://www.pfahlbauten.at/zeitensprung Unterwasser-Ausgrabungskampagnen]''
 
 
 
* '''Übersicht''' &rarr; ''[https://pfahlbauten.academia.edu/HenrikPohl Site Management (Henrik Pohl: 36 Veröffentlichungen)]'': Monitoring, Prospektion, Grabungen
 
  
 
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====Forschungsberichte aus Österreich====
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===Schletz (Niederösterreich; ~5200 v.Chr.)===
  
Dworsky 2013, Cyril: &rarr; ''[https://www.uycas.at/fileadmin/files/Dokumente/Logbuecher/2013-UYCAs-Logbuch.pdf Ein UNESCO-Weltkulturerbe vor dem UYCAs – Die prähistorischen Pfahlbauten des Attersees - Verankert in der Geschichte]''. In: Logbuch 2013 - Union-Yacht-Club Attersee. S. 29–35.
+
* '''Teschler-Nicola, 2012''' M.: &rarr; ''[http://scholar.google.com/scholar?hl=en&q=Teschler-Nicola+M.+The+Early+Neolithic+site+Asparn%2FSchletz+%28Lower+Austria%29.in%3A+Schulting+R.J.+Fibiger+L.+Sticks%2C+stones+and+broken+bones%3A+Neolithic+violence+in+a+European+perspective.+Oxford+University+Press%2C%0A+2012%3A+101-120 The Early Neolithic site Asparn/Schletz (Lower Austria)]''. in: Schulting R.J. Fibiger L.: Sticks, stones and broken bones: Neolithic violence in a European perspective. Oxford University Press, 2012:101–120.
  
Dworsky 2015, Cyril: &rarr; ''[https://docplayer.org/111787665-Mitteilungen-der-gesellschaft-fuer-landeskunde-und-denkmalpflege-oberoesterreich-gegruendet-1833.html Die urgeschichtlichen Pfahlbauten in Österreich.]'' In: Mitt. der Ges. für Landeskunde und Denkmalpflege OÖ. H. 1, 2015. Seite 6.
+
* '''Teschler-Nicola, 1999''' M. et al.: &rarr; ''[https://www.academia.edu/21367027/Evidence_of_Genocide_7000_BP_Neolithic_Paradigm_and_Geoclimatic_Reality  Evidence of Genocide 7000 BP - Neolithic Paradigm and Geoclimatic Reality]''. Coll. Anthropol. 23; 1999-2:437–450.
  
Pohl 2014, Henrik: &rarr; ''[https://www.bda.gv.at/dam/jcr:a9677481-6f2f-4a50-b013-5675f1fa14ac/BDA-F%C3%9653.pdf Monitoring Seewalchen; <u>viele angekündigte Maßnahmen!</u>]'' FÖ 53, 2014; S. 1; S. 299–300.
+
* '''Wild 2004''', Eva et al.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/236166865_Neolithic_Massacres_Local_Skirmishes_or_General_Warfare_in_Europe  Neolithic Massacres: Local Skirmishes or General Warfare in Europe?]'' In: Radiocarbon. Bd 46-1, 2004:377–385.
  
Pohl 2015, Henrik: &rarr; ''[https://www.bda.gv.at/dam/jcr:af1a82fa-3bc5-4964-8dd5-ce28a73b22fb/BDA-F%C3%9654.pdf Abtsdorf I (bronzezeitlich: 1700 v.Chr.); Litzlberg-Süd]'' FÖ 54, 2015. S. 294–296. S. 305–306.
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Die befestigte neolithische Siedlung Schletz bei Asparn in NÖ wurde 1983 ausgegraben. Im Laufe der systematischen Untersuchungen ergaben sich völlig unerwartete Ergebnisse. Es wurden 67 Individuen auf dem Grund eines ovalen Grabens gefunden. Ohne Ausnahme weisen deren Überreste multiple traumatische Schädel-Läsionen aber auch Bissspuren von Carnivoren auf. Die demographischen Analysen zeigen, dass die gesamte Bevölkerung dieser frühen bäuerlichen Siedlung vollständig ausgelöscht und über Monate unbeerdigt liegen gelassen wurde. Die Befunde legen nahe, dass dieses Genozid-Szenario für das endgültige Verlassen dieser Siedlung verantwortlich war. Die Alters- und Geschlechterverteilung weist auf ein Fehlen junger Frauen hin, was als eine Entführung bzw. Frauenraub durch die Angreifer interpretiert wird. Es gibt keine direkten Skelett-Nachweise auf die Angreifer am Platz; demgegenüber weist die Gleichförmigkeit der Strontium-Verhältnisse alle 67 Individuen als Einheimische aus.
  
Pohl 2016, Henrik &rarr; ''[https://www.bda.gv.at/dam/jcr:cfc902bd-4286-41cb-b2e8-eccb1dc17780/BDA-F%C3%9655.pdf Seewalchen, Sprungturm, UW-Archäologie; und Weyregg II; Planung genauerer Untersuchung bekannter Seeufersiedlungen nächste vier Jahre]''; FÖ 55, 2016, S. 398–401; 407–409.
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===Herxheim – 1000 rituelle Menschenopfer (Rheinland-Pfalz; 5100 v.Chr.)===
  
Gruber 2017, Heinz: &rarr; ''[https://www.bda.gv.at/dam/jcr:b260e3e2-5f67-4c3f-b6e1-cee5d13cfc83/BDA-F%C3%9656.pdf Projekt »Denkmalgerechte Bojen im Attersee«]'' und Projekt ''"Pfahlbaustation Seewalchen I–II", Sicherung Sprungturmgrube Strandbad Seewalchen«; Weyregg II''. FÖ 56, 2017, S. 31 und 32; S. 398
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* Wikipedia &rarr; ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Grabenanlage_von_Herxheim Die Grabenanlage von Herxheim]
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* Zeeb-Lanz, Andrea &rarr; [https://www.archaeologie-online.de/artikel/2020/herxheim-ein-rituelles-zentrum-der-bandkeramik-mit-menschenopfern-und-hohem-zerstoerungspotential/ Herxheim – ein rituelles Zentrum der Bandkeramik mit Menschenopfern und hohem Zerstörungspotential.]'' Archäologie online 17.2.2020
  
Pohl 2018, Henrik: ''[https://www.bda.gv.at/dam/jcr:360e8946-0e70-4a63-98e0-749d37930ed1/BDA-F%C3%9657.pdf Fundstelle Mooswinkel; und Weyregg II]''. FÖ 57, 2018, S. 337–339 und 341–345.
+
* Zeeb-Lanz,Andrea &rarr; ''[http://www.projekt-herxheim.de/pdf/Zeeb-Lanz_Artikel_UPA_259_2014.pdf Gewalt im Ritual – Gewalt an Toten. Die Krise am Ende der Bandkeramik im Spiegel außergewöhnlicher Befunde.]''
  
Pohl 2019, H. u. Seidl da Fonesca, H.: &rarr; ''[https://www.bda.gv.at/dam/jcr:e8587cb5-c769-4477-b228-d050fb605bc5/BDA-F%C3%9658.pdf Fundstelle Mooswinkel; Liste der höchstrangigen archäologischen Denkmale Österreichs (Stand 2020) Attersee a.A.: Stationen Attersee, Abtsdorf I und III]''; FÖ 58, 2019, S. 271–273.
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Die Ausgrabungen zeigen, dass in Herxheim knapp vor 5000 v. Chr. ganz außergewöhnliche Rituale stattfanden, in deren Verlauf insgesamt mehr als 1000 Menschen getötet und dann zerlegt wurden. Man entfernte akribisch alles Fleisch, alle Sehnen und das übrige Weichgewebe von den Knochen, die danach klein zerschlagen wurden. Die Schädel erfuhren eine Sonderbehandlung: die Akteure der Ritualhandlungen schlugen mit gezielten Steinbeilschlägen Gesichtsschädel und Schädelbasis ab, so dass nur noch das Schädeldach (Kalotte) übrig blieb. Von diesen schalenartigen Schädelkalotten fanden sich in den Ausgrabungen etwa 500, dazu noch zahlreiche Fragmente von weiteren Schädeldächern, was die Zahl der Toten weiter erhöht. Die menschlichen Überreste wurden mit anderen wertvollen Artefakten in größeren oder kleineren Fundkonzentrationen in die offenstehenden Grabenanlagen deponiert. Strontiumisotopen-Analysen erbrachten überraschende Ergebnisse: Von fast 100 menschlichen Individuen erwiesen sind rund 90 als „Fremde“, d. h., nicht in Herxheim oder Umgebung geborene oder aufgewachsene Opfer. Bei den Analysen fielen hohe Strontium-Anteile auf: Die Personen wuchsen offenbar in höheren Mittelgebirgsgegenden mit Granit- bzw. Gneissuntergrund auf. Dies ist erstaunlich, da bisher Belege einer Besiedlung der Mittelgebirge durch Bandkeramiker fehlen. Die '''''Vermutung''''', es handle sich bei den Opfern von Herxheim also um '''''Mesolithiker''''', die als Gefangene in Herxheim bei Ritualhandlungen getötet wurden, '''''widerlegen DNA-Analysen'''''. Diese belegen, dass sich die DNA der Opfer gut in das Spektrum bandkeramischer Menschen einfügt. Damit gibt es eine ungeklärte Diskrepanz zwischen den Strontiumisotopen-Analysen und den genetischen Untersuchungen – die Identität der Toten von Herxheim ist bislang unbekannt.
  
Hebert 2020, Bernhard: &rarr; ''[https://www.bda.gv.at/dam/jcr:45bd798b-73c7-45d4-a353-302c3dd4d2b0/F%C3%9659%20Druckteil%20low.pdf Setzen der Ankerverbotsschilder vor der Pfahlbaustation Abtsdorf]''. FÖ 59, 2020; S. 14.
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===Talheim (Baden-Württemberg; ~ 5000 v. Chr.)===
  
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* Wahl, König, Biel: &rarr; ''[https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/fbbw/article/view/39499  Anthropologisch-traumatologische Untersuchung der menschlichen Skelettreste aus dem bandkeramischen Massengrab bei Talheim, Kreis Heilbronn]''.  Fundberichte Baden-Württemberg Bd. 12, 1987, 133 Seiten.  &rarr; ''[https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/fbbw/article/view/39499/33164  Detaillierter Grabungsbericht]'' PDF '''171 MB'''
  
====Konkrete Forschungsprojekte====
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* Douglas Price et al.: &rarr; ''[https://www.cambridge.org/core/journals/european-journal-of-archaeology/article/abs/isotopic-evidence-for-mobility-and-group-organization-among-neolithic-farmers-at-talheim-germany-5000-bc/D91669D981DAB6903C9E99289ABAC6E2 Isotopic evidence for mobility and group organization among Neolithic farmers at Talheim, Germany, 5000 BC]''. In: European Journal of Archaeology. Band 9, Nr. 2-3, 2006.
  
14. Oktober 2015: Link zur Ankündigung: &rarr; ''[https://www.ooekultur.at/detail/neustart-der-pfahlbauforschung-in-oberoesterreich '''Neustart der Pfahlbauforschung in Oberösterreich.''']''
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Das Massengrab, das nahe Talheim in Baden-Württemberg gefunden wurde, datiert in einen Zeitraum, der etwa 7000 Jahre zurückliegt. Es enthielt die Skelettreste von 34 Individuen des frühen Neolithikums, das durch die Kultur der Linearbandkeramik repräsentiert wird. Diese Menschen scheinen die Opfer eines Massakers geworden zu sein, wie es die zahlreichen tödlichen Kopfverletzungen, ernsten Pfeilschusswunden und die Niederlegung aller Toten in der gleichen Grabgrube andeuten. Es wird angenommen, dass das Grab Mitglieder der gleichen Gemeinschaft enthält, die von einer anderen Gruppe angegriffen und getötet wurden.
  
Zitat: "In Vorbereitung der '''''<u>Landesausstellung 2020 „Versunken – Aufgetaucht“</u>''''' wird die '''''Pfahlbauforschung in OÖ neu gestartet.''''' Zu den Forschungen, die sich seit Beginn dieses Jahres der 6000-jährigen Siedlungskultur in der Seeregion widmen, zählen ''"<u>Zeitensprung</u>"'' mit der ersten umfassenden unterwasser-archäologischen Grabung in Österreich seit fast 30 Jahren, das Projekt ''"<U>Jenseits der Seeufersiedlungen</u>"'', eine internationale Forschungsinitiative zu den Pfahlbausiedlungen und ihrer Umwelt, sowie das Sparkling-Science-Projekt ''"<u>Doing Welterbe – Welterbe begreifen</u>"''. An dem Projekt sind die drei Partner: OÖ Landesmuseum, Universität Wien und Kuratorium Pfahlbauten beteiligt."
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===Kilianstädten (Rhein-Main; ~ 5000 v. Chr.)===
  
Pohl 2013, Henrik: &rarr; ''[https://www.academia.edu/49289184/Bericht_zur_unterwasserarch%C3%A4ologische_Prospektion_Station_See_Mondsee_2013 Bericht unterwasserarchäologische Prospektion Station See 2013]''; 20 Seiten mit Bildern. FÖ 2013.
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Christian Meyer, Christian Lohr, Detlef Gronenborn, Kurt W. Alt: &rarr; ''[https://www.pnas.org/doi/pdf/10.1073/pnas.1504365112 The massacre mass grave of Schöneck-Kilianstädten reveals new insights into collective violence in Early Neolithic Central Europe]''. PNAS | September 8, 2015 | vol. 112 | no. 36 | 11217–11222
  
Pohl 2016, Henrik: &rarr; [https://www.academia.edu/30151357/Drei_Jahre_unterwasserarch%C3%A4ologisches_Monitoring_an_den_%C3%B6sterreichischen_UNESCO_Welterbest%C3%A4tten Drei Jahre unterwasserarchäologisches Monitoring an den österreichischen UNESCO-Welterbestätten „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“]. Archäologie Österreichs 27/1, 2016; S. 29–35. Darin sind auch enthalten:
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Mit dem untersuchten linearbandkeramischen Massengrab von Kilianstädten in Baden-Württember werden neue schlüssige und unbestreitbare Nachweise für ein Massaker vorgelegt. Mindestens 26 Personen wurden gewaltsam durch stumpfe Gewalteinwirkung auf den Schädel und Pfeilverletzungen getötet, bevor sie in einem Massengrab wild zusammengewürfelt verscharrt wurden. Die Unterrepräsentation von getöteten Frauen auf eine mögliche Entführung jüngerer Frauen hindeuten, wie auch an anderen Fundorten vermutet wurde. Ebenso könnte die geringe Anzahl von Teenagern unter den Opfern auf ihre höheren Fluchtchancen im Vergleich zu jüngeren Kindern oder älteren Erwachsenen zurückzuführen sein, da diese das flinkste demografische Segment darstellen und nicht durch Kinderbetreuung oder körperliche Gebrechen belastet sind. Alternativ könnten sie auch gefangen genommen worden sein, um sie in die Gemeinschaft des Angreifers zu integrieren. Interessanterweise fällt diese Alterslücke in Kilianstädten mit jener Periode der Linearbandkeramiker zusammen, in der Kinder im mittleren Alter anscheinend viel aktivere und anerkanntere Mitglieder ihrer Gemeinschaften wurden und daher, wie die jüngeren Frauen im reproduktiven Alter, als ein bevorzugtes Bevölkerungssegment für die Gefangennahme betrachtet worden sein könnten. In Kilianstädten wurde auch ein völlig neues Gewaltmuster festgestellt: das absichtliche und systematische Brechen der unteren Gliedmaßen (Schien- und Wadenbeine). Die Häufigkeit dieser festgestellten Perimortem-Frakturen deutet entweder auf Folter und/oder Verstümmelung der Toten hin. Es wird vermutet, dass damit eine Verfolgung der Angreifer auch durch Geister der Getöteten verhindert werden sollte.
  
* See (Mondsee): Sedimentkernprobe KP-III-30; Datierungen 3.10.2014 (2-Sigma-Kalibrierung):
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===Halberstadt (Sachsen-Anhalt; ~5000 v. Chr.)===
** A: 3655–3630 cal BC und 3580–3530 cal BC; B: 3650–3625 cal BC und 3580–3525 cal BC; C. 3735–3655 cal BC; 3755–3655 cal BC
 
  
* Litzlberg-Süd: Sedimentkernprobe KP-II-50; Datierungen 13.7.2015 (2-Sigma-Kalibrierung):
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Meyer, Chr. et al.: &rarr; ''[https://www.nature.com/articles/s41467-018-04773-w Early Neolithic executions indicated by clustered cranial trauma in the mass grave of Halberstadt.]'' Nature Communications vol. 9, 2018.
** A: 3655–3630 cal BC und 3555–3535 cal BC; B: 3640–3515 cal BC und 3395–3385 cal BC; C: 3640–3520 cal BC
 
  
* Aufham III (Probe 2013): zwischen ca. 3.690 und 3.540 v.Chr.
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Ein jungsteinzeitliches Massengrab im Süden von Halberstadt gibt Rätsel auf: Die neun enthaltenen Leichen stammen von 7 erwachsenen Männern zwischen 25 und 40 Jahren, einem 16-20 Jahre jüngeren Mann und einer Frau zwischen 21 und 26 Jahren, die vermutlich brutal hingerichtet wurden. Alle Opfer wurden durch einen gezielten Schlag meist auf den Hinterkopf getötet und anschließend verscharrt. Die Strontium-Isotopen-Analyse der Skelette aus Halberstadt weist sie einem völlig anderen Lebensraum zu, das heißt, dass die '''<u>Aggressoren offenbar von den Verteidigern überwältigt und hingerichtet</u>''' worden sind.
 
 
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2018 - Zitat: "Für die inhaltliche Gestaltung der '''<u>OÖ Landesausstellung 2027 zum Thema Pfahlbauten</u>''' werden '''<u>dringend neue Forschungsergebnisse</u>''' benötigt, die eine moderne Sicht auf das Phänomen Pfahlbauten ermöglichen. Parallel zu den Vorbereitungen zur Landesausstellung wurde deshalb ein 5-jähriger Forschungsplan mit dem Namen „<u>Zeitensprung</u>“ zu den prähistorischen Seeufersiedlungen initiiert, der gleichzeitig Forschungslücken schließen wird und eine interdisziplinäre Forschungsinitiative für das Land OÖ darstellt. Dieser Forschungsplan umfasst ein Pilotprojekt im Jahr 2015 und nachfolgend von 2016 bis 2019 die genauere Untersuchung bekannter Seeufersiedlungen zu den Themen: Dorfstrukturen, Umwelt, historische Abfolge." (aus: Einleitung zu Grabung Weyregg II; FÖ 2018; s.u.)
 
 
 
Pohl 2016, Henrik: &rarr; [https://www.academia.edu/49304678/Bericht_zur_unterwasserarch%C3%A4ologischen_Grabung_Weyregg_II_Attersee_2016_MNR_50329_16_01 Bericht zur unterwasserarchäologischen Grabung Weyregg II / Attersee 2016], MNR 50329.16.01. Fundberichte aus Österreich. 27 Seiten.
 
 
 
Pohl 2017, Henrik: &rarr; [https://www.academia.edu/49422738/Bericht_zur_unterwasserarch%C3%A4ologischen_Grabung_Weyregg_II_Attersee_2017_MNR_50329_17_01 Bericht zur unterwasserarchäologischen Grabung Weyregg II / Attersee 2017], MNR 50329.17.01; Fundberichte aus Österreich 2018, 47 Seiten.
 
 
 
Pohl 2020, H. und Seidl da Fonseca, H.: &rarr; ''[https://www.academia.edu/49423420/Bericht_zur_unterwasserarch%C3%A4ologischen_Grabung_Mooswinkel_Mondsee_2019_MNR_50329_19_01 Unterwasserarchäologische Grabung Mooswinkel/Mondsee]''. FÖ 2020, 35 Seiten
 
 
 
Pohl 2020, H. und Seidl da Fonseca, H.: &rarr; ''[https://www.academia.edu/48827676/Bericht_zur_unterwasserarch%C3%A4ologischen_Grabung_Mooswinkel_Mondsee_2020 Bericht zur unterwasserarchäologischen Grabung Mooswinkel/Mondsee 2020]''. 35 Seiten
 
 
 
Pohl 2020, Henrik: &rarr; [https://www.academia.edu/47410221/Bericht_zur_unterwasserarch%C3%A4ologischen_Prospektion_Station_See_Mondsee_2020 Bericht zur unterwasserarchäologischen Prospektion Station See / Mondsee 2020]. 10 Seiten.
 
 
 
Pohl 2021, Henrik: &rarr; ''[https://www.academia.edu/83349345/unterwasserarch%C3%A4ologische_Prospektion_Station_See_Mondsee_2021_MNR_50106_21_02 Unterwasserarchäologische Prospektion Station See/Mondsee]''. FÖ 2021, 11 S.
 
 
 
===Archäologische Forschungen der Uni Wien zu Pfahlbauten in OÖ===
 
 
 
====Geologische Situation====
 
 
 
Geologische &rarr; ''[https://opac.geologie.ac.at/wwwopacx/wwwopac.ashx?command=getcontent&server=images&value=wolfgangseegiebt_ploechinger.pdf Karte des Wolfgangseegebietes]'' ((Salzburg, OÖ: Benno Plöchinger; 1:25.000; 1973)
 
 
Geologische Karte des Wolfgangseegebietes: &rarr; ''[https://opac.geologie.ac.at/wwwopacx/wwwopac.ashx?command=getcontent&server=images&value=Ploechinger_1973_Erlaeuterungen-Wolfgangsee.pdf  Erläuterungen]'' (Salzburg, OÖ: Benno Plöchinger; 92 Seiten, 16 Abbildungen, 2 Tafeln)
 
 
 
====Projekt ''"Archäologische Prospektion oö Pfahlbauten"''====
 
 
 
[[Datei: Sonaruntersuchungen 2018.png|thumb|330px|304 km Fächerecholot- und Sedimentsonarmessungen]]
 
 
 
'''Timothy Taylor''' und Team führten 2018 im Rahmen des Projekts ''"Archäologische Prospektion oberösterreichischer Pfahlbauten"'' hochauflösende unterwasserarchäologische Prospektionen oberösterreichischer Pfahlbauten und Seen mit Fächerecholot und Sediment-Sonar durch. Leider konnten ausgerechnet die Uferstreifen mit potentiellen Pfahlbauresten wegen Niedrigwasser nicht gescannt werden.
 
 
 
<u>Vorläufige Ergebnisse und Ausblick:</u> "Seit Mai 2018 ist der Seeboden des Mondsees '''''fast vollständig''''' mit Fächerecholotmessungen (vgl. Abb.) kartiert worden, '''''mit Ausnahme der extrem flachen Uferbereiche aufgrund des niedrigen Wasserstandes im Sommer 2018'''''. Die bathymetrischen Daten sind nicht nur aus archäologischer und historischer Sicht von großem Interesse, sondern auch hinsichtlich der Seemorphologie, Sedimentologie und Geologie. Die Multibeam-Sonar-Datenschwaden des Mondsees, die eine Gesamtfläche von mehr als 13 km2 abdecken, werden verarbeitet, um ein optimiertes dreidimensionales Modell des Seebodens zu erstellen. In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Wien wird die Software OPALS (Orientation and Processing of Airborne Laser scanning data), die für die Verarbeitung und Streifenanpassung von Airborne-Laserscanning-Daten entwickelt wurde, für die Anwendung auf Multibeam-Sonardaten angepasst. Die Multibeam- und Sedimentsonardatenerfassung wird 2019 am Mondsee und Attersee fortgesetzt. Mit diesem Projekt werden wesentliche Grundlagendaten für die wissenschaftliche Erforschung dieser Seen, für Umweltmonitoringprojekte und gezielte unterwasserarchäologische Untersuchungen sowie geologische und limnologische Forschungen generiert."
 
 
 
&rarr; ''[https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwiTz_36jaqAAxUZgf0HHduAAjcQFnoECBgQAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.dgpf.de%2Fsrc%2Ftagung%2Fjt2019%2Fproceedings%2Fproceedings%2Fpapers%2F52_3LT2019_Trinks_et_al.pdf&usg=AOvVaw0eUqZ-576wYztho-bRFsWn&opi=89978449 <u>Folge-Veröffentlichung 2019</u> mit einigen ersten Auswerte-Bildern:]'' "Der '''''extreme Föhnsturm''''' in der Nacht vom '''''29. auf den 30. Oktober 2018''''' hat bedauerlicherweise zum '''''Sinken des Messbootes''''' wie auch der Havarie zahlreicher anderer Boote am Attersee geführt. Es wird derzeit daran gearbeitet ein Ersatzboot zu beschaffen und nach abgeschlossener Befundung der Messgeräte mit der Vermessung der Seen fortzusetzen. Die Daten sollen nach erfolgter Bearbeitung im Rahmen des Projekts <u>„Archäologische Prospektion oberösterreichischer Pfahlbauten“</u> publiziert und im Rahmen der geplanten '''<u>Landesausstellung</u>''' der Öffentlichkeit anschaulich präsentiert werden."
 
 
 
Quelle: '''Taylor (2019)''', Timothy, Trinks, I., Neubauer, W., Leskovar, J., Wallner, M., Loecker, Kl.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/335911461_High-resolution_underwater_archaeological_prospection_of_Upper_Austrian_pile_dwellings_and_lakes_using_multi-beam_and_sediment_sonar High-resolution underwater archaeological prospection of Upper Austrian pile dwellings and lakes using multi-beam and sediment sonar.]'' 13th Concerence on Archaeological Prospection. Irland 2019.
 
 
 
'''Trinks (2019)''', Immo; Neubauer, W.; Taylor, T.; Wallner, M.; Löcker, Kl.; Leskovar, Jutta: &rarr; [https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwiTz_36jaqAAxUZgf0HHduAAjcQFnoECBgQAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.dgpf.de%2Fsrc%2Ftagung%2Fjt2019%2Fproceedings%2Fproceedings%2Fpapers%2F52_3LT2019_Trinks_et_al.pdf&usg=AOvVaw0eUqZ-576wYztho-bRFsWn&opi=89978449 Hochauflösende unterwasserarchäologische Prospektion oö Pfahlbauten und Seen mit Fächerecholot und Sediment-Sonar]. Dreiländertagung der DGPF, der OVG und der SGPF in Wien; Publ. der DGPF, Bd. 28, 2019
 
 
 
====Archäologische Grabungen am Buchberg und in Lenzing====
 
 
 
Taylor 2015, Timothy; Maurer, J.; Bochatz, D.: &rarr; ''[https://www.neolithikum.at/wp-content/uploads/downloads/2017/11/Bochatz-Maurer-Taylor-2015-Buchberg-im-Attergau.-Mnr.-50002.15.01-Teil-B.pdf Bericht zur Ausgrabung Buchberg im Attergau 2015]''; (Forschungen zum besseren Verständnis des Hinterlandes der prähistorischen Seeufersiedlungen)
 
 
 
Taylor 2017, Timothy; Maurer, J.: &rarr; ''[https://www.neolithikum.at/wp-content/uploads/downloads/2018/50011.17.01_Buchberg-Nordwest_Bericht_B_600dpi.pdf Bericht zur Ausgrabung Buchberg-Nordwest 2017]''; (Forschungen zum besseren Verständnis des Hinterlandes der prähistorischen Seeufersiedlungen)
 
 
 
Taylor 2020, Timothy; Maurer, J.: Lenzing-Burgstall. &rarr; ''[https://www.academia.edu/45123927/Lenzing_Burgstall_Kupferzeitliche_Spornsiedlung_im_Hinterland_des_Attersees Kupferzeitliche Spornsiedlung im Hinterland des Attersees]''. (37./36 Jh; 29. Jh. v. Chr.) Konferenz „Beiträge zur Kupferzeit am Rande der Südostalpen“ 2016, VML-Verlag 2020, S. 211-222.
 
 
 
Jakobitsch 2022, Thorsten; Heiss, A.; Kowarik, K.; Maurer, J.; Trebsche, P.; Taylor, T.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/351926807_Food_and_farming_beyond_the_Alpine_lake_zone_the_archaeobotany_of_the_Copper_Age_settlements_of_Lenzing-Burgstall_and_Ansfelden-Burgwiese_in_Upper_Austria_and_an_early_occurrence_of_Triticum_spelta_sp Food and farming beyond the Alpine lake zone: the archaeobotany of the Copper Age settlements of Lenzing-Burgstall and Ansfelden-Burgwiese in Upper Austria, and an early occurrence of Triticum spelta (spelt)]''. Vegetation History and Archaeobotany, Apr. 2022, p. 123–136. ''(Anm.: Lenzing hat einen generell schlechten Erhaltungszustans)''
 
 
 
====Archäologische Landschaftsanalysen====
 
 
 
'''Taylor (2020)''', Timothy; Kowarik, Kerstin; Klammer, Julia; Seidl da Fonseca, Helena; Maurer, Jakob: &rarr; ''[https://books.ub.uni-heidelberg.de/propylaeum/reader/download/714/714-30-90720-2-10-20201026.pdf From lakeshore to hilltop. Investigating Copper Age landuse in the Attersee-Mondsee region]''. In: Hafner, A. et al.: Settling Waterscapes in Europe. The Archaeology of Neolithic and Bronze Age Pile-Dwellings. Open Series in Prehistoric Archaeology Bd. 1. Bern and Heidelberg: Propylaeum, 2020. pp. 233–250. ''[Inhalt: S. 233-236: Historie der Pfahlbauforschung in Österreich;  S. 236-239: Forschungsgegend; S. 239-246: Landschaft, Sichtbarkeit, Wegbarkeit, Stationswahl; S. 247-250: Literatur.]''
 
  
'''Längauer (2019)''', Julia Maria: &rarr; ''[https://phaidra.univie.ac.at/download/o:1352162 Eine archäologische Landschaftsanalyse zweier Voralpenseen im Vergleich - die prähistorischen Fundstellen der nördlichen Attersee-Region, Oberösterreich und des Tegernsees.]'' Masterarbeit bei Timothy Taylor; Universität Wien, Histor.-Kulturwiss. Fak., 2019. (105 Seiten, 69 MB; Neolithikum, Bronzezeit, Eisenzeit, Hügelgräber) <br />
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==Keutschacher See und Hafner See==
* <u>Abstract:</u> Die ersten Pfahlbauten am Attersee wurden 1870 entdeckt. Im Zuge des darauf einsetzenden „Pfahlbaufiebers“ konzentrierte sich die Forschung über lange Zeit fast ausschließlich auf die Seeufersiedlungen. Erst seit kurzem wird durch das internationale Projekt: „Beyond Lake Villages“ auch das Hinterland einiger Seen erforscht, sowie Lehrgrabungen der Universität Wien durch Timothy Taylor im Hinterland des Attersees durchgeführt. Ziele dieser Masterarbeit sind zum einen eine landschaftsarchäologische Analyse anhand ausgesuchter, geeignet erscheinender Geofaktoren, um potenzielle, diachron unterschiedliche, Siedlungssystematiken aufzuzeigen, zum anderen, die Möglichkeit, diese Ergebnisse auf einen bisher unerforschten See, den Tegernsee in Bayern zu übertragen. Es zeigt sich, dass im Hinterland des Attersees für das ausgewählte Gebiet ein deutlich unterschiedliches Siedlungsverhalten zumindest für das Spätneolithikum und die mittlere Bronzezeit festgestellt werden kann. Die Siedlungen der Mittelbronzezeit liegen im Schnitt höher im Gelände und näher am Attersee als die spätneolithischen. Ebenso wurden die großteils undatierten Hügelgräber bearbeitet, um mögliche Bezüge zueinander aufzuzeigen. Die Sichtachsen könnten hier eine chronologische Abfolge der Erbauung implizieren. Streufunde im ausgewählten Gebiet erwiesen sich nur als bedingt aussagekräftig und wurden nur bearbeitet, wenn sie durch ihre Lage und Bezug zu Siedlungen sinnvoll erschienen. Dabei konnte für die Urnenfelderkultur eine regelhafte Deponierung im Attersee mit Bezug auf die Siedlung am Buchberg herausgearbeitet werden. Ein Umlegen der Ergebnisse auf den Tegernsee stellte sich als schwierig heraus und ist nur bei gleicher Datenmenge und Qualität möglich. Dennoch konnten durch Begehungen rund um den Tegernsee einige potenzielle Siedlungsstellen entdeckt werden. Wünschenswert wäre, diese in Zukunft durch noninvasive Methoden wie geomagnetische Messungen zu untersuchen.
 
  
(Leider) keine Volltext-Freigabe für die Masterarbeiten durch die Verfasser*innen:
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Dworsky 2021, Cyril; Meyer, Lieselore: &rarr; ''[http://sonius.at/pdf/Sonius_28_WEB.pdf Die jungsteinzeitlichen Pfahlbauten in Kärnten]''. Sonius 2021, S. 3–8.
  
* '''Mayr (2017)''', Andreas: Kupferzeitliche Fundstellen im Umfeld von Attersee und Mondsee - Modellierung und Entdeckung. Masterarbeit, Universität Wien, Histor.-Kulturwiss. Fak., 2017. Betreuer: Timothy Taylor
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Meyer 2020, Lieselore: &rarr; ''[https://www.pfahlbauten.at/blog/der-hafnersee-unbekannte-pfahlbauten Der Hafnersee - Unbekannte Pfahlbauten]''.
  
* '''Seidl Da Fonseca (2019)''', Helena: Prehistoric lakeshore settlements’ landscape analysis - the cases of Attersee and Mondsee, Upper Austria. (Eine Landschaftsanalyse der urgeschichtlichen Seeufersiedlungen am Attersee und Mondsee in OÖ)) Masterarbeit Univ. Wien, Histor.-Kulturwiss. Fak., 2019. 171 Seiten; Betreuer: Timothy Taylor
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Kleine Zeitung Kärnten: &rarr; ''[https://www.pressreader.com/austria/kleine-zeitung-kaernten/20210107/281741272049729 Verborgener Schatz im Hafnersee]''; 7.1.2021
** <u>Abstract:</u> "Urgeschichtliche Seeufersiedlungen sind einzigartige Fundschätze und ein vielversprechendes Forschungsfeld für die Archäologie. Die Aufnahme 111 solcher Feuchtbodensiedlungen um die Alpen ins UNESCO-Welterbe zeigt deutlich welchen internationalen Wert diese Fundstellen nicht nur im Bereich der Wissenschaft sondern auch für die Öffentlichkeit hat. Seit 2011 ist auch Österreich mit 5 Fundstellen im Weltkulturerbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ vertreten. Durch die Ernennung zum UNESCO-Welterbe besteht nach einem 20 jährigen Stillstand der Forschung im Bereich der Unterwasser- und Feuchtbodenarchäologie erstmals wieder ein Anstoß zu neuen wissenschaftlichen Arbeiten auf diesem Forschungsfeld. Die vorliegende Master-Arbeit ist ein Beitrag zur Aufarbeitung der vorhergegangenen Forschungen in Oberösterreich und behandelt die bereits bekannten Seeufersiedlungen im Raum Attersee und Mondsee mit Hilfe aktueller Techniken in einem neuen Licht. Die Durchführung einer archäologischen Landschaftsanalyse setzt die Unterwasserfundstellen in Verbindung mit ihrem Hinterland. Mit Hilfe eines Geoinformationssystems (GIS/Arcmap) wurden bestimmte Geofaktoren innerhalb der direkten Einzugsgebiete der bekannten Fundstellen untersucht. Mittels solcher Umfeld-Analysen konnte die Landschaft in Verbindung mit Seeufersiedlungen statisch ausgewertet werden. Die Ergebnisse bieten Input für verschiedene Forschungsfragen im Bezug auf die Mensch-Umwelt Beziehung im Neolithikum und der Bronzezeit. Zudem führten die Analysen zu einer Definition von Siedlungstypen deren Standorte ähnliche Landschaftsmerkmale aufweisen. Die Eigenschaften des am häufigsten vertretenen Typs wurden als Parameter für die Erstellung eines Vorhersagemodells herangezogen das zukünftiger Forschungen dienlich sein soll. Die präsentierte Arbeit entstand in Zusammenarbeit mit dem Forschungsteam des internationalen D-A-CH Forschungsprojekt „Beyond lake villages: Studying Neolithic Environmental changes and human impact at small lakes in Switzerland, Germany and Austria“ (FWF - I 1693)."
 
  
====Accumulated Viewshed Analyses====
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Offenberger 2014, Johann: &rarr; ''[https://oeab.ac.at/wp-content/uploads/2017/02/Historica-Bd-12-Johann-Offenberger-Die-neolithische-Inselsiedlung-im-Keutschacher-See-745x1024.jpg Die neolithische „Inselsiedlung“ im Keutschacher See (Kärnten) – Eine kritische Betrachtung]''. ÖAB; Historica – Austria, Band 12, Jg. 2014. 55 Seiten.
  
'''Taylor (2014 -2019)''', Timothy: Case Study - Accumulate Viewshed Analyses As A Method To Value - &rarr; ''[http://beyondlakevillages.wordpress.com/ The Impact Of Dominating Landscape Features On Prehistoric Societies]''. (DACH-FWF-Project I-1693: Beyond Lake Villages - »Jenseits der Seerandsiedlungen«, Austrian projectpart; EURO 491.159,51)
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Klemun 1995, Marianne: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/CAR_185_105_0215-0238.pdf Die Erforschung des vorgeschichtlichen „Pfahlbaus" – ein kontroversielles Kapitel der internationalen prähistorischen Forschung des 19. Jahrhunderts und Ferdinand Hochstetters Entdeckung der Keutschacher „Pfahlbauten" (1864)]''. Carinthia II, Klagenfurt. S. 215–238.
 
 
'''Taylor (2019)''', Timothy; Julia Klammer, Kerstin Kowarik:  Accumulated Vieiwshed Analyses: &rarr; ''[https://beyondlakevillages.files.wordpress.com/2019/02/poster_dab2019_jk_76dpi.pdf  <u>Seltene Grafik und Überblick zu den Pfahlbauten an Attersee und Mondsee</u>.]'' FWF- und BDA-Projekt; International Colloquium on Digital Archaeology in Bern, 4th – 6th February 2019: © Beyond Lake Villages (FWF I-1693)
 
 
 
'''Taylor (2019)''', Timothy; Julia Klammer: &rarr; ''[https://www.academia.edu/42890263/Lake_View_Has_Always_Been_An_Issue Lake View Has Always Been An Issue]''; 2019, Poster Digital Archaeology Bern 2019
 
 
 
'''Kowarik (2022)''', Kerstin; Klammer, J.; Seidl da Fonseca, H.; Maurer, J.: Taylor, T.: &rarr; ''[https://www.sidestone.com/books/settling-waterscapes-in-europe From lakeshore to hilltop. Investigating Copper Age landuse in the Attersee-Mondsee region]''. In Publication: Hafner et al. (Ed.) Settling Waterscapes in Europe. The Archaeology of Neolithic and Bronze Age Pile-Dwellings, 2022. Journal: Open Series in Prehistoric Archaeology 1; p. 233–250. Sidestone Press 2022. 290 p. (Creative Commons License 4.0 (CC BY-SA 4.0) – kein Copyright)  BILDER  VIEWSHEDS; MONDSEE-BRONZE Rekapitulation
 
 
 
====Neolithische Landnutzung (D-A-CH; Weyregg)====
 
 
 
'''Taylor (2020)''', Timothy; Hafner, Albert et al.: &rarr; [https://link.springer.com/article/10.1007/s00334-019-00768-9 How many, how far? Quantitative models of Neolithic land use for six wetland sites on the northern Alpine forelands between 4300 and 3700 BC.] Vegetation History and Archaeobotany, Springer 2020, p. 621–639. (Schweiz, Schwaben, Österreich: Weyregg); &rarr; [https://static-content.springer.com/esm/art%3A10.1007%2Fs00334-019-00768-9/MediaObjects/334_2019_768_MOESM2_ESM.docx Supplementary file2 (DOCX 38 kb)] – Daten und Modell, Literatur
 
 
 
===Weitere Foschungen (Seewalchen, Weyregg II, Mooswinkel)===
 
 
 
====Seewalchen====
 
 
 
ÖAI 2016: &rarr; ''[https://www.oeaw.ac.at/fileadmin/Institute/OEAI/PDF/Kommunikation/Jahresberichte/OeAI_Jahresbericht_2016.pdf Pflanzenreste aus der Seeufersiedlung Seewalchen.]'' Österreichisches Archäologisches Institut 2016: S. 87 f.: <br /> Es wurde verkohltes Korn der Spelzgerste (Hordeum vulgare) sowie nicht-verkohlt erhaltener Leinsame (Linum usitatissimum) gefunden.
 
 
 
====Weyregg II====
 
 
 
Link zur Darstellung der &rarr; ''<u>[https://www.oeaw.ac.at/fileadmin/_processed_/b/d/csm_pfahlbauten_3_b0f1d379e8.jpg beiden Hälften von Bohrkern 7 der Station Weyregg II am Attersee]</u>''; zeigt die dunklen jungsteinzeitlichen Kulturschichten, auch Holzbauelemente sind erkennbar (Foto: Kuratorium Pfahlbauten/Helene Seidl da Fonseca). ''[Anm.: Die Kulturschichten erscheinen schwarz aufgrund ihres hohen Anteils an organischen Resten.]''
 
 
 
ÖAI 2019:  &rarr; ''[https://www.oeaw.ac.at/fileadmin/Institute/OEAI/PDF/Kommunikation/Jahresberichte/OeAI_Jahresbericht_2019_korr.pdf Umwelt und Landwirtschaft der Seeufersiedlungen am Attersee (Weyregg II), S. 129 f.]'' sowie auch &rarr; ''[https://www.oeaw.ac.at/fileadmin/Institute/OEAI/PDF/Kommunikation/Jahresberichte/OeAI_Jahresbericht_2017.pdf ÖAI 2017, S. 97 f.]''; Österreichisches Archäologisches Institut 2017 und 2019: Alle Kulturschichten liegen im 36. Jh. v. Chr., wobei die älteste aus 3.600 v. Chr. stammt. Zwischen den Schichten gibt es eine Besiedlungslücke. An Kulturpflanzen kommen vor: Einkorn, Emmer und Brotweizen, aber auch Sanduri-Weizen, der heute nur mehr im Kaukasus vorkommt. Gerste ist selten. Lein/Flachs konnte als Öl- und Faserpflanze nachgewiesen werden; es wurden auch die ölreichen Samen des Schlafmohns gefunden. Es gibt Samen von Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren, aber auch die Schalen von Haselnüssen und sehr viele Reste von Wildäpfeln. Anhand von Exkrementen konnten Schafe/Ziegen nachgewiesen werden.
 
 
 
'''Ries (2018)''', &rarr; ''[https://www.uibk.ac.at/archaeologien/institut/mitarbeiter/ries-marie-claire/ries-marie-claire.html.de CVI Marie-Claire]'' und: &rarr; ''[https://www.academia.edu/41909878/_Analyses_and_interpretation_of_human_environment_interactions_at_the_lacustrine_Neolithic_settlement_of_Weyregg_II_Lake_Attersee_Upper_Austria_palaeoecology_and_archaeology_ Analyses and interpretation of human-environment interactions at the lacustrine Neolithic settlement of Weyregg II, Lake Attersee, Upper Austria: palaeoecology and archaeology]''. unfreiwillig gesperrte Masterarbeit, Univ. Wien, Histor.-Kulturwiss. Fak., 2018. Betreuer: Timothy Taylor
 
* <u>Abstract:</u> "Prähistorische Siedlungen in Seen und Mooren des circumalpinen Raums gehören zu den herausragenden archäologischen Archiven in Mitteleuropa. Die Konservierung der anthropogenen Ablagerungen unter anoxischen Verhältnissen bietet besonderes Potential für die naturwissenschaftliche Forschung. Im Rahmen der Masterarbeit werden erstmals Sedimente aus Bohrkernen einer österreichischen Seeufersiedlung des Neolithikums durch einen interdisziplinären Ansatz analysiert. Paläoökologische, archäobotanische, sedimentologische und archäologische Methoden kommen dabei zum Einsatz. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Untersuchung von sogenannten Non-Pollen Palynomorphs, mikroskopischen Objekten wie Algen oder Pilzsporen, welche wertvolle Zusatzinformationen zu vergangenen ökologischen Verhältnissen liefern. Ziel der Arbeit ist es, detaillierte Kenntnisse zur prähistorischen Mensch-Umwelt Beziehung zu erlangen. Ein weiterer Untersuchungsschwerpunkt konzentriert sich auf die lokalen Sedimentationsverhältnisse. Zudem wird versucht die Siedlung Weyregg II in einen paläoklimatischen Kontext einzuordnen."
 
 
 
* '''''siehe aber''''' ihre <u>''Kompaktfassung''</u> in Fines Transire 28, 2018; S. 201-219: &rarr; ''[https://www.academia.edu/44414454/Von_Pollen_Pilzsporen_und_Parasiteneiern_Pal%C3%A4o%C3%B6kologische_Analysen_in_ober%C3%B6sterreichischen_Seeufersiedlungen Von Pollen, Pilzsporen und Parasiteneiern - Paläoökologische Analysen in oö Seeufersiedlungen]''
 
 
 
* und ihre <u>''ausgezeichnete Bachelorarbeit''</u> (2014) an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel: &rarr; ''[https://www.academia.edu/12018506/Palynologische_Untersuchung_der_fr%C3%BChbronzezeitlichen_Ufersiedlung_Abtsdorf_I_Attersee_ Palynologische Untersuchung der frühbronzezeitlichen Ufersiedlung Abtsdorf I (Attersee)]''
 
 
 
'''Maicher 2019, Celine:''' &rarr; [https://www.researchgate.net/publication/344638211_Evolution_des_relations_hommeparasiteenvironnement_au_Neolithique_approche_integree_et_premiers_essais_de_spatialisation_sur_les_sites_lacustres_europeens Entwicklung der Beziehungen zwischen Mensch, Parasiten und Umwelt während des Neolithikums: integrierter Ansatz und erste Verortungstests an europäischen Seenstandorten.] Diss. Paris 2019; 293 S.
 
 
 
====Mooswinkel====
 
 
 
Dissertation von ''Sabine Rosner'' seit 2020 an BOKU Wien: ''„Maintenance or cultivation? Woodland management strategies in the late Neolithic pile dwellings of Lakes Mondsee and Attersee and in surrounding settlements.“'' Es werden die Kulturschichten der Seeufersiedlung Mooswinkel am Mondsee untersucht. Das Ziel ist, die Art und Intensität der Waldnutzung im Spätneolithikum zu erforschen. Dazu werden an der Pfahlbausiedlung Mooswinkel Kulturpflanzenreste, Sämereien, Hölzer und Pflanzenreste aus Tierexkrementen archäobotanisch untersucht. Zusätzlich werden mit der Universität Wien Pollenanalysen an den Kulturschichten vorgenommen.
 
 
 
Jakobitsch 2023, Thorsten; Dworsky, C.; Heiss, A.; Kühn, M.; Rosner, Sabine; Leskovar, Jutta: &rarr; ''[https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s12520-023-01724-5.pdf?pdf=button How animal dung can help to reconstruct past forest use: a late Neolithic case study from the Mooswinkel pile dwelling (Austria)]'' - (Wie Tierdung zur Rekonstruktion der früheren Waldnutzung beitragen kann: eine spätneolithische Fallstudie aus dem Pfahlbau Mooswinkel). Archaeological and Anthropological Sciences, Feb. 2023. 18 pages. Open Access - Creative Commons Attribution 4.0 International License. ''("This research is unique, and a comparable, in-depth analysis like the one presented here has only been conducted in Austria at the Weyregg 2 pile dwelling in Attersee (Kühn et al. in preparation")''.
 
 
 
==Eiszeiten, Gletscherrandseen, Pfahlbauten==
 
 
 
Quarternary Science Journal: &rarr; ''[https://opac.geologie.ac.at/ais312/dokumente/original_vol60_no2-3.pdf Glaciations and Periglacial Features in Central Europe]''. Special Issue for the XVIII INQUA Congress, Bern. Quaternary Science Journal, Vol. 60, Nr. 2–3, 2011. P. 211–387. License: &rarr; ''[https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/ Attribution License 3.0]'', (alle Anrainerländer; van Husen etc.)
 
 
 
Schultze 1990, E.; Niederreiter, R.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/LBB_0022_1_0213-0235.pdf Paläolimnologische Untersuchungen an einem Bohrkern aus dem Produndal des Mondsees (Oberösterreich)]''. Linzer biologische Beiträge 1990, Bd. 22/1, S. 213–235. (See-, Waldentwicklung nach Eiszeit)
 
 
 
==Klimaentwicklung==
 
 
 
Schmidt, R. et al.: &rarr; ''[https://www.uibk.ac.at/iup/buch_pdfs/alpine_space_vol6.pdf Klimawandel in Österreich. Die letzten 20.000 Jahre.]''; Univ. Innsbruck, alpine space – man & environment: vol. 6, 2009
 
 
 
Nicolussi, Kurt: &rarr; ''[https://www.uibk.ac.at/geographie/dendro/pdf/2009-nicolussi-klima-mm3.pdf Klimaentwicklung in den Alpen während der letzten 7000 Jahre.]'' Universität Innsbruck, 2009; 16 Seiten. Gletscher, Waldgrenzen, Jahrringe: Übersicht
 
 
 
Gamper, Martin und Suter, Jurg: &rarr; ''[https://pdfs.semanticscholar.org/f9b9/921d0e7224a0202d7a3ebe0e8263f2848d75.pdf Postglaziale Klimageschichte der Schweizer Alpen.]'' Geographica Helvetica 1982 - Nr. 2. (gute Übersichtsdarstellung!)
 
 
 
==Waldentwicklung und Wiederbewaldung==
 
 
 
===Österreich===
 
 
 
Pollen von Mooren ... erste Ausbreitung von Wäldern ... Eichenmischwälder ab 6000 bp (<sup>14</sup>C-absolut) ~ 6.800 <sub>cal</sub> BP...
 
 
 
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Ries 2018, Marie-Claire: &rarr; ''[https://www.academia.edu/44414454/Von_Pollen_Pilzsporen_und_Parasiteneiern_Pal%C3%A4o%C3%B6kologische_Analysen_in_ober%C3%B6sterreichischen_Seeufersiedlungen Von Pollen, Pilzsporen und Parasiteneiern - Paläoökologische Analysen in oö Seeufersiedlungen]''; Fines Transire 28, 2018; S. 201-219. WEYREGG II
 
 
 
Draxler 2003, Ilse: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/GmuGeoStud_2_0229-0236.pdf Moore und Seen des Salzkammerguts – Archive für 17.000 Jahre Vegetationsgeschichte]''. Geologische Bundesanstalt, Gmundner Geo-Studien 2; 2003. (tolle Pollenbilder mit Rasterelektronen-Mikroskop) siehe v.a. S. 233
 
 
 
Schmidt 1975, Roland und Bobek, Manfred: &rarr; ''[https://archive.org/details/linzer-lbb-0007-1-0005-0034/page/30/mode/2up?view=theater Pollenanalytische Untersuchung von Seebohrkernen des nordwestlichen Salzkammergutes und Alpenvorlandes. Ein Beitrag zur spätglazialen bis mittelpostglazialen Vegetations- und Klimageschichte]''. Linzer Biologische Beiträge 7-1 1975. 34 Seiten. (sehr gute Zusammenfassung auf S. 28-30); „… am Beginn der Buchen-(Tannen)ausbreitung wird zusammen mit letzterer selbst mit '''Klimapendelungen des Zeitraumes 6600 - 6000 B.P.''' in Verbindung gebracht.“
 
 
 
Schmidt 1976, Roland und Bobek: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/LBB_0008_1_0095-0133.pdf Zur spät- bis mittelpostglazialen Vegetationsgeschichte des nordwestlichen Salzkammergutes und Alpenvorlandes (Österreich)]''. Mit Berücksichtigung der Pinus-Arten. – Linzer biologische Beiträge – 8_1 (1976): 95 - 133. (S. 115-124: Flyschzone; detaillierte Beschreibung der zeitlichen Entwicklung; 125: gute, kompakte Zusammenfassung)
 
 
 
Schmidt 1978, Roland: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/SVVNWK_117_118_0143-0159.pdf Vergleichende Betrachtung der spät- und postglazialen Vegetationsentwicklung im Raum Bozen (Südalpen) und im Salzkammergut (NE-Alpen)]''. – Schriften des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse Wien – 117_118 (1978): 143-159. (<u>sehr gute Darstellung der zeitlichen Entwicklung der Pflanzen in der Nach-Eiszeit</u>)
 
 
 
Schmidt 1979,Roland: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/LBB_0011_1_0067-0073.pdf Klimaoszillationen der Älteren (Ic; 10.500-10.000 v. Chr.) und Jüngeren Dryas (III; 9.000-8.000 v. Chr.) am Beispiel dreier Pollenprofile aus dem Salzkammergut ('''''Egelsee/Attersee''''', Nussensee, Moor von Rödschitz)]''. – Linzer biologische Beiträge – 11_1 (1979): 67-73.
 
 
 
Schmidt 1981, Roland: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/OEKO_1981_3_0006-0008.pdf Seen und Moore Oberösterreichs als Archive der Vegetations- und Klimageschichte]''. ÖKO-L 3/3, 1981: S. 6-8.
 
 
 
Schmidt 1981, Roland: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/LBB_0013_1_0074-0076.pdf Spät- und nacheiszeitliche Vegetations- und Klimageschichte des Salzkammergutes]'' (pollenstratigraphische Auswertung von See- und Moorprofilen). – Linzer biologische Beiträge – 13_1 (1981): 74-76.
 
 
 
Schmidt 1981, Roland: Grundzüge der spät- und postglazialen Vegetations- und Klimageschichte des Salzkammergutes (Österreich) aufgrund palynologischer Untersuchungen von See- und Moorprofilen. Mitt. Kommission für Quartärforschung der Österr. Akademie der Wissenschaften. Wien 1981. Buch, 90 Seiten.
 
 
 
Schultze 1990, E.; Niederreiter, R.: &rarr; [https://www.zobodat.at/pdf/LBB_0022_1_0213-0235.pdf Paläolimnologische Untersuchungen an einem Bohrkern aus dem Produndal des Mondsees (Oberösterreich)]. Linzer biologische Beiträge 1990, Bd. 22/1, S. 213–235. (See-, Waldentwicklung nach Eiszeit)
 
 
 
===Schweiz===
 
 
 
Rey 2019, F.; Gobet E.; Schwörer, C.; Wey, O.; Hafner, A.; Tinner. W.: &rarr; ''[https://besjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/1365-2745.13121 Causes and mechanisms of synchronous succession trajectories in primeval Central European mixed Fagus sylvatica forests]'' (Rotbuche) in Journal of Ecology (2019)
 
 
 
Garcés-Pastor 2022, Sandra; Eric Coissac, Inger Greve Alsos: &rarr; [https://www.nature.com/articles/s41467-022-34010-4 High resolution ancient sedimentary DNA shows that alpine plant diversity is associated with human land use and climate change]; Nature Comm 2022  OPEN ACCESS    GRAFIKEN KLIMA ...
 
 
 
Lüdi 1935, Werner: &rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=gbi-001%3A1935%3A11#3 Das Grosse Moos im westschweizerischen Seelande und die Geschichte seiner Entstehung]'' in Veröff. d. Geobotan. Inst. Rübel, Zürich, 1935. <br />
 
Im Kap. XIII: → ''Postglaziale Seespiegel- und Grundwasserschwankungen, Überschwemmungs- und Trockenhorizonte im Gebiete zwischen Alpen und Jura'' weist Lüdi auf S. 296 darauf hin, dass sich "in '''''Zürich''''' die Eigentümlichkeit der Lage (wiederholt), die wir am '''''Genfer-, Bieler-, Thuner-, Vierwaldstättersee''''' gefunden haben, dass <u>nahe dem Seeausflusse ein Gebirgsfluss</u>, der leicht zu <u>Hochwasser anschwillt</u> und in diesem Zustande <u>viel Geschiebe</u> führt, sich mit dem aus dem See ausfliessenden Flusse vereinigt. Hier ist es die Sihl, welche die Wasser der Schwyzer Alpen der Limmat zuführt und den Seespiegel weitgehend zu beeinflussen vermag. Kleinere, vom Zürichberg herunterkommende Bäche dagegen werden kaum eine wesentliche Wirkung ausgeübt haben."
 
 
 
Lüdi 1953, Werner: &rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=gbi-001%3A1953%3A27%3A%3A6 Die Pflanzenwelt des Eiszeitalters im nördlichen Vorland der Schweizer Alpen]''. Veröffentlichungen des Geobotanischen Institutes Rübel in Zürich. 1953. 209 Seiten. (auch Tiere und Pflanzen der <u>Interglazialzeiten</u>)
 
  
 
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Zoller 1967, Heinrich: &rarr; ''[https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/0034666768900274 Geschichte der Paläobotanik und Palynologie in der Schweiz]''. Review of Paläobotany and Palynology, 1967
+
'''''Samonig 2003''''', Bertram: &rarr; ''[https://austriaca.at/3210-7inhalt?frames=yes Die Pfahlbaustation des Keutschacher Sees]''. Mitteilungen der Prähistorischen Kommission: Studien zur Pfahlbauforschung in Österreich. Materialien II; 260 Seiten. ÖAW 203 Online Edition. ''[Anm.: Die einzelnen Kapitel sind'' &rarr; ''[https://austriaca.at/3210-7inhalt?frames=yes als PDF downloadbar:]'' u.a.: &rarr; ''[https://austriaca.at/0xc1aa5576%200x0009fb66.pdf 60 Tafeln mit Abbildungen]''; 96 Seiten &rarr; ''[https://austriaca.at/0xc1aa5576%200x0009fb65.pdf Katalog]''. OPEN ACCESS <br />
 
 
* Gültigkeit der nord-mitteleuropäischen Grundsukzession: "Birke - Föhre - Hasel-EMW (Quercetum mixture)" bestätigt …
 
 
 
* Zeitwerte bis ins Atlantikum zurück recht gut mit den späteren Ergebnissen der 14C-Methode übereinstimmen, während die älteren Perioden wohl infolge der unvermeidlichen Interpolationen etwa um 2000 Jahre zu jung erscheinen.
 
  
* Nachdem Zoller (1958, 1960) bereits zwei entsprechende Perioden belegen konnte, die Misoxer-Kaltphasen (5500-4500 v.Chr.) und die Piora-Kaltphase (ca. 3000 v. Chr.), deren Auswirkungen in mehreren Pollendiagrammen erkennbar sind
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&rarr; ''[https://austriaca.at/0xc1aa5576_0x0009fb58.pdf S. 27]:'' … dass in einem bestimmten Zeitabschnitt die Seeuntiefe trocken fiel und in Form einer kleinen, flachen Insel aus dem See ragte. Bei den jahreszeitlich bedingten Hochständen wurde sie überspült, wobei es zu sandigen Absätzen kam. Mit einem geringen Anstieg des Wasserspiegels kam es zur Bildung von Radizellentorf, bis eine neuerliche Auffüllung des Seebeckens eine Überflutung verursachte, in deren Folge dann die bislang gebildeten Ablagerungen durch Wellenschlag bis auf geringe Reste zerstört und abgetragen wurden (Mossler 1954, 92).
  
Zoller 1962, Heinrich: "Die Vegetation der Schweiz in der Steinzeit." Verh. Nat. forsch. Ges. Basel 1962 (erhältlich bei: ETH-Bibliothek HDB:  Magazin Hönggerberg ; P 8438)
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Diese Deutung sah der Geologe Fritz Brandtner (Wien, Untersuchung von Moor- und Seeböden) durch das '''''Auffinden eines Bachbettes im südöstlichen Seebereich''''' bestätigt. Das Bachbett mit Holz- und Holzkohleeinschwemmungen lag '''''ca. 1,5 m unter dem heutigen Wasserspiegel'''''. Für Brandtner ist dies ein Beweis für starke Seespiegelschwankungen. Seiner Meinung nach wurde der Pfahlbau in einer Trockenperiode angelegt. Beim Wiederansteigen des Seespiegels sind Hölzer und Holzkohlestücke aus der Siedlung in das Bachbett eingeschwemmt und durch Torfbildung überdeckt worden. Wenn das zutrifft, befand sich der Pfahlbau zur einen Hälfte im Wasser, da Pfähle bis in sechs Meter Tiefe vorhanden sind, und zur anderen Hälfte auf festem Untergrund (Anm.: Diese zweite Vermutung von Brandtner trifft höchstwahrscheinlich zu, wie neue Untersuchungen von Cichocki im August 2001 ergaben. Lt. Mündl. Mitt. von O. Cichocki.)
  
Zoller 1960, Heinrich (Botanisches Inst. Univ. Basel): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Bauhinia_1_0189-0207.pdf Die wärmezeitliche Verbreitung von Haselstrauch, Eichenmischwald, Fichte und Weißtanne in den Alpenländern]''. Zs. Bauhinia, 1960; S. 189-207. (Gesamtes Alpengebiet) (Verbreitungskarten am Ende … Eichenmischwald (Quercetum mixtum, bestehend aus Quercus, Ulmus, Tilia und Acer))
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==Curiosa==
  
Zoller 1971, H. und Kleiber, H.: &rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=boi-001%3A1971%3A19%3A%3A377 Überblick der spät- und postglazialen Vegetationsgeschichte in der Schweiz.]'' Boissiera : mémoires de botanique systématique, 1971, S. 113-128. (Bilder je Baumart!)
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==="Pfahlbauten" - Monopol===
  
Welten 1958, Max: &rarr; ''[https://epic.awi.de/id/eprint/29915/1/Wel1958a.pdf Die spätglaziale und postglaziale Vegetationsentwicklung der '''''Berner-Alpen und -Voralpen''''' und des Walliser Haupttales.]'' Veröff. d. Geobotan. Inst. Rübel in Zürich, 1958. pp. 150-158. (S. 153: um 6.000 v. Chr. '''Eichenmischwald''' in Höhen von 400-600 m: nehmen dann immer mehr ab; um 4.000 Tannen- und um 3.000 Fichtenwälder.) Ausgezeichnete Darstellung!
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Der beschreibende Begriff '''''„Pfahlbauten“''''' ist seit dem 4. Juni 2004 (nun verlängert bis 31.10.2033) eine eingetragene Marke ''[= ein immaterielles '''Monopolrecht''']'' beim Deutschen Patent- und Markenamt. Inhaber der Wortmarke &rarr; ''[https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/303559578/DE „Pfahlbauten“]'' mit der Registernummer 30355957 ist der Verein für Pfahlbau- und Heimatkunde e. V. ''[= "Unteruhldingen"]''.
 
 
Burga 1988, C. A.: &rarr; ''[https://ur.booksc.eu/book/28083539/910923 Swiss Vegetation History during the Last 18 000 Years.]'' New Phytologist, December 1988, pp. 581-602. (DIE Quelle)
 
 
 
==Fauna und Flora der Pfahlbauernzeit==
 
 
 
Schubert 2023, Anna, S. Lauterbach, C. Leipe et al.: &rarr; [https://baikalproject.artsrn.ualberta.ca/wp-content/uploads/2023/04/Schubert-et-al-2023.pdf Visible or not? Reflection of the 8.2 ka BP event and the Greenlandian–Northgrippian boundary in a new high-resolution pollen record from the varved sediments of Lake Mondsee, Austria]; Quaternary Science Reviews 308 (2023), p. 1–15. © Elsevir. (keine Neolithiker im Salzkammergut)
 
  
 
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Felius 2014, Marleen; Marie-Louise Beerling, David S. Buchanan, Bert Theunissen, Peter A. Koolmees, Dr. Johannes A. Lenstra: &rarr; [https://www.mdpi.com/1424-2818/6/4/705 On the History of Cattle Genetic Resources]. Diversity 2014, 6(4), 705-750; https://doi.org/10.3390/d6040705  OPEN ACCES  CC-BY  [BILDER]
+
==="Geheime" Gesetze?===
  
Ivanova 2020, Maria: &rarr; ''[https://books.google.at/books?id=xXLSDwAAQBAJ&printsec=copyright&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false Growing societies: an ecological perspective on the spread of crop cultivation and animal herding in Europe]''. In: Farmers at the Frontier, Oxbow Books 2020.
+
Wie den nachstehenden offiziellen Informationen zu entnehmen ist gibt es ein - sehr sinnvolles - gesetzliches Tauchverbot zum Schutz von Pfahlbauten. Die diesbezügliche Regelung ist aber nicht auffindbar (weder RIS noch Oberösterreich noch BH-Bescheid).
  
Ivanova 2020b, Maria et al.: &rarr; ''[https://doi.org/10.1016/j.jas.2020.105139 Neolithic sheep birth distribution: Results from Nova Nadezhda (6th mill. BC, Bulgaria) and a reassessment of European data]''. Journal of Archaeological Science, June 2020.
+
'''''Pohl 2022''''', Henrik: &rarr; ''[https://www.pfahlbauten.at/veranstaltung/welterbetag-2023-pfahlbauten-hautnah-tauchexkursion-see-am-mondsee Welterbetag 2022: Pfahlbauten hautnah – Eine Tauchexkursion zur Siedlung See am Mondsee]'': „Die Fundstellen der Pfahlbauten in den österreichischen Seen unter Wasser sind nicht nur verborgen und damit so unsichtbar wie unzugänglich, auch gehört zu den Schutzmaßnahmen der Welterbestätten ein allgemeines Tauchverbot. Dies kann durch personalisierte Ausnahmegenehmigungen (z.B. zur Erforschung und Kontrolle der Fundstellen) aufgehoben werden und dient dazu, den unkontrollierten Zugang zu den empfindlichen Siedlungsresten einzuschränken.
  
Ivanova 2021, Maria et al.: &rarr; ''[https://doi.org/10.1038/s41598-021-87674-1 Seasonal calving in European Prehistoric cattle and its impacts on milk availability and cheese-making]''. Apr 2021, In: Scientific Reports. 11, 11 p., 8185.
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'''''Dworsky 2018''''', Cyril: „…  wäre es schon möglich zu einer der unter Wasser gelegenen prähistorischen Siedlungen, die Teil des UNESCO-Welterbes sind, in den Attersee, Mondsee oder Keutschacher See zu tauchen. Wirklich praktikabel ist das aber nicht. Schon alleine, weil die &rarr; ''[https://www.pfahlbauten.at/blog/feiner-abendgarderobe-zu-den-unesco-pfahlbauten-tauchen Pfahlbauten in Österreich alle in Tauchverbotszonen]'' liegen.
  
Hofmann 1924, Elise: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/SBAWW_133_0379-0409.pdf Pflanzenreste der Mondseer Pfahlbauten]''. Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften - mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse, Bd. 133, 1924; S. 379–409.
+
Auskunft der &rarr; '''''[https://fragdenstaat.at/anfrage/ausnahmegenehmigungen-tauchverbotszonen-atterseemondsee/ Oö Landesregierung]''''' vom 26.2.2013: „… teilen wir Ihnen mit, dass im Jahr 2012 insgesamt 3 Ausnahmegenehmigungen vom Tauchverbot im Attersee/Mondsee erteilt wurden. Zweck dieser Ausnahmen vom Tauchverbot waren: Entfernung von Müll, Monitoring unterwasserarchäologischer Fundstellen bzw. fotograph. Dokumentation von Arealen für Pfahlbauten.
  
Ranseder 2016, Bärbel: &rarr; ''[https://www.ethnobotanik-weiterbildung.uzh.ch/dam/jcr:3289328f-d5a7-40fa-9533-07ca19ce038a/Ranseder_Pflanzenfunde_Pfahlbauten_final_2016.pdf Die Pflanzenfunde der Pfahlbauten in See / Keutschach / Abtsdorf I / Seewalchen I (A) im Tabellenvergleich zu Robenhausen (CH) und Federsee (D).]'' Ethnobotanik und Ethnomedizin, Univ. Zürich. 2016. 54 Seiten.
+
* Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck betreffend die &rarr; ''[https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Bvb/BVB_OB_VB_20240117_1/BVB_OB_VB_20240117_1.pdfsig Abwendung von Gefahren für Pfahlbauten durch Anker im Mondsee (Ankerverbots-Verordnung Mondsee 2024)]'' - jene zum "Attersee" fehlt im RIS.
  
 
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Wolff , Petra (Archäologisch-zoologische Sammlung des NHM): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/JOM_122a_0269-0347.pdf Die Jagd- und Haustierfauna der spätneolithischen Pfahlbauten des Mondsees]''. (Kurzfassung ihrer Dissertation; mit 20 Tafel-Abbildungen, 2 Abb. im Text und 11 Diagrammen). JbOÖMV, Bd. 122, Linz 1977. S. 277- 328; 84 Seiten.
+
==Der (logische) Test-Prüfer zum Pfahlbauproblem==
 
 
Wolff 1974, Petra: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/ANNA_78_0505-0512.pdf Der Biber im Neolithikum des Salzkammergutes, Oberösterreich]''. Annalen  Naturhistor. Museum Wien, Bd. 78, 1974; S. 505-512.
 
 
 
Reuss 1862, A.: ''Über die alten Pfahlbauten der Schweiz und ihre naturhistorische Bedeutung''. (Vorträge November und Dezember 1861) Lotos - Zeitschrift fuer Naturwissenschaften 1862. &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Lotos_12_0002-0012.pdf Teil 1]'' und &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Lotos_12_0026-0039.pdf Teil 2]'' <br />
 
==> <u>ist kompakte Darstellung der ausführlicheren, nachfolgenden Veröffentlichung:</u>
 
 
 
Rütimeyer 1861, Ludwig: &rarr; ''[https://download.digitale-sammlungen.de/BOOKS/download.pl?id=bsb10231842 Die Fauna der Pfahlbauten der Schweiz]''. 248 Seiten, Basel, 1861. '''<u>[Achtung: 241 MB</u>'''] <br />
 
Inhalt: S.1-30: Einleitung; S. 31-155: Funde samt deren detaillierter Beschreibung; S. 156-223:  Historische Veränderungen der Fauna bis heute; S. 224-229: Flora der Pfahlbauten; S. 230-244: Zusammenfassung; S. 247: Inhaltsverzeichnis.
 
 
 
Heer 1866, Oswald: &rarr; ''[https://archive.org/details/diepflanzenderp00heergoog/page/n54/mode/2up Die Pflanzen der Pfahlbauten]''. 1865; 65 Seiten, Abbildungen. (Separatabdruck aus dem Neujahrsblatt der Naturforsch. Gesellschaft auf das Jahr 1866.)
 
 
 
Gentner 1911, Georg: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Berichte-Bayerischen-Bot-Ges-Erforschung-Flora_13_0082-0093.pdf Zur Geschichte unserer Kulturpflanzen]''. Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft zur Erforschung der Flora, 1911, 13 Seiten.
 
 
 
==Subsistenzstrategien österreichischer und Schweizer Pfahlbauern==
 
 
 
Taylor 2020, Timothy; Hafner, Albert et al.: &rarr; [https://link.springer.com/article/10.1007/s00334-019-00768-9 How many, how far? Quantitative models of Neolithic land use for six wetland sites on the northern Alpine forelands between 4300 and 3700 BC.] Vegetation History and Archaeobotany, Springer 2020, p. 621–639. (WEYREGG);    &rarr; [https://static-content.springer.com/esm/art%3A10.1007%2Fs00334-019-00768-9/MediaObjects/334_2019_768_MOESM2_ESM.docx Supplementary file2 (DOCX 38 kb)] – Daten und Modell, Literatur
 
 
 
Baum, T.; Mainberger, M.; Taylor, T.; Tinner, W.; Hafner, A.; Ebersbach, R: &rarr; ''[https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s00334-019-00768-9.pdf How many, how far? Quantitative models of Neolithic land use for six wetland sites on the northern Alpine forelands between 4300 and 3700 bc.]'' Vegetation History and Archaeobotany (2020) 29: p. 621–639. (CH, D, A: '''<u>WEYREGG</u>''') ... Ernährung, Brennholz usw.  OPEN  ACCESS; &rarr; [https://rdcu.be/dc5lC  lesbarer Link] <br />
 
Electronic supplementary material The online version of this article (https://doi.org/10.1007/s0033 4-019-00768 -9) contains supplementary material, which is available to authorized user
 
 
 
Manar 2019, Kerdy, Patricia Chiquet and Jörg Schibler: &rarr; [https://www.academia.edu/56268728/Hunting_Husbandry_and_Human_Environment_Interactions_in_the_Neolithic_Lakeshore_Sites_of_Western_Switzerland Hunting, Husbandry, and Human-Environment Interactions in the Neolithic Lakeshore Sites of Western Switzerland]. European Journal of Archaeology , Volume 22 , Issue 1 , February 2019, pp. 3-21
 
 
 
Kerdy 2018, Manar; Patricia Chiquet  and Jörg Schibler: &rarr; ''[https://www.cambridge.org/core/journals/european-journal-of-archaeology/article/hunting-husbandry-and-humanenvironment-interactions-in-the-neolithic-lakeshore-sites-of-western-switzerland/A8C33EDBDBBA322AA528DF8089251480 Hunting, Husbandry, and Human-Environment Interactions in the Neolithic Lakeshore Sites of Western Switzerland.]'' Cambridge University Press:  10 August 2018
 
 
 
Jacomet 2008, Stefanie: &rarr; ''[https://link.springer.com/article/10.1007/s00334-007-0138-2 Plant economy and village life in Neolithic lake dwellings at the time of the Alpine Iceman]''. In: Vegetation History and Archaeobotany (2008: 47-59)
 
 
 
Arbogast 2006, Rose-Marie; Stefanie Jacomet, Michel Magny, Jörg Schibler: &rarr; [https://www.researchgate.net/publication/225242471_The_significance_of_climate_fluctuations_for_lake_level_changes_and_shifts_in_subsistence_economy_during_the_late_Neolithic_4300-2400_cal_BC_in_Central_Europe  The significance of climate fluctuations for lake level changes and shifts in subsistence economy during the late Neolithic (4300-2400 cal B.C.) in Central Europe]. Vegetation History and Archaeobotany, 15 (2006): 403–18.
 
 
 
==Klima und Seespiegelschwankungen==
 
 
 
Magny 2004, Michel &rarr; [https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1040618203000806  Holocene climate variability as reflected by mid-European lake-level fluctuations and its probable impact on prehistoric human settlements]. Quaternary International 113(1) 2004:65-79
 
 
 
Arbogast 2006, Rose-Marie; Stefanie Jacomet, Michel Magny, Jörg Schibler: &rarr; [https://www.researchgate.net/publication/225242471_The_significance_of_climate_fluctuations_for_lake_level_changes_and_shifts_in_subsistence_economy_during_the_late_Neolithic_4300-2400_cal_BC_in_Central_Europe  The significance of climate fluctuations for lake level changes and shifts in subsistence economy during the late Neolithic (4300-2400 cal B.C.) in Central Europe]. Vegetation History and Archaeobotany, 15 (2006): 403–18.
 
 
 
===Illusion längerdauernder Seespiegelabsenkung wegen zu geringem Zufluss===
 
 
 
Zürichsee: Jahresabfluss Limmat 3,03 Mrd. m³; (mittlerer Abfluss 96 m³/s (1938–2012); Seespiegelhöhe: 405,90 (min) – 406,80 (Hochwasser) – 407,01 (max) m ü. M.; 90 km² Seefläche;
 
 
 
Reguliert werden die Seestände im Zürichsee nicht direkt beim Seeausfluss, sondern knapp zwei Kilometer limmatabwärts durch das Regulierwehr Platzspitz (knapp vor Sihl-Einmündung)
 
 
 
Quelle: Regulierung Zürichsee, Bundesamt für Umwelt BAFU, &rarr; ''[https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwim1aG2yYn_AhXS1qQKHaqpDdUQFnoECDIQAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.bafu.admin.ch%2Fdam%2Fbafu%2Fde%2Fdokumente%2Fnaturgefahren%2Ffachinfo-daten%2Fseeregulierung_zuerichsee.pdf.download.pdf%2Fseeregulierung_zuerichsee.pdf&usg=AOvVaw0dR543x9EJ5vGvp5AW6bow Faktenblätter Seeregulierung (Juni 2020)]''; www.bafu.admin.ch > Themen > Naturgefahren > Dossiers > Seeregulierung
 
 
 
Bielersee: 244 m³/s (theoretische Aufenthaltszeit des Wassers im See beträgt nur 54 Tage)
 
 
 
Attersee: 3,94 km³; Wasserverweildauer: ~ 7,13 Jahre; Mittlerer Abfluss: 17,5 m³/s
 
 
 
===Furger zu Seespiegelschwankungen und Siedlungsphasen am Bielersee===
 
 
 
[[Datei: Seespiegelschwankungen am Bielersee bei Twann.jpg|thumb|350px|Seespiegelschwankungen am Bielersee bei Twann im 4. Jt.]]
 
 
 
Furger, Alex R. (Univ. Basel, Text) u. Hartmann, Fanny (Illustrationen): &rarr; '''''[https://www.academia.edu/36842146/Vor_5000_Jahren_So_lebten_unsere_Vorfahren_in_der_Jungsteinzeit_5000_Years_ago_Daily_Life_in_the_Neolithic_Lakeside_Villages_of_Twann_Bern_1983_171_p_  Vor 5000 Jahren … So lebten unsere Vorfahren in der Jungsteinzeit (5000 Years ago … Daily Life in the Neolithic Lakeside Villages of Twann)]''''' (38 MB). Verlag Paul Haupt, Bern 1983. 172 Seiten. (in Zusammenarbeit mit ADB und Amt für Unterricht)
 
 
 
Der Archäologe Furgler beschreibt in seinem ausgezeichnet geschriebenen und illustrierten und für jedermann gut lesbaren Buch auf S. 53/54 – samt eindrücklichen grafischen Darstellungen der hydrologischen Gegebenheiten von Aare, den drei Seen und der Zihl – als mögliche Ursachen für die Seespiegelschwankungen und Siedlungsphasen am Bielersee, dass die Aare bei Verlegung der Strecke bis Büren der Schicksalsfluss für die Uferbewohner gewesen ist. Aber auch Bergrutsche vom Jensberg könnten die ''untere Zihl'' und damit den Bielersee aufgestaut haben. Zahlreiche Hoch- und Niedrigwasserperioden wechselten sich im jungsteinzeitlichen Seeland in unregelmäßigen Abständen ab.
 
 
 
Auf den S. 55/56 bringt Furgler jene Grafiken, die der hier beigefügten Unterrichtsgrafik zugrunde liegt. Im Gegensatz zu dieser verzeichnet Furgler aber während der Niedrigwasserperioden auch vorübergehende Hochwässer innerhalb der Siedlungszeiträume.
 
 
 
Anm.: Wenngleich Furgler Gründe für den Wasseranstieg - ebenso wie Lüdi - auf natürliche Ursachen zurückführt, widmet er sich dem fünfmaligen raschen Sinken des Wasserspiegels – um jeweils rd. fünf Meter – nicht. Dass sich auf zweimal rd. 170 Jahre dauernde Wasserhochstände kurzfristig niedrigere Wasserstände einstellten, kann wohl wenig glaublich durch wiederum natürliche Ursachen hervorgerufen worden sein. Es sei hier auch darauf verwiesen, dass sich Seekreide nur bei einer länger dauernden Überdeckung ab einem halben Meter Tiefe bildet, was einer kurzzeitigen, vorübergehenden Überschwemmungssituaton widerspricht. Grundsätzlich ist – im Laufe der 860 Jahre dauernden Siedlungsgeschichte Twanns – auffällig, dass sich die Vielzahl von Wasserhoch- und -niedrigständen immer zwischen denselben Koten abspielt, was bei natürlichen Ursachen wohl nicht so regelmäßig eintreten würde.
 
 
 
===Lüdi zu Seespegelschwankungen===
 
 
 
Lüdi, Werner: &rarr; [https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=gbi-001%3A1935%3A11%3A%3A379 Kap. XIII: Postglaziale Seespiegel- und Grundwasserschwankungen, Ueberschwemmungs- und Trockenhorizonte im Gebiete zwischen Alpen und Jura.] Veröffentlichungen des Geobotanischen Institutes Rübel in Zürich. Band 11, 1935. (Eichen gehen nicht ..., trocken)
 
 
 
Quelle: https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=gbi-001%3A1935%3A11%3A%3A283&referrer=search#3
 
 
 
==Tiefenlage der Pfahlbauern-Stätten==
 
 
 
Quellen:
 
 
 
Unesco 2011: &rarr; [https://whc.unesco.org/document/115493 Maps of inscribed serial elements – Prehistoric Pile Dwellings around the Alps]  (Grafiken der 111 Stationen)
 
 
 
Wikipedia: Länder, Nummer, Name, Ort, KOORDINATEN, Fläche, Pufferzone, Siedlungszeitraum
 
https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4historische_Pfahlbauten_um_die_Alpen
 
 
 
==Geologie: Endmoränen, -material und Seeabfluss==
 
 
 
... relevante Literatur
 
 
 
Beispiel: Wallersee wurde nie genutzt usw.
 
 
 
Salcher, B. et al.: &rarr; [https://www.researchgate.net/profile/Bernhard-Salcher/publication/232387702_High-resolution_mapping_of_glacial_landforms_in_the_North_Alpine_Foreland_Austria/links/59d884d9aca272e609668d6a/High-resolution-mapping-of-glacial-landforms-in-the-North-Alpine-Foreland-Austria.pdf?origin=publication_detail High-resolution mapping of glacial landforms in the North Alpine Foreland, Austria.] (vgl. v.a. <big><u>''Abb. 7, S. 288''</u></big> zum Seeabfluss durch Endmoränen: "verändert nach Schreiner": Hegau und westlicher Bodensee. = Sammlung Geologischer Führer - besorgt am 22.4.22. Neuere Literatur: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/profile/Bernhard-Salcher Bernhard Salcher, University of Salzburg, Department of Geography and Geology, PhD]''
 
 
 
Salcher, Bernhard; Starnberger, Reinhard; Götz, Joachim: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/BerichteGeolBundesanstalt_126_0289-0304.pdf  Sediment‐landform associations of major glaciations in the North Alpine Foreland]''. '''ABB. 6'''  XXI International Congress of the Carpathian Balkan Geological Association (CBGA 2018); Berichte der Geologischen Bundesanstalt, v. 126, p. 289 – 304.
 
 
 
Ellwanger, D. et al.: &rarr; ''[https://e-docs.geo-leo.de/bitstream/handle/11858/00-1735-0000-0006-9FB9-E/vol60_no2-3_a07.pdf?sequence=1&isAllowed=y Quaternary of the southwest German Alpine Foreland (Bodensee-Oberschwaben, Baden-Württemberg, Southwest Germany)]'', Quaternary Science Journal 2011, Vol. 60, Nr. 2-3, p. 306-328. - es sind v.a. die Moränenbildungen unterschiedlicher Eiszeiten zw. Ober-/Untersee und beim Abfluss des Bodensees von Interesse.
 
 
 
Huber (Zürichsee, Sihl, Limmat)
 
 
 
Schindler, Conrad: &rarr; ''[https://www.ngzh.ch/archiv/1971_116/116_2/116_13b.pdf Geologie von Zürich und ihre Beziehungen zu Seespiegelschwankungen]:'' S. 297: Schindler wischt Hinweise auf Seekreidefunde und "Moräne" (Seekreideablagerungen?) in größerer Tiefe (19-20 m) mit den „Sünden eines längst verstorbenen Bohrmeisters“ vom Tisch.
 
 
 
Janik, V.: &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/JOM_114a_0181-0200.pdf Die Pfahlbausiedlung See/Mondsee im Blickfeld landschaftlicher Forschung.]'' Jahrbuch des OÖ Musealvereins, Linz, 1969; S. 181 - 200.
 
 
 
Suter, Peter et al.: &rarr; ''[https://boris.unibe.ch/142285/1/ADB_2017-1_-2700_Bd01.pdf Um 2700 v. Chr. – Wandel und Kontinuität in den Ufersiedlungen am Bielersee]:'' S. 145, ad "Nidau": Die erhaltenen Kulturschichten liegen in 4 bis 6 m Tiefe unter dem heutigen Gehniveau unterhalb von Ablagerungen der Moderne sowie Seekreide-, Lehm-/Silt- und Torfschichten ... Im südlichen Siedlungsareal – landseitig der spätbronzezeitlichen Station Nidau, Neue Station – finden sich erneut Schlagdaten des 39. Jahrhunderts v. Chr.; ihre <sup>14</sup>C-Daten fallen in den Zeitraum 3950 bis 3800 v. Chr.
 
 
 
Lukas, S., Rother, H.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/310443753_Moranen_versus_Till_Empfehlungen_fur_die_Beschreibung_Interpretation_und_Klassifikation_glazialer_Landformen_und_Sedimente/fulltext/5dd344074585156b351e91d3/Moraenen-versus-Till-Empfehlungen-fuer-die-Beschreibung-Interpretation-und-Klassifikation-glazialer-Landformen-und-Sedimente.pdf?origin=publication_detail Moränen versus Till]:'' Empfehlungen für die Beschreibung, Interpretation und Klassifikation glazialer Landformen und Sedimente. (zur Zusammensetzung von Moränenmaterial)
 
 
 
Rother, H. u. Wansa, S.: &rarr; ''[https://www.geokartieranleitung.de/Fachliche-Grundlagen/Genese/Petrogenetische-Gesteinsbezeichnung/Lockergesteine/Einleitung-Gletscher Gletscherablagerungen und glazigene Vollformen (Lockergesteine).]'' Geologische Kartierungsanleitung in der Geowissenschaftlichen Sammlungen im Bereich der Staatlichen Geologischen Dienste Deutschlands.
 
 
 
==Gletscherrandseen; Seehöhe, Fläche, Einzugsgebiet, Abflussgefälle, Siedlungsalter==
 
 
 
[[Datei: Ausschnitt Eiszeitkarte.png|thumb|44
 
0px| Der Alpenraum zum Höhepunkt der letzten Eiszeit; © Geologische Bundesanstalt; Idee van Husen (2013)]]
 
 
 
Zitat: © Geologische Bundesanstalt (Hrsg.):  &rarr; ''[https://www.geologie.ac.at/fileadmin/user_upload/dokumente/Rocky_Austria/Graphiken/04_Entwicklungsgeschichte/10_Quartaer/eiszeitkarte.pdf Der Alpenraum zum Höhepunkt der letzen Eiszeit.]''. Geologische Bundesanstalt: &rarr; ''[https://www.geologie.ac.at/rocky-austria/entwicklungsgeschichte/quartar Quartär/Rocky Austria]'': Seitenende: "Grafiken stehen für Forschung und Lehre zur Verfügung" mit dortigem &rarr; ''[https://www.geologie.ac.at/rocky-austria/service/download Download]''-Link.
 
 
 
&rarr; [https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4historische_Pfahlbauten_um_die_Alpen Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen: Wikipedia, Daten zu den Stationen ...]; &rarr; [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6ssten_Seen_in_der_Schweiz Liste der größten Seen in der Schweiz]
 
 
 
* Egolzwil  597 m (bei Wauwil ~3-km<sup>2</sup>-See; heute 6 m tiefe "Wanne" durch ''"Ron"'' rundherum trockengelegt) ; 4280 v.Chr.
 
* Zürichsee 406 m, 90,1 km<sup>2</sup>; 1800 km<sup>2</sup>;  ''"Sihl"'' kann Limmat verlegen; Limmat 5 m auf 1 km nach Sihl-Treffen: '''> 5 ‰ Gefälle;''' 4250 v.Chr.;
 
* Bodensee 395 m, 536 km<sup>2</sup>; 11.487 km<sup>2</sup>; Stein am Rhein/Diessenhofen: 10 km - 16 m: '''1,6 ‰  Gefälle; bei Stein mehr;''' 4000
 
* Genfersee 372 m, 581 km<sup>2</sup>;  7.975 km<sup>2</sup>; Fluss ''"Arve"'' kann Rhone verlegen; 1 km 3 m: '''3 ‰ Gefälle;''' 4000
 
* Sempachersee 504 m, 14,5 km<sup>2</sup>; 4000
 
* wegen Juragewässerkorrektionen nur Abschätzungen der Abflussgefälle:
 
** Bielersee 429 m, 40 km<sup>2</sup>; ~3200 km<sup>2</sup> (o. Aare ...&rarr; [https://www.digibern.ch/katalog/juragewaesserkorrektion#gsc.tab=0aus Richard La Nicca, Bern 1842)]; 4000; Flüsschen ''"Schüss"'' kann Zihl verlegen; Alte Zihl 1,5 km rd. 5 m bei Port: '''3,5 ‰ Gefälle;'''
 
** Neuenburgersee 430 m, 218 km<sup>2</sup>; 2.670 km<sup>2</sup>; 4000; wahrscheinlich mit 5-km-Kanal mit (vor-)abgesenkt
 
** Murtensee 429 m, 22,8 km<sup>2</sup>; 693 km<sup>2</sup>; ursprünglicher Abfluss nach Nordosten: 10 km (Kallnach) fast ohne Gefälle; 3000
 
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* Savoyische Seen ~430-550 m; 3500
 
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* Federsee 578 m, 1,4 km<sup>2</sup>; 35,4 km<sup>2</sup>; 4000
 
* Starnberger See (bis 1962 ''Würmsee'') 584 m, 58,4 km<sup>2</sup>; 314 km<sup>2</sup>; Würm mäandert lustlos ohne Moräne mit wenig Gefälle; 4000
 
* Ammersee (Altheimer Gruppe) 533m, 46,6 km<sup>2</sup>; 993 km<sup>2</sup>; Amper nach 12 km 528 m: 1 ‰ Gefälle; 3500
 
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* Attersee 469 m, 46,2 km<sup>2</sup>; 464 km<sup>2</sup>; 4000  Ndf VRI 4310 &plusmn; 90
 
* Mondsee 481 m, 13,8 km<sup>2</sup>; 247 km<sup>2</sup>; VRI 4910 &plusmn; 130
 
* Keutschachersee 506 m, 1,3 km<sup>2</sup>; 30 km<sup>2</sup>; VRI 5420 &plusmn; 60
 
** Mattsee|Obertrumer See|Grabensee: alle 503 m – Mattig in 8 km 491 m: 1,5 ‰ Gefälle;
 
** Wallersee: 506 m – Fischbach fließt km-lang flach dahin;
 
** Wolfgangsee: 538 m – Ischler Ache fließt 4 km bis 514 m mit ≈ '''6 ‰ Gefälle''';
 
** Fuschlsee: 665 m – max 2 ha Strandplatten; entwässert in Mondsee;
 
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* Lago di Varese 238 m, 15 km<sup>2</sup>;  112 km<sup>2</sup>; 5300
 
* Gardasee 65 m (größte Tiefe <u>346 m</u>), 370 km<sup>2</sup>; 3556 km<sup>2</sup>; 2200
 
* Ledrosee 655 m; 2,2 km<sup>2</sup>; 111 km<sup>2</sup>; 2000
 
* Lago di Viverone, 230 m, 5,8 km<sup>2</sup>; 25,7 km<sup>2</sup>; 1450
 
 
 
==Die Seeabflüsse bei den Pfahlbauseen==
 
 
 
Wieder-Aufstau bei '''''Arbon Bleiche''''' nach Absenkung nicht mehr gelungen (vglbar Wauwil)
 
 
 
===... nochmals: der "Wauwilersee"===
 
 
 
Härri, H.: &rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=gbi-001%3A1940%3A17%3A%3A4 Stratigraphie und Waldgeschichte des Wauwilermooses und ihre Verknüpfung mit den vorgeschichtlichen Siedlungen]''. Veröffentlichungen des Geobotanischen Institutes Rübel in Zürich, 1940. 106 Seiten.
 
 
 
[[Datei: Moränensituation am Wauwilersee.png|thumb|270px| Moränensituation am Wauwilersee]]
 
 
 
[[Datei: Siedlungs- und Uferlinienkarte Wauwilersee.png|thumb|270px| Siedlungs- und Uferlinienkarte Wauwilersee]]
 
 
 
[[Datei: Siedlungen und Waldzeiten am Wauwilersee.png|thumb|270px| Siedlungen und Waldzeiten am Wauwilersee]]
 
  
[[Datei: Tiefen und Verlandungsstellen des Wauwilersees.png|thumb|300px| Tiefen und Verlandungsstellen des Wauwilersees]]
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Der Test-Prüfer: Lüdi, Werner: &rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=bgi-001%3A1950%3A0%3A%3A169  Pfahlbauprobleme]''; In: "Bericht über das Geobotanische Forschungsinstitut Rübel in Zürich" 1950:108-139; v.a. S. 126 ff.
  
'''<u>TEXT:</u>''' "5 Seiten REM"
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S. 134: „Angesichts der vielen gegen Zersetzung empfindlichen Fundstücke, wie Gewebe, bearbeitete Hölzer, Samen und andere Pflanzenreste, ist eine Häufung der Kulturschicht auf trockenem Boden kaum erklärlich, vermutlich am ehesten, wenn man annimmt, die ganze Siedlung sei durch plötzliche Überschwemmung zerstört worden und dabei dauernd unter das Wasser gekommen.“
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S. 35 „Birke“: Wenn man die Holzfunde von Egolzwil 2 während der Grabung durchmusterte, so fiel die große Menge der Birkenstämme auf. Die Außenpalisade bestand zum weitaus größten Teil aus Birkenstämmen, woraus man den Schluß ziehen könnte, die Birke wäre zur Zeit der neolithischen Siedlungen massenhaft, in überwältigender Dominanz, repräsentiert gewesen, was aber nach den Ergebnissen der pollenanalytischen Untersuchung nicht möglich sein kann. Zweifellos waren es Gründe der Bequemlichkeit und Zweckmäßigkeit, die den Neolithiker veranlaßten, Birke zu bevorzugen. Die meist in nächster Nähe wachsenden schlanken und geraden Stämme mit leicht schneidbarem und im Wasser verhältnismäßig gut haltbarem Holz stachen den Bewohnern des Moores sicherlich sofort in die Augen.
 
S. 80-89: Die Pollendiagramme der neolithischen Siedlungen
 
S. 91: Die Uferlinienkarte (S. 94: „Seespiegelsenkung“: Schnitte A-B (West-Ost) und C-D (Nord-Süd) in Abb. 2). „Unter Berücksichtigung der Höhenunterschiede kann daraus der Schluß gezogen werden, daß eine Seespiegelsenkung während der EMW-Zeit stattgefunden hat. Nun wird aber heute allgemein angenommen, daß das Klima im Verlaufe dieser Zeit nicht trockener, sondern eher feuchter wurde. Die Annahme einer Seespiegelsenkung aus klimatischen Gründen führt also zu einem Widerspruch. Ob während der EMW-Zeit eine Vertiefung der Abflußschwelle und damit eine Seespiegelsenkung stattgefunden hat, kann heute kaum mehr nachkontrolliert werden, da das alte Bachbett im Westen bei der Ronkorrektion vollständig ausgefüllt wurde. Anderseits lassen sich aber Niveauänderungen an der Mooroberfläche nachweisen. …  führen zum Schluß, daß vertikale Verschiebungen stattgefunden haben.“
 
  
S. 95/96: „Daß aber die Verlandung schon vor der EMW-Zeit begann, kann aus den teilweise dicken Sedimentschichten während der Birken- und Föhrenzeit geschlossen werden. Am Schluß der EMW-Zeit, die wohl in Vollneolithikum anzusetzen ist, betrug das Seeareal nur noch etwas mehr als die Hälfte der maximalen Ausdehnung und gegen das Ende des Neolithikums bloß noch 156 ha (Tabelle 6).“
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Rucker, Christian: Untersuchung des energetischen Potentials einer verzögerten Hochwasserabgabe aus dem Attersee. Diplomarbeit 2007, Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft, TU Graz
S. 97: Zusammenfassung
 
 
 
Die in den Jahren 1932/33 im Wauwilermoos durchgeführten prähistorischen Ausgrabungen wurden durch naturwissenschaftliche Untersuchungen ergänzt, so durch Bestimmung der Hölzer, der Sämereien von Kultur- und Wildpflanzen, der Skelettreste von Mensch und Tier, der Kleintierwelt der Sedimente. Der vorliegenden Arbeit blieben Stratigraphie, Verlandungsvorgänge und Pollenanalyse vorbehalten. An Hand der Profile aus mesolithischen und neolithischen Kulturschichten gelang eine Verknüpfung der mittleren und jüngeren Steinzeit mit der Waldgeschichte. Zudem konnte diese nach rückwärts bis ins Spätglazial und nach vorwärts bis in die neuere Zeit verfolgt werden.
 
 
 
Der ehemalige Wauwilersee lag zwischen der Endmoräne des höchsten Standes der letzten Vereisung (Killwangenstadium) und der Moräne des ersten Rückzugsstadiums (Schlierenstadium) eingebettet. Die ursprünglich rundliche Mulde von etwa 2,5 km Durchmesser wurde aber während des Rückzuges der Gletscherzunge in ihrem östlichen Teil durch fluvioglaziale Einschwemmungen teilweise ausgefüllt, so daß das Becken hier schon frühzeitig verlandete oder doch sehr seicht wurde. Das feinere Material, wie sandige Mergel, kam erst auf der westlichen Seite zur Ablagerung. Die Mächtigkeit dieser Schichten konnte nicht festgestellt werden, da sie infolge ihrer großen Festigkeit mit dem Bohrer nicht durchstoßen werden konnten. Gegen das Ufer hin keilen sie aus, und man erreichte in einigen Bohrungen die Grunamoräne.
 
 
 
Auf diesem ersten Sediment lagert sich nun eine vollständige Schichtfolge bis hinauf zu den Anfangsstadien eines Hochmoors.
 
 
 
Die unterste erfaßte Schicht besteht aus blauem, mergeligem Glazialton, der in den zentralen Teilen des Sees schätzungsweise eine Mächtigkeit von 3—5 m erreicht. In zwei Punkten wurden die obersten Horizonte desselben erbohrt. Die mikroskopische Untersuchung ergab geringste Mengen von organischer Substanz in Form von Sporen, Feindetritus und unbestimmbaren Mikrofossilien. Dementsprechend fanden sich auch nur Spuren von Pyrit vor. Die Pollenfrequenz war durchwegs sehr gering.
 
 
 
Bis in die untersten Spektren kam Pollen von Föhre, Weide und Birke vor. Der Kalkgehalt lag unter 39 %.
 
 
 
Eine weitere überlagernde Schicht besteht aus blau grauen Mergeln. Sie wiesen höhern Kalkgehalt auf. Im Bohrpunkt 10 schwankte er zwischen 30 und 43 %, im Bohrpunkt 2 zwischen 30 und 51 %. In letzterem hörte die Tonzufuhr im wesentlichen am Ende der Birkenzeit, in jenem erst am Anfang der Föhrenzeit auf.
 
 
 
Der organische Detritus war in diesen Mergeln in viel größerer Menge vorhanden und auch formenreicher als im Gletscherton, was auf eine üppigere Vegetation hinweist. Die starke Zunahme des Pyrits ist die Parallele dazu.
 
 
 
Der Übergang vom Mergel zur Seekreide erfolgt innerhalb einer dünnen Schicht und ist durch ein Emporschnellen des Kalkgehaltes auf 75% gekennzeichnet. In den zentralen Teilen des Moores beträgt ihre Mächtigkeit bis 5 m. Sie ist durchwegs fossilreich. Vielfach mußten nur einige Reihen eines Präparates analysiert werden, um die erforderliche Pollenzahl zu erhalten. In einigen Profilen zeichnete sie sich durch öftern Farbenwechsel aus, der auf den verschiedenen Gehalt an Feindetritus zurückgeführt wird. Auch die Konsistenz war ungleich. Oft lagen mehr breiige Schichten unter festern. Für eine Anzahl von Profilen wurde festgestellt, daß die Schichtdicke während gleichen Zeiträumen recht ungleich ist. Diese Untersuchung wurde für die Föhren- und EMW-Zeit durchgeführt. Zur Zeit der Bildung der Seekreide war der Wauwilersee besonders reich an organischer Substanz. So kamen sozusagen in jedem Profil Gyttjabändchen verschiedenster Dicke vor. Alle Übergänge von kalkfreier Gyttja über Kalkgyttja bis zu Seekreide von 90% Kalkgehalt wurden gefunden. In den Diagrammen konnten nur die auffälligsten angegeben werden. Nach der Lage in den Profilen zu schließen, sind die Gyttjaschichten lokal begrenzt. Eine einzige breitet sich über eine größere Fläche aus. Sie entstand zu Beginn der Hasel-EMW-Zeit. In den kurzen Randprofilen fällt die Facies der Seekreide da und dort aus. Aus fünf zentral gelegenen Bohrprofilen, in denen die sedimentären Schichten am mächtigsten waren und zur Hauptsache aus Seekreide bestanden, wurde die jährliche Zuwachsquote berechnet. Sie ergab durchschnittlich 0,9 mm, wobei der geringste Wert 0,7 mm und der höchste 1,1 mm betrug. Es ist wahrscheinlich, daß die Gyttjaschichten rascher wuchsen als die Seekreide.
 
 
 
Nach oben schließt sich als letztes Glied der Sedimentserie eine dunkel gefärbte Gyttja an. Sie wurde vielfach von Seggenwurzeln durchwachsen und täuschte Torf vor. Erst der mikroskopische Befund ermöglichte eine Entscheidung über die Genesis.
 
 
 
In allmählichem Übergang ging die Gyttja gewöhnlich nach oben hin in den Seggentorf des Niedermoores über. Auch hier war eine Trennung der Schichten meistens nur mit dem Mikroskop möglich. Nach dem Eintrocknen hoben sich Gyttja und Torf besser voneinander ab als im feuchten Zustand.
 
 
 
Große Teile des Wauwilermooses stehen schon seit vielen Jahren unter Kultur und dienen als Wiesen und Äcker. Meistens ist die Torfschicht bis auf geringe Reste abgetragen. Diese, sowie auch die Gyttja sind teilweise durch Bearbeitung gestört. Vollständige und intakte Schichtfolgen sind nur noch spärlich vorhanden, wodurch Schlüsse über die Stratigraphie der oberflächlichen Schichten erschwert werden. Infolge der zwei Seeabsenkungen um 1800 und 1856 sank der Grundwasserspiegel, was eine weitgehende Austrocknung und Zersetzung der noch vorhandenen Reste zur Folge hatte. In den obern Horizonten der noch erhaltenen Torfschichten der Nordseite kommen Lehmbänder vor, die ihrer Entstehung nach vermutlich mittelalterlich sind. Die an den Hang lehnenden Teile des Moores waren mit einer geschlossenen Lehmdecke überzogen. Stellenweise waren auch Anfänge von Hochmoorbildungen vorhanden, die aber durch den Torfabbau vernichtet worden sind.
 
 
 
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Die Analyse der Glazialtone und Mergel erschloß eine waldfreie Zeit mit Föhre (Pinus), Weide (Salix) und Birke (Betula). In ihrem Jüngern Abschnitt treten noch Hasel (Corylus), Eiche (Quercus), Ulme (Ulmfus), Linde (Tilia), Erle (Alnus), Buche (Fagus) und Tanne (Abies) dazu. Der Vorstoß dieser wärmeliebenden Baumarten wird mit einer merklichen Klimabesserung in Verbindung gebracht.
 
 
 
Die darauffolgende Birkenzeit wurde durch einen Klimarückschlag ausgelöst. Die Pollen wärmeliebender Baumarten nehmen in den entsprechenden Schichten an Zahl ab oder fehlen £anz; sogar die Föhrenwerte gehen zurück. Artenarmut kennzeichnete den Wald dieser Zeit.
 
 
 
In den Jüngern Horizonten der anschließenden Föhrenzeit treten die Pollen wärmeliebender Arten wieder auf. Das Ende der Föhrenzeit weist einen schwachen, aber charakteristischen Vor stoß der Birke auf. Dieser liegt unmittelbar vor der Hasel-
 
Eichenmischwald( Emw)-Zeit. Wir dürfen annehmen, daß der Birkenvorstoß durch einen Temperaturrückschlag bewirkt worden ist. Dadurch wurde die Ausbreitung von Hasel, Eiche, Ulme und Linde, deren Pollen schon in föhrenzeitlichen Schichten zu finden war, verlangsamt. Diese Bäume kamen wahrscheinlich schon während der Föhrenzeit in nicht allzu großer Entfernung vor. Nach der Klimabesserung breiteten sie sich dann überraschend schnell aus. Die Hasel eilte etwas voraus. Da aber die Kurven der Hasel und des Eichenmischwaldes nur wenig voneinander verschoben sind, wurde dieser ganze Abschnitt als Hasel-EMW-Zeit zusammengefaßt.
 
 
 
Während der Hasel-Emw-Zeit wanderten Buche, Tanne, Erle und wohl auch die Fichte ein. Nach dieser Zeit gelangte zuerst die Buche zur Herrschaft. Schon während dieser altern Buchenzeit trat die Tanne als scharfer Konkurrent der Buche auf. Da und dort gelang es der Tanne, Fuß zu fassen und sich auszubreiten, wobei sie vermutlich durch lokalklimatische oder edaphische Verschiedenheiten begünstigt wurde.
 
 
 
Am Ende des Neolithikums trat die Tanne auch im allgemeinen Waldbild stärker hervor. Wir gelangen damit in die Tannenzeit.
 
 
 
Im weitern Verlaufe der Waldgeschichte spielte dann die Buche lange Zeit wieder die Hauptrolle. Ihre Kurve dominiert fast durchwegs bis zu der Zeit, da der Mensch durch weitere Rodungen und Waldbau den Wald maßgebend beeinflußte. Dieser Abschnitt der Buchendominanz wurde als jüngere Buchenzeit bezeichnet. Er weist drei Buchengipfel auf. Der erste fällt in die Bronzezeit, der zweite ist eisenzeitlich und der dritte mittelalterlich. Der Übergang von der zweiten Buchenzeit in die Zeit des Waldbaues wird, je nach der Besiedlung im betreffenden Gebiete, zeitlich verschieden anzusetzen sein. Er kann kaum durch eine scharfe Grenze angegeben werden.
 
 
 
Mit dem Rückgang der Buche in den jüngsten Abschnitten setzte ein Aufstieg der Eiche ein, der durch Maßnahmen des Menschen ausgelöst und gefördert wurde. Etwa mit Anbruch der La Tène-Zeit begann ein Fichtenanstieg, der in seinem Anfang auf die Wirkung eines kühler gewordenen Klimas zurückgeführt wurde.
 
 
 
Die Erle wanderte schon mit den wärmeliebenden Laubbäumen ein, blieb aber zur Hauptsache auf den Verlandungsgürtel beschränkt. Der Pollen der Weißbuche trat in allen Diagrammen nur sehr spärlich auf. Für das Spätneolithikum ist dieser Baum durch Holzfunde nachgewiesen. Ihre Einwanderung erfolgte wahrscheinlich in der Hasel-EMW-Zeit.
 
 
 
Mit der Hasel--EMW-Zeit — vielleicht sogar schon am Ende der Föhrenzeit — beginnt die erste Besiedlung des Gebietes durch den Menschen. Auf den niedrigen Moränenkuppen, in nächster Nähe des Sees, wenig über dem Wasserspiegel desselben, bauten die Leute der mittleren Steinzeit ihre Hütten. Im ganzen wurden etwa zwanzig Wohnplätze entdeckt, die sich besonders auf das Süd- und Ostufer verteilen. An vier verschiedenen Stellen gelang eine Verknüpfung dieser Kulturstufe mit der Waldgeschichte. Übereinstimmend fielen die Kulturschichten in den ersten Teil der Hasel-EMW-Zeit, also in die Zeit der endgültigen Klimabesserung.
 
 
 
Nach dem Wegzug dieser Leute folgte eine lang andauernde Lücke in der Besiedlung, die den jüngern Teil der EMW-Zeit und die erste Hälfte der altern Buchenzeit umfaßte. Etwa zur Zeit des ersten Buchenmaximums (ältere Buchenzeit) wanderten neuerdings Menschen ein. Es entstanden sechs Dörfer, die nach den archäologischen Befunden in das Spätneolithikum eingereiht werden müssen; fünf davon waren bereits von früheren Ausgrabungen her bekannt, und zwar Egolzwil 1, Egolzwil 2, Schötz 1, Schötz 2 und Wauwil 1; das sechste, Egolzwil 3, wurde erst 1932 entdeckt. Die Kulturschichten dieser Siedlungen lagen teils in Seekreide, dann aber auch in Gyttja und Torf. Die ältesten fallen in die Zeit der ersten Buchenherrschaft. Sie gehören den Siedlungen Egolzwil 1 und Schötz 1 an. Am jüngsten ist Schötz 2. Seine Kulturschicht liegt unmittelbar über dem Tannengipfel. Alle andern reihen sich zwischen diese Grenzlagen ein.
 
 
 
Einen weiteren Fixpunkt für die Datierung der Waldperioden lieferte ein Töpfchen aus der La Tène-Zeit, dessen Lage beim Auffinden stratigraphisch genau bestimmt worden war. Der Fundhorizont fällt an den Anfang der langdauernden Buchendepression. Da aber eine geschlossene Kulturschicht fehlt, somit Anfang und Ende dieser Zeit nicht bestimmt sind, ist keine einwandfreie Verknüpfung mit der Waldgeschichte möglich.
 
 
 
Für die beiden dazwischenliegenden Epochen, die Bronze- und Hallstattzeit, sind wir auf Interpolationen angewiesen. Darnach fällt im Durchschnittsdiagramm bei Annahme gleichmäßiger Sedimentation die Bronzezeit in den zweiten Buchengipfel und die Hallstattzeit in den zweiten, schwach entwickelten Tannengipfel.
 
 
 
Die Profile in Verbindung mit den Pollendiagrammen, ferner die topographische Lage der mesolithischen und neolithischen Siedlungen ermöglichten die Festlegung von alten Uferlinien. Bestimmt wurde die Ausdehnung des Sees zur Zeit seiner größten Ausdehnung, bei Beginn und am Ende der Hasel-EMW-Zeit und für die ältere Buchenzeit = Zeit der ältesten neolithischen Siedlungen des Wauwilermooses (vgl. Abb. 2). Die Grenzen der beiden Seereste aus historischer Zeit wurden den Karten entnommen.
 
 
 
Am raschesten schritt die Verlandung am Ostufer vor. Der Grund hiefür liegt in der vertikalen Gliederung des Seebeckens, das im östlichen Teile auf große Strecken sehr seicht war. Zudem mündeten auf dieser Seite die beiden Zuflüsse, die Ron und der Kottwilerbach, ein, die die Auffüllung beschleunigten.
 
 
 
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[[Datei: Eichen-Mischwald-Zeit 6.000 v.Chr..png|thumb|250px| Eichen-Mischwald-Zeit 6.000 v.Chr.]]
 
 
 
Welten, Max: &rarr; ''[https://epic.awi.de/id/eprint/29915/1/Wel1958a.pdf Die spätglaziale und postglaziale Vegetationsentwicklung der '''''Berner-Alpen und -Voralpen''''' und des Walliser Haupttales.]'' Veröff. d. Geobotan. Inst. Rübel in Zürich, 1958. pp. 150-158. (S. 153: um 6.000 v. Chr. '''Eichenmischwald''' in Höhen von 400-600 m: nehmen dann immer mehr ab; um 4.000 Tannen- und um 3.000 Fichtenwälder.) Ausgezeichnete Darstellung!
 
 
 
Zoller, Heinrich (Botanisches Inst. Univ. Basel): &rarr; ''[https://www.zobodat.at/pdf/Bauhinia_1_0189-0207.pdf Die wärmezeitliche Verbreitung von Haselstrauch, Eichenmischwald, Fichte und Weißtanne in den Alpenländern]''. Zs. Bauhinia, 1960; S. 189-207. (Gesamtes Alpengebiet)
 
 
 
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Bill, Jakob: &rarr; [https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=ngl-001:1999:36::368  Die Wauwiler Ebene als Siedlungsraum von der Jungsteinzeit bis zu den Römern.] Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Luzern 36 (1999) 
 
 
 
Ganze Zeitschrift &rarr; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=ngl-001%3A1999%3A36#4 (zur Wauwiler Ebene)] Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Luzern, Band 36 (1999)  HHHQ
 
 
 
Nach dem Rückzug des Reussgletschers vor rund 20'000 Jahren ist in der grossen Ebene östlich der Endmoräne ein Flachsee verblieben. Zur Landgewinnung beschloss die Luzerner Regierung 1853–1856 den Seerest abzugraben. Um das Einmünden der Ron in die Wigger weiterhin sicherzustellen, musste dieser Fluss untertunnelt werden.
 
 
 
Das Wauwilermoos war im Kanton Luzern die grösste versumpfte Ebene. In der 1850er Jahren und im Zweiten Weltkrieg wurde die Ron – der Ausfluss des Mauensee und des Wauwilermoos – korrigiert und tiefergelegt.
 
 
 
Bei der ersten Ron-Korrektur (1853–1859) erfolgten der Bau des Ronkanals in Betonschalen auf deutlich tieferem Abschlussniveau und die betonierte Untertunnelung der Wigger mit Einleitung etwa dreihundert Meter flussabwärts in die Wigger. (Die Wigger hat knapp davor großes Gefälle)
 
 
 
Zweite &rarr; [https://www.egolzwilerleben.ch/ausstellung/modul-200/lebensraum/landschaftswandel/zweite-ron-korrektion/ Ron-Korrektion]
 
 
 
===Häufung von Stationen bei Seeabflüssen===
 
 
 
&rarr; Darstellung der Listen und Grafiken der Pfahlbauberichte
 
 
 
Mögliche Gründe für das "Besetzen" der Abflüsse
 
 
 
* generell: Verklausung hintanhalten
 
 
 
* Instandhaltung der "Kanäle"
 
 
 
* Nutzung von Fischwanderungen (?)
 
 
 
===Das aktuelle Beispiel der Sihl===
 
 
 
Wyss, Andris et al.: &rarr; ''[https://www.research-collection.ethz.ch/bitstream/handle/20.500.11850/508185/3907.pdf?sequence=1&isAllowed=y Hochwasserwschutz Sihl, Zürichsee, Limmat. Wasserbau-Symposium ETHzürich 2021]'' (Schwemmholz, Bäume während Hochwasser) Entlastungsgerinne, Baumstämme ...
 
 
 
&rarr; ''[http://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Creative Commons Attribution-NonCommercial 4.0 International]''
 
 
 
===Situation beim Bodensee===
 
 
 
====Abflussverhältnisse====
 
 
 
Wieder-Aufstau nach Arbon Bleiche nicht mehr gelungen (vglbar Wauwil)
 
 
 
Keller, Oskar / Krayss, Edgar: &rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=egh-001%3A1980%3A73%3A%3A1244 Die letzte Vorlandvereisung in der Nordostschweiz und im Bodensee-Raum (Stadialer Komplex Würm-Stein am Rhein)]''. Eclogae Geologicae Helvetiae 73 (1980); 18 Seiten.
 
 
 
Oskar Keller/Edgar Krayss: &rarr; ''[https://pdfs.semanticscholar.org/3810/d3066e48f289bee556808f83b38c9172b7f9.pdf Die hochwürmzeitlichen Rückzugsphasen des Rhein-Vorlandgletschers und der erste alpine Eisrandkomplex im Spätglazial.]'' Geographica Helvetica 1987. 10 Seiten.
 
 
 
Legler, G. (Hauptmann im Geniestabe): &rarr; ''[https://books.google.at/books?id=TQ8DAMd4SVgC&pg=PA19&lpg=PA19&dq=gef%C3%A4lle+obersee+zum+untersee&source=bl&ots=rx7JHf6OK9&sig=ACfU3U2WFBA_ZE4Qe-a4p0ssTifU9UZg0A&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwibo4jp3sP3AhXRu6QKHS-QDPgQ6AF6BAgeEAM#v=onepage&q=gef%C3%A4lle%20obersee%20zum%20untersee&f=false Denkschrift über die Abflussverhältnisse des Bodensees von Constanz bis Stein]'' (1862) v.a. S. 19 ff.
 
 
 
Sohle des Bodensees (Konstanz, Eschenz, Stein) &rarr; [https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=sbz-002%3A1924%3A83%3A%3A554 Bodensee-Regulierung, Hochwasserschutz, Kraftnutzung und Schiffahrt]
 
 
 
Treibholz am Bodensee: https://www.igkb.org/fileadmin/user_upload/dokumente/seespiegel/53485_Seespiegel_14.pdf
 
 
 
Rhein-Hochwässer (HQ 100)  https://www.bodensee-hochwasser.info/pdf/Extrem-HW-Bodensee-Internet.pdf
 
 
 
====Klima-, <sup>14</sup>C- und Seespiegelschwankungen am Bodensee====
 
 
 
Magny. M.: &rarr; ''[https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0033589483710501 Solar influences on Holocene climatic changes illustrated by correlations between past lake-level fluctuations and the atmospheric 14C record.]'' Quaternary Research, 40 (1993), pp. 1-9. (Korrelation von <sup>14</sup>C-Gehalt der Atmosphäre mit Seespiegelhöhen)
 
 
 
Magny, M.: &rarr; ''[https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1040618203000806 Holocene climatic variability as reflected by mid-European lake-level fluctuations, and its probable impact on prehistoric human settlements.]'' Quaternary International, 113 (2004), pp. 65-79. &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/222335539_Holocene_climate_variability_as_reflected_by_mid-European_lake-level_fluctuations_and_its_probable_impact_on_prehistoric_human_settlements Zweite Quelle]''. In "Duscussion" (p. 74) werden Seespiegel-Hochstände für bestimmte Jahrhunderte aufgelistet. In den Conclusions (p. 77) prognostiziert der Autor, dass ''"the <sup>14</sup>C-record would support the hypothesis by Damon et al. (1989) of a higher-than-average solar activity during the next few centuries."''
 
 
 
Magny, M.; Leuzinger, U.; Bortenschlager, S.; Haas, J.N.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/222422260_Tripartite_climate_reversal_in_Central_Europe_5600-5300_years_ago/link/5c50227c458515a4c748056d/download Tripartite climate reversal in Central Europe 5600–5300 years ago.]  (<u>Klimaschwankungen, <sup>14</sup>C-Gehalt der Atmosphäre, Seespiegelschwankungen am Bodensee, Bohrkerne in Arbon Bleiche 3 …</u>)
 
 
 
====Bodenseeabfluss, 10. Bericht====
 
 
 
S. 44: <u>6) Hof bei Stein a. Rhein.</u> Nahezu mitten im Rheinstrom etwas unterhalb Stein am Rhein liegt die Untiefe im »Hof«, wo 1883 die Reste des einzigen zum Gebiete des Kantons Schaffhausen gehörenden Pfahlbaues entdeckt wurden. Ausser zahlreichen Pfählen sieht man aus dem Untergrund auch Schwellen hervorragen, welche zur Sicherung der Anlage gegen die Strömung gedient hatten. Diese kleine Ansiedelung ist ihrer Lage wegen bemerkenswerth. B. Schenk (der ausserdem noch einen neuen Pfahlbau bei Gundolzen am Zellersee, zwischen Hornstaad und Iznang, entdeckt hat) hat diese Station ausgebeutet, auf welcher der starken Strömung wegen nur bei sehr niedrigem Wasserstand gearbeitet werden kann; zur Seltenheit wird die Stelle einmal ganz trocken. Schwache Spuren einer Kulturschicht fanden sich nur in geschützten Lagen. Alle Fundgegenstände sind mit einer dicken Sinterkruste umgeben und desshalb sehr schwer zu erkennen. Das Suchen war daher eine zeitraubende Arbeit, nichtsdestoweniger hat Schenk eine beträchtliche Zahl von Fundstücken gewonnen, als da sind: Feuersteingeräthe, etwa 150 Steinbeile, darunter drei kleine weingelbe Nephrite und zahlreiche grosse Serpentine. Durchbohrte Steinbeile sind ziemlich selten. Merkwürdig ist ein zerbrochenes Beil aus Basalt, bei welchem noch deutlich die bearbeiteten Flächen erkannt werden konnten. Dieser Fund ist ein Unicum. Aus Serpentin besteht eine wirteiförmige durchbohrte Scheibe von zirka 7 cm Durchmesser und einer Dicke von zirka 4 cm, welche wie zwei ähnliche, wenig grössere Scheiben von Bobenhausen und vom Bielersee als Feldhacke gedient haben mag. (Schlagknopf nach Leiner siehe pag. 35.) Neben Horn- und Knochenwerkzeugen fanden sich auch Knochen von Bär, Schwein, Biber, Hirsch, Reh und Kuh. Die Scapula eines Hirsches mit einem Loch in der Mitte, dessen Rand auf einer Seite abgeschliffen ist, ist von allen Unebenheiten durch Schleifen befreit und derjenigen vom »Turgi« (Seite 43) im Museum Frauenfeld ähnlich. Von pflanzlichen Resten sind Flachs-Faden und -Gewebe, sowie Bast-Geflechte zu nennen. Von Töpferwaare ist ein im Besitz der Antiq. Gesellschaft in Zürich befindlicher urnenförmiger Topf von zirka 30 cm Höhe erwähnenswerth. Die Metallzeit ist durch ein Kupferbeil von Steinbeilform (von 7 cm Länge, 4 cm unterer und 3 cm oberer Breite), einen Bronzering und ein Bronzebeil vertreten.
 
 
 
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[[Datei:Stein am Rhein, Im Hof.png|thumb|300px|Lage des Pfahlbaus bei Stein am Rhein: "Im Hof"]]
 
 
 
Wie in der Abbildung zu erkennen ist, ist der Rhein vor der Engstelle zweigeteilt (mit der Insel Werd und Pfahlbauten bei Eschenz) und nachher wird der Rhein bei den Pfahlbauten „Im Hof“ (siehe den Pfeil) sehr breit. Beide Pfahlbauten befinden sich heute unter der Oberfläche des Rheins und sie profitierten sicher nicht von günstigen landwirtschaftlichen Voraussetzungen im Umfeld. Die Berge zu beiden Seiten des Rheins steigen innert kurzer Entfernung um 150-200 m rasch an. Damit erhebt sich die Frage, warum sie dort siedelten. Der Orkopf bei Eschenz könnte die Aufgabe gehabt haben, Verklausungen des Bodenseeabflusses durch heranschwimmende Bäume (nach Stürmen) zu verhindern. Die Lage der Siedlung „Im Hof“ bietet sich als geeignete Stelle für die Sicherstellung einer entsprechenden Rückwärtserosion des Rheins an der Engstelle an. Jedenfalls wäre Stein am Rhein eine besonders geeignete Stelle, um unterhalb des Flussbettes des Rheins zu sondieren, ob die ursprünglich Moräne ungestört vorliegt.
 
 
 
===Seeabflüsse, die durch Flusseinmündungen verlegt werden können===
 
 
 
====Wauwiler-See: Ron - Wigger====
 
 
 
Bill, Jakob: &rarr; [https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=ngl-001:1999:36::368  Die Wauwiler Ebene als Siedlungsraum von der Jungsteinzeit bis zu den Römern.] Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Luzern 36 (1999)
 
 
 
Ganze Zeitschrift &rarr; [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=ngl-001%3A1999%3A36#4 (zur Wauwiler Ebene)] Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Luzern, Band 36 (1999)  HHHQ
 
 
 
Nach dem Rückzug des Reussgletschers vor rund 20'000 Jahren ist in der grossen Ebene östlich der Endmoräne ein Flachsee verblieben. Zur Landgewinnung beschloss die Luzerner Regierung 1853–1856 den Seerest abzugraben. Um das Einmünden der Ron in die Wigger weiterhin sicherzustellen, musste dieser Fluss untertunnelt werden.
 
 
 
Das Wauwilermoos war im Kanton Luzern die grösste versumpfte Ebene. In der 1850er Jahren und im Zweiten Weltkrieg wurde die Ron – der Ausfluss des Mauensee und des Wauwilermoos – korrigiert und tiefergelegt.
 
 
 
Bei der ersten Ron-Korrektur (1853–1859) erfolgten der Bau des Ronkanals in Betonschalen auf deutlich tieferem Abschlussniveau und die betonierte Untertunnelung der Wigger mit Einleitung etwa dreihundert Meter flussabwärts in die Wigger. (Die Wigger hat knapp davor großes Gefälle)
 
 
 
Zweite &rarr; [https://www.egolzwilerleben.ch/ausstellung/modul-200/lebensraum/landschaftswandel/zweite-ron-korrektion/ Ron-Korrektion]
 
 
 
====Zürichsee: Limmat - Sihl====
 
 
 
Wyss, Andris et al.: &rarr; ''[https://www.research-collection.ethz.ch/bitstream/handle/20.500.11850/508185/3907.pdf?sequence=1&isAllowed=y Hochwasserwschutz Sihl, Zürichsee, Limmat. Wasserbau-Symposium ETHzürich 2021]'' (Schwemmholz, Bäume während Hochwasser) Entlastungsgerinne, Baumstämme ...
 
 
 
&rarr; ''[http://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Creative Commons Attribution-NonCommercial 4.0 International]''
 
 
 
====Bieler See: Zihl - Schüss====
 
 
 
==Lage an den Seen==
 
 
 
Photo-Archäologie (Link)
 
 
 
===Lage am Ausfluss===
 
 
 
vgl. 11. und 12. Pfahlbauberichte --> Suche in Google-Earth
 
 
 
===Gunstlagen===
 
 
 
Getreideanbau; ohne Sonnenbeschattung
 
 
 
Bäche zur Wasserversorgung, Fischfang
 
 
 
Jagd (mit pflanzlicher Versorgung des Wilds)
 
 
 
===Ungunstlagen===
 
 
 
Ganz grundsätzlich ist die Lage an einem See für die Getreideproduktion ungünstig, da die Fläche des ansonsten bearbeitbaren, kreisrunden Getreideanbaugebietes wegen der Wasserfläche halbiert ist.
 
 
 
Getreideanbau; mit Sonnenbeschattung (&ne; Misling !), späte Sonnenbestrahlung am Morgen (Ostufer)
 
 
 
wenig ackerbaufähige Flächen (See, bei Hotel ...)
 
 
 
===Eigentümliche, ungünstige Lagen===
 
 
 
steil direkt ab Seeufer, steile Berge, kein Getreideanbau möglich
 
 
 
mäandernde Bäche werden gemieden
 
 
 
==="Auftauchende Inseln"===
 
 
 
Großer und Kleiner Hafner
 
 
 
Bielersee: "Insel" mit Landverbindung
 
 
 
===Ungünstige Lagen für Erhaltung der Hinterlassenschaften===
 
 
 
* Lavaldüsenwirkung für Stürme durch einengende Berge
 
** See am Mondsee (Weststürme, vgl. Video und Bild der Geographie)
 
** Misling (Föhnstürme aus Mitterweißenbachtal - Weihnachtstag 1972 mit Windstärke 11)
 
** Nußdorf (Föhnstürme - bis Windstärke 10)
 
 
 
* mäanderende Bäche (überdecken ev. vorhandene Siedlungen; Beispiel Twann)
 
 
 
* weiters ...
 
 
 
==Hydrologen zur Rückwärts-Erosion==
 
 
 
* Rucker, Christian: Untersuchung des energetischen Potentials einer verzögerten Hochwasserabgabe aus dem Attersee. Diplomarbeit TU Graz 2007. Fallhöhe Attersee-Lenzing 10 m (KW-Liste am Schluss)
 
 
 
"Eine wichtige Erscheinung ist die Rückwärtserosion: Die aus irgendeinem Grund eintretende örtliche Vertiefung einer Bachstrecke erhöht flußaufwärts das Gefälle und somit auch die Schleppkraft. Die Erscheinung pflanzt sich aufwärts fort, die Sohle des Hauptbaches vertieft sich keilförmig." (in: &rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=geo-004:1961:59::639 Massnahmen zur Verhütung von Wildbachschäden in der Schweiz]''; Schweizerische Zeitschrift für Vermessung, Kulturtechnik und Photogrammetrie; H. 4, 59 (1961) von Dipl.-Ing. C. Lichtenhahn)
 
 
 
&rarr; [https://vaw.ethz.ch/forschung/flussbau/publikationen.html Publikationen der Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie der ETHzürich - Flussbau: 2009-2022]
 
 
 
&rarr; [https://vaw.ethz.ch/forschung/flussbau/abgeschlossene-projekte.html Abgeschlossene Projekte, PDFs]
 
 
 
&rarr; [https://vaw.ethz.ch/forschung/flussbau/forschungsprojekte.html Forschungsprojekte; mit Videos]
 
 
 
&rarr; [https://ethz.ch/content/dam/ethz/special-interest/baug/vaw/vaw-dam/documents/das-institut/jahresberichte/2000-2009/jahresbericht-2006.pdf JAHRESBERICHT 2006 mit "Rückwärtserosion]
 
 
 
&rarr; [https://ethz.ch/content/dam/ethz/special-interest/baug/vaw/vaw-dam/documents/das-institut/mitteilungen/2000-2009/207.pdf Symposium 2008 "NEUE ANFORDERUNGEN AN DEN WASSERBAU], 558 Seiten; Prof. Dr. Günther Heigerth, Prof. Dr. Gerald Zenz    Wildbach, 1x Rückwärtserosion, 1x Moränen,
 
 
 
&rarr; [https://www.slideserve.com/mignon/hydrologie-gew-sserkunde-s-88-90-s-121-130-133-134 Slides "Hydrologie, Gewässerkunde"]
 
 
 
==Herkunft des Mondseekupfers; kein Altheim==
 
 
 
Ernst Pernicka 1990, Ernst: &rarr; [https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/jahrb-rgzm/article/view/72999  Gewinnung und Verbreitung der Metalle in prähistorischer Zeit] 109 Seiten; 235 MB.
 
 
 
Ottaway, Barbara u. Strahm, Christian: &rarr; ''[https://adt.arcanum.com/hu/view/MTA_Antaeus_1977_Beiheft_2/?pg=126&layout=s Die Beziehungen des Nordalpinen Raumes und des Karpatenbeckens in der frühen Kupferzeit]''. In: N. Kalicz, R. Kalicz-Schreiber (Hrsg.): &rarr; ''[https://www.antikmakler.de/bv262087  Die Frühbronzezeit im Karpatenbecken und in den Nachbargebieten]''; Symposium 1977 Budapest. S. 125–143.
 
 
 
Gallay, Gretel: VERNICHTENDE Rezension zu: Christian Strahm: &rarr; ''[https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/bjb/article/view/84478 Die Gliederung der schnurkeramischen Kultur in der Schweiz]''
 
 
 
Barbara S. Ottaway ist eine britische Archäologin. Zuvor war sie Dozentin für Archäologie am Department of Archaeology der University of Sheffield und Professorin für Archäologie an der University of Exeter. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die frühe Kupfermetallurgie und die Vorgeschichte Mittel- und Südosteuropas.  METALLURGIN
 
 
 
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Antl-Weiser bezieht sich bei ihrer Zeitstellung auf die Veröffentlichung von Obereder, Pernicka u. Ruttkay: ''"Die Metallfunde und die Metallurgie der kupferzeitlichen Mondseegruppe. Ein Vorbericht"'' in der Zeitschrift Archäologie Österreichs 4/2, 1993, S. 5-9. Die dortige Kalibrierung der <sup>14</sup>C-Daten erfolgte mithilfe des &rarr; ''[https://core.ac.uk/download/pdf/148266415.pdf Groningen Radiocarbon Calibration Program; 1993]''
 
 
 
* Dass sich hier Ruttkay in ihrem Vorbericht – wenigstens in den Anmerkungen – direkt auf Ottaway (Anm. 11) und Strohm (Anm. 5) bezieht, deren Veröffentlichung aus 1977 (siehe oben) aber nicht anführt, ist nicht nur überraschend. Die angekündigten zu veröffentlichenden Beiträge in einer „Gesamt-Publikation“ kamen offenbar nicht zustande.
 
 
 
* ''(Anm.: Die von Antl-Weiser hier von Ruttkay (1993) übernommene Meinung ('''"eine mit Altheim eng verwandte Gruppe"''') ist wenig belegbar; die Altheimer-Gruppe hat keine Beziehung zur Bewirtschaftung von Seen und deren hydrologische Beherrschung. Das einzige, was auch bei der Altheimer-Gruppe vorkommt, ist die Anlage von tiefen und langen Gräben - allerdings auf dem Trockenen rund um ihre Siedlungen. Dass sich dabei Ruttkay vor allem auf <u>unpublizierte</u> ''Clusteranalysen'' von '''''Strahm Chr.''''' stützt und die österreichischen Beile unhinterfragt als "Altheim-Beile" bezeichnet, erscheint überraschend.)''
 
 
 
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HHHQ  Cevey, Christian / Günther, Detlef / Hubert, Vera: &rarr; ''[https://www.academia.edu/74768399/Neue_arch%C3%A4ometallurgische_Untersuchungen_zu_Beginn_der_Kupferverarbeitung_in_der_Schweiz Neue archäometallurgische Untersuchungen zu Beginn der Kupferverarbeitung in der Schweiz]''. In: Archäologie Schweiz: Mitteilungsblatt; Bd. 29 (2006), S. 24–33. (unter Beteiligung von Strahm, Chr.)
 
 
 
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Obereder, J./E. Pernicka/E. Ruttkay, Die Metallfunde und die Metallurgie der kupferzeitlichen Mondseegruppe. Ein Vorbericht. Arch. Österreichs 4/2, 1993, 5-9. "Mondseekupfer "kann charakterisiert werden als arsenhaltiges Kupfer, das ansonsten relativ rein ist (Sb, Ag und Ni haben durchwegs sehr geringe Werte, die an bzw. teilweise unter der Nachweisgrenze liegen. ... Ergänzend ist durch Analysen von Kupferresten aus Gusslöffeln sowie der Gusstropfen selbst nun auch gesichert, dass dieses Kupfer dasselbe wie das der Fertigobjekte ist, die wohl zur Gänze in den Stationen [der Mondseegruppe] erzeugt wurden. Die Herkunft des arsenhaltigen Kupfers liegt weiterhin im Dunklen, da entsprechende Erzlagerstätten im geographischen Umfeld der Mondseegruppe nicht gefunden wurden. Da
 
die Arsentechnologie Parallelen bzw. Vorgänger im östlichen Karpatenbecken sowie in den östlich hieran angrenzenden Gebieten hat, wird auch an eine Herkunft dieses Kupfers aus diesen Gebieten gedacht. Andererseits stünde dann das massive und einheitliche Vorkommen bzw. die lokale Produktion der Mondseegruppe sehr isoliert da."
 
 
 
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Pernicka 1998, Erich: → Die Ausbreitung der Zinnbronze im 3. Jahrtausend, in: Mensch und Umwelt in der Bronzezeit Europas, Oetker-Voges Verlag, Kiel 1998.
 
 
 
Der Metallurg Pernicka (1998) beschreibt den Umschwung von Kupfer zu Arsen-Bronze als wichtigstem Rohstoff für Geräte und Waffen: Arsen-Bronze ist leichter zu verarbeiten, vor allem zu gießen, als Kupfer. Die Legierung hat einen niedrigeren Schmelzpunkt als reines Kupfer (1085 °C) und sie neigt beim Guss weniger zur Blasenbildung. Denn Kupfer hat die für den Gießer unangenehme Eigenschaft, im geschmolzenen Zustand Sauerstoff aufzunehmen und beim Erkalten in Form von Blasen im Guss wieder abzugeben. Es ist deshalb nützlich, dem geschmolzenen Kupfer sogenannte Antioxidantien beizugeben, die den Sauerstoff binden. Arsen ist ein solches Material. Der Arsenanteil härtet aber auch das Metall, sowohl im gegossenen Zustand als auch nach der Bearbeitung. Durch Kaltdeformation kann sogar die Härte von normalem Stahl (nicht abgeschreckt) erreicht werden. Diese Eigenschaft hat zur Herstellung von wesentlich verbesserten Werkzeugen und Waffen geführt. Es gibt also gute Gründe, um Arsen-Kupfer zu verwenden.
 
 
 
Viele natürliche Kupferlagerstätten enthalten Arsen als Begleitelemente, die bei der Verhüttung zumindest teilweise ins Kupfer gelangen. Es ist deshalb auch unklar, ob es sich bei Arsenkupfer um absichtliche Legierungen handelt oder um reine Zufallsprodukte, die durch die Erzbasis vorgegeben waren. Reines Arsen oder Arsenverbindungen kommen zwar in der Natur vor, sind aber recht selten. Deshalb ist die absichtliche Herstellung von Arsenkupfer aus zwei verschiedenen Materialien unwahrscheinlich. Eher ist an eine mehr oder weniger gezielte Auswahl von arsenhaltigen Kupfererzen zu denken. Eine Erzauswahl dürfte in gewissem Umfang zwar möglich gewesen sein, aber es war nicht vorherzusehen, welche Zusammensetzung das Metall haben würde. Außerdem ist es aber wegen der Flüchtigkeit des Arsens schwierig, Kupfer mit mehr als etwa 5 % Arsen herzustellen, so dass die erreichbare Härte der Legierung unter der der späteren Zinn-Bronze mit 10 % Zinnanteil liegt.
 
(Anm. von Pernicka: Nur ein Prozent der analysierten prähistorischen Metallfunde in der Stuttgarter Datenbank enthalten mehr als 5 % Arsen und nur drei Prozent mehr als 3 % Arsen. Besonders arsenreiche Kupferobjekte treten vorwiegend in Vorderasien auf.)
 
 
 
Wenn also mit Arsenkupfer ein wesentlich härteres Metall als reines Kupfer zur Verfügung stand, ist der rasche Ersatz des Kupfers durch Arsen-Kupfer für die Herstellung von Werkzeugen und Waffen leicht einsichtig.
 
 
 
Die Verwendung von Arsenkupfer-Bronzen beginnt – rund tausend Jahre vor Einführung der Zinn-Bronze – bereits am Beginn des 4. Jt. nahezu zeitgleich in einem sehr großen Gebiet, das vom Iran über den Kaukasus und rund um das Schwarze Meer reicht.
 
 
 
 
 
Pernicka, E., Frank, C.: &rarr; ''[https://www.academia.edu/14331649/Copper_artifacts_of_the_Mondsee_group_and_their_possible_sources Copper artefacts of the Mondsee group and their possible sources]''. pp. 113-138. In: Lake Dwellings after Robert Munro. Edinburgh 2010. (online - Leiden: Sidestone Press) <br />
 
 
 
Nach Pernicka (2010) stammt aber das arsenhaltige sogenannte „Mondseekupfer“ nicht vom Mitterberg, nicht aus den Alpen und auch nicht aus Südost-Europa: kam es vom Kaukasus?
 
Mondsee-Kupfer hat besonders viel Arsen: 0,5–5%
 
 
 
Er kommt zu den folgenden Schlussfolgerungen (S. 131): "Die chemischen und Blei-Isotopen-Eigenschaften des von der Mondseegruppe verwendeten Kupfers sind relativ homogen. Das dominierende Element ist Arsen, so dass die Bezeichnung "arsenhaltiges Kupfer" am treffendsten ist. Ein Vergleich der chemischen und Isotopen-Daten der ostalpinen Erze mit dem "Mondseekupfer" zeigt, dass es keine Korrelation gibt und dass die ostalpinen Kupfererze als mögliche Quellen ausgeschlossen werden müssen, zumindest jene, die bisher analysiert worden sind.
 
 
 
Obwohl die Verteilung des arsenhaltigen Kupfers im vierten Jahrtausend v. Chr. und die Verteilung der für die Mondseegruppe charakteristischen Metalltypen eine deutliche Tendenz nach Südosteuropa aufweisen, gibt es bisher keine gute Korrelation der Isotopendaten mit bekannten Kupferlagerstätten von dort. Es bleibt zu hoffen, dass künftige Forschungen in der Region sowie neue und detaillierte Arbeiten zur Identifizierung und Kartierung von Artefakten aus arsenhaltigem Kupfer, wie sie von der Mondseegruppe verwendet wurden, weiteres Licht auf die Frage der Herkunft werfen werden."
 
 
 
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Pernicka, Ernst: &rarr; ''[https://verlag.oeaw.ac.at/api/download/content/9783700177616_kapitel_447_462.pdf  The Development of Metallurgy in Western Anatolia, the Aegean and Southeastern Europa before Troy (and Mondsee).]''  In: Western Anatolia before Troy. Proto-Urbanisation in the 4th Millenium BC? &rarr; [https://verlag.oeaw.ac.at/produkt/western-anatolia-before-troy-proto-urbanisation-in-the-4th-millenium-bc/600697?product_form=1432 Proceedings of the International Symposium held at the Kunsthistorisches Museum Wien] '''''OPEN ACCESS''''', Vienna, Austria, 21-24 November, 2012.
 
 
 
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Ruttkay, E., Cichocki, O., Pernicka, E., Pucher, E.: &rarr; ''[https://fdocuments.net/document/living-on-the-lake-in-prehistoric-europe-150-years-of-lake-dwelling-research.html?page=87 Prehistoric lacustrine villages on the Austrian lakes: past and recent research developments.]'' in: Menotti, Francesco. p. 50-69. (DOWNLOADABLE)
 
 
 
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Schmitz 2004, Albert: &rarr; ''[https://publikationen.sulb.uni-saarland.de/bitstream/20.500.11880/23515/2/AlbertSchmitz_ProfDrJanLichardus_Band1.pdf Typologische, chronologische und paläometallurgische Untersuchungen zu den frühkupferzeitlichen Kupferflachbeilen und Kupfermeißeln in Alteuropa]''. Diss.; Band 1: Text, 668 Seiten. ('''''60 x Mondsee, 4 x Kaukasus, 4 x Majkop'''''); &rarr; ''[https://publikationen.sulb.uni-saarland.de/bitstream/20.500.11880/23515/1/AlbertSchmitz_ProfDrJanLichardus_Band2.pdf Band 2: Programm-Code, Abbildungen]'', 662 Seiten.
 
 
 
S. 545 ff.: Der Bestand an kupfernen Flachbeilen der Mondseegruppe (vom Mondsee und Attersee) lag per 1989 bei 37 Exemplaren. Es stehen hierzu 37 auswertbare Metallanalysen aus folgenden Fundorten zur Verfügung: Attersee (vier), Seewalchen (vier), Weyregg (vier), Unterach (25). Der Arsengehalt schwankt zwischen 0,01 und 2,55 Prozent. Schmitz vermutet die Herkunft des Mondseekupfers aus dem '''<u>Kaukasus</u>'''.
 
 
 
S. 584: „Die erweiterten Handelskontakte führten dazu, dass sich ab dem Ende der Frühkupferzeit II zunehmend Arsenkupfer etablieren konnte. Der Ursprung dieser Technologie kann in östlicher Richtung gesucht werden, ohne nun das genaue Herkunftsgebiet benennen zu können '''<u>(Kaukasus ?)</u>'''."
 
 
 
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Turck, Rouven: &rarr; ''[https://www.academia.edu/2284952/Die_Metalle_zur_Zeit_des_Jungneolithikums_in_Mitteleuropa_Eine_sozialarch%C3%A4ologische_Untersuchung Die Mondsee-Metallurgie]''. In: Die Metalle zur Zeit des Jungneolithikums in Mitteleuropa. (S. 37-42) <br />
 
Es ist ''opinio communis'', dass die '''''Feuchtbodenbesiedlungen der Nordalpen ein zusammengehöriges, vergleichsweise einheitliches Phänomen''''' darstellen. Im frühen '''''4. Jt. v. Chr. brechen die Importe aus Südosteuropa ab''''', während die eigenständige Kupfergeräteproduktion einsetzt. (Er hat mit dem Abbruch der Importe aus SO-Europa wohl recht; lt. Pernicka hat er aber mit seiner These einer eigenständigen Mondsee-Kupfer-Produktion unrecht.)
 
 
 
==DER TEST-PRÜFER==
 
 
 
DER TEST-PRÜFER: Lüdi, Werner: &rarr; [https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=bgi-001%3A1950%3A0%3A%3A169  Pfahlbauprobleme], Zeitschrift "Bericht über das Geobotanische Forschungsinstitut Rübel in Zürich" 1950, 108-139: v.a. S. 126 ff.
 
 
 
Rucker, Christian: Untersuchung des energetischen Potentials einer verzögerten Hochwasserabgabe aus dem Attersee. Diplomarbeit 2007 , Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft, TU Graz
 
 
 
==Erhaltungsbedingungen für Funde==
 
 
 
Wininger, Josef und Hasenfratz, Albin: Ufersiedlungen am Bodensee. Archäologische Untersuchungen im Kanton Thurgau 1981–1983.Antiqua 10; Schweizerische Ges. für Ur- und Frühgeschichte, Basel 1985. (u.a. Arbon Bleiche S. 205–225 UND ERHALTUNGSBEDINGUNGEN  S. 226-229)  https://archaeologie.tg.ch/public/upload/assets/80819/Winiger_Hasenfratz_Ufersiedlungen_indexiert_kleiner.pdf
 
 
 
==Geräte aus Holz in Zürich-Opera==
 
 
 
Stefanie Steiner-Osimitz (Diplomarbeit 2002) &rarr; ''[https://www.academia.edu/1311581/Die_neolithischen_Holzger%C3%A4te_von_Z%C3%BCrich_Seefeld_Kanalisationssanierung  Die neolithischen Holzgeräte von Zürich-Seefeld/Kanalisationssanierung]'' (doppelseitige Kopie)
 
  
 
==Eichen und deren Wachstum==
 
==Eichen und deren Wachstum==
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https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/waldbau/bestandespflege/eichepflege-und-qualitaet-der-baeume  STANGENHOLZ
 
https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/waldbau/bestandespflege/eichepflege-und-qualitaet-der-baeume  STANGENHOLZ
 
==Überblick zum Neolithikum in OÖ (Gruber 2009)==
 
 
Gruber 2009, Heinz (BDA):  &rarr; [https://www.academia.edu/5995267/Heinz_Gruber_Das_Neolithikum_in_Ober%C3%B6sterreich_Ein_%C3%9Cberblick_zum_Forschungsstand_Fines_Transire_18_2009_133_143 Das Neolithikum in Oberösterreich – Ein Überblick zum Forschungsstand]. Fines Transire 18, 2009; S. 133–143. (Einordnung, Grafiken usw.)
 
 
==Ötzi - Der Mann aus dem Eis (3.300 v. Chr.)==
 
 
===Ötzis Steinwerkzeuge: Rohmaterial, Technologie, Typologie und Verwendung===
 
 
Wierer U, Arrighi S, Bertola S, Kaufmann G, Baumgarten B, Pedrotti A, et al. (2018) &rarr; [https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0198292  The Iceman’s lithic toolkit: Raw material, technology, typology and use]. PLoS ONE Published: June 20, 2018
 
 
OPEN ACCESS: This is an open access article distributed under the terms of the &rarr; [https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Attribution 4.0 International Creative Commons Attribution License 4.0], which permits unrestricted use, distribution, and reproduction in any medium, provided the original author and source are credited.  (CC BY 4.0)
 
 
Zusammenfassung
 
 
Der Tiroler Mann aus dem Eis, eine 5.300 Jahre alte Gletschermumie, die am Tisenjoch (Südtirol, Italien) zusammen mit seiner Kleidung und persönlichen Ausrüstung gefunden wurde, stellt eine einzigartige Gelegenheit für die prähistorische Forschung dar. Die vorliegende Arbeit untersucht die Werkzeuge des Mannes aus dem Eis, die aus Hornstein gefertigt sind oder mit der Bearbeitung von Hornstein in Verbindung stehen - Dolch, zwei Pfeilspitzen, Endkratzer, Bohrer, kleiner Splitter und Geweihretuscheur - und betrachtet auch die Pfeilspitze, die noch in der Schulter der Mumie steckt. Die interdisziplinären Ergebnisse, die durch die Untersuchung des lithischen Rohmaterials, der Technologie, der Gebrauchsspurenanalyse, der CT-Analyse und der Typologie erzielt wurden, liefern neue Informationen zu Ötzis individueller Geschichte und seinen letzten Tagen und ermöglichen Einblicke in die Lebensweise alpiner kupferzeitlicher Gemeinschaften. Das Hornstein-Rohmaterial der kleinen Assemblage stammt aus mindestens drei verschiedenen Herkunftsgebieten im Südalpenraum. Eine oder möglicherweise zwei Quellen stammen aus Aufschlüssen im Trentino, insbesondere aus dem Nonstal. Diese Variabilität deutet auf ein ausgedehntes Versorgungsnetz hin, das keineswegs auf die Lessini-Berge beschränkt war und die lokalen Gemeinschaften erreichen konnte. Der Werkzeugsatz des Mannes aus dem Eis weist typologische Merkmale der norditalienischen Tradition auf, enthält aber auch typische Merkmale der schweizerischen Horgener Kultur, was bei einem Mann, der in einem Gebiet lebte, in dem transalpine Kontakte von großer Bedeutung gewesen waren, nicht verwundert. Ötzi war kein Feuersteinknacker, aber er war in der Lage, seine Werkzeuge mit mittlerem bis gutem Geschick nachzuschärfen. Abnutzungsspuren zeigen, dass er ein Rechtshänder war. Die meisten Instrumente des Werkzeugkastens hatten ihr letztes Stadium der Gebrauchstauglichkeit erreicht und wiesen starke Gebrauchsspuren auf, die meist von der Bearbeitung von Pflanzen, vom Nachschärfen und von Brüchen herrührten. Offensichtlich hatte Ötzi seit geraumer Zeit keinen Zugang mehr zu Hornstein, was in seinen letzten hektischen Tagen problematisch gewesen sein muss und ihn daran hinderte, seine Waffen, insbesondere seine Pfeile, zu reparieren und instandzuhalten. Frisch modifizierte Klingenwerkzeuge ohne jegliche Abnutzung deuten auf geplante Arbeiten hin, die er nie ausgeführt hat, möglicherweise verhindert durch die Ereignisse, die ihn zur Rückkehr in die Berge zwangen, wo er von einem südalpinen Bogenschützen getötet wurde.
 
 
===Ötzis väterliche genetische Verwandtschaft mit Sardinien===
 
 
Sikora M et al_ (2014) &rarr; [https://journals.plos.org/plosgenetics/article?id=10.1371/journal.pgen.1004353  Population Genomic Analysis of Ancient and Modern Genomes Yields New Insights into the Genetic Ancestry of the Tyrolean Iceman and the Genetic Structure of Europe]. PLoS Genet 10(5)  OPEN ACCESS
 
 
Die Genomsequenzierung der 5.300 Jahre alten Mumie des Tiroler Mannes aus dem Eis, die 1991 auf einem Gletscher nahe der italienisch-österreichischen Grenze gefunden wurde, hat neue Erkenntnisse über seine Herkunft und seine Verwandtschaft mit modernen europäischen Populationen erbracht. Ein zentrales Ergebnis dieser Studie war eine offensichtliche gemeinsame Abstammung mit Individuen aus Sardinien, die hauptsächlich auf der Y-Chromosom-Haplogruppe und gemeinsamen autosomalen SNP-Variationen beruht. Hier haben wir genomische Datensätze von modernen und alten Europäern zusammengestellt und analysiert, einschließlich Genomsequenzdaten von über 400 Sarden und zwei alten Thrakern aus Bulgarien, um dieses Ergebnis genauer zu untersuchen und seine Auswirkungen auf die genetische Struktur des neolithischen Europas zu bestimmen. Anhand von Ganzgenomsequenzierungsdaten bestätigen wir, dass der Mann aus dem Eis tatsächlich am engsten mit den Sarden verwandt ist. Darüber hinaus zeigen wir, dass sich diese Verwandtschaft auch auf andere Individuen aus kulturellen Kontexten erstreckt, die mit der Ausbreitung der Landwirtschaft während des neolithischen Übergangs in Verbindung stehen, im Gegensatz zu Individuen aus einem Jäger- und Sammlerkontext. Wir stellen die Hypothese auf, dass diese genetische Verwandtschaft alter Proben aus verschiedenen Teilen Europas mit den Sarden eine gemeinsame genetische Komponente darstellt, die während des Neolithikums geografisch in ganz Europa verbreitet war und wahrscheinlich mit Migrationen und Bevölkerungsexpansionen im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Landwirtschaft zusammenhing.
 
 
===Ötzis "verlorene" mütterliche Verwandtschaft===
 
 
Cippollini et al: &rarr; [https://www.nature.com/articles/srep18932  Whole mitochondrial DNA sequencing in Alpine populations and the genetic history of the Neolithic Tyrolean Iceman]. Nature Scientific Reports volume 6, Article number: 18932 (2016)  OPEN ACCESS
 
 
Zusammenfassung: Der Tiroler Mann aus dem Eis ist eine außergewöhnlich gut erhaltene natürliche Mumie, die während der Kupferzeit südlich des Alpenhauptkamms ~5.200 Jahre v. Chr. lebte. Trotz Studien, die sein genetisches Profil untersucht haben, ist die Beziehung zwischen der mütterlichen Abstammung des Mannes aus dem Eis und der heutigen mitochondrialen Variation nach wie vor unklar. Studien über den Mann aus dem Eis haben gezeigt, dass seine mitochondriale DNA (mtDNA) zu einer neuen Linie der Haplogruppe K1 (K1f) gehört, die in heutigen Populationen nicht vorkommt. Wir analysierten die vollständigen mtDNA-Sequenzen von 42 Individuen der Haplogruppe K aus Populationen der östlichen italienischen Alpen - die vermutlich in genetischer Kontinuität mit dem Tiroler Eismann stehen - und verglichen sein Mitogenom mit einem großen Datensatz weltweiter K1-Sequenzen. Unsere Ergebnisse erlauben eine Neudefinition der K1-Phylogenie und zeigen, dass die K1f-Haplogruppe in heutigen Populationen nicht oder nur selten vorkommt. Wir vermuten, dass die mtDNA-Linie des Eismanns während demografischer Ereignisse, die in Europa ab ~5.000 vor heute begannen, verschwunden sein könnte. Basierend auf dem Vergleich unserer Ergebnisse mit veröffentlichten Daten schlagen wir ein Szenario vor, das den offensichtlichen Kontrast zwischen den phylogeographischen Merkmalen der mütterlichen und väterlichen Linien des Tiroler Manns aus dem Eis im Kontext der demographischen Dynamik in Europa ab 8.000 vor heute erklären könnte.
 
 
===Rekonstruktionsversuch der genetischen Abstammung Ötzis===
 
 
Cippollini et al: &rarr; [https://www.nature.com/articles/srep18932  Whole mitochondrial DNA sequencing in Alpine populations and the genetic history of the Neolithic Tyrolean Iceman]. Nature Scientific Reports volume 6, Article number: 18932 (2016)  OPEN ACCESS
 
 
Die gezielte Analyse des Tiroler Mannes aus dem Eis hat wichtige Informationen über seine Herkunft und die genetischen Beziehungen zwischen dem Mann aus dem Eis und den heutigen europäischen Populationen erbracht. Die Verfügbarkeit von Daten zu genetischen Markern mit unterschiedlichen Vererbungsmodi und Evolutionsgeschwindigkeiten erlaubt es, vergleichende Analysen durchzuführen, die die genetische Geschichte des Tiroler Iceman weiter beleuchten. Interessanterweise gibt es einen Kontrast zwischen dem mütterlichen und väterlichen genetischen Erbe des Mannes aus dem Eis. Während der Zweig der mütterlichen mtDNA-Linie „K1f“ laut dieser Studie wahrscheinlich aus den heutigen Populationen verschwunden ist, ist der väterliche Y-Chromosomenzweig „G2a-L91“ in Europa noch immer zu finden und erreicht bemerkenswerte Häufigkeiten (> 10 %) in Gruppen aus dem Mittelmeerraum, d. h. in Sarden und Korsen. Wie lässt sich dieses Muster erklären?
 
 
Der direkte Vergleich der Evolutionsgeschichte spezifischer weiblicher und männlicher Abstammungslinien kann durch Unterschiede in ihrer phylogenetischen Struktur und Auflösung erschwert werden. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Unterschiede in den diachronen Mustern der genetischen Linien des Mannes aus dem Eis hauptsächlich auf die Verteilung von „K1f“ und „G2a“ in Europa vor 5.000 Jahren und spätere demografische Ereignisse zurückzuführen sind, die die europäische genetische Struktur geprägt haben.
 
Jüngste DNA-Studien deuten darauf hin, dass sowohl die mtDNA-Haplogruppe K1 als auch das Y-Chromosom G2a den europäischen Kontinent um 8.000 vor heute durch Migrationen frühneolithischer Bauern aus dem Nahen Osten über kontinentale und mediterrane Routen erreichten. In der Folgezeit verbreiteten sich diese Haplogruppen über den gesamten Kontinent, wie die Verteilung von K1 und G2a in mehreren europäischen Proben zeigt, die auf > 5.000 Jahre vor heute datiert sind. Zu diesem Zeitpunkt war die Haplogruppe K1 in West-, Süd-, Ost- und Nordeuropa mit ihren Hauptzweigen (K1a, K1b) und selteneren Zweigen wie K1e vertreten, während „K1f“ praktisch auf die Alpen beschränkt war, da sie außerhalb dieser Region nicht beobachtet wurde. Andererseits war „G2a“ die vorherrschende Y-Chromosomenlinie, die in den bisher analysierten europäischen neolithischen Proben beobachtet wurde.
 
 
Während die Y-Chromosomen-Linie des Mannes aus dem Eiszeitalter Teil des genetischen Substrats des Frühneolithikums war, wie die aktuelle Verteilung von G2a-L91 nahelegt, entwickelte sich die mtDNA-Linie „K1f“ lokal in den Ostalpen mindestens ab ~5.200 Jahren vor heute (der Zeit des Mannes aus dem Eis).
 
Nach 5.000 Jahren vor heute kam es auf dem gesamten Kontinent zu Bevölkerungsexpansion, Migrationen und Vermischung, wodurch die genetische Struktur der Europäer neu geformt wurde. Diese Ereignisse führten dazu, dass die Y-Chromosomen-Haplogruppe G2a-L91 fast vollständig durch andere Haplogruppen (z. B. R1b) ersetzt wurde. Allerdings haben Sarden und Korsen diese genetische Besonderheit aufgrund der geografischen Isolation beibehalten, was durch Ganzgenomdaten belegt wird. Umgekehrt könnte der mütterliche „K1f“-Zweig vollständig durch heute häufige Haplogruppen (z. B. Haplogruppe H) ersetzt worden sein. Dieser Prozess wurde wahrscheinlich durch den stationären demographischen Zustand der Bevölkerungsgruppen mit K1-Haplotypen in den Alpen begünstigt. Dies wird zusätzlich durch archäologische Daten unterstützt, die auf eine niedrige Bevölkerungsdichte während des Neolithikums und der Kupferzeit (5.450-4.150 Jahre vor heute) im Gebiet des Mannes aus dem Eis (Vinschgau) hindeuten, während ein signifikantes demographisches Wachstum ~2.000 Jahre später während der mittleren Bronzezeit einsetzte.
 
 
==Kriegerische Auseinandersetzungen um 5000 v. Chr.==
 
 
Christensen Jonas: &rarr; [https://faculty.uml.edu/ethan_spanier/Teaching/documents/WarfareintheNeolithic.pdf Warfare in the European Neolithic.] Acta Archaeologica, vol. 75, 2004, pp. 129-156.  HQ  ÜBERBLICK, schlechtes Verhältnis von LBK mit Jägern/Sammlern … Befestigungen
 
 
Meyer, Chr. et al.: [https://www.academia.edu/37340335/Patterns_of_Collective_Violence_in_the_Early_Neolithic_of_Central_Europe Patterns of Collective Violence in the Early Neolithic of Central Europe.] In: A. Dolini et al. (eds.), Prehistoric Warfare and Violence, Quantitative Methods in the Humanities and Social Sciences (2018)  ÜBERBLICK zu den 3 MASSAKERN ('''~5.000 v.Chr.''')
 
 
Frayer, David: OFNET (Bavaria): &rarr; [https://www.researchgate.net/publication/246991109_Ofnet_Evidence_for_a_Mesolithic_Massacre Evidence for a '''<u>Mesolithic Massacre'''</u>. In: Troubled Times: Violence and Warfare in the Past (1997)] Volltext: sind mesolithische Jäger/Sammler '''um 5.500 v.Chr.''' (<sup>14</sup>C: 7560 – 7.360 BP); und  &rarr; [https://books.google.at/books?hl=en&lr=&id=sWJ9AwAAQBAJ&oi=fnd&pg=PA181&ots=YY74MtVP-N&sig=yXnM40RNkOQ3YNIwT2kUOFS414Y&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false Google book mit high quality pictures]
 
 
Peter-Röcher, Heidi: &rarr; [https://www.academia.edu/13792629/Krieg_und_Gewalt_Zu_den_Kopfdepositionen_in_der_Gro%C3%9Fen_Ofnet_und_der_Diskussion_um_kriegerische_Konflikte_in_pr%C3%A4historischer_Zeit_2002  Krieg und Gewalt: Zu den Kopfdepositionen in der Großen Ofnet-Höhle und der Diskussion um kriegerische Konflikte in prähistorischer Zeit], 2002. Prähistorische Zeitschrift 77, 2002, 1-28.  Sie sieht in Ofnet kein Massaker, sondern ein besonderes "Kopfbestattungs-Ritual".
 
 
===Schletz (Niederösterreich; ~5200 v.Chr.)===
 
 
* Teschler-Nicola M.: &rarr; [http://scholar.google.com/scholar?hl=en&q=Teschler-Nicola+M.+The+Early+Neolithic+site+Asparn%2FSchletz+%28Lower+Austria%29.in%3A+Schulting+R.J.+Fibiger+L.+Sticks%2C+stones+and+broken+bones%3A+Neolithic+violence+in+a+European+perspective.+Oxford+University+Press%2C%0A+2012%3A+101-120 The Early Neolithic site Asparn/Schletz (Lower Austria)]. in: Schulting R.J. Fibiger L. Sticks, stones and broken bones: Neolithic violence in a European perspective. Oxford University Press, '''2012:''' 101-120
 
* Teschler-Nicola M. et al.: &rarr; [https://www.academia.edu/21367027/Evidence_of_Genocide_7000_BP_Neolithic_Paradigm_and_Geoclimatic_Reality  Evidence of Genocide 7000 BP - Neolithic Paradigm and Geoclimatic Reality]. Coll. Antropol. 23 (1999) 2: 437-450.
 
* Wild, Eva et al.: &rarr; [https://www.researchgate.net/publication/236166865_Neolithic_Massacres_Local_Skirmishes_or_General_Warfare_in_Europe  Neolithic Massacres: Local Skirmishes or General Warfare in Europe?] In: Radiocarbon. Band 46, Nr. 1, 2004, S. 377–385.
 
 
Die befestigte neolithische Siedlung Schletz bei Asparn in NÖ wurde 1983 ausgegraben. Im Laufe der systematischen Untersuchungen ergaben sich völlig unerwartete Ergebnisse. Es wurden 67 Individuen auf dem Grund eines ovalen Grabens gefunden. Ohne Ausnahme weisen deren Überreste multiple traumatische Schädel-Läsionen aber auch Bissspuren von Carnivoren auf. Die demographischen Analysen zeigen, dass die gesamte Bevölkerung dieser frühen bäuerlichen Siedlung vollständig ausgelöscht und über Monate unbeerdigt liegen gelassen wurde. Die Befunde legen nahe, dass dieses Genozid-Szenario für das endgültige Verlassen dieser Siedlung verantwortlich war. Die Alters- und Geschlechterverteilung weist auf ein Fehlen junger Frauen hin, was als eine Entführung bzw. Frauenraub durch die Angreifer interpretiert wird. Es gibt keine direkten Skelett-Nachweise auf die Angreifer am Platz; demgegenüber weist die Gleichförmigkeit der Strontium-Verhältnisse alle 67 Individuen als Einheimische aus.
 
 
===Talheim (Baden-Württemberg; ~ 5000 v. Chr.)===
 
 
* Wahl, König, Biel: &rarr; [https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/fbbw/article/view/39499  Anthropologisch-traumatologische Untersuchung der menschlichen Skelettreste aus dem bandkeramischen Massengrab bei Talheim, Kreis Heilbronn]. Bd. 12 (1987): Fundberichte aus Baden-Württemberg , 133 Seiten.  &rarr; [https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/fbbw/article/view/39499/33164  PDF: '''171 MB''']  DETAILLIERTER Grabungsbericht
 
* Douglas Price et al.: &rarr; [https://www.cambridge.org/core/journals/european-journal-of-archaeology/article/abs/isotopic-evidence-for-mobility-and-group-organization-among-neolithic-farmers-at-talheim-germany-5000-bc/D91669D981DAB6903C9E99289ABAC6E2 Isotopic evidence for mobility and group organization among Neolithic farmers at Talheim, Germany, 5000 BC]. In: European Journal of Archaeology. Band 9, Nr. 2-3, 2006.
 
 
Das Massengrab, das nahe Talheim in Baden-Württemberg gefunden wurde, datiert in einen Zeitraum, der etwa 7000 Jahre zurückliegt. Es enthielt die Skelettreste von 34 Individuen des frühen Neolithikums, das durch die Kultur der Linearbandkeramik repräsentiert wird. Diese Menschen scheinen die Opfer eines Massakers geworden zu sein, wie es die zahlreichen tödlichen Kopfverletzungen, ernsten Pfeilschusswunden und die Niederlegung aller Toten in der gleichen Grabgrube andeuten. Es wird angenommen, dass das Grab Mitglieder der gleichen Gemeinschaft enthält, die von einer anderen Gruppe angegriffen und getötet wurden.
 
 
===Kilianstädten (Rhein-Main; ~ 5000 v. Chr.)===
 
 
Christian Meyer, Christian Lohr, Detlef Gronenborn, Kurt W. Alt: &rarr; [https://www.pnas.org/doi/pdf/10.1073/pnas.1504365112 The massacre mass grave of Schöneck-Kilianstädten reveals new insights into collective violence in Early Neolithic Central Europe]. PNAS | September 8, 2015 | vol. 112 | no. 36 | 11217–11222
 
 
Mit dem untersuchten linearbandkeramischen Massengrab von Kilianstädten in Baden-Württember werden neue schlüssige und unbestreitbare Nachweise für ein Massaker vorgelegt. Mindestens 26 Personen wurden gewaltsam durch stumpfe Gewalteinwirkung auf den Schädel und Pfeilverletzungen getötet, bevor sie in einem Massengrab wild zusammengewürfelt verscharrt wurden. Die Unterrepräsentation von getöteten Frauen auf eine mögliche Entführung jüngerer Frauen hindeuten, wie auch an anderen Fundorten vermutet wurde. Ebenso könnte die geringe Anzahl von Teenagern unter den Opfern auf ihre höheren Fluchtchancen im Vergleich zu jüngeren Kindern oder älteren Erwachsenen zurückzuführen sein, da diese das flinkste demografische Segment darstellen und nicht durch Kinderbetreuung oder körperliche Gebrechen belastet sind. Alternativ könnten sie auch gefangen genommen worden sein, um sie in die Gemeinschaft des Angreifers zu integrieren. Interessanterweise fällt diese Alterslücke in Kilianstädten mit jener Periode der Linearbandkeramiker zusammen, in der Kinder im mittleren Alter anscheinend viel aktivere und anerkanntere Mitglieder ihrer Gemeinschaften wurden und daher, wie die jüngeren Frauen im reproduktiven Alter, als ein bevorzugtes Bevölkerungssegment für die Gefangennahme betrachtet worden sein könnten. In Kilianstädten wurde auch ein völlig neues Gewaltmuster festgestellt: das absichtliche und systematische Brechen der unteren Gliedmaßen (Schien- und Wadenbeine). Die Häufigkeit dieser festgestellten Perimortem-Frakturen deutet entweder auf Folter und/oder Verstümmelung der Toten hin. Es wird vermutet, dass damit eine Verfolgung der Angreifer auch durch Geister der Getöteten verhindert werden sollte.
 
 
===Herxheim – 1000 rituelle Menschenopfer (Rheinland-Pfalz; 5100 v.Chr.)===
 
 
* Wikipedia &rarr; [https://de.wikipedia.org/wiki/Grabenanlage_von_Herxheim Die Grabenanlage von Herxheim]
 
* Zeeb-Lanz, Andrea &rarr; [https://www.archaeologie-online.de/artikel/2020/herxheim-ein-rituelles-zentrum-der-bandkeramik-mit-menschenopfern-und-hohem-zerstoerungspotential/ Herxheim – ein rituelles Zentrum der Bandkeramik mit Menschenopfern und hohem Zerstörungspotential.] Archäologie online 17.2.2020
 
* Zeeb-Lanz,Andrea &rarr; [http://www.projekt-herxheim.de/pdf/Zeeb-Lanz_Artikel_UPA_259_2014.pdf  Gewalt im Ritual – Gewalt an Toten. Die Krise am Ende der Bandkeramik im Spiegel außergewöhnlicher Befunde.]
 
 
Die Ausgrabungen zeigen, dass in Herxheim knapp vor 5000 v. Chr. ganz außergewöhnliche Rituale stattfanden, in deren Verlauf insgesamt mehr als 1000 Menschen getötet und dann zerlegt wurden. Man entfernte akribisch alles Fleisch, alle Sehnen und das übrige Weichgewebe von den Knochen, die danach klein zerschlagen wurden. Die Schädel erfuhren eine Sonderbehandlung: die Akteure der Ritualhandlungen schlugen mit gezielten Steinbeilschlägen Gesichtsschädel und Schädelbasis ab, so dass nur noch das Schädeldach (Kalotte) übrig blieb. Von diesen schalenartigen Schädelkalotten fanden sich in den Ausgrabungen etwa 500, dazu noch zahlreiche Fragmente von weiteren Schädeldächern, was die Zahl der Toten weiter erhöht. Die menschlichen Überreste wurden mit anderen wertvollen Artefakten in größeren oder kleineren Fundkonzentrationen in die offenstehenden Grabenanlagen deponiert. Strontiumisotopen-Analysen erbrachten überraschende Ergebnisse: Von fast 100 menschlichen Individuen erwiesen sind rund 90 als „Fremde“, d. h., nicht in Herxheim oder Umgebung geborene oder aufgewachsene Opfer. Bei den Analysen fielen hohe Strontium-Anteile auf: Die Personen wuchsen offenbar in höheren Mittelgebirgsgegenden mit Granit- bzw. Gneissuntergrund auf. Dies ist erstaunlich, da bisher Belege einer Besiedlung der Mittelgebirge durch Bandkeramiker fehlen. Die Vermutung, es handle sich bei den Opfern von Herxheim also um Mesolithiker, die als Gefangene in Herxheim bei Ritualhandlungen getötet wurden, widerlegen DNA-Analysen. Diese belegen, dass sich die DNA der Opfer gut in das Spektrum bandkeramischer Menschen einfügt. Damit gibt es eine ungeklärte Diskrepanz zwischen den Strontiumisotopen-Analysen und den genetischen Untersuchungen – die Identität der Toten von Herxheim ist bislang unbekannt.
 
 
===Halberstadt (Sachsen-Anhalt; ~5000 v. Chr.)===
 
 
Meyer, Chr. et al.: &rarr; [https://www.nature.com/articles/s41467-018-04773-w Early Neolithic executions indicated by clustered cranial trauma in the mass grave of Halberstadt.] Nature Communications vol. 9, 2018.
 
 
Ein jungsteinzeitliches Massengrab im Süden von Halberstadt gibt Rätsel auf: Die neun enthaltenen Leichen stammen von 7 erwachsenen Männern zwischen 25 und 40 Jahren, einem 16-20 Jahre jüngeren Mann und einer Frau zwischen 21 und 26 Jahren, die vermutlich brutal hingerichtet wurden. Alle Opfer wurden durch einen gezielten Schlag meist auf den Hinterkopf getötet und anschließend verscharrt. Die Strontium-Isotopen-Analyse der Skelette aus Halberstadt weist sie einem völlig anderen Lebensraum zu, das heißt, dass die '''<u>Aggressoren offenbar von den Verteidigern überwältigt und hingerichtet</u>''' worden sind.
 
 
==Die 12 Pfahlbau-Berichte==
 
 
[[Datei: Kellers Pfahlbauvorstellungen2.png|thumb|390px|Ferdinand Kellers Rekonstruktion der „Pfahlbauten“ am Zürichsee. ]]
 
 
&rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=mag-001%3A1853%3A9%3A%3A230 I. Bericht]''; DOI: http://doi.org/10.5169/seals-378744: Keller 1856, Ferdinand: &rarr; [https://www.e-rara.ch/zut/content/zoom/13477599 Die keltischen Pfahlbauten in den Schweizerseen. 1r Bericht] Mittheilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich. Band IX. 2. Abtheilung. Heft 3. Zürich 1856, S. 67–100; 5 Tafeln. 38 Seiten. (Entdeckung durch Lehrer Aeppli zu Ober-Meilen Winter 1853/54; Beschreibung der Stationen am Zürchersee, Bielersee, Neuenburger- und Genfersee, Sempachersee, Greifensee, Pfäffikersee und Walenstadersee.)
 
 
&rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=mag-001%3A1858%3A12%3A%3A440 II. Bericht (Keller, 1858)]'': Auflistung der Funde an Schweizer Seen; in Deutschland (Unter- und Obersee); Savoyen und Irland. Vergleiche mit Syrien; neue Fundgegenstände; 
 
 
&rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=mag-001%3A1858%3A13%3A%3A350 III. Bericht (Keller; 1860, 2 Hefte)]'': Romantisierende Einleitung von Keller; Torfmoos - Oberst R. Suter bei Wauwyl; Tafel II zu Wauwyl; viele neue Funde;
 
 
&rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=mag-001%3A1861%3A14%3A%3A8 IV. Bericht (Keller, 1861)]'': Torfmoore; Italien; Flachsindustrie; Weberei;
 
 
&rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=mag-001%3A1861%3A14%3A%3A162 V. Bericht (Keller, 1863)]'' viele neue Entdeckungen;
 
 
&rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=mag-001%3A1863%3A15%3A%3A418 VI. Bericht (Keller; 1866)]'': viele Seen: mit ''Wasserständen'' des Bodensees; ''Steinhügel'' bei Unteruhldingen: Tafel 6 (S. 91)   
 
 
&rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=mag-001%3A1875%3A19%3A%3A245 VII. Bericht (Keller; 1876)]'': Lac de Bienne, Lüscherz, Latringen, Sutz, Lac de Neuchâtel; Lac de Morat; Lac Léman; Schädel von Esel und Rind aus den Pfahlbauten von Auvernier und Sutz;  Die beiden Einbäume von Vingelz (Tafel XXIII); Ueber die Thierreste der Pfahlbaustationen Lüscherz und Möringen;
 
 
 
&rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=mag-001%3A1878%3A20%3A%3A80&referrer=search#80 VIII. Bericht (Keller; 1879)]'': Gr. u. Kl. Hafner, Constanz, Bielersee) 
 
 
&rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=mag-001%3A1886%3A22%3A%3A52#52 IX. Bericht (Jakob Heierli, 1887)]'': Bodensee, Mittelschweiz, Westschweiz mit Bielersee
 
 
&rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=mag-001%3A1921%3A29%3A%3A326  X. Bericht (Viollier, D. / Sulzberger, K. / Scherer, P. Emanuel; 1924)]'': (Ost- und Zentralschweiz; Mensch, Tier, Pflanzen))
 
 
&rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=mag-001%3A1925%3A30%3A%3A783 XI. Bericht (Viollier, D. / Tschumi, O. / Ischer, T.; 1930)]'' 2 KARTEN am ENDE    (Westschweizer Pfahlbauten) und: &rarr; Tatsächlich findet man in der Grafik des XI. Pfahlbauberichts 1930 auf Seite 57 f. bei '''''Stein''''' vor und nach der Ortschaft die <u>"''untersten" Pfahlbausiedlungen des Bodensees''</u>.
 
 
&rarr; ''[https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=mag-001%3A1925%3A30%3A%3A793 XII. Bericht (Viollier, D. / Vouga, P. / Tschumi, O.; 1930)]'': Statistik der schweizerischen Pfahlbauten: ALLE SEEN mit STATIONEN;  (Siedlungen Westschweiz; Pollen; Diagramme Bielersee, Neuenburgersee, Lac Lemon)
 
 
Die Berichte 11 und 12 (Bd. 30), enthalten ein <u>vollständiges Verzeichnis</u> der Pfahlbauten der Westschweiz, samt Angabe aller darüber veröffentlichter Literatur.
 
  
 
==Literatur-Sammlung==
 
==Literatur-Sammlung==
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'''''Jungsteinsite.de:''''' http://www.jungsteinsite.de/
 
'''''Jungsteinsite.de:''''' http://www.jungsteinsite.de/
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Univ. Würzburg: Vorlesung: &rarr; ''[https://www.phil.uni-wuerzburg.de/vfg/das-studium/lehrveranstaltungen/aktuelle-unterrichtsmaterialien-fuer-studierende/vorlesung-neolithikum-1-literaturliste/ Neolithikum 1 – Literaturliste]''
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Univ. Würzburg: Vorlesung: &rarr; ''[https://www.phil.uni-wuerzburg.de/vfg/das-studium/lehrveranstaltungen/aktuelle-unterrichtsmaterialien-fuer-studierende/vorlesung-neolithikum-2-literaturliste/ Neolithikum 2 – Literaturliste]'' – alle Kulturen in Mitteleuropa
  
 
Plattform – Zeitschrift des Vereins für Pfahlbau und Heimatkunde e.V. 23/24, 2014/15. (Gunter Schoebel) &rarr; [https://www.academia.edu/41689550/Plattform_Zeitschrift_des_Vereins_f%C3%BCr_Pfahlbau_und_Heimatkunde_e_V_23_24_2014_15 Der Südwesten – Zur Situation während des Nationalsozialismus]; S. 54–71.
 
Plattform – Zeitschrift des Vereins für Pfahlbau und Heimatkunde e.V. 23/24, 2014/15. (Gunter Schoebel) &rarr; [https://www.academia.edu/41689550/Plattform_Zeitschrift_des_Vereins_f%C3%BCr_Pfahlbau_und_Heimatkunde_e_V_23_24_2014_15 Der Südwesten – Zur Situation während des Nationalsozialismus]; S. 54–71.
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&rarr; [https://www.researchgate.net/profile/Stefanie-Jacomet#research-items  RESEARCHGATE-Quelle zu JACOMET]
 
&rarr; [https://www.researchgate.net/profile/Stefanie-Jacomet#research-items  RESEARCHGATE-Quelle zu JACOMET]
  
Jacomet, St.: rarr; ''[https://www.researchgate.net/profile/Stefanie-Jacomet/publication/225427471_Plant_economy_and_village_life_in_Neolithic_lake_dwellings_at_the_time_of_the_Alpine_Iceman/links/004635148a1088be85000000/Plant-economy-and-village-life-in-Neolithic-lake-dwellings-at-the-time-of-the-Alpine-Iceman.pdf?origin=publication_detail  Plant economy and village life in Neolithic lake dwellings at the time of the Alpine Iceman]'' (--> Arbeiten wd. des Jahres …)  Zs. Vegetation History and Archaeobotany · January 2009
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Jacomet, St.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/profile/Stefanie-Jacomet/publication/225427471_Plant_economy_and_village_life_in_Neolithic_lake_dwellings_at_the_time_of_the_Alpine_Iceman/links/004635148a1088be85000000/Plant-economy-and-village-life-in-Neolithic-lake-dwellings-at-the-time-of-the-Alpine-Iceman.pdf?origin=publication_detail  Plant economy and village life in Neolithic lake dwellings at the time of the Alpine Iceman]'' (--> Arbeiten wd. des Jahres …)  Zs. Vegetation History and Archaeobotany · January 2009
  
Jacomet, St. et al.: rarr; ''[https://www.researchgate.net/profile/Christoph-Brombacher/publication/236149860_Archaobotanik_am_Zurichsee_Ackerbau_Sammelwirtschaft_und_Umwelt_von_neolitischen_und_bronzezeitlichen_Seeufersiedlungen_im_Raum_Zurich_Ergebnisse_von_Untersuchungen_pflanzlicher_Makroreste_der_Jahre_1/links/58cb9656458515b6361b74a2/Archaeobotanik-am-Zuerichsee-Ackerbau-Sammelwirtschaft-und-Umwelt-von-neolitischen-und-bronzezeitlichen-Seeufersiedlungen-im-Raum-Zuerich-Ergebnisse-von-Untersuchungen-pflanzlicher-Makroreste-der-Jah.pdf?origin=publication_detail  Archäobotanik am Zürichsee. Ackerbau, Sammelwirtschaft und Umwelt von neolitischen und bronzezeitlichen Seeufersiedlungen im Raum Zürich. Ergebnisse von Untersuchungen pflanzlicher Makroreste der Jahre 1979-1988.]''    ZUSAMMENFASSUNG
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Jacomet, St. et al.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/profile/Christoph-Brombacher/publication/236149860_Archaobotanik_am_Zurichsee_Ackerbau_Sammelwirtschaft_und_Umwelt_von_neolitischen_und_bronzezeitlichen_Seeufersiedlungen_im_Raum_Zurich_Ergebnisse_von_Untersuchungen_pflanzlicher_Makroreste_der_Jahre_1/links/58cb9656458515b6361b74a2/Archaeobotanik-am-Zuerichsee-Ackerbau-Sammelwirtschaft-und-Umwelt-von-neolitischen-und-bronzezeitlichen-Seeufersiedlungen-im-Raum-Zuerich-Ergebnisse-von-Untersuchungen-pflanzlicher-Makroreste-der-Jah.pdf?origin=publication_detail  Archäobotanik am Zürichsee. Ackerbau, Sammelwirtschaft und Umwelt von neolitischen und bronzezeitlichen Seeufersiedlungen im Raum Zürich. Ergebnisse von Untersuchungen pflanzlicher Makroreste der Jahre 1979-1988.]''    ZUSAMMENFASSUNG
  
 
Jacomet, St.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/profile/Brigitte-Roeder-2/publication/258627459_Soziale_Verhaltnisse_vor_5400_Jahren/links/00b495290bc8f2463b000000/Soziale-Verhaeltnisse-vor-5400-Jahren.pdf?origin=publication_detail  Soziale Verhältnisse vor 5400 Jahren]'' (betrifft: Spezialisierungen in Arbon Bleiche; Zuwanderer vom  Wr. Becken)
 
Jacomet, St.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/profile/Brigitte-Roeder-2/publication/258627459_Soziale_Verhaltnisse_vor_5400_Jahren/links/00b495290bc8f2463b000000/Soziale-Verhaeltnisse-vor-5400-Jahren.pdf?origin=publication_detail  Soziale Verhältnisse vor 5400 Jahren]'' (betrifft: Spezialisierungen in Arbon Bleiche; Zuwanderer vom  Wr. Becken)
  
Jacomet et al.: [rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/236001600 Bauern, Fischerinnen und Jäger: Unterschiedliche Ressourcen- und Landschaftsnutzung in der neolithischen Siedlung Arbon Bleiche 3 (Thurgau, Schweiz)?]''
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Jacomet et al.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/236001600 Bauern, Fischerinnen und Jäger: Unterschiedliche Ressourcen- und Landschaftsnutzung in der neolithischen Siedlung Arbon Bleiche 3 (Thurgau, Schweiz)?]''
  
 
Jacomet et al.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/236000360 Archäobiologie als sozialgeschichtliche Informationsquelle: ein bislang vernachlässigtes Forschungspotential]''
 
Jacomet et al.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/236000360 Archäobiologie als sozialgeschichtliche Informationsquelle: ein bislang vernachlässigtes Forschungspotential]''
  
 
Jacomet, St. et al.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/236001600_Bauern_Fischerinnen_und_Jager_Unterschiedliche_Ressourcen-_und_Landschaftsnutzung_in_der_neolithischen_Siedlung_Arbon_Bleiche_3_Thurgau_Schweiz  Bauern, Fischerinnen und Jäger: Unterschiedliche Ressourcen- und Landschaftsnutzung in der neolithischen Siedlung Arbon Bleiche 3 (Thurgau, Schweiz)?]''
 
Jacomet, St. et al.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/publication/236001600_Bauern_Fischerinnen_und_Jager_Unterschiedliche_Ressourcen-_und_Landschaftsnutzung_in_der_neolithischen_Siedlung_Arbon_Bleiche_3_Thurgau_Schweiz  Bauern, Fischerinnen und Jäger: Unterschiedliche Ressourcen- und Landschaftsnutzung in der neolithischen Siedlung Arbon Bleiche 3 (Thurgau, Schweiz)?]''
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Jacomet, St., Leuzinger, Urs u. Schibler, Jörg: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/profile/Urs-Leuzinger/publication/258627470_Die_neolithische_Seeufersiedlung_Arbon_Bleiche_3_Umwelt_und_Wirtschaft_Archaologie_im_Thurgau_12/links/61a779a5ca2d401f27b8fcfa/Die-neolithische-Seeufersiedlung-Arbon-Bleiche-3-Umwelt-und-Wirtschaft-Archaeologie-im-Thurgau-12.pdf?origin=publication_detail Die jungsteinzeitliche Seeufersiedlung Arbon I Bleiche; Teil 3 Umwelt und Wirtschaft]'' (2004)
  
 
Jacomet, St. et al.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/profile/Alice-Choyke/publication/258627494_Neolithic_Lake_Dwellings_in_the_Alpine_Region/links/5dd25a3ba6fdcc7e138a510f/Neolithic-Lake-Dwellings-in-the-Alpine-Region.pdf?origin=publication_detail Neolithic Lake Dwellings in the Alpine Region]'' (HQ allgem. Darstellg.)
 
Jacomet, St. et al.: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/profile/Alice-Choyke/publication/258627494_Neolithic_Lake_Dwellings_in_the_Alpine_Region/links/5dd25a3ba6fdcc7e138a510f/Neolithic-Lake-Dwellings-in-the-Alpine-Region.pdf?origin=publication_detail Neolithic Lake Dwellings in the Alpine Region]'' (HQ allgem. Darstellg.)
  
Jacomet, St., Leuzinger, Urs u. Schibler, Jörg: &rarr; [https://www.researchgate.net/profile/Urs-Leuzinger/publication/258627470_Die_neolithische_Seeufersiedlung_Arbon_Bleiche_3_Umwelt_und_Wirtschaft_Archaologie_im_Thurgau_12/links/61a779a5ca2d401f27b8fcfa/Die-neolithische-Seeufersiedlung-Arbon-Bleiche-3-Umwelt-und-Wirtschaft-Archaeologie-im-Thurgau-12.pdf?origin=publication_detail Die jungsteinzeitliche Seeufersiedlung Arbon I Bleiche; Teil 3 Umwelt und Wirtschaft] (2004)
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Jacomet, St. u.Schibler, Jörg: &rarr; ''[https://www.researchgate.net/profile/Joerg-Schibler/publication/258627624_Subsistenzwirtschaft_aus_archaobiologischer_Sicht/links/0a85e53a6b09e693fb000000/Subsistenzwirtschaft-aus-archaeobiologischer-Sicht.pdf?origin=publication_detail Subsistenzwirtschaft aus archäo(bio)logischer Sicht]'' (2010) <br />
 
 
Jacomet, St. u.Schibler, Jörg: &rarr; [https://www.researchgate.net/profile/Joerg-Schibler/publication/258627624_Subsistenzwirtschaft_aus_archaobiologischer_Sicht/links/0a85e53a6b09e693fb000000/Subsistenzwirtschaft-aus-archaeobiologischer-Sicht.pdf?origin=publication_detail Subsistenzwirtschaft aus archäo(bio)logischer Sicht] (2010) <br />
 
 
... jedoch ist nicht mit einer häufigen Verlegung der bewirtschafteten Flächen zu rechnen: Diese müssen einen großen Wert dargestellt haben, hatte man sie einmal dem Wald abgerungen. Mit traditionellen Methoden (Pflanzensoziologie, ökologische Zeigerwerte, Arealkunde) ausgewertete Unkrautspektren, mindestens des Jung- und Endneolithikums, deuten jedenfalls auf dauerhaft bewirtschaftete Flächen hin (zusammenfassend etwa Hosch & Jacomet 2004, 128 ff.).
 
... jedoch ist nicht mit einer häufigen Verlegung der bewirtschafteten Flächen zu rechnen: Diese müssen einen großen Wert dargestellt haben, hatte man sie einmal dem Wald abgerungen. Mit traditionellen Methoden (Pflanzensoziologie, ökologische Zeigerwerte, Arealkunde) ausgewertete Unkrautspektren, mindestens des Jung- und Endneolithikums, deuten jedenfalls auf dauerhaft bewirtschaftete Flächen hin (zusammenfassend etwa Hosch & Jacomet 2004, 128 ff.).

Version vom 15. Mai 2024, 10:41 Uhr

Das "Salz des Lebens" für die Neolithiker

Die existentielle Bedeutung des Salzes für den Menschen erkennt man insbesondere daran, dass „salzig“ eine eigene Geschmacksrichtung darstellt. Jäger/Sammler aßen gebratenes Fleisch, sodass das Salz im Fleisch beim Kochen nicht verloren ging. In pflanzlicher Nahrung ist kein Salz enthalten. Infolgedessen waren unsere Pfahlbauern zunehmend auf Kochsalz angewiesen, als sie immer mehr von der Jagd auf den Anbau von Kulturpflanzen übergingen.

Der Salzbedarf des Menschen beträgt zumindest 3 - 5 (WHO) Gramm pro Tag, wenn man schwitzt mehr.

Unzulänglicher Salzgehalt in neolithischen Nahrungsmitteln:

  • Getreide hat 0,02 g je 100 g; Erbsen haben 0,015 g Salz je 100 g, Äpfel 0,003 g je 100 g; Kirschen 0,01 g je 100 g.
  • Blut enthält rd. 1 g Salz je 100 ml. Der Salzgehalt beträgt bei Hirsch und Wildschwein 0,2 g je 100 g; bei Schaf, Ziege und Rind 0,18 g je 100 g, bei Reh 0,12 g Salz je 100 g Fleisch; rohe Milch enthält 0,12 g Salz je 100 ml; Fisch 0,16 g je 100 g; Hase, Fasan und Ente 0,1 g je 100 g.

Fansa 2006, Mamoun: → Wie baute man ein Haus vor 6.000 Jahren? In: Monumente Online; Landesmuseum Oldenburg. (Archäolog. Experiment der Salzgewinnung mit Briquettes)


Physische Symptome eines Natriummangels

Symptome eines Natriummangels sind: Unwohlsein, Kopf- und Muskelschmerzen, Erbrechen, Benommenheit und Verwirrtheit, Schwindel, Krämpfe.

Wikipedia: Bei chronischem Natriummangel führen Störungen von Gang und Aufmerksamkeit zu einem häufigeren Auftreten von Stürzen. Zudem kommt es unter Natriummangel zu einer verminderten Mineralisierung des Knochens und zu einer erhöhten Aktivität der Osteoklasten, Zellen, die Knochensubstanz abbauen. Die Folge ist eine Neigung zu Osteoporose und in Verbindung mit häufigeren Sturzereignissen ein vermehrtes Auftreten von Knochenbrüchen

Salzversorgung der Schweizer Neolithiker

Historisches Lexikon Schweiz: Neolithikum der Schweiz.: Ein wichtiger Rohstoff war Salz, das sich aber nicht nachweisen lässt. Die nächstgelegenen Salzquellen, die schon neolithisch genutzt wurden, befinden sich im französischen Jura, mit in der Tethys entstandenen bedeutenden Steinsalzlagern.

Salzversorgung der Mondseer/Atterseer Neolithiker

In Pfandl nahe Bad Ischl gab es die nächste Salzquelle für unsere Pfahlbauern.

Link zu → Literatur zur Salzversorgung der Neolithiker

Barta Claus: → Salzabbau in Europa (6.000 v.Chr.–500 n.Chr.); → Startseite

  • Anzeichen für die Nassgewinnung (Nutzung von mit Wasser ausgelaugten Salzschichten) und die damit verbundene Salzsiedetechnik findet man ab dem 6. Jt. v. Chr. in Mittel- und Osteuropa.
  • Das Restwasser wurde in tönernen Gefäßen („Briquetage“-Technik: Brique = franz. Ziegel) durch Holzbefeuerung entfernt. Es gab auch Briquetage in Kelchform, die auf Tonröhren im Feuer standen. Ein Nachbau des Landesmuseums Natur und Mensch in Oldenburg erbrachte bei einer Temperatur von etwas mehr als 100 Grad Celsius und einer Siedezeit von zehn bis zwölf Stunden eine Ausbeute von 325 Gramm festem Salzkuchen pro Tiegel.

Das zu Ende gehende Mesolithikum der Jäger und Sammler

Kind 2016, Claus-Joachim: → Die letzten Jäger und Sammler – Das Mesolithikum in Baden-Württemberg. Denkmalpflege in Baden-Württemberg Ausgabe 35.1, 2016. 7 Seiten.
Diese Broschüre bringt eine recht erhellende Darstellung zu den letzten Jägern und Sammlern, ihrer Umwelt und dem Leben im Mesolithikum; mit Gliederung in der Jagdperiode in Haupt- und Außenlager.

Stäuble 2013, Harald; Wolfram, Sabine: → Bandkeramik und Mesolithikum: Abfolge oder Koexistenz. Conf. Paper 2013.

Stäuble bringt auf S. 121 eine recht erhellende Darstellung eines Schemas von möglichen Kontakten zwischen mesolithischen Jägern/Sammlern und neolithischen Bauern/Viehzüchtern und ihren Folgen. Nach dem dargestellten Schema wird in drei grundsätzlich mögliche Entwicklungen zwischen den Jägern/Sammlern und den Ackerbauern/Viehzüchtern unterschieden:

a) Verdrängung/Konflikt (Vernichtung, Vertreibung, Isolation)
b) Toleranz und/oder Vermeidung und
c) Integration/Assimilation (Einsickern, Kommerzialisierung, Aneignung, Übernahme/Assimilation).

Diese Möglichkeiten sind wohl in einzelnen Gebieten Mitteleuropas unterschiedlich zum Zuge gekommen. Es gab sicher Unterschiede in den flachen Lössgebieten Polens, Deutschlands und Nordfrankreichs und den eher bergigen Gebieten der Alpen und dem Alpenvorland. So endete das Mesolithikum in der Schweiz z. T. erst um etwa 4.000 v. Chr., wobei die Jäger und Sammler in den bergigen Gebieten unbehelligt blieben.

Ähnliches ist auch für den uns interessierenden Raum in Oberösterreich anzunehmen, der ja von den neolithischen Ackerbauern und Viehzüchtern eher gemieden denn angestrebt wurde. In den Gebieten südlich der Donau gab es zu Beginn der Pfahlbauernzeit an den oberösterreichischen Seen sicher noch immer mesolithische Jäger und Sammler. Ob sich das Verhältnis zwischen den ehemals „Einheimischen“ und den „Zuwanderern“ friedlich oder konfliktreich gestaltete kann heute nicht mehr beurteilt werden.

(Seltene) kriegerische Auseinandersetzungen um 5000 v. Chr.

Etwa 500 Jahre nach Ankunft der Neolithiker (5.500 v. Chr.) in den fruchtbaren Lössgebieten gab es offenbar – wenn auch seltene – kriegerische Auseinandersetzungen, wobei nicht klar ist, ob mit anderen neolithischen Gruppen oder mit den ursprünglichen mesolithischen Jägern und Sammlern.

Biermann 2012, Eric: → Krieg in der Vorgeschichte: Die Interpretation archäologischer Funde und Befunde im interkulturellen Vergleich am Beispiel steinerner Keulenköpfe des Mesolithikums bis Mittelneolithikums. In: Mitteleuropa im 5. Jt. v. Chr. Neolithikum und ältere Metallzeiten.
(Karten ab S. 345 ff. zeigen eine Häufung der Keulenköpfe im mittel- und norddeutschen Raum, aber keine Keulenköpfe im zentralen österreichischen Raum; jedoch einige an der Salzach und doch mehrere im Gebiet der Altheimer Kultur.)

Christensen 2004, Jonas: → Warfare in the European Neolithic. Acta Archaeologica, vol. 75, 2004:129–156. HQ Überblick; schlechtes Verhältnis von LBK mit Jägern/Sammlern … Befestigungen

Meyer 2018,, Chr. et al.: Patterns of Collective Violence in the Early Neolithic of Central Europe. In: A. Dolini et al. (eds.), Prehistoric Warfare and Violence, Quantitative Methods in the Humanities and Social Sciences (2018) Überblick zu den 3 Massakern (~5.000 v.Chr.)

Frayer 1997, David: OFNET (Bavaria): → Evidence for a Mesolithic Massacre. In: Troubled Times: Violence and Warfare in the Past (1997) Volltext: sind mesolithische Jäger/Sammler um 5.500 v.Chr. (14C: 7.560–7.360 BP); und → Google book mit high quality pictures

Peter-Röcher 2002, Heidi: → Krieg und Gewalt: Zu den Kopfdepositionen in der Großen Ofnet-Höhle und der Diskussion um kriegerische Konflikte in prähistorischer Zeit, 2002. Prähistorische Zeitschrift 77, 2002:1–28. Sie sieht in Ofnet kein Massaker, sondern ein besonderes "Kopfbestattungs-Ritual".


Schletz (Niederösterreich; ~5200 v.Chr.)

Die befestigte neolithische Siedlung Schletz bei Asparn in NÖ wurde 1983 ausgegraben. Im Laufe der systematischen Untersuchungen ergaben sich völlig unerwartete Ergebnisse. Es wurden 67 Individuen auf dem Grund eines ovalen Grabens gefunden. Ohne Ausnahme weisen deren Überreste multiple traumatische Schädel-Läsionen aber auch Bissspuren von Carnivoren auf. Die demographischen Analysen zeigen, dass die gesamte Bevölkerung dieser frühen bäuerlichen Siedlung vollständig ausgelöscht und über Monate unbeerdigt liegen gelassen wurde. Die Befunde legen nahe, dass dieses Genozid-Szenario für das endgültige Verlassen dieser Siedlung verantwortlich war. Die Alters- und Geschlechterverteilung weist auf ein Fehlen junger Frauen hin, was als eine Entführung bzw. Frauenraub durch die Angreifer interpretiert wird. Es gibt keine direkten Skelett-Nachweise auf die Angreifer am Platz; demgegenüber weist die Gleichförmigkeit der Strontium-Verhältnisse alle 67 Individuen als Einheimische aus.

Herxheim – 1000 rituelle Menschenopfer (Rheinland-Pfalz; 5100 v.Chr.)

Die Ausgrabungen zeigen, dass in Herxheim knapp vor 5000 v. Chr. ganz außergewöhnliche Rituale stattfanden, in deren Verlauf insgesamt mehr als 1000 Menschen getötet und dann zerlegt wurden. Man entfernte akribisch alles Fleisch, alle Sehnen und das übrige Weichgewebe von den Knochen, die danach klein zerschlagen wurden. Die Schädel erfuhren eine Sonderbehandlung: die Akteure der Ritualhandlungen schlugen mit gezielten Steinbeilschlägen Gesichtsschädel und Schädelbasis ab, so dass nur noch das Schädeldach (Kalotte) übrig blieb. Von diesen schalenartigen Schädelkalotten fanden sich in den Ausgrabungen etwa 500, dazu noch zahlreiche Fragmente von weiteren Schädeldächern, was die Zahl der Toten weiter erhöht. Die menschlichen Überreste wurden mit anderen wertvollen Artefakten in größeren oder kleineren Fundkonzentrationen in die offenstehenden Grabenanlagen deponiert. Strontiumisotopen-Analysen erbrachten überraschende Ergebnisse: Von fast 100 menschlichen Individuen erwiesen sind rund 90 als „Fremde“, d. h., nicht in Herxheim oder Umgebung geborene oder aufgewachsene Opfer. Bei den Analysen fielen hohe Strontium-Anteile auf: Die Personen wuchsen offenbar in höheren Mittelgebirgsgegenden mit Granit- bzw. Gneissuntergrund auf. Dies ist erstaunlich, da bisher Belege einer Besiedlung der Mittelgebirge durch Bandkeramiker fehlen. Die Vermutung, es handle sich bei den Opfern von Herxheim also um Mesolithiker, die als Gefangene in Herxheim bei Ritualhandlungen getötet wurden, widerlegen DNA-Analysen. Diese belegen, dass sich die DNA der Opfer gut in das Spektrum bandkeramischer Menschen einfügt. Damit gibt es eine ungeklärte Diskrepanz zwischen den Strontiumisotopen-Analysen und den genetischen Untersuchungen – die Identität der Toten von Herxheim ist bislang unbekannt.

Talheim (Baden-Württemberg; ~ 5000 v. Chr.)

Das Massengrab, das nahe Talheim in Baden-Württemberg gefunden wurde, datiert in einen Zeitraum, der etwa 7000 Jahre zurückliegt. Es enthielt die Skelettreste von 34 Individuen des frühen Neolithikums, das durch die Kultur der Linearbandkeramik repräsentiert wird. Diese Menschen scheinen die Opfer eines Massakers geworden zu sein, wie es die zahlreichen tödlichen Kopfverletzungen, ernsten Pfeilschusswunden und die Niederlegung aller Toten in der gleichen Grabgrube andeuten. Es wird angenommen, dass das Grab Mitglieder der gleichen Gemeinschaft enthält, die von einer anderen Gruppe angegriffen und getötet wurden.

Kilianstädten (Rhein-Main; ~ 5000 v. Chr.)

Christian Meyer, Christian Lohr, Detlef Gronenborn, Kurt W. Alt: → The massacre mass grave of Schöneck-Kilianstädten reveals new insights into collective violence in Early Neolithic Central Europe. PNAS | September 8, 2015 | vol. 112 | no. 36 | 11217–11222

Mit dem untersuchten linearbandkeramischen Massengrab von Kilianstädten in Baden-Württember werden neue schlüssige und unbestreitbare Nachweise für ein Massaker vorgelegt. Mindestens 26 Personen wurden gewaltsam durch stumpfe Gewalteinwirkung auf den Schädel und Pfeilverletzungen getötet, bevor sie in einem Massengrab wild zusammengewürfelt verscharrt wurden. Die Unterrepräsentation von getöteten Frauen auf eine mögliche Entführung jüngerer Frauen hindeuten, wie auch an anderen Fundorten vermutet wurde. Ebenso könnte die geringe Anzahl von Teenagern unter den Opfern auf ihre höheren Fluchtchancen im Vergleich zu jüngeren Kindern oder älteren Erwachsenen zurückzuführen sein, da diese das flinkste demografische Segment darstellen und nicht durch Kinderbetreuung oder körperliche Gebrechen belastet sind. Alternativ könnten sie auch gefangen genommen worden sein, um sie in die Gemeinschaft des Angreifers zu integrieren. Interessanterweise fällt diese Alterslücke in Kilianstädten mit jener Periode der Linearbandkeramiker zusammen, in der Kinder im mittleren Alter anscheinend viel aktivere und anerkanntere Mitglieder ihrer Gemeinschaften wurden und daher, wie die jüngeren Frauen im reproduktiven Alter, als ein bevorzugtes Bevölkerungssegment für die Gefangennahme betrachtet worden sein könnten. In Kilianstädten wurde auch ein völlig neues Gewaltmuster festgestellt: das absichtliche und systematische Brechen der unteren Gliedmaßen (Schien- und Wadenbeine). Die Häufigkeit dieser festgestellten Perimortem-Frakturen deutet entweder auf Folter und/oder Verstümmelung der Toten hin. Es wird vermutet, dass damit eine Verfolgung der Angreifer auch durch Geister der Getöteten verhindert werden sollte.

Halberstadt (Sachsen-Anhalt; ~5000 v. Chr.)

Meyer, Chr. et al.: → Early Neolithic executions indicated by clustered cranial trauma in the mass grave of Halberstadt. Nature Communications vol. 9, 2018.

Ein jungsteinzeitliches Massengrab im Süden von Halberstadt gibt Rätsel auf: Die neun enthaltenen Leichen stammen von 7 erwachsenen Männern zwischen 25 und 40 Jahren, einem 16-20 Jahre jüngeren Mann und einer Frau zwischen 21 und 26 Jahren, die vermutlich brutal hingerichtet wurden. Alle Opfer wurden durch einen gezielten Schlag meist auf den Hinterkopf getötet und anschließend verscharrt. Die Strontium-Isotopen-Analyse der Skelette aus Halberstadt weist sie einem völlig anderen Lebensraum zu, das heißt, dass die Aggressoren offenbar von den Verteidigern überwältigt und hingerichtet worden sind.

Keutschacher See und Hafner See

Dworsky 2021, Cyril; Meyer, Lieselore: → Die jungsteinzeitlichen Pfahlbauten in Kärnten. Sonius 2021, S. 3–8.

Meyer 2020, Lieselore: → Der Hafnersee - Unbekannte Pfahlbauten.

Kleine Zeitung Kärnten: → Verborgener Schatz im Hafnersee; 7.1.2021

Offenberger 2014, Johann: → Die neolithische „Inselsiedlung“ im Keutschacher See (Kärnten) – Eine kritische Betrachtung. ÖAB; Historica – Austria, Band 12, Jg. 2014. 55 Seiten.

Klemun 1995, Marianne: → Die Erforschung des vorgeschichtlichen „Pfahlbaus" – ein kontroversielles Kapitel der internationalen prähistorischen Forschung des 19. Jahrhunderts und Ferdinand Hochstetters Entdeckung der Keutschacher „Pfahlbauten" (1864). Carinthia II, Klagenfurt. S. 215–238.


Samonig 2003, Bertram: → Die Pfahlbaustation des Keutschacher Sees. Mitteilungen der Prähistorischen Kommission: Studien zur Pfahlbauforschung in Österreich. Materialien II; 260 Seiten. ÖAW 203 Online Edition. [Anm.: Die einzelnen Kapitel sindals PDF downloadbar: u.a.: → 60 Tafeln mit Abbildungen; 96 Seiten → Katalog. OPEN ACCESS

S. 27: … dass in einem bestimmten Zeitabschnitt die Seeuntiefe trocken fiel und in Form einer kleinen, flachen Insel aus dem See ragte. Bei den jahreszeitlich bedingten Hochständen wurde sie überspült, wobei es zu sandigen Absätzen kam. Mit einem geringen Anstieg des Wasserspiegels kam es zur Bildung von Radizellentorf, bis eine neuerliche Auffüllung des Seebeckens eine Überflutung verursachte, in deren Folge dann die bislang gebildeten Ablagerungen durch Wellenschlag bis auf geringe Reste zerstört und abgetragen wurden (Mossler 1954, 92).

Diese Deutung sah der Geologe Fritz Brandtner (Wien, Untersuchung von Moor- und Seeböden) durch das Auffinden eines Bachbettes im südöstlichen Seebereich bestätigt. Das Bachbett mit Holz- und Holzkohleeinschwemmungen lag ca. 1,5 m unter dem heutigen Wasserspiegel. Für Brandtner ist dies ein Beweis für starke Seespiegelschwankungen. Seiner Meinung nach wurde der Pfahlbau in einer Trockenperiode angelegt. Beim Wiederansteigen des Seespiegels sind Hölzer und Holzkohlestücke aus der Siedlung in das Bachbett eingeschwemmt und durch Torfbildung überdeckt worden. Wenn das zutrifft, befand sich der Pfahlbau zur einen Hälfte im Wasser, da Pfähle bis in sechs Meter Tiefe vorhanden sind, und zur anderen Hälfte auf festem Untergrund (Anm.: Diese zweite Vermutung von Brandtner trifft höchstwahrscheinlich zu, wie neue Untersuchungen von Cichocki im August 2001 ergaben. Lt. Mündl. Mitt. von O. Cichocki.)

Curiosa

"Pfahlbauten" - Monopol

Der beschreibende Begriff „Pfahlbauten“ ist seit dem 4. Juni 2004 (nun verlängert bis 31.10.2033) eine eingetragene Marke [= ein immaterielles Monopolrecht] beim Deutschen Patent- und Markenamt. Inhaber der Wortmarke → „Pfahlbauten“ mit der Registernummer 30355957 ist der Verein für Pfahlbau- und Heimatkunde e. V. [= "Unteruhldingen"].


"Geheime" Gesetze?

Wie den nachstehenden offiziellen Informationen zu entnehmen ist gibt es ein - sehr sinnvolles - gesetzliches Tauchverbot zum Schutz von Pfahlbauten. Die diesbezügliche Regelung ist aber nicht auffindbar (weder RIS noch Oberösterreich noch BH-Bescheid).

Pohl 2022, Henrik: → Welterbetag 2022: Pfahlbauten hautnah – Eine Tauchexkursion zur Siedlung See am Mondsee: „Die Fundstellen der Pfahlbauten in den österreichischen Seen unter Wasser sind nicht nur verborgen und damit so unsichtbar wie unzugänglich, auch gehört zu den Schutzmaßnahmen der Welterbestätten ein allgemeines Tauchverbot. Dies kann durch personalisierte Ausnahmegenehmigungen (z.B. zur Erforschung und Kontrolle der Fundstellen) aufgehoben werden und dient dazu, den unkontrollierten Zugang zu den empfindlichen Siedlungsresten einzuschränken.“

Dworsky 2018, Cyril: „… wäre es schon möglich zu einer der unter Wasser gelegenen prähistorischen Siedlungen, die Teil des UNESCO-Welterbes sind, in den Attersee, Mondsee oder Keutschacher See zu tauchen. Wirklich praktikabel ist das aber nicht. Schon alleine, weil die → Pfahlbauten in Österreich alle in Tauchverbotszonen liegen.“

Auskunft der → Oö Landesregierung vom 26.2.2013: „… teilen wir Ihnen mit, dass im Jahr 2012 insgesamt 3 Ausnahmegenehmigungen vom Tauchverbot im Attersee/Mondsee erteilt wurden. Zweck dieser Ausnahmen vom Tauchverbot waren: Entfernung von Müll, Monitoring unterwasserarchäologischer Fundstellen bzw. fotograph. Dokumentation von Arealen für Pfahlbauten.“


Der (logische) Test-Prüfer zum Pfahlbauproblem

Der Test-Prüfer: Lüdi, Werner: → Pfahlbauprobleme; In: "Bericht über das Geobotanische Forschungsinstitut Rübel in Zürich" 1950:108-139; v.a. S. 126 ff.

S. 134: „Angesichts der vielen gegen Zersetzung empfindlichen Fundstücke, wie Gewebe, bearbeitete Hölzer, Samen und andere Pflanzenreste, ist eine Häufung der Kulturschicht auf trockenem Boden kaum erklärlich, vermutlich am ehesten, wenn man annimmt, die ganze Siedlung sei durch plötzliche Überschwemmung zerstört worden und dabei dauernd unter das Wasser gekommen.“

Rucker, Christian: Untersuchung des energetischen Potentials einer verzögerten Hochwasserabgabe aus dem Attersee. Diplomarbeit 2007, Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft, TU Graz

Eichen und deren Wachstum

Hannes Mayer: Waldbau auf soziologisch-ökologischer Grundlage; Gustav Fischer-Verlag 1977, 513 S.

Mátyás, Gabor: → Rekonstruktion der nacheiszeitlichen Einwanderung der Eichen in der Schweiz anhand ihrer Chloroplasten-DNA. (vgl. insbesondere auf Seite 12 die Abb. 1: „Pollenhinweise zur postglazialen Einwanderung der Eichen in die Schweiz“ mit der dortigen Isochore (9.000 Jahre vor heute)).

ad Schindlers Grafik: (Anm.: Z. B. hätten die Pfähle enorme Längen aufweisen müssen, wenn er auf seinem minimalen Seespiegel (403,5 m) beharrte: Pfahlfundierung ~ 1 m in Seekreide auf Kote 400 m (lt. der Abb.) plus seine Schätzung für Seehochstände von ~ 407,5 m (S. 310) plus 1 m "Freibord" der Fußböden ergäben ~ 10 m lange – sich nicht wesentlich verjüngende – Pfähle bis zur Fußbodenhöhe. Auf Fragen, wie damit die Pfähle im 3,5 m tiefen Wasser – auf Flößen mit zumindest 5 m hohem Aufbau – zielgerichtet eingerammt werden und mechanisch stabil (Sturmwellen) zu errichten wären, geht er nicht ein.)

→ vgl. hierzu auch --> LÜDI !!!

Skriptum Waldwachstum Professur Forsteinrichtung und Waldwachstum ETH Zürich

Eichenbewirtschaftung im Alpenvorland OÖ LWKa OÖ BOKU HQ BILDER

BUCH: https://www.wald-und-holz.nrw.de/fileadmin/Publikationen/Broschueren/Eichenkonzept_Wald_und_Holz_NRW_022015.pdf

Eiche - Baum- und Stammform

WACHSEN EICHEN in SOLCHE HÖHEN ? Stangenholz: Bestände mit einem durchschnittlichen BHD von 7 bis 14 cm

Deutsche Eiche HQ BILDER 5m Stammumfang 20-25 cm; = 4 cm Durchmesser

Schlankheit als Risiko Kriterium für das Versagen von Bäumen entdeckt Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft

https://www.plantopedia.de/eiche-wachstum/ junge Eichen wachsen schneller als ältere; 40 bis 70 mm pro Jahr sind möglich; 2 m Höhe erreicht das Jungbäumchen nach etwa 4-5 Jahren; nach zehn Jahren liegt die Höhe zwischen 4 und 7 m; mit jedem Jahr verlangsamt sich das Wachstumstempo (Endgröße 15 - 35 m)

Das Wachstum von Eichen und Roteichen: Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg

https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/baeume-und-waldpflanzen/laubbaeume/eichenarten-in-oesterreich WACHSTUMs-BILD

https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/waldbau/bestandespflege/eichepflege-und-qualitaet-der-baeume STANGENHOLZ

Literatur-Sammlung

ETHZ-Suche

Jungsteinsite.de: http://www.jungsteinsite.de/

Univ. Würzburg: Vorlesung: → Neolithikum 1 – Literaturliste

Univ. Würzburg: Vorlesung: → Neolithikum 2 – Literaturliste – alle Kulturen in Mitteleuropa

Plattform – Zeitschrift des Vereins für Pfahlbau und Heimatkunde e.V. 23/24, 2014/15. (Gunter Schoebel) → Der Südwesten – Zur Situation während des Nationalsozialismus; S. 54–71.


Matthias Hardt: → Seen und Kulturlandschaftsentwicklung in Mitteleuropa - Von den Feuchtbodensiedlungen des Neolithikums bis zu den modernen Tagebaufolgelandschaften. In: Siedlungsforschung. Archäologie – Geschichte – Geographie 27, 2009, S. 7–30. (Überblick zu Pfahlbauten)

Staudacher-Buchau, W.: Gab es in vorgeschichtlicher Zeit am Federsee wirklich Pfahlbauten?; Praehistor. Zs. 1925, 16(1), p. 45-58.

Reinerth, Hans: Die Pfahlbauten des Federseemoores. Praehistor. Zs. 1927

Reinerth, Hans: Zur Pfahlbaufrage. PrHistor. Zs. 1927. Die Pfahlbauten standen seit der Eiszeit wg. TROCKENHEIT auf dem TROCKENEN.
«Wir müssen deshalb für alle bisher ohne Unterschied als Pfahlbauten bezeichneten Steinzeitdörfer am See annehmen, daß sie nicht im Wasser, sondern an dessen Ufer errichtet waren, so daß die Hauptmasse der Häuser auf trockenen Boden ohne Pfahlrost errichtet werden konnte und nur die äußersten Häuser, die den Verkehr mit dem See vermittelten und bei Hochwasser unter Wasser kamen, Pfahlbauten waren.»

Ischer, Theophil: → Waren die Pfahlbauten der Schweizer Seen Land- oder Wassersiedlungen? Anzeiger für schweizerische Altertumskunde 1928 VERSUCH: "VERNICHTUNG von REINERTH"

Lüning, Jens: → Zum Kulturbegriff im Neolithikum Prähist. Zeitschr. 47, 1972, 145-173.

Schier, Wolfram: → Extensiver Brandfeldbau und die Ausbreitung der neolithischen Wirtschaftsweise in Mitteleuropa und Südskandinavien am Ende des 5. Jahrtausends v. Chr. Prähistorische Zs., 2009.

Schier, Wolfram, Ehrmann, Otto u. Rösch, Manfred: → Experimentelle Rekonstruktion eines jungneolithischen Wald-Feldbaus mit Feuereinsatz – ein multidisziplinäres Forschungsprojekt zur Wirtschaftsarchäologie und Landschaftsökologie, Prähistorische Zs., 2009.

KULTURELLES:

Dusseldorp, Gerrit L., Amkreutz, Luc: → Foraging for Farmers? An evolutionary perspective on the process of Neolithisation in NW Europe – A case study from the Low Countries Prähitorische Zs. 2015

Przybyła, Marcin: → Mating systems in prehistoric populations. An evolutionary approach and archaeological evidence Prähistorische Zs. 2013

RESEARCHGATE-Quelle zu JACOMET

Jacomet, St.: → Plant economy and village life in Neolithic lake dwellings at the time of the Alpine Iceman (--> Arbeiten wd. des Jahres …) Zs. Vegetation History and Archaeobotany · January 2009

Jacomet, St. et al.: → Archäobotanik am Zürichsee. Ackerbau, Sammelwirtschaft und Umwelt von neolitischen und bronzezeitlichen Seeufersiedlungen im Raum Zürich. Ergebnisse von Untersuchungen pflanzlicher Makroreste der Jahre 1979-1988. ZUSAMMENFASSUNG

Jacomet, St.: → Soziale Verhältnisse vor 5400 Jahren (betrifft: Spezialisierungen in Arbon Bleiche; Zuwanderer vom Wr. Becken)

Jacomet et al.: → Bauern, Fischerinnen und Jäger: Unterschiedliche Ressourcen- und Landschaftsnutzung in der neolithischen Siedlung Arbon Bleiche 3 (Thurgau, Schweiz)?

Jacomet et al.: → Archäobiologie als sozialgeschichtliche Informationsquelle: ein bislang vernachlässigtes Forschungspotential

Jacomet, St. et al.: → Bauern, Fischerinnen und Jäger: Unterschiedliche Ressourcen- und Landschaftsnutzung in der neolithischen Siedlung Arbon Bleiche 3 (Thurgau, Schweiz)?

Jacomet, St., Leuzinger, Urs u. Schibler, Jörg: → Die jungsteinzeitliche Seeufersiedlung Arbon I Bleiche; Teil 3 Umwelt und Wirtschaft (2004)

Jacomet, St. et al.: → Neolithic Lake Dwellings in the Alpine Region (HQ allgem. Darstellg.)

Jacomet, St. u.Schibler, Jörg: → Subsistenzwirtschaft aus archäo(bio)logischer Sicht (2010)
... jedoch ist nicht mit einer häufigen Verlegung der bewirtschafteten Flächen zu rechnen: Diese müssen einen großen Wert dargestellt haben, hatte man sie einmal dem Wald abgerungen. Mit traditionellen Methoden (Pflanzensoziologie, ökologische Zeigerwerte, Arealkunde) ausgewertete Unkrautspektren, mindestens des Jung- und Endneolithikums, deuten jedenfalls auf dauerhaft bewirtschaftete Flächen hin (zusammenfassend etwa Hosch & Jacomet 2004, 128 ff.).